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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Wischbezug für ein Reinigungsgerät, umfassend ein Flächengebilde an dessen Querseiten Streifen befestigt sind, die mit Befestigungsmitteln versehen sind, wobei die Streifen aus einem spritzfähigen Kunststoff bestehen.
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Stand der Technik
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Derartige Wischbezüge sind allgemein bekannt. Das Flächengebilde dieser Wischbezüge umfasst meist einen Rücken aus einem Textil an dem auf einer Seite ein Reinigungsflor angeordnet ist. Zur Befestigung an einem Flachwischer sind an den Querseiten Streifen angeordnet an denen wiederum Befestigungsmittel beispielsweise Druckknöpfe oder Klettverschlüsse angeordnet sind. Diese Streifen bestehen ebenfalls aus einem Textil und sind mittels einer Naht mit dem Flächengebilde verbunden. Die Herstellung dieser Wischbezüge ist allerdings aufwendig, da eine Vielzahl manueller Handgriffe notwendig sind. Beispielsweise ist es erforderlich, die Druckknöpfe manuell an den textilen Streifen anzubringen, da dies nicht wirtschaftlicher in automatisierter Fertigung erfolgen kann. Des Weiteren sind Streifen aus einem Textil in Bezug auf ihre Funktion teuer.
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Aus der
EP 0 858 765 A1 ist ein Wischbezug gemäß Oberbegriff von Patentanspruch 1 bekannt.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wischbezug für ein Reinigungsgerät mit besonders flexiblem klappbaren Streifen bereitzustellen.
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Zur Lösung der Aufgabe bestehen die Streifen aus einem thermoplastischen Elastomer. Die spritzfähigen Kunststoffe sind wesentlich kostengünstiger als vorgefertigte textile Streifen. Die Streifen gemäß der Erfindung sind im Spritzgussverfahren hergestellt, welches bei entsprechenden Stückzahlen ein kostengünstiges Verfahren ist. Das Spritzgussverfahren ermöglicht weiterhin die Fixierung der Befestigungsmittel in einem Arbeitsschritt, wodurch sich die Herstellung des Wischbezugs vereinfacht. Elastomere Werkstoffe weisen eine gute Griffigkeit und eine hohe Flexibilität auf. Die Werkstoffgruppe der thermoplastischen Elastomere ist darüber hinaus zum Spritzgießen geeignet, was eine kostengünstige Herstellung der Streifen ermöglicht.
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Die Befestigungsmittel können durch Druckknöpfe gebildet sein. Druckknöpfe sind einfach bedienbare Befestigungsmittel die einen exakten und stabilen Sitz des Wischbezugs auf dem Flachwischer ermöglichen. Wischbezüge mit Druckknöpfen als Befestigungsmittel werden so mit einem Flachwischer verbunden, dass der Wischbezug an dem Flachwischer fixiert in einem Eimer gereinigt und in einer Auswringvorrichtung ausgewrungen werden kann. Dazu ist der Flachwischer klappbar ausgeführt und der Wischbezug ist an den Querseiten des Flachwischers befestigt und hängt bei zusammen geklapptem Flachwischer schlaufenförmig durch. Die Druckknöpfe sind so ausgelegt, dass sich die Verbindung bei der Reinigungsarbeit nicht selbständig löst. Eine alternative Möglichkeit des Befestigungsmittels stellt eine Klettverbindung dar. Klettverbindungen sind besonders einfach in der Bedienung. Die Befestigungsmittel können auch so ausgebildet sein, dass der Wischbezug durch eine Klemmverbindung an dem Flachwischer befestigt werden kann oder die Befestigungsmittel sind durch Formschlusselemente gebildet, die in kongruent ausgebildete Hinterschneidungen des Flachwischers eingreifen.
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Die Befestigungsmittel können aus einem Kunststoff bestehen. Es sind beispielsweise Druckknöpfe aus Kunststoff kostengünstiger als solche aus Metall. Des Weiteren können die Kunststoff-Befestigungsmittel in einer integrierten Fertigung in einem Arbeitsschritt mit den Streifen hergestellt werden. Dazu wird in einem Spritzgießwerkzeug zunächst der Werkstoff für die Befestigungsmittel eingespritzt und der Werkstoff für die Streifen wird unmittelbar danach eingespritzt wenn der Werkstoff der Befestigungsmittel noch nicht vollständig ausgehärtet ist. Dadurch ergibt sich eine feste, stoffschlüssige Verbindung von Befestigungsmittel und Streifen bei gleichzeitig reduzierten Herstellungsschritten. Die stoffschlüssige Verbindung ist belastbar, so dass die Befestigungsmittel robust einsetzbar sind. Die Befestigungsmittel können auch formschlüssig oder in Kombination einer stoff-/formschlüssigen Verbindung auf den Streifen angeordnet werden. Formschlüssige Verbindungen lassen sich erreichen, in dem beispielsweise das Befestigungsmittel eine umlaufende Nut aufweist, die durch den Werkstoff des Streifens ausgefüllt wird.
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Die Befestigungsmittel können aus Polypropylen bestehen. Polypropylen ist ein kostengünstiger Kunststoff der sich einfach, insbesondere im Spritzgießverfahren verarbeiten lässt.
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Die Streifen können derart mit dem Flächengebilde verbunden sein, dass sich eine Befestigungstasche ergibt. Dazu wird der Streifen so dimensioniert, dass der Streifen das Flächengebilde im Bereich der Querseiten zumindest teilweise überdeckt und der Streifen wird zumindest teilweise an den Längsseiten mit dem Flächengebilde verbunden. Das ermöglicht die Aufnahme eines Flachwischers, der dazu zwischen Flächengebilde und Streifen angeordnet wird. Bei dieser Verbindung ist der Wischbezug allerdings nicht verliersicher fixiert, wenn der Flachwischer zusammen geklappt wird.
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In der Befestigungstasche können Einrichtungen zur Aufnahme der Befestigungsmittel vorgesehen sein. Wird der Wischbezug mittels der Befestigungstaschen an dem Flachwischer befestigt, werden die Befestigungsmittel nicht benötigt. Durch die Einrichtung kann der Abschnitt der Streifen, der über die Querseiten des Wischbezugs hinausragt, an der Befestigungstasche fixiert werden, so dass die Streifen beim Reinigen nicht stören. Diese Einrichtungen können je nach Ausbildung der Befestigungsmittel aus Ausnehmungen zur Aufnahme von Druckknöpfen oder einem Klettverschluss bestehen.
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Die Streifen können formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem Flächengebilde verbunden sein. Eine formschlüssige Verbindung wird durch eine Nähnaht erreicht. Derartige Verbindungen sind sehr robust und einfach zu überprüfen. In anderen Ausführungen kann mittels Kleben oder Ultraschallschweißen der Streifen eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt werden, was kostengünstig ist. Besonders robuste Verbindungen werden durch eine kombinierte form-/stoffschlüssige Verbindung erreicht.
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Die Streifen können im Bereich der Querseiten Filmscharniere aufweisen. Die Filmscharniere verlaufen in unmittelbarer Nähe der Querseiten des Wischbezugs und verbessern die Beweglichkeit und die Bedienbarkeit der Streifen. Dazu können in die Streifen wellenförmige oder rippenförmige Geometrien oder V-förmige Ausnehmungen vorgesehen sein. Zur besseren Bedienbarkeit können darüber hinaus an den freien Enden der Streifen Zungen aus einem besonders flexiblen und griffigen Kunststoff vorgesehen werden. Diese können stoffschlüssig an die Streifen angespritzt sein. Die Zungen verbessern nochmals die Bedienbarkeit des Wischbezugs.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Einige Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Wischbezugs werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen, jeweils schematisch:
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1 den Wischbezug in der Draufsicht;
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2 den Wischbezug mittels der Befestigungselemente an einem Flachwischer befestigt;
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3 den Wischbezug mittels der Befestigungstasche an einem Flachwischer befestigt.
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Ausführung der Erfindung
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1 zeigt einen Wischbezug 1 für einen als Flachwischer ausgebildetes Reinigungsgerät 2. Der Wischbezug 1 besteht aus einem Flächengebilde 3 aus einem textilen Material mit einer Reinigungsfläche und einem Rücken der dem Flachwischer zugewandt ist. An den Querseiten 4 des Flächengebildes 3 sind Streifen 5 befestigt sind, wobei die Streifen 5 aus einem thermoplastischen Elastomer bestehen, welches ein spritzfähiger Kunststoff ist. Die Streifen 5 sind mit Befestigungsmitteln 6 versehen, die in dieser Ausführung durch Druckknöpfe gebildet sind. Die Befestigungsmittel 6 bestehen ebenfalls aus einem spritzfähigen Kunststoff, in dieser Ausführung aus Polypropylen. Die Befestigungsmittel 6 sind stoffschlüssig mit den Streifen 5 verbunden. Diese stoffschlüssige Verbindung wird durch einen kombinierten Spritzgießprozess erreicht, bei dem das Material für die Streifen 5 in eine Kavität gespritzt wird nachdem das Material für die Befestigungsmittel 6 in die Kavität einer Spritzgussanlage gespritzt wurde und das Material der Befestigungsmittel 6 noch nicht ausgehärtet ist. In anderen Ausführungen können die Befestigungsmittel 6 auch formschlüssig mit den Streifen 5 verbunden sein. Die Streifen 5 sind durch eine Naht formschlüssig mit dem Flächengebilde 3 verbunden, wobei die Naht so gesetzt ist, dass sich eine Befestigungstasche 7 ergibt. Dazu ist der Streifen 5 entlang der Querseiten 4 und teilweise auch entlang der Längsseiten 10 mit dem Flächengebilde 3 verbunden. Die Verbindung kann auch oder zusätzlich stoffschlüssig mittels Kleben erfolgen. In der Befestigungstasche 7 sind Einrichtungen 8 zur Aufnahme der Befestigungsmittel 6 vorgesehen, die in dieser Ausgestaltung aus Ausnehmungen bestehen. Die Streifen 5 weisen im Bereich der Querseiten 4 Filmscharniere 9 in Form von V-förmigen Ausnehmungen auf, die beidseitig in den Streifen 5 vorgesehen sind. An dem freien Ende der Streifen 5 sind Zungen angeordnet, die aus einem flexiblen thermoplastischen Werkstoff bestehen.
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2 zeigt einen Flachwischer 2 auf dem ein Wischbezug 1 gemäß 1 aufgespannt ist. In dieser Ausführung ist der Wischbezug 1 mittels der Befestigungsmittel 6 an dem Flachwischer 2 befestigt.
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3 zeigt einen Flachwischer 2 auf dem ebenfalls ein Wischbezug 1 gemäß 1 aufgespannt ist. Gemäß 3 ist der Wischbezug 1 in die Befestigungstaschen 7 eingeschoben und die Befestigungsmittel 6 sind an den Einrichtungen 8 fixiert.