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Die
Erfindung betrifft eine Halterungsvorrichtung für Schläuche, Kabel oder Rohre, insbesondere zur
Anordnung an einem Bauteil in einem Fahrzeug.
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Bauteile
in einem Fahrzeug dienen auch als Führungen und Halterungen für Schläuche, Kabel oder
Rohre (Leitungen). Insbesondere Bauteile am Fahrzeugaufbau dürfen in
ihrer Festigkeit nicht beeinträchtigt
werden, um die Fahrzeugsicherheit, insbesondere auch im Hinblick
auf einen Crashfall, nicht zu verringern. An diesen gehalterte Leitungen
müssen
ohne die Ausbildung von Befestigungsansätzen, Sicken, Kerben oder Löchern anordbar
sein. So kommen beispielsweise Halter mit Steckbolzen oder -dübeln, die
in entsprechenden Löchern
im Träger
befestigbar sind, nicht in Betracht. Eine in diesem Sinne geeignete
Befestigungsvorrichtung zur Anordnung von Leitungen am Rande eines
Bleches ist aus der
DE
8 319 257 U1 bekannt. Diese weist ein Profil mit zwei Hohlkehlen
auf, von denen die eine als Aufnahme für eine Leitung durch Einschlagen
oder Einrasten und die andere als zweischenkliges Klemmelement für den Blechrand
dient, wobei in dieser Hohlkehle ein mit in das Innere derselben
ragenden Zähnen
ausgestatteter metallischer Einsatz befestigt ist, der dazu dient,
das zwischen diesen anzuordnende Blech zu verankern und so die Vorrichtung
an diesem festzulegen. Insbesondere ist die aufwendige Befestigungsvorrichtung
für Bördelränder vorgesehen,
in deren Kehle die Leitungen verlaufen sollen. Sie ist leicht montier-
und demontierbar und auch wiederverwendbar.
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In
der
DE 100 21 141
A1 ist ein weniger aufwendiges und auf einfache Weise montier-
und demontierbares Halterungselement zur Anordnung von Schläuchen, Kabeln
oder Rohren (Leitungen) an einem Bördelrand eines Trägers vorgeschlagen
worden, das ein zweischenkliges Klemmteil für den Bördelrand und einen Aufnahmeteil
für die
zu halternde Leitung aufweist. Dieses Halterungselement weist ein
Riegelglied zur Verriegelung am Träger auf, das diesen auf der
dem Klemmteil abgewandten Seite hintergreift. Dabei können der
Klemmteil und der Aufnahmeteil einzeln und miteinander verbindbar
ausgebildet und das Riegelglied einstückig mit dem Aufnahmeteil verbunden
sein, wobei der Klemm- oder der Aufnahmeteil auf der dem Träger abgewandten Seite
eine im wesentlichen senkrecht zum Riegelglied ausgebildete Rastzunge
aufweist, an der der jeweils andere Teil, dabei den Bördelrand
klemmend einschließend,
festlegbar ist. Das Halterungselement ist zur Anordnung an dem ungebördelten
Rand eines Bauteils ungeeignet, insbesondere eines aus einem geschlossenen
oder offenen Profil bestehenden Bauteils mit im Abstand angeordneten
gegenüberliegenden
Profilwandungen, beispielsweise eines Quer- oder Längsträgers.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Halterungsvorrichtung für Schläuche, Kabel
oder Rohre (Leitungen) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu
gestalten, daß diese
auf einfache Weise an der Außenseite
eines Bauteils mit im Abstand ausgebildeten parallelen Wandungen
oder Rändern
anordbar ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Halterungsvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
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Die
Erfindung besteht darin, daß bei
einer gattungsgemäßen Halterungsvorrichtung
für Schläuche, Kabel,
Rohre (Leitungen), die ein Klemmteil zur Befestigung an einem Bauteil
und ein Aufnahmeteil für
die zu halternde Leitung aufweist, das Klemmteil zwei in der Klemmrichtung
zueinander verstellbare Klemmbacken aufweist, von denen einer mit
dem Aufnahmeteil verbunden ist, und daß die Klemmbacken im Klemmstatus
gegeneinander arretiert sind. Dabei weisen die Klemmbacken jeweils
einen biegesteifen Schaft auf und stehen über diese Schäfte miteinander
in Eingriff, wobei die Schäfte
im Klemmstatus aneinander arretiert sind und die Klemmbacken in der
Klemmposition am Bauteil gespannt halten. Diese Halterungsvorrichtung
ist auf einfache Weise am Bauteil anordbar, indem das Klemmteil über das
Bauteil geschoben bzw. an gegenüberliegend
angeordneten Profilwandungen desselben positioniert und dann zusammengedrückt wird,
bis es gespannt arretiert ist. Befestigungsansätze, Sicken, Kerben oder Löcher am
oder im Bauteil oder den Profilwandungen sind nicht erforderlich,
so daß die
Festigkeit des Trägers
unbeeinträchtigt
bleibt. Von wesentlichem Vorteil ist, daß die Halterungsvorrichtung
so auslegbar ist, daß sie
für verschiedene
Klemmweiten verwendbar ist.
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Die
Biegesteifigkeit der Schafte ist auf einfache Weise durch eine entlang
des jeweiligen Schaftes angeordnete Versteifungsrippe gegeben. Eine vorteilhafte
Ausführung
sieht vor, daß der
eine Schaft mit einer Rastzunge und der andere mit einer Rastaufnahme
versehen ist, wobei diese bei der Verstellung der Rastzunge unter
Zug- oder Druckbeaufschlagung elastisch aufweitbar ist. Zur Erleichterung der
Verstellung ist die Rastaufnahme nicht als geschlossener Schacht
ausgebildet, sondern weist lediglich beidseits der Rastzunge im Abstand
angeordnete Rastsegmente auf, die die Ränder der Rastzunge hintergreifen.
Diese und die Segmente sind mit in Gestalt und Größe einander
angepaßten
Rastzähnen
versehen, die ineinander eingreifen.
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Der
Aufnahmeteil ist, in fertigungs- und montagetechnischer Hinsicht
in vorteilhafter Weise einstückig
mit einem der beiden Klemmbacken verbunden. Dabei kann der Aufnahmeteil
auf der dem Bauteil abgewandten Seite am Schaft dieses Klemmteils oder
direkt an der Rückseite
des Klemmbackens angeformt sein. Er ist auf einfache Weise aus zwei
eine C-förmige
Halterung bildenden Schenkeln mit an der Öffnung ausgebildeten Einführschrägen gebildet
und elastisch aufweitbar, um ein Hineindrücken der jeweiligen Leitung
und auch eine Fixierung derselben unter einer Minimalspannung sicherzustellen,
damit die Leitung in der für
diese vorgesehenen Anordnung gehalten wird. Je nach dem Verlegungsplan
und dem zur Verfügung
stehenden Anordnungs- und Montageraum ist die Öffnung des Aufnahmeteils in
der Klemmrichtung oder quer zu dieser ausbildbar. Auch kann der
Aufnahmeteil derart am Schaft angeordnet sein, daß das Schaftende
einen der beiden Schenkel bildet und lediglich ein weiterer zur
Bildung einer C-förmigen
Halterung angeformt sein muß.
Die Öffnung
der Halterung liegt dabei in der Klemmrichtung.
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Die
Klemmbacken sind anwendungsfallbezogen unterschiedlich ausbildbar.
Zur Anordnung am Rand einer Bauteil-Fläche ist der Klemmbacken mit einer
Klemmfläche
versehen, die vorzugsweise rutschfest beschichtet oder aufgerauht
ist oder wenigstens einen quer zur Montagerichtung desselben ausgebildeten
Raststeg aufweist, um unter dem Klemmdruck eine Arretierung an der
Bauteil-Fläche zu
erwirken, wobei das Material des Klemmbackens härter als das des Bauteils sein
muß. Die
Haltevorrichtung kann jedoch auch an den Rändern zweier Profilbleche oder
Profilwandungen angeordnet werden. Für derartige Anordnungfälle sind
die Klemmbacken U- oder C-förmig
mit in der Klemmrichtung liegenden Öffnungen ausgebildet und werden,
den jeweiligen Rand umgreifend, mit diesen in Eingriff gebracht,
wobei mit der C-förmigen
Ausbildung eine Vorspannung erzeugt werden kann. Die Klemmbacken
können
mit Gummi beschichtet sein, um ein Verrutschen der Haltevorrichtung
in axialer Richtung der zu halternden Leitung zu vermeiden und um
sensible Montageoberflächen
nicht zu beschädigen.
Die Haltevorrichtung kann auch in Abhängigkeit vom Anwendungsfall
mit verschieden gestalteten Klemmbacken ausgestattet sein. Anwendungsfallbezogen
ist es damit ohne weiteres möglich,
baukastensystemartig den Klemmbacken mit dem Aufnahmeteil beispielsweise
mit einem eine Klemmfläche
aufweisenden Klemmbacken oder mit einem C-förmigen Klemmbacken zu kombinieren.
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Zweckmäßigerweise
sind die Schäfte
der beiden Klemmbacken mit jeweils einer Montagehilfe in Form eines
anfaßbaren
Vorsprunges ausgestattet.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. In
den zugehörigen Zeichnungen
zeigen:
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1:
eine Halterungsvorrichtung in perspektivischer Darstellung,
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2:
die Halterungsvorrichtung in einer Seitenansicht,
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3:
die Halterungsvorrichtung in einer Draufsicht,
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4:
eine weitere Ausführungsform
in einer Seitenansicht und
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5:
eine dritte Ausführungsform
in einer Seitenansicht.
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Die
in den 1 bis 3 dargestellte Halterungsvorrichtung – ein Spritzteil
aus Polyoxymethylen – ist
an einem Querträger 1 für einen
Stoßfänger in
einem Kraftfahrzeug angeordnet. Der Querträger 1 ist aus einem
U-Profil gefertigt, dessen Schenkel um im wesentlichen 90° nach außen abgewinkelt
sind. Die Halterungsvorrichtung besteht aus einem zwei in der Klemmrichtung
K zueinander verschiebbare Klemmbacken 2 und 3 aufweisenden
Klemmteil 4 und einem Aufnahmeteil 5 für den mit
einer Scheinwerferreinigungsanlage verbundenen Waschmittelschlauch.
Die Klemmbacken 2 und 3 sind jeweils mit einem
in der Klemmrichtung angeordneten Schaft 6 und 7 versehen
und stehen über
diese beiden Schäfte 6 und 7 miteinander
in Eingriff. Der Aufnahmeteil 5 ist am Schaft 6 auf
der dem Querträger 1 abgewandten
Seite in unmittelbarer Nähe
des Klemmbackens 2 einstückig angeformt. Die Schäfte 6 und 7 sind
mit Versteifungsrippen 8, 9 und 10 versehen
und dadurch biegesteif ausgelegt.
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Der
Schaft 7 ist an seiner dem Schaft 6 zugewandten
Seite als Rastzunge 11 mit Rastzähnen 12 an seinen
Rändern
ausgebildet und steht mit dem eine Rastaufnahme 13 aufweisenden
Schaft 6 in Eingriff. Die Rastaufnahme 13 ist
aus in der Klemmrichtung K im Abstand angeordneten Rastsegmenten 14 gebildet,
die die Ränder
der Rastzunge 11 hintergreifen und an ihrer Innenseite
mit Rastzähnen 15 (3)
versehen sind, die in ihrer Gestalt und Größe den Rastzähnen 12 entsprechen.
Dadurch, daß die an
den gegenüberliegenden
Seiten der Rastzunge 11 angeordneten Rastsegmente 14 nicht
miteinander verbunden sind, kann die Rastzunge 11 bei entsprechender
Zug- oder Druckbeaufschlagung in der Klemmrichtung unter elastischer
Aufweitung der Rastaufnahme 13 verschoben werden. In einer
Ruheposition und auch in der Klemmposition sowie im Klemmstatus
sind die Schäfte 6 und 7 und
dadurch die Klemmbacken 2 und 3 gegeneinander
arretiert. In der Darstellung ist der Klemmbacken 2 noch
in einer Vormontageposition. Erst bei einer Druckbeaufschlagung
in der Klemmrichtung K gelangt er in Eingriff mit dem Rand des betreffenden
(rechten) Schenkels des Querträgers 1.
An beiden Schäften 6 und 7 ist
dazu jeweils eine Montagehilfe in Form eines auf der dem Querträger 1 abgewandten
Seite quer zur Klemmrichtung ausgebildeten Steges 16 und 17 angeformt.
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In
den 1 und 2 ist auch die unterschiedliche
Gestaltung der Klemmbacken 2 und 3 deutlich zu
erkennen. Der Klemmbacken 2 ist mehr C-förmig ausgebildet
und der Klemmbacken 3 U-förmig. Durch diese Ausbildung
ist ein fester Sitz der Halterungsvorrichtung an den Rändern des
Querträgers 1 im
Klemmstatus sichergestellt. Der Aufnahmeteil 5 besteht
aus zwei Schenkeln 5a und 5b, die eine elastisch
aufweitbare Aufnahme für
den Waschmittelschlauch mit einer Öffnung 18 quer zur
Klemmrichtung bilden. Die freien Enden der Schenkel 5a und 5b sind
zu Einführschrägen nach
außen
abgewinkelt.
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Die 4 und 5 zeigen
zwei weitere Ausführungen.
Diese unterscheiden sich von der Ausführung nach 1 bis 3 durch
die Anordnung des Aufnahmeteils 5 und durch die Ausbildung der
Klemmbacken 2 und 3. In 4 ist der
Aufnahmeteil 5 um etwa 90° entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt
und mit seiner Öffnung 18 im
wesentlichen in der Klemmrichtung ausgerichtet und so angeformt,
daß der
eine Schenkel (5a) durch den Schaft 6 gebildet
ist. In der Ausführung
nach 5 ist der Aufnahmeteil 5 um 90° im Uhrzeigersinn
gegenüber
der Ausführung
nach 1 geschwenkt und gemeinsam mit dem Klemmbacken 2 am
Ende des Schaftes 6 angeformt. Die Klemmbacken 2 und 3 weisen
jeweils eine Klemmfläche
und zwei an dieser ausgebildete Raststege 19 für eine ebene
Wandungsfläche
eines strich-punktiert angedeuteten Bauteils 20 aus einem weicheren
Material als Polyoxymethylen auf und sind mit ihren freien Enden
leicht zueinander geneigt, um eine Vorspannung zu erzielen.
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- 1
- Querträger
- 2
- Klemmbacken
- 3
- Klemmbacken
- 4
- Klemmteil
- 5
- Aufnahmeteil
- 6
- Schaft
- 7
- Schaft
- 8
- Versteifungsrippe
- 9
- Versteifungsrippe
- 10
- Versteifungsrippe
- 11
- Rastzunge
- 12
- Rastzähne
- 13
- Rastaufnahme
- 14
- Rastsegment
- 15
- Rastzähne
- 16
- Steg
- 17
- Steg
- 18
- Öffnung
- 19
- Raststeg
- 20
- Bauteil
- K
- Klemmrichtung