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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem.
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Derartige
Kommunikationssysteme sind in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungsformen und
Ausgestaltungen unter anderem als Kommunikationssysteme für den Mobilfunk
sowie als Festnetz-Systeme bekannt.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Kommunikationssysteme weisen
im allgemeinen Netzwerkelemente bzw. Service-Plattformen auf, die den
Nutzern der in dem Kommunikationssystem betreibbaren Endgeräte bestimmte
Dienste (Vornahme von Telefonaten, Laden von Daten, etc.) zur Verfügung stellen.
Vorbekannte Telekommunikationssysteme weisen darüber hinaus Online-Abrechnungseinheiten
bzw. Plattformen zur Online-Abrechnung von Diensten sowie Offline-Abrechnungseinheiten zur
Offline-Abrechnung von Diensten auf.
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Nutzer
des Kommunikationssystems mit sogenannten Pre-Paid-Karten haben
beim Erwerb ihrer SIM-Karte oder bei deren Aufladung einen bestimmten
Betrag investiert, der auf einem Konto des Nutzers gespeichert ist.
Nehmen diese Nutzer (Pre-Paid-Kunden)
einen Dienst des Betreibers des Telekommunikationssystems in An spruch,
wird eine Online-Abrechnung durchgeführt, das heißt die Abrechnung
erfolgt während
oder zeitnah zu der Inanspruchnahme des Dienstes, beispielsweise
während eines
Telefonates.
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Neben
diesen Pre-Paid-Kunden werden vorbekannte Kommunikationssysteme
ferner von sogenannten Post-Paid-Kunden genutzt, das heißt von Kunden,
bei denen die Inanspruchnahme der Dienste nicht online, sondern
zeitversetzt, das heißt
offline erfolgt. Dazu weisen bekannte Kommunikationssysteme eine
Offline-Abrechnungseinheit
auf.
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1 zeigt ein derartiges herkömmliches Abrechnungssystem
bzw. Kommunikationssystem.
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1a zeigt
den Kunden A bei dem es sich um einen Pre-Paid-Kunden handelt. Dieser
Kunde ruft mit seinem Endgerät
den Teilnehmer C an, wobei es sich bei den Teilnehmern A und C jeweils
um einen mobilen Teilnehmer und/oder um einen Festnetzteilnehmer
handeln kann. Das Netzwerk bzw. das Netzwerkelement („Network
Element") erkennt beispielsweise
anhand der Daten der SIM-Karte, bzw. anhand der IMSI, des anrufenden
Teilnehmers A, dass es sich um einen Pre-Paid-Kunden handelt, so dass die Abrechnung
in der Online-Abrechnungseinheit erfolgt, die in 1a dargestellt
ist und mit „Prepaid
Charging" gekennzeichnet
ist. Die Pfeile markieren den Abrechnungspfad.
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1b zeigt
einen Fall, bei dem der Teilnehmer B den Teilnehmer C anruft, wobei
es sich in diesem Fall bei dem Teilnehmer B um einen Post-Paid-Kunden
handelt. Dies wird von dem Netzwerkelement erkannt und über die
Einheit „Mediation” der Billing-Plattform
mitgeteilt, bei der es sich um eine Offline-Abrechnungseinheit („Billing”) handelt.
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Bei
vorbekannten Kommunikationssystemen besteht ein Nachteil darin,
dass die Kunden sich bei Vertragsabschluß für ein Pre-Paid- oder ein Post-Paid-System
entscheiden müssen,
das heißt dafür, ob die
von ihnen in Anspruch genommenen Dienste online oder offline abgerechnet
werden sollen. Beabsichtigen die Kunden, das einmal gewählte Abrechnungs-System
zu ändern,
bedarf es des Austausches der SIM-Karte oder einer Re-Provisionierung
aller betroffener Netzwerk-Elemente, was vergleichsweise umständlich ist.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kommunikationssystem
der eingangsgenannten Art dahingehend weiterzubilden, dass dessen
Flexibilität
hinsichtlich der Abrechnung der von Kunden in Anspruch genommenen
Dienstleistungen vergrößert wird.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Kommunikationssystem mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Danach ist vorgesehen, dass das Kommunikationssystem wenigstens
eine Steuereinheit aufweist, die derart ausgeführt ist, dass sie in Abhängigkeit
eines oder mehrerer vorbestimmter Parameter einen seitens eines
Kunden in Anspruch genommenen oder in Anspruch zu nehmenden Dienst
in Echtzeit der Online-Abrechnungseinheit und/oder der Offline-Abrechnungseinheit
zuweist. Das Kommunikationssystem weist somit ein Element auf, dass
eine Entscheidung darüber
trifft, ob eine Dienstleistung durch die Online-Abrechnungseinheit
oder durch die Offline-Abrechnungseinheit abgerechnet werden soll.
Bei der Steuereinheit handelt es sich somit um eine neue Komponente
in der Charging-Architektur des Kommunikationssystems, die vorzugsweise
auf alle Dienste anwendbar ist, die den Kunden eines Betreibers
eines Mobilfunknetzes oder Festnetzes angeboten werden und zwar
vorzugsweise unabhängig von
der Zahlungsweise (Pre-Paid, Post-Paid) der Kunden.
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Die
genannte Steuereinheit ermöglicht
eine technische Entkopplung der Serviceplattformen, die die Dienste
bereitstellen, von den Charging-Systemen bzw. Abrechnungseinheiten
und ermöglicht
vorzugsweise gleichzeitig die Bereitstellung hybrider Post-Paid/Pre-Paid/Charging
Produkte für
den Endkunden unter Beibehaltung zweier Abrechnungssysteme, nämlich Pre-Paid-Systemen
und Post-Paid-Systemen.
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Die
Steuereinheit erlaubt des weiteren die risikominimierte Migration
der Charging-Systeme
auf ein Pre-Paid/Post-Paid konvergentes Abrechnungssystem, das auch
mit dem Begriff PPC (Pre-Paid/Post-Paid Convergence) umschrieben wird.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei dem vorbestimmten
Parameter um einen Parameter, der das Endgerät oder eine etwaige darin befindliche
SIM-Karte eines oder beider Teilnehmer einer Kommunikationsverbindung
kennzeichnet. Denkbar ist beispielsweise, dass die Steuereinheit aufgrund
der MSISDN oder der IMSI des anrufenden und/oder des angerufenen
Teilnehmers darüber
entscheidet, ob ein Dienst der Online- oder der Offline-Abrechnungseinheit
zugewiesen werden soll.
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Wenn
hier und im folgenden von „angerufenen" und „anrufenden" Teilnehmern die
Rede ist, soll dies nicht nur Sprach- und Datenverbindungen, sondern
alle Dienste umfassen, beispielsweise solche, die zwischen zwei
Einheiten, beispielsweise auch zwischen einem Server und einem Endgerät getätigt werden,
umfassen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei dem vorbestimmten
Parameter um einen Parameter, der die Zugehörigkeit eines oder beider Teilnehmer
einer Kommunikationsverbindung zu einer Gruppe kennzeichnet bzw.
der die Zugehörigkeit
des anrufenden und/oder des angerufenen Teilnehmers zu einer Gruppe
kennzeichnet. Bei der Gruppe kann es sich beispielsweise um eine „Hybrid-Gruppe" handeln, d. h. um
eine Gruppe der Post-Paid- und Pre-Paid-Nutzer angehören.
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Denkbar
ist, dass Gruppen vorgesehen sind, die wenigstens einen ersten Gruppenteilnehmer
umfassen, dessen in Anspruch genommene Dienste üblicherweise mit der Offline-Abrechnungseinheit
abgerechnet werden, und die wenigstens einen zu derselben Gruppe
gehörenden
zweiten Gruppenteilnehmer umfassen, dessen in Anspruch genommene
Dienste üblicherweise
mit der Online-Abrechnungseinheit abgerechnet werden, und dass die
Steuereinheit derart ausgeführt
ist, dass sie bei einer Kommunikation zwischen erstem und zweitem
Gruppenteilnehmer die seitens des zweiten Teilnehmers, d.h. des „Pre-Paid Teilnehmers" in Anspruch genommenen
Dienste der Offline-Abrechnungseinheit zuweist. Die Steuereinheit
kann Prüfmittel
aufweisen, mittels derer prüfbar ist,
ob der anrufende Teilnehmer zu dieser Gruppe gehört und ein Pre-Paid Teilnehmer
ist und ob der angerufene Teilnehmer ein Post-Paid Teilnehmer ist. Sind
diese Voraussetzungen erfüllt,
ist in dieser Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Steuereinheit
die seitens des anrufenden Pre-Paid Teilnehmers in Anspruch genommenen
Dienste stets der Offline-Abrechnungseinheit
zuweist. Denkbar ist beispielsweise, dass ein Mitglied einer Familie
ein Post-Paid-Kunde ist und dass sämtliche Telefonate der weiteren
Familienmitglieder zu diesem Familienmitglied der Offline-Abrechnungseinheit
zugewiesen sind, das heißt
mit der Post-Paid-Abrechnungseinheit abgerechnet werden. Andere
Inanspruchnahmen von Diensten des Pre-Paid Teilnehmers, d. h. z. B.
Telefonate zu Dritten, nicht zu der Gruppe gehörenden Teilnehmern, werden
weiterhin online abgerechnet.
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Auch
ist es möglich,
dass Gruppen vorgesehen sind, die wenigstens einen ersten Gruppenteilnehmer
umfassen, dessen in Anspruch genommene Dienste üblicherweise mit der Offline-Abrechnungseinheit
abgerechnet werden, und die wenigstens einen zu derselben Gruppe
gehörenden
zweiten Gruppenteilnehmer umfassen, dessen in Anspruch genommene
Dienste üblicherweise
mit der Online-Abrechnungseinheit
abgerechnet werden, und dass die Steuereinheit derart ausgeführt ist,
dass sie die seitens des ersten Gruppenteilnehmers in Anspruch genommene
Dienste unter Veranlassung einer Vergünstigung der Offline-Abrechnungseinheit
zuweist und dass sie die seitens des zweiten Gruppenteilnehmers
in Anspruch genommene Dienste unter Veranlassung einer Vergünstigung
der Online-Abrechnungseinheit zuweist, wobei die Vergünstigung
jeweils gewährt
wird, wenn sich die in Anspruch genommenen Dienste auf eine Kommunikation
zwischen erstem und zweitem Gruppenteilnehmern dieser Gruppe beziehen.
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Damit
besteht für
die Pre-Paid-Kunden die Möglichkeit,
verbilligt mit dem angerufenen Post-Paid-Teilnehmer zu telefonieren
bzw. Datendienste in Anspruch zu nehmen. Umgekehrt besteht für Post-Paid-Kunden
die Möglichkeit,
verbilligt mit dem angerufenen Pre-Paid-Teilnehmer zu telefonieren
bzw. Datendienste in Anspruch zu nehmen.
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Auch
ist es denkbar, dass Gruppen vorgesehen sind, die wenigstens einen
ersten Gruppenteilnehmer umfassen, dessen in Anspruch genommene Dienste üblicherweise
mit der Offline-Abrechnungseinheit abgerechnet werden, und die wenigstens
einen zu derselben Gruppe gehörenden
zweiten Gruppenteilnehmer umfassen, dessen in Anspruch genommene
Dienste üblicherweise
mit der Online-Abrechnungseinheit
abgerechnet werden, und dass die Steuereinheit derart ausgeführt ist,
dass sie die seitens des zweiten Gruppenteilnehmers bei einer Kommunikation
zwischen Gruppenteilnehmern in Anspruch genommenen Dienste der Offline-Abrechnungseinheit
zuweist, mit der die seitens des ersten Teilnehmers in Anspruch
genommenen Dienste abgerechnet werden. Im Rahmen eines derartigen „Sponsorship" können somit
die seitens des Pre-Paid-Teilnehmers in Anspruch genommenen Dienste
der Offline-Abrechnungseinheit zugewiesen werden, über die
die seitens des ersten Teilnehmers, d.h. des Post-Paid-Teilnehmers,
in Anspruch genommenen Dienste abgerechnet werden. Dies kann vorzugsweise
unabhängig
davon der Fall sein, ob der erste Teilnehmer an der Kommunikation
bzw. in Anspruchnahme des Dienstes durch den zweiten Teilnehmer
beteiligt ist oder nicht.
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Denkbar
ist z.B., dass ein Familienvater ein Post-Paid-Kunde ist und dass
die Gespräche
der Familienmitglieder bzw. Gruppenmitglieder untereinander sowie
auch zu dem Vater stets über
die Offline-Abrechnungseinheit abgerechnet werden, über die üblicherweise
die seitens des Vaters in Anspruch genommenen Dienste abgerechnet
werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass es sich
bei dem Parameter um die Art des in Anspruch genommenen Dienstes
handelt. Denkbar ist beispielsweise, dass Gespräche stets der Offline-Abrechnungseinheit
zugewiesen werden, das heißt
nach dem Post-Paid-Modus abgerechnet werden und dass beispielsweise
das Herunterladen von Dateien, wie beispielsweise von Klingeltönen der Online-Abrechnungseinheit
zugewiesen wird, das heißt über ein
Online-Konto ausgeglichen wird.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der oder
die Parameter durch die Nutzer des Kommunikationssystems und/oder
für den
Betreiber des Kommunikationssystems bestimmbar sind. Denkbar wäre somit
beispielsweise eine Konfiguration, bei der der Nutzer entscheiden kann,
welche Dienste online und welche Dienste offline abgerechnet werden
sollen. Denkbar ist ebenfalls, dass eine derartige Festlegung zumindest
teilweise auch durch den Betreiber des Kommunikationssystems erfolgt.
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Denkbar
ist auch, dass während
bzw. innerhalb der Nutzung eines Dienstes eine Abrechnung über beide
der genannten Abrechnungs-Einheiten das heißt Post-Paid und Pre-Paid abgerechnet
werden. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn der Kontostand
eines Pre-Paid-Kontos während
der Inanspruchnahme eines Dienstes, beispielsweise während eines
Telefonates oder während
des Herunterladens von Daten einen bestimmten Wert unterschreitet.
In diesem Fall kann vorgesehen sein, das ab diesem Zeitpunkt die
weitere Abrechnung über
die Offline-Abrechnungseinheit
erfolgt.
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Auch
ist es denkbar, dass es sich bei dem Parameter um die Art der an
dem Dienst beteiligten Endgeräte
und/oder um die Art des Netzes handelt, mit dem der Dienst erbracht
wird.
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Die
Art der Dienste ist an sich unbeschränkt. Es kann sich beispielsweise
um Dienste handeln, die üblicherweise
entsprechend ihrer Dauer (z. B. Sprache) oder dem Umfang der Dienstinanspruchnahme (z.
B. Datendownload) erfolgt oder deren Abrechnung entsprechend der
Häufigkeit
ihrer Inanspruchnahme (z.B. Email) erfolgt.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei der genannten Steuereinheit, die ein Bindeglied
zwischen den Serviceplattformen und den Charging-Plattformen eines
Kommunikationssystems bildet, um eine in Echtzeit arbeitende Einheit.
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Das
System kann ferner eine der Online-Abrechnungseinheit zugewiesene
Autorisierungseinheit aufweisen, die derart ausgeführt ist,
dass sie einen Nutzer, dessen in Anspruch genommene Dienste üblicherweise
der Offline-Abrechnungseinheit zugewiesen sind, in Abhängigkeit
eines oder mehrerer der vorbestimmten Parameter für einzelne
durch das Kommunikationssystem zu erbringende Dienste autorisiert.
Ein Offline-Teilnehmer kann somit für einzelne Dienste durch das
Online-System autorisiert
werden. Denkbar ist ferner, dass das System eine Autorisierungseinheit
aufweist, die derart ausgeführt
ist, dass sie einen Nutzer, dessen in Anspruch genommene Dienste
einer Online-Abrechnungseinheit zugewiesen sind, in Abhängigkeit
eines oder mehrerer der vorbestimmten Parameter für einzelne
durch das Kommunikationssystem zu erbringende Dienste autorisiert,
auch wenn das Guthaben, auf das die Online-Abrechnungseinheit zugreift,
aufgebraucht ist.
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Die
Autorisierungseinheit kann Bestandteil der Steuereinheit sein oder
durch eine separate Einheit gebildet werden.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1: schematische Darstellungen des Ablaufes
der Vergebührung
bei einem Pre-Paid- und bei einem Post-Paid-Kunden gemäß dem Stand
der Technik,
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2: schematische Darstellungen des Ablaufes
der Vergebührung
bei einem Pre-Paid- und bei einem Post-Paid-Kunden gemäß der Erfindung,
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3:
eine schematische Darstellung des Ablaufes der Vergebührung bei
einem Anruf zwischen zwei Mitgliedern einer Gruppe,
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4:
eine schematische Darstellung des Ablaufes der Vergebührung bei
einem Telefonat zwischen zwei Mitgliedern einer Gruppe in einer
weiteren Ausführungsform,
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5:
eine schematische Darstellung des Ablaufes der Vergebührung in
Abhängigkeit
der in Anspruch genommenen Dienstleistung,
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6:
eine schematische Darstellung eines Kommunikationssystems gemäß dem Stand
der Technik und
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7:
eine schematische Darstellung eines Kommunikationssystems gemäß der Erfindung.
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2a zeigt
den Ablauf der Vergebührung bei
einem Telefonat zwischen dem Pre-Paid-Kunden A und dem Teilnehmer
C. Der Teilnehmer A beabsichtigt, eine Sprachverbindung mit dem
Teilnehmer C aufzubauen. Dies wird über das Netzwerkelement („Network
Element") der erfindungsgemäßen Steuereinheit
(„Charging
Switch") gemeldet,
die daraufhin im vorliegenden Fall die Entscheidung trifft, dass
das Gespräch
als Pre-Paid-Gespräch
zu vergebühren
ist und den Anruf somit der Online-Abrechnungseinheit („Pre-Paid-Charging") zuweist. Die Entscheidung
in der Steuereinheit, ob das Telefonat online oder offline abgerechnet
wird, kann beispielsweise über
die MSISDN des anrufenden Teilnehmers A und/oder die des angerufenen
Teilnehmers C erfolgen.
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2b zeigt
einen Fall, bei dem der Anrufer (Teilnehmer B) ein Post-Paid-Kunde
ist und den Teilnehmer C anruft. In diesem Fall entscheidet die
Steuereinheit beispielsweise auf der Grundlage MSISDN, dass es sich
um einen Post-Paid abzurechnenden Anruf handelt und weist diesen
dementsprechend der Offline-Abrechnungseinheit
(„Billing") zu.
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Die
in der Steuereinheit vorgenommene Entscheidung, nach welchem Modus
abzurechnen ist, muß somit
nicht auf der Grundlage der SIM-Karte bzw. der auf dieser befindlichen
Informationen, sondern auf der Grundlage anderer Größen, wie
z.B. der MSISDN erfolgen.
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Aus
dem in 2 dargestellten System ergibt
sich der Vorteil, dass das Netzwerkelement bzw. die Serviceplattformen
einfacher ausgeführt
sein können,
da die Prüfung,
nach welchem System abzurechnen ist, nicht dort erfolgt, sondern
in der erfindungsgemäßen Steuereinheit.
Abgesehen davon ermöglicht
die Steuereinheit die Wahl einer Vielzahl von Kriterien und Parametern,
nach denen eine Entscheidung getroffen werden kann, wie abgerechnet werden
soll.
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Eine
Möglichkeit,
die durch die Steuereinheit eröffnet
wird besteht darin, dass beispielsweise Post-Paid-Kunden bei Bedarf
bzw. bei Erfüllung
bestimmter Kriterien ohne weiteres online abgerechnet werden können und
umgekehrt Pre-Paid-Kunden über
die Offline-Abrechnungseinheit. Ein SIM-Kartenwechsel ist somit
nicht erforderlich. Vielmehr wird die Entscheidung, nach welchem
System abgerechnet wird, in der Steuereinheit getroffen.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem der anrufende Teilnehmer A und der angerufene Teilnehmer
C einer bestimmten Gruppe angehören. Bei
dieser Gruppe kann es sich beispielsweise um Familienmitglieder
handeln, von denen einige üblicherweise
als Post-Paid- und andere üblicherweise als
Pre-Paid-Kunden abgerechnet werden. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Kunde A ein Pre-Paid-Kunde. Das Netzwerkelement übermittelt
die Information, dass ein Anruf zwischen den Teilnehmern A und C
stattfinden soll bzw. stattfindet an die Steuereinheit. Diese kann
aufgrund der Parameter MSISDN, IMSI, etc., des Teilnehmers A und/oder
des Teilnehmers C feststellen, dass beide Teilnehmer zu einer Gruppe
gehören,
in der Pre-Paid-Teilnehmer nach einem besonders günstigen
Tarif (Gruppentarif) abgerechnet werden, sofern sie mit dem Teilnehmer
C kommunizieren. Dementsprechend wird hier das Gespräch des Teilnehmers
A zwar wie sonst üblich
als Pre-Paid-Gespräch
abgerechnet jedoch unter einem besonders günstigen Tarif.
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Ferner
ist vorgesehen, dass nicht nur ein Anruf bzw. eine Kommunikation
von dem Pre-Paid-Teilnehmer zu dem Post-Paid-Teilnehmer, sondern
auch ein Anruf bzw. eine Kommunikation von dem Post-Paid-Teilnehmer
zu dem Pre-Paid-Teilnehmer verbilligt möglich ist. Handelt es sich
bei dem Teilnehmer C um einen Post-Paid-Teilnehmer kann somit vorgesehen sein,
dass dessen Dienst-Inanspruchnahmen bzw. Anrufe bei dem Pre-Paid-Teilnehmer
A der Offline-Abrechnungseinheit zugewiesen werden, dort jedoch
mit einem besonders günstigen
Tarif abgerechnet werden.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem der Pre-Paid-Kunde A den Post-Paid-Kunden C anruft. Dies wird über das
Netzwerkelement wieder der Steuereinheit mitgeteilt. Diese stellt
fest, dass die Teilnehmer A und C einer Gruppe angehören, in
der festgelegt ist, dass Anrufe an den Teilnehmer C dahingehend
gesponsert werden, dass die Abrechnung nicht über das Pre-Paid-Konto des
anrufenden Teilnehmers A, sondern Post-Paid durch Rechnungsstellung
an den Teilnehmer C abgerechnet werden. Denkbar ist beispielsweise,
dass der Familienvater ein Post-Paid-Kunde
ist und dass Anrufe von den Kindern, bei denen es sich um Pre-Paid-Kunden handelt, zum
Vater auf dessen Rechnung über
die Offline-Abrechnungseinheit
abgerechnet werden. Wie dies aus 4 ersichtlich
ist, weist die Steuereinheit derartige Telefonate über die
Einheit „Mediation" der Billingeinheit
zu, bei der es sich um die Offline-Abrechnungseinheit handelt.
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Auch
ist von der Erfindung der Fall umfaßt, dass nicht nur Anrufe bzw.
Dienst-Inanspruchnahmen
der Kinder beim Post-Paid-Vater, d. h. beim Sponsor, sondern auch
bei anderen Familienmitgliedern bzw. Mitglieder der Gruppe über die
Rechnung des Vaters, d.h. über
die Offline-Abrechnungseinheit abgerechnet werden. Dementsprechend
können
beispielsweise auch Telefonate zwischen Kind und Mutter über die
Offline-Abrechnungseinheit abgerechnet werden, über die üblicherweise Dienst-Inanspruchnahmen
des Vaters abgerechnet werden. Das „Sponsorchip" kann somit durch
Dritte erfolgen, die nicht an der Kommunikation beteiligt sind.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Entscheidung, ob eine Abrechnung über die Online- oder Offline-Abrechnungseinheit
erfolgt, in Abhängigkeit
davon getroffen wird, um welchen Dienst es sich handelt.
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Der
Kunde A hat in diesem Ausführungsbeispiel
ein Online-Konto, dass über
die Online-Abrechnungseinheit (Pre-Paid-Charging) abgerechnet wird. Der
Kunde ist gleichzeitig auch ein Post-Paid-Kunde, wobei die in diesem
Zusammenhang in Anspruch genommenen Dienste über die Offline-Abrechnungseinheit
(Billing) abgerechnet werden. Der Kunde beabsichtigt, den Service
X im Voraus (online) und den Service Y im nachhinein (offline) zu
bezahlen. Dementsprechend wird in der Steuereinheit geprüft, um welche
Art der Dienstleistung es sich handelt und dann entsprechend der
Vorgaben des Kunden oder auch entsprechend der Vorgaben des Betreibers
des Kommunikationssystems eine Abrechnung über die Offline-Abrechnungseinheit
oder über
die Online-Abrechnungseinheit vorgenommen, wie dies in 5 dargestellt
ist.
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6 zeigt
nochmals in einer schematischen Übersicht
die Architektur eines bestehenden, aus dem Stand der Technik bekannten
Kommunikationssystems, bei dem in der Serviceplattform (SP) die Entscheidung
getroffen wird, ob ein bestimmter Dienst offline oder online verrechnet
werden soll.
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7 zeigt
die Zwischenschaltung der erfindungsgemäßen Steuereinheit „Charging
Switch", die diese
Aufgabe erfindungsgemäß übernimmt.
Somit wird die Serviceplattform entlastet und es wird ein flexibles
Mittel bereitgestellt, mittels dessen Kunden Pre-Paid oder Post-Paid
abgerechnet werden können,
ohne dass es eines Wechsels der SIM-Karte oder einer Re-Provisionierung
aller betroffener Netzwerk Elemente bedarf, was nicht nur für den Betreiber
des Kommunikationssystems, sondern auch für den mobilen Endkunden bequem
ist.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht über die
Einführung
der genannten Steuereinheit eine Migration der Offline-Abrechnung
sowie der Online-Abrechnung in ein konvergentes System. Diese Migration
ist durch Einführung
der Steuereinheit schrittweise möglich
und kann somit risikominimiert erfolgen.