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Stand der Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Einspritzsysteme in der
Kraftfahrzeugtechnik, welche Injektoren mit Piezoaktoren aufweisen,
und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb
eines solchen Injektors.
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In
der
DE 10 2004
015 744 A1 ist ein Common-Rail-Injektor zum Einspritzen
von Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine beschrieben
(
1). Der Injektor weist ein Injektorgehäuse mit
einem Kraftstoffzulauf auf, mittels dessen der Injektor mit einer
Kraftstoffhochdruckquelle verbunden ist, wobei der Injektor in Abhängigkeit
von der Stellung eines Steuerventils mit Hochdruck beaufschlagten
Kraftstoff einspritzt. Das Steuerventil weist insbesondere einen
in dem Injektorgehäuse
zwischen einer Ruhestellung und einer Einspritzstellung hin und her
bewegbaren Ventilkolben auf, der hydraulisch mit einem Piezoaktor
gekoppelt ist, welcher mit dem Druck aus der Kraftstoffhochdruckquelle
beaufschlagt ist. Der Piezoaktor dient dabei als Stellglied für den Injektor.
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Piezoaktoren
der eingangs genannten Art weisen meist elastische Beschichtungen
aus Kunststoffen (z.B. aus Polymeren oder Elastomeren) auf, um die
Aktoren vor äußeren Einflüssen wie
Kraftstoff (insbesondere Dieselkraftstoff) zu schlitzen und dabei
gleichzeitig die Bewegungsfreiheit der Aktoren möglichst wenig zu beeinflussen.
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Diese
Beschichtungen sind erforderlich, da der in dem Injektorgehäuse vorliegende
flüssige Kraftstoff
unter teilweise erheblichem Druck steht, d.h. der Piezoaktor arbeitet
als sogenannter „nasser Aktor", wobei sein aus
mehreren geschichteten Piezoelementen aufgebauter Aktorkörper vom
Kraftstoff umgeben ist. Der unter hohem Druck stehende Kraftstoff
wirkt insbesondere auf die Seitenflächen des Aktorkörpers, auf
dessen Außenelektroden
und auch auf die sich zwischen den Piezoelementen befindenden Innenelektroden
ein. Durch den unter Umständen
bis zu 1800 bar hohen Druck werden die Innenelektroden stark belastet
und unter Umständen
in den Aktorkörper
hinein gedrängt,
sodass die Kontaktierung der Innenelektroden zur Außenelektrode
zerstört
werden kann.
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Ein
solcher Piezoaktor mit einer Isolierschicht geht aus der
DE 102004005226 A1 hervor (
2).
Der Piezoaktor weist einen Aktorkörper aus einem piezoelektrischen
Material auf, welches im Betrieb des Aktorkörpers expandiert und kontrahiert.
In dem Aktorkörper
sind eine Innenelektrode sowie eine die Innenelektrode elektrisch
kontaktierende Außenelektrode
angeordnet. Insbesondere ist eine die Außenelektrode umgebende vorbeschriebene
Isolationsschicht vorgesehen.
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Die
vorbeschriebenen Beschichtungen von Piezoaktoren haben den Nachteil,
dass sie bei sehr niedrigen Umgebungstemperaturen, wie sie im Fahrzeugbetrieb
gelegentlich vorkommen, keine ausreichende Elastizität besitzen
und durch Verglasung bzw. Versprödung
bei extrem kalten Umgebungsbedingungen bis bspw. –40°C im Start-Betriebsfall
des Injektors sogar zu einer Beschädigung der Aktorbeschichtung
führen
können.
Obwohl solche extremen Umgebungsbedingungen auch bei Kraftfahrzeugen nur
relativ selten vorkommen, müssen
die Bauteil-Spezifikationen auch darauf ausgelegt werden, da eine
Verglasung des Beschichtungsmaterials (-kunstoffs) zu Rissen in
der Beschichtung und schließlich
zum Totalausfall des Aktors (und damit des Injektors) durch den
entstehenden elektrischen Kurzschluss führen kann.
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Es
ist daher wünschenswert,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb eines hier betroffenen
Injektors bereitzustellen, bei dessen Anwendung die vorbeschriebene
Problematik der Verglasung und die daraus resultierende Rissbildung
in der Beschichtung eines Piezoaktors möglichst wirksam aber auch möglichst
kostengünstig
vermieden wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Der
vorliegenden Erfindung liegt der Grundgedanke zugrunde, dass eine
vorbeschriebene kältebedingte
Verglasung bzw. Versprödung
der Beschichtung eines Piezoaktors allenfalls im Ruhezustand der
Brennkraftmaschine auftreten kann, da die im Betrieb des Injektors
resultierende Betriebstemperatur des Piezoaktors eine solche Versprödung automatisch
verhindert.
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Daher
wird erfindungsgemäß eine Schutzfunktion
vorgeschlagen, welche bevorzugt in einem Steuergerät der Brennkraftmaschine
abgelegt ist und welche erst frühestens
nach dem Abstellen der Brennkraftmaschine aktiviert wird.
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Mittels
der erfindungsgemäßen Schutzfunktion
wird der Piezoaktor nur minimal angesteuert, damit sich die Düsennadel
in keinem Fall öffnen
kann und damit ungewollt Kraftstoff einspritzen kann. Durch diese
ein- oder mehrmalige Betätigung
wird im Aktor Wärme,
insbesondere Reibungswärme und/oder
elektrische (ohmsche) Abwärme
produziert und so die unmittelbar auf dem Piezoaktor angeordnete
Beschichtung in ihrer Temperatur angehoben. Da es sich hierbei nur
um gelegentliches Ansteuern allein zur Vermeidung der Verglasung
handelt, stellt dies keinen übermäßigen Energieverlust
dar und kann allein aus einer Fahrzeugbatterie gespeist werden.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
erfolgt die genannte „minimale" Ansteuerung entweder durch
eine Ansteuerung mit einem relativ kleinen zeitlichen Gradienten
oder durch einen ausreichend reduzierten Spannungshub. Dem liegt
die Erkenntnis zugrunde, dass sich die Düsennadel aufgrund der Massenträgheit und
des üblichen
Nadelsitzes im Wesentlichen nur aufgrund einer Ansteuerung mit ausreichender
Amplitude oder einer Ansteuerung mit ausreichendem Impuls bewegen
kann.
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Die
erforderliche Frequenz der genannten minimalen Ansteuerung(en) wird
bevorzugt in Abhängigkeit
von der Außentemperatur
empirisch festgelegt, wobei die entsprechenden Frequenzwerte in Abhängigkeit
von der Temperatur im Vorhinein abgelegt werden können, um
auf diese im Betrieb des Fahrzeugs schnell zugreifen zu können.
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Bevorzugt
wird die erfindungsgemäße Schutzfunktion
erst dann aktiviert, wenn mittels eines am Kraftfahrzeug bspw. im
Bereich wenigstens eines Radkastens oder einer elektronischen Steuereinheit (ECU)
bereits angeordneten Außentemperatursensors
festgestellt wird, dass das Fahrzeug in eine Umgebungsbedingung
bzw. Umgebungstemperatur gelangt ist, welche eine Gefahr für die genannte
Beschichtung darstellt. Denn, wie bereits erwähnt, tritt eine solche Bedingung
nur relativ selten ein, sodass durch die genannte Aktivierung erst
im Falle des Eintritts einer solchen Bedingung bspw. Batterieenergie eingespart
werden kann.
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Eine
weitere vorteilhafte Kosteneinsparung ergibt sich dadurch, dass
mittels der genannten Schutzfunktion die notwendigen materialtechnischen Anforderungen
an das Beschichtungsmaterial reduziert werden können, bspw. auf den relativ
hohen Wert von –20°C. Zudem
stehen dadurch wesentlich mehr Stoffe als Beschichtungsmaterial
zur Verfügung.
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Mittels
der erfindungsgemäßen Schutzfunktion
lässt sich
eine temperaturbedingte Verglasung der beschriebenen Aktorbeschichtung
wirksam verhindern.
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Die
Erfindung ist zwar bevorzugt in Kraftstoff-Einspritzsystemen von
Kraftfahrzeugen einsetzbar, jedoch grundsätzlich auch in Einspritzsystemen von
Brennkraftmaschinen auf anderen Gebieten wie bspw. der chemischen
Verfahrenstechnik, der Flugzeugtechnik, der Schifffahrttechnik oder
auf dem Gebiet der Personen- oder Nutzfahrzeuge, welche in Gebieten
mit besonders niedrigen möglichen
Außentemperaturen
eingesetzt werden, wie bspw. in Skandinavien oder Kanada.
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Die
erfindungsgemäße Schutzfunktion
lässt sich
in einem Steuergerät
entweder in Form einer fest verdrahteten bzw. in Hardware gebrannten
Funktion oder eines in das Steuergerät ladbaren Steuerprogramms
realisieren, wobei vorteilhaft (d.h. kostengünstig) nur geringe Modifikationen
an einem bestehenden Steuergerät
zu erfolgen haben.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
verschiedene Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es
zeigen:
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1 einen
im Längsschnitt
dargestellten Injektor gemäß dem Stand
der Technik,
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2 einen
teilweisen Längsschnitt
eines Piezoaktors mit einer Isolationsschicht gemäß dem Stand
der Technik, und
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3 ein
kombiniertes Ablaufdiagramm zur Illustration eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Betrieb eines Injektors gemäß der 1,
welcher einen Piezoaktor mit einer Isolationsschicht gemäß der 2 aufweist.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In
der 1 ist ein Längsschnitt
durch einen Common-Rail-Injektor 1 dargestellt, der über einen nur
schematisch angedeuteten Hochdruckspeicherraum 2 (Common-Rail)
mit unter hohem Druck stehendem Kraftstoffversorgt wird.
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Es
ist hervorzuheben, dass der in der 1 gezeigte
und nachfolgend beschriebene CR-Injektor nur
beispielhaft ist und die Erfindung grundsätzlich bei allen denkbaren
Einspritzsystemen mit Piezoinjektoren mit den vorher genannten Vorteilen
eingesetzt werden kann.
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Vom
Innenraum des Hochdruckspeicherraums 2 erstreckt sich eine
Kraftstoffzuleitung 3, 4 zu einem Druckübersetzer 5,
der in den Kraftstoffinjektor 1 integriert ist. Der Druckübersetzer 5 ist
von einem Injektorgehäuse 6 umschlossen.
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Das
Injektorgehäuse 6 umfasst
einen Injektorkörper 7 und
einen Düsenkörper 8,
der eine zentrale Führungsbohrung 9 aufweist.
In der Führungsbohrung 9 ist
eine Düsennadel 10 hin
und her bewegbar geführt.
Die Düsennadel 10 weist
eine Spitze 11 auf, an der eine Dichtfläche ausgebildet ist, die mit
einem Dichtsitz zusammenwirkt, der an dem Düsenkörper 8 ausgebildet
ist. Wenn sich die Spitze 11 der Düsennadel 10 mit ihrer
Dichtfläche
in Anlage an dem Dichtsitz befindet, sind mehrere Spritzlöcher 12, 13 in
dem Düsenkörper 8 verschlossen.
Wenn die Düsennadelspitze 11 von
ihrem Sitz abhebt, wird mit Hochdruck beaufschlagter Kraftstoff
durch die Spritzlöcher 12, 13 in
den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt.
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An
der Düsennadel 10 ist
eine Druckschulter 14 ausgebildet, die in einem Druckraum 15 in
dem Düsenkörper 8 angeordnet
ist. Die Düsennadel 10 ist durch
eine Düsenfeder 16 mit
ihrer Spitze 11 gegen den zugehörigen Düsennadelsitz vorgespannt. Die Düsenfeder 16 ist
in einem Düsenfederraum 17 aufgenommen,
der in dem Injektorkörper 7 ausgespart ist.
Der Düsenfederraum 17 steht über einen
Verbindungskanal 18, in dem eine Drossel 19 angeordnet ist,
mit einem Druckverstärkersteuerraum 23 in
Verbindung. Außerdem
steht der Düsenfederraum 17 über einen
Verbindungskanal 20, in dem eine Drossel 21 vorgesehen
ist, mit einem Druckverstärkerraum 22 in
Verbindung.
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Der
Druckverstärkerraum 22 wird
von einem Abschnitt einer zentralen Bohrung in dem Injektorkörper 7 gebildet,
in der ein Ende 24 eines Druckverstärkerkolbens 25 hin
und her bewegbar aufgenommen ist. Das Ende 24 des Druckverstärkerkolbens 25 hat die
Gestalt eines Kreiszylinders, der einen kleineren Durchmesser aufweist
als der anschließende
Teil des Druckverstärkerkolbens 25.
Das andere Ende des Druckverstärkerkolbens 25 ragt
in einen Druckverstärkerarbeitsraum 26,
der über
die Kraftstoffzuleitung 3, 4 mit dem Kraftstoffhochdruckspeicherraum 2 in
Verbindung steht. In dem Druckverstärkerarbeitsraum 26 ist
eine Druckverstärkerfeder 27 angeordnet,
mit deren Hilfe der Druckverstärkerkolben 25 in Richtung
von der Düsennadel 10 weg
vorgespannt ist.
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Der
Druckverstärkerraum 22 steht über einen
Verbindungskanal 28 mit dem Druckraum 15 in dem
Düsenkörper 8 in
Verbindung. Der Druckverstärkersteuerraum 23 steht über einen
Verbindungskanal 29 mit einem Ventilsteuerraum 30 in
Verbindung, der in einem Ventilkörper 31 ausgespart
ist. Zwischen dem Ventilkörper 31 und
dem Injektorkörper 7 ist
ein Zwischenstück 32 angeordnet,
in dem ein zentraler Verbindungskanal 33 ausgespart ist.
Der Verbindungskanal 33 schafft eine Verbindung zwischen Druckverstärkerarbeitsraum 26 und
dem Ventilsteuerraum 30.
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Der
Ventilsteuerraum 30 wird von einem Abschnitt einer zentralen
Bohrung gebildet, die in dem Ventilkörper 31 ausgespart
ist. Der Ventilsteuerraum 30 hat einen größeren Durchmesser
als der dem Zwischenstück 32 abgewandte
Abschnitt der Bohrung. In der zentralen Bohrung des Ventilkörpers 31 ist
ein Ventilkolben 34 hin und her bewegbar aufgenommen. Der
Ventilkolben 34 weist einen Ventilkolbenführungsabschnitt 35 auf,
der in der zentralen Bohrung des Ventilkörpers 31 geführt ist.
An dem dem Ventilkolbenführungsabschnitt 35 abgewandten Ende
des Ventilkolbens 34 ist eine erste Dichtkante 36 ausgebildet,
die an einem Dichtsitz anliegt, der an dem Ventilkörper 31 ausgebildet
ist. An der dem Ventilkolbenführungsabschnitt 35 abgewandten
Stirnseite des Ventilkolbens 34 ist eine zweite Dichtkante 37 ausgebildet,
die an dem Zwischenstück 32 in
Anlage kommen kann. Zwischen dem Ventilkolbenführungsabschnitt 35 und
der ersten Dichtkante 36 ist in dem Ventilkörper 31 ein
Rücklaufkanal 38 vorgesehen, der
mit einem (nicht dargestellten) Kraftstofftank in Verbindung steht.
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An
den Ventilkörper 31 schließt sich
ein Piezoaktorkörper 39 an,
der durch einen Deckel 40 verschlossen ist. Der Deckel 40,
der Piezoaktorkörper 39,
der Ventilkörper 31,
das Zwischenstück 32,
der Injektorkörper 7 und
der Düsenkörper 8 bilden
zusammen das Injektorgehäuse 6.
In dem Piezoaktorkörper 39 ist
ein zentraler Piezoaktorraum 41 ausgespart, der über einen
Verbindungskanal 42 mit der Kraftstoffzuleitung 3 und
somit mit dem Hochdruckspeicherraum 2 in Verbindung steht.
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In
dem mit Hochdruck beaufschlagten Piezoaktorraum 41 ist
ein Piezoaktor 43 angeordnet, der einen Piezoaktorkopf 44 aus
Metall mit einer freien Stirnseite 45 aufweist. An dem
Piezoaktorkopf 44 ist ein Bund 46 ausgebildet.
Zwischen dem Bund 46 und einer Piezoaktorhülse 48 ist
eine Piezoaktorfeder 47 eingespannt. Der Piezoaktorkopf 44 ist
relativ zu der Piezoaktorhülse 48 in
axialer Richtung verschiebbar. An der Piezoaktorhülse 48 ist
eine Dichtkante ausgebildet, die an dem Ventilkörper 31 anliegt. Im
Inneren der Piezoaktorhülse 48 ist
zwischen der Stirnseite 45 des Piezoaktorkopfs 44 und
der freien Stirnseite des Ventilkolbenführungsabschnitts 35 des
Ventilkolbens 34 ein hydraulischer Kopplungsraum 41 ausgebildet, der
mit Hochdruck aus dem Hochdruckspeicherraum 2 beaufschlagt
ist.
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In
der 1 ist der Common-Rail-Injektor 1 in seinem
deaktivierten Zustand dargestellt. Der Ventilkolben 34 befindet
sich in seiner Ruhestellung. Dabei befindet sich die erste Dichtkante 36 in
Anlage an dem zugehörigen
Dichtsitz, der an dem Ventilkörper 31 ausgebildet
ist. In dem hydraulischen Kopplungsraum 49 steht Raildruck
an. Das wird durch eine geeignete Auslegung der Dichtspalte sichergestellt.
Die Bauteile sind im Führungsbereich
beider Kopplerkolben so ausgebildet, dass sie auch von außen mit Hochdruck
beaufschlagt sind. Dadurch wird eine funktionsbeeinträchtigende
Aufweitung der Dichtspalte durch den Kopplerraumdruck vermieden. Alternativ
könnte
die Befüllung
des Kopplerraumes auch durch eine entsprechend kleine Drossel erfolgen.
Der Ventilsteuerraum 30 ist über die Kraftstoffzuleitungen 3, 4,
den Druckverstärkerarbeitsraum 26 und
den Verbindungskanal 33 ebenfalls mit dem Raildruck aus
dem Hochdruckspeicherraum 2 beaufschlagt. Der Druckverstärkersteuerraum 23 ist über den
Verbindungskanal 29 ebenfalls mit dem Raildruck beaufschlagt.
In dem Druckverstärkerraum 22, dem
Düsenfilterraum 17 und
dem Druckraum 15 herrscht ebenfalls Raildruck.
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Zur
Aktivierung des Common-Rail- Injektors 1 wird der Piezoaktor 43 über elektrische
Leitungen 51, 52 bestromt und dehnt sich aus.
Die Ausdehnung des Piezoaktors 43 führt über den Piezoaktorkopf 44 zu
einer Druckzunahme in dem hydraulischen Kopplungsraum 49.
Diese Druckzunahme führt
zu einer axialen Bewegung des Ventilkolbens 34 nach unten, das
heißt
zur Düsennadel 10 hin.
Der Ventilkolben 34 bewegt sich dabei solange nach unten,
bis die zweite Dichtkante 37 an dem Zwischenstück 32 zur
Anlage kommt und die Verbindung zwischen dem Verbindungskanal 33 und
dem Ventilsteuerraum 30 unterbricht. Gleichzeitig hebt
die erste Dichtkante 36 von ihrem Dichtsitz an dem Ventilkörper 31 ab
und öffnet eine
Verbindung zu dem Ventilsteuerraum 30 und dem Rücklaufkanal 38.
Der Ventilkolben 34 befindet sich dann in seiner (nicht
dargestellten) Einspritzstellung. Der Ventilsteuerraum 30 wird
aufgrund der Verbindung mit dem Rücklaufkanal 38 druckentlastet. Über den
Verbindungskanal 29 zwischen dem Ventilsteuerraum 30 und
dem Druckverstärkersteuerraum 23 wird
der Letztgenannte ebenfalls druckentlastet. Da der Druckverstärkerarbeitsraum 26 über die
Kraftstoffzuleitungen 3, 4 nach wie vor mit dem
Raildruck aus dem Hochdruckspeicherraum 2 beaufschlagt
ist, bewegt sich der Druckverstärkerkolben 25 nach
unten, das heißt
zur Düsennadel 10 hin,
wodurch der Kraftstoff in dem Druckverstärkerraum 22 komprimiert
wird. Diese Druckerhöhung
wirkt sich über
den Verbindungskanal 28 auch in dem Druckraum 15 aus.
Das wiederum führt
dazu, dass die Düsennadel 10 von
ihrem Sitz abhebt und Kraftstoffeingespritzt wird.
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Durch
die optimierte konstruktive Auslegung mit dem Piezoaktor 43 im
Raildruck, mit dem Raildruck in dem hydraulischen Kopplungsraum 49 und geeigneten
Druckflächen
an dem Ventilkolben 34 wird eine sehr einfache und kostengünstige Gesamtkonstruktion
erreicht. Die notwendige axiale Vorspannkraft für den Piezoaktor 43 wird
hauptsächlich hydraulisch
erzeugt. Der 3/2-Ventilkolben 34 wird direkt von dem Piezoaktor 43 gesteuert.
Der hydraulische Kopplungsraum 49 ist zum Ausgleich von
Temperaturausdehnungen und zur Kraft/Weg-Übersetzung vorgesehen. Der
Ventilkolben 34 ist nahezu vollständig druckausgeglichen ausgeführt. Dies
wird dadurch erreicht, dass am Ventilkolben eine Druckfläche ‚X’ ausgebildet
ist, die ständig
mit Hochdruck aus dem Injektorzulauf beaufschlagt ist. Dadurch wird
nur eine kleine Aktorkraft zum Bewegen des Ventils notwendig und
es kann ein kleiner und kostengünstiger
Piezoaktor verwendet werden. Der Ventilaufbau mit dem Ventilkörper 31 und
dem Zwischenstück 32 in
Verbindung mit dem einteiligen Ventilkolben 34 mit Flachsitz
erlaubt eine einfache Fertigbarkeit.
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Der
Ventilkolben 34 kann auch vollständig druckausgeglichen ausgeführt sein.
In diesem Fall müssen
die notwendigen Schließkräfte zur
Sicherstellung der Dichtheit der Ventilsitze durch vorgespannte
Federn beziehungsweise den Aktor bereitgestellt werden.
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Der
Ventilkolben 34 kann auch als mehrteiliger Kolbenverbund
ausgeführt
werden, wobei die beiden Steuerkanten in einem Bauteil und der Kolbenabschnitt,
der den Kopplerraum begrenzt, in einem weiteren Bauteil angeordnet
ist. Dadurch kann auch der Ventilkörper mehrteilig ausgebildet
sein. Dies bietet Vorteile bei der Fertigung sehr kleiner Ventilgeometrien.
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In
der 2 ist ein im Stand der Technik bekannter Piezoaktor 110 dargestellt,
der als ein wesentliches Bauelement einen zylindrischen Aktorkörper 112 mit
einem an dessen Stirnseite angeordneten Aktorkopf 114 umfasst.
Der Aktorkörper 112 ist
aus mehreren geschichteten Piezoelementen 116 aufgebaut,
zwischen denen sich im Wesentlichen dünne, scheibenförmige Innenelektroden 118 befinden.
Die Innenelektroden 118 sind jeweils wechselweise an Außenelektroden
angeschlossen, von denen in der 2 eine Außenelektrode 120 dargestellt
ist.
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Die
Außenelektroden 120 befinden
sich jeweils in Gestalt eines Längsstreifens
an den Mantel- bzw. Seitenflächen
des Aktorkörpers 120 und
dienen zur elektrischen Kontaktierung der Innenelektroden 118.
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Die
Außenelektroden 120 und
auch die Mantel- bzw. Seitenflächen
des Aktorkörpers 112 sind
von einer Isolationsschicht 122 umgeben, die bei bekannten
Piezoaktoren die folgenden drei Funktionen übernehmen soll. Die Isolationsschicht 122 soll
zum einen eine wärmeleitende
Verbindung zwischen dem Aktorkörper
und dessen Umgebung herstellen. Sie soll ferner gegenüber dieser
Umgebung und insbesondere gegenüber
einem sich dort befindenden flüssigen Brennstoff
den Aktorkörper 112 und
die darin befindlichen Innenelektroden 118 abdichten und
schließlich soll
die Isolationsschicht auch jene Kraft aufnehmen, die durch den unter
bestimmten Betriebszuständen hohen
Druck dieses flüssigen
Brennstoffs auf den Aktorkörper
und dessen Innenelektroden ausgeübt wird.
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Bei
dem in der 2 dargestellten Piezoaktor 110 ist
diese dritte Funktion bekannter Isolationsschichten auf ein eigenes,
zusätzliches
Bauteil übertragen,
nämlich
auf eine dünnwandige
Hülse 124,
die den Aktorkörper 112 und
die zugehörige
Isolationsschicht 122 über
die gesamte Höhe
des Aktorkörpers 112 hinweg
unmittelbar umgibt. Die Hülse 124 nimmt damit
jene Druckkraft auf, die von einem den Piezoaktor 110 umgebenden
und unter hohem Druck stehenden flüssigen Brennstoff ausgeübt wird.
Die Hülse 124 schützt die
darunter liegende Isolationsschicht 122 sowie die Außenelektroden 120,
die Innenelektroden 118 und die Piezoelemente 116 des Aktorkörpers 112 insgesamt
vor einer möglichen
mechanischen Beschädigung.
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Die
in der 2 gezeigte Isolationsschicht 122 hat
wie bereits eingangs beschrieben den Nachteil, dass sie bei sehr
niedrigen Umgebungstemperaturen keine ausreichende Elastizität besitzt
und durch Verglasung bzw. Versprödung
im Betrieb des Injektors beschädigt
werden kann.
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Zur
Vermeidung einer solchen Beschädigung
wird erfindungsgemäß die anhand
der 3 nachfolgend beschriebene Schutzfunktion bevorzugt in
ein Steuergerät
der (nicht gezeigten) Brennkraftmaschine bzw. des Einspritzsystems
implementiert.
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Die
genannte Schutzfunktion wird nun anhand eines in der 3 gezeigten
Ablaufdiagramms verdeutlicht. Nach dem Start 200 der gezeigten
Routine wird in Schritt 205 zunächst geprüft, ob die Brennkraftmaschine
abgestellt wurde. Ist dies nicht der Fall, wird wieder and den Anfang
zurückgesprungen
und ggf. nach einer Zeitverzögerung
diese Prüfung
erneut durchgeführt.
Wurde ein Abstellen der Brennkraftmaschine festgestellt, wird im
nächsten Schritt 210 die
Außentemperatur
Taußen erfasst.
Dies erfolgt bevorzugt mittels eines bereits vorhandenen Temperatursensors.
In Schritt 215 wird der erfasste Wert von Taußen mit
einer empirisch vorgebbaren kritischen Temperatur Tkrit verglichen,
und zwar wird festgestellt, ob die Bedingung Taußen < Tkrit. erfüllt ist. Wenn
nicht, dann wird wieder an den Anfang der Routine zurückgesprungen.
Anderfalls wird die nachfolgend beschriebene eigentliche „Schutzfunktion" 220–230 aktiviert.
Der Wert von Tkrit. beträgt bspw. –20°C und richtet sich nach der
Spezifikation des verwendeten Beschich- tungsmaterials, wie eingangs beschrieben.
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Gemäß dem gezeigten
Ausführungsbeispiel wird
bei der Schutzfunktion zunächst
aus einer bereits vorher im Steuergerät oder dgl. abgespeicherten
Tabelle, in der Werte einer Ansteuerfrequenz (-häufigkeit) in Abhängigkeit
von möglichen
Werten der Außentemperatur
Taußen abgelegt
sind, ein geeigneter Wert für
die Ansteuerfrequenz ermittelt 220. Dabei kann ggf. zwischen
zwei Tabellenwerten interpoliert werden. Auf diesem Wert der Ansteuerfrequenz
basierend wird in Schritt 225 ein Zeitgeber aktiviert,
welcher im nachfolgenden Schritt 230 den Piezoaktor bzw.
-injektor in der in 3 (unten) dargestellten Weise
ansteuert.
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In
der Box zu Schritt 230 sind zwei Ausführungsvarianten a. und b dargestellt.
In beiden Fällen beträgt die Ansteuerfrequenz
[60/(t2 – t1)]min–1.
Im Beispiel a. erfolgt die Ansteuerung mittels der bereits genannten „Gradientenmethode" bis jeweils hin
zu einem maximalen Spannungswert U1. Dagegen
erfolgt die Ansteuerung im Beispiel b. durch zeitlich relativ kurze
Spannungsimpulse bis jeweils bin zu einem von U1 verschiedenen
Maximalwert U2.
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Der
Wert von U1 ist im Allgemeinen größer als
der von U2 anzusetzen, da (wie bereits erwähnt) aufgrund
des flachen Verlaufs der Kurve der Impulsübertrag auf die Düsennadel 10 relativ
gering ist und daher die maximal zulässige Spannungsamplitude zur
Verhinderung des Öffnens
der Düsennadel 10 maßgeblich
ist, wohingegen im Fall b. kurze Spannungsimpulse mit relativ hohem
Wert des Spannungsgradienten verwendet werden und wegen des genannten
Impulseffektes die Maximalspannung niedriger sein muss, um ein Öffnen der
Düsennadel 10 wirksam
zu unterdrücken.
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Nach
Durchführung
einer oder mehrerer solcher „minimaler" Ansteuerungen des
Injektors wird wieder an den Anfang zurückgesprungen, um erneut festzustellen,
ob die Brennkraftmaschine noch abgestellt ist und ggf. einen aktuellen
Wert von Taußen zu
erfassen. Wird dabei festgestellt, dass die Brennkraftmaschine zwischenzeitlich
wieder eingeschaltet wurde, wird die Schutzfunktion nicht mehr aufgerufen bzw.
deaktiviert.