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Aufgabe der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Treibstangenbeschlag für einen gegen einen Rahmen
schwenkbaren Flügel
eines Fensters, einer Fenstertür
oder dergleichen mit einer längsverschieblichen
Treibstange, mit den Schaltstufen Schließstellung, Drehstellung und Kippstellung,
wobei der Flügel
in Schließstellung
in dem Rahmen verriegelbar ist, in Drehstellung um eine vertikale
Achse von dem Rahmen wegdrehbar ist und in Kippstellung um eine
horizontale Achse von dem Rahmen wegkippbar ist, mit einem verdeckt
unter einem Flügelüberschlag
anzuordnenden Lager zur Lagerung des Flügels an dem Rahmen um die vertikale
Achse im Abstand von der horizontalen Achse, mit einem auf einer
Lagerachse gelagerten Lagerband des Lagers und mit einer Führungseinrichtung
zur Verschiebung des Lagers quer zur vertikalen Achse bei der Bewegung
der Treibstange in die Drehstellung.
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Ein
solcher Treibstangenbeschlag lässt
sich vollständig
verdeckt unterhalb des Flügelüberschlages
des Flügels
anordnen. Bei der Bewegung des Flügels in die Drehstellung muss
das auf der vertikalen Achse im Abstand zu der Horizontalen angeordnete
Lager geringfügig
verschoben werden, um zu vermeiden, dass der Flügelüberschlag an dem Rahmen anstößt. Dieses
Lager ermöglicht
im montierten Zustand des Treibstangenbeschlages eine Entfernung
des Flügelüberschlages
von dem Rahmen.
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Ein
solcher Treibstangenbeschlag ist beispielsweise aus der
DE 196 03 770 A1 bekannt.
Bei diesem Treibstangenbeschlag haltert das Lager, welches auf der
vertikalen Achse, beabstandet von der horizontalen Achse angeordnet
ist, eine Ausstellschere. Die Ausstellschere ermöglicht eine Bewegung des Flügels in
die Kippstellung und wird in Drehstellung und in Schließstellung
der Treibstange mit dem Flügel
verbunden. Alternativ dazu ist es aus dieser Schrift bekannt, bei
Fenstern, welche ausschließlich
eine Kippstellung und eine Schließstellung aufweisen, die Bauteile
eines Lagers zu trennen, um damit den Flügel in die Kippstellung zu
bewegen. Hierzu hat das Lager zwei einander gegenüberstehende
Lagerhülsen
zwischen denen eine Lagerachse durch Antrieb der Treibstange hin
und her bewegt werden kann. In einer mittleren Stellung kann der
Flügel
von dem Rahmen an diesem Lager entfernt werden. Eine derartige Anwendung
ist bei einem Fenster mit den Schaltstufen Schließstellung,
Drehstellung und Kippstellung nicht möglich.
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Weiterhin
ist aus der
DE 30 43
925 A1 ein Fenster bekannt, welches die Schaltstellungen Schließstellung,
Drehstellung und Spaltlüftungsstellung
aufweist. In der Spaltlüftungsstellung
hat das Fenster einen zwischen dem Flügel und dem Rahmen umlaufenden
Spalt. Die Größe des Spaltes
wird über
eine Führung
in einem Beschlagteil begrenzt.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Treibstangenbeschlag
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass er den Einsatz
einer aufwändig
zu steuernden Ausstellschere für
das auf der vertikalen Achse, beabstandet zu der horizontalen Achse
angeordnete Lager vermeidet.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass ein Formschluss zwischen der Lagerachse und dem Lagerband des
Lagers beim Antrieb der Treibstange in die Kippstellung lösbar ist, dass
in Schließstellung
und in Drehstellung das Lager den Flügel an dem Rahmen anlenkt und
dass die Lagerachse oder das Lagerband mit der Treibstange verbunden
ist und das jeweils gegenüberliegende Bauteil
feststehend gehalten ist.
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Durch
diese Gestaltung bildet das Lager Koppelmittel, welche im montierten
Zustand und in Schließstellung
und in Drehstellung einen Formschluss zwischen dem Flügel und
dem Rahmen erzeugen. In Abhängigkeit
von der Stellung der Treibstange ist der Formschluss zwischen Lagerachse und
Lagerband derart ansteuerbar, dass die Verbindung zwischen dem Rahmen
und dem Flügel
gelöst ist,
wenn sich die Treibstange in der Kippstellung befindet. Hierdurch
benötigt
der erfindungsgemäße Treibstangenbeschlag
keine aufwändig
anzusteuernde Ausstellschere. Der Formschluss in dem Lager wird
dank der Erfindung ausschließlich
von der Stellung der Treibstange gesteuert.
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Zur
weiteren Vereinfachung des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlages
trägt es
bei, wenn die Lagerachse ausschließlich in eine Richtung auf das
Lagerband weist. Damit ist die Lagerachse ausschließlich in
einer Richtung in das Lagerband einführbar. Bewegt man die im Lagerband
befindliche Lagerachse in die entgegengesetzte Richtung, wird der
Formschluss zwischen der Lagerachse und dem Lagerband zuverlässig gelöst.
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Zur
weiteren Verringerung des baulichen Aufwandes des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlages
trägt es
bei, wenn die Lagerachse oder das Lagerband an einem verschieblichen
Führungselement
der Führungseinrichtung
befestigt ist und wenn das Führungselement
mit der Treibstange verbunden ist.
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Eine
Verschiebung der Lagerachse oder des Lagerbandes quer zur vertikalen
Achse bei der Bewegung der Treibstange in die Drehstellung gestaltet sich
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach,
wenn das Führungselement
eine geneigt zur Lagerachse weisende Kulissenführung auf einem feststehenden
Beschlagteil hat.
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Die
Führungseinrichtung
gestaltet sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders
einfach, wenn die Kulissenführung
zumindest einen in dem Führungselement
oder dem Beschlagteil angeordneten, geneigt zur Lagerachse weisenden
Abschnitt und einen auf dem jeweils gegenüberliegenden Bauteil angeordneten,
in den Abschnitt eindringenden Kulissenstein hat. Vorzugsweise ist
der Kulissenstein ein in das jeweilige Bauteil eingepresster Zylinderstift.
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Ein
schnelles Wegbewegen des Flügels
von dem Rahmen im montierten Zustand des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlages
gestaltet sich besonders einfach, wenn die Kulissenführung einen ersten
geraden Abschnitt zur Führung
des Kulissensteins in der Schließstellung, einen zweiten geraden Abschnitt
zur Führung
des Kulissensteins in der Drehstellung und der Kippstellung hat
und wenn der geneigte Abschnitt zwischen den Schaltstellungen Schließstellung
und Drehstellung angeordnet ist.
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Der
Antrieb der Führungseinrichtung
beim Antrieb der Treibstange gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn ein mit der
Treibstange verbundener Steuerzapfen zum Antrieb der Führungseinrichtung
das Beschlagteil in einem parallel zur Lagerachse angeordneten Langloch
durchdringt und das Führungselement
im Bereich einer senkrecht zur Lagerachse angeordneten Ausgleichsöffnung hintergreift.
Durch diese Gestaltung wird das Führungselement beim Antrieb
der Treibstange parallel zur Lagerachse und dabei entlang der Kulissenführung verschoben.
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Die
Verbindung des Lagers mit übrigen
Bereichen des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlages
gestaltet sich besonders einfach, wenn auf einer Seite des Beschlagteils
ein mit der Treibstange verbundener Schlitten verschieblich geführt ist
und wenn der Steuerzapfen auf dem Schlitten befestigt ist. Hierdurch
lässt sich
das Lager bei bekannten Treibstangenbeschlägen einfach nachrüsten.
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Eine
wie bei bekannten Treibstangenbeschlägen häufig eingesetzte Ausstellschere
zur Begrenzung der Ausstellweite des Flügels in Kippstellung lässt sich
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vermeiden, wenn
eine Ausstellweite des Flügels
in Kippstellung von einem an dem Rahmen angelenkten Fangelement
begrenzt ist.
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Die
Erfindung lässt
zahlreiche Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
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Diese
zeigt in
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1 ein
Fenster mit einem erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlag
in eine Kippstellung,
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2 stark
vergrößert ein
Lager des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlages
in Kippstellung,
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3 das
Lager aus 2 in einer Drehstellung des Treibstangenbeschlages,
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4 das
Lager aus 2 in einer Schließstellung
des Treibstangenbeschlages,
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5 stark
vergrößert eine
Draufsicht auf das Lager in Drehstellung.
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1 zeigt
ein Fenster mit einem an einem Rahmen 1 gelagerten Flügel 2 und
mit einem Treibstangenbeschlag 3 in einer Kippstellung.
Der Treibstangenbeschlag 3 hat eine Handhabe 4 zum Antrieb
einer längsverschieblich
auf dem Flügel 2 angeordneten
Treibstange 5. Der Flügel 2 lässt sich
um eine horizontale Achse 6 in die dargestellte Kippstellung
oder um eine vertikale Achse 7 in eine Drehstellung gegenüber dem
Rahmen 1 bewegen. Weiterhin lässt sich der Flügel 2 über mehrere, über den
Rahmen 1 und den Flügel 2 verteilt
angeordnete Verschlüsse 8 mit
dem Rahmen 1 verriegeln. Hierzu lässt sich die Handhabe 4 von
der Schließstellung
Z des Treibstangenbeschlages 3 in die Drehstellung D und
die Kippstellung K bewegen. Die Verschlüsse 8 weisen jeweils
ein auf dem Rahmen 1 befestigtes Schließblech 9 und einen
mit der Treibstange 5 gekoppelten Riegel 10 auf.
Auf dem Schnittpunkt der horizontalen Achse 6 und der vertikalen
Achse 7 ist ein Ecklager 11 angeordnet. Weiterhin
hat das Fenster auf der horizontalen Achse 6, beabstandet
von der vertikalen Achse 7 ein Kipplager 12 und
auf der vertikalen Achse 7, beabstandet von der horizontalen Achse 6 ein
weiteres Lager 13. Das auf der vertikalen Achse 7,
beabstandet von der horizontalen Achse 6 angeordnete Lager 13 weist
ein auf dem Rahmen 1 befestigtes Lagerband 14 und
eine mit der Treibstange 5 gekoppelte Lagerachse 15 auf.
Das Lagerband 14 ist von der Lagerachse 15 getrennt,
so dass in der dargestellten Kippstellung der Flügel 2 nur von dem Ecklager 11,
dem Kipplager 12 und einem als Kniegelenk ausgebildeten
Fangelement 16 gehalten ist. Das Fangelement 16,
das Ecklager 11, das Kipplager 12 und das weitere
Lager 13 sind verdeckt unter einem Flügelüberschlag 17 angeordnet.
Damit sind bei geschlossenem Fenster, bei dem der Flügel 2 in
dem Rahmen 1 liegt, bis auf die Handhabe 4 sämtliche Bauteile
des Treibstangenbeschlages 3 verdeckt angeordnet.
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2 zeigt
das auf der vertikalen Achse 7, beabstandet von der horizontalen
Achse 6 angeordnete Lager 13 des Treibstangenbeschlages 3 aus 1 mit
angrenzenden Bauteilen des Rahmens 1 in Kippstellung. Zur
Verdeutlichung sind der Flügel 2 und
die auf dem Flügel 2 längsverschieblich
angeordnete Treibstange 5 nicht dargestellt. Die Lagerachse 15 ist
von dem Lagerband 14 getrennt, wodurch der Formschluss
zwischen diesen Bauteilen des Lagers 13 gelöst ist.
Damit kann der in 1 dargestellte Flügel 2 von
dem Rahmen 1 entfernt werden, bis das Fangelement 16 die
Ausstellweite des Flügels 2 begrenzt.
Weiterhin zeigt 2, dass die Lagerachse 15 ausschließlich in
einer Richtung in das Lagerband 14 einführbar ist. Das Lager 13 weist
zudem einen mit der Treibstange 5 aus 1 gekoppelten
Schlitten 18 auf, welcher an einem an dem Flügel 2 befestigten
Beschlagteil 19 längsverschieblich
geführt
ist. Zur Verbindung mit der Treibstange 5 hat der Schlitten 19 einen
Anschluss 20, in dem die Treibstange 5 formschlüssig befestigt
wird. Der Schlitten 19 treibt die Lagerachse 15 an.
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Wenn
man ausgehend von der Stellung des Treibstangenbeschlages 3 aus
den 1 und 2 zunächst den Flügel 2 gegen den Rahmen 1 drückt und
anschließend
die Treibstange 5 durch Antrieb der Handhabe 4 in
die Stellung D bewegt, gelangt die Lagerachse 15 in das
Lagerband 14 des Lagers 13, wie es in 3 dargestellt
ist. 3 zeigt das Lager 13 in Drehstellung
des Treibstangenbeschlages 3. Hierbei ist zu erkennen,
dass die Lagerachse 15 mit ihrem freien Ende teilweise
in das Lagerband 14 eingeführt ist. Ein Vergleich der
Position des Schlittens 18 mit der in 2 dargestellten
Stellung zeigt, dass der Schlitten 18 und damit auch die
Lagerachse 15 in Richtung des Lagerbandes 14 verschoben
wurde. Der in 1 dargestellte Flügel 2 lässt sich
nunmehr um die vertikale Achse 7 drehen.
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Bewegt
man bei gegen den Rahmen 1 gedrücktem Flügel 2 ausgehend von
der Stellung aus 3 die Handhabe 4 aus 1 in
die Stellung Z, gelangt der Treibstangenbeschlag 3 in die
Schließstellung,
wie sie in 4 dargestellt ist. Im Vergleich zu
der Stellung aus 3 ist hier zu erkennen, dass die
Lagerachse 15 weiter in das Lagerband 14 geschoben
wurde. In der in 3 dargestellten Drehstellung
und in der in 4 dargestellten Schließstellung
ist der Flügel 2 über das
Lager 13 formschlüssig mit
dem Rahmen 1 verbunden.
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Anhand
der Drehstellung wird die Funktion des Lagers 13 in 5 weiter
verdeutlicht. Das Lager 13 weist eine Führungseinrichtung 21 auf,
mit der die Lagerachse 15 beim Antrieb des Treibstangenbeschlages 3 zwischen
der Schließstellung
und der dargestellten Drehstellung quer zur vertikalen Achse 7 verschoben
werden kann. Diese Führungseinrichtung 21 ist
erforderlich, um zu vermeiden, dass der in 1 dargestellte
Flügelüberschlag 17 wegen
der verdeckten Anordnung des Lagers 13 bei der Bewegung
des Flügels 2 in
die Drehstellung an dem Rahmen 1 anstößt. Die Lagerachse 15 ist
auf einem Führungselement 22 befestigt.
Das Führungselement 22 ist
auf dem Beschlagteil 19 verschieblich geführt und mit
dem in den 2 bis 4 dargestellten
Schlitten 18 gekoppelt. Der wie oben beschrieben mit der Treibstange 5 fest
verbundene Schlitten 18 ist über Steuerzapfen 23 mit
dem Führungselement 22 verbunden.
Die Steuerzapfen 23 durchdringen das Beschlagteil 19 im
Bereich von parallel zu der Bewegungsrichtung der Treibstange 5 angeordneten Langlöchern 24.
Weiterhin hintergreifen die Steuerzapfen 23 das Führungselement 22 und
haltern dieses damit an dem Beschlagteil 19. Eine Ausgleichsöffnung 25 im
Führungselement 22 ermöglicht eine
Bewegung des Führungselements 22 quer
zum Langloch 24. Die Führungseinrichtung 21 weist
auf dem Beschlagteil 19 befestigte Kulissensteine 26 auf,
welche in Kulissenführungen 27 des
Führungselementes 22 eindringen.
Die Kulissenführungen 27 weisen
zwei gerade Abschnitte 28, 29 und einen zur Lagerachse 15 geneigten
Abschnitt 30 auf. Bei einem Antrieb der Treibstange 5 zwischen
der Drehstellung und der Kippstellung wird über den Schlitten 18 das Führungselement 22 und
damit auch die Lagerachse 15 parallel zur vertikalen Achse 7 und
damit in Achsrichtung der Lagerachse 15 angetrieben. Dabei
wird der Formschluss zwischen dem Lagerband 14 in Kippstellung
gelöst
oder in Drehstellung erzeugt. Bei einem Antrieb der Treibstange 5 zwischen
der Drehstellung und der Schließstellung
wird die Lagerachse 15 durch die in dem geneigten Abschnitt 30 der
Kulissenführung 27 gleitenden
Kulissensteine 26 der Führungseinrichtung 21 zudem
quer zur vertikalen Achse 7 verfahren.