DE102006035196A1 - Verfahren zur Visualisierung des Ablaufs eines Austauschs einer Komponente eines Fahrzeugs - Google Patents

Verfahren zur Visualisierung des Ablaufs eines Austauschs einer Komponente eines Fahrzeugs Download PDF

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Abstract

Die Erfindung schlägt ein Verfahren zur Visualisierung des Ablaufs eines Austauschs einer ersten Komponente, die in einem Kraftfahrzeug mindestens jeweils eines ersten Typs und eines zweiten Typs verbaut ist, vor. Erfindungsgemäß weist das Verfahren folgende Schritte auf: Zur Verfügung halten eines Ablaufs mit einer Gesamtmenge von Einzelschritten, die zum Austausch der ersten Komponente im ersten Typ vollständig und zum Austausch der ersten Komponente im zweiten Typ teilweise erforderlich sind, zur Verfügung halten einer Visualisierung für jeden Einzelschritt sowohl für den ersten Typ als auch für den zweiten Typ, Bereitstellen einer Information, ob es sich aktuell um ein Fahrzeug des ersten Typs oder um ein Fahrzeug des zweiten Typs handelt, und im Falle eines Fahrzeugs des ersten Typs: Bereitstellen einer ersten Sequenz der Visualisierungen der Einzelschritte, die sämtliche Einzelschritte zum Austausch der ersten Komponente zeigt, oder im Falle eines Fahrzeugs des zweiten Typs: Bereitstellen einer zweiten Sequenz von Visualisierungen der Einzelschritte, die diejenige Teilmenge sämtlicher Einzelschritte bzw. der Gesamtmenge der Einzelschritte zeigt, die beim Austausch der ersten Komponente im zweiten Typ erforderlich sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Visualisierung des Ablaufs eines Austauschs einer ersten Komponente, die in einem Fahrzeug, ein Kraftfahrzeug oder in ein Kraftrad, mindestens jeweils eines ersten Typs und eines zweiten Typs, verbaut sind.
  • Zur Unterstützung des Werkstattpersonals werden vom Fahrzeughersteller in bekannter Weise Reparaturanleitungen angefertigt, die anhand von Bildern und diese beschreibenden Text erklären, wie die betreffende Komponente im Falle eines Schadens oder einer Wartungsmaßnahme ausgetauscht werden kann.
  • Diese bekannte Vorgehensweise ist sehr zeitaufwändig und damit teuer, weil für jeden Fahrzeugtyp, z.B. BMW 1er, 3er, 5er, 7er usw. jeweils eine Reparaturanleitung für dieselbe oder die weitgehend selbe Komponente verfasst werden muss, z.B. die Lichtmaschine oder der Dachhimmel. Ebenso ist zu berücksichtigen, dass Sonderausstattungen vorhanden sein können, wie z.B. ein Garagentoröffner im Dachhimmel, der im Zuge des Austauschs des Dachhimmels zuerst ggf. erst zu entfernen ist.
  • Aufgabe der Erfindung ist insbesondere die Angabe eines Verfahrens, mit dem kostengünstig Visualisierungen zum Ablauf des Austauschs einer Fahrzeugkomponente für unterschiedliche Fahrzeugtypen bereitgestellt werden können.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und durch einen Werkstattrechner gemäß Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, den Ablauf des Austauschs einer Fahrzeugkomponente für zwei oder mehrere Fahrzeugtypen zu analysieren, ggf. unter Berücksichtigung von Sonderausstattungen im betreffenden Fahrzeug, um zu ermitteln, welches die Gesamtmenge von Einzelschritten über alle berücksichtigten Fahrzeugtypen ist. Erfahrungsgemäß ist eine Vielzahl der Einzelschritte bei jedem der Fahrzeugtypen erforderlich. Eine weitere Anzahl von Schritten aus der Gesamtmenge der Einzelschritte ist abhängig vom betreffenden Fahrzeugtyp und/oder abhängig von der im betreffenden Fahrzeug verbauten Sonderausstattung. Erfindungsgemäß werden aus der Gesamtmenge von Schritten die für das konkrete Fahrzeug erforderlichen Schritte zusammengestellt und jedem dieser Schritte eine Visualisierung zugeordnet, die sich bevorzugt an dem konkreten Fahrzeugtyp bzw. an der konkreten Sonderausstattung orientiert. Die Visualisierungen zur Unterstützung des Austauschs werden dem Ausführenden zur Anzeige gebracht.
  • Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen lässt sich der Zeitaufwand zur Schaffung einer Reparaturanleitung und/oder einer Bedienungsanleitung (wenn anstelle eines Austauschs der Komponente deren Bedienung dargestellt wird) erheblich vermindern. Die Schritte brauchen in der Regel nicht immer wieder mit jeder Fahrzeuggeneration und/oder bei zusätzlichen Fahrzeugmodellen neu ermittelt werden, weil sie im Wesentlichen gleich bleiben. Es ist dann lediglich notwendig zu ermitteln, welche Schritte bei welchem Fahrzeugmodell nicht erforderlich sind. Den Schritten bzw. deren Beschreibung braucht dann nur noch eine fahrzeugmodellspezifische Visualisierung zugeordnet werden und die Reparaturanleitung ist im Wesentlichen fertig und leicht an Änderungen am Fahrzeugmodell und/oder an Sonderausstattungen anpassbar.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
  • 1 zeigt den Ablauf des Ausbaus eines Fahrzeughimmels, d.h. die Gesamtmenge der hierfür erforderlichen Einzelschritte über mehrere Fahrzeugmodelle und Sonderausstattungen, und
  • 2 das erfindungsgemäße Verfahren zur Visualisierung des Ablaufs des Ausbaus des Dachhimmels unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Werkstattrechners
  • 1 zeigt sämtliche Einzelschritte (Gesamtmenge der Einzelschritte) 100, die zum Ausbau eines Dachhimmels bei den betrachteten Fahrzeugen eines ersten Typs und eines zweiten Typs erforderlich sein können, wenn zudem die genannte Sonderausstattung im Fahrzeug verbaut ist. Der Einbau des Dachhimmels erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
  • Im Schritt 1 wird die Sonnenblende, im Schritt 2 das Gegenlager der Sonnenblende, im Schritt 3 die Haltegriffe, im Schritt 4 die Verkleidung der A-Säule, im Schritt 5 die Verkleidung der B-Säule, im Schritt 6 die Verkleidung der C-Säule, im Schritt 7 die Deckenleuchte vorn, im Schritt 8 die Deckenleuchte hinten, im Schritt 9 die Vollblende, im Schritt 10 der Kleiderhaken, im Schritt 11 die Spiegelleuchte, im Schritt 12 die Verkleidung der dritten Bremsleuchte, im Schritt 13 der Befestigungsrahmen, im Schritt 14 die Blende Himmel (hinten), im Schritt 15 die Kopfstützen hinten, und im Schritt 16 die Sitze ausgebaut. Im Schritt 17 wird das Schiebedach in die Servicestellung gebracht, im Schritt 18 die Rückenlehnen der Vordersitze umgelegt, im Schritt 19 das Mikrofon ausgebaut, im Schritt 20 die Bedienteile des Fondklima ausgebaut, im Schritt 21 die Rückspiegel innen ausgebaut, im Schritt 22 die Uhr ausgebaut, im Schritt 23 das Ultraschallmodul ausgebaut, im Schritt 24 die Befestigung gelöst und im Schritt 25 schließlich die Himmelbespannung ausgebaut.
  • In diesem Ausführungsbeispiel sind zum Ausbau des Dachhimmels beim ersten Fahrzeugtyp bzw. Fahrzeugmodell sämtliche Schritte 1 bis 25 erforderlich. Der zweite Fahrzeugtyp bzw. das zweite Fahrzeugmodell hat keine Bedienteile für das Fondklima, so dass der Schritt 20 hier entfällt. Bei einem dritten Fahrzeugtyp handelt es sich um ein Fahrzeug des ersten Typs, das im Unterschied zum ersten Fahrzeug nicht mit den Sonderausstattungen Ultraschallmodul (Garagentoröffner), Schiebedach und auch nicht mit den Bedienteilen Fondklima ausgestattet ist, d.h. hier entfallen die Schritte 23, 17 und 20.
  • 2 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren 200 zur Visualisierung des Ablaufs des Ausbaus des Dachhimmels unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Werkstattrechners.
  • Der in 1 dargestellte Ablauf 201 wird in dem Werkstattrechner 202 bereitgehalten. Für jeden der Schritte und jedes der Fahrzeuge des ersten und des zweiten Typs ist jeweils eine Visualisierung des betreffenden Schritts im Werkstattrechner bereitgehalten (nicht dargestellt). Das betreffende Fahrzeug 203 wird in diesem Beispiel über den Diagnosestecker mit dem Werkstattrechner verbunden und der Werkstattrechner ermittelt, um welchen Fahrzeugtyp es sich handelt und/oder welche Sonderausstattung im konkreten Fahrzeug verbaut ist.
  • Handelt es sich um ein erstes Fahrzeugmodell bzw. um einen ersten Fahrzeugtyp mit sämtlichen in 1 angegebenen Sonderausstattungen, ordnet der Werkstattrechner sämtlichen Schritten des Ablaufplans der 1 (Gesamtmenge), d.h. den Schritten 1 bis 25, jeweils die für den ersten Fahrzeugtyp zutreffende Visualisierung des Ablaufs zu und bringt die Visualisierungen in der Reihenfolge der Schritte 1 bis 25 zur Anzeige 204. Dies geschieht bevorzugt mit einem an sich bekannten Augmented-Reality-System bei dem der Ausführende bzw. Mechaniker eine Brille oder dergleichen trägt und in diese die Visualisierungen eingeblendet und dem realen Bild der Brille überlagert werden.
  • Ermittelt der Werkstattrechner über die Diagnose-Verbindung, dass es sich um ein Fahrzeug des zweiten Fahrzeugtyps bzw. um das zweite Fahrzeugmodell handelt, das keine Bedienteile für das Fondklima aufweist, so veranlasst der Werkstattrechner, dass dem Ausführenden die Schritte 1 bis 19 und 21 bis 25 visualisiert werden, d.h. der Werkstattrechner „unterdrückt" die Visualisierung des Schritts 20.
  • Ermittelt der Werkstattrechner, dass es sich um den genannten dritten Fahrzeugtyp handelt, so veranlasst der Werkstattrechner die Visualisierung der Schritte 1 bis 16, 18 bis 19, 21 bis 22 und 24 bis 25, d.h. der Werkstattrechner unterdrückt die Visualisierung der Schritte 17, 20 und 23.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Visualisierung des Ablaufs eines Austauschs einer ersten Komponente, die in einem Kraftfahrzeug mindestens jeweils eines ersten Typs und eines zweiten Typs verbaut ist, mit den Schritten: – Zur Verfügung halten eines Ablaufs mit einer Gesamtmenge von Einzelschritten, die zum Austausch der ersten Komponente im ersten Typ vollständig und zum Austausch der ersten Komponente im zweiten Typ teilweise erforderlich sind, – zur Verfügung halten einer Visualisierung für jeden Einzelschritt sowohl für den ersten Typ als auch für den zweiten Typ, – Bereitstellen einer Information, ob es sich aktuell um ein Fahrzeug des ersten Typs oder um ein Fahrzeug des zweiten Typs handelt, und – im Falle eines Fahrzeugs des ersten Typs: Bereitstellen einer ersten Sequenz der Visualisierungen der Einzelschritte, die sämtliche Einzelschritte zum Austausch der ersten Komponente zeigt, oder – im Falle eines Fahrzeugs des zweiten Typs: Bereitstellen einer zweiten Sequenz von Visualisierungen der Einzelschritte, die diejenige Teilmenge sämtlicher Einzelschritte bzw. der Gesamtmenge der Einzelschritte zeigt, die beim Austausch der ersten Komponente im zweiten Typ erforderlich sind.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren von einem Werkstattrechner ausgeführt wird, der bevorzugt mit dem Fahrzeug in Verbindung steht.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstattrechner ermittelt, um welchen Fahrzeugtyp es sich handelt und/oder welche Ausstattungen im konkreten Fahrzeug verbaut sind.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstattrechner am Fahrzeug eine Diagnose zur Ermittlung von Fehlern bzw. Defekten und/oder eine Diagnose zur Ermittlung von erforderlichen Wartungsmaßnahmen durchführt, der Werkstattrechner anhand des Diagnose-Ergebnisses ermittelt, welche Komponente ausgetauscht werden muss bzw. welche Komponenten ausgetauscht werden müssen, und die für den ermittelten Fahrzeugtyp und die ermittelte Komponente zutreffende Visualisierung des Austauschs bereitstellt.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Fahrzeugtyp und der zweite Fahrzeugtyp unterschiedliche Modelle desselben Fahrzeugherstellers sind.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Fahrzeugtyp und der zweite Fahrzeugtyp dasselbe Fahrzeugmodell sind, die sich aber in mindestens einer Sonderausstattung voneinander unterscheiden.
  7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstattrechner aus der Gesamtmenge der Einzelschritte diejenigen ermittelt, die zur Visualisierung des Austauschs der ersten erforderlich sind, den erforderlichen Einzelschritten die zugehörigen Visualisierungen für das betreffende Fahrzeug zuordnet und die zugeordneten Visualisierungen in chronologischer Abfolge bereitstellt.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstattrechner die chronologische Abfolge einem sog. Augmented-Reality-System übermittelt, das diese Abfolge dem realen Bild des Fahrzeugs bzw. dem realen Bild der ersten Komponente überlagert.
  9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstattrechner die chronologische Abfolge auf einem Display darstellt.
  10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Darstellung der ersten Komponente auf der Basis von CAD-Daten für die erste Komponente erfolgt, wobei die CAD-Daten im Zusammenhang mit der Konstruktion des Fahrzeugs und/oder der simulierten Montage bzw. Demontage der ersten Komponente generiert worden sind.
  11. Werkstattrechner, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstattrechner ein Verfahren nach einem der vorstehenden Verfahrensansprüche ausführt.
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