DE102006035112A1 - Baueinheit - Google Patents

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Karl Dr. Reisinger
Adrijano Piljic
Walter Furlan
Robert Harkam
Günther Puchmüller
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Magna Powertrain GmbH and Co KG
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Magna Powertrain GmbH and Co KG
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Baueinheit eines Kraftfahrzeugs, mit einem Kodierelement, das berührungslos auslesbar ist und in welchem Information über eine Toleranzklassierung der Baueinheit kodiert ist. Die Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zur Ermittlung der Toleranzklassierung einer Baueinheit für ein Fahrzeug und ein System zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Baueinheit eines Kraftfahrzeugs und ein Verfahren zur Ermittlung einer Toleranzklassierung einer solchen Baueinheit. Weiterhin betrifft die Erfindung ein System zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
  • Bei Kraftfahrzeugen werden oftmals vorgefertigte Baueinheiten komplett verbaut. Eine solche Baueinheit kann z.B. eine Momentenübertragungskupplung oder ein Aktuator für eine Momentenübertragungskupplung sein, die bei einem allradgetriebenen Fahrzeug zur gezielten Verteilung des Antriebsmoments zwischen einer Vorderachse und einer Hinterachse dient. Derartige Kupplungen müssen mit hoher Genauigkeit angesteuert werden können. Deshalb werden bei der Herstellung die Toleranzen zum Zwecke einer Kalibrierung für jede gefertigte Baueinheit individuell bestimmt, wobei die Baueinheiten gemäß einem vorbestimmten Klassifizierungsschema in unterschiedliche Varianten bzw. Toleranzkategorien (im folgenden auch als Toleranzklassierungen bezeichnet) unterteilt sind. Die jeweils ermittelte Variante einer speziellen Baueinheit kann somit von einer zugehörigen Steuereinheit des Fahrzeugs (eigene Steuereinheit oder übergeordnete Steuereinheit) berücksichtigt werden, um die Baueinheit mit der erwünschten Genauigkeit anzusteuern.
  • Ein Problem im Zusammenhang mit einer derartigen Kalibrierung und Klassifizierung besteht darin, dass die Baueinheiten und die Steuereinheiten hierfür beim Fahrzeughersteller mitunter unabhängig voneinander im Fahrzeug verbaut werden. Daher ist es erforderlich, die für eine spezielle Baueinheit ermittelte Toleranzklassierung der zugehörigen Steuereinheit, mit der die Baueinheit letztlich im Fahrzeug verbaut wird, auf prozesssichere Weise mitzuteilen. Dieses Erfordernis gilt nicht nur für die Neuherstellung des Fahrzeugs sondern auch im Servicefall, wenn die betreffende Baueinheit unter Beibehaltung der zugehörigen Steuereinheit ausgetauscht werden soll.
  • Aus der DE 103 33 651 A1 ist in diesem Zusammenhang die Verwendung eines Kodiersteckers bekannt, der einen ohmschen Widerstand enthält, wobei jeder möglichen Variante der betreffenden Baueinheit ein von allen anderen Widerstandswerten unterscheidbarer Widerstandswert zugeordnet ist. Jeder Widerstand entspricht also einer bestimmten Toleranzkategorie. Dieser Kodierstecker ist entweder als ein Zwischenstecker ausgebildet, der zwischen elektrischen Anschlüssen der betreffenden Baueinheit und elektrischen Anschlüssen der Steuereinheit angeordnet ist und eingangs- und ausgangsseitige elektrische Anschlüsse aufweist. Oder als Kodierstecker wird ein Zusatzstecker verwendet, der an der betreffenden Baueinheit mechanisch befestigt wird, beispielsweise durch Verschrauben am Gehäuse der Baueinheit, wobei dieser Zusatzstecker zumindest einen elektrischen Anschluss aufweist, der mit der Steuereinheit verbunden ist. Ein derartiger Kodierstecker ist hinsichtlich seiner Herstellung und seiner Montage jedoch aufwändig.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Baueinheit anzugeben, die eine leichte Mitteilung einer für die Baueinheit ermittelten Toleranzklassierung an eine Steuereinheit ermöglicht. Außerdem ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein System zur Ermittlung der Toleranzklassierung einer Baueinheit für ein Fahrzeug anzugeben.
  • Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe durch eine Baueinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
  • Insbesondere weist die erfindungsgemäße Baueinheit ein Kodierelement auf, das berührungslos, also ohne feste Verbindung auslesbar ist und in dem Information über die Toleranzklassierung der Baueinheit kodiert ist.
  • Eine solche Baueinheit erfordert keine Kopplung mit einer Leseeinrichtung über eine Steckverbindung oder dergleichen. Das Kodierelement kann ohne jede mechanische Verbindung, insbesondere ohne Steckverbindung, ausgelesen werden und die gespeicherte Information weitergegeben werden. Somit werden keine zusätzlichen Stecker oder Kabel zur Verbindung mit der Baueinheit benötigt, und auch der entsprechende Montageaufwand entfällt. Es ist auch keine Diagnose eines zusätzlichen Bauteils (z.B. Zusatzstecker) erforderlich. Mögliche Störungen durch zusätzliche Bauteile werden vermieden.
  • Die in dem Kodierelement kodierte Information kann aufgrund einer vorbekannten Rechenvorschrift in einen Klassiercode umgerechnet werden. Alternativ kann eine Zuordnung zwischen der kodierten Information und einem Klassiercode über eine Nachschlagetabelle (look-up table) erfolgen.
  • Grundsätzlich eignet sich ein solches ohne feste Verbindung auslesbares Kodierelement zum Speichern der Toleranzklassierung für alle Bauelemente, deren Toleranzklassierung in dem Fahrzeug zur optimalen Anpassung berücksichtigt werden muss. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Baueinheit elektrisch angesteuert wird und die elektrische Ansteuerung der Baueinheit die in dem Kodierelement gespeicherte Tole ranzklassierung berücksichtigt, da eine elektrische Ansteuerung die individuelle Berücksichtigung der Toleranzklassierung einfach ermöglicht.
  • Zwar kann die erfindungsgemäße Baueinheit verschiedene z.B. in einem Kraftfahrzeug zu verbauende Einheiten umfassen. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn eine Momentenübertragungskupplung oder ein Aktuator dafür erfindungsgemäß ausgestaltet ist, da bei diesen Elementen die Berücksichtigung der Toleranzklassierung von besonderer Bedeutung für eine korrekte Funktionsweise unter Berücksichtigung der auftretenden Toleranzen notwendig ist. Alternativ kann als Baueinheit beispielsweise ein Doppelkupplungsgetriebe oder ein verstellbarer Dämpfer eines Kraftfahrzeugs vorgesehen sein.
  • Eine erfindungsgemäße Baueinheit kann auch aus mehreren Elementen bestehen, die in der Regel gemeinsam verbaut werden. So ist es z.B. denkbar, dass eine Momentenübertragungskupplung zusammen mit einem zugehörigen Aktuator eine gemeinsame Baueinheit bildet. Wenn in einem solchen Fall nicht beide Elemente der Baueinheit eine eigene Toleranzklassierung haben, so kann z.B. in dem Kodierelement des Aktuators die Toleranzklassierung der gleichzeitig verbauten Momentenübertragungskupplung kodiert sein. Entsprechende Ausgestaltungen sind nicht auf Momentenübertragungskupplungen und Aktuatoren beschränkt, sondern betreffen auch andere Baueinheiten, die aus mehreren Elementen bestehen. Besonders vielseitig und zur Optimierung des Betriebes geeignet sind jedoch Ausgestaltungen, bei denen die einzelnen zu verbauenden Elemente als eigene erfindungsgemäße Baueinheiten ausgestaltet sind, also insbesondere wenn z.B. eine Momentenübertragungskupplung und der Aktuator dafür jeweils ein eigenes Kodierelement zur Kodierung der eigenen Toleranzklassierung aufweisen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Kodierelement der erfindungsgemäßen Baueinheit optisch auslesbar. Z.B. kann es einen eindimensionalen optischen Code (Barcode) oder einen zweidimensionalen optischen Code (Matrixcode) umfassen. Mit Hilfe einer optischen Leseeinrichtung, z.B. eines Laserscanners, lässt sich das Kodierelement der Baueinheit einfach und berührungslos auslesen. Die Leseeinrichtung oder eine zugeordnete Steuereinrichtung kann gleichzeitig oder nachfolgend direkt mit der der Baueinheit zugeordneten Steuereinheit verbunden werden, so dass die in dem Kodierelement kodierte Information über die Toleranzklassierung direkt übermittelt werden kann. Der Barcode bzw. der zweidimensionale Matrixcode, in dem die Information über die Toleranzklassierung gespeichert ist, kann auch Teil eines größeren Barcodes bzw. zweidimensionalen Matrixcodes sein, in dem andere für die Baueinheit charakteristische Information gespeichert ist, z.B. eine Seriennummer. Diese zusätzliche Information kann dann gemeinsam mit der Information über die Toleranzklassierung eingelesen werden.
  • Eine andere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Baueinheit umfasst ein Kodierelement, in dem die Information über die Toleranzklassierung in Form einer Schrift, z.B. einer Folge von Ziffern und/oder Buchstaben gespeichert ist. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht ein direktes Ablesen des Kodierelements. Die abgelesene Information kann z.B. an eine Datenbank weitergegeben und dort verwertet werden, um einen Klassiercode zu ermitteln, der an die der Baueinheit zugeordnete Steuereinheit im Kraftfahrzeug gegeben wird.
  • Eine einfache Ausgestaltung sieht vor, dass das Kodierelement der erfindungsgemäßen Baueinheit an der Baueinheit aufgeklebt oder aufgedruckt ist.
  • Insbesondere optisch auslesbare Kodierelemente, wie Barcodes, Matrixcodes oder eine Schrift können in die Baueinheit direkt oder auf einer an der Baueinheit zu befestigenden Trägerplatte eingraviert sein. Dadurch ist eine sichere und nahezu unveränderliche Markierung gewährleistet. Außerdem ist eine Gravur weniger schmutzempfindlich.
  • Eine andere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Baueinheit umfasst ein Kodierelement in Form eines Transponders, z.B. eines RFID-Tags (Radio Frequency Identification Tag). RFID-Tags lassen sich mit entsprechenden Detektoren in an sich bekannter Weise auf einfache Weise elektromagnetisch auslesen und erzeugen inhärent ein elektrisches Signal, in dem die Information der Toleranzklassierung gespeichert sein kann. Bei entsprechender Ausgestaltung der der Baueinheit zugeordneten Steuereinheit oder einer zentralen Steuereinheit des Kraftfahrzeugs kann die in dem RFID-Tag abgelegte Information über die Toleranzklassierung beim Einbau der Baueinheit in das Kraftfahrzeug von der Steuereinheit sogar auch direkt ausgelesen werden.
  • Die Aufgabe wird auch mit den Verfahren zur Ermittlung der Toleranzklassierung des Anspruchs 10 oder des Anspruchs 12 gelöst. Sie ermöglichen die Ermittlung der Toleranzklassierung einer Baueinheit unter Verwendung einer in einem Kodierelement einer Baueinheit kodierten Information und die Übermittlung an eine Steuereinheit.
  • Ein erstes erfindungsgemäßes Verfahren zur Ermittlung der Toleranzklassierung einer Baueinheit für ein Fahrzeug verwendet eine erfindungsgemäße Baueinheit mit einem entsprechenden Kodierelement. Die in dem Kodierelement kodierte Information über die Toleranzklassierung der Baueinheit wird an eine zugeordnete Steuereinheit des Fahrzeugs übermittelt, in das die Baueinheit eingebaut werden soll oder eingebaut ist.
  • Die erfindungsgemäße Baueinheit macht dieses Verfahren sehr einfach, da eine feste Verbindung zur Übermittlung der in dem Kodierelement über die Toleranzklassierung kodierten Information nicht notwendig ist.
  • Besonders einfach ist es, wenn ein verwendetes Auslesegerät zum Auslesen des Kodierelements der erfindungsgemäßen Baueinheit direkt mit der zugeordneten Steuereinheit verbunden ist oder wird. Dann wird die Toleranzklassierung ohne Zwischenschritte direkt beim Einbau der Baueinheit an die Steuereinheit des Fahrzeugs ermittelt, so dass diese sie beim Betrieb der Baueinheit berücksichtigen kann. Besonders geeignet ist dazu ein Barcodeleser, der bei einem Kodierelement in Form eines Barcodes die gespeicherte Information direkt in ein elektrisches Signal umwandelt.
  • Ein anderes erfindungsgemäßes Verfahren eignet sich insbesondere für die Auswechslung von erfindungsgemäßen Baueinheiten mit entsprechenden Kodierelementen. Das Kodierelement der erfindungsgemäßen Baueinheit wird ausgelesen und die darin abgelegte Information an eine entfernte Datenbankeinheit, z.B. an eine Datenbank des Herstellers der Baueinheit übermittelt. Hierbei kann als kodierte Information eine Seriennummer übertragen oder mit übertragen werden. Die Übermittlung geschieht vorzugsweise über ein vorhandenes Datenübertragungsnetz, z.B. das Internet. Dort wird mit Hilfe der Datenbank aus der kodierten und übermittelten Information der Klassiercode der betroffenen Baueinheit bestimmt. Wiederum vorzugsweise unter Ausnutzung eines vorhandenen Datenübertragungsnetzes, z.B. des Internets, wird der so bestimmte Klassiercode zurück übermittelt. Entweder geschieht diese Zurückübermittlung in Form eines elektronischen Steuerbefehls direkt an die Steuereinheit in dem Fahrzeug, in das die Baueinheit eingebaut werden soll oder in dem sie eingebaut ist, oder der Klassiercode wird nach Empfang indirekt elektronisch oder händisch in die Steuereinheit eingegeben.
  • Ein solches erfindungsgemäßes Verfahren hat den Vorteil, dass der Hersteller der Baueinheit automatisch eine Rückmeldung darüber erhält, zu welchen Zeitpunkten und für welche Seriennummern ein Austausch erfolgt ist. Die Rückübermittlung eines elektronischen Steuerbefehls hat den Vorteil, dass dieser im Servicefall direkt oder indirekt in die betreffende Steuereinheit des Fahrzeugs eingelesen werden kann, ohne dass die Werkstatt mit einer Leseeinrichtung ausgestattet sein muss, die die in dem Kodierelement kodierte Information direkt in eine entsprechende Anweisung für die Steuereinheit des Fahrzeugs umzurechnen vermag.
  • Besonders vorteilhaft ist ein solches Verfahren, wenn das Kodierelement der Baueinheit eine Schrift umfasst. Die Nummern bzw. Buchstaben können dann abgelesen und in eine Übermittlungseinrichtung, z.B. einen Computer, eingegeben werden, der die Daten über das Internet an die Datenbank des Herstellers überträgt. Ein solches Verfahren ist auch dann anwendbar, wenn z.B. ein optischer Code eines Kodierelementes nicht mehr lesbar ist oder die auswechselnde Werkstatt nicht über das benötigte Lesegerät mit Auswerteeinheit verfügt.
  • Im Hinblick auf eine mögliche spätere Auswechslung einer erfindungsgemäßen Baueinheit oder der zugeordneten Steuereinheit ist es somit besonders vorteilhaft, wenn das Kodierelement die Information über die Toleranzklassierung in zwei verschiedenen Kodierformen zugleich enthält, nämlich zum einen in Form einer Schrift und zum anderen in Form eines optischen Codes oder eines Transponders.
  • Ein erfindungsgemäßes System zur Durchführung eines Verfahrens gemäß der obigen zweiten bevorzugten Ausgestaltung weist wenigstens ein Kodierelement einer erfindungsgemäßen Baueinheit auf. In einer Datenbankeinheit sind Daten zur Bestimmung eines Klassiercodes aus der in dem wenigstens einen Kodierelement kodierten Information abgelegt. Schließlich weist das System Übertragungsmittel zur Übertragung der in dem Kodierelement kodierten Information an die Datenbankeinheit und zur Rückübertragung des Klassiercodes auf. Bevorzugt sind die Übertragungsmittel zur Verwendung eines vorhandenen Datenübertragungsnetzwerks geeignet.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Figuren im Detail erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 eine schematische Ansicht einer ersten Verwendung einer erfindungsgemäßen Baueinheit,
  • 2 eine schematische Ansicht einer zweiten Verwendung einer erfindungsgemäßen Baueinheit und
  • 3 eine schematische Ansicht einer dritten Anwendungsweise einer erfindungsgemäßen Baueinheit.
  • Im Beispiel der 1 umfasst eine erste Baueinheit eine Momentenübertragungskupplung 10 eines Kraftfahrzeugs zur Verteilung eines Antriebsmoments zwischen einer ersten Welle und einer zweiten Welle (jeweils nicht gezeigt) sowie als zweite Baueinheit einen zugehörigen Aktuator 12 (beispielsweise ein Elektromotor mit Untersetzungsgetriebe).
  • In an sich bekannter Weise ist der Aktuator 12 über eine Steuerleitung 28 und gegebenenfalls vorhandene Steckverbindungen mit einer zugeordneten Steuereinheit 14 verbunden bzw. wird beim Einbau mit dieser verbunden (separate Steuereinheit oder zentrale Steuereinheit des Fahrzeugs). Über die Steuerleitung 28 steuert die Steuereinheit 14 den Aktuator 12, beispielsweise um über den Aktuator 12 ein erwünschtes Antriebsmoment einzustellen, das von der Kupplung 10 übertragen werden soll.
  • Da einerseits eine möglichst genaue Ansteuerung des Aktuators 12 und der Kupplung 10 erwünscht ist und andererseits der Aktuator 12 und/oder die Kupplung 10 gewisse Fertigungstoleranzen besitzen können, kann werksseitig eine Kalibrierung vorgenommen werden, wobei als Ergebnis dieser Kalibrierung der Aktuator 12 und/oder die Momentenübertragungskupplung 10 jeweils einer von mehreren möglichen Varianten bzw. Toleranzklassierungen zugeordnet wird. Um eine derartig ermittelte Variante bzw. Toleranzklassierung bei der Ansteuerung des Aktuators 12 bzw. der Momentenübertragungskupplung 10 auch berücksichtigen zu können, soll diese Variante bzw. Toleranzklassierung der Steuereinheit 14 eingelernt werden können. Dieser Prozess soll möglich sein, nachdem die Steuereinheit 14 zum ersten Mal mit dem Aktuator 12 verbunden worden ist, beispielsweise im Werk des Fahrzeugherstellers.
  • Zu diesem Zweck weisen bei der gezeigten Ausführungsform der Aktuator 12 und die Momentenübertragungskupplung 10 jeweils ein Kodierelement 21 bzw. 25 auf. Jedes Kodierelement 21, 25 besteht bei der gezeigten Ausführungsform aus einem Barcode 20, 24 und einem Schriftfeld 22, 26.
  • Zum Auslesen der Barcodes ist ein Scanner 30 vorgesehen, der entweder – wie in 1 gezeigt – direkt über ein Kabel 32 mit einer Steckverbindung 34 der Steuereinheit 14 zeitweise verbindbar ist, um Daten, die mit dem Scanner 30 gelesen werden, an die Steuereinheit 14 zu übertragen. Oder die Verbindung zwischen dem Scanner 30 und der Steuereinheit 14 erfolgt indirekt, beispielsweise über eine Diagnoseeinrichtung.
  • Eine solche Ausführungsform wird wie folgt eingesetzt. Ab Werk des Herstellers der Momentenübertragungskupplung 10 bzw. des Aktuators 12 wird die Toleranzklassierung der jeweiligen Baueinheit 10, 12 festgestellt und in den Kodierelementen 21, 25 kodiert. Die Momentenübertragungskupplung 10 und der Aktuator 12 werden im Werk des Fahrzeugherstellers entweder gemeinsam oder einzeln in dem Fahrzeug verbaut und über die Steuerleitung 28 mit der zugeordneten Steuereinheit 14 verbunden. An die Steuereinheit 14 wird der Scanner 30 angeschlossen. Mit dem Scanner 30 werden sowohl der Barcode 20 als auch der Barcode 24 ausgelesen, so dass die darin kodierten Informationen der Steuereinheit 14 mitgeteilt werden. Hierbei kann auch die Seriennummer der Baueinheiten 10, 12 ausgelesen werden. Die Steuereinheit 14 kann über eine vorbestimmte und z.B. elektronisch abgespeicherte Rechenvorschrift oder aus einer abgespeicherten Tabelle aus den übermittelten Informationen die Klassiercodes der Baueinheiten 10, 12 ermitteln und bei der Steuerung während des Betriebes die entsprechende Toleranzklassierung berücksichtigen. Die Steckverbindung 34 wird gelöst und der Scanner 30 für den Einbau weiterer Baueinheiten in andere Fahrzeuge verwendet.
  • Die Information über die Klassiercodes der Baueinheiten 10, 12 muss generell nicht direkt von dem Scanner 30 zu der Steuereinheit 14 übertragen werden, sondern es kann auch eine Zwischenspeicherung dieser Information erfolgen, wobei nach Ermittlung der Klassiercodes diese von einem Computer oder einer sonstigen mit dem Scanner 30 gekoppelten Steuereinrichtung erst in einem nachfolgenden Schritt an die Steuereinrichtung 14 übermittelt werden.
  • 2 zeigt eine Abwandlung der beschriebenen Anwendung. Gleiche Elemente sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.
  • Hier ist der Scanner 30 über das Kabel 32 mit einem Computer 42 verbunden. Dieser kann über das Internet 52 mit einer Datenbank 50 des Herstellers der Momentenübertragungskupplung 10 bzw. des Aktuators 12 kommunizieren.
  • Über eine weitere Datenleitung 40 kann der Computer 42 an die Steckverbindung 34 der Steuerleitung 14 angeschlossen werden.
  • Ebenso wie bei der Ausgestaltung der 1 wird ab Herstellerwerk der Momentenübertragungskupplung 10 bzw. des Aktuators 12 die Toleranzklassierung des jeweiligen Elements in dem Kodierelement 21 bzw. 25 kodiert. Beim Einbau der Momentenübertragungskupplung 10 bzw. des Aktuators 12 im Werk des Fahrzeugherstellers oder – im Servicefall – in einer Werkstatt wird der Aktuator 12 über die Steuerleitung 28 in an sich bekannter Weise mit der Steuereinheit 14 des Kraftfahrzeugs verbunden. Mit Hilfe des Scanners 30 werden die Barcodes 20 bzw. 24 der Momentenübertragungskupplung 10 bzw. des Aktuators 12 ausgelesen. Die so ausgelesene kodierte Information über die Toleranzklassierung der jeweiligen Elemente wird von dem Computer 42 über das Internet 52 an die Datenbank 50 des Herstellers des Aktuators 12 bzw. der Momentenübertragungskupplung 10 gesendet. Dort wird aus der übermittelten kodierten Information der Klassiercode der jeweiligen Baueinheit 10, 12 ermittelt und über das Internet 52 an den Computer 42 zurück übermittelt. Der Computer 42 gibt die Klassiercodes über die Datenleitung 40 an die Steuereinheit 14, die bei der Ansteuerung des Aktuators 12 während des Betriebs des Kraftfahrzeugs die Toleranzklassierung des Aktuators 12 bzw. der Momentenübertragungskupplung 10 berücksichtigen kann.
  • 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung. Hier ist keine Verwendung eines Scanners 30 vorgesehen, sondern Information kann dem Computer 42 (z.B. Diagnosetool) über eine Tastatur 38 übermittelt werden. Beim Einbau der Baueinheiten 10, 12 wird die Information des Kodierelements von dem Schriftfeld 22, 26 abgelesen und über die Tastatur 38 dem Computer 42 mitgeteilt. Dieser versendet die kodierte Information über das Internet 52 in beschriebener Weise an die Datenbank 50 und erhält in Rückübertragung über das Internet 52 die Klassiercodes der Baueinheiten 10, 12. In beschriebener Weise werden die Klassiercodes vom Computer 42 an die Steuereinheit 14 weitergegeben.
  • Wenn eine Auswechslung einer Baueinheit 10, 12 notwendig ist, ist es möglich, dass z.B. der Barcode 20, 25 aufgrund von Verschmutzung oder Beschädigung nicht mehr auslesbar ist. Eine Ausgestaltung der 3 mit zusätzlichem Schriftfeld 25, 26 bietet hier den Vorteil, dass die in dem Kodierelement 21, 25 kodierte Information aus dem Schriftfeld 22, 26 abgelesen und händisch über die Tastatur 38 in den Computer 42 eingegeben werden kann. Diese Methode bietet sich auch dann an, wenn die auswechselnde Werkstatt z.B. nicht über ein entsprechend ausgestaltetes Lesegerät 30 verfügt.
  • Alternativ zu dem Zugriff auf die in 3 gezeigte Datenbank 50 kann aufgrund der händischen Eingabe der Information des Kodierelements über die Tastatur 38 der entsprechende Klassiercode von dem Computer 42 (z.B. Diagnosetool) auch direkt an die Steuereinheit 34 übertragen werden. Hierfür kann in dem Computer 42 – ähnlich wie bei 1 – eine entsprechende Rechenvorschrift oder Nachschlagetabelle abgelegt sein, um aus der eingegebenen Information den korrekten Klassiercode zu ermitteln. Oder das Kodierelement enthält bereits unmittelbar den Klassiercode, beispielsweise in Form eines Buchstabens, der in der Seriennummer enthalten ist und über die Tastatur 38 und den Computer 42 nur noch in die Steuereinheit 34 übertragen werden muss.
  • In Abwandlung der in 2 und 3 beschriebenen Ausführungsformen kann der von dem Computer 42 empfangene Klassiercode bei entsprechender Ausgestaltung der Steuereinheit auch ohne das Kabel 40 in die Steuereinheit 14 eingegeben werden. Zum Beispiel kann dazu eine entsprechende gegenseitige Kontaktierung von elektrischen Anschlüssen an der Steuereinheit 14 vorgesehen sein. Der Nutzer liest die Klassiercodes an dem Computer 42 ab und gibt sie über die Anschlüsse an die Steuereinheit 14 weiter, beispielsweise mittels DIP-Schalter oder Jumper.
  • Insbesondere wenn eine Auswechslung einer oder beider Baueinheiten 10, 12 vorgesehen ist, sind Ausgestaltungen unter Ausnutzung einer entfernten Datenbank 50 vorteilhaft. Wenn der Computer 42 über das Internet 52 mit der Datenbank des Herstellers der Momentenübertragungskupplung 10 bzw. des Aktuators 12 kommuniziert, erhält der Hersteller Information über den Zeitpunkt der Auswechslung der jeweiligen Baueinheit. Wenn das Kodierelement 21, 25 zusätzlich zu der Toleranzklassierung z.B. eine Seriennummer umfasst, kann der Hersteller wertvolle Information z.B. über die Lebensdauer oder Fehleranfälligkeit der Baueinheiten 10, 12 erhalten.
  • Eine nicht gezeigte Ausgestaltung weist anstelle der Barcodes 20, 24 RFID-Tags auf, in denen die Information über die jeweilige Toleranzklassierung kodiert ist. Anstelle des Scanners 30 wird dann ein Auslesegerät verwendet, das mit den RFID-Tags kommunizieren kann. Schließlich kann auch vorgesehen sein, dass das Steuergerät 14 selbst über ein Ausleseelement verfügt, das mit dem RFID-Tag kommunizieren kann, um die kodierte Information zu lesen und in die entsprechenden Klassiercodes umzurechnen.
  • Die im Zusammenhang mit den Figuren erläuterten Verfahren eignen sich natürlich nicht nur bei Einbau oder Austausch einer Baueinheit 10, 12, sondern auch bei Austausch einer Steuereinheit 14.
  • Schließlich ist zu den Figuren noch anzumerken, dass die beiden gezeigten Baueinheiten 10, 12 auch lediglich ein einziges, gemeinsames Kodierelement aufweisen können, in dem die Toleranzklassierung für beide Baueinheiten codiert ist.
  • 10
    Momentenübertragungskupplung
    12
    Aktuator
    14
    Steuereinheit
    20, 24
    Barcode
    21, 25
    Kodierelement
    22, 26
    Schriftfeld
    28
    Steuerleitung
    30
    Scanner
    32
    Kabel
    34
    Steckverbindung
    38
    Tastatur
    40
    Kabel
    42
    Computer
    50
    Datenbank
    52
    Internet

Claims (13)

  1. Baueinheit eines Kraftfahrzeuges, gekennzeichnet durch wenigstens ein berührungslos auslesbares Kodierelement (21, 25), in welchem Information über eine Toleranzklassierung der Baueinheit (10, 12) kodiert ist.
  2. Baueinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie elektrisch ansteuerbar ist.
  3. Baueinheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um eine Momentenübertragungskupplung (10) oder um einen Aktuator (12) dafür oder um eine Kombination dieser Elemente handelt.
  4. Baueinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kodierelement (21, 25) optisch auslesbar ist.
  5. Baueinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kodierelement (21, 25) einen Barcode (20, 24) oder einen Matrixcode umfasst.
  6. Baueinheit nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kodierelement (21, 25) eine Schrift (22, 26) umfasst.
  7. Baueinheit nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kodierelement (21, 25) eine Gravur umfasst.
  8. Baueinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kodierelement einen Transponder umfasst.
  9. Baueinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kodierelement (21, 25) an der Baueinheit (10, 12) befestigt, insbesondere aufgeklebt oder aufgedruckt, ist.
  10. Verfahren zur Ermittlung einer Toleranzklassierung einer Baueinheit für ein Fahrzeug mit folgenden Schritten: – Auslesen eines Kodierelementes (21, 25) einer Baueinheit (10, 12) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, – Übermitteln einer in dem Kodierelement (21, 25) kodierten Information über die Toleranzklassierung der Baueinheit (10, 12) an eine Steuereinheit (14) des Fahrzeuges, in das die Baueinheit (10, 12) eingebaut werden soll oder eingebaut ist.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem die Übermittlung mit Hilfe eines Auslesegerätes, insbesondere eines Barcodelesers (30), geschieht, das mit der Steuereinheit (14) des Fahrzeuges verbunden ist oder wird.
  12. Verfahren zur Ermittlung einer Toleranzklassierung einer Baueinheit für ein Fahrzeug mit folgenden Schritten: – Auslesen einer in einem Kodierelement (21, 25) einer Baueinheit (10, 12) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 kodierten Information, – Übermitteln, vorzugsweise über ein Datenübertragungsnetz (52), der Information an eine entfernte Datenbankeinheit (50), in der Daten oder Rechenvorschriften gespeichert sind, mit deren Hilfe aus der übermittelten kodierten Information ein Klassiercode bestimmt werden kann, – Bestimmen eines Klassiercodes aus der übermittelten kodierten Information, und – Übermitteln, vorzugsweise zumindest teilweise unter Ausnutzung eines Datenübertragungsnetzes (52), des so ermittelten Klassiercodes an eine Steuereinheit (14) des Fahrzeuges, in das die Baueinheit (10, 12) eingebaut werden soll oder eingebaut ist.
  13. System zur Durchführung eines Verfahrens gemäß Anspruch 12, mit – wenigstens einem Kodierelement (21, 25) einer Baueinheit (10, 12) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, – einer Datenbankeinheit (50), in der Daten zur Bestimmung eines Klassiercodes aus der in dem wenigstens einen Kodierelement (21, 25) kodierten Information abgelegt sind, und – Übertragungsmitteln zur Übertragung der in dem Kodierelement kodierten Information an die Datenbankeinheit (50) und zur Rückübertragung des Klassiercodes, jeweils vorzugsweise unter Ausnutzung eines Datenübertragungsnetzes (52).
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