-
Die
Erfindung betrifft eine Baueinheit eines Kraftfahrzeugs und ein
Verfahren zur Ermittlung einer Toleranzklassierung einer solchen
Baueinheit. Weiterhin betrifft die Erfindung ein System zur Durchführung eines
solchen Verfahrens.
-
Bei
Kraftfahrzeugen werden oftmals vorgefertigte Baueinheiten komplett
verbaut. Eine solche Baueinheit kann z.B. eine Momentenübertragungskupplung
oder ein Aktuator für
eine Momentenübertragungskupplung
sein, die bei einem allradgetriebenen Fahrzeug zur gezielten Verteilung
des Antriebsmoments zwischen einer Vorderachse und einer Hinterachse
dient. Derartige Kupplungen müssen
mit hoher Genauigkeit angesteuert werden können. Deshalb werden bei der
Herstellung die Toleranzen zum Zwecke einer Kalibrierung für jede gefertigte
Baueinheit individuell bestimmt, wobei die Baueinheiten gemäß einem
vorbestimmten Klassifizierungsschema in unterschiedliche Varianten
bzw. Toleranzkategorien (im folgenden auch als Toleranzklassierungen
bezeichnet) unterteilt sind. Die jeweils ermittelte Variante einer
speziellen Baueinheit kann somit von einer zugehörigen Steuereinheit des Fahrzeugs
(eigene Steuereinheit oder übergeordnete
Steuereinheit) berücksichtigt
werden, um die Baueinheit mit der erwünschten Genauigkeit anzusteuern.
-
Ein
Problem im Zusammenhang mit einer derartigen Kalibrierung und Klassifizierung
besteht darin, dass die Baueinheiten und die Steuereinheiten hierfür beim Fahrzeughersteller
mitunter unabhängig voneinander
im Fahrzeug verbaut werden. Daher ist es erforderlich, die für eine spezielle
Baueinheit ermittelte Toleranzklassierung der zugehörigen Steuereinheit, mit
der die Baueinheit letztlich im Fahrzeug verbaut wird, auf prozesssichere
Weise mitzuteilen. Dieses Erfordernis gilt nicht nur für die Neuherstellung
des Fahrzeugs sondern auch im Servicefall, wenn die betreffende
Baueinheit unter Beibehaltung der zugehörigen Steuereinheit ausgetauscht
werden soll.
-
Aus
der
DE 103 33 651
A1 ist in diesem Zusammenhang die Verwendung eines Kodiersteckers bekannt,
der einen ohmschen Widerstand enthält, wobei jeder möglichen
Variante der betreffenden Baueinheit ein von allen anderen Widerstandswerten unterscheidbarer
Widerstandswert zugeordnet ist. Jeder Widerstand entspricht also
einer bestimmten Toleranzkategorie. Dieser Kodierstecker ist entweder als
ein Zwischenstecker ausgebildet, der zwischen elektrischen Anschlüssen der
betreffenden Baueinheit und elektrischen Anschlüssen der Steuereinheit angeordnet
ist und eingangs- und ausgangsseitige elektrische Anschlüsse aufweist.
Oder als Kodierstecker wird ein Zusatzstecker verwendet, der an
der betreffenden Baueinheit mechanisch befestigt wird, beispielsweise
durch Verschrauben am Gehäuse
der Baueinheit, wobei dieser Zusatzstecker zumindest einen elektrischen
Anschluss aufweist, der mit der Steuereinheit verbunden ist. Ein
derartiger Kodierstecker ist hinsichtlich seiner Herstellung und
seiner Montage jedoch aufwändig.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Baueinheit anzugeben, die eine leichte
Mitteilung einer für die
Baueinheit ermittelten Toleranzklassierung an eine Steuereinheit
ermöglicht.
Außerdem
ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein System zur
Ermittlung der Toleranzklassierung einer Baueinheit für ein Fahrzeug
anzugeben.
-
Hinsichtlich
der Vorrichtung wird die Aufgabe durch eine Baueinheit mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind
Gegenstand von Unteransprüchen.
-
Insbesondere
weist die erfindungsgemäße Baueinheit
ein Kodierelement auf, das berührungslos,
also ohne feste Verbindung auslesbar ist und in dem Information über die
Toleranzklassierung der Baueinheit kodiert ist.
-
Eine
solche Baueinheit erfordert keine Kopplung mit einer Leseeinrichtung über eine
Steckverbindung oder dergleichen. Das Kodierelement kann ohne jede
mechanische Verbindung, insbesondere ohne Steckverbindung, ausgelesen
werden und die gespeicherte Information weitergegeben werden. Somit
werden keine zusätzlichen
Stecker oder Kabel zur Verbindung mit der Baueinheit benötigt, und
auch der entsprechende Montageaufwand entfällt. Es ist auch keine Diagnose
eines zusätzlichen
Bauteils (z.B. Zusatzstecker) erforderlich. Mögliche Störungen durch zusätzliche
Bauteile werden vermieden.
-
Die
in dem Kodierelement kodierte Information kann aufgrund einer vorbekannten
Rechenvorschrift in einen Klassiercode umgerechnet werden. Alternativ
kann eine Zuordnung zwischen der kodierten Information und einem
Klassiercode über
eine Nachschlagetabelle (look-up table) erfolgen.
-
Grundsätzlich eignet
sich ein solches ohne feste Verbindung auslesbares Kodierelement
zum Speichern der Toleranzklassierung für alle Bauelemente, deren Toleranzklassierung
in dem Fahrzeug zur optimalen Anpassung berücksichtigt werden muss. Besonders
vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Baueinheit elektrisch angesteuert
wird und die elektrische Ansteuerung der Baueinheit die in dem Kodierelement
gespeicherte Tole ranzklassierung berücksichtigt, da eine elektrische
Ansteuerung die individuelle Berücksichtigung
der Toleranzklassierung einfach ermöglicht.
-
Zwar
kann die erfindungsgemäße Baueinheit verschiedene
z.B. in einem Kraftfahrzeug zu verbauende Einheiten umfassen. Besonders
vorteilhaft ist es jedoch, wenn eine Momentenübertragungskupplung oder ein
Aktuator dafür
erfindungsgemäß ausgestaltet
ist, da bei diesen Elementen die Berücksichtigung der Toleranzklassierung
von besonderer Bedeutung für
eine korrekte Funktionsweise unter Berücksichtigung der auftretenden
Toleranzen notwendig ist. Alternativ kann als Baueinheit beispielsweise ein
Doppelkupplungsgetriebe oder ein verstellbarer Dämpfer eines Kraftfahrzeugs
vorgesehen sein.
-
Eine
erfindungsgemäße Baueinheit
kann auch aus mehreren Elementen bestehen, die in der Regel gemeinsam
verbaut werden. So ist es z.B. denkbar, dass eine Momentenübertragungskupplung zusammen
mit einem zugehörigen
Aktuator eine gemeinsame Baueinheit bildet. Wenn in einem solchen Fall
nicht beide Elemente der Baueinheit eine eigene Toleranzklassierung
haben, so kann z.B. in dem Kodierelement des Aktuators die Toleranzklassierung der
gleichzeitig verbauten Momentenübertragungskupplung
kodiert sein. Entsprechende Ausgestaltungen sind nicht auf Momentenübertragungskupplungen
und Aktuatoren beschränkt,
sondern betreffen auch andere Baueinheiten, die aus mehreren Elementen
bestehen. Besonders vielseitig und zur Optimierung des Betriebes
geeignet sind jedoch Ausgestaltungen, bei denen die einzelnen zu
verbauenden Elemente als eigene erfindungsgemäße Baueinheiten ausgestaltet
sind, also insbesondere wenn z.B. eine Momentenübertragungskupplung und der
Aktuator dafür
jeweils ein eigenes Kodierelement zur Kodierung der eigenen Toleranzklassierung
aufweisen.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
das Kodierelement der erfindungsgemäßen Baueinheit optisch auslesbar.
Z.B. kann es einen eindimensionalen optischen Code (Barcode) oder
einen zweidimensionalen optischen Code (Matrixcode) umfassen. Mit
Hilfe einer optischen Leseeinrichtung, z.B. eines Laserscanners,
lässt sich
das Kodierelement der Baueinheit einfach und berührungslos auslesen. Die Leseeinrichtung
oder eine zugeordnete Steuereinrichtung kann gleichzeitig oder nachfolgend direkt
mit der der Baueinheit zugeordneten Steuereinheit verbunden werden,
so dass die in dem Kodierelement kodierte Information über die
Toleranzklassierung direkt übermittelt
werden kann. Der Barcode bzw. der zweidimensionale Matrixcode, in
dem die Information über
die Toleranzklassierung gespeichert ist, kann auch Teil eines größeren Barcodes bzw.
zweidimensionalen Matrixcodes sein, in dem andere für die Baueinheit
charakteristische Information gespeichert ist, z.B. eine Seriennummer.
Diese zusätzliche
Information kann dann gemeinsam mit der Information über die
Toleranzklassierung eingelesen werden.
-
Eine
andere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Baueinheit umfasst ein
Kodierelement, in dem die Information über die Toleranzklassierung
in Form einer Schrift, z.B. einer Folge von Ziffern und/oder Buchstaben
gespeichert ist. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht ein direktes Ablesen
des Kodierelements. Die abgelesene Information kann z.B. an eine
Datenbank weitergegeben und dort verwertet werden, um einen Klassiercode
zu ermitteln, der an die der Baueinheit zugeordnete Steuereinheit im
Kraftfahrzeug gegeben wird.
-
Eine
einfache Ausgestaltung sieht vor, dass das Kodierelement der erfindungsgemäßen Baueinheit
an der Baueinheit aufgeklebt oder aufgedruckt ist.
-
Insbesondere
optisch auslesbare Kodierelemente, wie Barcodes, Matrixcodes oder
eine Schrift können
in die Baueinheit direkt oder auf einer an der Baueinheit zu befestigenden
Trägerplatte
eingraviert sein. Dadurch ist eine sichere und nahezu unveränderliche
Markierung gewährleistet.
Außerdem
ist eine Gravur weniger schmutzempfindlich.
-
Eine
andere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Baueinheit umfasst ein
Kodierelement in Form eines Transponders, z.B. eines RFID-Tags (Radio
Frequency Identification Tag). RFID-Tags lassen sich mit entsprechenden
Detektoren in an sich bekannter Weise auf einfache Weise elektromagnetisch auslesen
und erzeugen inhärent
ein elektrisches Signal, in dem die Information der Toleranzklassierung gespeichert
sein kann. Bei entsprechender Ausgestaltung der der Baueinheit zugeordneten
Steuereinheit oder einer zentralen Steuereinheit des Kraftfahrzeugs
kann die in dem RFID-Tag abgelegte Information über die Toleranzklassierung
beim Einbau der Baueinheit in das Kraftfahrzeug von der Steuereinheit
sogar auch direkt ausgelesen werden.
-
Die
Aufgabe wird auch mit den Verfahren zur Ermittlung der Toleranzklassierung
des Anspruchs 10 oder des Anspruchs 12 gelöst. Sie ermöglichen die Ermittlung der
Toleranzklassierung einer Baueinheit unter Verwendung einer in einem
Kodierelement einer Baueinheit kodierten Information und die Übermittlung
an eine Steuereinheit.
-
Ein
erstes erfindungsgemäßes Verfahren
zur Ermittlung der Toleranzklassierung einer Baueinheit für ein Fahrzeug
verwendet eine erfindungsgemäße Baueinheit
mit einem entsprechenden Kodierelement. Die in dem Kodierelement
kodierte Information über
die Toleranzklassierung der Baueinheit wird an eine zugeordnete
Steuereinheit des Fahrzeugs übermittelt,
in das die Baueinheit eingebaut werden soll oder eingebaut ist.
-
Die
erfindungsgemäße Baueinheit
macht dieses Verfahren sehr einfach, da eine feste Verbindung zur Übermittlung
der in dem Kodierelement über
die Toleranzklassierung kodierten Information nicht notwendig ist.
-
Besonders
einfach ist es, wenn ein verwendetes Auslesegerät zum Auslesen des Kodierelements
der erfindungsgemäßen Baueinheit
direkt mit der zugeordneten Steuereinheit verbunden ist oder wird.
Dann wird die Toleranzklassierung ohne Zwischenschritte direkt beim
Einbau der Baueinheit an die Steuereinheit des Fahrzeugs ermittelt,
so dass diese sie beim Betrieb der Baueinheit berücksichtigen
kann. Besonders geeignet ist dazu ein Barcodeleser, der bei einem
Kodierelement in Form eines Barcodes die gespeicherte Information
direkt in ein elektrisches Signal umwandelt.
-
Ein
anderes erfindungsgemäßes Verfahren eignet
sich insbesondere für
die Auswechslung von erfindungsgemäßen Baueinheiten mit entsprechenden
Kodierelementen. Das Kodierelement der erfindungsgemäßen Baueinheit
wird ausgelesen und die darin abgelegte Information an eine entfernte
Datenbankeinheit, z.B. an eine Datenbank des Herstellers der Baueinheit übermittelt.
Hierbei kann als kodierte Information eine Seriennummer übertragen
oder mit übertragen
werden. Die Übermittlung
geschieht vorzugsweise über
ein vorhandenes Datenübertragungsnetz,
z.B. das Internet. Dort wird mit Hilfe der Datenbank aus der kodierten
und übermittelten
Information der Klassiercode der betroffenen Baueinheit bestimmt.
Wiederum vorzugsweise unter Ausnutzung eines vorhandenen Datenübertragungsnetzes, z.B.
des Internets, wird der so bestimmte Klassiercode zurück übermittelt.
Entweder geschieht diese Zurückübermittlung
in Form eines elektronischen Steuerbefehls direkt an die Steuereinheit
in dem Fahrzeug, in das die Baueinheit eingebaut werden soll oder
in dem sie eingebaut ist, oder der Klassiercode wird nach Empfang
indirekt elektronisch oder händisch
in die Steuereinheit eingegeben.
-
Ein
solches erfindungsgemäßes Verfahren hat
den Vorteil, dass der Hersteller der Baueinheit automatisch eine
Rückmeldung
darüber
erhält,
zu welchen Zeitpunkten und für
welche Seriennummern ein Austausch erfolgt ist. Die Rückübermittlung
eines elektronischen Steuerbefehls hat den Vorteil, dass dieser
im Servicefall direkt oder indirekt in die betreffende Steuereinheit
des Fahrzeugs eingelesen werden kann, ohne dass die Werkstatt mit
einer Leseeinrichtung ausgestattet sein muss, die die in dem Kodierelement
kodierte Information direkt in eine entsprechende Anweisung für die Steuereinheit
des Fahrzeugs umzurechnen vermag.
-
Besonders
vorteilhaft ist ein solches Verfahren, wenn das Kodierelement der
Baueinheit eine Schrift umfasst. Die Nummern bzw. Buchstaben können dann
abgelesen und in eine Übermittlungseinrichtung,
z.B. einen Computer, eingegeben werden, der die Daten über das
Internet an die Datenbank des Herstellers überträgt. Ein solches Verfahren ist
auch dann anwendbar, wenn z.B. ein optischer Code eines Kodierelementes
nicht mehr lesbar ist oder die auswechselnde Werkstatt nicht über das
benötigte
Lesegerät
mit Auswerteeinheit verfügt.
-
Im
Hinblick auf eine mögliche
spätere
Auswechslung einer erfindungsgemäßen Baueinheit oder
der zugeordneten Steuereinheit ist es somit besonders vorteilhaft,
wenn das Kodierelement die Information über die Toleranzklassierung
in zwei verschiedenen Kodierformen zugleich enthält, nämlich zum einen in Form einer
Schrift und zum anderen in Form eines optischen Codes oder eines
Transponders.
-
Ein
erfindungsgemäßes System
zur Durchführung
eines Verfahrens gemäß der obigen
zweiten bevorzugten Ausgestaltung weist wenigstens ein Kodierelement
einer erfindungsgemäßen Baueinheit auf.
In einer Datenbankeinheit sind Daten zur Bestimmung eines Klassiercodes
aus der in dem wenigstens einen Kodierelement kodierten Information
abgelegt. Schließlich
weist das System Übertragungsmittel
zur Übertragung
der in dem Kodierelement kodierten Information an die Datenbankeinheit
und zur Rückübertragung
des Klassiercodes auf. Bevorzugt sind die Übertragungsmittel zur Verwendung
eines vorhandenen Datenübertragungsnetzwerks
geeignet.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Figuren im
Detail erläutert.
Dabei zeigen:
-
1 eine
schematische Ansicht einer ersten Verwendung einer erfindungsgemäßen Baueinheit,
-
2 eine
schematische Ansicht einer zweiten Verwendung einer erfindungsgemäßen Baueinheit
und
-
3 eine
schematische Ansicht einer dritten Anwendungsweise einer erfindungsgemäßen Baueinheit.
-
Im
Beispiel der 1 umfasst eine erste Baueinheit
eine Momentenübertragungskupplung 10 eines
Kraftfahrzeugs zur Verteilung eines Antriebsmoments zwischen einer
ersten Welle und einer zweiten Welle (jeweils nicht gezeigt) sowie
als zweite Baueinheit einen zugehörigen Aktuator 12 (beispielsweise
ein Elektromotor mit Untersetzungsgetriebe).
-
In
an sich bekannter Weise ist der Aktuator 12 über eine
Steuerleitung 28 und gegebenenfalls vorhandene Steckverbindungen
mit einer zugeordneten Steuereinheit 14 verbunden bzw.
wird beim Einbau mit dieser verbunden (separate Steuereinheit oder
zentrale Steuereinheit des Fahrzeugs). Über die Steuerleitung 28 steuert
die Steuereinheit 14 den Aktuator 12, beispielsweise
um über
den Aktuator 12 ein erwünschtes
Antriebsmoment einzustellen, das von der Kupplung 10 übertragen
werden soll.
-
Da
einerseits eine möglichst
genaue Ansteuerung des Aktuators 12 und der Kupplung 10 erwünscht ist
und andererseits der Aktuator 12 und/oder die Kupplung 10 gewisse
Fertigungstoleranzen besitzen können,
kann werksseitig eine Kalibrierung vorgenommen werden, wobei als
Ergebnis dieser Kalibrierung der Aktuator 12 und/oder die
Momentenübertragungskupplung 10 jeweils
einer von mehreren möglichen
Varianten bzw. Toleranzklassierungen zugeordnet wird. Um eine derartig
ermittelte Variante bzw. Toleranzklassierung bei der Ansteuerung
des Aktuators 12 bzw. der Momentenübertragungskupplung 10 auch
berücksichtigen
zu können, soll
diese Variante bzw. Toleranzklassierung der Steuereinheit 14 eingelernt
werden können.
Dieser Prozess soll möglich
sein, nachdem die Steuereinheit 14 zum ersten Mal mit dem
Aktuator 12 verbunden worden ist, beispielsweise im Werk
des Fahrzeugherstellers.
-
Zu
diesem Zweck weisen bei der gezeigten Ausführungsform der Aktuator 12 und
die Momentenübertragungskupplung 10 jeweils
ein Kodierelement 21 bzw. 25 auf. Jedes Kodierelement 21, 25 besteht bei
der gezeigten Ausführungsform
aus einem Barcode 20, 24 und einem Schriftfeld 22, 26.
-
Zum
Auslesen der Barcodes ist ein Scanner 30 vorgesehen, der
entweder – wie
in 1 gezeigt – direkt über ein
Kabel 32 mit einer Steckverbindung 34 der Steuereinheit 14 zeitweise
verbindbar ist, um Daten, die mit dem Scanner 30 gelesen
werden, an die Steuereinheit 14 zu übertragen. Oder die Verbindung
zwischen dem Scanner 30 und der Steuereinheit 14 erfolgt
indirekt, beispielsweise über
eine Diagnoseeinrichtung.
-
Eine
solche Ausführungsform
wird wie folgt eingesetzt. Ab Werk des Herstellers der Momentenübertragungskupplung 10 bzw.
des Aktuators 12 wird die Toleranzklassierung der jeweiligen
Baueinheit 10, 12 festgestellt und in den Kodierelementen 21, 25 kodiert.
Die Momentenübertragungskupplung 10 und der
Aktuator 12 werden im Werk des Fahrzeugherstellers entweder
gemeinsam oder einzeln in dem Fahrzeug verbaut und über die
Steuerleitung 28 mit der zugeordneten Steuereinheit 14 verbunden.
An die Steuereinheit 14 wird der Scanner 30 angeschlossen.
Mit dem Scanner 30 werden sowohl der Barcode 20 als
auch der Barcode 24 ausgelesen, so dass die darin kodierten
Informationen der Steuereinheit 14 mitgeteilt werden. Hierbei
kann auch die Seriennummer der Baueinheiten 10, 12 ausgelesen
werden. Die Steuereinheit 14 kann über eine vorbestimmte und z.B.
elektronisch abgespeicherte Rechenvorschrift oder aus einer abgespeicherten
Tabelle aus den übermittelten
Informationen die Klassiercodes der Baueinheiten 10, 12 ermitteln
und bei der Steuerung während
des Betriebes die entsprechende Toleranzklassierung berücksichtigen.
Die Steckverbindung 34 wird gelöst und der Scanner 30 für den Einbau
weiterer Baueinheiten in andere Fahrzeuge verwendet.
-
Die
Information über
die Klassiercodes der Baueinheiten 10, 12 muss
generell nicht direkt von dem Scanner 30 zu der Steuereinheit 14 übertragen werden,
sondern es kann auch eine Zwischenspeicherung dieser Information
erfolgen, wobei nach Ermittlung der Klassiercodes diese von einem
Computer oder einer sonstigen mit dem Scanner 30 gekoppelten Steuereinrichtung
erst in einem nachfolgenden Schritt an die Steuereinrichtung 14 übermittelt werden.
-
2 zeigt
eine Abwandlung der beschriebenen Anwendung. Gleiche Elemente sind
mit gleichen Bezugsziffern versehen.
-
Hier
ist der Scanner 30 über
das Kabel 32 mit einem Computer 42 verbunden.
Dieser kann über das
Internet 52 mit einer Datenbank 50 des Herstellers
der Momentenübertragungskupplung 10 bzw. des
Aktuators 12 kommunizieren.
-
Über eine
weitere Datenleitung 40 kann der Computer 42 an
die Steckverbindung 34 der Steuerleitung 14 angeschlossen
werden.
-
Ebenso
wie bei der Ausgestaltung der 1 wird ab
Herstellerwerk der Momentenübertragungskupplung 10 bzw.
des Aktuators 12 die Toleranzklassierung des jeweiligen
Elements in dem Kodierelement 21 bzw. 25 kodiert.
Beim Einbau der Momentenübertragungskupplung 10 bzw.
des Aktuators 12 im Werk des Fahrzeugherstellers oder – im Servicefall – in einer
Werkstatt wird der Aktuator 12 über die Steuerleitung 28 in
an sich bekannter Weise mit der Steuereinheit 14 des Kraftfahrzeugs
verbunden. Mit Hilfe des Scanners 30 werden die Barcodes 20 bzw. 24 der
Momentenübertragungskupplung 10 bzw.
des Aktuators 12 ausgelesen. Die so ausgelesene kodierte
Information über
die Toleranzklassierung der jeweiligen Elemente wird von dem Computer 42 über das
Internet 52 an die Datenbank 50 des Herstellers des
Aktuators 12 bzw. der Momentenübertragungskupplung 10 gesendet.
Dort wird aus der übermittelten
kodierten Information der Klassiercode der jeweiligen Baueinheit 10, 12 ermittelt
und über
das Internet 52 an den Computer 42 zurück übermittelt.
Der Computer 42 gibt die Klassiercodes über die Datenleitung 40 an
die Steuereinheit 14, die bei der Ansteuerung des Aktuators 12 während des
Betriebs des Kraftfahrzeugs die Toleranzklassierung des Aktuators 12 bzw.
der Momentenübertragungskupplung 10 berücksichtigen
kann.
-
3 zeigt
eine weitere Ausgestaltung. Hier ist keine Verwendung eines Scanners 30 vorgesehen,
sondern Information kann dem Computer 42 (z.B. Diagnosetool) über eine
Tastatur 38 übermittelt werden.
Beim Einbau der Baueinheiten 10, 12 wird die Information
des Kodierelements von dem Schriftfeld 22, 26 abgelesen
und über
die Tastatur 38 dem Computer 42 mitgeteilt. Dieser
versendet die kodierte Information über das Internet 52 in
beschriebener Weise an die Datenbank 50 und erhält in Rückübertragung über das
Internet 52 die Klassiercodes der Baueinheiten 10, 12.
In beschriebener Weise werden die Klassiercodes vom Computer 42 an
die Steuereinheit 14 weitergegeben.
-
Wenn
eine Auswechslung einer Baueinheit 10, 12 notwendig
ist, ist es möglich,
dass z.B. der Barcode 20, 25 aufgrund von Verschmutzung
oder Beschädigung
nicht mehr auslesbar ist. Eine Ausgestaltung der 3 mit
zusätzlichem
Schriftfeld 25, 26 bietet hier den Vorteil, dass
die in dem Kodierelement 21, 25 kodierte Information
aus dem Schriftfeld 22, 26 abgelesen und händisch über die
Tastatur 38 in den Computer 42 eingegeben werden
kann. Diese Methode bietet sich auch dann an, wenn die auswechselnde
Werkstatt z.B. nicht über
ein entsprechend ausgestaltetes Lesegerät 30 verfügt.
-
Alternativ
zu dem Zugriff auf die in 3 gezeigte
Datenbank 50 kann aufgrund der händischen Eingabe der Information
des Kodierelements über die
Tastatur 38 der entsprechende Klassiercode von dem Computer 42 (z.B.
Diagnosetool) auch direkt an die Steuereinheit 34 übertragen
werden. Hierfür
kann in dem Computer 42 – ähnlich wie bei 1 – eine entsprechende
Rechenvorschrift oder Nachschlagetabelle abgelegt sein, um aus der
eingegebenen Information den korrekten Klassiercode zu ermitteln. Oder
das Kodierelement enthält
bereits unmittelbar den Klassiercode, beispielsweise in Form eines Buchstabens,
der in der Seriennummer enthalten ist und über die Tastatur 38 und
den Computer 42 nur noch in die Steuereinheit 34 übertragen
werden muss.
-
In
Abwandlung der in 2 und 3 beschriebenen
Ausführungsformen
kann der von dem Computer 42 empfangene Klassiercode bei
entsprechender Ausgestaltung der Steuereinheit auch ohne das Kabel 40 in
die Steuereinheit 14 eingegeben werden. Zum Beispiel kann
dazu eine entsprechende gegenseitige Kontaktierung von elektrischen
Anschlüssen
an der Steuereinheit 14 vorgesehen sein. Der Nutzer liest
die Klassiercodes an dem Computer 42 ab und gibt sie über die
Anschlüsse
an die Steuereinheit 14 weiter, beispielsweise mittels
DIP-Schalter oder Jumper.
-
Insbesondere
wenn eine Auswechslung einer oder beider Baueinheiten 10, 12 vorgesehen
ist, sind Ausgestaltungen unter Ausnutzung einer entfernten Datenbank 50 vorteilhaft.
Wenn der Computer 42 über
das Internet 52 mit der Datenbank des Herstellers der Momentenübertragungskupplung 10 bzw.
des Aktuators 12 kommuniziert, erhält der Hersteller Information über den
Zeitpunkt der Auswechslung der jeweiligen Baueinheit. Wenn das Kodierelement 21, 25 zusätzlich zu
der Toleranzklassierung z.B. eine Seriennummer umfasst, kann der
Hersteller wertvolle Information z.B. über die Lebensdauer oder Fehleranfälligkeit
der Baueinheiten 10, 12 erhalten.
-
Eine
nicht gezeigte Ausgestaltung weist anstelle der Barcodes 20, 24 RFID-Tags
auf, in denen die Information über
die jeweilige Toleranzklassierung kodiert ist. Anstelle des Scanners 30 wird
dann ein Auslesegerät verwendet,
das mit den RFID-Tags kommunizieren kann. Schließlich kann auch vorgesehen
sein, dass das Steuergerät 14 selbst über ein Ausleseelement
verfügt,
das mit dem RFID-Tag kommunizieren kann, um die kodierte Information
zu lesen und in die entsprechenden Klassiercodes umzurechnen.
-
Die
im Zusammenhang mit den Figuren erläuterten Verfahren eignen sich
natürlich
nicht nur bei Einbau oder Austausch einer Baueinheit 10, 12,
sondern auch bei Austausch einer Steuereinheit 14.
-
Schließlich ist
zu den Figuren noch anzumerken, dass die beiden gezeigten Baueinheiten 10, 12 auch
lediglich ein einziges, gemeinsames Kodierelement aufweisen können, in
dem die Toleranzklassierung für
beide Baueinheiten codiert ist.
-
- 10
- Momentenübertragungskupplung
- 12
- Aktuator
- 14
- Steuereinheit
- 20,
24
- Barcode
- 21,
25
- Kodierelement
- 22,
26
- Schriftfeld
- 28
- Steuerleitung
- 30
- Scanner
- 32
- Kabel
- 34
- Steckverbindung
- 38
- Tastatur
- 40
- Kabel
- 42
- Computer
- 50
- Datenbank
- 52
- Internet