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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befüllung einer Form mit Gemenge,
bevorzugt mit Betongemenge, mittels eines Füllwagens mit einem Gemengeraum,
bei dem der Gemengeraum in einer Grundposition des Füllwagens
durch eine obere Öffnung
des Gemengeraums bis zu einer vorgegebenen Gemengehöhe mit Gemenge
befüllt
wird, und der Füllwagen
aus der Grundposition über
die Form verfahren wird und dabei die Form befüllt wird, in dem das Gemenge
im wesentlichen durch die Wirkung der Schwerkraft verursacht aus
einer unteren Öffnung des
Gemengeraums in die Form fällt.
Die Erfindung betrifft außerdem
einen Füllwagen
zur Befüllung
einer Form mit Gemenge, bevorzugt mit Betongemenge, mit einem Gemengeraum
zur Aufnahme des Gemenges.
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Zur
Befüllung
von Formen für
Betonwaren wie beispielsweise Pflastersteine, bei denen eine Form
eine Vielzahl von Formkammern enthält, werden spezielle Vorrichtungen
eingesetzt, die eine hohe Taktfrequenz für die Fertigung solcher Formteile
erlauben. Im Stand der Technik gut etabliert ist dabei die Verwendung
einer Befüllvorrichtung,
die mit einem Füllwagen
arbeitet. Eine solche Vorrichtung mit Füllwagen ist beispielsweise
in der
DE 195 41 281
C1 beschrieben. Zu Beginn des Füllvorgangs ist die Form leer
und der Füllwagen
befindet sich unter einem Silo, in welchem sich das Gemenge befindet. In
der Grundposition des Füllwagens
wird Gemenge aus dem Silo über
eine obere Öffnung
in den Füllwagen
gefüllt,
wobei das Gemenge in der Regel durch die Schwerkraft getrieben aus
dem Silo in den Wagen fällt.
Nach Befüllung
des Füllwagens
oder noch währenddessen
wird der Füllwagen
dann aus seiner Grundposition über
die Form verfahren. Der Füllwagen
verfügt über eine
untere Öffnung, über die
das Gemenge nun – ebenfalls
wieder verursacht überwiegend
durch die Schwerkraft – aus
dem Füllwagen in
die Form fällt.
In der Grundposition des Füllwagens wird
dies verhindert, indem die untere Öffnung entsprechend verschlossen
ist, wozu die Vorrichtung in der Regel über eine entsprechende Anlagefläche verfügt, die
die untere Öffnung
ab schließt,
so daß der Füllwagen
selbst immer über
eine permanente untere Öffnung
verfügt.
Die Form befindet sich meist direkt neben der Füllvorrichtung, und sobald der
Füllwagen über die
Form fährt,
beginnt die Befüllung
der Form mit Gemenge. Am Ende des Befüllvorgangs, wenn die Form voll
und der Füllwagen
leer ist bzw. entsprechend dem Formvolumen weniger Gemenge enthält, wird
letzterer wieder in die Grundposition gefahren und erneut befüllt. Währenddessen
wird die das Gemenge verdichtet und entschalt, so daß niedrige
Taktzeiten erreicht werden können.
Ein solcher Befüllvorgang
beispielsweise für
Pflastersteine dauert in der Regel etwa drei bis zehn Sekunden.
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Die
Hauptschwierigkeit bei der Befüllung
der Formen mit Gemenge besteht darin, das Gemenge in der Form möglichst
gleichmäßig und
homogen über den
Querschnitt der Form zu verteilen, damit die zu formenden und anschließend zu
verdichtenden Produkte eine gleichmäßige Dichte und damit eine gleichmäßige Qualität aufweisen.
Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn die Form mehrere Formkammern
enthält;
die Qualität
der Produkte sollte unabhängig
von der Position der Formkammer in der Form sein. Die Verdichtung
des Gemenges kann dabei schon bei der Befüllung einsetzen, indem die Form
in Vorvibration versetzt wird. Bei einem einfachen Füllwagen
ohne zusätzliche
Einbauten, d.h. nur mit einer unteren Öffnung, wird das Gemenge in
der Form jedoch stark inhomogen verteilt: Während die der Grundposition
nächstliegenden
Formkammern der Form am dichtesten befüllt werden, so nimmt die Dichte
des Gemenges in den Formkammern, die von der Grundposition weiter
weg liegen und beim Verfahren des Füllwagens erst später erreicht
werden, ab. Da das Gemenge nur aufgrund der Schwerkraft in die Form
gefüllt
wird, spielt das noch im Füllwagen befindliche
Gemenge eine wichtige Rolle, da durch die im Füllwagen befindliche Gemengesäule einen zusätzlichen
Druck auf das Gemenge insbesondere in der Form ausgeübt wird.
Je mehr Gemenge im Füllwagen
vorhanden ist, desto stärker
ist der Druck, und desto höher
auch die Verdichtungswirkung aufgrund des Druckes der Gemengesäule. Je
weiter der Füllwagen
aber über
die Form verfahren wird, desto niedriger wird diese Gemengesäule, unter
der man die mittlere Höhe
vom Gemenge im Füllwagen
versteht, was die oben beschriebenen Inhomoginitäten bei der Gemengedichte in
der Form zur Folge hat.
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Zur
Verbesserung der Gemengeverteilung werden im Stand der Technik verschiedene
Lösungen
vorgeschlagen. In der
DE 1 183
001 wird ein Füllwagen
für Steinformmaschinen
beschrieben, dessen Boden durch jalousieartig angeordnete Klappen
gebildet ist. In der Grundposition des Füllwagens unter dem Silo sind
diese Klappen geschlossen, kurz bevor der Füllwagen die Entleerposition über der
Form erreicht, werden die Klappen geöffnet. Diese Ausführung ist
konstruktiv sehr aufwendig, außerdem
ist damit zu rechnen, daß die
Zwischenräume
zwischen den Klappen leicht durch klumpen den Beton verstopft werden.
Eine andere Lösung
ist in der oben schon genannten
DE 195 41 281 C1 beschrieben. Der dort beschriebene
Füllwagen
weist einen Bodenrost auf. Auch der Bodenrost kann in der Grundposition
teilweise verschlossen werden. Der Verschluß wird erst in der Entleerposition
des Füllwagens
geöffnet.
Durch den Bodenrost soll eine möglichst
gleichmäßige Befüllung erreicht
werden. Wenn jedoch der Füllwagen
erst vollständig über die
Form verfahren wird, bevor er entleert wird, erhöht dies die Taktzeiten nicht
unbeträchtlich,
was neben der aufwendigen Konstruktion einen weiteren Nachteil darstellt.
Häufig werden
sogar zwei verschiedene Gemenge eingefüllt, so daß der Befüllvorgang zweimal stattfindet.
Im ersten Schritt wird dabei beispielsweise ein Grundbeton eingefügt, im zweiten
Schritt ein höherwertiger und
beispielsweise witterungsstabiler Vorsatzbeton. Der Rost kann dabei
starr oder beweglich ausgestaltet sein, wobei letztere Form die
Klumpenbildung verhindert. Die Schwankungen werden auf diese Weise zwar
verringert, jedoch sinkt der Druck der Gemengesäule auch hier, so daß die Inhomogenitäten nicht beseitigt
werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
entwickeln, mit der solche Formen gleichmäßig und schnell befüllt werden
können,
wobei die Konstruktion möglichst
einfach sein sollte.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art
dadurch gelöst,
daß während der
Befüllung
der Form die mittlere Gemengehöhe
im Gemengeraum durch Veränderung
des Volumens des Gemengeraums beeinflußt wird. Auf diese Weise wird
der Druck, den das noch im Gemengeraum befindliche Gemenge nach
unten – insbesondere
auf bereits in der Form befindliches Gemenge – ausübt, beeinflußt. Dadurch
kann die Qualität
der Verdichtung des Gemenges gezielt beeinflußt werden. Die mittlere Gemengehöhe bezeichnet
dabei den Füllstand
oder das Füllniveau
im Füllwagen. Aufgrund
der Bewegung des Füllwagens
mit hoher Beschleunigung in Zusammenwirkung mit der Trägheit des
Gemenges ist die Gemengehöhe
dabei insbesondere am Beginn der Befüllung starken Schwankungen
unterworfen, weshalb die mittlere Gemengehöhe die ausschlaggebende Größe ist.
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Bevorzugt
wird dabei eine vorgegebene orts- und/oder zeitabhängige mittlere
Gemengehöhe
im Gemengeraum eingehalten. Die Mittelung findet hier über entsprechend
kleine zeitliche Intervalle bzw. räumliche Bereiche statt. Dies
erlaubt eine flexible Anpassung. Ist beispielsweise schon eine ausreichende
Menge von Gemenge in einem Bereich der Form, so kann dort durch
Verringerung der Höhe
der Gemengesäule
der Druck verringert werden, während
er in anderen Bereichen verstärkt
wird, wo noch nicht ausreichend Gemenge in der Form ist.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird die mittlere Gemengehöhe im Gemengeraum
während
der Befüllung
im wesentlichen zeitlich konstant gehalten. Diese Variante des Verfahrens
ist aufgrund der zeitlichen Konstanz einfach zu realisieren.
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Verfügt der Füllwagen über eine
oder mehrere Seitenwände,
die die obere und untere Öffnung umfassen
und verbinden, so wird das Volumen des Gemengeraums bevorzugt verringert,
indem eine Seitenwand des Füllwagens
gegenüber
dem restlichen Teil des Füllwagens
verschoben wird. In der Regel handelt es sich um rechteckige Öffnungen,
so daß ein
Füllwagen
vier Seitenwände
aufweist. Von diesen Seitenwänden
wird nun eine relativ zu den anderen verschoben. Auf diese Weise
wird sowohl das Volumen des Gemengeraums verkleinert, zum anderen
wird auch die Querschnittfläche
der unteren Öffnung
verkleinert. Das Volumen wird bevorzugt verringert um eine konstant
hohe Gemengesäule
zu bewahren, es kann aber auch vergrößert werden, wenn beispielsweise
das Gemenge langsamer in die Form fällt als erwartet.
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Bevorzugt
wird dabei eine Seitenwand parallel zur Fahrtrichtung verschoben,
und zwar zweckmäßig die – in Fahrtrichtung
auf die Form zu gesehen – hintere
Seitenwand in Fahrtrichtung. Dies gewährleistet eine besonders homogene
Gemengeverteilung, da durch das Verschieben der hinteren Seitenwand
die Gemengesäule
von den vom Füllwagen
zuerst überfahrenen
und damit zuerst befüllten
Bereichen im weiteren Verlauf der Befüllung – im Gegensatz zum Stand der
Technik – entfernt
wird und somit auch kein Druck einer Gemengesäule mehr auf dem schon in der
Form befindlichen Gemenge lastet. Das Gemenge wird auf diese Weise
in den vorderen Bereich des Füllwagens
verschoben, dort wird der Druck durch die Gemengesäule auf
das in der Form befindliche Gemenge erhöht, so daß der bei einer Befüllung nach
dem Stand der Technik auftretende Dichtegradient entlang der Fahrtrichtung
des Wagens vom Betrag her verringert wird.
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Bevorzugt
wird die Seitenwand dabei mittels eines variabel einstellbaren Wandantriebs
verschoben. Der Wandantrieb kann dabei bezüglich der Gemengezusammensetzung,
der Formgröße bzw.
der Größe der unteren Öffnung sowie
der Fahrtgeschwindigkeit – d.h.
der Geschwindigkeit, mit der der Füllwagen über die Form verfahren wird – angepaßt werden.
Dabei kann es zweckmäßig sein,
daß der Wandantrieb
mit einem Antrieb zur Verfahrung des Füllwagens gekoppelt arbeitet.
Auf diese Weise ist beispielsweise eine direkte Anpassung an die
Fahrtgeschwindigkeit und andere Parameter mittels der Einstellung
einer entsprechenden Übersetzung
möglich.
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Außerdem kann
während
der Befüllung
die Gemengehöhe
gemessen werden, so daß bei
einer Änderung
der Gemengehöhe
die Verschiebungsgeschwindigkeit der Seitenwand angepaßt wird.
Sinkt die Gemengehöhe
zu schnell, so kann die Verschiebungsgeschwindigkeit der Seitenwand
z.B. erhöht werden,
um eine konstante Gemengehöhe
im Gemengeraum zu gewährleisten.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Füllwagen zur
Befüllung
einer Form mit Gemenge, bevorzugt mit Betongemenge, mit einem Gemengeraum
zur Aufnahme des Gemenges. Bei einem solchen Füllwagen wird die Aufgabe dadurch
gelöst,
daß Mittel zur
Veränderung
des Volumens des Gemengeraums bei der Befüllung vorgesehen sind, so daß die mittlere
Gemengehöhe
im Gemengeraum beeinflusst wird. Die mittlere Gemengehöhe wird
dabei in Abhängigkeit
vom anfänglichen
Volumen, welches dem Gemenge zur Verfügung steht, und von der Größe der zu
befüllenden
Form vorgegeben. Durch eine Anpassung der Gemengehöhe während der
Befüllung
der Form kann der Druck, den das noch im Gemengeraum befindliche
Gemenge nach unten – insbesondere
auf schon in der Form befindliches Gemenge – ausübt, beeinflußt werden.
Auf diese Weise kann eine gleichmäßigere Vorverdichtung des Gemenges bei
der Befüllung
erreicht werden, da der Druck angepaßt werden kann, wobei diese
Anpassung auch zeitlich und/oder räumlich flexibel erfolgen kann.
Ist beispielsweise schon eine ausreichende Menge von Gemenge in
einem Bereich der Form, so kann dort der Druck verringert werden,
während
er in anderen Bereichen verstärkt
wird, wo noch nicht ausreichend Gemenge in der Form ist.
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Bei
der Befüllung
nimmt die Gesamtmasse an dem im Füllwagen befindlichen Gemenge
ab. Ohne Beeinflussung würde
daher auch die Gemengehöhe
und damit der Druck abnehmen. Bevorzugt ist daher die mittlere Gemengehöhe im Gemengeraum
im wesentlichen konstant. Die Mittel sind also so ausgestaltet,
daß die
Gemengehöhe
bei der Befüllung
im Füllwagen
im wesentlichen konstant bleibt. Auf diese Weise erfolgt überall in
der Form eine im wesentlichen gleichmäßige Vorverdichtung des Gemenges,
sowie eine im wesentlichen homogene Massenverteilung in der Form,
was insbesondere bei Formen mit Formkammern von Bedeutung ist, da
so der Ausschuß verringert
wird. Der durch das im Füllwagen
befindliche Gemenge vermittelte Druck bleibt dabei im zeitlichen
wie räumlichen
Mittel konstant, kurzzeitige hohe Schwankungen, wie sie insbesondere
beim ruckartigen Verfahren des Wagens über die Form durch die Trägheit des
Gemenges verursacht entstehen, spielen dabei keine Rolle.
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Zweckmäßig sind
die Mittel zur Veränderung des
Volumens des Gemengeraums so ausgestaltet, daß das Volumen kontinuierlich
verringert wird. Dies ermöglicht
die beste Anpassung an veränderte
Bedingungen und somit die beste Anpassung der Gemengehöhe. Selbstverständlich ist
auch eine quasikontinuierliche Verringerung oder auch einer Verringerung
in Schritten möglich,
wobei dann – je
nach dem Intervall zwischen zwei Schritten – mehr oder wenige große Abweichungen
auftreten, wenn die Gemengehöhe
konstant gehalten wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verfügt der Gemengeraum über eine
obere Öffnung
zum Einfüllen
des Gemenges und eine der oberen Öffnungen bevorzugt gegenüberliegende
untere Öffnung
zum Auslaß des
Gemenges, sowie über
eine oder mehrere die Öffnungen umfassende
und diese verbindenden Seitenwände. Die
Mittel zur Veränderung
des Volumens umfassen in diesem Fall mindestens eine bewegliche
Seitenwand.
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Handelt
es sich beispielsweise um eine einzige rohrförmig ausgebildete Seitenwand,
so kann diese beispielsweise aus mehreren Teilen bestehen, die ineinander
geschoben werden, so daß sich
der Durchmesser des von der Seitenwand gebildeten rohrförmigen Querschnitts
verringert. Zweckmäßig weist
der Füllwagen
jedoch eine rechteckförmige obere
und untere Öffnung
auf und ist von vier Seitenwänden
umschlossen. Mindestens eine der Seitenwände ist dabei gegen die anderen
verschiebbar. Eine solche Konstruktion ist relativ einfach zu realisieren.
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Von
den vier Seitenwänden
schließen
dann an der inneren Öffnung
in der Regel zwei Seitenwände
parallel zu der Richtung in die der Füllwagen verfahren werden kann
ab, zwei Seitenwände,
eine in Fahrtrichtung vordere und eine hintere Seitenwand, schließen an der
inneren Öffnung
senkrecht zu dieser Fahrtrichtung ab. Bevorzugt ist dann die hintere Seitenwand
gegenüber
den anderen verschiebbar. Bei der Verfahrung des Füllwagens über die
Form werden zunächst
die Bereiche der Form befüllt,
die dem Füllwagen
am nächsten
liegen. In diesem Bereich ist auch das Gemengeniveau im Füllwagen noch
am höchsten,
wenn keine verschiebbare Seitenwand vorgesehen ist. Im weiteren
Verlauf der Befüllung
ist es daher nicht notwendig, daß noch Druck durch im Füllwagen
vorhandenes Gemenge ausgeübt
wird. Indem nun die hintere Seitenwand in Fahrtrichtung des Füllwagens
verschoben wird und so das Volumen des Gemengeraums verringert wird,
bleibt die Gemengehöhe
im Gemengeraum im wesentlichen konstant, insbesondere auch bei der
Befüllung der
vorderen Bereiche einer Form.
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Zweckmäßig ist
bei den Mitteln zur Veränderung
des Volumens ein Wandantrieb vorgesehen, mit dem die mindestens
eine bewegliche Seitenwand verschoben wird. Durch die Kopplung mit
dem Wandantrieb kann also die bewegliche Seitenwand gegenüber den
anderen während
des Befüllvorgangs
verschoben werden, so daß sich
das Volumen des Gemengeraums verringert. Auch eine Verschiebung
in die andere Richtung zur Vergrößerung des
Volumens ist selbstverständlich
möglich.
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Bevorzugt
ist dabei der Wandantrieb bezüglich
der Geschwindigkeit, mit der die mindestens eine bewegliche Seitenwand
bewegt wird, einstellbar. Die Einstellung kann mechanisch per Hand,
aber auch über
eine Ansteuereinrichtung erfolgen. Auf diese Weise kann zum einen
während
der Befüllung
eine im wesentlichen konstante Gemengehöhe im Gemengeraum eingehalten
werden, zum anderen kann auch während
der Befüllung
die Geschwindigkeit geändert
werden. Der Wandantrieb kann beispielsweise in Abhängigkeit
von der Füllwagengeschwindigkeit
und der Gemengezusammensetzung eingestellt werden.
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Dabei
kann es zweckmäßig sein,
daß der Wandantrieb
gekoppelt mit einem Füllwagenantrieb zum
Verfahren des Füllwagens
betrieben wird. Bewegt sich der Füllwagen schnell, so wird auch
die Seitenwand mit einer entsprechenden Geschwindigkeit verschoben,
bewegt sich der Füllwagen
dagegen langsam, so wird auch die Wand nur mit reduzierter Geschwindigkeit
verschoben. Die Kopplung kann über
ein Getriebe erfolgen, welches verschiedene Übersetzungen aufweisen kann,
aber auch stufenlos verstellbar sein kann. Dies erlaubt eine optimale
Anpassung an verschiedene Typen von Gemengen, die sich vor allem
in ihrer Konsistenz unterscheiden. Auch eine vom Füllwagenantrieb
entkoppelte Betriebsweise ist selbstverständlich möglich.
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Auch
ist eine Alternative denkbar, in der die vordere und die hintere
Seitenwand jeweils separat direkt mit dem Füllwagenantrieb gekoppelt sind,
so daß die
Veränderung
der Gemengeraumgröße aus der
Differenz der absoluten Fahrwege von vorderer und hinterer Seitenwand
resultiert.
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Als
Wandantrieb kann beispielsweise ein elektrischer, ein hydraulischer
oder ein pneumatischer Antrieb vorgesehen sein, jedoch sind auch
andere Antriebe möglich.
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In
einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind bei dem Füllwagen
zwei einander gegenüberliegende
und in einer Richtung, in die der Füllwagen verfahren werden kann,
verschiebbare Seitenwände
vorgesehen. Dies ermöglicht
eine noch bessere Feinabstimmung als sie nur mit einer beweglichen
Wand möglich
wäre. Die
beiden Wände
können über einen
gemeinsamen Wandantrieb gekoppelt bewegt werden, bevorzugt aber
ist jede der beweglichen Wände
ein eigener, separater Wandantrieb vorgesehen. Jede bewegliche Seitenwand
verfügt
also über
ihren eigenen Wandantrieb, der unab hängig von den anderen Wandantrieben
ist. Alle Antriebe können
jeweils wieder mit einem Füllwagenantrieb
zur Verfahrung des Füllwagens
verbunden sein. Bei separaten Antrieben können die Vorschubgeschwindigkeiten
zur Verschiebung der Wände
unterschiedlich eingestellt werden. Bei mehr als zwei verschiebbaren Seitenwänden muß außerdem darauf
geachtet werden, daß die
Wände unter
Umständen
verkleinerbar sind, z.B. indem sie eine Struktur aus Teilen aufweist, die
sich ineinander und/oder gegeneinander verschieben lassen.
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Bevorzugt
ist eine Ansteuereinrichtung zur Einstellung der Bewegung der Wandantriebe
vorgesehen, mit der die Wandantriebe derart angesteuert werden,
daß bei
der Befüllung
eine vorgegebene orts- und/oder zeitabhängige Gemengehöhe eingehalten
wird. Dies kann durch eine Ansteuerung der Antriebe in Abhängigkeit
von der Art des Gemenges, der Verfahrensgeschwindigkeit, der Formgröße etc. geschehen.
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Zweckmäßig ist
dabei auch eine Meßeinrichtung
zur Messung der Gemengehöhe
im Gemengeraum vorgesehen, dies dient der Unterstützung der Einhaltung
der vorgegebene Gemengehöhe.
Die Meßeinrichtung
kann mit der Ansteuerungseinrichtung zur Steuerung der Wandantriebe
gekoppelt sein. Auf diese Weise kann bei der Registrierung eines
gegenüber
der Vorgabe verringerten oder erhöhten Gemengestandes der Vortrieb
der Wand beschleunigt bzw. verlangsamt werden.
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Der
Füllwagen
kann zudem mit anderen Elementen, wie beispielsweise einem Schüttelrost
versehen sein, um die gleichmäßige Verteilung
des Gemenges zu unterstützen.
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Die
Erfindung soll im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In den dazugehörigen
Zeichnungen zeigt
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1 eine
Seitenansicht für
eine grundsätzliche
Ausgestaltungsform der Vorrichtung,
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2 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung,
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3 eine
Ausgestaltung des Füllwagens mit
separaten Antrieb für
die hintere Seitenwand in der Grundposition und
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4 eine
Draufsicht auf diese Ausgestaltung, bei der der Füllwagen über die
Form verfahren wurde.
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In 1 ist
zunächst
eine Seitenansicht für den
grundsätzlichen
Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Aus einem Silo 1 wird Gemenge 2 über eine – nicht
gezeigte, da senkrecht zur Zeichenebene gelegene – obere Öffnung in
einen Füllwagen 3 gefüllt. Zum
Auslaß des
Gemenges verfügt
der Füllwagen 3 über eine – ebenfalls
nicht gezeigte – untere Öffnung,
die in der Grundposition, in der sich der Füllwagen 3 hier befindet,
jedoch durch eine Anlagefläche 4 verschlossen
wird. Ist die erforderliche Menge von Gemenge 2 in den
Füllwagen 3 gefüllt, so
wird dieser durch einen Füllwagenantrieb 5 aus
der Grundposition in einem vorgegebene Fahrweg 6 über eine
Form 7 verfahren. Die Form 7 ist auf Federn 8 gelagert
und mit Unwuchterregern 9 versehen, die die Form in Schwingungen
versetzen, so daß bei
der Befüllung
eine Vorverdichtung stattfinden kann. Über der Form 7 angekommnen
ist die untere Öffnung
des Füllwagens 3 nun
nicht mehr durch die Anlagefläche 4 verschlossen
und das Gemenge 2 fällt
in die Form 7. Anlagefläche 4,
Silo 1, Füllwagenantrieb 5,
sowie der Fahrweg 6 sind an einem Rahmen 10 befestigt.
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Der
Füllwagen 4 weist
rechteckige obere und untere Öffnungen
auf, die von insgesamt vier Seitenwänden umschlossen sind. Zwei
seitliche Seitenwände 11 sind
dabei parallel zu der Richtung angeordnet, in die der Füllwagen 3 verfahren
wird. Eine vordere Seitewand 12 und eine hintere Seitenwand 13 sind quer
zur Fahrtrichtung angeordnet. Von diesen vier Seitenwänden ist
im vorliegenden Beispiel nur die in bezug auf die Fahrtrichtung
des Füllwagens 3 aus der
Grundposition über
die Form 7 hintere Seitenwand 13 beweglich. Sie
ist zu diesem Zweck mit einem Wandantrieb 14 versehen.
Andere Ausgestaltungen, in denen beispielsweise vordere Seitenwand 12 und
hintere Seitenwand 13 beide über einen oder zwei Wandantriebe
bewegt werden können,
sind ebenfalls denkbar.
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Der
Wandantrieb 14 ist im vorliegenden Beispiel als ein pneumatischer
Antrieb ausgestaltet, er kann aber auch elektrisch, hydraulisch
oder anderweitig ausgestaltet sein. Im Beispiel ist der Wandantrieb 14 außerdem mit
dem Füllwagenantrieb 5 gekoppelt.
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Kennzeichnend
für das
vorhandene Volumen im Gemengeraum des Füllwagens 3 ist im
vorliegenden Fall die Kenngröße L1 die den Abstand zwischen vorderer Seitenwand 12 und
hinterer Seitenwand 13 bezeichnet. In der Grundposition
ist L maximal. Im gezeigten Beispiel ist der Wandantrieb 14 mit dem
Füllwagenantrieb 5 gekoppelt,
so daß durch
den Wandantrieb 14 eine relative Bewegung zwischen vorderer
Seitenwand 12 und hinterer Seitenwand 13 realisiert
wird.
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2 zeigt
eine Draufsicht auf das Ensemble aus Füllwagen 3, der – einzelne
Formkammern aufweisenden – Form 7,
sowie dem Füllwagenantrieb 5.
Die Bewegung des Füllwagens 3 durch
den Füllwagenantrieb 5 ist
durch den rechten der beiden Doppelpfeile gekennzeichnet. Durch
den Füllwagenantrieb 5 wird
der gesamte Füllwagen 3 in
Richtung der Form verfahren. Bei ausgeschaltetem Wandantrieb 14 findet
dann keine Relativbewegung zwischen vorderer Seitenwand 12 und
hinterer Seitenwand 13 statt. Auch die klassische Betriebsweise
nach dem Stand der Technik ist also möglich. In der Regel wird jedoch
der Wandantrieb 14 für
einen zusätzlichen Vorschub
der hinteren Seitenwand 13 sorgen, so daß diese
sich relativ zur vorderen Seitenwand 12 bewegt. Der Wandantrieb 14 kann
unabhängig
vom Füllwagenantrieb 5 gesteuert
werden, er kann aber auch mit diesem gekoppelt sein. Im gezeigten
Beispiel sind die Bewegungen von Wand und Füllwagen gekoppelt; der Wandantrieb 14 wird
zum einen durch den Füllwagenantrieb 5 bewegt,
kann zum anderen jedoch eine zusätzliche
Verschiebung erzeugen. Diese Variante ist platzsparend, da der Wandantrieb 14 die
Seitenwand 13 dann nur über
absolut gesehen relativ kurze Strecken verschieben muß. Die Bewegung
der hinteren Seitenwand 13 wird mit dem Doppelpfeil in
der Mitte des Füllwagens 3 symbolisiert, sie
ist der Bewegung des Füllwagens 3 überlagert.
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Eine
andere Ausgestaltung der Erfindung ist in den 3 und 4 gezeigt.
Der Wandantrieb 14 ist hier als absoluter, vom Füllwagenantrieb 5 unabhängiger Hydraulikantrieb
ausgestaltet. In 3 ist der Füllwagen 3 in seiner
Grundposition dargestellt, der Abstand zwischen vorderer Seitenwand 12 und hinterer
Seitenwand 13 ist mit L1 gekennzeichnet
und maximal. In 4 ist der Füllwagen 3 dann über die Form 7 verfahren.
Der Befüllungsvorgang
setzt ein, sobald der Füllwagen 3 mit
seiner unteren Öffnung über die
Form 7 verfahren wird, gleichzeitig mit der Verfahrung
des Füllwagens
wird die hintere Seitenwand 13 durch den Wandantrieb 14 mit
einer höheren
Geschwindigkeit entlang des Fahrtweges verschoben, so daß sich die
hintere Seitenwand 13 relativ gesehen auf die vordere Seitenwand 12 zu
bewegt. Der Abstand zwischen diesen beiden Wänden verkürzt sich dabei kontinuierlich.
In 4 ist bei einem Abstand zwischen den beiden Wänden 12 beinahe das Ende des Befüllungsvorgangs
erreicht. Um bis zum Ende eine im wesentlichen konstante Gemengehöhe zu gewährleisten,
sollte die hintere Seitenwand 13 bis dicht an die vordere
Seitenwand 12 verschoben werden, so daß der Abstand zwischen den
beiden Wänden
nahezu gegen Null geht. Insbesondere gegen Ende des Befüllvorgangs
kann es jedoch durchaus zu – tolerierbaren – Schwankungen, insbesondere
zu einer Abnahme der Gemengehöhe kommen.
Wichtig ist allein, daß während des
Befüllvorgangs
die Höhe
des Gemenges im Füllwagen 3 über den
noch zu befüllenden
Bereichen überwiegend
konstant gehalten wird.
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- 1
- Silo
- 2
- Gemenge
- 3
- Füllwagen
- 4
- Anlagefläche
- 5
- Füllwagenantrieb
- 6
- Fahrweg
- 7
- Form
- 8
- Feder
- 9
- Unwuchterreger
- 10
- Rahmen
- 11
- seitliche
Seitenwände
- 12
- vordere
Seitenwand
- 13
- hintere
Seitenwand
- 14
- Wandantrieb