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Die
Erfindung betrifft einen vakuumdicht verschließbaren Speisenaufbewahrungsbehälter und ein
zugehöriges
Vakuumgargerät.
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Stand der Technik
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Beim
bekannten Vakuumgaren, häufig
auch Sous-Vide ('Unter
Vakuum')-Verfahren
genannt, werden Zutaten durch ein Vakuumgerät unter Vakuum bzw. Unterdruck
in einem einfachen Kunststoffbeutel verschweisst und dann typischerweise
bei niedrigen Temperaturen langsam in einem Wasserbad gegart. Dazu
wird der Plastikbeutel einfach in das Wasserbad gegeben. Zur Temperatureinstellung
und -messung beim Vakuumgaren wird ein Wärmethermostat, beim 'Cook & Chill' auch ein Kältethermostat,
in das Wasserbad eingehängt.
Einhängethermostate
werden zum Beispiel von den Marken Julabo oder Roner vertrieben.
Es handelt sich dabei um computergesteuerte Tauchsieder mit bis
auf ein Zehntel Grad Celsius exaktem Thermostat. Sie besitzen eine
Pumpe, die das Wasser ständig
in Bewegung hält
und dafür
sorgt, dass überall
im Wasserbad eine im wesentlichen gleiche Temperatur herrscht. Temperaturänderungen
können
an einem Display angezeigt werden. Diese Art von Einhängethermostaten
ist aufwendig und teuer und ausschließlich im Profibereich vorzufinden.
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Neuerdings
wird das Vakuumgaren auch mehr und mehr für die Zubereitung und das anschließende schnelle
Abkühlen
('Cook & Chill') von Gourmetgerichten
eingesetzt. Vor dem Servieren wird das Gericht in den Originalbeuteln
erwärmt.
Als Vorteil ergibt sich hieraus eine längere Haltbarkeit des Gourmetgerichts
ohne Qualitäts-
bzw. Geschmackverlust.
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Dieses
Vakuumgaren ist bisher dem professionellen Kochbereich der industriellen
Fertigung und der Haute Cuisine vorbehalten. Für den Heimbereich ist es noch
zu aufwändig.
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Nachteil
ist bisher, dass der Speisenaufnahmebeutel durch die Wasserzirkulation
ständig
einen Auftrieb im Wasserbehälter
erfährt
und muss häufig gewendet
werden, um ein gleichmäßiges Durchgaren
zu gewährleisten.
Auch sind diese Beutel typischerweise nur zum Einmalgebrauch gedacht,
wodurch der Betrieb vergleichsweise teuer und umweltbelastend wird.
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Es
ist daher die Ausgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfachere
und preisgünstigere
Möglichkeit
des Vakuumgarens bereitzustellen, die auch für den Hausbereich geeignet
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Speisenaufbewahrungsbehälter nach Anspruch 1 und durch
ein Gargerät
nach Anspruch 8 gelöst.
Vorteilhafte Unteransprüche
sind insbesondere den Unteransprüchen einzeln
oder in Kombination entnehmbar.
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Der
Speisenaufbewahrungsbehälter
weist einen Rahmen, insbesondere zur Versteifung, auf und eine Beschickungsöffnung,
die mehrfach geöffnet
und vakuumdicht verschlossen werden kann. Erst durch den Rahmen
wird die notwendige Steifigkeit bereitgestellt, um den Beutel ohne
aufwändige Hilfsmittel
im Wasserbehälter
wie gewünscht
anzuordnen, z. B. senkrecht. Auch wird erst durch diese Steifigkeit
der Speisenaufbewahrungsbehälter
so bedienbar, dass ein Bediener eine Beschickungsöffnung mehrfach öffnen und
schliessen kann.
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Dadurch
kann der Beutel dauernde unter Wasser gehalten werden, wodurch darin
enthaltene Speisen besser und gleichmäßiger durchgegart werden können. Auch
sinken durch die mehrfache Verwendbarkeit die Kosten.
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Es
ist zur Bedienbarkeit und sicheren Verschließbarkeit vorteilhaft, wenn
der Rahmen umlaufen ist und zumindest an einer Seite so geöffnet und verschlossen
werden kann – beispielsweise
durch Aufdrücken
oder Aufziehen von und/oder durch Öffnen und Verschließen von
Schiebern an zwei Rahmenteilen –, dass
sich bei geöffneten
Rahmen an dieser Seite eine Beschickungsöffnung bildet.
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Zur
einfachen Handhabung ist es günstig, wenn
die Beschickungsöffnung
mittels mindestens eines im Rahmen integrierten Verschlusselements, insbesondere
eines Schiebers, wahlweise geöffnet und
vakuumdicht geschlossen werden kann.
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Zum
einfachen Einsetzen des Speisenaufbewahrungsbehälter in ein Gargerät, insbesondere, aber
nicht nur, in ein Sous-Vide-Gargerät, sind
Einsätze,
insbesondere Überstände, zum
Einsatz des Speisenaufbewahrungsbehälters in passende Halterungen
des Gargeräts
vorhanden.
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Besonders
günstig
ist es, wenn zumindest der vom Rahmen eingefasste Teil des Speisenaufbewahrungsbehälters aus
durchsichtiger Folie, insbesondere Silikonfolie, gebildet wird.
Diese ist spülmaschinenfest
und widerstandfähig
und hitze- und kältebeständig von –30 bis
+ 230 Grad. Dabei ist es einfachen, sauberen Befüllung und zur Erreichung einer hohen
Reißfestigkeit
besonders vorteilhaft, wenn die durchsichtige Folie, insbesondere
Silikonfolie, sich bis in die Beschickungsöffnung erstreckt.
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Es
ist zum Flüssigkeitsablauf
insbesondere bei bereits eingefüllten
Speisen vorteilhaft, wenn der Speisenaufbewahrungsbehälter einen
von der Beschickungsöffnung
getrennten vakuumverschließbaren
Auslass aufweist.
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Die
Erfindung wird ferner gelöst
durch ein Vakuumgargerät
das mindestens eine Halterung zum – insbesondere senkrechten – Halten
bzw. Aufnehmen mindestens eines der insbesondere oben beschriebenen
Speisenaufbewahrungsbehälters
aufweist.
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Es
ist zur vereinfachten Herstellung und Bedienung vorteilhaft, wenn
mindestens eine Halterung in einem Griff integ riert ist, insbesondere
in einem Griff eines abnehmbaren Wasserbehälters.
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Ausführungsbeispiel
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Nachfolgend
ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der beigefügten
Figuren schematisch beschrieben.
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1 zeigt
in seitlicher Durchsicht ein Vakuumgargerät;
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2 zeigt
das Vakuumgargerät
aus 1 in Schrägansicht
mit einem eingehängten
Speisenaufbewahrungsbehälter;
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3 zeigt
das Vakuumgargerät
aus 1 und 2 in einer weiteren Schrägansicht;
und
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4 zeigt
das Vakuumgargerät
aus den 1 bis 3 in einer
weiteren Schrägansicht
mit hochgeklappten Bügeln;
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5 zeigt
den Speisenaufbewahrungsbehälter
aus 2 seiner Vorderansicht;
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6 zeigt
den Speisenaufbewahrungsbehälter
aus 5 seiner Seitenansicht;
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In 1 ist
ein Vakuumgargerät 1 gezeigt, das
eine seitliche, durchsichtige Ummantelung 2, z. B. aus
Glas oder Kunststoff, zur seitlichen Begrenzung eines Wasserbehälters 3 aufweist,
der durch eine obere Öffnung,
wie durch den Pfeil 4 angedeutet, beschickbar ist.
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In
den Wasserbehälter 3 abnehmbar
eingesetzt ist ein Speisenaufbewahrungsbehälter 5, der weiter
unten genauer beschrieben ist. Der Speisenaufbewahrungsbehälter 5 weist
einen Rahmen 6 auf, der einen obenliegenden Querträger 7 umfasst,
welcher an zwei Seiten jeweils von einen Auflager 8 des Vakuumgargeräts 1 senkrecht
im Wasserbehälter 3 gehalten
wird. Weiterhin ein gezeichnet sind im Rahmen eingelassene Schieber 9 zum
Verschließen
und Öffnen
des Speisenaufbewahrungsbehälter 5,
sowie ein Abfluss 10 und ein Stöpselhalter 11 zum
Halten eines Stöpsels
(nicht dargestellt), der zum Verschließen des Abflusses 10 vorgesehen
ist.
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Im
Bereich des Bodens des Wasserbehälters 3 ist
ein Magnetrührer 12 vorhanden,
der eine zylindrische Ummantelung aufweist. Dieser Zylinder weist Löcher auf,
durch die Wasser jeweils einströmen oder
ausströmen
kann, um so eine Wasserzirkulation im Wasserbehälter 3 zu erreichen.
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Ferner
ist ein Heizelement 14 unter dem Boden des Wasserbehälters 3 vorhanden,
um diesen zu erwärmen,
um so Wasser aufzuheizen. Das Heizelement 14 steht nicht
mit dem Wasser in direktem Kontakt.
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Auch
ist in das Vakuumgargerät 1 ein
Temperaturmesselement bzw. Thermometer 13 integriert, das
hier im Sockel, insbesondere einem (vom Bediener aus gesehen) hinteren
Teil davon, untergebracht und schräg auf den Wasserbehälter 3 ausgerichtet ist,
so dass der Temperaturfühler 13 günstigerweise auf
die vertikale Mitte des Wasserbehälters 3 zielt. Durch
das Infrarot-Thermometer wird eine genaue Temperaturerfassung des
Wassers im Wasserbehälter 3 ermöglicht.
Das Temperaturmesselement 13 ist mit einer Steuereinheit
(nicht eingezeichnet) verbunden, welche die vom Temperaturmesselement
ausgegebenen Temperaturmesswerte abtastet und damit das Heizelement 14 so
ansteuert, dass das Wasser einen vorbestimmten, einstellbaren Temperaturwert
annimmt.
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Weiterhin
ist in das Vakuumgargerät 1 eine Vorrichtung
zum Herstellen eines Vakuums bzw. Unterdrucks im Speisenaufbewahrungsbehälter 5 integriert.
Diese umfasst hier eine Vakuumpumpe 16, die durch einen
geeigneten Motor 17 angetrieben wird, und die am den Unterdruck
erzeugenden Ende mit einer Vakuumöffnung 18 verbunden
ist. In diese Vakuumöffnung 18 ist der
Speisenaufbewahrungsbehälter 5 einführbar und
mit Unterdruck versehbar.
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Weitere
Elemente, wie elektrische Anschlüsse,
Deckel, Magnetrührer,
Beleuchtung usw., sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit nicht dargestellt, sind
aber dem Fachmann als vorhanden oder optional verwendbar bekannt.
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Selbstverständlich ist
die Erfindung nicht auf das gezeigte beispielhafte Auszugssystem
beschränkt,
sondern kann auf alle relativbeweglichen, kontaktierenden Vorrichtungen
angewandt werden.
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Bei
diesem Vakuumgargerät 1 werden
das Evakuieren und eine exakte Temperatursteuerung in einem Gerät vereint
bzw. integriert. erfolgt eine erhebliche Vereinfachung der Arbeitsschritte
und somit eine Verkürzung
der Zubereitungszeit. Dies ist insbesondere wichtig für den Heimbereich,
aber auch sehr vorteilhaft im professionellen Lebensmittelbereich. Benutzer
und evakuierte Speisen kommen nicht mit der Heizvorrichtung Heizspirale
in Kontakt, da diese außerhalb
der Wasserbehälters
angebracht ist, was die Bedienersicherheit erhöht. Eine Verkalkung der Heizspirale
ist auch ausgeschlossen. Insbesondere Glas-Wasserbehälter sind
so konstruiert, dass sie problemlos in der Spülmaschine gereinigt werden können.
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2 zeigt
das Vakuumgargerät 1 aus 1 in
Schrägansicht.
Nun ist gut erkennbar, dass das Vakuumgargerät 1 zwei Wasserbehälter 3, 19 umfasst,
die von unterschiedlicher Größe sind.
In anderen Ausführungsbeispielen
kann auch nur ein oder mehr als zwei Wasserbehälter 3, 19 vorhanden
sein, wobei die Größe nach
Bedarf einstellbar ist, z. B. gleich groß. Zur vereinfachten Darstellung
wird zur genauen Beschreibung der Elemente auf 1 verwiesen.
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Hier
soll lediglich auf die nun gut sichtbare Vakuumöffnung 18 verwiesen
werden. Auch gut sichtbar sind die im Boden der jeweiligen Wasserbehälter 3, 19 leicht
hochstehend vorhandenen Magnetrührer 12, 20 sowie
Deckel 21, welche die Beschickungsöffnungen des jeweiligen Wasserbehälters 3, 19 verschließen, als
auch einen senkrecht eingehängten
Speisenaufbewahrungsbehälter 5.
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Durch
die zwei verschiedenen Wasserbehälter 3, 19 bekommt
ein Benutzer die Möglichkeit, gleichzeitig
mit zwei verschiedenen Temperaturen zu garen.
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3 zeigt
das Vakuumgargerät 1 aus 1 und 2 mit
dem Speisenaufbewahrungsbehälter 5 in
die Vakuumöffnung 18 zum
Evakuieren des Speisenaufbewahrungsbehälter 5 eingeführt.
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4 zeigt
das vereinfacht dargestellte Vakuumgargerät 1 aus den obigen
FIG ohne Speisenaufbewahrungsbehälter.
Hier sind an der Ummantelung 2 drehbar angebrachte Griffe 29 zu
erkennen, durch die der Wasserbehälter 3 zur Entleerung
und Reinigung abgenommen werden kann. In den Griffen 29 sind
eine Reihe von Kerben bzw. Aussparungen 22 in regelmäßigen Abständen (nur
teilweise bezeichnet) eingebracht, die im eingeklappten Zustand nach
oben weisen. Diese Aussparungen 22 dienen als Auflager 8 für die Speisenaufbewahrungsbehälter, von
denen somit mehrere in einer Reihe in den Wasserbehälter 3 eingehängt werden
können.
Das obigen Gesagte wurde für
den ersten, rechten Teil des Vakuumgargeräts 1 ausgeführt, gilt
aber analog für
den Kocher zur linken.
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5 und 6 zeigen
den Speisenaufbewahrungsbehälter 5 aus 2 seiner
Vorderansicht (analog zu 1) bzw. in Seitenansicht. Der
Speisenaufbewahrungsbehälter 5 ist
so konstruiert, dass die Speisen portionsweise in ihm gegart werden
können.
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Der
Speisenaufbewahrungsbehälter 5 weist den
Rahmen 6 auf, der den obenliegenden Querträger 7 umfasst,
welcher an beiden Seiten einen seitlichen Überstand 23 zum Aufsetzen
in die in
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4 beschriebenen
Aussparungen aufweist und auch als Griffbereich dient. Außen ist
dort ebenfalls Silikon angebracht, damit die Rahmen nach dem Kochvorgang
besser angefasst werden können.
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Die
offene Fläche
des Rahmens 6 ist durch eine geeignete Abdeckung vakuumdicht
abschliessbar, vorzugsweise durch eine durchsichtige Folie 24, insbesondere
auf Silikonbasis, z. B. eine Silikonmembran. Die Silikonmembran
reicht bis nach außen in
den Bereich des Querträgers 7.
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Dabei
können
verschiedene Befestigungsarten gewählt werden: so kann ein vakuumdichter
Silikonbeutel durch den Rahmen 6 nur gehalten und versteift
werden. Vorzugsweise werden Folien 24 an jeweils einer
bis auf die Einführöffnung 25 umlaufenden
Hälfte
des Rahmens 6 vakuumdicht befestigt, hier bis zu einer
Absenkung 26; danach werden die beiden Rahmenhälften 6 miteinander
vakuumdicht vereinigt.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
lassen sich die beiden Rahmenhälften
an der Einführöffnung 25 zum
Beschicken oder Herausnehmen von Speisen öffnen. Durch die im Rahmen 6 eingelassenen Schieber 9 kann
der Rahmen 6 auch an dieser Seite vakuumdicht bzw. luftdicht
verschlossen und nach dem Kochvorgang geöffnet werden.
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Durch
den Abfluss 10, der durch einen abnehmbaren Stöpsel 27 verschließbar ist,
kann man die im Speisenaufbewahrungsbehälter 5 entstandene
Flüssigkeit
entleert werden. Ferner ist der Stöpselhalter 11 zum
Halten des Stöpsels 27 mit
einer Schnur 28 zwischen Stöpselhalter 11 und
Stöpsel 27 eingezeichnet.
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Durch
diesen Speisenaufbewahrungsbehälter 5 lassen
sich Speisen dauerhaft unter Wasser halten und somit gleichmässig erwärmen. Dies
ist für den
Hausbereich, bei dem der typische Bediener eine maximale Entlastung
von Küchengeräten erwartet,
ein großer
Vorteil. Der rahmenversehene Speisenaufbewahrungs behälter 5 erleichtert
die Handhabung beim Befüllen
und Entnehmen der Speisen, beim Evakuieren und beim Kochvorgang.
Er ist wiederverwendbar, umweltschonend, spülmaschinenfest, auswechselbar
(wenn defekt) und dicht ohne Verschweißung. Er besitzt ferner eine
angenehmere Haptik und Optik als bisherige rahmenlose Vakuumbeutel.
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- 1
- Vakuumgargerät
- 2
- Ummantelung
- 3
- Wasserbehälter
- 4
- Beschickungsöffnung
- 5
- Speisenaufbewahrungsbehälter
- 6
- Rahmen
- 7
- Querträger
- 8
- Auflager
- 9
- Schieber
- 10
- Abfluss
- 11
- Stöpselhalter
- 12
- Magnetspule
- 13
- Thermometer
- 14
- Heizelement
- 15
- Isolierung
- 16
- Vakuumpumpe
- 17
- Motor
- 18
- Vakuumöffnung
- 19
- Wasserbehälter
- 20
- Magnetrührer
- 21
- Deckel
- 22
- Aussparung
- 23
- Überstand
- 24
- Folie
- 25
- Einführöffnung
- 26
- Absenkung
- 27
- Stöpsel
- 28
- Schnur