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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zum Anzeigen von Bildelementen für einen Flugzeugsitz und ein Flugzeug.
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Hintergrund der Erfindung
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In Veranstaltungsräumen oder in Passagierkabinen von Transportmitteln sind für die Gäste bzw. für die Passagiere eine Vielzahl von Sitzen bereitgestellt, die in einer bestimmten Anordnung aufgestellt sind. Zur Orientierung oder Information der Gäste bzw. der Passagiere weisen die Sitze Informationseinrichtungen auf. Zum Beispiel sind die Sitze durchnummeriert und jedem Passagier bzw. jedem Gast individuell zugeordnet. Weiterhin können Warnhinweise, wie beispielsweise auf eine Anschnallpflicht, angebracht sein.
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In modernen Sitzen können beispielsweise allgemeine oder sitzplatzspezifische Informationen für den Gast bzw. den Passagier mittels fest installierten Displays angezeigt werden, sodass dieser Sitz die für ihn oder für seinen Nachbarn abgestimmten Informationen erhält. Zur Anzeige dieser Informationen ist es bekannt, ortsfeste Anzeigeelemente wie beispielsweise Fernseher, LCD-Fernseher anzubringen. Aus der
WO 2005/076 248 A1 ist bekannt, ein ortsfestes bzw. statisches Display bereitzustellen, auf dem verschiedene Informationen bzw. Bildelemente für einen Passagier darstellbar sind.
WO 2005/056385 A2 beschreibt ein System zum Projizieren von Identifikationsinformationen auf Sitze.
WO 2006/002852 A2 beschreibt ein System zum Anzeigen von Bildelementen für einen Flugzeugsitz mit einer Bildprojektionseinrichtung.
US 6 877 864 B1 beschreibt Projektoren mit einem System zur Vergrößerung oder Verkleinerung des projektierten Bildes.
US 4 818 098 A beschreibt eine Vorrichtung zum Projizieren von Bildern auf eine beschreibbare elektronische Folie und ein Speichermaterial.
US 2005/0270496 A1 beschreibt ein Projektorsystem, welches Positions- und Lageinformationen der Oberfläche verwendet, auf die das System Informationen projiziert.
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Darstellung der Erfindung
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Bildelemente auf flexiblen Abbildungsbereichen darzustellen.
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Die Aufgabe wird durch ein System und durch ein Verfahren zum Anzeigen von Bildelementen für einen Flugzeugsitz, und durch ein Flugzeug mit einem System zum Anzeigen von Bildelementen für einen Flugzeugsitz mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein System zum Anzeigen von Bildelementen für einen Flugzeugsitz bereitgestellt. Das System weist dabei ein Sitzelement mit einer Bildprojektionseinrichtung und einen Abbildungsbereich zum Abbilden eines Bildelements auf. Die Bildprojektionseinrichtung ist derart ausgebildet, dass das Bildelement auf dem Abbildungsbereich projizierbar ist.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Anzeigen von Bildelementen für einen Flugzeugsitz bereitgestellt. Bei dem Verfahren wird ein Bildelement auf einen Abbildungsbereich mittels einer Bildprojektionseinrichtung eines Sitzelementes projiziert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Flugzeug mit einem System zum Anzeigen von Bildelementen für einen Flugzeugsitz bereitgestellt.
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Unter Bildprojektionseinrichtung wird im folgenden beispielsweise ein Videoprojektor, ein Bildwerfer, ein Digitalprojektor oder ein so genannter Beamer verstanden. Die Bildprojektionseinrichtung ist ein Projektor, der grafische Symbole bzw. Bildelemente an eine Projektionsfläche mit Lichtstrahlen auf einem entfernten Abbildungsbereich abbildet. Moderne Projektionseinrichtungen gibt es in allen verschiedenen Größen, wie beispielsweise auch in Miniformat. Dabei braucht die reine Optik der Projektionseinrichtung nur soviel Platz wie beispielsweise ein Stück Würfelzucker (siehe Fraunhofer Magazin, 2.2006 Seite 63). Die Projektionsfläche wird im folgenden Abbildungsbereich bezeichnet.
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Der Abbildungsbereich bezeichnet den Bereich, auf dem die Informationen bzw. die Bildelemente von der Bildprojektionseinrichtung projiziert werden, sodass die Informationen in Form von Bildelementen einem Betrachter anzeigbar sind. Die Größe des Abbildungsbereichs sowie die Lage und der Ort des Abbildungsbereichs wird durch die Bildprojektionseinrichtung gesteuert und ist flexibel, d. h., nicht durch geometrische Einbauräume oder Orte fest eingebaut.
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Bildelemente oder andere anzeigbare Informationen können beispielsweise grafische Symbole, Text, Bilder sowie bewegte Bilder wie beispielsweise Filme bzw. Bildabfolgen sein.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird eine Bildprojektionseinrichtung in einem Sitzelement integriert, so dass Bildelemente auf einem Abbildungsbereich dargestellt werden können. Dabei ist kein fest installiertes Display mehr erforderlich, auf dem Bildelemente ortsfest angezeigt werden müssen. Der Abbildungsbereich kann durch die Bildprojektionseinrichtung an flexiblen und selbst bestimmten Orten bereitgestellt werden, sodass die Bildelemente an variablen Orten anzeigbar sind. Gerade im Flugzeugbau, aber auch in sonstigen Passagier- oder sonstigen Veranstaltungsräumen mit vielen Sitzplätzen, können somit die Sitzplatzanordnung frei verändert werden, ohne die Anzeigbarkeit der Bildelemente durch fest installierte Displays zu beschränken. So kann beispielsweise eine Sitzreihe entfernt werden, ohne dass die Möglichkeit der Anzeige von Bildelementen bzw. Informationen durch Entfernung des Displays unmöglich wird. Wird eine Sitzreihe entfernt, so kann die Bildprojektionseinrichtung den Abbildungsbereich an einer beliebigen anderen Stelle erneut Bildelemente projizieren. Ferner können die projizierten Informationen bzw. Bildelemente beliebig verändert werden. Dies hat zudem den Vorteil, dass fest installierte Warnanzeigen in der Umgebung des Sitzes ersetzt bzw. ergänzt werden können. In Flugzeugkabinen müssen aufgrund von Sicherheitsrichtlinien Warnsignale, wie beispielsweise Nichtraucher oder Anschnallwarnzeichen, immer in einem gewissen Blickfeld des Passagiers installiert sein. Bei Änderung der Sitzkonfiguration sind zeitaufwändige Umrüstarbeiten notwendig, um neben der Verschiebung der Sitze ebenfalls die fest installierten Warnanzeigen zu versetzen. Mittels der Bildprojektionseinrichtung kann der Abbildungsbereich ohne Umrüstzeiten auf beliebige andere Positionen projiziert werden, sodass die Informationen bzw. die Warnanzeigen sich dennoch im Blickfeld des Passagiers befinden. Mittels der Projektion vom Sitz aus befindet sich der Anzeigebereich auch nach einer Sitzverschiebung für den Passagier immer an der gleichen Stelle, zum Beispiel über dem Sitz, sodass sich der Anzeigebereich individuell auf die Bedürfnisse des Passagiers einstellen lässt. Neben der variablen Anpassung der Anzeigeposition bzw. des Abbildungsbereichs können somit variable bzw. änderbare Informationen abgebildet bzw. projiziert werden. So können beispielsweise variable Informationen wie Sitznummern, Bedienungshinweise, Anschnallwarnungen, Aufforderung, den Sitz senkrecht zu stellen, oder Symbole, Texte und Bilder variabel eingestellt werden. Somit kann beispielsweise neben der projizierten Sitznummer der Name des Passagiers projiziert werden. Somit können die Umrüstzeiten bei einer Änderung der Sitzplatzkonfiguration reduziert sowie der Komfort in einem Sitz mit einer Bildprojektionseinrichtung erhöht werden.
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Gemäß der Erfindung weist der Abbildungsbereich Positionskoordinaten auf. Die Bildprojektionseinrichtung ist dabei derart eingerichtet, die Positionskoordinaten des Abbildungsbereichs flexibel einzustellen, so dass der Abbildungsbereich verschiebbar ist. Mittels der Bildprojektionseinrichtung kann der Abbildungsbereich variabel und flexibel an verschiedenen Orten eingerichtet werden, um Informationen bzw. Bildelemente abzubilden. Ist beispielsweise der Projektor bzw. die Bildprojektionseinrichtung in dem Sitzelement installiert, so kann der Lichtstrahl, der die grafischen Bildelemente auf dem Abbildungsbereich darstellt, verstellt bzw. verändert werden, sodass somit der Abbildungsbereich einstellbar ist. Im Vergleich zu einem fest installierten Display kann ein flexibler Abbildungsbereich bereitgestellt werden, der Informationen an beliebigen Orten abbildet. Positionskoordinaten sind allgemein Positionen von Punkten im Raum, welche eine bestimmte Lage eines Elementes beschreiben.
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Gemäß der Erfindung weist die Bildprojektionseinrichtung eine Bildeinstelleinrichtung zum Einstellen der Bildeigenschaften des Bildelements auf. Die Bildeinstelleinrichtung kann durch einstellbare optische Komponenten, wie beispielsweise einstellbare Linsen- und Blendensysteme, bereitgestellt werden. Somit besteht die Möglichkeit, die Bildeigenschaften des Bildelements auf veränderte Abbildungsbereiche einzustellen. Bildeigenschaften sind beispielsweise die Bildschärfe, die Bildgröße oder die Helligkeit des Bildes. Das Bildelement kann daher fokussiert, scharf gestellt, vergrößert oder verkleinert werden. Somit kann ebenfalls für sichtbehinderte Passagiere der Abbildungsbereich vergrößert werden, sodass die Bildeigenschaften des Bildelements individuell auf die Bedürfnisse der Passagiere einstellbar sind. Die Bildeinstelleinrichtung kann beispielsweise manuell oder automatisch bedient werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung weist das System ferner eine Steuereinheit auf. Die Steuereinheit ist dabei ausgebildet, die Bildprojektionseinrichtung automatisch und selbstständig zu steuern. Mittels der Steuereinheit kann die Bildprojektionseinrichtung bzw. die Bildeinstelleinrichtung zum Einstellen der Bildeigenschaften von der Steuereinheit gesteuert werden. Mittels der Steuereinheit kann beispielsweise die Lichtführung bzw. der Ort des Abbildungsbereichs und die Bildeigenschaften des Bildelements, wie beispielsweise die Fokussierung, über die Steuerung automatisch verstellt werden. Dies kann über eine elektromechanische, drehbare Lagerung der Bildprojektionseinrichtung bereitgestellt werden. Die Steuereinheit kann die Lichtführung in Abhängigkeit von der Einstellung des Sitzes steuern. Zudem kann über Schalter oder sonstige Bedienelemente, welche durch den Passagier oder durch Bedienpersonal betätigt werden, die Steuereinheit, die Bildeinstelleinrichtung oder die Bildprojektionseinrichtung gesteuert werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung weist die Bildprojektionseinrichtung Positionskoordinaten auf. Die Steuereinheit ist dabei ausgebildet, die Bildprojektionseinrichtung in Abhängigkeit der Positionskoordinaten der Bildprojektionseinrichtung und der Positionskoordinaten des Abbildungsbereichs zu steuern. Somit kann die Steuereinheit aufgrund der Kenntnis der einzelnen Positionskoordinaten die Bildeigenschaften des Bildelements automatisch bzw. selbstständig einstellen. Bei vorbestimmten Abständen beispielsweise zwischen dem Abbildungsbereich und der Bildprojektionseinrichtung kann eine vorbestimmte Qualität eingestellt werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Steuereinheit ausgebildet, bei Veränderung der Positionskoordinaten die Bildprojektionseinrichtung zu steuern. Die Positionskoordinaten können dabei aus der Gruppe ausgewählt sein bestehend aus den Positionskoordinaten der Bildprojektionseinrichtung und den Positionskoordinaten des Abbildungsbereichs. Somit kann die Steuereinheit die Eigenschaften des Bildelements an einen veränderten Abstand zwischen Bildprojektionseinrichtung und Abbildungsbereich automatisch und eigenständig einstellen, sodass stets eine gute Bildqualität gewährleistet ist. Ändert der Passagier beispielsweise seine Sitzposition, in dem er beispielsweise den Sitz verschiebt, die Sitzhöhe ändert oder die Lehne bewegt, und somit die Positionskoordinaten der Bildprojektionseinrichtung, so kann aufgrund der Veränderung der Positionskoordinaten der Bildprojektionseinrichtung die Steuereinheit automatisch das projizierte Bildelement auf dem Abbildungsbereich fokussieren und dessen Größe anpassen. Somit bleibt für den Betrachter bei Veränderung der Position der Bildprojektionseinrichtung oder des Abbildungsbereichs eine gute Qualität des Bildelements erhalten, ohne dass er selbst das Bild neu einstellen muss.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Bildprojektionseinrichtung einen ersten Positionssensor auf. Der erste Positionssensor ist dabei ausgebildet, die Positionskoordinaten der Bildprojektionseinrichtung zu bestimmen. Positionssensoren können beispielsweise aus optischen Sensoren bestehen, die den Abstand zu einem Referenzpunkt messen oder über sonstige Positionssensoren. Zudem kann ein Sitzelement mit Sensoren ausgestattet sein, sodass beispielsweise die Neigung, die Höheneinstellung, die Verschiebung, etc. eines Sitzelements messbar ist, woraus die Positionskoordinaten der Bildprojektionseinrichtung in Relation zum Abbildungsbereich berechnet werden können. Mittels der Steuereinheit kann somit die Lichtführung und die Fokussierung bei einer Verstellung des Sitzes und damit einer Lage- und Positionsveränderung der Bildprojektionseinrichtung oder des Abbildungsbereichs, das Bildelement neu eingestellt werden, so dass Anzeigeort und Bildschärfe unverändert bleiben.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist der Abbildungsbereich einen zweiten Positionssensor auf. Der zweite Positionssensor ist dabei derart ausgebildet, dass Positionskoordinaten des Abbildungsbereichs bestimmbar sind. Somit kann bei einer Veränderung des Abbildungsbereichs die neuen Positionskoordinaten mittels der zweiten Positionssensoren errechnet werden, sodass die Qualität des Bildelements unverändert bleibt. Der Komfort der Passagiere wird somit erhöht, da eine manuelle Nachregelung der Bildeigenschaften entfällt. Die Positionskoordinaten des Abbildungsbereichs können ebenfalls mittels Berechnung der Lage der Bildprojektionseinrichtung oder der Sitzstellung ermittelt werden.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das Sitzelement einen Sitzzustandssensor auf. Der Sitzzustandssensor ist dabei ausgebildet, Sitzzustandsdaten des Flugzeugsitzes zu bestimmen. Die Steuereinheit ist ausgebildet, die Sitzzustandsdaten auszuwerten und mittels der Bildprojektionseinrichtung auf dem Abbildungsbereich darzustellen. Sitzzustandsdaten umfassen beispielsweise den Anschnallstatus eines Sitzelements und/oder den Belegungszustand eines Sitzelements. Somit kann erkannt werden, ob ein Sitzelement belegt ist und sich die Person bzw. der Passagier ordnungsgemäß angeschnallt hat. Die Sitzzustandssensoren messen diese Sitzzustandsdaten, sodass die Steuereinheit entsprechende Informationen auf dem Abbildungsbereich für den Passagier darstellen kann. Ist ein Passagier beispielsweise nicht angeschnallt, so kann automatisch im Abbildungsbereich ein Warnsignal abgebildet werden, das den Passagier auf die Gefahr aufmerksam macht. Somit kann die Sicherheit der Passagiere erhöht werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist der Abbildungsbereich in einem ersten Bereich angeordnet. Der erste Bereich kann dabei aus der Gruppe bestehend aus der Rückenlehne eines Sitzes, der Armlehne eines Sitzes, einem Sitzbezug, einem Überkopfbereich oder einem Fußbodenbereich ausgewählt sein.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Bildprojektionseinrichtung in einem zweiten Bereich angeordnet. Der zweite Bereich ist dabei aus der Gruppe bestehend aus der Rückenlehne eines Sitzes, der Armlehne eines Sitzes, einem Sitzbezug und einer Kopfstütze ausgewählt. Damit kann die Bildprojektionseinrichtung sehr flexibel an verschiedenen Orten angeordnet sein und zudem den Abbildungsbereich an beliebigen Stellen projizieren. Beispielsweise kann die Bildprojektionseinrichtung in einer Armlehne eines Sitzes bereitgestellt sein und der Abbildungsbereich auf der Rückenlehne des Vordersitzes. Dementsprechend kann der Abbildungsbereich beispielsweise auf dem Fußboden oder in einem Überkopfbereich, auf einem Gepäckfach oder an sonstigen Deckenelementen abgebildet sein. Daher kann der Abbildungsbereich flexibel an viele Lokationen angepasst werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Steuereinheit in dem Sitzelement eingerichtet. Somit umfasst jedes Sitzelement eine dezentrale, an jedem Sitz angebrachte Steuereinheit, so dass der Sitz als komplettes Modul ausgetauscht werden kann.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das System eine Vielzahl von Sitzelementen auf, wobei jedes der Sitzelemente eine Bildprojektionseinrichtung aufweist. Die Steuereinheit ist ausgebildet, die Bildprojektionseinrichtungen der Vielzahl von Sitzelementen zu steuern. Somit kann eine solche zentrale Steuereinheit mit einer Vielzahl von Sitzelementen in Verbindung stehen und somit von einer entfernten Position aus die Bildeigenschaften des Bildelements zentral für eine Vielzahl von Sitzelementen steuern. Zudem kann die zentrale Steuereinheit die auf dem Abbildungsbereich angezeigten Informationen zentral steuern. Beispielsweise kann damit ein Flugbegleitpersonal verschiedene Warnanzeigen für alle Sitze bzw. alle Passagiere auf jedem Abbildungsbereich zentral auswählen und anzeigen lassen.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform sind zumindest die Steuereinheiten und/oder die Bildprojektionseinrichtungen zum Anschluss an ein Netzwerk eingerichtet. Über das Netzwerk sind Informationen bereitstellbar, wobei die Bildprojektionseinrichtung ausgebildet ist, die Informationen bzw. die Bildelemente auf dem Abbildungsbereich darzustellen. Somit können sitzplatz-spezifische oder allgemeine Informationen über das Netzwerk an die Steuereinheit und/oder an die Bildprojektionseinrichtung gesendet werden, so dass diese auf dem Abbildungsbereich abbildbar sind. Sitzplatz-spezifische Informationen können beispielsweise die Namen der Personen, die für diesen Sitz vorgesehen sind, oder allgemeine Informationen, wie eine generelle Anschnallpflicht oder Nichtraucher-Anzeige, sein. Informationen können ebenfalls beispielsweise aus Filmen, bewegten Bildern oder Kameraaufnahmen bestehen. Somit kann individuell und flexibel jede gewünschte Information zentral gesendet werden und an einen dafür vorgesehenen Sitzplatz bzw. Abbildungsbereich bereitgestellt werden.
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Das erfindungsgemäße System kann in Lokationen mit vielen Sitzplätzen, wie beispielsweise Kino, Stadien, Kongresshallen in der Luftfahrtindustrie, in der Eisenbahn und in der Schifffahrt sowie in der Automobilindustrie eingesetzt werden.
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Die Ausgestaltungen der Vorrichtung gelten auch für das Verfahren und für das Flugzeug und umgekehrt.
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Mit dem erfindungsgemäßen System zum Anzeigen von Bildelementen erhält man ein effektives System, mit dem flexibel jede Art von Informationen anzeigbar ist, ohne dass fest installierte Anzeigeelemente, wie beispielsweise Displays, installiert werden müssen. Somit besteht eine größere Gestaltungsfreiheit und einfache Umbauverfahren von Sitzplatzkonfigurationen, sodass Umrüstzeiten verkürzt und kostenreduziert werden können.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im folgenden werden zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1–3 schematische Darstellungen einer Sitzplatzkonfiguration mit möglichen Installationsorten der Bildprojektionseinrichtung und des Abbildungsbereichs gemäß beispielhaften Ausführungsformen der Erfindung;
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4 zeigt eine schematische Darstellung möglicher Vernetzungsarchitektur verschiedener Elemente gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung von beispielhaften Ausführungsformen
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Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
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1 zeigt ein System zum Anzeigen von Bildelementen für einen Flugzeugsitz gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung. Das System weist ein Sitzelement 1 mit einer Bildprojektionseinrichtung 2 und einem Abbildungsbereich 3 zum Abbilden eines Bildelementes auf. Die Bildprojektionseinrichtung 2 ist dabei derart ausgebildet, dass das Bildelement auf den Abbildungsbereich 3 projizierbar ist.
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1 zeigt ferner in einem Längsschnitt eines Flugzeugrumpfes verschiedene beispielhafte Installationsorte der Bildprojektionseinrichtung 2 sowie verschiedene Möglichkeiten, das Bildelement auf einem flexiblen Abbildungsbereich 3 abzubilden. So kann die Bildprojektionseinrichtung 2 in einer Armlehne eines Sitzes eingebaut sein und den Abbildungsbereich 3 auf der Vorderseite einer Rückenlehne eines Sitzelements 1 abbilden. Ferner kann die Bildprojektionseinrichtung 2 an der Vorderseite einer Rückenlehne eingerichtet sein und den Abbildungsbereich 3 an der Rückseite einer Rückenlehne eines Sitzelements 1 abbilden. Weiterhin kann die Bildprojektionseinrichtung 2 an der Rückseite einer Armlehne eingerichtet sein, so dass das Bildelement bzw. der Abbildungsbereich 3 an der Vorderseite einer Rückenlehne eines Sitzelements 1 abgebildet wird. Weiterhin kann die Bildprojektionseinrichtung 2 den Abbildungsbereich 3 an einem Überkopfbereich, beispielsweise einem Dach oder einem Überkopfstauraum, abgebildet sein.
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2 zeigt in einem Querschnitt eines Flugzeugrumpfes eine Sitzkonfiguration in einer Flugzeugkabine. Dabei kann beispielsweise die Bildprojektionseinrichtung 2 an der Oberseite bzw. an einer Kopfstütze eines Sitzelements 1 eingerichtet sein und das Bildelement auf einen Abbildungsbereich 3 an der Seitenwand oder an einem Überkopfbereich darstellen. Weiterhin ist denkbar, dass die Bildprojektionseinrichtung 2 den Abbildungsbereich 3 auf dem Fußboden darstellt.
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Dies wird ebenso in 3 verdeutlicht, wo beispielsweise die Bildprojektionseinrichtung 2 an der Unterseite eines Flugzeugsitzes 1 angebracht und der Abbildungsbereich 3 auf dem Fußboden realisiert ist. Ebenfalls wird ersichtlich, dass die Bildprojektionseinrichtung 2 in einer Armlehne eines Sitzelements 1 eingerichtet sein kann und den Abbildungsbereich auf der Vorderseite einer Rückenlehne eines Sitzes 1 darstellen kann.
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Weitere Kombinationen der Einbauorte der Bildprojektionseinrichtung 2 und Orte des Abbildungsbereichs 3, die nicht explizit in den 1 bis 3 dargestellt sind, können ebenfalls bereitgestellt werden.
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zeigt eine beispielhafte Anordnung verschiedener Elemente und deren Vernetzungsarchitektur. Das System zum Anzeigen von Bildelementen 20 weist eine Steuereinheit 4 auf, die in einem Flugzeugsitz 1 angeordnet sein kann. Ferner weist das System 20 eine Bildeinstelleinrichtung 11 zum Einstellen von Bildeigenschaften des Bildelements auf, welche mit der Steuereinheit 4 und der Bildprojektionseinrichtung 2 in Verbindung steht. Die Bildeinstelleinrichtung 11 kann beispielsweise aus einer elektromechanischen Positionierung bestehen. Dies kann zum Beispiel über einen Elektromotor, eine Schnecke oder eine Zahnstange realisiert werden. Die Bildeinstelleinrichtung 11 kann Anweisungen von der Steuereinheit 4 empfangen und darauf folgend den Projektor bzw. die Bildprojektionseinrichtung 2 einstellen. Dabei kann zum einen die Position des Abbildungsbereichs 3, zum anderen die Bildeigenschaften, beispielsweise die Fokussierung oder die Größe des Bildelements eingestellt werden. Die Bildeinstelleinrichtung 11 bzw. die Bildprojektionseinrichtung 2 kann dabei manuell gesteuert werden oder elektronisch steuerbar sein, d. h. beispielsweise mittels eines mechanischen Drehknopfes oder mittels eines elektronischen Schalters.
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In 4 weisen die Sitzelemente 1 beispielsweise Sitzzustandssensoren 10 auf, welche beispielsweise die Sitzlehnenneigung, die Höhe des Sitzes oder die Drehposition des Sitzes detektieren können. Zudem können die Sitzzustandssensoren 10 Sitzzustände, wie beispielsweise den Status der Gurtschnalle, des Airbags oder den Belegungszustand des Sitzes detektieren. Diese Informationen können entweder direkt an die Steuereinheit 4 des Sitzes gesendet werden oder an eine zentrale Steuereinheit 5. Die dezentrale, an jedem Sitz anbringbare Steuereinheit 4 oder die zentrale, mit vielen Sitzelementen 1 verbundene Steuereinheit 5 kann beispielsweise aufgrund von den ersten Positionssensoren 12 oder den zweiten Positionssensoren 13 die ersten Positionskoordinaten der Bildprojektionseinrichtung 2 oder die zweiten Positionskoordinaten des Abbildungsbereichs 3 bestimmen und daraus den Abstand berechnen. Die Steuereinheit 4 kann darauf folgend die Bildeinstelleinrichtung 11 derart steuern, dass eine gute Bildqualität des Bildelements bereitstellbar ist, wie beispielsweise mittels Autofokussierung und Einstellbarkeit der Bildgröße. Zugleich kann eine manuelle Verstellung oder Fokussierung durch den Benutzer erhalten bleiben.
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Die Daten der Sitzzustandssensoren 10 können an eine zentrale Steuereinheit 5 oder eine dezentrale Steuereinheit 4 gesendet werden, die beispielsweise für die Sitzüberwachung zuständig sind. Bei Gefahrensituation bzw. daraus folgend bei einer Anschnallpflicht, erkennt die Steuereinheit 4; 5 aufgrund des Belegungszustands und der Gurtschnallenüberwachung, ob ein Passagier angeschnallt ist. Ist dieser angeschnallt, kann ein Signal an die Steuereinheit 4, 5 oder der Bildprojektionseinrichtung 2 gesendet werden, sodass eine Warnung auf dem Abbildungsbereich 3 angezeigt werden kann. Zudem kann die zentrale oder dezentrale Steuereinheit 4; 5 an eine Datenbank 8 angeschlossen sein, die beispielsweise Sitzplatz-spezifische Informationen bereitstellt, wie beispielsweise Namen der für den Sitz vorgesehenen Passagiere oder sonstige Sitzplatz-spezifische oder allgemeine Informationen. Zudem kann die dezentrale Steuereinheit 4 oder die zentrale Steuereinheit 5 mit einem Multimedia-System 6 angeschlossen sein, wie beispielsweise einem In-Flight Entertainment System (IFE). Dieses Multimedia-System 6 kann mit einer Datenbank 9 verbunden sein, sodass Infotainment oder Entertainmentangebote bereitstellbar sind. So können beispielsweise Informations- oder Entertainmentfilme individuell an die Steuereinheit 4; 5 in einem Sitzelement 1 bereitgestellt werden und über die Bildprojektionseinrichtung 2 auf dem Abbildungsbereich 3 dargestellt werden.
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Ferner können weitere Systeme 7 an das Netzwerk angeschlossen sein, wie beispielsweise Sauerstoffüberwachungssysteme oder Klimaanlagen bzw. Temperaturregelungssysteme, so dass Anzeigen über den Belüftungs- oder den Temperaturzustand eines Flugzeugsitzes 1 auf dem Abbildungsbereich 3 informativ dem Passagier bereitstellbar sind.
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Mit der Integration einer Bildprojektionseinrichtung 2 in einem Sitzelement 1 und mit der Vernetzung der Bildprojektionseinrichtung 3 bzw. einer Steuereinheit 4, 5 mit einem Netzwerk kann die optische Anzeige eines Bildelements in Abhängigkeit von Botschaften der verschiedenen Sensoren 10, 12, 13 oder Steuergeräte 4, 5 verknüpft sein. Die Steuergeräte bzw. die Sensoren 10, 12, 13 im Sitz erfassen die Zustände oder Eigenschaften des Sitzes, wie beispielsweise Sitznummer, maximale Ausfahrposition erreicht, Passagier nicht angeschnallt, wobei die Sitzzustandsdaten auf elektronischem oder optischem Weg an die Bildprojektionseinrichtung 2 sendbar sind, welche über einen Lichtstrahl die Sitzzustandsdaten in Form von Bildelementen auf einem Abbildungsbereich 3 anzeigt.