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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der buccalen und/oder
oralen Knochenwandstärke
und der Tiefe einer Extraktions- oder Implantationskavität gemäß Anspruch
1.
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Der
Ersatz von entfernten Zähnen
durch orale Implantate hat sich für zahlreiche Patienten als
bevorzugte Behandlungsmethode erwiesen. Erfolgreiche orale Implantate
helfen bei der Vermeidung des Verlustes einer gesunden Mundstruktur,
wobei sie den Patienten sowohl funktionell als auch ästhetisch wiederherstellen.
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Eine
einwandfreie dreidimensionale Ausrichtung und Einsetzung von oralen
Implantaten sind zwingende Voraussetzungen für vorhersehbare Behandlungserfolge.
Fehler bei, der Einbringung von oralen Implantaten können zu
ernsthaften oder gar lebensbedrohenden Konsequenzen führen, beispielsweise
zu Nervverletzungen oder Verletzungen von Blutgefäßen mit
der Gefahr schwellungsbedingter Verlegung der oberen Luftwege.
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Zum
Stand der Technik gehören
diagnostische Verfahren, welche beispielsweise auf Panorama-Röntgen-Aufnahmen
und Kiefer-Modellen aus Gips basieren. Fortgeschrittenere Diagnostikverfahren
umfassen das Knochen-Sondierungs-Verfahren, das
Knochen-Abbildungs-Verfahren, Transversalschnitt-Röntgen-Aufnahmen
und verschiedene Arten von CT-Aufnahmetechniken.
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Aufgrund
von Verzerrungen und uneinheitlichen Vergrößerungseffekten vermitteln
herkömmliche
Panorama-Röntgen-Aufnahmen
lediglich begrenzte Informationen.
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Gipsmodelle
umfassen in der Regel nicht die vollständige Basis des Alveolarfortsatzes,
in welche das orale Implantat eingesetzt werden soll. Außerdem kann
bei Gipsmodellen das Verhältnis
zwischen den Volumenanteilen von Knochen und bedeckender Schleimhaut
nicht differenziert werden. Eine ausreichend präzise Messung der buccalen und
oralen Wandstärken
und der Tiefe einer Extraktions- oder Implantationskavität ist daher
auch bei einem Einsatz eines Gipsmodells nicht durchführbar.
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Präoperatives
Knochen-Sondieren in der Planungsphase erfordert den zusätzlichen
Einsatz einer Lokal-Anästhesie
und führt
nicht zu präzisen Ergebnissen
im Hinblick auf eine Messung der buccalen und oralen Wandstärken einer
Implantationskavität,
da lediglich der Gesamtquerschnitt des Knochens annähernd bestimmt
werden kann.
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Obwohl
CT-Aufnahmen korrekte dreidimensionale Daten des Operationsgebietes
liefern, sind CT-Aufnahmen insbesondere schon deswegen nicht allgemein
indiziert, weil sie den Patienten einer beträchtlichen Strahlungsbelastung
aussetzen. Obwohl eine dreidimensionale Planung, welche auf CT-Daten basiert,
recht genau ist, ist die Übertragung
dieser Daten in das Operationsgebiet schwierig, arbeitsintensiv
und fehleranfällig.
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Die
Anfertigung von CT-Aufnahmen ist nur in ausgewählten Fällen indiziert und verursacht
neben erhöhter
Strahlenbelastung auch erhöhte
Kosten. Die Möglichkeit
einer intraoperativen CT-Kontrolle wird auch zukünftig nur in wenigen Zentren
unmittelbar verfügbar
sein.
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Insbesondere
bei der Verwendung von Schablonen können Mängel in der Adaptation der Schablonen
im Operations-Situs Probleme verursachen.
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Aus
der
DE 693 32 194
T2 geht eine Vorrichtung zum Bestimmen der richtigen Länge eines
Fixierteiles hervor, welche einen abgewinkelt an einen Griff angebrachten
Fixierteilmesser aufweist, dessen stabförmiger Schaft mit einer Abfolge
von abwechselnd dunkel und hell gefärbten Umfangsbändern vorbestimmter
Breite versehen ist und dessen freies Vorderende mit einem sich
quer erstreckenden Knopfteil zum Einhaken am Rand der Austrittsöffnung einer
Bohrung in der Nasennebenhöhle
versehen ist.
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Aufgrund
des Vorhandenseins eines querstehenden, sperrigen Knopfes am Vorderende
des Stabes des Fixierteilmessers kann diese bekannte Vorrichtung
nicht unmittelbar nach der ersten, noch einen besonders geringen
Durchmesser aufweisenden Pilotbohrung, eingesetzt werden. Die oftmals
erforderliche Verfolgung der Bohrtiefe bis zur geplanten Zieltiefe
einer ersten Bohrung ist mit dieser bekannten Vorrichtung also nicht
möglich.
Nachteilig ist im Falle der bekannten Vorrichtung ferner, dass sie
ausschließlich
die Messung der Tiefe einer Kavität nach Abschluss der Knochenpräparation
erlaubt, nicht jedoch Hinweise vor der vollständigen Präparation einer Kavität gibt.
Außerdem
ist mit der Vorrichtung der
DE 693 32 194 T2 eine Stärkenmessung der seitlichen
Knochenwände
einer Kavität
bei verschiedenen Tiefen einer Kavität nicht möglich.
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Aus
der
DE 41 11 278 A1 ist
eine Vorrichtung zum Messen der Konizität (Flächenkonvergenz), insbesondere
von konisch geschliffenen Zahnstümpfen bekannt.
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Die
FR 2 678 159 A1 offenbart
eine Vorrichtung zum Zuschneiden von profilierten Stäben bei
der Fertigung von nach einem Zahn- oder Kiefertrauma einsetzbaren
Schienen.
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Die
WO 01/00 102 A1 offenbart
eine Vorrichtung zur Durchführung
eines Ultraschallmessverfahrens zur Messung des Alveolarknochens.
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In
der
WO 99/52 432 A1 wird
eine Vorrichtung beschrieben, welche der Messung verschiedener Relationen
von Ober- und Unterkiefer zueinander dient. Außerdem ist sie dazu geeignet,
Abstände
im Zahnbogen eines Kiefers zu messen.
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Aus
der
US 5 176 516 A geht
eine modifizierte Schieblehre hervor. Mittels dieser Vorrichtung
ist jedoch keine Auskunft über
die Wandstärken
erhältlich,
welche eine knöcherne
Kavität
umgeben. Insbesondere ist dort eine Wandstärkenmessung an einem definierten
Tiefenpunkt einer Kavität
ausgeschlossen.
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Die
Vorrichtung der
US 1
061 398 A dient der Vermessung von Zähnen, insbesondere der Bestimmung
der Zahngröße.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung einer Messvorrichtung
für oral-implantologische
Zwecke, welche dem Operateur schnell, einfach, kostengünstig und
in exakter Art und Weise Informationen über die dreidimensionale Beschaffenheit
einer Extraktions- oder Implantationskavität vermittelt, insbesondere
im Hinblick auf die buccale und orale Wandstärke und Tiefe einer Extraktions-
oder Implantationskavität,
um dem Operateur eine rasche, reproduzierbare und ausreichend präzise Beurteilung
der Dreidimensionalität
einer Extraktions- oder Implantations-Kavität zu erlauben, welche nicht
zu einer Strahlenbelastung des Patienten führt und deren Messdaten eine
sichere intraoperative Orientierung erlauben.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Besonders
bevorzugte Ausführungsformen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand der Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von schräg vorne
in geschlossener und nicht-aktivierter Stellung, wobei der aktive
Tastfinger und die passive Tiefenmesseinrichtung ohne Abwinkelung
oberhalb des Gelenkes vorgesehen sind;
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2 einen
vergrößerten Ausschnitt
des oberen Bereichs der in 1 dargestellten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in perspektivischer Ansicht von schräg vorne;
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3 eine
frontale Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß den 1 und 2 in
geschlossenem und nicht-aktiviertem Zustand;
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4 eine
frontale Vorderansicht der in den 1, 2 und 3 dargestellten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in teilweise geöffneter
Stellung;
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5 einen
vergrößerten Ausschnitt
des oberen Bereichs einer weiteren geschlossenen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
nach unten abgewinkelter Tiefenmesseinrichtung und nach unten abgewinkeltem
Tastfinger in perspektivischer Vorderansicht von schräg vorne;
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6 eine
seitliche Detailansicht der nach unten abgewinkelten Tiefenmesseinrichtung
der in 5 perspektivisch von schräg vorne dargestellten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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7 einen
vergrößerten perspektivischen Ausschnitt
des oberen Bereiches einer geschlossenen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit nach oben abgewinkelter Tiefenmesseinrichtung und nach oben
abgewinkeltem Tastfinger von schräg vorne;
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8 eine
schematische Seitenansicht des nach oben abgewinkelten Tiefenmessers
der in 7 perspektivisch von schräg vorne dargestellten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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9 einen
vergrößerten perspektivischen Ausschnitt
eines Tiefenmessers, welcher eine sich nach oben hin verjüngende Spitze
aufweist, von schräg
vorne;
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10 eine
frontale Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit zwei seitlichen Tastfingern und einer dazwischen vorgesehenen,
zentralen Tiefenmesseinrichtung;
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11 eine
vergrößerte, ausschnittsweise Seitenansicht
des oberen Bereiches der in 10 dargestellten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei eine zweiseitige gelenkartige Verbindung mit einer Doppelfeder
abgebildet ist und die Tiefenmesseinrichtung gegenüber einer
von den Armen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aufgespannten Ebene nach unten abgewinkelt ist;
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12 eine
vergrößerte, ausschnittsweise Seitenansicht
des oberen Bereiches der in 10 dargestellten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei eine zweiseitige gelenkartige Verbindung mit einer Doppelfeder
abgebildet ist und die Tiefenmesseinrichtung gegenüber einer
von den Armen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aufgespannten Ebene nach oben abgewinkelt ist;
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13 eine
vergrößerte perspektivische
Ansicht des oberen Bereiches einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
von schräg
vorne, wobei die Tiefenmesseinrichtung in der Form eines doppelendigen „T” an dem
passiven Arm der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und der Tastfinger ebenfalls in der Form eines doppelendigen „T” an dem
aktiven Arm der erfindungsgemäßen Vorrichtung
angebracht sind;
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14 eine
schematische Seitenansicht des oberen Bereiches der in 13 dargestellten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
in Form eines doppelendigen „T” ausgebildeter Tiefenmesseinrichtung.
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Wie
bereits aus 1 hervorgeht, umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Messung der buccalen und/oder oralen Knochenwandstärke und der
Tiefe einer Extraktions- oder Implantationskavität in der Regel einen oder zwei
oder mehrere passive Arme (20, 90) und einen oder
zwei oder mehrere aktive Arme (30, 80).
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Vorzugsweise
stehen der oder die passiven Arme (20, 90) mit
dem oder den aktiven Armen (30, 80) über eine
gelenkartige Verbindung (40) miteinander schwenkbar in
Verbindung.
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Im
Allgemeinen wirken eine oder mehrere Federn (26) aufspreizend
zwischen diesen Armen (20, 90; 30, 80).
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann im obersten Bereich des passiven Armes (20, 90)
oder an diesem Bereich oberhalb der gelenkartigen Verbindung (40)
eine beispielsweise stiftförmige
Einrichtung (22) zur Messung der Tiefe des Extraktions- oder
Implantations-Bereiches permanent und irreversibel oder austauschbar
vorgesehen sein.
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In
der Regel können
in dem oder an dem oder den obersten Bereichen des oder der aktiven Arme
(30, 80) oberhalb der gelenkartigen Verbindung (40)
ein oder mehrere Tastfinger (32, 102) zur Messung
der buccalen und/oder oralen Knochenwandstärke einer Extraktions- oder
Implantationskavität vorgesehen
sein.
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Bei
manchen Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
die Einrichtung (22) zur Tiefenmessung und der oder die
aktiven Tastfinger (32, 102) bei seitlicher Betrachtung
der Vorrichtung (10) jeweils in Verlängerung der Längsachse
des sie tragenden Armes (20, 90; 30, 80)
gerade ausgerichtet sein.
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Alternativ
hierzu ist es jedoch bei anderen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
möglich,
die Einrichtung (22) zur Tiefenmessung und den oder die
aktiven Tastfinger (32, 102) bei seitlicher Betrachtung
der Vorrichtung (10) an den sie tragenden Armen (20, 90; 30, 80)
gegenüber
der Längsachse
der erfindungsgemäßen Vorrichtung (10)
abgewinkelt anzubringen.
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Der
untere Abschnitt des passiven Armes (20, 90) kann
beispielsweise in der Form eines Buchstabens J oder L oder eines
um seine Längsachse gespiegelten
Buchstabens J oder L gebogen ausgebildet sein (siehe insbesondere
die 3, 4 und 10).
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Vorzugsweise
kann sich dieser untere Abschnitt des passiven Armes (20, 90)
mit einer oder mehreren einseitig und/oder beidseitig sowie vorderseitig
und/oder rückseitig
angebrachten Messskalen (28, 88) entlang dem oder
den Schwenkradien des oder der freien unteren Enden (34)
des oder der aktiven Arme (30, 80) erstrecken.
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Insbesondere
aus 1 ist ersichtlich, daß das untere freie Ende (34)
des aktiven Armes (30, 80) beispielsweise gespalten
ausgebildet sein kann, wobei in dem Spalt die Messskala (28)
verlaufen kann und durch die seitlichen Überstände des unteren freien Endes
(34) der Öffnungs-Wert
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
(10) eindeutig und parallaxenfrei auf der Messskala (28)
angezeigt wird.
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Wie
insbesondere den 1, 2, 3, 4, 7, 9, 10 und 13 zu
entnehmen ist, können
in besonders bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung insbesondere
der obere, freie Endabschnitt des aktiven Tastfingers (32, 102)
oder der gesamte Tastfinger (32, 102) in Richtung
des oberen, freien Endes der passiven Einrichtung (22)
zur Tiefenmessung gebogen, gekrümmt
oder abgewinkelt sein.
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Vorzugsweise
kommt ohne Ausübung
eines manuellen Druckes auf den aktiven Arm (30) das obere
freie Ende des aktiven Tastfingers (32, 102) dank
der Kraft der Feder (26) gerade in Kontakt mit dem oberen
freien Ende der passiven Einrichtung (22) zur Tiefenmessung.
Die Abspreizung des aktiven Armes (30) von dem passiven
Arm (20) ist dann maximal und durch das untere freie Ende
(34) des aktiven Armes (30) kann auf der Meßskala (28)
des gekrümmten
Endabschnittes des passiven Armes (20) dann ein minimaler
Wert „0” als Ergebnis
eines geschlossenen Zustandes der Vorrichtung (10) angezeigt
werden.
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Wie
insbesondere aus den 1, 3, 4 und 10 hervorgeht,
kann in geschlossenem Zustand der Vorrichtung (10) das
freie untere Ende (34) des aktiven Armes (30)
an einem unmittelbar neben der Markierung für den geschlossenen Zustand
der Vorrichtung (10) in Richtung abnehmender Öffnungs-Werte vorgesehenen
vorsprungartigen Anschlag (35) anliegen.
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Insbesondere
die 4 zeigt, daß im
Falle einer gegebenenfalls durch eine Knochenwand bedingten Beabstandung
des freien oberen Endes des aktiven Tastfingers (32) von
dem oberen freien Ende der passiven Einrichtung (22) zur
Tiefenmessung, das untere freie Ende (34) des aktiven Armes
(30, 80) auf der Messskala (28) des gekrümmten Endabschnittes
des passiven Armes (20, 90) einen Wert anzeigen
kann, welcher dem Ausmaß der Öffnung der
Vorrichtung (10) entspricht.
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Entsprechend
den 1, 2, 3, 4, 5, 7, 9, 10 und 13 kann das
obere freie Ende des aktiven Tastfingers (32, 102)
zur Verbesserung der invasiven und perforativen Eigenschaften in
Bezug auf das Zahnfleisch in Form einer Spitze oder Schneide oder
sich in Richtung des freien Endes verjüngend ausgebildet sein.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
der oder die aktiven Tastfinger (32, 102) im Bereich
ihrer oberen freien Enden -oder über
ihre gesamte Länge- eine
Messskala zum Ablesen ihrer Eindringtiefe in das Zahnfleisch und
damit zur Messung der Stärke der
Schleimhaut aufweisen. Diese Messskala kann beispielsweise den frontwärtigen Abschnitt
des Tastfingers (32, 82, 102) in 2-Millimeter-Intervallen
umkreisen und gegebenenfalls Zahlen umfassen.
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Ebenfalls
in besonders bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
die den aktiven Arm (30) von dem passiven Arm (20)
abspreizende Feder (26) zumindest derart stark ausgebildet
sein, daß das
obere freie Ende des aktiven Tastfingers (32, 102) – beim Fehlen
eines manuellen Auslenkdruckes auf den aktiven Arm (30) – durch
das Zahnfleisch bis zum Alveolarfortsatz vordringt.
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In
der Regel kann die Feder (26) einen Anpressdruck des oberen,
freien Endes des aktiven Tastfingers (32, 102)
in Richtung des oberen, freien Endes der passiven Einrichtung (22)
zur Tiefenmessung bewirken, welcher beispielsweise im Bereich von
10 Newton bis 300 Newton liegt.
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Der
aktive Tastfinger (32) kann an dem aktiven Arm (30, 80)
der Vorrichtung (10) irreversibel und permanent oder auswechselbar
anbringbar sein. Alternativ hierzu können der aktive Tastfinger
(32) an dem aktiven Arm (30, 80) der
Vorrichtung (10) oder der freie Endabschnitt des aktiven
Tastfingers (32) an dem aktiven Tastfinger (32)
auswechselbar anbringbar sein.
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Die
passive Einrichtung (22) zur Tiefenmessung einer Extraktions-
oder Implantationskavität kann
an dem passiven Arm (20, 90) der Vorrichtung (10)
irreversibel und permanent oder auswechselbar anbringbar sein.
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Alternativ
hierzu kann nur der freie Endabschnitt der passiven Einrichtung
(22) zur Tiefenmessung an der passiven Einrichtung (22)
zur Tiefenmessung irreversibel oder auswechselbar anbringbar sein.
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In
der Regel ist die Einrichtung (22) zur Messung der Tiefe
einer Extraktions- oder
Implantationskavität
stabförmig,
stiftförmig
oder dornartig ausgebildet und weist einen Durchmesser auf, welcher
beispielsweise im Bereich von 0,1 bis 7,0 mm liegt.
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Wie
insbesondere den 1 bis 10, sowie
13 und 14 zu entnehmen ist, kann die mit dem passiven Arm (20, 90)
in Verbindung stehende Tiefenmess-Einrichtung (22, 104)
eine Messskala (24, 104) aufweisen. Diese Messskala
(22, 104) kann beispielsweise den frontwärtigen Abschnitt
der Einrichtung (22) zur Tiefenmessung in 2-Millimeter-Intervallen
umkreisen und gegebenenfalls Zahlen umfassen.
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Die 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10, 13 und 14 zeigen,
daß die
obere Spitze des an dem passiven Arm (20, 90)
der Vorrichtung (10) oberhalb des Gelenkes (40)
vorgesehenen Tiefenmessers (22) abgeflacht oder abgerundet
ausgebildet sein kann.
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Wie
in den 1, 3, 4 und 10 dargestellt,
kann der unterhalb der gelenkartigen Verbindung (40) befindliche
Abschnitt des aktiven Armes (30, 80) in sich verdreht
sein, um die manuelle Auflagefläche
zu vergrößern und
die Handhabbarkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu verbessern.
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Aus
den 5, 6, 7 und 8 geht eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
hervor, bei welcher die oberhalb des Gelenkes (40) vorgesehenen
Tastfinger (32, 102) der aktiven Arme (30, 80)
und die oberhalb des Gelenkes (40) vorgesehene Einrichtung
zur Tiefenmessung (22) des passiven Armes (20, 90)
jeweils bei einem Punkt (50, 62, 60)
in Bezug auf eine durch die aktiven Arme (30, 80)
und die passiven Arme (20, 90) aufgespannte Ebene
nach unten oder nach oben abgewinkelt sein können, wobei diese Abwinkelungspunkte
(50, 62, 60) knapp oberhalb der gelenkartigen
Verbindung (40) der Arme (30, 80; 20, 90)
der Vorrichtung (10) liegen.
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Vorzugsweise
liegt die Abwinkelung der oberhalb des Gelenkes (40) vorgesehenen
Tastfinger (32, 82) und des oberhalb des Gelenkes
(40) vorgesehenen Tiefenmessers (22) nach unten
beispielsweise im Bereich von 60° bis
90° (siehe 5 und 6).
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Eine
derartige nach unten ausgerichtete Abwinkelung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in rückwärtigen Bereichen
des Kiefers beabsichtigt ist, insbesondere im Bereich des unteren
rechten Alveolarfortsatzes, des Alveolarfortsatzes des linken lingualen
Unterkiefers, des Alveolarfortsatzes des linken, buccalen Oberkiefers
und des Alveolarfortsatzes des rechten, palatalen Oberkiefers.
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Die
unterbrochene Linie in 6 zeigt unterschiedliche Grade
von nach unten ausgerichteten Abwinkelungen an, wobei stumpfe und
spitze Abwinkelungen umfasst sein sollen.
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Vorzugsweise
liegt die Abwinkelung der oberhalb des Gelenkes (40) vorgesehenen
Tastfinger (32, 82) und der oberhalb des Gelenkes
(40) vorgesehenen Einrichtung (22) zur Tiefenmessung
nach oben im Bereich von 60° bis
90° (siehe 7 und 8).
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Die
unterbrochene Linie in 8 zeigt unterschiedliche Grade
von nach oben ausgerichteten Abwinkelungen an, wobei stumpfe und
spitze Abwinkelungen umfasst sein sollen.
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Diese
nach oben ausgerichtete Abwinkelung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
(10) ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Einsatz der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
in rückwärtigen Kieferbereichen
beabsichtigt ist, insbesondere in den Bereichen des Alveolarfortsatzes
des rechten lingualen Unterkiefers, des linken buccalen Unterkiefers,
des linken palatalen Oberkiefers und des rechten buccalen Oberkiefers.
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Bei
der in den 10, 11 und 12 dargestellten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann ein zentraler passiver Arm (90) vorgesehen sein.
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Dieser
passive Arm (90) kann über
ein Gelenk (40) schwenkbar mit einem ersten aktiven Arm (30)
und mit einem gegenüberliegenden
zweiten aktiven Arm (80) in Verbindung stehen.
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Diese
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
(10, 11 und 12) ist insbesondere
für die
in einer OP-Sitzung erforderliche Vermessung von oralen und vestibulären Knochenwänden sinnvoll.
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In
der Regel trägt
hier der passive Arm (90) oberhalb der gelenkartigen Verbindung
(40) mindestens eine Einrichtung zur Tiefenmessung (22)
irreversibel und permanent oder austauschbar.
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In
dieser Ausführungsform
kann der passive Arm in einer Vorderansicht (10) einen
geraden Körper
(90) unterhalb der gelenkartigen Verbindung (40)
umfassen.
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Wie
aus 10 ersichtlich, kann bei dieser Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit zwei aktiven Armen (30, 80) der passive Arm (90)
beispielsweise in der Form eines auf dem Kopfe stehenden Buchstabens
T einen ersten unteren Abschnitt umfassen, welcher sich knapp unterhalb
des Schwenkradius des unteren freien Endes (34) des ersten
aktiven Armes (30) eine Messskala (28) tragend
erstreckt, um eine erste Öffnungswert-Messeinheit
zu bilden.
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Bei
der in 10 dargestellten Ausführungsform
mit zwei aktiven Armen (30, 80) kann der zentrale
passive Arm (90) ferner einen gegenüberliegenden zweiten unteren
Abschnitt umfassen, welcher sich ausgehend von der gegenüberliegenden
Seite des unteren Abschnittes des geraden passiven Körpers (90)
knapp unterhalb des Schwenkradius des unteren freien Endes (84)
des zweiten aktiven Armes (80) eine Meßssskala (88) tragend
erstreckt, um eine zweite Öffnungswert-Messeinheit
zu bilden.
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In
der Regel werden die beiden aktiven Arme (30, 80)
von dem zentralen passiven Arm (90) in Richtung von geschlossenen
Stellungen der beiden Tastfinger (32, 82) durch
eine oder zwei Federn (26) abgespreizt.
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Vorzugsweise
trägt der
erste aktive Arm (30) einen ersten in der Vorderansicht
geraden oder in Richtung der Spitze der zentralen Einrichtung (22) zur
Tiefenmessung gekrümmten
Tastfinger (32) oberhalb des Gelenkes (40) irreversibel
und permanent oder austauschbar. Unterhalb des Gelenkes (40) kann
der erste aktive Arm (30) einen ersten Unterschenkel aufweisen.
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Der
zweite, gegenüberliegende
aktive Arm (80) kann einen zweiten, in der Vorderansicht
geraden oder in Richtung der Spitze der zentralen Einrichtung (22)
zur Tiefenmessung gekrümmten
Tastfinger (82) oberhalb des Gelenkes (40) irreversibel
und permanent oder austauschbar tragen. Unterhalb des Gelenkes (40)
kann der zweite aktive Arm (80) einen zweiten Unterschenkel
aufweisen.
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Bei
der in 10 dargestellten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit zwei aktiven Armen (30, 80) kann beispielsweise
eine Kraft, welche auf den ersten Unterschenkel des ersten aktiven
Armes (30) einwirkt, die oberste Spitze des ersten oberhalb
des Gelenkes (40) befindlichen Tastfingers (32)
eine erste Distanz weit von der oberen Spitze der an dem passiven
Arm (90) oberhalb des Gelenkes (40) angebrachten
Tiefenmesseinrichtung (22) öffnen, wobei diese erste Öffnungs-Distanz auf
der Messskala (28) an der einen Seite des unteren Abschnittes
des passiven Armes (90) ablesbar ist.
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Bei
der in 10 dargestellten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit zwei aktiven Armen (30, 80) kann beispielsweise
eine Kraft, welche auf den zweiten Unterschenkel des zweiten aktiven
Armes (80) einwirkt, die Spitze des zweiten oberhalb des
Gelenkes (40) befindlichen Tastfingers (82) eine
zweite Öffnungs-Distanz
weit von der oberen Spitze der an dem passiven Arm (90) oberhalb
des Gelenkes (40) angebrachten Tiefenmesseinrichtung (22) öffnen, wobei
diese zweite Öffnungs-Distanz
auf der Messskala (88) an der gegenüberliegenden anderen Seite
des unteren Abschnittes des passiven Armes (90) ablesbar
ist.
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Wie
in den 11 und 12 dargestellt, können im
Falle der Ausführungsform
der 10 mit zwei aktiven Armen (30, 80)
und einem dazwischen vorgesehenen passiven Arm (90) der
erste und der zweite jeweils oberhalb des Gelenkes (40)
vorgesehene Tastfinger (32, 82) des ersten und
des zweiten aktiven Armes (30, 80) und die oberhalb
des Gelenkes (40) vorgesehene Einrichtung zur Tiefenmessung
(22) des passiven Armes (90) in Bezug auf eine durch
die beiden aktiven Arme (30, 80) und den zentralen
passiven Arm (90) aufgespannte Ebene abgewinkelt sein jeweils
in den Punkten (60, 62), welche knapp oberhalb
des Gelenkes (40) liegen.
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Diese
Abwinkelung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß 10 ist
insbesondere dann sinnvoll, wenn der Einsatz dieser Ausführungsform im
rückwärtigen Kieferbereich
und die Vermessung von oralen und vestibulären Knochenwandstärken innerhalb
einer OP-Sitzung geplant ist.
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Diese
Abwinkelung der gekrümmten
oder geraden, oberhalb des Gelenkes (40) vorgesehenen Tastfinger
(32, 82) der aktiven Schenkel (30, 80)
und der ebenfalls oberhalb des Gelenkes (40) vorgesehenen
Einrichtung zur Tiefenmessung (22) kann in Bezug auf eine
durch die beiden aktiven Arme (30, 80) und den
zentralen passiven Arm (90) aufgespannte Ebene nach unten,
im Bereich von 60° bis
90° liegen.
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Alternativ
hierzu kann diese Abwinkelung der gekrümmten oder geraden, oberhalb
des Gelenkes (40) vorgesehenen Tastfinger (32, 82)
der aktiven Schenkel (30, 80) und der ebenfalls
oberhalb des Gelenkes (40) vorgesehenen Einrichtung zur
Tiefenmessung (22) in Bezug auf eine durch die beiden aktiven
Arme (30, 80) und den zentralen passiven Arm (90)
aufgespannte Ebene nach oben, im Bereich von 60° bis 90° liegen.
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Vorzugsweise
arbeiten im Falle der in den 10, 11 und 12 dargestellten
Ausführungsform
der erste aktive Arm (30) und der zweite aktive Arm (80)
unabhängig
voneinander.
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Aus
den 13 und 14 geht
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung hervor,
welche einen passiven Arm (20) umfasst, der mittels einer
gelenkartigen Verbindung (40) schwenkbar an einem aktiven
Arm (30) angebracht ist.
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Bei
dieser Ausführungsform
kann der passive Arm (20) knapp oberhalb des Gelenkes (40)
ausgehend von einem Ursprung (114) eine doppelendige, T-förmige Einrichtung (22)
zur beiderseitigen Tiefenmessung irreversibel und permanent oder
austauschbar tragen.
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Diese
doppelendige, T-förmige
Einrichtung (22) zur beidseitigen Tiefenmessung kann sich
bei einer Seitenbetrachtung (14) der
Vorrichtung (10) in der Form eines Buchstabens T rechtwinkelig
zu beiden Seiten des passiven Armes (20) hin erstrecken.
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Auch
im Falle der in den 13 und 14 dargestellten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann der passive Arm (20) einen geraden Körper unterhalb
des Gelenkes (40) umfassen, welcher sich in seinem unteren
Abschnitt krümmt
und knapp unterhalb des Schwenkradius des unteren freien Endes (34)
des aktiven Armes (30) mindestens eine Messskala (28)
tragend erstreckt.
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Bei
der aus den 13 und 14 ersichtlichen
Ausführungsform
kann der aktive Arm (30) oberhalb des Gelenkes (40)
ausgehend von einem Ursprung (112) einen doppelendigen,
T-förmigen Tastfinger
(102) zur beiderseitigen Knochenwandstärkenmessung irreversibel und
permanent oder austauschbar tragen, welcher sich bei einer Seitenbetrachtung
der Vorrichtung (10) in der Form eines Buchstabens T rechtwinkelig
zu beiden Seiten des aktiven Armes (30) erstreckt.
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Auch
bei dieser Ausführungsform
kann der aktive Arm (30) unterhalb des Gelenkes (40)
einen Unterschenkel umfassen, dessen freies unteres Ende (34)
auf der Messskala (28) des passiven Armes (20)
das Ausmaß der Öffnung zwischen
Tastfinger (102) und Tiefenmesseinrichtung (22)
anzeigt.
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Zusammenfassend
ist festzustellen, daß im Rahmen
der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung bereitgestellt wird,
welche auf besonders schnelle, einfache und kostengünstige Art
und Weise zuverlässige
Informationen über
die dreidimensionale Beschaffenheit eines Extraktions- oder Implantationsbereiches
dem Operateur vermittelt.
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Insbesondere
erlaubt die erfindungsgemäße Vorrichtung
dem Operateur erstmals eine rasche, reproduzierbare und ausreichend
präzise
Beurteilung der Dreidimensionalität einer Knochenkavität auf rein mechanischem
Wege.
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Vor
allem die Ermittlungen der buccalen und oralen Wandstärken sowie
der Tiefe einer Knochenkavität
(Extraktions- oder Implantations-Kavität) sind dank der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nunmehr besonders schnell, einfach und kostengünstig möglich.
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Im
Falle der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei Extraktionskavitäten wird durch
das nunmehr einfache, schnelle und ausreichend präzise Messen
der buccalen und oralen Wandstärken
des die Extraktionskavität
umgebenden Alveolarfortsatzes sowie der Tiefe der Extraktionskavität die Entscheidung
für oder
gegen eine Sofortimplantation objektiviert.
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Diese
durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung nunmehr schnell
und einfach mögliche
Objektivierung erleichtert auch die Entscheidungsfindung in Bezug
auf die Anwendung möglicher
ergänzender
Maßnahmen
wie Augmentation am Knochen oder operative Veränderungen am Weichgewebe.
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Auch
wenn keine Sofortimplantation durchgeführt wird, geben Messungen der
buccalen und oralen Wandstärken
sowie der Tiefe einer Extraktionskavität mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in besonders kurzer Zeit und auf einfache, mühelose und kostengünstige Art
und Weise wichtige Informationen für die Entscheidung, wann und
mit welchen Begleitmaßnahmen
die Implantationsertion erfolgen kann.
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Auch
bei einer späteren,
von der Extraktion zeitlich beabstandeten Implantation, führt der
Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu Vorteilen: So kann dank des Einsatzes der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nunmehr unmittelbar nach der schmalen Pilotbohrung mit der vollen
vorgesehenen Bohrtiefe auf besonders schnelle und einfache Weise
durch Messung der buccalen und oralen Wandstärken des die Pilotbohrung umgebenden
Alveolarfortsatzes geprüft
werden, ob eine Erweiterung der Pilotbohrung in der für die Pilotbohrung
gewählten
Achse sinnvoll ist. Durch diese Prüfung der die Pilotbohrung umgebenden
Knochenwandstärken
wird das Risiko von durch die Erweiterung der Pilotbohrung bedingten
lateralen Perforationen des die Pilotbohrung umgebenden Alveolarfortsatzes
deutlich reduziert oder gar ausgeschlossen. Der Operateur kann nötigenfalls
vor einer Erweiterung des Durchmessers der schmalen Pilotbohrung
durch Änderung
der Erweiterungs-Richtung eine ansonsten drohende Perforation des
Alveolarfortsatzes sicher vermeiden.
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Diese
Kontrollmöglichkeit
bezüglich
der Erweiterungs-Richtung der Pilotbohrung ist im übrigen unabhängig davon
gegeben, ob die initiale Implantatachse arbiträr oder durch auf CT-Daten gestützte Schablonen
bestimmt wurde.
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Es
hat sich also als besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
herausgestellt, daß die
unter Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermittelten
Informationen von entscheidender Bedeutung für eine sichere intraoperative
Orientierung sind.
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Von
besonderem Vorteil ist im Falle der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ferner, daß der
Umfang, die Orte und die Anzahl der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchgeführten
Messungen vom Operateur in Abhängigkeit
von der intraoperativen Situation variiert werden können.
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So
sind bei geringem Knochenangebot und gefährdeten anatomischen Nachbarstrukturen
mehrere Messpunkte dringend angezeigt, während bei großem Knochenangebot
ohne wesentliche Gefährdung
der anatomischen Nachbarstrukturen bereits wenige Messpunkte eine
korrekte und sichere Implantation erlauben.
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Die
dank der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nunmehr mögliche,
vorbeschriebene verbesserte Orientierung auf oder innerhalb des
jeweiligen Alveolarfortsatzes erlaubt in jedem Falle eine bessere Ausnutzung
des dort vorhandenen Knochenangebotes unter Vermeidung überflüssiger Manipulationen am
Knochen.
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In
Fällen,
in denen der ortsständige
Knochen nicht ausreicht, kann durch seine mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bestimmbare optimale Nutzung das Ausmaß notwendiger Knochen-Manipulationen
reduziert werden und die Auswahl der Methode und des Umfanges ihrer
Anwendung objektiviert werden.
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Vorteilhaft
ist im Falle der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ferner, dass ihre Anwendung kaum invasiv ist, da die Mundschleimhaut
lediglich punktförmig über dem
knöchernen
Alveolarfortsatz tangiert wird.
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Das
herkömmliche
Aufklappen der Mundschleimhaut mit Lappenbildung und anschließender Naht
ist in vielen Fällen
bei dem Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung verzichtbar,
ohne dabei ein erhöhtes
Risiko in Bezug auf die Integrität
der Knochenwände
einzugehen.
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Dieses
Vorgehen fördert
den Bestand der Integrität
von Knochen und bedeckender Schleimhaut und führt zur beschleunigten, komplikations-
und schmerzarmen Heilung. Die Gesamtbehandlungsdauer verkürzt sich
erheblich.
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Langfristig
stabile Behandlungsergebnisse werden gefördert und in vielen Fällen ist
eine begleitende Therapie mit Antibiotika überflüssig.
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Von
besonderem Vorteil ist im Falle der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ferner, daß ihre
Anwendung nicht zu einer Strahlenbelastung des Patienten führt.