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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur selektiven Anregung
einer Ionisation von Atomen oder Molekülen oder einer Dissoziation
von Molekülen
mit monochromatischem Licht. Weiterhin bezieht sich die Erfindung
auf eine Vorrichtung zur Durchführung
eines solchen Verfahrens mit einer Lichtquelle, insbesondere einem
Laser, zum Bereitstellen von monochromatischem Licht für die selektive
Ionisation von Atomen oder Molekülen
oder für
die selektive Dissoziation von Molekülen.
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STAND DER TECHNIK
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Atome
oder Moleküle
mit monochromatischem Licht selektiv zu ionisieren, ist beispielsweise aus
der
DE 198 20 626
A1 bekannt. Dort wird ein Verfahren zum Nachweis von Probenmolekülen beschrieben,
bei dem aus einem die Probenmoleküle enthaltenden Gasgemisch
ein Gasstrahl in einem Vakuum erzeugt wird. In einem Ionisationsbereich
wird monochromatisches Licht auf den Gasstrahl gerichtet, das die
Probenmoleküle
in dem Gasstrahl durch Absorption von Photonen selektiv ionisiert.
Dir Probenmolekülionen
werden durch ein elektrisches Ziehfeld in ein Massenspektrometer
gezogen und dort detektiert.
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Aus
G. Lombardi et al.: "Study
of an H2/CH4 moderate
pressure microwave plasma used for diamant deposition: modelling
and IR tuneable diode laser diagnostic" in Plasma Sources Sci. Technol. 14 (2005)
440-450 ist es bekannt, in einem Methanmoleküle enthaltendem Gas ein Plasma über einem Substrat
durch Mikrowellenanregung zu zünden,
um Kohlenstoffatome aus dem Gas in Diamantstruktur auf dem Substrat
abzuscheiden. Dabei werden Methylradikale und andere Kohlenstoff
enthaltende Spezies durch Laserspektroskopie detektiert und quantifiziert,
wozu ein Laserstrahl durch das Plasma hindurchgeführt wird,
dessen Absorption registriert wird.
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Neben
der synthetischen Herstellung von Diamanten sind auch andere chemische
Prozesse bekannt, die aus einem Plasma heraus oder in einem Plasma
erfolgen, wobei hier wie in der gesamten vorliegenden Beschreibung
mit einem Plasma immer ein physikalisches Plasma gemeint ist, d.
h. ein gasartiges freie Elektronen und Ionen aufweisendes Gemisch,
das durch starke Temperaturerhöhung
aber beispielsweise auch "kalt" durch eine Gasentladung aus
einer gasförmigen
Ausgangssubstanz erzeugt werden kann.
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Nachteil
bekannter chemischer Reaktionen aus einem Plasma heraus oder in
einem Plasma ist, dass sie häufig
unspezifisch sind, d. h. nicht selektiv sondern gleichzeitig mit
Begleitreaktionen erfolgen, die zu anderen als den gewünschten
Reaktionsprodukten führen.
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Die
Anregung chemischer Reaktionen durch monochromatisches Licht ist
im Vergleich zu der Anregung chemischer Reaktionen durch ein Plasma, insbesondere
dann, wenn größere Mengen
umgesetzt werden sollen, apparativ sehr aufwendig. Derartige Verfahren
werden daher in aller Regel nur dann eingesetzt, wenn hiermit besondere
Vorteile verbunden sind, so beispielsweise dann, wenn eine Isotopen-spezifische
Ionisierung oder chemische Umsetzung genutzt wird, um eine Isotopentrennung durchzuführen.
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Es
ist auch bekannt, ein physikalisches Plasma allein mit Hilfe von
hochenergetischem Laserlicht zu erzeugen oder eine Gasentladung
in einem elektrischen Feld durch eingestrahltes Laserlicht zu zünden. Hierbei
erfolgt keine selektive Ionisation von Atomen oder Molekülen oder
Dissoziation von Molekülen,
womit eine Energie- und damit Spezies-selektive Ionisation bzw.
Dissoziation gemeint ist.
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Aus
R. Hippler et al. (Hrgs.): "Plasma-enhanced
Laser Deposition (PLD)" in
Low Temperature Plasma Physics, 493-495 ist es bekannt, einen Ablagerungsvorgang
einer Substanz, die durch Bestrahlung eines Targets mit Laserlicht
freigesetzt wird, auf einem Substrat dadurch zu unterstützen, dass
die Substanz zwischen dem Target und dem Substrat in den Einwirkungsbereich
eines Plasmas gerät,
in dem sie chemisch reagiert. Die Reaktionsprodukte werden anschließend durch
Beschuss mit Elektronen ionisiert und dann unter Einwirkung eines
elektrischen Felds zu dem Substrat hin beschleunigt.
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Weiterhin
ist es aus A. Rousseau et al.: "Photocatalyst
activation in a pulsed low pressure discharge" in Applied Physics Letters 87, 221501
(2005) bekannt, den Effekt des Kombinierens eines Plasmas und eine
Photokatalysators zur Entfernung flüchtiger organischer Verbindungen
durch Laserabsorptionsspektroskopie zu untersuchen. Das Plasma wird durch
eine gepulste Niederdruckgleichspannungsentladung erzeugt. Der Photokatalysator
ist TiO2, das durch Licht von Quecksilberlampen
durch ultraviolette Strahlung angeregt wird.
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Aus
der
US 4,624,736 ist
es bekannt, das Plasmaätzen
eines Substrats oder das Ablagern von Substanzen aus einem Plasma
auf ein Substrat durch auf das Substrat gerichtetes Laserlicht zu
unterstützen.
Die jeweilige Modifikation des Substrats erfolgt nur dort, wo das
Laserlicht auf das Substrat auftrifft und Reaktionen an der Oberfläche des
Substrats auslöst.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders effektives und
damit auch im großen Maßstab wirtschaftlich
einsetzbares Verfahren zur selektiven Anregung einer Ionisation
von Atomen oder Molekülen
oder einer Dissoziation von Molekülen sowie eine dazu einsetzbare
Vorrichtung aufzuzeigen.
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LÖSUNG
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des unabhängigen
Patentanspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 15 gelöst.
Die abhängigen
Patentansprüche
2 bis 14 betreffen bevorzugte Ausführungsformen des neuen Verfahrens, während die
Abhängigen
Patentansprüche
16 bis 22 auf bevorzugte Ausführungsformen
der neuen Vorrichtung gerichtet sind.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei
dem neuen Verfahren wird das monochromatische Licht auf die in einem
physikalischen Plasma befindlichen Atome oder Moleküle gerichtet. D.
h., die angestrebte Ionisation bzw. Dissoziation erfolgt nicht nur
aufgrund der Anregung durch das monochromatische Licht, sondern
basiert auch darauf, dass sich die angeregt werdenden Atome oder
Moleküle
in dem physikalischen Plasma befinden.
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Beispielsweise
kann die Photonenenergie des monochromatischen Lichts, das auf die
in dem physikalischen Plasma befindlichen Atome oder Moleküle gerichtet
wird, kleiner sein als die Anregungsenergie eines der angestrebten
Ionisation oder Dissoziation zugrunde liegenden Übergangs zwischen zwei energetischen
Zuständen
der Atome oder Moleküle.
Konkret kann der Fehlbetrag an Energie 0,01 bis 10 % der Anregungsenergie
ausmachen. Vorzugsweise liegt er zwischen 0,1 und 1 % und damit deutlich
oberhalb von kT bei der Gastemperatur eines "kalten" Plasmas. Die Photonenenergie wird dadurch
zu der benötigten
Anregungsenergie ergänzt, dass
dem Plasma Energie entzogen wird. So können bestimmte Ionisationen
oder Dissoziationen mit besonderer Selektivität angeregt werden, selbst wenn deren
Anregungsenergie nur wenig kleiner als die Anregungsenergie anderer
Ionisationen oder Dissoziationen ist, die nicht angeregt werden
sollen.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
bei dem neuen Verfahren solche Atome oder Moleküle mit dem monochromatischen
Licht ionisiert bzw. dissoziiert werden, die erst durch das Plasma
entstehen bzw. freigesetzt werden. So können durch eine zum Zünden und/oder
Aufrechterhalten des physikalischen Plasmas hervorgerufene Gasentladung
Moleküle
eines Ausgangsgases in die Atome oder Moleküle dissoziiert werden, die
dann mit dem monochromatischen Licht selektiv ionisiert oder weiter
dissoziiert werden. Durch das physikalische Plasma können aber
auch Ionen erzeugt werden, die dann mit dem monochromatischen Licht
selektiv weiter ionisiert oder bei Molekülen auch dissoziiert werden.
In diesen Fällen
läuft das
neue Verfahren zweistufig ab, indem die Atome oder Moleküle, die
mit dem monochromatischen Licht angeregt werden, erst durch das Plasma
bereitgestellt werden.
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Bei
dem neuen Verfahren wird zwar die hohe Selektivität der Anregung
mit dem monochromatischen Licht genutzt; gleichzeitig wird aber
auch von der hohen Effektivität
der Anregung durch das Plasma Gebrauch gemacht. In der Summe resultiert
gegenüber
reinen Anregungen mit monochromatischem Licht die angestrebte Wirtschaftlichkeit
ohne einen wesentlichen Verlust an Selektivität.
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Eine
Gasentladung zum Zünden
und/oder Aufrechterhalten des physikalischen Plasmas kann bei dem
neuen Verfahren durch eine Wechselhochspannung hervorgerufen und
dielektrisch behindert werden. Es ist grundsätzlich bekannt, ein Plasma durch
eine von einer Wechselhochspannung hervorgerufene dielektrisch behinderte
Gasentladung zu erzeugen. Dies ist vorteilhafter Weise auch bei
Drücken im
Bereich des Atmosphärendrucks
möglich.
Ein erhöhter
Druck im Bereich des Plasmas bedeutet bei dem neuen Verfahren nicht
nur die Möglichkeit,
auf Unterdruckapparaturen zu verzichten, sondern auch eine sehr
hohe mögliche
Konzentration der interessierenden Atome und Moleküle in dem
Plasma, da diese bei gleich bleibender Zusammensetzung proportional
zu dem Druck ist.
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Neben
den schon näher
beschriebenen Ausführungsbeispielen
des neuen Verfahrens, bei denen die Ionisation oder Dissoziation
mit dem monochromatischen Licht von Atomen bzw. Molekülen ausgeht,
die bereits durch das Plasma angeregt wurden, ist es auch möglich, das
neue Verfahren dazu einzusetzen, die Konzentration bestimmter Ionen,
Atome oder Moleküle
in dem physikalischen Plasma durch das monochromatische Licht selektiv
zu erhöhen. Hierdurch
wird dann auch die Selektivität
aller auf diesen Ionen, Atomen oder Molekülen basierenden weiteren Schritte
des Verfahrens, beispielsweise von chemischen Reaktionen, entsprechend
erhöht.
Das monochromatische Licht kann dabei die Konzentration der interessierenden
Ionen, Atome oder Moleküle ausgehend
von den Substanzen erhöhen,
die in das Plasma eingebracht werden, oder ausgehend von Substanzen,
die erst durch das Plasma zur Verfügung gestellt werden, wobei
der letztere Schritt bevorzugt ist.
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Wie
bereits angesprochen wurde, kann mit der selektiven Ionisation der
Atome oder Moleküle oder
der selektiven Dissoziation der Moleküle bei dem neuen Verfahren
eine chemische Reaktion ausgelöst
werden. Diese chemische Reaktion kann innerhalb des Plasmas erfolgen.
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Durch
die selektive Dissoziation von Molekülen kann auch direkt, d. h.
ohne weitere Folgereaktionen eine chemische Substanz in dem Plasma
selektiv abgebaut werden, wenn beispielsweise die dissozierten Bestandteile
der Moleküle
ihrerseits stabil sind oder jedenfalls nicht wieder zu den dissoziierten Molekülen assoziieren.
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Weiterhin
ist es möglich,
ein elektrisches Feld anzulegen, um mit dem monochromatischen Licht
ionisierte Atome oder Moleküle
aus dem Plasma heraus zu beschleunigen. Auf diese Weise werden die
ionisierten Atome bzw. Moleküle
von den weiteren Bestandteilen des Plasmas isoliert. D. h. sie können ohne
die weiteren Bestandteile des Plasmas weiterverwendet werden.
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Da
in einem Plasma regelmäßig auch
andere Ionen als die interessierenden mit dem monochromatischen
Licht ionisierten Atome oder Moleküle vorliegen und diese anderen
Ionen möglichst
nicht oder nur in möglichst
geringer Konzentration mit dem elektrischen Feld aus dem Plasma
heraus beschleunigt werden sollten, kann das monochromatische Licht
in Pulsen auf die Atome und Moleküle gerichtet werden, wobei
das elektrische Feld mit dem gepulsten monochromatischen Licht synchronisiert
angelegt wird. Auf diese Weise wird die Ausbeute an interessierenden
Atomen und Molekülen
bei den aus dem Plasma heraus beschleunigten Ionen erhöht.
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Um
die aus dem Plasma heraus beschleunigten Ionen nach ihrer Masse
pro Ladung zu sortieren, kann zusätzlich ein magnetisches Feld
angelegt werden. Eine derartige Massentrennung von Ionen ist ein
dem Fachmann bekanntes Vorgehen.
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In
einer konkreten Anwendung des neuen Verfahrens können die ionisierten Atome
oder Moleküle
aus dem Plasma auf ein Substrat hin beschleunigt werden, um sie
auf dem Substrat abzuscheiden. Dabei kann das Substrat beheizt werden,
um die Beweglichkeit insbesondere kleinerer als der interessierenden
Atome oder Ionen wieder von dem Substrat weg gezielt zu erhöhen. Hierdurch
wird die Selektivität
der Abscheidung auf dem Substrat in Bezug auf die interessierenden
Atome und Moleküle
erhöht.
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In
einem ganz konkreten Anwendungsfall des neuen Verfahrens können gasförmige kohlenstoffhaltige
Moleküle
in einer Gasentladung zum Zünden
und/oder Aufrechterhalten des Plasmas zu Atomen und/oder Molekülen dissoziiert
werden, die mit dem monochromatischen Licht zu C+-Ionen
ionisiert werden, wobei die C+-Ionen in
Diamantstruktur auf einem Substrat abgeschieden werden. Hierbei
wird die Selektivität
der Abscheidung von nur C+-Ionen auf dem
Substrat durch das monochromatische Licht gegenüber einer reinen Abscheidung
aus einem physikalischen Plasma signifikant erhöht.
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Bei
einer Vorrichtung zur Durchführung
des neuen Verfahrens ist eine Plasmaquelle zum Bereitstellen eines
physikalischen Plasmas vorgesehen, und die Lichtquelle ist auf das
Plasma von dieser Plasmaquelle gerichtet, um darin befindliche Atome oder
Moleküle
mit dem monochromatischen Licht selektiv zu ionisieren oder darin
befindliche Moleküle mit
dem monochromatischen Licht selektiv zu dissoziieren.
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Vorzugsweise
weist die Plasmaquelle eine Gasentladungsstrecke auf, d. h. das
Plasma wird auf nicht thermischem Wege erzeugt. Weiter vorzugsweise
ist die Gasentladungsstrecke zumindest einseitig durch ein Dielektrikum
begrenzt, d. h. die Gasentladung ist dielektrisch behindert. Wie
bereits zu dem neuen Verfahren ausgeführt kann die Gasentladung so
bei Atmosphärendruck
aufrechterhalten werden, um ein Plasma bei Atmosphärendruck
auszubilden. Weiterhin kann das Plasma so leicht ein potentialfreies
Plasma sein.
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Eine
Beschleunigungsanordnung kann vorgesehen sein, um ein Ionen in dem
Plasma beschleunigendes elektrisches Feld zu erzeugen. Dabei kann die
Lichtquelle eine Pulslichtquelle, insbesondere ein Pulslaser sein,
die mit der ein gepulstes elektrisches Feld erzeugenden Beschleunigungsanordnung
synchronisiert ist. Eine Ablenkungsanordnung der neuen Vorrichtung,
mit der eine aus dem Plasma beschleunigten Ionen einwirkendes magnetisches
Feld erzeugbar ist, kann auf stromdurchflossenen Spulen und/oder
Permanentmagneten basieren.
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In
Richtung der aus dem Plasma beschleunigten interessierenden Ionen
kann eine Substrathalterung vorgesehen sein, um die Ionen – ggf. nach
Abtrennung von anderen Ionen aus dem Plasma aufgrund ihrer Masse – auf einem
hiervon gehaltenen Substrat abzuscheiden.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der
Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung
genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer
Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ
zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen
erzielt werden müssen.
Weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten
Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander
sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen.
Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen
der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls
abweichend von den gewählten
Rückbeziehungen
der Patentansprüche
möglich
und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in
separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung
genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso
können in
den Patentansprüchen
aufgeführte
Merkmale für weitere
Ausführungsformen
der Erfindung entfallen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter
bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert
und beschrieben.
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform
der neuen Vorrichtung zur Durchführung
einer ersten Ausführungsform
des neuen Verfahrens zum Abbau einer chemischen Substanz.
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2 zeigt
eine zweite Ausführungsform
der neuen Vorrichtung zur Durchführung
einer zweiten Ausführungsform
des neuen Verfahrens zum Abscheiden von Kohlenstoff in Diamantstruktur
auf einem Substrat; und
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3 zeigt
eine dritte Ausführungsform
der neuen Vorrichtung zur Durchführung
einer dritten Ausführungsform
des neuen Verfahrens, bei dem ebenfalls Kohlenstoff in Diamantstruktur
auf ein Substrat abgeschieden wird.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Die
in 1 dargestellte Vorrichtung weist eine Plasmaquelle 10 auf.
Die Plasmaquelle 10 umfasst zwei in einer Reaktionskammer 5 angeordnete Elektroden 2 und 3,
die einander in einem konstanten Abstand gegenüberliegen, wobei vor der Elektrode 3 ein
Dielektrikum 11 angeordnet ist. Ein Wechselhochspannungsgenerator 4 der
Plasmaquelle 10 ist dazu vorgesehen, zwischen den Elektroden 2 und 3 eine hochfrequente
Wechselhochspannung zu generieren. Diese Wechselhochspannung ruft
zwischen den Elektroden 2 und 3 eine durch das
Dielektrikum 11 behinderte Gasentladung hervor, durch die
ein Plasma 6 gezündet
und aufrecht erhalten wird. Die Zusammensetzung des Plasmas 6 bestimmt
sich aus dem Gas in der Reaktionskammer 5. Sie umfasst freie
Elektronen, Ionen sowie Radikale, d. h. außerhalb des Plasmas nicht stabile
Komponenten, in einem gasartigen Zustand. Auf das Plasma 6 wird durch
ein Fenster 7 der Reaktionskammer 5 monochromatisches
Licht 1 von einer Lichtquelle 12 gerichtet, wobei
ein Spiegel 13 an der gegenüberliegenden Seite der Reaktionskammer
vorgesehen ist, um das in dem Plasma 6 noch nicht absorbierte
Licht 1 in das Plasma zurückzureflektieren. Auch das
Fenster 7 kann für
aus dem Plasma 6 kommendes Licht reflektierend ausgebildet
sein. Mit dem monochromatischen Licht 1 werden Bestandteile
des Plasmas 6 selektiv ionisiert oder dissoziiert. Konkret
geht es bei dem vorliegenden Beispiel darum, eine in der Reaktionkammer 5 enthaltene
Substanz mit Hilfe des Plasmas 6 und des monochromatischen
Lichts 1 möglichst
vollständig
abzubauen. Dazu kann das Plasma 6 die Moleküle der Substanz
dissoziieren und das monochromatische Licht 1 kann die
dissoziierten Bestandteile weiter dissoziieren, so dass diese nicht wieder
zu der abzubauenden Substanz assoziieren können. Das Plasma 6 kann
aber auch einen Teil der Anregungsenergie für eine erst mit dem monochromatischen
Licht 1 herbeigeführte
Dissoziation der abzubauenden Substanz bereitstellen. Weiterhin
ist es möglich,
dass das Plasma 6 reaktive Substanzen bereitstellt, die
mit der durch das monochromatische Licht 1 angeregten abzubauenden
Substanz reagieren oder mit durch das monochromatische Licht 1 dissoziierten
Bestandteilen der abzubauenden Substanz. In jedem Fall wird der
Abbau der Substanz durch ein Zusammenwirken des Plasmas 6 und
des monochromatischen Lichts 1 erreicht, wobei das monochromatische
Licht 1 auf die Atome und Moleküle in dem Plasma 6 einwirkt,
worunter auch Radikale und ionisierte Atome, Moleküle und Radikale
zu versehen sind.
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Bei
der Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß 2 ist
nicht nur vor der Elektrode 3 sondern auch vor der Elektrode 2 ein
Dielektrikum 11 vorgesehen. Hieraus resultiert ein insgesamt
symmetrischer Aufbau der Plasmaquelle 10. Die von dem Wechselhochspannungsgenerator 4 angelegte Wechselhochspannung
ist ebenfalls symmetrisch um den Spannungsnullpunkt, d. h. das Erdpotential.
So wird ein potentialfreies Plasma 6 erzeugt. Neben der Gasentladungsstrecke
zwischen den Elektroden 2 und 3, d. h. neben dem
Plasma 6 ist hier ein Substrat 8 angeordnet, das über eine
Gleichspannungsquelle 9 mit einem Beschleunigungspotential
beaufschlagt ist. Dieses Beschleunigungspotential saugt Ionen aus
dem Plasma 6 ab, um sie auf dem Substrat 8 abzuscheiden.
Dabei kann das Absaugpotential in Pulsen an das Substrat 8 angelegt
werden, die mit Pulsen des monochromatischen Lichts 1 von
der Lichtquelle 12 synchronisiert sind. So ist es möglich, durch das
monochromatische Licht 1 erzeugte Ionen selektiv aus dem
Plasma 6 abzusaugen und nicht die in dem Plasma 6 ohne
das monochromatische Licht 1 vorhandene Ionenverteilung.
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Konkret
kann die Vorrichtung gemäß 2 zur
Abscheidung von Kohlenstoff in Diamantstruktur auf dem Substrat 8 verwendet
werden. Hierzu werden kohlenstoffhaltige Moleküle, wie CH4,
in die Reaktionskammer eingeführt.
Diese kohlenstoffhaltigen Moleküle
werden in der Gasentladung zwischen den Elektroden 2 und 3 durch
Elektronenstöße zu CH3, CH2, CH und C
dissoziiert. (Als weitere Gaskomponenten können in der Reaktionskammer
H2 und geringe Mengen an O2 vorliegen.)
Durch das monochromatische Licht werden Kohlenstoffradikale C, die
in dem Plasma 6 vorliegen, gezielt zu C+ ionisiert,
wozu die Wellenlänge
des monochromatischen Lichts genau auf die Anregungsenergie dieser
Ionisierung abgestimmt ist. Dies kann bedeuten, dass die Photonenenergie
des monochromatischen Lichts 1 genauso groß ist wie
die Anregungsenergie oder etwas kleiner (s. o.). Durch das Absaugpotential
werden die C+-Ionen aus dem Plasma heraus
auf das Substrat abgesaugt, wo sie sich in Diamantstruktur ablagern. Dabei
ist die Absaugspannung so zu wählen,
dass an der Oberfläche
des Substrats 8 ein für
die Ausbildung der Diamantstruktur benötigter hoher Druck lokal ausgebildet
wird. Neben der bereits erwähnten
Möglichkeit,
das Potential des Substrats synchron zu der Lichtquelle 12 zu
pulsen, kann auch ein Magnetfeld parallel zum Substrat ausgebildet
werden, um die leichteren H+-Ionen von dem
Substrat weg abzulenken. Das Substrat 8 kann auch zur Erhöhung der
Beweglichkeit der C-Atome, damit sich diese in der Diamantstruktur
anordnen können,
beheizt werden. Diese Beheizung führt überdies dazu, dass die Beweglichkeit
sich ungewollt auf dem Substrat 8 abscheidender H-Atome
so groß ist,
dass sie sich wieder von dem Substrat 8 ablösen.
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Die
in 3 skizzierte Vorrichtung weist als Plasmaquelle 10 einen
Plasmajet 14 auf, der in an sich bekannter Weise ausgebildet
ist und das Plasma 6 in Form eines Plasmastrahls 15 abgibt.
Das monochromatische Licht 1 kreuzt den Plasmastrahl 15 und regt
auch hier wieder selektiv eine Ionisierung bestimmter Bestandteile
des Plasmas 6 an, die dann durch ein von der Gleichspannungsquelle 9 an
das Substrat 8 angelegtes Absaugpotential auf das Substrat 8 hin
beschleunigt werden, um sich darauf abzuscheiden. Eine Reaktionskammer 5 ist
in 3 nicht dargestellt, obwohl sie auch hier den
Bereich der folgenden Reaktionen umschließen könnte. Mit einem Plasmajet 14 ist
aber genauso wie mit einer dielektrisch behinderten Entladung gemäß den 1 und 2 ein
Plasma 6 bei Atmosphärendruck
erzeugbar, so dass die neue Vorrichtung keine spezielle Unterdruckkammer
aufweisen muss.
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- 1
- monochromatisches
Licht
- 2
- Elektrode
- 3
- Elektrode
- 4
- Hochspannungsgenerator
- 5
- Reaktionskammer
- 6
- Plasma
- 7
- Fenster
- 8
- Substrat
- 9
- Gleichspannungsquelle
- 10
- Plasmaquelle
- 11
- Dielektrikum
- 12
- Lichtquelle
- 13
- Spiegel
- 14
- Plasmajet
- 15
- Plasmastrahl