-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Time-of-Flight- (TOF-) Beleuchtung
mit einem Beleuchtungsmittel für
ein (TOF-) Meßsystem.
-
Aus
dem Stand der Technik sind Abstandsmeßsysteme bzw. Kamerasysteme
zur dreidimensionalen Bilderfassung bekannt, welche mit Hilfe einer aktiven
Beleuchtung arbeiten. Diese sogenannten Time-of-Flight- (TOF-) oder
Laufzeitmeßsysteme
verwenden eine amplitudenmodulierte oder gepulste Beleuchtung, nachfolgend
als TOF-Beleuchtung bezeichnet, zur Ausleuchtung der zu erfassenden
dreidimensionalen Szenerie. Da für
solche Systeme immer eine zum Meßsystem gehörende aktive Beleuchtung erforderlich
ist, werden diese Systeme auch als aktive 3D-Systeme bezeichnet.
-
Zur
Erfassung des von der TOF-Beleuchtung ausgesendeten intensitätsmodulierten
elektromagnetischen Signals wird ein TOF-Detektor verwendet, wobei
das empfangene Signal mit einem Referenzsignal gemischt wird, welches
phasenstarr an die Intensitätsmodulation
der TOF- Beleuchtung gekoppelt ist. Auf diese Weise stellt der TOF-Detektor
je nachdem, ob die Frequenz des Referenzsignals mit der Frequenz
der Intensitätsmodulation übereinstimmt oder
nicht, einen Homodyn- oder Heterodyn-Empfänger bereit. Die Amplitude
des Mischsignals des TOF-Detektors hängt sowohl von der Intensität der auf
den TOF-Detektor einfallenden elektromagnetischen Strahlung als
auch von der Phasendifferenz zwischen dem intensitätsmodulierten
elektromagnetischen Signal der TOF-Beleuchtung und dem Referenzsignal bzw.
dem Laufzeitunterschied zwischen den Referenzpulsen und den elektromagnetischen Pulsen
der TOF-Beleuchtung ab. Daher erhält man mit einem solchen TOF-System
sowohl eine Intensitäts-
als auch eine Phasen- bzw. Laufzeitinformation. So läßt sich
mit einer matrixförmigen
(Array) Anordnung von einzelnen TOF-Detektoren nicht nur ein zweidimensionales
Bild erfassen, sondern gleichzeitig eine Abstands-, d.h. Tiefeninformation,
gewinnen. Die TOF-Systeme aus dem Stand der Technik stellen daher
dreidimensionale Kamerasysteme bereit.
-
Als
TOF-Detektoren werden vorzugsweise integrierte Bauelemente, sogenannte
Photomischdetektoren (PMD) verwendet, so wie sie in den deutschen
Patentanmeldungen
DE 196 35
932 und
DE 197 04 496 als
sogenannte „photogate
photo mixing devices" (PG-PMD)
für elektromagnetische
Strahlung beschrieben werden. Alternativ zu den PG-PMD-Elementen
können
die Mischdetektorelemente beispielsweise als auch MSM-PMD-Elemente (MSM:
Metall-Halbleiter-Metall, von englisch: metal-semiconductor-metal)
ausgestaltet sein, so wie sie in der WO 02/33922 A2 offenbart sind.
-
Da
die aus dem Stand der Technik bekannten TOF-Systeme immer eine aktive
TOF-Beleuchtung erfordern, müssen
für den
Einsatz in Alltagsanwendungen, beispielsweise in Kraftfahrzeugen,
Motorrädern,
Schiffen, Flugzeugen oder in Verteidigungseinrichtungen zusätzliche
Bauräume
zur Verfügung
gestellt werden, um die TOF-Beleuchtungen unterzubringen. Die aus
dem Stand der Technik bekannten Abstandsmeßsysteme für Kraftfahrzeuge, welche jedoch
auf Ultraschallmessungen beruhen, sind daher in den Stoßstangen
bzw. -fängern
der Kraftfahrzeuge integriert.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein TOF-System bereit
zu stellen, dessen Platzbedarf gegenüber den bekannten Systemen
reduziert ist und das darüber
hinaus geringe Fertigungskosten aufweist, wobei der Gesamtenergieverbrauch
verringert ist. Weiterhin liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine bessere Wärmeableitung
für das
TOF-System bereitzustellen.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine TOF-Beleuchtung
mit einem Beleuchtungsmittel bereitgestellt wird, welche mit einer Signal-
und/oder Flächenbeleuchtung
kombiniert ist.
-
Beispiele
für in
Kraftfahrzeugen verwendete TOF-Meßsysteme sind Abstandsmeßsysteme,
z.B. für
Rückfahrhilfe,
Einparkhilfe, Fußgängerschutz oder
als Kollisionswarner.
-
Betrachtet
man ein Kraftfahrzeug, so sind an diesem bereits zahlreiche Signal-
und Flächenbeleuchtungen
vorhanden. Dazu gehören
beispielsweise die Frontscheinwerfer, die Rückleuchten, die Fahrtrichtungsänderungsanzeiger
(Blinker), die Innenraumbeleuchtung, Instrumentenbeleuchtungen oder
die Infrarotbeleuchtung von Alarmanlagen.
-
Kombiniert
man eine ohnehin vorhandene Flächen-
oder Signalbeleuchtung mit einer aktiven TOF-Beleuchtung, so benötigen die Signal- und/oder Flächenbeleuchtung
und die TOF-Beleuchtung zusammen nicht oder nur geringfügig mehr
Platz als die ohnehin vorgesehenen Signal- und/oder Flächenbeleuchtungen,
in jedem Fall jedoch weniger Platz als getrennte Beleuchtungssysteme.
-
Dabei
ist eine Ausführungsform
der Erfindung bevorzugt, bei der die TOF-Beleuchtung und die Signal-
und/oder Flächenbeleuchtung
in einem gemeinsamen Beleuchtungsgehäuse, beispielsweise eines Scheinwerfers
oder eines Rücklichts
eines Kraftfahrzeugs angeordnet sind. So können das Beleuchtungsmittel
einer TOF-Beleuchtung, vorzugsweise eine Leuchtdiode, und das Beleuchtungsmittel des
Frontscheinwerfers, beispielsweise eine Xenon-Bogenlampe, im gleichen
Scheinwerfergehäuse untergebracht
sein, ohne daß das
Scheinwerfergehäuse
oder der Reflektor größer dimensioniert
sein müssen.
-
Auch
im Innenraum eines Kraftfahrzeugs lassen sich TOF-Meßsysteme
vorteilhaft einsetzen, z.B. zur dreidimensionalen Erfassung der
Position der Fahrzeuginsassen, um beispielsweise im Kollisionsfall
dosiert und angepaßt
Sicherheitsmaßnahmen wie
das Aufblasen eines Airbags oder das Zurückziehen des Lenkrads einleiten
zu können.
Dabei muß beispielsweise
der Druck, mit dem ein Airbag aufgeblasen wird, der Position des
Kopfes eines Passagiers angepaßt
werden, um die Verletzungsgefahr durch den Airbag zu reduzieren.
Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die TOF-Beleuchtung mit der Innenraumbeleuchtung
kombiniert wird. Dazu kann insbesondere der für die Innenraumbeleuchtung
vorhandene Bauraum auch zur Aufnahme des Beleuchtungsmittels einer
TOF-Beleuchtung
verwendet werden, wobei das Beleuchtungsmittel der TOF-Beleuchtung vorzugsweise
elektromagnetische Strahlung im infraroten, für die Passagiere nicht sichtbaren
Spektralbereich abstrahlt.
-
Auch
andere Transportmittel, beispielsweise Flugzeuge oder Schiffe weisen
Signal- und/oder Flächenbeleuchtungen
auf, mit denen eine TOF-Beleuchtung kombiniert werden kann. So ist
es problemlos möglich,
in der Befeuerung eines Flugzeugs neben dem Beleuchtungsmittel für die Signalbeleuchtung
das Beleuchtungsmittel einer TOF-Beleuchtung unterzubringen.
-
Auch
die Kombination aus irgendeiner anderen Flächen- oder Signalbeleuchtung,
beispielsweise einer Taschenlampe, einer Straßen- bzw. Objektbeleuchtung
oder einer Raumbeleuchtung, mit einer TOF-Beleuchtung ist vorteilhaft.
-
Andere
bevorzugten Ausführungsformen umfassen
die Kombination aus einer Signalbeleuchtung in einer Verkehrssignalanlage,
beispielsweise in einer Ampel, in einem Andreaskreuz, in selbstleuchtenden
Verkehrsschildern oder in anderen Verkehrssicherungseinrichtungen
für den
Strassen-, Luft- oder Schiffsverkehr, und einer TOF-Beleuchtung.
-
Alternative
Ausführungsformen
umfassen Displays bzw. Anzeigenelemente, wie etwa in Fernsehern,
Anzeigen von Werbetafeln oder Spielkonsolen, in welchen die Beleuchtungen
der einzelnen Bildpunkte mit einer TOF-Beleuchtung kombiniert sind.
-
Besonders
bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die TOF-Beleuchtung und die Signal- und Flächenbeleuchtung getrennte
Beleuchtungsmittel aufweisen. Auf diese Weise lassen sich die unterschiedlichen
Anforderungen an die verschiedenen Beleuchtungsmittel einfach und
kompromißlos
realisieren.
-
Durch
eine geeignete Wahl der von den Beleuchtungsmitteln emittierten
elektromagnetischen Strahlung wird der Farbeindruck der insgesamt
abgestrahlten elektromagnetischen Strahlung zweckmäßigerweise
eingestellt. Beispielsweise werden Xenon-Bogenlampen von Pkws häufig als
zu grell empfunden. Wird dem bläulich
erscheinenden Licht der Xenon-Bogenlampen ein roter oder kräftig infraroter Anteil
beigemischt, so entsteht für
das Auge ein angenehmerer Farbeindruck. Diese rötliche Beimischung wird dadurch
erzielt, daß für die TOF-Beleuchtung
im gleichen Gehäuse
wie die Scheinwerferbeleuchtung eine infrarot emittierende Leuchtdiode
der TOF-Beleuchtung vorgesehen ist. Diese Kombination hat darüber hinaus
umgekehrt den Vorteil, daß in
Vorwärtsrichtung
eines Kraftfahrzeugs aus Sicherheitsgründen kein rotes Licht abgestrahlt
werden darf. Rotes oder infrarotes Licht eignet sich jedoch aufgrund
der Eigenschaften der TOF-Detektoren, insbesondere von PMD-Elementen
besonders für
die Verwendung in TOF-Systemen. Durch die Bemischung des grellweißen Lichts
der Xenon-Bogenlampen entsteht jedoch ein Farbeindruck, in dem der
rote Anteil verloren geht.
-
Durch
die Kombination anderer Wellenlängen
der von den Beleuchtungsmitteln emittierten Strahlung lassen sich
andere beliebige Farbeindrücke
erzielen. Auch können
neben den Beleuchtungsmitteln der TOF-Beleuchtung sowie der Signal- und/oder
Flächenbeleuchtung
weitere Beleuchtungsmittel vorgesehen sein, um den gewünschten
Farbeindruck zu erzielen. So können
grüne oder
blaue Wellenlängen
mit roten Wellenlängen
gemischt werden, um einen weißen
Farbeindruck zu erreichen.
-
Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
der Erfindung, bei der die TOF-Beleuchtung und die Signal- und/oder
Flächenbeleuchtung
dasselbe Beleuchtungsmittel aufweisen. Auf diese Weise wird mit
einem einzigen Beleuchtungsmittel sowohl eine Flächen- oder Signalbeleuchtung
als auch eine aktive TOF-Beleuchtung bereitgestellt.
-
Dabei
ist es zweckmäßig, wenn
das für
die Beleuchtungen verwendete Beleuchtungsmittel möglichst
hochfrequent modulierbar ist. Auf diese Weise kann die aktive Beleuchtung
einer Szenerie erreicht werden, während ein menschlicher Betrachter
die Intensitätsmodulation
mit dem Auge nicht wahrnehmen kann.
-
Ein
Beispiel für
eine Realisierung dieser Kombination aus TOF-Beleuchtung und Signalbeleuchtung
sind die rote Rückleuchten
eines Kraftfahrzeugs. Diese Rückleuchten
werden heute bereits häufig
mit Hilfe von roten Leuchtdioden realisiert. Diese lassen sich sehr
hochfrequent modulieren und sind sowohl aufgrund dieser Eigenschaft
als auch aufgrund der von Ihnen emittierten Wellenlängen besonders
für die
Verwendung in TOF-Systemen geeignet. Auch konventionelle Kraftfahrzeuglampen
können
in dieser Weise verwendet werden, wenn sie mit ausreichend hohen
Modulationsfrequenzen betreibbar sind.
-
Bei
Frontscheinwerfern für
Kraftfahrzeuge wird entsprechend die Verwendung von weißen Leuchtdioden
als Beleuchtungsmittel angestrebt, sobald diese industriell mit
den erforderlichen Leuchtdichten verfügbar sind. Solche weißen Leuchtdioden basieren
häufig
auf der Kombination dreier Leuchtdioden in den Farben rot, grün und blau
in einem einzigen Gehäuse,
so daß durch
die Mischung bzw. die Kombination der drei Wellenlängen ein
weißer
Farbeindruck des abgestrahlten Lichtes entsteht. Auch mit Hilfe
von lediglich zwei Leuchtdioden in den Farben blau und gelb kann
weißes
Licht gemischt werden. Ein Vorteil dieser auf der Kombination von
einzelnen Wellenlängen
basierenden weißen
Leuchtdioden ist, daß diese
durch Modulieren der einzelnen zum weißen Farbeindruck beitragenden
Dioden auch als TOF-Beleuchtungen verwendet werden können. Diese
auf mehreren farbigen Leuchtdioden (z.B. Rot, Grün, Blau) basierenden Dioden
lassen sich nur unter verhältnismäßig großem Aufwand
modulieren, da die Ströme
der drei einzelnen Emitter bzw. deren Verhältnis zueinander konstant zu
halten ist, um den Farbeindruck der weißen emittierten Strahlung nicht
zu verändern.
-
Andere
weiße
Leuchtdioden, welche vergleichsweise höhere Leuchtdichten bereitstellen,
verwenden die elektromagnetische Strahlung einer primären Leuchtdiode,
insbesondere einer blauen oder ultravioletten Leuchtdiode, die mit
Hilfe von Phosphoreszenzfarbstoffen in ein breites, weißes Spektrum umgewandelt
wird. Zwar lassen sich die primären Leuchtdioden,
welche die Basisstrahler der weißen Leuchtdioden bilden, mit
einer Frequenz von über
20 MHz modulieren bzw. es lassen sich Pulsdauern von weniger als
10 ns erreichen, jedoch geht diese hochfrequente Modulation durch
den langsamen Umwandlungsprozeß in
den phosphoreszierenden Stoffen, wie ZnSe, Ce:YAG oder Europium-dotierten Stoffen,
verloren. Das Phosphoreszenz erzeugte Spektrum erlaubt lediglich
optische Pulse mit 100 bis einigen Hundert Nanosekunden Länge bzw.
eine harmonische Modulation der Intensität bis ca. 3 MHz. Die „Verlangsamung" tritt jedoch nur
in den umgewandelten Spektralbe reichen des weißen emittierten Lichts auf.
Ein Teil der abgestrahlten blauen oder ultravioletten elektromagnetischen
Strahlung wird jedoch ohne Phosphoreszenz durch die Phosphorschicht
hindurchgelassen. Etwa 20% der weißen, abgestrahlten Leistung
einer weißen
Leuchtdiode sind daher auch hinter dem phosphoreszierenden Stoff mit
der gleichen hohen Frequenz moduliert wie die emittierende blaue
oder ultraviolette Leuchtdiode. Dieser spektrale Signalanteil ist
weiterhin in einem TOF-System
nutzbar, jedoch bilden die langsamen, ggf. auf den TOF-Detektor
einfallenden spektralen Anteile des weißen Lichts einen erheblichen,
für die TOF-Messung
nicht verwendbaren Hintergrundpegel. Dieser Strahlungshintergrund
führt auf
den TOF-Detektoren zur Sättigung
und zu einem erhöhten
Schrotrauschen.
-
Um
diesen Nachteil der Verwendung von weißen Leuchtdioden oder allgemein
Beleuchtungsmitteln mit Wellenlängenschiebern
oder -wandlern in TOF-Systemen zu vermeiden, wird erfindungsgemäß ein TOF-Detektor
zur Verfügung
gestellt, welcher ein Filter aufweist, das nur den primären Wellenlängenbereich
der Basisleuchtdiode der TOF-Beleuchtung durchläßt. Auf diese Weise gelangt
nur der primäre, hochfrequent
modulierte Wellenlängenbereich
der TOF-Beleuchtung auf den TOF-Detektor.
-
In
einem Kfz-Scheinwerfer mit 100 W Leistung entfallen somit ca. 1-2
W auf die hochfrequent modulierbare optische Leistung im primären blauen Spektralbereich.
Diese ohnehin zur Verfügung
gestellte Leistung müßte bei
einer getrennten Realisierung des Beleuchtungsmittels des Scheinwerfers
sowie des Beleuchtungsmittels der TOF-Beleuchtung gesondert durch
eine TOF-Beleuchtung zur Verfügung
gestellt werden.
-
Dieses
Prinzip läßt sich
auch auf andere Beleuchtungsmittel für TOF-Systeme anwenden, bei welchen
die von einer primären
Quelle emittierte Strahlung mit einem breiten, weißen Spektrum
umgewandelt wird, wobei eine Verlangsamung der Modulation zumindest
in Teilen der letztlich abgestrahlten elektromagnetischen Strahlung
auftritt. Ein Beispiel für
eine weitere solche Lichtquelle ist ein diodengepumpter Laser, insbesondere
ein Festkörperlaser,
bei welchem sich die Pumplichtquelle hochfrequent modulieren läßt, wobei
die hochfrequente Modulation in Teilen des Spektrums der emittierten Strahlung
durch die Laserparameter wie Umlaufzeit oder Verstärkung eventuell
verloren geht.
-
Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher der TOF-Detektor ein Photomischdetektor
(PMD) ist. In solchen PMD-Elementen findet der Mischprozeß zwischen
der einfallenden intensitätsmodulierten
Strahlung und dem Referenzsignal im Detektor selber statt. Dazu
weisen die PMD-Elemente Ausleseelektroden auf, zwischen denen sich
ein photoempfindliches Material, insbesondere ein Halbleitermaterial
erstreckt. Zusätzlich können auf
dem photoleitfähigen
Material zwei oder mehrere Modulationsgates vorhanden sein.
-
Wird
der photoempfindliche Teil des PMD-Elements mit intensitätsmodulierter
elektromagnetischer Strahlung, vorzugsweise im sichtbaren oder infraroten
Spektralbereich, beleuchtet, so werden Ladungsträger in Abhängigkeit von der momentan auf
den Detektor einfallenden Intensität generiert. An die Modulationsgates
(bei PG-PMD-Elementen) oder auch direkt an die Ausleseelektroden
(bei MSM-PMD-Elementen) werden amplitudenmodulierte Strom- oder
Spannungssignale als Referenzsignal angelegt, welche zueinander
invertiert oder um 180° phasenverschoben
sind. Die Ausgangssignale an den Ausleseelektroden der Mischerelemente
sind von der Intensität
der einfallenden Strahlung sowie der Phasendifferenz zwischen einfallender
Strahlung und Referenzsignal abhängig.
Das Differenzsignal trägt
daher bei bekannter Phasenlage des Referenzsignals weiterhin sowohl
die Phasen- als auch die Amplitudeninformation der einfallenden
intensitätsmodulierten
Strahlung.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
und der dazugehörigen Figuren
deutlich.
-
1 zeigt
schematisch den Aufbau eines TOF-Systems.
-
2 zeigt
schematisch die erfindungsgemäße Kombination
einer TOF-Beleuchtung mit der Flächen-
und Signalbeleuchtung eines Kraftfahrzeugs.
-
3 zeigt
schematisch die spektralen Anteile einer weißen Leuchtdiode.
-
4 zeigt
das Signal einer weißen
Leuchtdiode.
-
5 zeigt
die erfindungsgemäße Anordnung
eines TOF-Systems.
-
6 zeigt
das Signal einer Leuchtdiode mit einem Filter vor dem Detektor.
-
1 zeigt
schematisch den Aufbau eines aus dem Stand der Technik bekannten
TOF-Systems mit einer TOF-Beleuchtung 1 sowie einem TOF-Detektor 2.
Die schematisch dargestellte TOF-Beleuchtung
weist zwei wesentliche Elemente auf, welche der Einfachheit halber
getrennt dargestellt sind: ein Beleuchtungsmittel 3 sowie
einen Modulator oder Mischer 4. In tatsächlichen Realisierungen einer TOF-Beleuchtung 1 sind
diese beiden Elemente 3, 4 häufig Bestandteil ein und desselben
Elements, beispielsweise einer hochfrequent modulierbaren Leuchtdiode.
Das Beleuchtungsmittel 3 emittiert elektromagnetische Strahlung,
im dargestellten Fall im infraroten Spektralbereich, während der
Modulator 4, der von dem Beleuchtungsmittel 3 emittierten Strahlung
eine Intensitätsmodulation
aufprägt.
Daher ist die die TOF-Beleuchtung 1 verlassende elektromagnetische
Strahlung 5 im dargestellten Fall mit einer harmonischen
Intensitätsmodulation
mit 10 MHz versehen. Der Modulator 4 wird mit Hilfe eines
Signalgenerators 6 betrieben. Die Linsenanordnung 7 der
TOF-Beleuchtung dient zur Kollimation der divergenten Strahlung
des Beleuchtungsmittels 3. Die von der dreidimensionalen
Szenerie 8 reflektierte Strahlung 9 wird von dem
TOF-Detektor 2 erfaßt
und zur Auswertung an einen PC 10 weitergeleitet. Der TOF-Detektor 2 weist
ein Linsensystem 11 zur Fokussierung der kollimierten,
von der dreidimensionalen Szenerie 8 reflektierten Strahlung 9 auf
das Detektorarray 12 des TOF-Detektors 2 auf.
Das Detektorarray 12 des TOF-Detektors 2 ist in
der dargestellten bevorzugten Ausführungsform ein PMD-Detektorarray 12,
welches aus einzelnen Pixeln bzw. Bildpunkten 13 aufgebaut
ist. Jedes Pixel 13 ist als Photomischdetektorelement (PMD-Element) 14 realisiert.
-
Das
PMD-Element 14 weist in der dargestellten Ausführungsform
zwei Ausleseelektroden 15, ein photoempfindliches Substrat 16 sowie
zwei Modulationsgates 17 auf. Die einfallende intensitätsmodulierte
elektromagnetische Strahlung 9 erzeugt in dem photoempfindlichen
Substrat 16 Ladungsträger
in Abhängigkeit
von der momentanen Bestrahlungsintensität. Diese Ladungsträger werden
in den an die Modulationsgates 17 angelegten elektrischen
Wechselfeldern abwechselnd zu den linken oder rechten Ausleseelektroden 15 getrieben.
Dabei sind die an die Modulationsgates 17 angelegten elektrischen Felder
mit dem Modulationssignal des Signalgenerators 6 synchronisiert,
wobei zwischen dem zum Treiben des Modulators 4 der TOF-Beleuchtung 1 verwendeten
Signal und dem an die Modulationsgates 17 des PMD-Elements 14 angelegten
Referenzsignal mit Hilfe eines Phasenschiebers 18 eine
definierte und konstante Phasenverschiebung eingefügt ist,
so daß die
Intensitätsmodulation
der von der TOF-Beleuchtung 1 emittierten elektromagnetischen
Strahlung sowie das Referenzsignal an den Modulationsgates 17 phasenstarr
gekoppelt sind.
-
Aus
der so erfaßten
Intensität
und Phasenlage der auf den TOF-Detektor 2 einfallenden
elektromagnetischen Strahlung 9 läßt sich die Laufzeit der elektromagnetischen
Strahlung zwischen der TOF-Beleuchtung 1 und
dem TOF-Detektor 2 bestimmen. Aus dieser Information wird
die dreidimensionale Beschaffenheit der Szenerie 8 gewonnen.
-
In 2 ist
ein PKW 100 dargestellt, welcher eine Flächenbeleuchtung 101,
in der dargestellten Ausführungsform
einen Frontscheinwerfer 101 sowie eine Signalbeleuchtung,
in der dargestellten Ausführungsform
eine Rückleuchte 102 aufweist,
wobei sowohl die Flächenbeleuchtung 101 als
auch die Signalbeleuchtung 102 mit einer TOF-Beleuchtung
kombiniert sind.
-
Das
Beleuchtungsgehäuse 103 des
Scheinwerfers 101 enthält
sowohl ein Beleuchtungsmittel 104 für den Fahrtrichtungsänderungsanzeiger
bzw. Blinker als auch Beleuchtungsmittel 105, 106 und 107 zur
Ausleuchtung der Straße
als Stand-, Abblend-, und Fernlicht. Neben diesen Beleuchtungsmitteln
des Scheinwerfers ist zusätzlich
eine modulierbare infrarote Leuchtdiode 108 als Beleuchtungsmittel
einer TOF-Beleuchtung vorgesehen. Dabei ist die TOF-Beleuchtung 108 in
den Bauraum des Scheinwerfers 101 integriert.
-
Die
Rückleuchte 102 weist
bei dem Kraftfahrzeug 100 aus 2 eine Mehrzahl
von Beleuchtungsmitteln 109 auf, die als rote Leuchtdioden
ausgeführt
sind. Darüber
hinaus ist eine weiße
Rück fahrleuchte 110 in
dem gleichen Gehäuse
wie die Dioden 109 vorgesehen. Die roten Leuchtdioden 109 der Rückleuchte 102 sind
mit einer Frequenz von 10 MHz moduliert. Diese Frequenz kann von
einem menschlichen Betrachter nicht mehr als Intensitätsmodulation
des Rücklichts
wahrgenommen werden. Der Betrachter hat den Eindruck einer dauerhaften
Beleuchtung, so wie er es von den Rückleuten eines Kraftfahrzeugs
gewohnt ist. Daher dienen die Dioden 109 der Rückleute 102 sowohl
als Signalbeleuchtung für die
Rückseite
des Kraftfahrzeugs als auch als TOF-Beleuchtung für ein TOF-System,
welches ein dreidimensionales Bild der hinter dem Kraftfahrzeug 100 liegenden
Szene erzeugt.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
ist das Beleuchtungsmittel 105 des Abblendlichts des Scheinwerfers 101 als
weiße
Leuchtdiode ausgestaltet. Da sich diese Leuchtdioden mit ausreichend
hoher Frequenz modulieren lassen, kann das Beleuchtungsmittel 105 sowohl
als Abblendlicht als auch als TOF-Beleuchtung verwendet werden.
In diesem Fall wird auf das zusätzliche
Beleuchtungsmittel 108 verzichtet.
-
Ist
das Beleuchtungsmittel 105 eine weiße Leuchtdiode mit einer blauen
Basisdiode sowie einem darüber
angeordneten phosphoreszierenden Material, so hat das emittierte
Licht ein in 3 dargestelltes Spektrum. Deutlich
erkennbar ist eine blaue Schwerpunktwellenlänge 200, welche durch das
Licht hervorgerufen wird, das die phosphoreszierende Schicht der
weißen
Leuchtdiode passiert, ohne durch Phosphoreszenz in einen anderen
Wellenlängenbereich
umgewandelt zu werden. Dieser spektrale Anteil 200 ist
der direkt von der Basisdiode emittierte Anteil des weißen Lichts.
Dieser weist bei einer Intensitätsmodulation
der Diode die volle Modulation auf. Der mit 201 bezeichnete
breite Spektralbereich wird durch Umwandlung der blauen Strahlung
in dem phosphoreszierenden Material der weißen Leuchtdiode erzeugt. Da
der Phosphoreszenzprozeß ein langsamer
Prozeß ist,
zeigt die durch Phosphoreszenz abgestrahlte Strahlung eine wesentlich
geringere Modulationstiefe oder gar keine Modulation.
-
Deutlich
ist dies in 4 zu erkennen, in der mit einem
einfachen Photodetektor die Intensität einer mit 10 MHz modulierten
weißen
Leuchtdiode (Lumileds Luxeon Star/O) dargestellt ist (50% Tastverhältnis).
Zwar beträgt
die Anstiegszeit etwa 30 Nanosekunden und die Abfallzeit etwa 40
Nanosekunden, jedoch ist ein deutlicher Untergrund zu beobachten, welcher
etwa 50% des Gesamtsignals ausmacht und der nicht moduliert ist.
Aufgrund dieses nicht modulierten Untergrunds würde ein aus dem Stand der Technik
bekannter TOF-Detektor bereits bei geringen Beleuchtungsstärken die
Sättigung
erreichen, so daß sein
dynamischer Bereich erheblich verringert ist. Darüber hinaus
führt die
Bestrahlung mit dem in 4 erkennbaren nicht modulierbaren
Untergrund zu einem erhöhten
Schrotrauschen des Detektors, ohne daß ein entsprechendes Nutzsignal
vorhanden ist.
-
Daher
muß bei
Verwendung einer weißen Leuchtdiode,
welche auf einer Basisdiode mit dahinter angeordneten phosphoreszierendem
Material realisiert ist, die erfindungsgemäße Anordnung eines TOF-Systems
verwendet werden, wie sie in 5 dargestellt
ist. Das in 5 dargestellte TOF-System weist eine
gegenüber
der 1 modifizierte TOF-Beleuchtung 1' sowie einen
ebenfalls modifizierten TOF-Detektor 2' auf. Das Beleuchtungsmittel 3' der TOF-Beleuchtung 1' ist in der
dargestellten Ausführungsform
eine weiße
Leuchtdiode 3',
welche mit dem von dem Signalgenerator 6 vorgegebenen Modulationssignal
moduliert ist. Um eine Sättigung
des TOF-Detektors 2' zu
vermeiden und darüber
hinaus das Schrotrauschen des Detektors zu verringern, ist vor dem
TOF-Detektorelement 12 ein
Filter 19 angeordnet. Dieser Filter 19 ist in
der dargestellten Ausführungsform
ein BG12-Filter der Firma Schott.
-
Dieses
Filter filtert im wesentlichen den Spektralbereich aus der von der
TOF-Beleuchtung 1' abgestrahlten
elektromagnetischen Strahlung heraus, welcher durch Phosphoreszenz
in der Phosphoreszenzschicht der weißen Leuchtdiode 3' erzeugt wird.
Damit gelangt nur das Spektrum der primären Diode der weißen Leuchtdiode 3' auf das Detektorarray 12.
Dies entspricht einer Filterung des mit 201 bezeichneten
Spektralbereichs aus 3, während der mit 200 bezeichnete
Bereich der primären
Diode auf das Detektorelement 12 fällt.
-
In 6 ist
die Intensität
einer mit 24 MHz modulierten weißen Leuchtdiode (Lumileds Luxeon Star/O)
dargestellt, wobei vor dem Detektor ein Schott BG12 Filter (Transmissionsbereich
350-480 nm) angeordnet ist. Deutlich ist erkennbar, daß das Diodensignal
eine fast vollständige
Modulation aufweist und der Untergrund vernachlässigbar ist.
-
Für Zwecke
der ursprünglichen
Offenbarung wird darauf hingewiesen, daß sämtliche Merkmale, wie sie sich
aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen für einen
Fachmann erschließen,
auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang mit bestimmten weiteren
Merkmalen beschrieben wurden, sowohl einzeln als auch in beliebigen
Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder
Merkmalsgruppen kombinierbar sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen
wurde oder technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder
sinnlos machen. Auf die umfassende, explizite Darstellung sämtlicher
denkbarer Merkmalskombinationen wird hier nur der Kürze und
der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.
-
- 1,
1'
- TOF-Beleuchtung
- 2,
2'
- TOF-Detektor
- 3,
3'
- Beleuchtungsmittel
- 4
- Modulator
oder Mischer
- 5
- elektromagnetische
Strahlung
- 6
- Signalquelle
- 7
- Linsenanordnung
- 8
- dreidimensionale
Szenerie
- 9
- reflektierte
Strahlung
- 10
- PC
- 11
- Linsensystem
- 12
- Detektorarray
- 13
- Pixel
- 14
- PMD-Element
- 15
- Ausleseelektroden
- 16
- Substrat
- 17
- Modulationsgates
- 19
- Filter
- 100
- PKW
- 101
- Flächenbeleuchtung,
Scheinwerfer
- 102
- Signalbeleuchtung,
Rückleuchte
- 103
- Beleuchtungsgehäuse
- 104
- Beleuchtungsmittel
- 105
- Beleuchtungsmittel
- 106
- Beleuchtungsmittel
- 107
- Beleuchtungsmittel
- 108
- modulierbare
Leuchtdiode
- 109
- rote
Leuchtdiode
- 110
- weiße Rückfahrleuchte
- 200
- blaue
Schwerpunktwellenlänge
- 201
- Spektralbereich