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Die
Erfindung betrifft ein Messgerät
zum amperometrischen Vermessen von Teststreifen, die ein mit einer
zu untersuchenden Flüssigkeit
benetzbares Testfeld und diesem zugeordnete Messelektroden haben,
umfassend mindestens eine Streifenaufnahme zum Einlegen eines Teststreifens,
im Bereich der Streifenaufnahme angeordnete erste Kontaktelemente
zum Kontaktieren der Messelektroden eines in der Streifenaufnahme
befindlichen Teststreifens und eine Auswerte- und Steuerschaltung.
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Die
bekannten Messgeräte
der vorstehend genannten Art umfassen üblicherweise ein Kunststoffgehäuse, in
dem die Streifenaufnahme ausgebildet ist, sowie eine in das Gehäuse einlegbare
Platine mit der Auswerte- und Steuerschaltung. Diese Konzeption
hat den Nachteil, dass sie relativ unflexibel ist, so dass die Messgeräte nur mit
erheblichem Aufwand an unterschiedliche Kundenwünsche anpassbar sind. Während die
Anpassung der Auswerte- und Steuerschaltung und der übrigen elektrischen
und elektronischen Komponenten an unterschiedliche Teststreifen
in der Regel keine großen
Probleme verursacht, muss für
die Verarbeitung von Teststreifen unterschiedlichen Formates oder
unterschiedlicher Ausbildung wegen der in dem Gehäuse ausgebildeten
Streifenaufnahme in der Regel das Gehäuse neu konzipiert werden.
Dies verursacht hohe Werkzeugkosten für die Herstellung des Gehäuses.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Messgerät der eingangs
genannten Art so auszubilden, dass es auf einfache Weise und kostengünstig an
Teststreifen unterschiedlichen Aufbaus und unterschiedlichen Formates
angepasst werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Streifenaufnahme in einem abgeschlossenen separaten Gehäuse ausgebildet
ist, das an seiner Außenseite
zweite, äußere Kontaktelemente
hat, die mit den ersten, inneren Kontaktelementen elektrisch verbunden
und zur Kontaktierung von geräteseitigen
Gegenkontaktelementen bestimmt sind, die mit der Auswerte- und Steuerschaltung
verbunden sind.
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Für die Anpassung
des Messgerätes
an unterschiedliche Teststreifen genügt es, die Streifenaufnahme
als solche zu ändern
und in das Gerätegehäuse einzusetzen.
Dies ist mit sehr viel geringeren Kosten und geringerem Aufwand
durchzuführen.
Das abgeschlossene separate Gehäuse
der Streifenaufnahme hat darüber
hinaus den Vorteil, dass die Gefahr einer Verschmutzung des Messgerätes durch die
Teststreifen wesentlich verringert wird. Das Eindringen von Testflüssigkeit
in das Messgerät
kann so weitgehend ausgeschlossen werden.
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Um
den Einbau der Streifenaufnahme in das Messgerät und ihre Verbindung mit der
Auswerte- und Steuerschaltung zu erleichtern, ist es zweckmäßig, wenn
das Gehäuse
der Streifenaufnahme an seiner Außenseite Halteelemente zu seiner
Halterung an der die Auswerte- und Steuerschaltung tragenden Platine
hat. Beispielsweise kann das Gehäuse
so ausgebildet sein, dass es in eine Aussparung der Platine einschiebbar
ist und an seiner Außenseite Führungselemente
zum Führen
des Gehäuses
an den Rändern
der Platinenaussparung hat.
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Die
Herstellung des Gehäuses
der Streifenaufnahme lässt
sich erheblich vereinfachen, wenn das Gehäuse zwei miteinander verbindbare
Teile umfasst, deren Teilungsebene durch die Streifenaufnahme parallel
zur Streifenauflagefläche
verläuft.
Es können
so leicht entformbare Teile ohne Hinterschneidungen gebildet werden,
zwischen denen die ersten inneren Kontaktelemente eingelegt werden, bevor
die Teile miteinander verbunden, beispielsweise miteinander verklipst
werden.
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Die äußeren Kontaktelemente
sind zweckmäßigerweise
von Kontaktfedern gebildet, die mit die Gegenkontaktelemente auf
der Platine bildenden Leiterbahnen in Kontakt treten können. Dabei
können
die äußeren Kontaktelemente
mit den Gegenkontaktelementen verlötet werden oder auch nur unter
mechanischer Vorspannung aneinander anliegen, wobei letzteres das
Austauschen des Gehäuses
der Streifenaufnahme erleichtert, so dass ein und dasselbe Messgerät auch beim
Benutzer für
die Verarbeitung unterschiedlicher Teststreifen leicht umgerüstet werden
kann.
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Die
inneren Kontaktelemente sind zweckmäßigerweise ebenfalls von Kontaktfedern
gebildet, die zur Anlage an Kontaktbahnen der Teststreifen bestimmt
sind. Mindestens zwei der inneren Kontaktfedern sind dabei so ausgebildet
und angeordnet, dass sie zur Anlage an derselben Kontaktbahn eines
Teststreifens gelangen können.
Durch diese Anordnung kann auf einfache Weise ein Schalter gebildet
werden, der das Messgerät
einschaltet, wenn ein Teststreifen in die Streifenaufnahme eingeschoben
und dadurch eine elektrische Verbindung zwischen diesen beiden Kontaktelementen
hergestellt wird.
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Vorzugsweise
ist auch mindestens noch ein weiteres Kontaktelement vorgesehen,
das mit einer der Datenkommunikation dienenden Kontaktfläche des
Teststreifens kontaktierbar ist.
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Die
Streifenaufnahme ist vorzugsweise so ausgebildet, dass der in der
Streifenaufnahme befindliche Teststreifen mit der Testflüssigkeit
benetzt werden kann. Dadurch wird vermieden, dass der Benutzer mit
dem benetzten Teststreifen in Berührung kommen kann, wenn er
diesen in die Streifenaufnahme einschiebt. Um zu verhindern, dass
der Benutzer den Teststreifen beim Herausziehen aus dem Messgerät anfassen
muss, ist erfindungsgemäß in dem Gehäuse der
Streifenaufnahme ein Teststreifenfreigabemechanismus vorgesehen.
Dieser umfasst vorzugsweise ein Freigabeelement und ein von außerhalb
des Gehäuses
betätigbares
Betätigungselement,
das bei Betätigung
das Freigabeelement veranlasst, die ersten, inneren Kontaktfedern,
welche den Teststreifen gegen die Streifenauflagefläche spannen,
von dem Teststreifen abzuheben, so dass bei entsprechender Ausrichtung
des Messgerätes der
Teststreifen nach unten aus der Streifenaufnahme beispielsweise
in einen Abfallbehälter
herausfallen kann.
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Vorzugsweise
sind der Freigabemechanismus und die Gehäuseteile der Streifenaufnahme
so ausgebildet, dass das Betätigungselement
in jedem der beiden Gehäuseteile
angeordnet werden kann. Somit kann je nach Wunsch das Messgerät so ausgestattet
werden, dass das Freigabeelement von der Unterseite des Messgerätes oder
von der Oberseite des Messgerätes
her betätigbar
ist. Ein solcher Freigabemechanismus kann z.B. in der Weise realisiert werden,
dass eine schwenkbar gelagerte Wippe vorgesehen ist, die mit ihrem
einen Wippenarm an den ersten inneren Kontaktfedern anliegt und
von diesen in ihrer einen Wippstellung gehalten wird, wobei die Wippe
durch einen Stößel betätigbar ist,
dessen Stellung in den Gehäuseteilen
so gewählt
ist, dass er bei seiner Betätigung
je nach Gehäuseteil
auf den einen Wippenarm oder den anderen Wippenarm wirkt.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Streifenaufnahme der vorstehend genannten
Art.
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Weitere
Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand
eines Ausführungsbeispieles
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
teilweise schematische perspektivische Ansicht einer Messplatine
eines im übrigen nicht
dargestellten Messgerätes
mit dem Gehäuse einer
Streifenaufnahme, in der sich ein Teststreifen befindet,
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2 eine
teilweise schematische perspektivische Draufsicht auf die entgegengesetzte
Seite des Gehäuses
und der Platine,
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3 eine
perspektivische Seitenansicht des Gehäuses der Streifenaufnahme allein,
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4 einen
schematischen Teilschnitt durch das in 3 dargestellte
Gehäuse
in Längsrichtung desselben,
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5 eine
teilweise schematische perspektivische Draufsicht auf das Unterteil
des Streifenaufnahmegehäuses
allein ohne Teststreifen und
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6 eine
der 5 entsprechende Darstellung mit einem eingelegten
Teststreifen.
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In 1 ist
mit 10 eine Schaltungsplatine bezeichnet, die zur Anordnung
in dem Gehäuse
eines Messgerätes
zum amperometrischen Vermessen von Teststreifen 12 bestimmt
ist. Da das Messgerät
in an sich bekannter Weise ausgestaltet sein kann, ist das Gehäuse des
Messgerätes
hier nicht dargestellt. Die Schaltungsplatine 10 trägt eine
Auswerte- und Steuerschaltung, die hier gestrichelt durch einen
Prozessor 14 und Leiterbahnen 16 angedeutet ist.
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An
ihrem dem Betrachter zugewandten Ende hat die Schaltungsplatine 10 eine
rechteckige Aussparung 18, in die eine allgemein mit 20 bezeichnete Streifenaufnahme
für den
Teststreifen 12 eingeschoben ist, die nun im weiteren näher erläutert werden soll.
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Die
Streifenaufnahme umfasst ein Gehäuse 22 mit
einem Gehäuseoberteil 24 und
einem Gehäuseunterteil 26.
Die beiden Gehäuseteile 24 und 26 sind
aus Kunststoff, beispielsweise im Spritzgußverfahren hergestellt. An
den beiden Längssei ten
des Gehäuseoberteils 24 sind
jeweils hakenförmige
Fortsätze 28 ausgebildet,
die in an dem Gehäuseunterteil ausgeformte
Aussparungen 30 eingreifen, wenn das Gehäuseoberteil
auf das Gehäuseunterteil 26 aufgesetzt
wird. Durch eine Längsverschiebung
des Gehäuseoberteils 24 relativ
zum Gehäuseunterteil 26 können die
beiden Gehäuseteile
miteinander verbunden werden, wie dies in 3 zu erkennen
ist.
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An
den Längsseiten
des Gehäuseunterteils sind
jeweils zwei seitlich abstehende untere Führungselemente 32 und
ein oberes Führungselement 34 angeordnet,
zwischen denen die die Aussparung 18 begrenzenden Platinenränder zu
liegen kommen, wenn das Gehäuse 22 der
Streifenaufnahme 20 in die Aussparung 18 eingeschoben
wird, wie dies die 1 und 2 erkennen
lassen.
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Das
Gehäuseunterteil 26 hat
eine Streifenauflagefläche 38,
die von Seitenwänden 40 begrenzt wird,
deren gegenseitiger Abstand etwa der Breite des aufzunehmenden Teststreifens 12 entspricht.
In der Streifenauflage 38 des Gehäuseunterteils 26 sind zwei
Durchtrittsöffnungen 42, 44 ausgebildet,
die zur Aufgabe einer Testflüssigkeit
auf ein Testfeld des auf der Streifenauflage 38 aufliegenden
Teststreifens 12 dienen.
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An
dem Gehäuseunterteil 26 sind
ferner Kontaktfedern 46 befestigt, die jeweils einen inneren Kontaktabschnitt 48 und
einen äußeren Kontaktabschnitt 50 haben.
Der innere Kontaktabschnitt 48 ist zur Anlage an einer
von zwei Elektrodenflächen 52 des
Teststreifens 12 bestimmt. Die äußeren Kontaktabschnitte 50 sind
zur Auflage auf den Leiterbahnen 16 der Schaltungsplatine 10 bestimmt,
wie dies 2 zeigt. Wie man in 6 erkennt,
liegen zwei der Kontaktfedern mit ihren inneren Kontaktabschnitten 48 auf
derselben Elektrodenfläche 52,
wenn der Teststreifen 12 auf der Streifenauflage 38 liegt.
Die beiden Kontaktabschnitte 48 werden auf diese Weise über die
Elektrodenfläche 52 miteinander
verbunden oder kurzgeschlossen, so dass die Anordnung aus den beiden
Kontaktfedern 46 und der sie elektrisch verbindenden Elektrodenfläche 52 als
Schalter dienen kann, um beispielsweise das Messgerät durch das
Einschieben des Teststreifens 12 bzw. das Herausziehen
des Teststreifens 12 einzuschalten bzw. auszuschalten.
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Wie
bereits oben erläutert
wurde, wird die Testflüssigkeit
durch die Öffnungen 42 und 44 erst dann
auf das Testfeld des Teststreifens 12 aufgebracht, wenn
sich dieser in der Streifenaufnahme befindet. Damit lässt sich
die Einhaltung vorgegebener Testbedingungen erleichtern und gleichzeitig
verhindern, dass der Benutzer beim Einschieben des Streifens in
die Streifenaufnahme mit der Testflüssigkeit in Berührung kommt.
Um sicherzustellen, dass der Teststreifen 12, der in dem
Gerät durch
die Kontaktfedern 46 gegen die Streifenauflage 38 gedrückt wird,
beim Entfernen aus dem Messgerät
nicht angefasst zu werden braucht, ist ein Freigabemechanismus vorgesehen,
um die Kontaktabschnitte 48 von den Elektrodenflächen 52 abzuheben.
Dieser Freigabemechanismus umfasst eine Wippe 54, die unterhalb
der inneren Kontaktabschnitte 48 auf einem Steg 56 schwenkbar
gelagert ist. Die Wippe 54 liegt mit einem ersten Wippenarm 58 an
der Unterseite der Kontaktabschnitte 48 der Kontaktfedern 46 an.
In dem Gehäuseoberteil 24 des
Gehäuses 22 ist
ein Stößel 60 angeordnet,
der mit seinem Schaftteil 62 eine Bohrung 64 in
dem Gehäuseoberteil 24 durchsetzt
und mit seinem Stößelkopf 66 auf
dem zweiten Wippenarm 68 aufliegt. Durch Niederdrücken des Stößels 60 wird
die Wippe 54 verschwenkt, wodurch in 4 der
Wippenarm 58 nach oben geht und die Kontaktabschnitte 48 von
der Streifenauflage 38 bzw. den Elektrodenflächen 52 des
Teststreifens 12 abhebt. Dieser ist nun nicht mehr eingeklemmt
und kann bei entsprechender Haltung des Messgerätes unten aus der Streifenaufnahme 20 herausfallen.
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Je
nach Kundenwunsch kann der Stößel 60 für eine Betätigung von
der Oberseite oder der Unterseite des Messgerätes her angeordnet werden.
Zu diesem Zweck ist auch in dem Gehäuseunterteil 26 eine
Bohrung 70 vorgesehen, in die ein gestrichelt angedeuteter
Stößel 60 eingesetzt
werden kann, wobei die Anordnung so getroffen ist, dass der Stößel mit
seinem Stößelkopf 66 dann
an der Unterseite des Wippenarmes 58 anliegt, um diesen
bei der Betätigung
des Stößels 60 nach
oben zu drücken.
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Die äußeren Kontaktabschnitte 50 können auch
so ausgebildet sein, dass sie für
ein Verlöten
mit den Kontaktbahnen 16 der Platine 10 geeignet
sind.