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Die
Erfindung betrifft eine Fahrzeug-Tragstruktur und einen Fahrgestellrahmen
für eine
solche Fahrzeug-Tragstruktur, insbesondere für Omnibusse, sowie ein Achsmodul
zur Verwendung in einer solchen Fahrzeug-Tragstruktur.
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Für Omnibusse
sind aufgrund der besonderen Anforderungen der Anwendung Fahrgestell-Strukturen
mit zwischen den Rädern
zur Mittellängsebene
des Fahrgestells hin versetzten Haupt-Längsträgern und mit diese verbindenden Querträgern gebräuchlich.
Die Haupt-Längsträger können durch
in Längsrichtung
durchgehende Trägerprofile
oder auch Fachwerkkonstruktionen gebildet sein und insbesondere
auch eine Fahrgestellröhre
bilden. Auf einem solchen Fahrgestell ist der den Fahrgastraum umgebende
Aufbau aufgesetzt, wobei der Aufbau über Querträger mit dem Fahrgestell verbunden
ist.
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Aus
der DE-PS 475 987 ist ein Wagenkastengestell bekannt, bei welchem
zwei nahe der Mittellängsebene
des Gestells in Längsrichtung
parallel verlaufende Längsträger über Querträger verbunden sind.
Die Querträger
ragen beidseitig über
die Längsträger hinaus
und sind an ihren gegenüber
liegenden Enden über
Knotenbleche mit Querspanten verbunden, welche als einen Innenraum überspannende, nach
unten offene Bögen
geformt sind.
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Die
DE 199 03 724 A1 beschreibt
ein Gerippe für
einen Omnibus, bei welchem ein den Nutzraum übergreifender Kasten an vertikalen
Eckstreben und entlang von Dachkanten großvolumig aufgebaute Holme und
zwischen diesen Hilfs- und
Aussteifungselemente aufweist.
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Bei
einem selbsttragenden Aufbau für
Omnibusse nach der
DE
22 31 333 A1 ist das Dach torsionssteif doppelwandig ausgeführt und über wenige auf
Druck beanspruchbare Verbindungselemente gegen die Federung des
Fahrzeugs abgestützt.
Der Fahrzeugboden ist über
mehrere in Längsrichtung beabstandete
Zugglieder mit dem Dach verbunden.
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In
der
DE 29 36 708 C2 ist
ein Omnibusgerippe beschrieben, welches ausgehend von einem Grundrahmen
mit nahe der Mittellängsebene
verlaufenden Fachwerk-Längsträgern ein
geringes Gewicht des gesamten Omnibus-Gerippes erreichen soll, indem weitere
Fachwerk-Längsträger in den
Ecken des Dachbereiches vorgesehen sind.
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Fahrzeug-Tragstrukturen
sind in derzeit bevorzugter Ausführung
aus einem Grundrahmen für das
Fahrgestell und einem auf diesem aufgesetzten und über Querträger verbundenen,
den Fahrgastraum umgebenden Aufbaurahmen zusammengesetzt, wobei
Grundrahmen und Aufbaurahmen vorzugsweise in Fachwerkbauweise ausgeführt sind und
jeweils röhrenförmige Teil-Tragstrukturen bilden. Dieses
Baukonzept erweist sich aber als wenig flexibel gegenüber Geometrievarianten,
da Änderungen in
Teilabschnitten weitreichend andere Teile der Tragstruktur mit beeinflussen.
Ferner ist trotz der Fachwerkbauweise das Gesamtgewicht der Tragstruktur
hoch.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fahrzeug-Tragstruktur und
einen Fahrgestellrahmen, insbesondere für Omnibusse, sowie ein Achsmodul
für eine
solche Tragstruktur anzugeben.
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Erfindungsgemäße Lösungen sind
in den unabhängigen
Ansprüchen
beschrieben. Die abhängigen
Ansprüche
enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Während bei
gebräuchlichen
Tragstrukturen für
Omnibusse eine Aufbauröhre
getrennt von einer Fahrgestellröhre
erstellt wird, ist gemäss
der Erfindung vorgesehen, dass Ringspanten der Außenkontur
der gesamten Tragstruktur folgen und in in Längsrichtung aufeinanderfolgend
mehrfacher Anordnung zusammen mit Längsaussteifungselementen eine selbsttragende
Röhre begrenzen,
welche sowohl den Fahrgastraum als auch das Fahrgestell und/oder
den Motor einschließt.
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Fahrgastraum
einerseits und Fahrgestell bzw. Motor andererseits können durch
Einfügen
von Zwischen-Bodenträgern,
vorzugsweise in variabler Höhe,
getrennt werden. Die Bodenträger
können
in vorteilhafter Ausführung
zur Aussteifung der Ringspanten dienen.
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Haupt-Längsträgerelemente,
welche in Längsrichtung
der Tragstruktur verlaufend die statische Belastbarkeit der Tragstruktur
insbesondere gegen vertikale Verformung überwiegend bestimmen, sind
vorteilhafterweise in Ecken des annähernd rechteckförmigen Querschnitts
der Tragröhre
angeordnet. Diese Haupt-Längsträgerelemente
sind vorteilhafterweise zumindest in einem Längsabschnitt zwischen Vorderachsanordnung
und Hinterachsanordnung über
mehrere in Längsrichtung
aufeinanderfolgende Ringspanten nach Art von Längsgurten ununterbrochen durchgehend
ausgeführt.
Ringspanten und Haupt-Längsträgerelemente
sind vorteilhafterweise an Knoten unterbrechungsfrei kreuzend aneinander
vorbeigeführt
und miteinander verbunden, insbesondere verschweißt. Vorzugsweise
sind die Ringspanten an den Ecken des im wesentlichen rechteckigen
Querschnitts der selbsttragenden Röhre gegen die Rechteckform
mit abgeschrägten
Ecken verlaufend ausgebildet und die Haupt-Längsträgerelemente
außerhalb
des von den Ringspanten umschlossenen Querschnitts in den abgeschrägten Eckbereichen
angeordnet. Die Haupt- Längsträgerelemente
sind vorteilhafterweise als Hohlprofile ausgeführt. Die Hohlprofile können kostengünstig als Halbzeuge
auf im Einzelfall benötigte
Längen
zugeschnitten und in die Tragstruktur eingesetzt werden.
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Weitere
Längsaussteifungselemente
zusätzlich
zu den Haupt-Längsträgerelementen
sind vorteilhafterweise in den die Tragröhre begrenzenden Dach-, Boden-
und Seitenflächen
angeordnet. Diese weiteren Längsaussteifungselemente
sind dabei vorzugsweise als Abschnitte zwischen den Ringspanten ausgeführt und
ohne Unterbrechung der Ringspanten zwischen diese eingefügt und mit
diesen verbunden, insbesondere verschweißt.
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Die
erfindungsgemäße Fahrzeug-Tragstruktur
zeichnet sich insbesondere auch durch den einfachen modularen Aufbau
mit vielen Wiederholteilen aus. Insbesondere können Ringspanten und Haupt-Längsträgerelemente
für eine
große
Variante von Tragstrukturen und/oder innerhalb einer Tragstruktur
gleich verwandt werden. Die Erfindung bringt dadurch in der Fertigung
erhebliche Kostenvorteile. Ferner ergeben sich durch den erfindungsgemäßen Aufbau
Vorteile durch geringes Gewicht der Tragstruktur selbst.
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Insbesondere
bei Anordnung der unteren Haupt-Längsträgerelemente in den unteren
Ecken der im wesentlichen rechteckigen Kontur der Röhre der
Fahrzeug-Tragstruktur liegen die Oberkanten der Haupt-Längsträgerelemente
vorteilhafterweise höher als
durch das die Oberkanten der diese Haupt-Längsträgerelemente
verbindenden unteren Abschnitte der Ringspanten bestimmte innere
Bodenniveau der Röhre
der Tragstruktur. Vorteilhafterweise kann auf dem inneren Boden
der Röhre
der Tragstruktur ein flacher Kraftstofftank oder ein Druckluftbehälter angeordnet
sein, welcher quer zur Längsrichtung
vorteilhafterweise den überwiegenden Teil
der Breite der Tragstruktur einnimmt und dessen Oberkante vorzugsweise
annähernd
mit der Oberkante der unteren Haupt-Längsträgerelemente zusammenfällt. Dies
ermöglicht
auf vorteilhafte Weise einen stufenlos durchgehenden Boden eines
Gepäckraums
bei gleichzeitig vorteilhafter Nutzung des Raums zwischen den unteren
Abschnitten der Ringspanten und der Oberkante der unteren Haupt-Längsträgerelemente.
Anstelle eines Tanks oder Behälters
können
auch andere Aggregate des Fahrzeugs an dieser Stelle untergebracht
sein.
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Die
Unterkanten der unteren Haupt-Längsträgerelemente
liegen vorteilhafterweise auf Höhe der
Unterkanten der unteren Abschnitte der Ringspanten. Diese verlaufen
vorteilhafterweise zwischen den Haupt-Längsträgerelementen horizontal gerade und
liegen in einer die Tragstruktur nach unten begrenzenden horizontalen
ebenen Bodenfläche.
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Die
seitlichen Abschnitte der Ringspanten zwischen den oberen und unteren
Haupt-Längsträgerelementen
verlaufen vorteilhafterweise im wesentlichen vertikal mit leichter
Wölbung
nach außen. Die
Ringspanten sind vorzugsweise als Schweißkonstruktion mit mehreren,
in Umfangsrichtung aneinander anschließenden Abschnitten ausgeführt. In
den Ecken der annähernd
rechtwinkligen Verlaufs der Ringspanten sind diese vorteilhafterweise
verstärkt, insbesondere
mit senkrecht zur Längsachse
verlaufenden Blechabschnitten.
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Ein
erfindungsgemäßer Fahrgestellrahmen, insbesondere
für eine
erfindungsgemäße Fahzeug-Tragstruktur,
enthält
zwei in Längsrichtung
verlaufende seitlich voneinander beabstandete Haupt-Längsträgerelemente,
welche über
mehrere in Längsrichtung
voneinander beabstandete Querverbindungen miteinander verbunden
sind.
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An
dem Fahrgestellrahmen sind Anbindungsstellen für eine Vorderachsanordnung
und eine Hinterachsanordnung vorgesehen, welche näher an der
Mittel längsebene
des Fahrgestellrahmens liegen als die Haupt-Längsträgerelemente. Im Unterschied zu
gebräuchlichen
Fahrgestellrahmen mit bei der Mittelängsachse liegenden Längsträgern verläuft der Kraftfluss
von den Anbindungen der Achsanordnungen zu den Haupt-Längsträgerelementen
nach außen
bzw. umgekehrt von den Haupt-Längsträgerelementen
zu den Anbindungen der Achsanordnungen nach innen. Die der Mittellängsachse
des Fahrgestellrahmens zuweisenden inneren Kanten der Haupt-Längsträgerelemente
sind seitlich vorteilhafterweise um wenigstens 60 %, insbesondere
wenigstens 70 %, vorzugsweise wenigstens 80 % der Breite des Fahrgestellrahmens
voneinander beabstandet.
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Die
der Mittellängsebene
abgewandten Außenkanten
der beiden Haupt-Längsträgerelemente sind
vorteilhafterweise um wenigstens 80 %, insbesondere wenigstens 90
%, vorzugsweise wenigstens 95 % der Breite des Fahrgestellrahmens
voneinander seitlich beabstandet. In bevorzugter Ausführung bilden
die Außenkanten
der Haupt-Längsträgerelemente
die seitliche Begrenzung des Fahrgestellrahmens.
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Die
Innenkanten der Haupt-Längsträgerelemente
sind vorteilhafterweise seitlich weiter voneinander beabstandet
als der kleinste zulässige
seitliche Abstand gegenüber
liegender Räder
einer Achsanordnung.
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Die
Haupt-Längsträgerelemente
sind vorzugsweise als gerade Profile ausgeführt und im Längsbereich
der Vorderachsanordnung und/oder der Hinterachsanordnung unterbrochen.
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Im
Längsbereich
der Vorderachsanordnung und/oder der Hinterachsanordnung ist vorteilhafterweise
ein Achsmodul vorgesehen, welches mit seitlich außenliegenden
Verbindungsstellen mit den Längsträgerelementen
verbunden ist, vor zugsweise an Knotenbereichen mit die Haupt-Längsträgerelemente
quer verbindenden Spanten und/oder Ansatzstellen für Vertikalabschnitte
von Ringspanten einer vollständigen
Fahrzeug-Tragstruktur. Die Achsmodule sind vorteilhafterweise in
sich formstabil und überbrücken die
Unterbrechungen der Längsträgerelemente
in den Längsbereichen
der Achsanordnungen. Ein Achsmodul ist dabei vorteilhafterweise über vier Verbindungsstellen
mit den Haupt-Längsträgerelementen
verbunden. In einer ersten vorteilhaften Ausführungsform kann ein Achsmodul
mit den Haupt-Längsträgerelementen
an den Knoten von Haupt-Längsträgerelementen
und diese quer verbindenden Spanten, insbesondere über die
Spanten erfolgen. Insbesondere bei dem Achsmodul für die angetriebene
Hinterachse kann das Achsmodul die Querverbindung der seitlich beabstandet
gegenüber liegenden
Haupt-Längsträger übernehmen
und an die Stelle eines quer verbindenden Spants treten.
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Die
Positionen der Verbindungen der Achsmodule mit dem Haupt-Längsträgerelementen liegen vorzugsweise
um wenigstens 20 % der Breite des Fahrgestellrahmens weiter seitlich
auseinander als seitlich beabstandete Positionen der Anbindung einer
Achsanordnung an ein Achsmodul.
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Merkmale
der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Tragstruktur
und des erfindungsgemäßen Fahrgestellrahmens
wie beschrieben sind an vergleichbaren Positionen übertragbar
oder austauschbar, so dass die zu Fahrgestellrahmen bzw. Fahrzeug-Tragstruktur
gegebenen Erläuterungen
wechselseitig angewandt werden.
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Fahrzeug-Tragstruktur
einschließlich
Fahrgestellrahmen können
vorteilhafterweise aus kostengünstig
verfügbaren
Standard-Stahlsorten bestehen.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei
zeigt:
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1 das
Aufbauprinzip einer bekannten Tragstruktur,
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2 einen
grundsätzlichen
Aufbau eines Abschnitts einer erfindungsgemäßen Tragstruktur,
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3 eine
Schrägansicht
eines Omnibus-Mittelteils,
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4 einen
Querschnitt der Tragstruktur mit Bodenträgern und einem Hinterachsmodul,
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5 einen
Fahrgestellrahmen für
eine Tragstruktur nach 3,
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6 ein
Achsmodul.
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Der
in 1 skizzierte prinzipielle Aufbau bekannter Tragstrukturen
für Omnibusse
umfasst eine selbsttragende, einen Fahrgastraum umgebende Aufbauröhre AR mit
zu einer Gitterstruktur verbundenen längs-, quer- und schrägverlaufenden
Gitterelementen. Eine das Fahrwerk und den Motor aufnehmende Fahrgestellröhre FR ist
gleichfalls selbsttragend in Gitterstruktur-Bauweise aufgeführt. Die
Fahrgestell-Röhre
FR und die Aufbauröhre
AR sind über Querträger miteinander
verschweißt.
Die Fahrgestellröhre
FR enthält
typischerweise zwei in seitlicher Richtung zwischen den Rädern nahe
bei der Mittellängsebene
des Fahrzeugs angeordnete Längsträger, welche
auch als Fachwerk-Gitterkonstruktion ausgeführt sein
können.
Derartige Trägerstruktur-Aufbauten sind
beispielsweise in dem Standardwerk „Karosserietechnik" von Pippert beschrieben.
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Durch
die Trennung in eine Aufbauröhre
und eine Fahrgestellröhre
können
beide Röhren
getrennt voneinander aufgebaut und optimiert werden, der Gesamtaufbau
wird aber komplex und für
jede Variante nach Länge
oder Höhenaufteilung
zwischen Aufbauröhre
und Fahrgestellröhre
sind neue Strukturberechnungen erforderlich.
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In 2 ist
der prinzipielle Aufbau einer erfindungsgemäßen Tragstruktur skizziert.
Diese enthält
als wesentliche Elemente Ringspanten SP, welche in Längsrichtung
LR mehrfach aufeinanderfolgend angeordnet sind. Die Ringspanten
sind in Längsrichtung über Längsaussteifungselemente
verbunden. Längsaussteifungselemente
und in Längsrichtung
beabstandete Ringspanten begrenzen eine Tragröhre mit im wesentlichen in
Längsrichtung
konstantem Querschnitt, welche sowohl den Fahrgastraum umschließt, als
auch Fahrgestell und/oder Motor aufnimmt.
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Der
Querschnitt der Tragröhre
ist im wesentlichen rechteckig. Die Seitenwände und/oder die Dachfläche können in
an sich bekannter Weise geringfügig
nach außen
gewölbt
sein.
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Die
Ringspanten sind vorteilhafterweise als vollständig umlaufend geschlossene,
aus mehreren Segmenten zusammen geschweißte Strukturen, welche vorzugsweise
in einer Ebene liegen, gebildet. Die Ringspanten bzw. deren Segmente
können
insbesondere aus Rohrabschnitten zusammengesetzt sein.
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Die
Ringspanten folgen im wesentlichen der Außenkontur der Tragröhre, insbesondere
im Bereich der Seitenwände,
der Dachfläche
und der Bodenfläche.
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In
den Ecken des im wesentlichen rechteckigen Querschnitts der Tragröhre sind
die Ringspanten vorteilhafterweise gegenüber den Ecken des im wesentlichen
rechteckigen Querschnitts in Form von schräg verlaufenden, die Ecken verkürzenden
und überbrückenden
Abschnitten EA ausgeführt.
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Erste
Längsaussteifungselemente
als Haupt-Längsträgerelemente
WPO oben bzw. WPU unten sind vorteilhafterweise in den Ecken, insbesondere
in allen vier Ecken des im wesentlichen rechteckigen Querschnitts
angeordnet. Die Haupt-Längsträgerelemente
sind vorteilhafterweise als Hohlprofile ausgeführt und können kostengünstig als
Halbzeuge bereitgehalten und auf jeweils benötigte Längen zugeschnitten und in die
Tragstruktur eingefügt
werden. Die Haupt-Längsträgerelemente
verlaufen vorteilhafterweise in Längsrichtung LR ohne Unterbrechung über mehrere
Ringspanten hinweg. Insbesondere im Dachbereich verlaufen die Haupt-Längsträger WPO vorteilhafterweise über die
gesamte Länge
des in 3 in Schrägansicht
dargestellten Mittelteils der Tragstruktur hinweg. Die Haupt-Längsträgerelemente
liegen vorteilhafterweise außerhalb
der Ringspanten SP an deren schrägen,
die Ecken überbrückenden
und verkürzenden
Abschnitten EA an. Die Haupt-Längsträger sind
vorzugsweise mit den Ringspanten verschweißt. Die im Querschnitt der
Tragröhre
nach außen
weisenden Flächen
der Haupt-Längsträgerelemente
WPO, WPU sind vorteilhafterweise nach außen gewölbt. Vorteilhafterweise können in
allen vier Ecken des im wesentlichen rechteckigen Querschnitts einheitliche
Haupt-Längssträgerelemente
WPO, WPU vorgesehen sein. Bei in anderer, bevorzugter Ausführung mit
ungleichen Querschnitten von WPO und WPU können unterschiedliche Stabilitätsanforderungen
in oberen und unteren Ecken bei gleichzeitiger Gewichtsoptimierung
berücksichtigt
werden.
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Die
abgeschrägten
Eckbereiche der Ringspanten SP sind vorteilhafterweise mit quer
zur Längsrichtung
liegenden weiteren Queraussteifungselementen EBO oben bzw. EBU unten
verstärkt.
Die Queraussteifungselemente können
als ebene Bleche, als Profile, als Tiefziehteile oder ähnliche
bekannte Formen ausgeführt
sein und weisen vorteilhafterweise zwei in Längsrichtung beabstandete und mit
den Ringspanten in Ebenen quer zur Längsachse fluchtende Blechflächen auf.
Vorteilhafterweise sind die Zwischenräume in den weiteren Queraussteifungen
EBO und insbesondere EBU zwischen zwei solchen in Längsrichtung
LR beabstandeten Blechflächen
zum Inneren der Tragröhre
hin offen. Die Ausbildung der Eckbereiche der Ringspanten und die Querschnitte
der oberen oder unteren Längsaussteifungselemente
können
im Detail einer Vielzahl von Variationen zugänglich sein. Insbesondere können die
unteren Längsausteifungselemente
mit geringerer Bauhöhe
ausgeführt
sein.
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In 2 sind
weitere Längsaussteifungselemente
LD in Dachfläche
und/oder LB in Bodenfläche und/oder
LS in Seitenwänden,
vorzugsweise in allen diesen Flächen,
insbesondere in jeder Fläche
wenigstens zwei in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt angeordnete
solche weiteren Längsaussteifungselemente
vorgesehen. Die weiteren Längsaussteifungselemente
sind vorteilhafterweise in Längsrichtung
zwischen aufeinander folgende Ringspanten SP eingepaßt. Die
Form der Längsaussteifungselemente
kann mit Längsaussteifungselementen
LS in den Seitenwänden,
LB in der Bodenfläche
und LD in der Dachfläche
unterschiedlich vorgesehen sein. Vorteilhafterweise sind die weiteren
Längsaussteifungselemente
LS und/oder LB und/oder LD als Profilbleche, insbesondere abgekantete
Blechprofile ausgeführt,
welche sich in radialer Richtung bezogen auf eine Mittellängsachse
der Tragröhre
annähernd über den
durch die Dicke DS der Ringspanten in dieser Richtung beanspruchten
Raum, welcher typischerweise in der Größenordnung von 5 bis 10 cm liegt,
erstrecken. Die weiteren Aussteifungselemente LB, LS, LD weisen
vorteilhafterweise in Umfangsrichtung des Tragröhrenquerschnitts eine größere Erstreckung
auf als in radialer Richtung. Die weiteren Längsaussteifungselemente LS,
LD, LB sind vorteilhafterweise mit den Ringspanten verschweißt.
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In 3 ist
in Schrägansicht
ein vorteilhafter Gesamtaufbau eines Mittelteils einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Tragstruktur
skizziert, an welches ein Frontmodul und ein Heckmodul angesetzt
werden können.
Die weiteren Längsaussteifungselemente
LB, LS, LD sind der Übersicht
halber in 3 weg gelassen.
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In 3 sind
neben den zu 2 erläuterten Aufbauelementen der
Tragstruktur zusätzlich
mehrere Aggregatmodule eingezeichnet. Als Aggregatmodule sind ein
Vorderachsmodul VM, ein Motormodul MM in Mittelmotorposition und
ein Hinterachsmodul HM eingezeichnet. Im Bodenbereich sind im Anschluss
an die Achsmodule zusätzliche
Knotenbleche KB zur Aussteifung eingeschweißt. Abweichend von 3 kann
das Motormudul für
gebräuchliche Heckmotorposition
in Längsrichtung
hinter dem Hinterachsmodul liegen.
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Im
Bereich des Vorderachsmoduls VM und des Hinterachsmoduls HM sind
die Haupt-Längsträgerelemente
WP in den unteren Ecken der Tragröhre unterbrochen. Die Tragfunktion
der Haupt-Längsträgerelemente
in diesen Positionen ist teilweise durch Aussteifungsplatten AB,
welche im wesentlichen zu Längsrichtung
LR und Umfangsrichtung der Tragröhre
parallele Plattenflächen
aufweisen und mit den in Längsrichtung
gegenüber
liegenden Ringspanten SP in diesen Positionen verschweißt sind,
sowie die Achsmodule VM, HM übernommen.
Das Vorderachsmodul VM und das Motormodul MM sind vorteilhafterweise
mit der Tragröhre
in Längsrichtung
an oder bei Knotenbereichen von Haupt-Längsträgerelementen
und aufeinander folgenden Ringspanten verbunden, insbesondere verschweißt. Die
Module sind vorteilhafterweise als in sich steife und selbsttragende Rahmen
ausgeführt.
Vorteilhafterweise kann die Verbin dung der Aggregatmodule mit der
Tragröhre
an den Ringspanten in der Weise erfolgen, dass Rahmenelemente der
Aggregatmodule in den zum Innern der Tragröhre hin offenen Zwischenraum
zwischen in Längsrichtung
beabstandeten Blechflächen der
weiteren Queraussteifungselemente EBU in den unteren Ekken der Tragröhre eingreifen
und dort verschweißt
sind.
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Durch
den modularen Aufbau der Aggregatmodule können diese in je nach Fahrzeugaufbau
im Detail wechselnder Längsposition
eingesetzt werden. Insbesondere kann das Motormodul MM sowohl für Mittelmotorposition
als auch für
die bevorzugte Heckmotorposition in gleicher Art verwendbar sein. Eine
Sonderstellung nimmt das Hinterachsmodul HM ein, welches durch den
komplexen Aufbau des Hinterachsaggregats im skizzierten vorteilhaften
Beispiel in Längsrichtung
mehr Platz beansprucht als dem Abstand zweier in Längsrichtung
LR aufeinander folgender Ringspanten entspricht. Die Ringspanten
sind an diesen Längspositionen
im Bodenbereich aufgetrennt. Die Tragfunktion der Bodenabschnitte der
beiden Ringspanten in diesem Bereich wird durch den Rahmenaufbau
des Hinterachsmoduls selbst übernommen.
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In 6 ist
ein vorteilhaftes Beispiel eines Hinterachsmoduls dargestellt, welches
im skizzierten Beispiel im wesentlichen als Rohrrahmenkonstruktion
aufgebaut ist. Über
Anschlussplatten AP ist das Hinterachsmodul an vier Verbindungsstellen
mit den unterbrochenen Haupt-Längsträgerelementen
verbindbar. An oder bei den Verbindungsstellen sind in der Fahrzeug-Tragstruktur
die vertikalen Abschnitte der Ringspanten angeschlossen. Die unteren
Abschnitte der Ringspanten sind durch von der Achsanordnung nach
vorne bzw. nach hinten weg gewölbte Träger TA des
Hinterachsmoduls ersetzt. Die getrennten Aggregatmodule VM, MM und
HM nach 3 haben den weiteren Vorteil,
dass Achs- und Motormodul entkoppelt sind und in verschiedener gegenseitiger
Anordnung eingesetzt werden können.
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In
der Querschnittsskizze durch die Tragröhre mit Blickrichtung in Längsrichtung
nach 4 ist eine solche Überbrückung der Ringspanten SP im Bodenbereich
durch das Hinterachsmodul HM verdeutlicht.
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Aus 4 ist
auch anschaulich eine bevorzugte Form von Zwischenbodenträgern skizziert, welche
beidseitig mit den im wesentlichen vertikalen Abschnitten von Ringspanten
verbunden, insbesondere verschweißt sind. Die Bodenträger ZT können in variabler
Höhenposition
mit den Ringspanten verbunden sein, so dass mit einheitlicher Bauform
der Zwischenbodenträger
ZT unterschiedliche Bodenhöhen
realisiert werden können.
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Die
Zwischenbodenträger
ZT können
in gewichtsparender Bauweise einen die gegenüber liegenden Fahrzeugseiten überbrückenden
und Anschlussabschnitte an die vertikalen Abschnitte der Ringspanten
bildenden Rohr- oder Profilrahmen sowie diesen aussteifende Bleche
enthalten. Eine Verbindung der Zwischenbodenträger ZT mit dem Fahrgestellrahmen
ist vorzugsweise nur über
die seitlichen vertikalen Abschnitte der Ringspanten gegeben. Der über dem
Zwischenboden den Fahrgastraum bildende Teilquerschnitt der Tragröhre zeigt sich
mit dem beschriebenen Aufbau der Tragröhre überraschend gegenüber einer
Standard-Unfallsituation eines z. B. beim Umkippen mit einer oberen
Ekke aufschlagenden Omnibusses stabiler als herkömmliche Tragröhren mit
gleicher Stärke
der vertikalen Säulen
der Ringspanten SP. Hieraus resultiert vorteilhafterweise ein größerer Überlebensraum
innerhalb des Fahrgastraumes der erfindungsgemäßen Tragstruktur.
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Der
Gepäckraum
unterhalb des Zwischenbodens ist vorteilhafterweise quer zur Längsrichtung durchgehend.
Während
bei gebräuchlichen
Omnibus-Tragstrukturen
der Gepäckraum
in Längsrichtung
durch die Querträger
jeweils unterbrochen ist, kann bei der erfindungsgemäßen Tragsstruktur
insbesondere zwischen Vorderachsmodul und Hinterachsmodul ohne dazwischen
liegendes Motormodul der Gepäckraum
auch in Längsrichtung über mehrere
aufeinanderfolgende Ringspanten durchgehend ausgeführt sein.
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Die
Haupt-Längsträgerelemente
WPU in den unteren Ecken der Tragröhre haben im Interesse einer
hohen Aussteifung bei gleichzeitig geringer Wandstärke eine
Höhe HW
von typischerweise wenigstens 15 cm. Hierdurch ergibt sich eine
gegenüber der
durch die Bodenabschnitte und die weiteren Längsaussteifungselemente LB
bestimmten inneren Bodenhöhe
höhere
Kante des Gepäckraums.
In vorteilhafter Weiterbildung kann vorgesehen sein, in diesem Bodenbereich
bis zur Oberkante der in den unteren Ecken der Tragröhre angeordneten Haupt-Längsträgerelemente
WPU die Höhendifferenz
zu den unteren horizontalen Abschnitten der Ringspanten und den
weiteren Längsaussteifungselementen
LB für
einen flachen Kraftstofftank zu verwenden, über welchem dann eine auf oder über der Höhe der Oberkante
der Haupt-Längsträgerelemente liegende
Gepäckauflagefläche ausgebildet
werden kann. Hierdurch wird der von dem Kraftstofftank ansonsten
benötigte
Raum an anderer Stelle frei.
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In
anderer vorteilhafter Ausführung
können die
unteren Haupt-Längsträgerelemente
niedriger ausgeführt
sein, so dass die Höhe
der Stufe zum inneren Boden der Tragstruktur geringer ausfällt und die
Höhendifferenz
für flacheren
Fahrzeugkomponenten wie elektrische Schalttafeln ausgenutzt ist oder
ungenutzt bleibt.
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Zur
Aussteifung der Tragkonstruktion gegen Scherverformung können zusätzlich Seitenflächen mit
Blechen und/oder flächigen
Einsätzen,
insbesondere auch Fensterscheiben, versehen sein.
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In 4 sind
zusätzlich
einige vorteilhafte relative Maße
des Fahrgestellrahmens veranschaulicht. Der seitliche Abstand BI
der Innenkanten der unteren Haupt-Längsträgerelemente WPU beträgt vorteilhafterweise
wenigstens 60 %, insbesondere wenigstens 70 % vorzugsweise wenigstens
80 % der Breite BG des Fahrgestellrahmens. Dieser Abstand BI ist
vorteilhafterweise größer, insbesondere
um wenigstens 20 % größer als
die kleinste seitliche lichte Weite BR zwischen Rädern RR
einer Achsanordnung, bei vorne und hinten unterschiedlicher lichter Weite
vorzugsweise auch größer als
die größere lichte
Weite. Die Abstand BI ist vorteilhafterweise um wenigstens 20 %
größer als
die kleinste seitliche lichte Weite BR zwischen Rädern RR
einer Achsanordnung. Der seitliche Abstand der Außenkanten
der unteren Haupt-Längsträgerelemente
WPU beträgt
vorteilhafterweise wenigstens 80 %, insbesondere wenigstens 90 %,
vorzugsweise wenigstens 95 % der Breite BI des Fahrgestellrahmens.
In der skizzierten bevorzugten Ausführung bilden die Außenkanten
der unteren Haupt-Längsträgerelemente
die seitliche Begrenzung des Fahrgestellrahmens.
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In 5 ist
eine erfindungsgemäße Tragstruktur
für ein
Fahrgestell eines Omnibusses skizziert. Der Aufbau entspricht dem
unteren Teil der in 3 skizzierten Tragstruktur.
Fahrgestelle werden häufig
separat vorgefertigt, um das Transportvolumen gegenüber einem
vollständigen
Aufbau nach Art der 3 zu reduzieren.
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Während bei
typischen Omnibus-Fahrgestellen zwei durchgehende, gegebenenfalls
aus einzelnen Abschnitten zusammengeschweißte Längsträger, insbesondere in U-Profilform
nahe der Mittellängsebene
des Fahrgestells zwischen den Rädern angeordnet
sind, sind die Haupt-Längsträger bei
dem in 5 skizzierten erfindungsgemäßen Fahrgestell durch die Haupt- Längsträgerelemente WPU im Bereich
der Ecken des Querschnitts der späteren vollständigen Tragstruktur
angeordnet. Die unteren Haupt-Längsträgerelemente
WPU liegen vorteilhafterweise um wenigstens 60 % der Breite des
Fahrgestellrahmens seitlich beabstandet. Insbesondere können die
Haupt-Längsträgerelemente
den Fahrgestellrahmen seitlich begrenzen.
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Die
Haupt-Längsträgerelemente
WPU sind im Bereich der Achsmodule VM für die Vorderachse und HM für die Hinterachse
in Längsrichtung
unterbrochen. Die Unterbrechung beträgt vorteilhafterweise mehr
als einen Raddurchmesser der zur Bestückung des Fahrzeugs vorgesehenen
Räder.
Die durch diese Unterbrechungen beabstandeten Abschnitte der Haupt-Längsträgerelemente
sind durch die Achsmodule VM bzw. HM überbrückt, wobei durch die selbsttragende,
eigensteifige Konstruktion der Achsmodule wiederum eine stabile
Struktur des Fahrgestellrahmens erreicht wird. Das Fahrgestell ist in
diesem Zustand noch torsionsweich. Die Formstabilität der vollständigen Omnibus-Tragstruktur
ergibt sich aus der Verbindung des Fahrgestellrahmens mit dem weiteren
Aufbau wie zu 3 beschrieben. Von den Ringspanten
der in 3 skizzierten Tragstruktur sind in dem Fahrgestellrahmen
lediglich die entlang des Fahrzeugbodens verlaufenden Querabschnitte
QS und die Eckbereiche EA als Anschlüsse an die Haupt-Längsträgerelemente
WPU vorhanden. Die übrigen
Abschnitte der Ringspanten werden später mit den Ansätzen der
Ringspanten am Fahrgestell verschweißt. In Längsrichtung im Anschluss an
die Achsmodule sind vorteilhafterweise bereits die Knotenbleche
KB eingeschweißt.
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Die
Bauhöhe
des Fahrgestellrahmens ist in erster Linie bestimmt durch die Aggregatmodule
sowie gegebenenfalls die in 3 mit AB
bezeichneten und die Unterbrechungen der Haupt-Längsträgerelemente überbrückenden
Aussteifungsplatten. Die Haupt-Längsträgerelemente
liegen im unteren Bereich der Bauhöhe des Fahrgestells nahe bei
der unteren Begrenzungsebene oder bis zu dieser reichend. Zwischen
in Längsrichtung
beabstandeten Ringspanten können
wiederum weitere Längsaussteifungselemente
LB angeordnet sein.
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Die
vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen
sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln
als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern im Rahmen fachmännischen
Könnens
in mancherlei Weise abwandelbar.