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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Unterbrechereinheit eines elektrischen
Schaltgerätes
mit einem Strömungsleitkörper zur
Lenkung eines in einer ersten Richtung abströmenden Gases, wobei der Strömungsleitkörper unter
Bildung eines Fügespaltes zumindest
aus einem ersten und einem zweiten Element zusammengefügt ist.
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Eine
derartige Unterbrechereinheit mit einem Strömungsleitkörper ist beispielsweise aus
der Patentschrift
US 3,984,651 bekannt.
Dort ist Strömungsleitkörper aus
einem tellerförmigen
Element und einem bolzenförmigen
Element gebildet, wobei das bolzenförmige Element das tellerförmige Element
gegen einen Sockel presst. Zwischen den beiden Elementen ist ein
Fügespalt
ausgebildet.
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Konstruktionsbedingt
entstehen bei einem Ausschaltvorgang von einem Lichtbogen erhitzte
Gase. Diese Gase werden gegen den Strömungsleitkörper geworfen und von diesem
in bestimmte Bereiche geleitet. Dies soll möglichst definiert erfolgen,
um entweder Verwirbelungen zu vermeiden oder Verwirbelungen gezielt
hervorzurufen. Aufgrund von hohen Strömungsgeschwindigkeiten dringen
die Gase auch in Fügestellen
ein. Durch die Temperatur und die Strömungsgeschwindigkeit der Gase
können
die Fügestellen
erodieren, so dass die mechanische Stabilität nachteilig beeinflusst werden
kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist daher, die Ausgestaltung einer Unterbrechereinheit
mit einem Strömungsleitkörper der
eingangs genannten Art derart vorzusehen, dass eine Unempfindlichkeit
gegenüber heißen Gasen
gegeben ist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bei einer Unterbrechereinheit der eingangs genannten Art
dadurch gelöst,
dass der Fügespalt
einen Abschnitt aufweist, in welchem die beiden Elemente unter Bildung einer
Labyrinthstruktur formkomplementär
ausgeformt sind.
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Durch
die formkomplementäre
Ausbildung der Elemente ist es möglich,
die Montagezeiten zu reduzieren, da die Lage der Elemente zueinander eindeutig
durch die Ausgestaltung der Form der Elemente festgelegt ist. Weiterhin
wird durch die Labyrinthstruktur des Fügespaltes erreicht, dass eindringendes
Gas durch ein wiederholtes Umlenken innerhalb des Fügespaltes
abgebremst wird. Weiterhin wird durch das Umlenken und das Kollidieren
mit Wandungen des Fügespaltes
eine Kühlung
des Gases erreicht. Durch den labyrinthartigen Fügespalt wird die Wirkung des
heißen
Gases innerhalb des Fügespaltes
auf ein zulässiges
Maß reduziert.
Eine Korrosion/Erosion im Innern des Fügespaltes, die zu einem Auseinandertreiben
der beiden Elemente des Strömungskörpers führen könnte wird
so vermieden.
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Weiterhin
kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Abschnitt zumindest teilweise
durch einen Vorsprung des ersten Elementes gebildet ist, welcher von
Wandungen des zweiten Elementes umgeben ist.
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Durch
den Vorsprung kann in einfacher Weise erreicht werden, dass eine
labyrinthartige Struktur des Spaltes erzeugt wird. Unter einer labyrinthartigen Struktur
wird dabei verstanden, dass der Spalt mehrfach um ca. 45 bis 110° vorzugsweise
um 90° umgelenkt
wird. Die Gestalt des Fügespaltes
sollte so gewählt
werden, dass in den Fügespalt
eindringendes Gas zumindest einmal entgegengesetzt zur ersten Richtung
strömt.
Die Umlenkung erfolgt jeweils wechselweise in unterschiedlichen
Richtungen. Dadurch wird ein Meandrieren des Spaltes erreicht. Dies
hat weiterhin den Vorteil, dass der Spalt auf einem kompakten Bauraum
eine vergleichsweise große
Länge bezüglich einer
Schnittebene einnimmt. Diese vergrößerte Spaltlänge gibt
weiterhin die Möglichkeit, ein
effektives Kühlen
und Entspannen des Schaltgases in dem Fügespalt zu bewirken.
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Der
Vorsprung des ersten Elementes kann beispielsweise schulterartig
ausgebildet sein, wobei die Schulter nach einer Zusammenfügung mit
dem zweiten Element in eine in dem zweiten Element vorgesehene Nut
eingreift.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass das erste
und das zweite Element rotationssymmetrische Körper sind.
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Aus
dielektrischen Gründen
sind Unterbrechereinheiten von elektrischen Schaltgeräten, die
im Mittel-, Hoch- und Höchstspannungsbereich,
d. h. im Bereich über
1000 V insbesondere im Bereich 10000 V bis 200000 V, 500000 V und
1,1 MV eingesetzt werden, möglichst
frei von Spitzen und Kanten zu gestalten. Selbst kleine Vorsprünge oder
Kanten können
zu dem Entstehen von Teilentladungen führen und dadurch Isolationen
schädigen.
Ein rotationssymmetrischer Strömungsleitkörper kann
beispielsweise hohl ausgebildet werden, so dass neben der Strömungsleitwirkung
des Strömungsleitkörpers auch
eine dielektrische Schirmwirkung des Strömungsleitkörpers ausgenutzt werden kann.
So ist es möglich,
dass im Schirmschatten weitere Baugruppen angeordnet sind, die beispielsweise
eine nachteilige dielektrische Ausgestaltung haben. Bei der Verwendung
eines rotationssymmetrischen Strömungsleitkörpers ist
es vorteilhaft, wenn der Fügespalt
ebenfalls rotationssymmetrisch um die Rotationsachse des Strömungsleitkörpers umlau fend
angeordnet ist. Der Fügespalt
sollte im Randbereich des Fügespaltes
im Wesentlichen quer, das heißt
radial, zu der ersten Richtung ausgerichtet sein.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass in dem Abschnitt
der Fügespalt
in seinem Verlauf um mindestens 180° umgelenkt ist.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung des Abschnittes mit der Labyrinthstruktur
ist dann gegeben, wenn der Fügespalt
um mindestens 180°,
das heißt durch
eine zweimalige Umlenkung um 90° in
dieselbe Richtung, umgelenkt ist. Durch eine derartige Umlenkung
wird in den Fügespalt
eindringendes Gas abgebremst und zwangsweise in entgegen gesetzter Richtung
zurückgeführt. Dadurch
ist eine effektive Kühlung
und Entspannung des heißen
Gases in den Bereich der Umlenkung um 180° gegeben.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass der Fügespalt
vor und nach der Umlenkung eine geringere Stärke aufweist als im Bereich
der Umlenkung um zumindest 180°.
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Das
Entspannen und Abkühlen
des Gases kann durch eine spezielle Ausgestaltung des Bereiches
der Umlenkung um zumindest 180° weiter
unterstützt
werden. Im Bereich der Umlenkung, sollte der Spalt einen größeren Querschnitt
aufweisen. Dadurch wird das Löschgas
in diesem Bereich des Spaltes entspannt, um anschließend in
eine darauf folgende Zone mit erhöhtem Strömungswiderstand zu strömen. Durch
die wechselnden Strömungswiderstände wird
das Gas impuls- oder wellenartig gebremst.
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Durch
das Umlenken um 180° wird
der Abschnitt mit einer Struktur versehen, in dem der Fügespalt
gleichartig ausgerichtete Abschnitte aufweist, die bei einem Einströmen von Schaltgas
mit unterschiedlichem Richtungssinn durchströmt werden. Vorteilhafterweise
sollten diese Bereiche annähernd parallel
bzw. koaxial zu der Strömungsrichtung
(erste Richtung) des abströmenden
Gases gewählt
werden, die am äußeren Umfang
des Strömungsleitkörpers vorherrscht.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn eine zweimalige Umlenkung des Fügespaltes
um mindestens 180° bezogen
auf eine Schnittebene erfolgt. Dadurch wird eine doppelt 5-förmige Struktur
erzeugt, bei der mehrere Abschnitte des Fügespaltes jeweils annähernd parallel
zueinander ausgerichtet sind.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass eines der
Elemente ein bewegbares Kontaktstück der Unterbrechereinheit
führt.
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Aufgrund
der beengten Platzverhältnisse
in den meisten elektrischen Schaltgeräten ist es vorteilhaft, wenn
neben der Strömungsleitaufgabe
ein Strömungsleitkörper auch
weitere Aufgaben übernimmt. Dabei
ist es besonders günstig,
diesen als Hilfskonstruktion einzusetzen, um weitere Baugruppen
der Unterbrechereinheit zu positionieren. Oftmals sind mehrere Kontaktstücke einer
Unterbrechereinheit relativ zueinander bewegbar. Durch das Führen eines bewegbaren
Kontaktstückes
kann auf weitere komplexe Haltemechanismen für das bewegbare Kontaktstück verzichtet
werden. Insbesondere der Nutzung von dielektrisch schirmenden Eigenschaften der
Elemente kann das Kontaktstück
beispielsweise im Schirmbereich eines Elementes elektrisch kontaktiert
werden. Zur elektrischen Kontaktierung können beispielsweise flexible
Bänder
zwischen dem bewegbaren Kontaktstück und einem ortsfesten Kontaktierungspunkt
genutzt werden. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass elastische
Kontaktfinger an einem ortsfesten Kontaktierungspunkt angeschlagen sind
und eine Gleitkontaktanordnung mit dem bewegba ren Kontaktstück ausbilden.
Bei einer rotationssymmetrischen Ausgestaltung der Unterbrechereinheit
kann es vorteilhaft sein, wenn das bewegbare Kontaktstück bolzenförmig ausgebildet
ist und entlang der Bolzenlängsachse
verschiebbar gelagert ist. An dem Element zur Führung des bewegbaren Kontaktstückes kann
dann eine entsprechende Buchse angeordnet sein, die das bewegbare
Kontaktstück führt.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass ein Element
im Wesentlichen aus einem elektrischen Isolierstoff und ein Element
im Wesentlichen aus einem elektrischen Leitermaterial gebildet ist.
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Durch
die Verwendung verschiedener Materialien für die beiden Elemente des Strömungsleitkörpers kann
zum einen die Masse des Strömungsleitkörpers vermindert
werden. Der Einsatz eines elektrischen Isolierstoffes vorzugsweise
eines Hartgas abgebenden Kunststoffes, wie beispielsweise Polytetrafluräthylen,
kann eine zusätzliche
Kühlung
der abströmenden
Gase bewirken. Bei der Verwendung eines elektrischen Leitermaterials
für das
andere Element kann dieses als Schirmkörper wirken. Somit kann durch
den Materialmix ein Masseverminderter Strömungsleitkörper gebildet werden, welcher
auch als dielektrische Schirmung wirkt.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass der Fügespalt
in dem Schnitt eine zweimalige Umlenkung um mindestens 180° erfährt.
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Eine
mindestens zweimalige Umlenkung des Fügespaltes gestattet es, den
Spalt auf einem kurzen Raum mit einer vergrößerten Länge zu versehen und ein häufiges Umlenken
von in den Fügespalt
einströmenden
Gas zu erzwingen.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass das erste
Element unter Zwischenlage eines Kontaktstückes mit einem Trageelement verbunden
ist, wobei das zweite Element durch den Fügespalt formschlüssig zwischen
Trageelement und erstem Element gehalten ist.
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Das
formschlüssige
Einlegen eines Kontaktstückes
zwischen ein Element und ein Tragelement gibt die Möglichkeit
einer einfachen Kontaktierung des bewegbaren Kontaktstückes. So
kann das zwischengelegte Kontaktstück beispielsweise nach Art eines
tulpenförmigen
Kontaktstückes
ausgebildet sein, welche eine Vielzahl von Kontaktfingern aufweist,
wobei die Kontaktfinger um ein vorzugsweise bolzenförmig ausgebildetes
bewegbares Kontaktstück
herum anliegen. Dadurch ist eine Möglichkeit geschaffen, das bewegbare
Kontaktstück
mit einem ortsfesten Kontaktierungspunkt der Unterbrechereinheit
zu verbinden. Vorteilhaft sollte diese Anordnung innerhalb eines
Schirmbereiches, der durch den Strömungsleitkörper geschaffen wird, angeordnet sein.
Somit kann das Kontaktstück
hinsichtlich seiner Funktion optimiert werden und von dem Strömungsleitkörper dielektrisch
geschirmt werden.
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Um
das Kontaktstück
fest zwischen den Elementen einzupressen, kann der Fügespalt
dem Ausgleich von Fertigungstoleranzen dienen. Dadurch ist es möglich, dass
der Fügespalt
in seinem Querschnitt variabel ist. Bei einer nachteiligen Güte, d. h. bei
einem größeren Abweichen
von Toleranzen kann es so zum Entstehen eines größeren Fügespaltes kommen, so dass eine
größere Menge
von Gas in den Fügespalt
einströmen
kann. Durch die Labyrinthstruktur wird jedoch auch in diesem Falle
zuverlässig verhindert,
dass ein Aufweiten bzw. Korrodieren oder Zerstören des Fügespaltes und damit der Wirksamkeit
des Strömungsleitkörpers auftritt.
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Weiterhin
kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass das zweite Element schwimmend
im Formschluss gehalten ist.
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Durch
eine schwimmende Formschlussverbindung des zweiten Elementes kann
dieses neben seiner Strömungsleitfunktion
auch zwischen dem Tragelement und dem ersten Element eine Art Dichtungswirkung übernehmen.
Insbesondere, wenn dass zweite Element aus einem Kunststoff gebildet ist,
können
Toleranzen in verbesserter Weise ausgeglichen werden.
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Im
Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung in Figuren schematisch gezeigt und nachfolgend näher beschrieben.
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Dabei
zeigt die
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1 einen
Schnitt durch eine Unterbrechereinheit eines Hochspannungsleistungsschalters
und die
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2 ein
Detail aus der 1 mit einem Strömungsleitkörper.
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In
der 1 ist ein Schnitt durch eine Unterbrechereinheit
eines Hochspannungs-Leistungsschalters dargestellt. Die Schnittebene
verläuft
durch eine Rotationsachse 5 der Unterbrechereinheit. Die Unterbrechereinheit
weist ein erstes Nennstromkontaktstück 1 sowie ein zweites
Nennstromkontaktstück 2 auf.
Weiterhin weist die Unterbrechereinheit ein erstes Lichtbogenkontaktstück 3 sowie
ein zweites Lichtbogenkontaktstück 4 auf.
Das erste Nennstromkontaktstück 1 sowie
das erste Lichtbogenkontaktstück 3 und
das zweite Nennstromkontaktstück 2 sowie
das zweite Lichtbogenkontaktstück 4 sind
elektrisch leitend miteinander verbunden und weisen somit jeweils
das gleiche elektrische Potential auf. Das erste Nenn stromkontaktstück 1 sowie
das erste Lichtbogenkontaktstück 3 sind
jeweils ortsfest gelagert. Die gesamte Unterbrechereinheit ist im
Wesentlichen rotationssymmetrisch um die Rotationsachse 5 herum
aufgebaut. Koaxial zu dem ersten Nennstromkontaktstück 1 und
dem ersten Lichtbogenkontaktstück 3 ist
eine das erste Lichtbogenkontaktstück 3 umgebende und
von dem ersten Nennstromkontaktstück zumindest teilweise umgebene
Isolierstoffdüse 6 angeordnet.
Das zweite Nennstromkontaktstück 2 sowie
das zweite Lichtbogenkontaktstück 3 sind
relativ zu dem ersten Nennstromkontaktstück 1 und zu dem ersten
Lichtbogenkontaktstück 3 bewegbar.
Das zweite Nennstromkontaktstück 2 und
das zweite Lichtbogenkontaktstück 4 sind
dazu längs
der Rotationsachse 5 verschiebbar. Zusätzlich ist das zweite Lichtbogenkontaktstück 4,
welches bolzenförmig
ausgebildet ist, auch relativ zu dem zweiten Nennstromkontaktstück 2 bewegbar.
Bei einem Einschaltvorgang kontaktieren zunächst die Lichtbogenkontaktstücke 3, 4 und
darauf folgend die Nennstromkontaktstücke 1, z. Bei einem
Ausschaltvorgang erfolgt eine galvanische Trennung zunächst zwischen
den Nennstromkontaktstücken 1, 2 und zeitlich
darauf folgend zwischen den Lichtbogenkontaktstücken 3, 4.
Durch dieses Schaltverhalten treten Schaltlichtbögen vorwiegend an den Lichtbogenkontaktstücken 3, 4 auf.
Um das Schaltverhalten zusätzlich
positiv zu beeinflussen, das heißt, um eine höhere Trenngeschwindigkeit
zwischen den Lichtbogenkontaktstücken 3, 4 zu
erreichen, ist das zweite Lichtbogenkontaktstück 4 zusätzlich separat
treibbar und relativ zu dem zweiten Nennstromkontaktstück 2 bewegbar.
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Die
in der 1 gezeigte Unterbrechereinheit ist von einem Fluid
umgeben, vorzugsweise von einem elektronegativem Gas, wie beispielsweise Schwefelhexafluorid
oder Stickstoff. Bei einem Schaltvorgang, insbesondere bei einem
Ausschaltvorgang, entsteht zwischen den beiden Lichtbogenkontaktstücken 3, 4 ein
Lichtbogen, welcher das Gas erhitzt und expandiert. Dadurch entsteht
im Bereich der Trennstelle ein erhöhter Gasdruck. Aufgrund des erhöhten Gasdruckes
strömt
erhitztes Gas, gelenkt durch die Isolierstoffdüse 6, in eine erste
Richtung zu dem zweiten Lichtbogenkontaktstück 4 ab. Um das heiße Gas definiert
abströmen
zu lassen, ist ein Strömungsleitkörper 7 im
Bereich des zweiten Lichtbogenkontaktstückes 4 angeordnet.
Die detaillierte Konstruktion des Strömungsleitkörpers 7 ist in der 2 dargestellt.
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In
der 2 sind das zweite Nennstromkontaktstück 2 sowie
das zweite Lichtbogenkontaktstück 4 ausschnittsweise
abgebildet. An einem Tragelement 8 ist ein Kontaktstück 9 befestigt.
Das Kontaktstück 9 weist
eine Vielzahl von Kontaktfingern auf, welche koaxial zu der Rotationsachse 5 angeordnet sind.
Das Kontaktstück 9 ist
elektrisch leitend mit dem Tragelement 8 verbunden. Das
Tragelement 8 weist eine galvanische Verbindung mit dem
zweiten Nennstromkontaktstück 2 auf
und weist somit auch eine Verbindung zu einem Kontaktierungspunkt
der Unterbrechereinheit auf. Über
diese Kette von galvanischen Verbindungen und die Kontaktfinger
des Kontaktstückes 9,
welche am äußeren Umfang
des zweiten Lichtbogenkontaktstückes 4 elastisch
gleitend anliegen, ist das zweite Lichtbogenkontaktstück 4 auch
mit dem ortsfesten Kontaktierungspunkt der Unterbrechereinheit verbunden.
Um das Kontaktstück 9 sowie
die Gleitkontaktanordnung zwischen Kontaktstück 9 und dem zweiten
Lichtbogenkontaktstück 4 vor
Beeinträchtigung
durch Schaltgase, beispielsweise durch widerstandserhöhende Ablagerungen
auf der Oberfläche
des zweiten Lichtbogenkontaktstückes 4 zu
schützen,
ist ein Strömungsleitkörper 7 vorgesehen.
Der Strömungsleitkörper 7 weist ein
erstes Element 7a sowie ein zweites Element 7b auf.
Das erste Element 7a des Strömungsleitkörpers 7 ist im Wesentlichen
haubenförmig
ausgebildet und an seinem dem ersten Lichtbogenkontaktstück 3 zuge wandten
Ende konusartig verjüngt.
Das erste Element 7a ist rotationssymmetrisch ausgebildet
und koaxial zu der Rotationsachse 5 angeordnet. An der
konisch zulaufenden Spitze ist das erste Element 7a mit einer
durchgreifenden Ausnehmung versehen, durch welche das zweite Lichtbogenkontaktstück 4 beweglich
hindurchgeführt
ist. Diese Öffnung
dient als Gleitlager für
das zweite Lichtbogenkontaktstück 4.
An seinem dem Tragelement 8 zugewandten Ende weist das
erste Element 7a ein Innengewinde auf, welches auf ein
an dem Tragelement 8 befindliches Außengewinde 8a aufgeschraubt
ist. Das erste Element 7a weist im Bereich des Innengewindes
eine umlaufende Ausnehmung auf, in welche ein ringartig umlaufender
Vorsprung des Kontaktstückes 9 eingelegt
ist. über
die umlaufende Ausnehmung wird der ringartig umlaufende Vorsprung
des Kontaktstückes 9a gegen eine
Kontaktfläche
des Tragelementes 8 gepresst, sobald das Innengewinde des
ersten Elementes 7a mit dem Außengewinde 8a des
Tragelementes 8 in Formschluss gebracht und fest verschraubt
ist. Der Strömungsleitkörper 7 weist
neben dem ersten Element 7a ein zweites Element 7b auf,
welches im Wesentlichen ringscheibenförmig ausgeführt ist und mit der Ringöffnung auf
das Tragelement 8 aufgeschoben ist. In dem Ringbereich
des zweiten Elementes 7b sind Öffnungen eingebracht, durch
welche abströmendes
Gas strömen
kann. Durch das erste Element 7a und dessen konische Form
wird das strömende Gas
in Richtung dieser Öffnungen
geleitet. Im Zusammenwirken mit dem ersten Element 7a und
den Öffnungen
des zweiten Elementes 7b wird der Weg und das Abströmen des
Gases gesteuert, das heißt, gezielt
wird eine bestimmte Gasmenge abgeleitet, wodurch eine bestimmte
zeitliche Staffelung des Abbaus des Gasdruckes erfolgt. Das zweite
Element 7b ist aus einem Kunststoff gefertigt. Dieser Kunststoff ist
beispielsweise Polytetrafluorethylen.
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Im
Bereich der Ringöffnung
des zweiten Elementes 7b ist eine in radialer Richtung
vorspringende, die Ringöffnung
verkleinernde umlaufende Schulter 10 ausgeformt. Über die
Schulter 10 wird das zweite Element 7b in radialer
Richtung auf dem Tragelement 8 fixiert. An der Ringöffnung des
zweiten Elementes 7b ist eine weitere vorspringende Schulter 11 angeformt.
Diese ist jedoch nicht in radialer Richtung angeformt, sondern koaxial
zu der Rotationsachse 5 ausgeformt, so dass diese die Form
eines vorspringenden Hohlzylinderabschnittes aufweist. Dieser vorspringende
Hohlzylinderabschnitt ragt in eine ringförmig umlaufende Nut 12 des
ersten Elementes 7a hinein, so dass im Schnitt ein Fügespalt
entsteht, der ausgehend von einer äußeren Oberfläche zunächst in
radialer Richtung verläuft,
anschließend
umgelenkt in entgegen gesetzter Richtung in die erste Richtung des
abströmenden
Gases verläuft,
anschließend
wiederum um zweimal 90 Grad umgelenkt wird, so dass der Spalt danach
in Richtung des abströmenden
Gases verläuft.
An der Spitze der weiteren Schulter 11 wird der Fügespalt um
180 Grad umgelenkt. Eine weitere Umlenkung um 180 Grad erfährt der
Fügespalt
im Bereich der Schulter 10. Dort ist in ähnlicher
Weise wie die weitere Schulter 11 des zweiten Elementes 7b eine
hohlzylinderförmig
umlaufende Schulter 13 an das erste Element 7a angeformt.
Zwischen der Schulter 13 und der Schulter 10 ist
wiederum eine Umlenkung des Fügespaltes
um 180 Grad vorgesehen.
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Durch
die zweimalige Umlenkung der Richtung des Fügespaltes im Schnitt um 180
Grad wird eine doppelt S-förmige
Gestalt des Fügespaltes
im Schnitt erreicht. Somit ist eine labyrinthartige Struktur geschaffen,
die nach Art eines Mäanders
wechselweise Richtungsänderungen
vollzieht.
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Im
Bereich der den Fügespalt
in radialer Richtung begrenzenden Wandungen weist der Fügespalt
einen geringeren Quer schnitt auf als in den Umlenkzonen, in welchen
radial zur Rotationsachse 5 liegende Flächen den Fügespalt begrenzen. Dadurch wird
der Strömungswiderstand
für in
den Fügespalt eindringendes
Gas wechselweise erhöht
bzw. vermindert. Im Zusammenwirken mit der Umlenkung tritt so eine
Kühlwirkung
ein.
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Über Reibungskräfte im Bereich
des Fügespaltes
zwischen dem ersten Element 7a und dem zweiten Element 7b ist
das zweite Element 7b reibschlüssig in seiner Position gehalten.
Bei einer entsprechenden Abstimmung der verwendeten Materialien
für das
erste und das zweite Element 7a, 7b bzw. bei einer
entsprechenden Abstimmung der Abmaße im Bereich des formkomplementär ausgebildeten
Abschnittes zwischen den beiden Elementen 7a, 7b kann
auch vorgesehen sein, dass das zweite Element schwimmend gelagert
ist. Durch die schwimmende Lagerung werden von der Gasströmung ausgehende
Kräfte
in verbesserter Weise abgefangen. Die Elastizität der Gesamtanordnung wird
dadurch erhöht.
Somit können
Stöße in dem
Kunststoffkörper des
zweiten Elementes 7b durch elastische Verformungen abgefangen
werden. Das vergleichsweise starre aus elektrisch leitenden Materialien
wie Aluminium, Elektrokupfer, Kupferchromzirkonium usw. gefertigte
erste Element 7a ist somit vor Schädigungen durch schlagartige
Druckerhöhungen
geschützt.