-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verbindungselement insbesondere
zur Verbindung von Treppenstufen und Treppenwangen.
-
Typischer
Weise erfolgt die Verbindung von Treppenstufen und Treppenwangen
durch Schrauben, die durch die Treppenwangen hindurch in die Stirnseiten
der Treppenstufen eingeschraubt werden, wobei die Richtung der Schrauben
festgelegt ist durch die Längsrichtung
der Treppenstufen. Dabei beeinflusst die Anzahl der Schrauben, die
im Großen und
Ganzen auf Scherung beansprucht werden, und deren Länge die
aufnehmbare Last der Verbindung.
-
Zwar
können
aus optischen Gründen
die Schraubenköpfe
dann mit Abdeckköpfen
versehen werden, doch wird eine komplette Kaschierung damit nicht
erreicht, so dass entlang der Treppenwangen immer die Verbindungselemente
sichtbar sind.
-
Die
Treppe wird auf der Baustelle als gesamtes Element verschraubt,
da die Schrauben auch von der Wandseite in die Stufen eingeschraubt
werden müssen.
Das anschließende
Einschieben der kompletten Treppe in das Treppenloch bedeutet einen riesigen
Kraftaufwand für
mindestens zwei bis drei Personen.
-
Aus
der Offenlegungsschrift
DT
27 20 323 A1 geht eine Möbelverbinderanordnung zur Verbindung
zweier Paneele im rechten Winkel hervor, die aus einem Bolzen, einem
Befestiger und einem Augenring besteht. Diese mehrteilige Anordnung
besteht aus Einzelteilen, die jeweils eine komplizierte Geometrie
aufweisen und demnach aufwendig herzustellen sind. Nachteilig an
dieser Anordnung ist zunächst
das Erfordernis eine rechteckige Bohrung in das Paneel einzubringen,
die mit standardmäßigen Werkzeugen
nicht präzise
herstellbar ist. Weiterhin besteht ein Nachteil dieser Anordnung
in seiner Mehrteiligkeit und in dem Erfordernis einer genauen Positionierung
beim Einbau. Eine Nachrichtung ist nur mit einem unangemessenen
Aufwand möglich.
-
Aufgabe
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbindungselement zu
schaffen, mit dessen Hilfe die Verbindung von Bauteilen auf möglichst
einfache Weise erfolgt, so dass eine einfache Handhabung zu einer
erheblichen Vereinfachung der Einbausituation führt. Ferner ist es Aufgabe
der Erfindung, ein Verbindungselement bereit zu stellen, das im
eingebauten Zustand nicht an Sichtflächen sichtbar ist.
-
Lösung
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Verbindungselement aus einem zylindrischen Korpus mit einer
Oberseite, einer Unterseite und einer Mantelfläche besteht, wobei innerhalb
des Korpus eine Bohrung so angeordnet ist, dass eine Eintrittsöffnung auf
der Unterseite und eine Austrittsöffnung in der Mantelfläche liegt.
-
Ein
großer
Vorteil dieses erfindungsgemäßen Verbindungselementes
ist die deutliche Vereinfachung des Montageablaufs einer Treppe,
der wie folgt abläuft:
- – Vorbereitung
der einzelnen Bestandteile der Treppe in der Werkstatt,
- – Transport
der einzelnen Bestandteile zum Einbauort der Treppe,
- – Montage
einer Treppenwange,
- – Befestigung
der einzelnen Treppenstufen an der montierten Treppenwange mit Hilfe
einer Vielzahl der erfindungsgemäßen Verbindungselemente und
Schrauben,
- – Montage
der zweiten Treppenwange, und schließlich
- – Fixierung
der einzelnen, bereits an der ersten Treppenwange befestigten Treppenstufen
an der zweiten Treppenwange mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verbindungselemente
und Schrauben.
-
Zur
Verbindung der Treppenstufen mit den Treppenwangen wird zunächst das
Verbindungselement an der Unterseite und im Randbereich der Treppenstufen
in eine vorbereitete runde Bohrung eingesetzt. Die Ausrichtung der
Bohrung des Verbindungselementes kann nach dem Einsetzen in die
vorbereitete Bohrung erfolgen, da das Verbindungselement aufgrund
seiner Geometrie leicht in der Bohrung der Treppenstufe drehbar
und somit justierbar ist. Mit der Ausrichtung des Verbindungselementes
kann die Richtung der darin eingesetzten Schraube beeinflusst beziehungsweise
variiert werden, so dass eine Anpassung der Schraubenrichtung an
die jeweilige Belastung erfolgen kann und eine wesentlich bessere
Kraftverteilung erreicht wird. Ferner wird die Zugkraft der Schraube
durch das Vorhandensein des Verbindungselementes erhöht, da die
Schraube sich nicht im Holz versenkt. Durch die Lage des Verbindungselementes
auf der Unterseite der Treppenstufen wird weiterhin der Vorteil
erzielt, dass dieses nicht sichtbar ist. Eine Kaschierung des Verbindungselementes
aus optischen Gründen
ist somit nicht unbedingt erforderlich.
-
Die
in dem Korpus verlaufende Bohrung des Verbindungselementes gewährleistet
eine gute und sichere Führung
der Schraube während
des Einschraubvorgangs.
-
Diese
deutliche Vereinfachung der Montage ermöglicht den Aufbau von Treppen
direkt an ihrem Einsatzort und nur durch eine einzelne Person, wodurch
die Personalkosten erheblich sinken und damit gleichzeitig die Herstellkosten
der Treppen. Schließlich
führt die
vereinfachte Montage zu einer deutlichen körperlichen Schonung der Handwerker.
-
Vorteilhafter
Weise ist die Bohrung zweistufig, wobei der der Unterseite zugewandte
Teil der Bohrung einen größeren Bohrdurchmesser
aufweist als der der Mantelfläche
zugewandte Teil der Bohrung. Dabei wird der der Unterseite zugewandte Bohrdurchmesser,
in den die Schraube zuerst gelangt, so groß gewählt, dass der Schraubenkopf
mit einem gewissen Spiel durch den Teil der Bohrung hindurch passt.
Der der Mantelfläche
zugewandte Bohrdurchmesser ist so groß gewählt, dass lediglich der Schaft
der Schraube durch den Bereich der Bohrung gelangt. Durch diese
zweistufige Bohrung in dem Verbindungselement wird erzielt, dass
der Schraubenkopf von dem Verbindungselement aufgenommen wird, so
dass dieser innerhalb des Korpus verschwindet und nicht mehr sichtbar
ist. Der Übergangsbereich
der beiden verschiedenen Bohrdurchmesser dient der Anlage des Schraubenkopfes.
-
Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verbindungselementes sieht
vor, dass die Mittelachse der Bohrung gegenüber der Mittelachse des Korpus
um zwischen 35° und
75°, vorzugsweise
zwischen 45° und
65° geneigt
ist.
-
Vorteilhafter
Weise ist die Mittelachse der Bohrung gegenüber der Mittelachse des Korpus
um 54° geneigt.
-
Die
Erfindung weiter ausgestaltend ist der Korpus abgesehen von seiner
Unterseite nach Art einer Bodenplatte und von einer die Bohrung
umgebenden Wandung hohl. Das heißt, dass das Verbindungselement
lediglich aus einem Randbereich zu Bildung eines Zylinders, einer
runden Platte zur Bildung der Unterseite und einer innenliegenden,
die Bohrung umgebende Wandung besteht. Dadurch wird zum Einen eine
Gewichtsreduzierung des Elementes erreicht und zum Anderen eine
bessere Griffigkeit und Handhabung.
-
Besteht
das Verbindungselement aus Metall, so zeichnet es sich durch eine
besondere Stabilität aus.
-
Durch
die Ausbildung des Verbindungselementes aus Kunststoff, wird eine
weitere Gewichtreduzierung des Elementes erreicht. Weiterhin ist
das Bauteil so kostengünstiger
herstellbar. Ferner kann das Verbindungselement ein Kunststoffspritzgussteil sein.
-
Schließlich ist
es vorteilhaft, wenn das Verbindungselement eine Fase entlang des
Umfangs der Oberseite aufweist, wodurch eine gute Anlage des Elementes
in der Bohrung gewährleistet
werden kann, auch wenn die Randausbildung der vorbereiteten Bohrlöcher in
den Treppenstufen unsauber ist.
-
Ausführungsbeispiel
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von einem Ausführungsbeispiel, das in den
Zeichnungen dargestellt ist erläutert.
Es zeigen
-
1 einen
Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Verbindungselement,
und
-
2 eine
dreidimensionale, schemenhafte Darstellung des Verbindungselementes
aus 1.
-
1 zeigt
einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Verbindungselement 1 aus
Spritzgusskunststoff, das sich insbesondere zur Verbindung von Treppenwangen
und Treppenstufen eignet. Das Verbindungselement 1 besteht
aus einem zylindrischen Korpus 2 mit einer Oberseite 3,
einer Unterseite 4 und einer Mantelfläche 5. Der zylindrische Korpus 2 weist
einen Außendurchmesser 6 von
circa 30 mm, eine Wandstärke 7 von
circa 3 mm und eine Höhe 8 von
18 mm auf. Die Unterseite 4 wird durch eine nicht in der
Figur dargestellte runde Platte gebildet. Die Oberseite 3 wird
lediglich durch die Wand des Korpus 2 gebildet, wobei die
Wand des Korpus 2 entlang des Umfangs an der Oberseite 3 eine
Fase 9 aufweist. Innerhalb des Korpus 2 verläuft eine
Bohrung 10 derart, dass eine Eintrittsöffnung 11 auf der Unterseite 4 und
eine Austrittsöffnung 12 in
der Mantelfläche 5 liegt.
Dabei bildet die Mittelachse 13 der Bohrung 10 mit
der Mittelachse 14 des Korpus 2 einen Winkel 15 von
54°. Die
Bohrung 10 ist zweistufig ausgebildet, das heißt, dass
sie aus zwei Bereichen besteht, die verschiedene Bohrungsdurchmesser aufweisen.
Der der Unterseite 4 zugewandte Teil 16 der Bohrung 10 hat
einen Durchmesser von 12 mm und der der Mantelfläche 5 zugewandte Teil 17 der Bohrung 10 hat
einen Durchmesser von 6,5 mm. Der Übergangsbereich 18 der
beiden Bohrdurchmesser ist angeschrägt, so dass ein Schraubenkopf 19 nach Norm
daran eine formschlüssige
Anlage findet.
-
2 zeigt
eine dreidimensionale, schemenhafte Darstellung des Verbindungselementes 1 aus 1.
Aufgrund er gewählten
Perspektive ist lediglich eine Öffnung,
und zwar die Austrittsöffnung 12 in
der Mantelfläche 5 erkennbar.
Aus der Darstellung geht deutlich hervor, dass das Verbindungselement 1,
dessen zylindrischer Korpus eine Wandstärke 7 von 3 mm aufweist,
abgesehen von der die Bohrung 10 umgebenen Wandung und
einer auf der Unterseite befindlichen Platte hohl ist.
-
- 1
- Verbindungselement
- 2
- Korpus
- 3
- Oberseite
- 4
- Unterseite
- 5
- Mantelfläche
- 6
- Außendurchmesser
- 7
- Wandstärke
- 8
- Höhe
- 9
- Fase
- 10
- Bohrung
- 11
- Eintrittsöffnung
- 12
- Austrittsöffnung
- 13
- Mittelachse
(der Bohrung)
- 14
- Mittelachse
(des Korpus)
- 15
- Winkel
- 16
- Teil
(der Unterseite zugewandte)
- 17
- Teil
(der Mantelfläche
zugewandte)
- 18
- Übergangsbereich
- 19
- Schraubenkopf