DE102006018352B3 - Mittel zum Eingießen einer Trinkflüssigkeit zwischen trinkbaren Schichten in einen durchsichtigen Behälter - Google Patents

Abstract

Mittel zum Eingießen einer Trinkflüssigkeit zwischen trinkbaren Schichten in einen durchsichtigen Behälter. Aufgabe der Erfindung ist, ein Mittel zum Eingießen einer Trinkflüssigkeit zwischen trinkbaren Schichten in einen durchsichtigen Behälter zu finden, welches einen geringen Kostenaufwand bedingt und geeignet ist, die zwischen den trinkbaren Schichten einzugießende Flüssigkeit in ihrer Zuflussgeschwindigkeit zu stoppen und einen horizontalen Einlauf der Flüssigkeit zu ermöglichen. Das Mittel besteht aus einem tassenförmigen Behältnis (1), welches einen Haltegriff (2) besitzt und dem gegenüber ein nach oben offener und nach unten gebogener Abflusskanal (3) mit einem unteren Auslauf (4) angeordnet ist, an den ein beidseitig offener Querauslauf (5) anschließt, der eine untere Außenfläche (11) besitzt, die oberhalb einer horizontalen Aufsetzfläche (10) des Behältnisses (1) angeordnet ist. Mit dieser Erfindung lässt sich vorteilhaft das Getränk Latte Macciato (Milch/Espresso/Milchschaum) in einem durchsichtigen Glas herstellen.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Eingießen einer Trinkflüssigkeit zwischen trinkbaren Schichten in einen durchsichtigen Behälter.
• Zum Beipiel ist das Milch-Kaffeegetränk Latte Macciato bekannt. Dieses Getränk besteht aus drei übereinander liegenden, von einander getrennten Schichten. Die unterste Schicht besteht aus Milch und darüber befindet sich Espresso und über dem Espresso besteht eine Milch-Schaumschicht. Dieses Getränk wird in einem transparenten Glas heiß serviert und ist ein beliebtes Getränk, welches vor allem wegen der besonderen Optik gern von Jugendlichen getrunken wird. Um die einzelnen Milchschichtkomponenten herzustellen, benötigt man in den meisten Fällen die relativ teuren Kaffeevollautomaten. Diese Vollautomaten sind in der Lage Espresso-Kaffee und Milchschaum zu produzieren. Es sind auch andere Geräte zur Espresso-Produktion bekannt und hier kommen separate Geräte und Hilfsmittel zur Herstellung von Milchschaum zur Anwendung. Bekanntlich wird Espresso in einem Brühverfahren hergestellt, d. h. siedendes Wasser mit einem Druck zwischen 10 und 17 bar wird durch eine Kammer mit Kaffeepulver gedrückt. Der so entstandene Espresso gelangt über einen Kaffeeauslauf aus dem Gerät. Milchschaum wird bekanntlich in der Weise hergestellt, dass heißer Wasserdampf über eine Dampfdüse direkt in ein durchsichtiges Glas geleitet wird, in welchem sich warme Milch befindet.
• Hierbei wird ein Teil der Milch in Milchschaum umgewandelt, welcher sich dann durch seine Lufteinschlüsse auf der restlichen flüssigen Milch absetzt. Dies wird vor allem bei den handelsüblichen Kaffeevollautomaten so gehandhabt. Besonders teure Automaten besitzen separate Zusatzbehälter, in denen sich kalte Milch befindet. Über eine Schlauchverbindung wird Milch angesaugt und durch ein spezielles Verfahren erhitzt, geschäumt und über eine Austrittsöffnung in ein Glas oder in ein anderes durchsichtiges Behältnis gefüllt. Auch hier setzt sich der entstandene Schaum auf der nicht in Schaum umgewandelten Milch ab. Bei der Herstellung von Milchgetränken und insbesondere bei der Herstellung des Milch-Kaffeegetränks Latte Macciato kommt es deshalb besonders darauf an, den heißen flüssigen Espresso zwischen die Milchschicht und die Milchschaumschicht zu gießen und zwar in der Weise, dass sich dann drei übereinander und deutlich voneinander getrennte Schichten ergeben. Aufgrund der unterschiedlichen Dichte der flüssigen Milch und der Milchschaum-Schicht ergibt sich überhaupt die physikalische Möglichkeit, dass die fließende heiße Espressoschicht zwischen der Milch und der Milchschaum-Schicht verbleibt und sich nicht mit der Milchschicht und der Milchschaum-Schicht vermischt.
• Die Herstellung des Latte Macciato in dieser Weise gelingt nach dem bekannten Stand der Technik mit dem vorgenannten Kaffeevollautomaten, die einen höhenverstellbaren Kaffeeauslauf und eine Heißwasser-Dampfdüse besitzen. Die Herstellung des Latte Macciato gelingt auch mit den ebenfalls noch teuren Kaffeevollautomaten mit höhenverstellbaren Kaffeeauslauf und integrierter Aufschäumhilfe.
• Ferner ist bekannt, Milch mittels eines manuellen Schaumschlaggerätes aufzuschäumen und in das Glas einzufüllen.
• Des Weiteren wird auch Milch in einem anderen geeigneten Behälter erhitzt und mittels eines speziell zur Milchschaumproduktion entwickelten über Akku betriebenen elektrischen Hochgeschwindigkeitsquirl ein Teil der Milch zu Schaum verrührt.
• Wenn sich Milch und Milchschaum in dem zu servierenden Glas befinden, wird der hergestellte Espresso über den Auslauf der Kaffeemaschine in ein separates Gefäß gefüllt und in das durchsichtige zu servierende Glas gefüllt, was aber relativ schwierig ist. Nicht immer gelingt, die Bildung der drei vorgenannten gewünschten Schichten.
• Dieser Nachteil ergibt sich insgesamt bei dem hier geschilderten Stand der Technik und ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es nicht immer richtig gelingt, die Zuflussgeschwindigkeit der heißen Espressoflüssigkeit zu reduzieren und deshalb kommt es gehäuft zu einem vorzeitigen, ungewollten Vermischen, vor allem mit der unteren flüssigen Milch-Schicht. Um die Zuflussgeschwindigkeit des Espresso zu reduzieren, hat man in der Praxis versucht, z.B. Löffel oder ähnliche Gegenstände schräg im Glas zu pasitionieren, so dass sich der untere Teil im Schaum oder direkt darüber befindet. Ferner hat man versucht, den heißen Espresso sehr langsam auf diese Hilfsmittel zu gießen, um Verwirbelungen zu vermeiden.
• Bei den preisintensiven Automaten versucht man beim Einfüllen des Espresso über den Kaffeeauslauf durch eine leichte Schräglage des Glases, den Espresso an der Innenwandung des Glases einlaufen zu lassen.
• In der Gastronomie werden zum Auffangen des Espresso aus hygienischen Gründen oftmals vorhandene Espressotassen oder kleine Einwegbecher benutzt. Diese sind jedoch zum vorsichtigen Umgießen nur bedingt geeignet, da durch eine fehlende Ausgießtülle nicht langsam gegossen werden kann. Bei nicht ganz ausreichender oder nicht vollflächig vorhandener guter Schaumkonsistenz würde es zu Verwirbelungen beider Flüssigkeiten kommen.
• Zum Stand der Technik wird noch auf die Schrift WO2005/040409A1 hingewiesen. Hier ist eine Maschine dargestellt, welche geschichtete Flüssigkeiten erzeugen kann. Für die Herstellung eines Latte Macciata ist diese Maschine aber wenig geeignet. Ferner enthält die Schrift DE 8908434U1 eine Lösung, bei der ein Ausgießstrahl gegen die Innenwandung des Glases gelenkt wird, und erst die Glaswand sorgt für eine Reduzierung der Fließgeschwindigkeit. Bei dieser Lösung kommt es zu einer relativ schnellen Abkühlung des Espresso.
• Die Schichten lagern sich durch die Abkühlung schlecht übereinander und es kommt alsbald zur Vermischung der einzelnen Schichten.
• Die Vorrichtung und der AT 007939U1 ist für die Herstellung eines Latte Macciata nicht geeignet. Diese bekannte Lösung würde die oberste Schaumschicht zerstören. Die Schrift DE 9107607U1 zeigt einen Löffel zum dekorativen Aufbringen von Soßen. Diese Lösung ist aber nicht geeignet, einen hatte Macciata herzustellen, da die Aufnahme für die aus dem Kaffeevollautomaten austretende Flüssigkeit fehlt.
• Die Formgebung der offenen Tülle ist ferner ungeeignet, den Kaffee in ausreichend verminderter Kraft in das Innere des zu servierenden Glases zu leiten.
• Die Schrift US 2196244 zeigt einen Eislöffel mit einer standfesten Formgestaltung zum Überleiten von Flüssigkeiten, jedoch ist diese Lösung nicht geeignet die Fließgeschwindigkeit zu reduzieren.
• Aufgabe der Erfindung ist, ein Mittel zum Eingießen einer Trinkflüssigkeit zwischen trinkbaren Schichten in einen durchsichtigen Behälter zu finden, welches einen geringen Kostenaufwand bedingt und geeignet ist, die zwischen den trinkbaren Schichten einzubringende Trinkflüssigkeit in ihrer Zuflussgeschwindigkeit zu stoppen und einen horizontalen Einlauf der Flüssigkeit zu ermöglichen.
• Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Mittel zum Eingießen einer Trinkflüssigkeit zwischen trinkbaren Schichten in einen durchsichtigen Behälter aus einem tassenförmigen Behältnis besteht, welches an einer Außenseite einen Haltegriff und an der dem Haltegriff gegenüberliegenden Seite einen nach oben offenen und nach unten gebogenen Abflusskanal mit einem unteren Auslauf besitzt, an den ein beidseitig offener Querauslauf anschließt, der eine untere Außenfläche besitzt, die oberhalb einer horizontalen Aufsetzfläche des tassenförmigen Behältnisses angeordnet ist.
• Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
• Das erfindungsgemäße Mittel besteht aus dem tassenförmigen Behältnis 1 welches den Haltegriff 2 besitzt. Gegenüber dem Haltegriff 2 hat das Behältnis 1 den Abflusskanal 3. Der Abflusskanal 3 ist nach oben offen und verläuft zunächst aus dem Behältnis 1 aufsteigend und dann bogenförmig nach unten. Am unteren Auslauf 4 schließt sich der beidseitige offene Querauslauf 5 an, der praktisch im rechten Winkel zum Ablaufkanal 3 angeordnet ist. Die untere Außenfläche 11 des Querauslaufs 5 liegt oberhalb der horizontalen Aufsetzfläche 10 des Behältnisses 1.
• Die Wirkungsweise der Erfindung ist wie folgt:
  Das Behältnis 1 mit seiner horizontalen Aufsetzfläche 10 wird auf eine ebene Fläche gestellt und der aus Automaten oder anderen espressoerzeugenden Einrichtungen und Behältern vorhandene Espresso 8 wird in gewünschter Menge in das Behältnis 1 gegossen. Zuvor wird in den Becher 6 die Milch 7 eingefüllt sowie der Milchschaum 9 eingebracht und danach wird das Behältnis 1 mit dem Abflusskanal 3 mittels Griff 2 in den durchsichtigen Becher 6 durch den Milchschaum 9 geschoben und zwar in eine solche Höhe, dass die heiße Espressoschicht 8 unterhalb des Milchschaums 9 einfließen kann, wobei durch den angeordneten beidseitig offenen Querauslauf 5 die Zuflussgeschwinndigkeit des Espresso angehalten wird und der Espresso quer zur Abflussrichtung beidseitig unter den Milchschaum 9 fließt bis die gewünschte Espressoschicht 8 erreicht ist. Durch das Anhalten des herabfließenden Espressos wird das Vermischen der Espressoschicht 8 vor allem mit der unteren Milchschicht 7 vermieden und der gewünschte Latte Macciato in hoher Qualität und mit einem guten optischen Eindruck hergestellt, da sich die drei Schichten Milch 7, Espresso 8 und Milchschaum 9 nicht vermischt haben.

1

tassenförmiges Behältnis

2

Haltegriff

3

Abflusskanal

4

unterer Auslauf

5

Querauslauf

6

durchsichtiger Becher

7

Milchschicht

8

Espressnschicht

9

Milchschaum

10

horizontale Aufsetzfläche

11

untere Außenfläche

Claims (1)

1. Mittel zum Eingießen einer Trinkflüssigkeit zwischen trinkbaren Schichten in einen durchsichtigen Behälter, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel aus einem tassenförmigen Behältnis (1) besteht, welches an einer Außenseite einen Haltegriff (2) und an der dem Haltegriff (2) gegenüberliegenden Seite einen nach oben offenen und nach unten gebogenen Abflusskanal (3) mit einem unteren Auslauf (4) besitzt, an den ein beidseitig offener Querauslauf (5) anschließt, der eine untere Außenfläche (11) besitzt, die oberhalb einer horizontalen Aufsetzfläche (10) des tassenförmigen Behältnisses (1) angeordnet ist.