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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Tauchlanze für die metallurgische Behandlung
von Metallschmelzen in einer Pfanne, mit einem Kompensator und wenigstens
einem innerhalb des Kompensators im wesentlichen parallel zu diesem
verlaufend angeordneten Innenrohr mit einem Durchlass für wenigstens
ein in die Schmelze einzubringendes Medium, wobei an dem Kompensator
eine von der Metallschmelze trennende Beschichtung aus einem Feuerfestmaterial
angeordnet ist.
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Tauchlanzen
für die
metallurgische Behandlung von Metallschmelzen in Pfannen – insbesondere sogenannter
Grießpfannen
bei der Stahlherstellung bzw. Chargierpfannen bei der Roheisenbehandlung – sind im
Stand der Technik in zahlreichen Ausgestaltungen bekannt und werden
bei metallurgischen Behandlungen von Metallschmelzen, insbesondere
von Roheisen- und/oder Stahlschmelzen, verwendet. Bei der Roheisenbehandlung
wird beispielsweise ein Entschwefelungsmittel mittels eines Trägergases durch
die Tauchlanze auf den Grund der Roheisenpfanne in die Schmelze
injiziert, während
bei der Stahlherstellung beispielsweise Argongas zum Homogenisieren
der Schmelze oder Feststoff zur Feinlegierung mittels Tauchlanze
eingebracht werden.
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Während des
Blasvorganges sind die Tauchlanzen meist für einen Zeitraum zwischen fünf und sechzig
Minuten in die heiße
Metallschmelze eingetaucht und unterliegen dort entsprechend hohen
thermischen Belastungen. Um den in der Schmelze herrschenden Temperaturen
von weit über
1000°C zu
widerstehen, sind Tauchlanzen von einem Feuerfestmaterial umhüllt. Das
Feuerfestmaterial ist in der Regel fest um ein Rohr aus Stahl herum
angeordnet, durch dessen hohlen Innenraum das in die Schmelze zu
injizierende Medium geleitet wird, und besteht beispielweise aus
einem feuerfesten Beton. Der feuerfeste Beton wird durch an dem
Stahlrohr festgelegte Anker und/oder Bewehrung gehalten und ist
daher auf der gesamten Länge
der Tauchlanze fest mit dem Stahlrohr verbunden. Die Standzeit einer
Tauchlanze wird in erster Linie durch die Qualität des Feuerfestmaterials, die
Rissbildung des Feuerfestmaterials, die Tauchzeit sowie die Schmelzentemperatur
bestimmt.
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Bei
einem Eintauchen der Tauchlanze in die Schmelze kommt es zu einer
starken Erhitzung des das Innenrohr umgebenden Feuerfestmaterials, während das
Innenrohr selbst durch das in die Schmelze einzuleitende Medium
gekühlt
wird. Zwischen dem Innenrohr und dem Außenmantel aus Feuerfestmaterial
entsteht in der Folge ein starkes Temperaturgefälle, weshalb es zu einem deutlich
unterschiedlichen Dehnverhalten von Innenrohr und Feuerfestmaterial
kommt. Durch die verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten von Stahl
und Beton kommt es insbesondere während der Abkühlphase einer
Lanze zu wechselnden Ausdehnungen. Wenn die Lanze mit einer Feuerfesttemperatur
von 1200°C aus
dem Schmelzbad herausfährt
und das Innenrohr, welches bis dahin vom Medium gekühlt wurde,
600°C heiß ist, wird
es nach kurzer Zeit zu einem Temperaturausgleich von Innenrohres
und Feuerfestmaterial auf z.B. 800°C kommen. Bis zur Umgebungstemperatur
von z.B. 20°C
kühlen
dann beide Materialien gleichmäßig ab.
Das Dehnungsverhalten während der
gleichmäßigen Abkühlphase
ist aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten (Stahl:Beton
= 10:1) unterschiedlich. Diese unterschiedliche Dehnungen führen zu
Spannungsrissen in dem Feuerfestmaterial, deren Auftreten durch
wiederholte Verwendung der Tauchlanze mit zwischenliegenden Abkühlphasen
gefördert
wird und die die meisten Ausfälle
der Tauchlanzen begründen.
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In
die sich im Laufe der Benutzung der Tauchlanze bildenden Risse dringt
die Metallschmelze oder Schlacke ein und erstarrt dort während der Abkühlung nach
einer Schmelzenbehandlung. Durch das in die Risse eingedrungene
Metall bzw. durch die in die Risse eingedrungene Schlacke wird das
Feuerfestmaterial bei der Abkühlung
an einer entsprechenden Schrumpfung gehindert, wodurch die Spannungsrisse
erweitert werden. Bei einem nachfolgenden Einsatz dringt die Metallschmelze
tiefer in die aufgeweiteten Risse ein und verursacht bei einer nachfolgenden
Abkühlung
ein weiteres Aufweiten der Risse. Dieser Vorgang setzt sich so lange
fort, bis die Schmelze unterstützt
von ihrem geostatischem Druck, in die Nähe des Feuerfestmaterials ummantelten
Innenrohres gelangt und dieses lokal überhitzt. Bedingt durch den
Druck des durchgeleiteten Mediums beginnt das Rohr sich plastisch
bis hin zu einem vollständigen
Versagen zu verformen. Die Folge ist eine Zerstörung der Tauchlanze, die einen
Verfahrensabbruch und ein Auswechseln der Lanze erforderlich bedingen,
was nachteiligerweise zu Zeitverlust und erhöhten Kosten führt.
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Aus
der
DE 34 23 192 und
der
DE 28 19 714 sind
Tauchlanzen mit mehrerer zueinander konzentrisch angeordneten Rohren
bekannt, von denen das Außenrohr
eine Feuerfestbeschichtung trägt
und durch eines der Innenrohre ein Impfmedium in die Schmelze eingeleitet
wird. Bei diesen Tauchlanzen sind Außenrohr und Innenrohr auf ihrer
gesamten Länge
gegeneinander eingespannt, so dass thermische Dehnung unabhängig voneinander
nicht möglich
sind, wodurch Spannungen in das Feuerfestmaterial eingeleitet werden,
die unter Umständen
nachteiligerweise zu einem vorzeitigen Versagen der Lanzen führen können.
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Aus
der
DE 297 00 944
U1 sind Tauchlanzen zum Schutz des Innenrohres mit einem
Blech bzw. Blechrohr umhüllt,
welches die Verbindung zum Feuerfestbeton herstellt. Hier ist es
das Ziel, das Innenrohr durch das Blechrohr zu schützen, so
dass es wieder verwertet werden kann. Unterschiedliche Ausdehnungen
des Blechrohres zu dem Feuerfestbeton können sich durch die starre
Verbindung mittels Ankern nicht freie zueinander ausdehnen. Bedingt
durch die dünne
Wandung des Blechrohres werden hierbei unterschiedliche Spannungen
in Dehnung bzw. Stauchung des dünnen
Bleches übertragen.
Falls das dünne
Blech einen großen
Widerstand erzeugt, wird der Beton in gleicher Weise reißen, wie an
den eingangs beschrieben Lanzen. Nachteilig ist im Gegensatz zur
vorliegenden Erfindung, dass hier die nicht näher beschriebene Ankerbefestigung
auf dem dünnen
Blech keinen sicherer Halt für
den Beton gewährleistet,
da stetig Zug- und Druckspannungen zwischen denn beiden Materialien
wirken.
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Aus
der WO 80/01923 A1 sind Tauchlanzen bekannt, die das Innerohr ebenfalls
wie bei der
DE 297
00 944 U1 durch ein dünnwandiges
Metallrohr schützen,
welches die thermischen Bewegungen zwischen dem dünnwandigen
Metallrohr
25 und dem Innenrohr
21 gleitend ausgleichen
soll. Wie bei der
DE
297 00 944 U1 ist hier das dünnwandige Rohr mit dem Feuerfestbeton
fest vergossen, so dass zwischen Beton und dünnwandigem Metallrohr keine Kompensation
von unterschiedlichen Dehnungen stattfinden kann.
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Zur
technischen Lösung
dieser Aufgabe wird mit der vorliegenden Erfindung eine Tauchlanze
für die
metallurgische Behandlung von Metallschmelzen in einer Pfanne, mit
einem Innenrohr, dass von einem so genannten Kompensator umhüllt ist,
welcher mittels Ankern und/oder Bewehrung mit dem Feuerfestbeton
verbunden ist, vorgeschlagen. Bei dieser Ausgestaltung werden alle
verschiedenen thermischen Dehnungen spannungsfrei abgebaut und somit
kompensiert.
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Die
erfindungsgemäße Tauchlanze
weist eine Befestigungsstruktur auf, mit der sie in an sich bekannter
Weise an einer Handhabungseinheit zu befestigen ist. Diese Befestigungsstruktur ist
dabei vorteilhaft so ausgebildet, dass die Tauchlanze einfach und
schnell zu befestigen und auszutauschen ist. Bei der Befestigungsstruktur
handelt es sich beispielsweise um ein an einem Innenrohr oder Außenrohr
angeordnetem Gewinde. Anstelle eines Gewindes ist ebenfalls eine
Befestigung mittels beliebig anderer Struktur, zum Beispiel mittels
eines Schnellkupplungssystems möglich.
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Die
Verbindung des einen Innenrohres, dass im Folgenden als Innenrohr
bezeichnet wird, mit dem Kompensator befindet sich vorzugsweise
an dem dem Boden der Pfanne zugewandten Endbereich des Außenrohres.
Diese Verbindung ist derart ausgebildet, dass eine sichere Verbindung
von Innenrohr und Kompensator auch nach einer längeren Einsatzdauer der Tauchlanze
und vor allem auch bei hohen Temperaturen gewährleistet ist. Von dieser Verbindungsstelle
ausgehend können
sich das Innenrohr und der Kompensator voneinander unabhängig in Richtung
ihrer Längserstreckung
ausdehnen, ohne dass durch eine Dehnung des Innenrohres oder des Kompensators
eine Spannung erzeugt wird, die das Innenrohr oder/und den Kompensator
an seiner thermischen Dehnung hindert.
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Der
Kompensator setzt thermischen Längenänderungen
des Feuerfestmaterials keinerlei Widerstand entgegen, da er sich
der Ausdehnung des Feuerfestmaterials exakt gleich und widerstandslos anpasst.
Zu diesem Zweck besteht der Kompensator aus um das Innenrohr gewickeltem
Flacheisen an das zum Halt des Feuerfestbetons Anker und Bewehrung
befestigt sind. Das Flacheisen ist eng am Innenrohr anliegend gewickelt,
so das beim Verguss des Feuerfestbetons der Feuerfestbeton das Innenrohr nicht
berühren
kann und somit auch keine Haftung zum Innenrohr aufbauen kann. Auf
der Breite des Flacheisens mit z.B. 25 mm ist vorzugsweise jeweils nur
ein Anker aufgeschweißt,
so dass bei unterschiedlichen Dehnungen vom Stahl und Feuerfestmaterial
beide Materialien sich unabhängig
voneinander ausdehnen können.
Das Flacheisens ist so eng gewickelt, dass das Feuerfestmaterial
beim Verguss das Innenrohr nicht berührt und keine Haftung zum Innenrohr
aufbaut aber jede einzelne Windung sich bei maximaler Ausdehnung
des Stahls zum sich weniger ausdehnendem Feuerfestmaterials frei
ausdehnen kann. Dies bedeutet, dass der Abstand von Windung zu Windung
so groß sein
sollte, dass bei maximaler thermischer Ausdehnung des z.B. 25 mm breiten
Flacheisen dieses sich frei ausdehnen kann. An Stelle des Flacheisen
kann T – Stahl
oder Winkelstahl ebenfalls Verwendung finden. Der erschwerten Fertigung
des Wickelns von T – Stahl
oder Winkelstahl um das Innenrohr kommt der Vorteil der verbesserten
Verankerung des Feuerfestmaterials zum Kompensator entgegen.
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Eine
weitere Ausgestaltung des Kompensators ist, dass eine Vielzahl von
Rohrstücken über das Innenrohr
geschoben und diese Vielzahl von Rohrstücken mit um die Rohrstücke gewickeltem
Flacheisen, Rohr, Draht oder ähnlich
beliebigen Profil mit einem Schweißpunkt fest verbunden sind.
Die Rohrstücke
sind so auf das Innenrohr gesteckt, dass bei unterschiedlicher Dehnung
von Stahl und Feuerfestmaterial beide Materialien sich unabhängig voneinander
ausdehnen können.
Ein kleiner fixierter Abstand zwischen den Rohrstücken ist
mittels Klebeband vor dem Verguss zu sichern, dass beim Verguss
des Feuerfestmaterials das Innenrohr vom Feuerfestmaterial nicht
berührt
wird und demzufolge keine Haftung zum Innenrohr aufgebaut wird,
aber jedes einzelne Rohrstück
sich bei maximaler Ausdehnung des Stahls zum sich weniger ausdehnendem
Feuerfestmaterials frei ausdehnen kann. Dies bedeutet, dass der
Abstand von Rohrstück
zu Rohrstück
so groß sein
sollte, dass bei maximaler thermischer Ausdehnung eines Rohres dieses
sich frei ausdehnen kann. Wenn in Längsrichtung der Lanze jeweils nur
ein Anker, vorzugsweise in der Mitte des Rohrstückes, auf dem Rohrstück aufgeschweißt ist und
davon ausgegangen wird, dass das Feuerfestmaterial auf dem jeweiligem
Rohrstück
nicht haftet, können sich
bei unterschiedlicher Dehnung die Materialien Stahl und Feuerfestmaterial
frei voneinander ausdehnen. Eine andere Verbindung der Rohrstücke miteinander
ist jeweils eine Verbindung der einzelnen Rohrstücke mit einzelnen Brücken aus
Draht oder derartiger elastischer Verbindungselemente, die an ihren
Enden jeweils auf den gegenüber
liegenden Seiten mit den Rohrstücken
verschweißt
sind.
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Eine
Kombination der beiden Kompensatorarten (Flacheisen und Rohrstücke) an
einer Lanze ist ebenfalls so möglich,
dass z.B. das Innenrohr unter gewickeltes Flacheisen und oben Rohrstücke aufweist.
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Durch
die erfindungsgemäße Tauchlanze wird
die Rissbeständigkeit
des Feuerfestmaterials bedeutend verbessert, da diesem einerseits
ermöglicht
wird thermische Längsänderungen
entsprechend seinen Materialeigenschaften frei auszuführen und
in ihm andererseits keine Spannungen durch kältere Elemente der Tauchlanze
und/oder Elemente mit andern thermischen Eigenschaften induziert
werden. Das Innenrohr, der Kompensator und das Feuerfestmaterial
können
sich zueinander beliebig den jeweiligen Ausdehnungseigenschaften
bei gleichen und unterschiedlichen Temperaturen ausdehnen. Insgesamt
wird das erfindungsgemäß so erreicht,
dass das Feuerfestmaterial sicher mit dem Kompensator befestigt
ist der wiederum gleitend auf dem Innenrohr geführt ist und thermische Ausdehnungen
entsprechend seiner jeweiligen Temperatur ungehindert ausführen kann.
Das Entstehen von Spannungsrissen wird daher weitestgehend verhindert,
wodurch eine längere
Standzeit der Tauchlanze erzielt wird. Dies führt insbesondere zu erheblichen
Kosteneinsparungen bei der metallurgischen Behandlung von Metallschmelzen.
Ferner wird die Häufigkeit
eines Versagens einer Tauchlanze durch derartige Risse vermindert.
Schließlich
wird das Auftreten von Produktstörungen
verringert.
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Um
Störungen
in Verbindung eines möglichen
Versagens der Verbindungsschweißnaht
vom Kompensator an das Innenrohr zu verhindern, indem dass der nicht
mit der Handhabungseinrichtung verbundene Kompensator mit Feuerfestmaterial
beim Herausfahren bzw. Ziehen der Lanze aus der Schmelze in die
Pfanne fällt
aber auch während
der Behandlung auf schwimmt, wird nach einer besonders vorteilhaften
Ausführung
der Erfindung vorgeschlagen, dass der Kompensator und das Innenrohr an
ihren von der Pfanne abgewandten Enden gegenseitig gesichert sind.
Diese Sicherung kann vorteilhafterweise in beliebiger Form erfolgen,
vorteilhafterweise ist dabei jedoch darauf zu achten, dass thermische
Dehnungen des das Feuerfestmaterial tragenden Kompensators durch
die Sicherung nicht behindert werden. Mit der Erfindung wird zu
diesem Zweck vorgeschlagen, dass der Kompensator an seinem der Pfanne
abgewandtem Ende mit wenigstens einem Langloch versehen ist, durch
das ein am Innenrohr angeordnetes Sicherungselement ragt. Das Sicherungselement
kann sich vorteilhafterweise entsprechend den unterschiedlichen
thermischen Dehnungen von Innenrohr und Kompensator in dem Langloch
verschieben. Das Sicherungselement ist vorzugsweise eine am Innenrohr
fest geschweißte Nase
oder Nocken beliebiger Form, der das Langloch durchgreift. In einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung können der Kompensator und das
Innenrohr mittels wenigstens einer mit ihnen jeweils verschweißten Kette
oder derartiger Sicherungselemente gesichert sein.
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Weitere
Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden nicht beschränkenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren hervor. Dabei zeigen:
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1 eine
Tauchlanze nach dem Stand der Technik in einer geschnittenen Ansicht;
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2 eine
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Tauchlanze
teils in geschnittener Ansicht
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3 eine
weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Tauchlanze
teils in geschnittener Ansicht
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In 1 ist
eine Tauchlanze dargestellt, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt
ist. Die Tauchlanze besteht im wesentlichen aus einem Metallrohr 20,
durch das ein Impfkanal 21 verläuft und das von einer Beschichtung
aus einem Feuerfestbeton 6 umgebeben ist. Das Metallrohr
weist an seinem einer nicht dargestellten Pfanne abgewandten Ende – nachfolgend
als oberes Ende bezeichnet – ein
Gewinde 3 auf, mit dem es an einem ebenfalls nicht dargestellten
Handhabungsgerät
unter Konterung mittels einer Scheibe 22 und einer Mutter 23 befestigt wird.
Der Impfkanal 21 erstreckt sich durch die gesamte Länge des
Metallrohres 20. Durch den Impfkanal 21 wird bei
einem Einsatz der Tauchlanze ein in die Metallschmelze zu injizierendes
Medium geleitet, das im Bereich des dem Gewinde 3 gegenüberliegenden
Endes – nachfolgend
als unteres Ende bezeichnet – durch
die Austrittskanäle 2 in
die Schmelze eingeleitet wird. Der Feuerfestbeton 6 ist
mit dem Metallrohr 20 über
an dieses angeschweißte
Anker 4 und Bewehrung 5 fest verbunden. Wenn die
Lanze in der Schmelze eingetaucht ist, wird das Metallrohr 20 durch
das hindurchgeleitete Medium gekühlt,
während
sich der Feuerfestbeton 6 aufgrund der in der Schmelze
herrschenden hohen Temperatur stark erhitzt. Demzufolge dehnt sich
der Beton anders aus als das Metallrohr 20. Entgegengesetzt
dehnt sich das Metallrohr durch Erwärmung nach Verlassen der Lanze
aus der Schmelze bis zur endgültigen
Abkühlung
auf Raumtemperatur aus, weil nach Verlassen der Lanze aus der Schmelze
das kühlende
Medium nicht mehr durch das Metallrohr 20 fließt. Während einer Übergangsphase,
in der der Feuerfestbeton 6 das Metallrohr 20 aufheizt,
werden der Feuerfestbeton und das Metallrohr gleiche Temperaturen
annehmen. In dieser Phase, bedingt durch die ca. 10-fach höhere Ausdehnung
des Metallrohres zum Feuerfestbeton, dehnt sich das Metallrohr bedeutend
mehr aus als der Feuerfestbeton 6. Durch dieses unterschiedliche
Dehnungsverhalten der unterschiedlichen Materialien bei unterschiedlichen
oder gleichen Temperaturen werden im Feuerfestbeton 6 beträchtliche
Spannungen erzeugt, die zu dem eingangs beschriebene Rissverhalten
und letztendlich zum Versagen der Tauchlanze führen.
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In 2 ist
eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Tauchlanzen
dargestellt. Die Tauchlanze weist ein Innenrohr 1 mit Impfkanal 21, vergleichbar
mit Metallrohr 20 und Impfkanal 21, auf. Dieses
ist an seinem oberen Ende mit Gewinde 3 versehen, mit dem
die Tauchlanze wie die zuvor beschriebene Tauchlanze nach dem Stand
der Technik an einem nicht dargestellten Handhabungsgerät befestigt
wird. Der durch die gesamte Länge
des Innenrohres 1 verlaufende Impfkanal 21 ist
mit einer gestrichelten Linie dargestellt und ist an seinem unteren Ende
mit einer Kappe 24 dicht verschlossen. Das durch den Impfkanal 21 geleitetet
Medium tritt über zwei
von dem Impfkanal orthogonal abzweigende Austrittskanäle 2 in
die Metallschmelze aus. Die Austrittskanäle 2 können entsprechend
der jeweils vorliegenden Anforderung in gewünschter Anzahl und in beliebiger
Orientierung vorgesehen sein.
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Das
Innenrohr 1 ist im Bereich seiner bei einem Einsatz in
die Schmelze eintauchenden Länge von
einem zu dem Rohr konzentrisch gewendelt angeordneten Flacheisenkompensator 7 umgeben.
Der Flacheisenkompensator 7 ist mit dem Innenrohr 1 ausschließlich über eine
am unteren Ende des Flacheisenkompensators angeordnete Schweißnaht 13 verbunden
und ist von dort aus nach oben eng am Innenrohr 1 anliegend
gewickelt. Der Flacheisenkompensator 7 kann über seine
gesamte Länge
mit Ausnahme der Schweißnaht 13 relativ
zum Innenrohr 1 male Dehnungsbewegungen durchführen, wobei
der Abstand X zwischen den Windungen so groß sein sollte, dass bei maximaler
Ausdehnung der Flacheisenbreite „Y" sich jede Windung frei ausdehnen kann.
Der Abstand „X" liegt vorteilhaft
bei ca. 0,2 mm.
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Die
Tauchlanze hat über
ihre gesamte Länge am
Flacheisenkompensator 7 und im Bereich der Festlagerzone 14 am
Innenrohr 1 eine Beschichtung aus Feuerfestbeton 6 befestigt.
Zum Zwecke der Befestigung des Feuerfestbetons 6 sind auf
die Flacheisen des Flacheisenkompensator 7 sowie auf das
Innerohr 1 im Bereich der Festlagerzone 14 zahlreiche Anker 4 angeschweißt oder
in ähnlicher
Weise befestigt. Die Anker 4 tragen wiederum Bewehrung 5,
die zusammen mit den Ankern 4 für einen sicheren und festen
Halt des Feuerfestbetons 6 auf dem Flacheisenkompensator 7 sowie
unterhalb des Flacheisenkompensators auf dem Innenrohr 1 in
der Festlagerzone sorgen.
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In 3 ist
eine Ausführungsform
einer weiteren erfindungsgemäßen Tauchlanze
dargestellt. Die Tauchlanze weist ein Innenrohr 1 mit Impfkanal 21 auf,
vergleichbar mit Metallrohr 20 und Impfkanal 21.
Dieses ist an seinem oberen Ende mit Gewinde 3 versehen,
mit dem die Tauchlanze wie die zuvor beschriebene Tauchlanze nach
dem Stand der Technik an einem nicht dargestellten Handhabungsgerät mittels
der Scheibe 22 und Mutter 23 befestigt wird. Der durch
die gesamte Länge
des Innenrohres 1 verlaufende Impfkanal 21 ist
mit einer gestrichelten Linie dargestellt und ist an seinem unteren
Ende mit einer Kappe 24 dicht verschlossen. Das durch den
Impfkanal 21 geleitetet Medium tritt über zwei dem orthogonal abzweigenden
Austrittskanäle 2 in
die Metallschmelze aus. Die Austrittskanäle 2 können entsprechend
der jeweils vorliegenden Anforderung in gewünschter Anzahl und in beliebiger
Orientierung vorgesehen sein.
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Das
Innenrohr 1 ist im Bereich seiner bei einem Einsatz in
die Schmelze eintauchenden Länge von
einem zu ihm konzentrisch aufgesteckten Rohrkompensators 8 umgeben.
Der Rohrkompensator 8 ist mit dem Innenrohr 1 vorliegend
ausschließlich über das
am unteren Ende des Rohrkompensators angeordnete Rohrstück 15 durch
Schweißnaht 13 verbunden.
Der Rohrkompensator besteht aus vielzähligen Rohrstücken 15 die
elastisch miteinander durch eine Wendel 9 und den Wendelschweißpunkten 16 verbunden
sind. Eine weitere elastische Verbindung sind Brücken 10 mit den Brückenschweißpunkten 17 die
jedes einzelne Rohrstück
miteinander verbinden. Die elastische Verbindung kommt dadurch zu
Stande, dass die Brücke 10 eine
bestimmte Länge
aufweist und jeweils an einem Ende mit dem einen Rohrstück 15 und
am anderen Ende mit dem anderen Rohrstück 15 durch die Brückenschweißpunkte 17 verbunden
sind. Der Rohrkompensator 8 kann über seine gesamte Länge mit
Ausnahme der Schweißnaht 13 relativ
zum Innenrohr 1 axiale Dehnungsbewegungen durchführen, wobei
der Abstand „A" zwischen den Rohrstücken so
groß sein
sollte, dass bei maximaler Ausdehnung der Rohrstückbreite „B" jedes Rohrstück 15 frei ausdehnen
kann. Die Fixierung der Rohrstücke
mit dem Abstand „A" sowie das Verhindern
von in den Abstand „A" eindringendem Feuerfestbeton 6 wird
dieser mit Klebeband 18 oder ähnlichem verschlossen.
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Die
Tauchlanze hat über
ihre gesamte Länge am
Rohrkompensator 8 und im Bereich der Festlagerzone 14 am
Innenrohr 1 eine Beschichtung aus Feuerfestbeton 6 befestigt.
Zum Zwecke der Befestigung des Feuerfestbetons 6 sind auf
die Rohrstücke 15 sowie
auf das Innerohr 1 im Bereich der Festlagerzone 14 zahlreiche
Anker 4 angeschweißt
oder in ähnlicher
Weise befestigt. Die Anker 4 tragen wiederum Bewehrung 5,
die zusammen mit den Ankern 4 für einen sicheren und festen
Halt des Feuerfestbetons 6 auf dem Rohrkompensator 8 sowie
unterhalb des Rohrkompensators 8 auf dem Innenrohr 1 in
der Festlagerzone sorgen.
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An
seinem oberen Ende ist das oberste Rohrstück 15 mit einer Sicherung
versehen. Die Sicherung besteht aus einem Langloch 11 im
oben aus dem Feuerfestbeton 6 herausragendem obersten Rohrstück 15.
An dem Innenrohr 1 ist in geeigneter Position eine Sicherungsnase 12 angeschweißt, die das
Langloch derart durchgreift, dass unterschiedliche thermische Dehnungen
von Innenrohr 1 und Rohrkompensator 8 nicht gestört werden,
allerdings bei Versagen der Schweißnaht 13 dafür sorgt,
dass der Rohrkompensator 8 nicht mit dem Feuerfestbeton 6 in
die Pfanne fallen bzw. nicht auf schwimmen kann. Diese in 3 gezeigt
und hier beschriebene Sicherung ist ebenfalls an der Ausführung von 2 möglich. In
diesem Fall wird am oben endenden Flacheisenkompensator ein auf
dem Innenrohr 1 gleitendes Rohrstück wie Rohrstück 15 angeschweißt und wie
hier beschrieben mit einem Langloch 11 und einer Sicherungsnase 12 versehen.
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- 1
- Innenrohr
- 2
- Austrittkanal
- 3
- Gewinde
- 4
- Anker
- 5
- Bewehrung
- 6
- Feuerfestbeton
- 7
- Flacheisenkompensator
- 8
- Rohrkompensator
- 9
- Wendel
- 10
- Brücke
- 11
- Halteeisen
- 12
- Sicherungsnase
- 13
- Schweißnaht
- 14
- Festlagerzone
- 15
- Rohrstück
- 16
- Wendelschweißnaht
- 17
- Brückenschweißnaht
- 18
- Klebeband
- 20
- Metallrohr
- 21
- Impfkanal
- 22
- Scheiben
- 23
- Mutter
- 24
- Kappe