DE19918778A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Einstellen der Gießtemperatur einer Stahlschmelze in einer Strangießkokille - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Einstellen der Gießtemperatur einer Stahlschmelze in einer Strangießkokille

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen der Gießtemperatur einer Stahlschmelze in einer Stranggießkokille 1 durch Einspulen eines aufschmelzbaren Feststoffkörpers 3 aus Stahl wie Draht oder Band 3. Der Feststoffkörper 3 wird in den aus einem Tundish 2 in die Kokille 1 einströmenden Stahlstrom 4 nach Maßgabe der Gießparameter wie abzubauende Wärmemenge (kj/kg Stahlschmelze) der Hitze über T¶liq¶ und Durchsatz der Stahlschmelze im Strang (kg/min), in einer errechneten Menge (kg/t Stahl) eingespult. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Einstellen der Gießtemperatur einer Stahlschmelze in einer Stranggießkokille durch Einspulen eines aufschmelzbaren Feststoffkörpers aus Stahl wie Draht oder Band.
Die Gießtemperatur wird aus Qualitätsgründen beim Stranggießen aufwendig ein­ gestellt. Die nicht unerheblichen Schwierigkeiten, über eine variable Gießzeit die jeweils erforderliche richtige Gießtemperatur einzustellen, ist hinlänglich bekannt. In der Praxis wird versucht, besonders für Knüppel, Blöcke und Dickbrammen ver­ gleichsweise kalt zu gießen. Dies ist jedoch schwierig, weil bei Gießende die Temperatur der Schmelze abstürzen kann.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird mit großer Überhitzung gestartet. Dabei muß die Gießgeschwindigkeit gezielt reduziert werden, was andererseits zu Pro­ duktionsminderungen führt. Bekannt sind zur Konstanthaltung der Gießtemperatur Tundish-Heizungen mittels Wärmezufuhr durch induktive Energie oder hocher­ hitztes Plasma, die sich jedoch zur industriellen Anwendung bisher nicht durchset­ zen konnten.
Das Kühlen zu heißer Schmelze am Gießrohr ist ebenfalls bekannt, jedoch nicht ausreichend wirkungsvoll.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Schmelze so spät wie möglich beim Einströmen des Stahlstromes in den sich in der Kokille bildenden Strang ab­ gekühlt werden soll. Die hierdurch mögliche Beeinflussung der Erstarrungsmor­ phologie umfaßt Maßnahmen zu einer nachhaltigen Absenkung der Gießtempe­ ratur unter Förderung einer globulitischen Erstarrung.
Bei einer Einstellung niedriger Temperaturen im Tundish kann es zur Einfrierung im späteren Verlauf des Verfahrens kommen, insbesondere an Ausgüssen des Verteilers. Ungleichmäßige Stahltemperaturen in der Pfanne sowie starke Tempe­ raturabnahmen bei geringem Füllstand verschärfen dieses nachteilige Problem.
Eine Kühlung der Schmelze im Verteiler ist zwar mit einem geringeren Risiko be­ haftet, jedoch bisher nicht vollständig beherrschbar. So wurden bspw. Versuche mit Schrottkühlung im Verteiler an einer Brammenanlage durchgeführt. Die dabei erzielbaren globulitischen Gefüge entsprachen in etwa den Erwartungen. Es zeigte sich jedoch, daß das Verfahren eine äußerst ausgefeilte Dosiertechnik er­ fordert.
Eine Kühlung der Schmelze in der Kokille wurde ebenfalls verschiedentlich er­ probt, scheint jedoch nach Angaben des Dokumentes "Metallurgie des Stranggie­ ßens", 1992, Verlag Stahleisen mbH, Düsseldorf nach dem Bericht "Erstarrungs­ gefüge und Seigerungen in stranggegossenem Stahl", Seite 305 bisher noch nicht im Dauerbetrieb angewendet zu werden.
Globulitmengen können allein oder als Folge einer Unterkühlung der Schmelze vor und während des Gießens entstehen.
Nach der angegebenen Literaturstelle reicht offenbar das Einspulen von Draht vielfach hinsichtlich der Dosierung nicht aus. Bei einer Zugabe an Kühlmedium von 10 kg/t werden allenfalls 16°C Überhitzung abgebaut. Um diese Dosierung zu erreichen, müßten dicke Drähte schnell eingespult werden. Unter diesen ungün­ stigen Bedingungen wäre dann das Aufschmelzen nicht mehr gewährleistet.
Das Einspulen von Feinblech zum Abbau von Überhitzung der zum Stranggießen verwendeten Schmelze wurde in Japan im Versuchsmaßstab erprobt. Die hierfür erforderliche Vorrichtung wird allerdings als kompliziert beurteilt. Es wurden 6 bis 8 kg Band/t Stahl eingespult und aufgeschmolzen, allerdings ausgehend von Über­ hitzungen < 15°C im Verteiler. Es sind dabei globulitische Zonen von bis zu 75% der Brammendicke erreichbar.
In jüngster Zeit wurde auch die Zugabe von Metallpulver in die Kokille vorgeschla­ gen. Beim offenen Gießen dicker Knüppel schneit diese Dosierung technisch lös­ bar zu sein. Beim Gießen mit Tauchausguß dagegen gilt die Dosierung als tech­ nisch nicht gelöst. Sowohl bei der Zugabe durch den Stopfen wie auch in den Tauchausguß treten beträchtliche Schwierigkeiten auf.
Bei der in der genannten Dokumentation auf Seite 305 im Bild 3.4.7 gezeigten Ap­ paratur zum Einbringen von Stahlband in die Stranggießkokille ist in den oberen Teil der Kokille ein Kasten aus Al2O3 in den Gießtrichter der Kokille eingebaut, durch welchen unter Zugabe von Argongas ein Stahlband eingeführt wird.
Weil sich jedoch in dem Kasten der Inhalt des flüssigen Stahles während der Gießprozedur nicht erneuert, wird dessen Inhalt an flüssigem Stahl durch das Stahlband ständig Wärme entzogen und damit eine exakte Temperaturkontrolle über eine längere Gießzeit verhindert.
Das Dokument JP 01245952 A beschreibt ein Stranggießverfahren, wobei neben dem Tauchrohr ein Metallband mit hohem Anteil eines metallischen Legierungs­ bestandteiles in die Kokille eingespult wird. Es heißt darin ausdrücklich, das Ver­ fahren diene einer Verbesserung der Qualität des Gußstranges. Eine Temperatur­ absenkung ist mit diesem Verfahren offensichtlich nicht beabsichtigt und auch nicht vorgesehen.
Dasselbe gilt für das Dokument JP 06057367 A, nach welchem in der gleichen Art und Weise in die Kokille neben dem Tauchrohr ein Metallband mit besonderen Legierungsbestandteilen für den Stahl eingeführt wird. Auch bei diesem Verfahren ist eine Temperaturabsenkung nicht beabsichtigt und auch nicht vorgesehen.
Das Dokument JP 08090172 A offenbart die Einführung eines Stahldrahtes mit einem oder mehreren Legierungselementen in die Stahlschmelze, wodurch die metallurgische Zusammensetzung des Stranges in vorgesehener Weise geändert werden soll.
Weiterhin ist es bekannt, bspw. durch das Dokument "Handbook on Continuous Casting", Aluminium-Verlag, bspw. Aluminiumdraht als deoxidierendes Medium in die Stahlschmelze einer Stranggießkokille einzuführen, bspw. gemäß US-Patent 2,882,571. Verfahren zum Erniedrigen der Schmelztemperatur beim Stranggießen ist aus der letztgenannten Publikation jedoch nicht bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einstellen der Gießtemperatur einer Stahlschmelze in einer Stranggießkokille durch Einspulen eines aufschmelzbaren Feststoffkörpers aus Stahl wie Draht oder Band anzugeben, welche sich im Dauerbetrieb wenigstens einer Gießcharge dazu eignen, den Abbau einer Überhitzung der Schmelze über den Liquiduspunkt mit zufriedenstellender Dosierung von aufschmelzbarem Metall zu gewährleisten.
Zur Lösung der Aufgabe wird bei einem Verfahren der im Oberbegriff von An­ spruch 1 genannten Art mit der Erfindung vorgeschlagen, daß der Feststoffkörper in den aus einem Tundish in die Kokille einströmenden Stahlstrom nach Maßgabe der Gießparameter wie
  • - abzubauende Wärmemenge (kj/kg Stahlschmelze) der Hitze über Tliq,
  • - Durchsatz Stahlschmelze im Strang (kg/min),
in einer errechneten Menge (kg/t Stahl) eingespult wird.
Gemäß der Erfindung wird nach Maßgabe der Temperaturmessung im Tundish, nach Gießgeschwindigkeiten, d. h. Durchsatz/min, Draht oder Band in die Kokille geregelt eingespult, um die Schmelze bis auf Tliq abzukühlen. Infolge der Berück­ sichtigung der genannten Gießparameter und der hieraus errechneten Zugabe­ menge von aufschmelzbarem Material ergibt sich ein unkomplizierter Regelme­ chanismus mit optimalem Produktionsergebnis, wobei bspw. ein Absinken der Temperatur der Stahlschmelze während des Gießvorganges durch die vorge­ nannte Berechnung kompensiert wird.
Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß zugleich mit der Einspulung des Feststoffkörpers in den Stahlstrom eine Konditionierung der Stahlschmelze in der Kokille durch Rühren vorgenommen wird. Hierdurch wird nicht nur die Stahl­ schmelze homogenisiert, sondern der Wärmeübergang zwischen dem eingespul­ ten Feststoffkörper oder Feststoffkörpern positiv beeinflußt.
Es kann sehr vorteilhaft sein, wenn der Feststoffkörper durch das den Stahlstrom führende Tauchrohr in die Kokille eingeführt wird. Hierdurch findet ein optimaler Wärmeübergang zwischen Schmelze und dem Feststoffkörper statt, der zu einem raschen Aufschmelzen und Verteilung des aufgeschmolzenen Metalles in der ein­ strömenden Stahlschmelze führt.
Mit Vorteil kann von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, daß der Feststoff­ körper durch einen Stopfen oberhalb der Öffnung des Tauchrohres bzw. eine stopfenartige Zuführung in den Stahlstrom eingeführt wird. Weiterhin kann auch von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, daß wenigstens zwei Stahldrähte durch am Tauchrohr ausgebildete Führungen vorzugsweise unter einem spitzen Winkel in den Stahlstrom eingeführt werden.
Ebenso können die Drähte durch neben dem Tauchrohr angeordnete Führungs­ hülsen ggfs. unter einem spitzen Winkel in den Stahlstrom eingeführt werden. Hierbei ergeben sich günstige Wärmeübergangsverhältnisse zwischen Schmelze und Draht, was dazu führt, daß das Aufschmelzen auch vergleichsweise dickerer Drähte günstig beeinflußt wird.
Schließlich sieht die Erfindung vor, daß Feststoffkörper nach Maßgabe von Stahl­ sorte, Gießtemperatur im Tundish und Gießgeschwindigkeit des Stranges geregelt in den Stahlstrom eingeführt werden.
Eine Vorrichtung zum Einstellen der Gießtemperatur einer Stahlschmelze in einer Stranggießkokille durch Einspulen eines aufschmelzbaren Feststoffkörpers aus Stahl wie Draht oder Band, umfaßt wenigstens ein Fördermittel zum Einspulen des Feststoffkörpers in den aus dem Tundish in die Kokille strömenden Strom der Stahlschmelze, sowie Führungsmittel zum Führen des Feststoffkörpers beim Ein­ spulen, sowie eine zentrale Rechen- und Regeleinheit, die in Verbindung einer­ seits mit einer Meßsonde zur Erfassung der Temperatur der Stahlschmelze im Tundish und/oder in der Kokille, sowie andererseits mit einer Vorrichtung zum Messen der Gießgeschwindigkeit des Gußstranges, die Zugabemenge des Fest­ stoffkörpermaterials errechnet und nach deren Maßgabe die Einspulgeschwindig­ keit des Fördermittels einstellt.
Ausgestaltungen der Vorrichtung sind entsprechend den Unteransprüchen vorge­ sehen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Erläuterung einiger in den Zeichnungen schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
Fig. 1 in Seitenansicht und teilweise im Schnitt eine Apparatur zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 in Seitenansicht und im Schnitt eine etwas andere Variante der Apparatur nach der Erfindung;
Fig. 3 und 4 schematisierte Detaildarstellungen vom Einspulen mehrerer Stahldrähte in eine Kokille;
Fig. 5 ein Schema einer Regeleinrichtung zur temperatur- und men­ genabhängigen Einspulung von Stahldraht in eine Kokille.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Apparatur zum Einstellen der Gießtemperatur einer Stahlschmelze in einer Stranggießkokille 1 durch Einspulen eines aufschmelzba­ ren Feststoffkörpers aus Stahl wie Draht oder Band 3, wird der Feststoffkörper 3 in den aus einem Tundish 2 in die Kokille 1 einströmenden Stahlstrom 4 nach Maß­ gabe der Gießparameter
  • a) abzubauende Wärmemenge (kj/kg Stahlschmelze) der Hitze über Tliq, und
  • b) Durchsatz der Stahlschmelze im Strang (kg/min),
in einer errechenbaren Menge (kg/t Stahl) eingespult.
Die Darstellung in Fig. 1 zeigt im Tundish 2 die Schmelze 17, welche durch das Tauchrohr 5 durch dessen obere Öffnung 7 in die Kokille 1 einströmt und dabei einen Stahlstrom 4 bildet, der den eingespulten Draht 3 beim Abschmelzvorgang mit großer Geschwindigkeitsdifferenz umgibt und damit eine optimale Vorausset­ zung zum Abschmelzen des Drahtes 3 ergibt. Auf der Stahlschmelze 17 im Tun­ dish 2 schwimmt eine Schlackenschicht 18, die ein zu rasches Auskühlen der Stahlschmelze sowie Eintritt von Sauerstoff verhindert. Die Geschwindigkeit des Stahlstromes 4 wird im Tundish durch eine Stopfen-Anordnung 6 geregelt, der mittels eines Regelorganes 20 angestellt wird, wie dies nachfolgend aus dem Re­ gelschema der Fig. 5 hervorgeht. Mit der Bezugsziffer 19 ist eine Schwimmschicht von Schmiermittel auf der Oberseite der Schmelze in der Kokille 1 bezeichnet. Die sich bereits im Bereich der Kokille ausbildende Strangschale des Gußstranges 11 ist mit der Ziffer 16 bezeichnet.
Wird der Wärmeinhalt einer Stahlschmelze betrachtet, so ist das Abkühlen der Stahlschmelze bis auf Tliq im Strang möglich. Es kann dabei mit +30°C bis +50°C Überhitzung gegossen werden. Durch kaltes Material, welches in ständiger Zuga­ be hinzugefügt wird und dabei aufschmilzt, kann die Überhitzungswärme ver­ braucht werden.
Beispiel C-Stahl mit 0,1% C
Durchsatz im Strang 800 kg/min.
1 kg Stahl von 20°C auf < Tliq erfordert die Wärmemenge 1200 kj.
Nach der Temperaturmessung im Tundish, nach Gießgeschwindigkeit (Durch­ satz/min), wird Draht oder Band in die Kokille geregelt eingespult, um die Schmel­ ze bis auf Tliq abzukühlen. Dabei kann der Strang bevorzugt in der Kokille gerührt werden.
In der Fig. 2 sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Im Un­ terschied zur Anordnung nach Fig. 1 ist das Tauchrohr 5 an dessen Oberseite mit einem Verschlußorgan 21 mit Schieberregelung ausgestattet. Mit Hilfe dieser Schieberregelung kann bspw. bei plötzlichem Fehlen von Draht 3 die Abflußöff­ nung 7 im Tundish 2 durch Schnellschluß geschlossen werden.
In den Fig. 3 und 4 sind beispielhaft Ausführungen des Verfahrens bzw. der Vor­ richtung gezeigt, bei der zwecks Erhöhung des Drahtanteiles 3 im Vergleich zur Masse des Stahlstromes 4 des Stranges 11 mindestens zwei und fallweise vier bis sechs Drähte 3 gleichmäßig in die Schmelze eingespult werden können. Dabei werden diese Stahldrähte 3 mit vergleichsweise geringer Dicke problemlos aufge­ schmolzen, wogegen ein einzelner Draht der gleichen Masse unter wesentlich un­ günstigeren Bedingungen das Aufschmelzen und homogene Verteilen im Strangquerschnitt nicht gewährleisten würde.
Fig. 3 zeigt ein Tauchrohr 5 mit geschlossenem Boden und seitlichen Austritten der Schmelze, wie an sich bekannt, an dem außen Führungshülsen 10, 10' zur Führung mehrerer Drähte 3 angeordnet sind. Dabei zeigt sich, daß die in die Ko­ kille eintretenden Drahtenden von der Schmelze schräg umströmt werden, wo­ durch das Aufschmelzen intensiviert wird.
Die Fig. 4 zeigt eine etwas andere Anordnung, bei welcher wenigstens zwei Drähte 3 durch am Tauchrohr 5 ausgebildete Führungen 9, 9' unter einem spitzen Winkel α in den Stahlstrom 4 eingeführt werden. Auch bei dieser Anordnung sorgt die schräge Einführung im spitzen Winkel α für eine optimale Umströmung der in die Kokille eingespulten Drahtenden 3 und somit für ein rasches und vollständiges Aufschmelzen.
Wesentlich für das Verfahren ist weiterhin, daß die Feststoffkörper 3 nach Maßga­ be von Stahlsorte, Gießtemperatur im Tundish 2 und Gießgeschwindigkeit des Stranges 11 geregelt in den Stahlstrom 4 eingeführt werden. Zu diesem Zweck ist bei der in Fig. 5 dargestellten Vorrichtung zum Einstellen der Gießtemperatur einer Stahlschmelze in einer Stranggießkokille 1 durch Einspulen eines aufschmelzba­ ren Feststoffkörpers 3 aus Stahl wie Draht oder Band, wenigstens ein Fördermittel 12 zum Einführen des Feststoffkörpers 3 in den aus dem Tundish 2 in die Kokille 1 strömenden Strom 4 der Stahlschmelze vorgesehen, sowie Führungsmittel 9 bzw. 10 (Fig. 3, Fig. 4) zum Führen des Feststoffkörpers 3 beim Einspulen. Die Vor­ richtung besitzt eine sie beherrschende zentrale Rechen- und Regeleinheit 15, die in Verbindung einerseits mit einer Meßsonde 13 zur Erfassung der Temperatur der Stahlschmelze 17 im Tundish 2 und/oder in der Kokille 1 mittels Signalleitung 23, sowie andererseits mit einer Vorrichtung 14 zum Messen der Gießgeschwindigkeit des Gußstranges 11 (Signalleitung 26) die Zugabemenge des Feststoffkörperma­ terials 3 errechnet und nach deren Maßgabe die Einspulgeschwindigkeit des För­ dermittels 12 über die Steuerleitung 25 sowie die Position des Regelorganes 20 mit Hilfe des Stellantriebes 22 über die Steuerleitung 24 einstellt.
Mit großem Vorteil wird durch die Regelorgane der Vorrichtung bewirkt, daß die einzuspulende Menge an Feststoffkörpermaterial 3 in den in die Kokille 1 einströ­ menden Strom 4 der Stahlschmelze 17 nach Maßgabe von Gießtemperatur und Masse des Gießstranges 11 geregelt eingeführt wird, so daß im Endeffekt der in die Kokille einströmende Stahlstrom 4 eine gleichbleibend konstante Temperatur im Bereich von Tliq einhält.
Selbstverständlich kann unter Verzicht auf eine vollautomatische Regeleinrichtung auch von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, daß anstelle einer automati­ schen Regeleinheit 15 eine von Hand einstellbare Soll-Wert-Regelung für die Ein­ stellung der Einspulgeschwindigkeit des Fördermittels 12 eingesetzt wird.
Liste der Bezugszeichen
1
Stranggießkokille
2
Tundish
3
Draht/Band
4
Stahlstrom
5
Tauchrohr
6
Stopfen
7
Öffnung
9
,
9
' Führung
10
,
10
' Führungshülse
11
Strang
12
Fördermittel
13
Temperatur-Meßsonde
14
Vorrichtung zum Messen der Gießgeschwindigkeit
15
automatische Regeleinheit
16
Strangschale
17
Schmelze
18
Schlackenschicht
19
Gleitmedium, Schmiermittel
20
Regelorgan
21
Verschlußorgan
22
Stellantrieb
23
Signalleitung
24
Steuerleitung
25
Steuerleitung
26
Signalleitung

Claims (10)

1. Verfahren zum Einstellen der Gießtemperatur einer Stahlschmelze in einer Stranggießkokille (1) durch Einspulen eines aufschmelzbaren Feststoffkörpers aus Stahl wie Draht oder Band (3), dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffkörper (3) in den aus einem Tundish (2) in die Kokille (1) ein­ strömenden Stahlstrom (4) nach Maßgabe der Gießparameter wie
  • - abzubauende Wärmemenge (kj/kg Stahlschmelze) der Hitze über Tliq,
  • - Durchsatz Stahlschmelze im Strang (kg/min),
in einer errechneten Menge (kg/t Stahl) eingespult wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zugleich mit der Einspulung des Feststoffkörpers (3) in den Stahlstrom (4) eine Konditionierung der Stahlschmelze in der Kokille (1) durch Rühren vorge­ nommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffkörper (3) durch das den Stahlstrom (4) führende Tauchrohr (5) in die Kokille (1) eingeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffkörper (3) durch einen Stopfen (6) oberhalb der Öffnung (7) des Tauchrohres (5) bzw. eine stopfenartige Zuführung in den Stahlstrom (4) eingeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Stahldrähte (3) durch am Tauchrohr (5) ausgebildete Führungen (9, 9') vorzugsweise unter einem spitzen Winkel (α) in den Stahlstrom (4) eingeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Stahldrähte (3, 3") durch neben dem Tauchrohr (5) an­ geordnete Führungshülsen (10, 10') unter einem spitzen Winkel (α) in den Stahlstrom (4) eingeführt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffkörper (3) nach Maßgabe von Stahlsorte, Gießtemperatur im Tundish (2) und Gießgeschwindigkeit des Stranges (11) geregelt in den Stahlstrom (4) eingeführt werden.
8. Vorrichtung zum Einstellen der Gießtemperatur einer Stahlschmelze in einer Stranggießkokille (1) durch Einspulen eines aufschmelzbaren Feststoffkörpers (3) aus Stahl wie Draht oder Band, insbesondere zur Durchführung des Verfah­ rens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch wenigstens ein Fördermittel (12) zum Einspulen des Feststoffkörpers (3) in den aus dem Tundish (2) in die Kokille (1) strömenden Strom (4) der Stahlschmelze (17), sowie durch Führungsmittel (9 bzw. 10) zum Führen des Feststoffkörpers (3) beim Einspulen, ferner durch eine zentrale Rechen- und Regeleinheit (15), die in Verbindung einerseits mit einer Meßsonde (13) zur Erfassung der Tem­ peratur der Stahlschmelze (17) im Tundish (2) und/oder in der Kokille (1) sowie andererseits mit einer Vorrichtung (14) zum Messen der Gießgeschwindigkeit des Gußstranges (11) die Zugabemenge des Feststoffkörpermaterials (3) er­ rechnet und nach deren Maßgabe die Einspulgeschwindigkeit des Fördermit­ tels (12) einstellt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel (9 bzw. 10) so angeordnet und ausgerichtet sind, daß sie den bzw. die einzuspulenden Feststoffkörper (3) im spitzen Winkel (α) in den Stahlstrom (4) lenken.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle einer automatischen Regeleinheit (15) eine von Hand einstellbare SOLL-Wert-Regelung für die Einstellung der Einspulgeschwindigkeit des För­ dermittels (12) angeordnet ist.
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