Aus
dem Stand der Technik sind unterschiedliche Ansätze zur Realisierung von löschbaren und
wiederbeschreibbaren Druckformen bekannt. So offenbart der Stand
der Technik gemäß
EP 1 155 871 B1 ein
Verfahren zum Behandeln einer löschbaren und
wiederbeschreibbaren Druckform, bei welchem mittels eines Inkjets
ein farbfreundliches Material auf eine feuchtmittelfreundliche Oberfläche eines
Druckformzylinders aufgebracht wird, wobei das aufgebrachte Material
getrocknet oder gehärtet
und mit einer Bebilderungsvorrichtung, z. B. mit einem Laser, entfernt
wird.
Die
EP 1 118 470 B1 betrifft
ein Druckverfahren mit einer wiederverwendbaren Druckform, bei welchem
auf ein hydrophiles Substrat eine Beschichtung aufgebracht wird,
die aus einem hydrophoben, thermoplastischen Material und einem
hydrophilen Binder besteht. Diese aufgebrachte Beschichtung wird
bildweise bestrahlt, wobei in den bestrahlten Bereichen das thermoplastische
Material mit der hydrophilen Oberfläche verschmilzt und Bildbereiche
ausbildet. Die unbestrahlten Bereiche werden beim Druckvorgang entfernt,
wobei an diesen Stellen das hydrophile Substrat freigelegt wird.
Bei
den obigen, aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren muss zum
Bebildern der Druckformen ein Bebilderungsmaterial auf dieselben
aufgetragen werden, welches nach dem Drucken beim Löschen der
Druckformen von denselben entfernt werden muss. Dies erfordert einen
hohen prozesstechnischen Aufwand.
Aus
der
EP 1 016 519 B1 ist
eine wiederbeschreibbare sowie löschbare
Druckplatte für
den Flachdruck bekannt, die als Lithographie-Druckplatte ausgeführt ist.
Die dort offenbarte Lithographie-Druckplatte verfügt über einen
Fotoleiter, wobei die gesamte Oberfläche des Fotoleiters durch eine Aufladungsvorrichtung
aufgeladen wird, und wobei anschließend der Fotoleiter mit den
zu druckenden Informationen belichtet wird. In den belichteten Bereichen
des Fotoleiters fließen
die Ladungen ab. In den nicht-belichteten Bereichen bleiben die
Ladungen auf der Oberfläche
des Fotoleiters bestehen. Der Fotoleiter trägt dann ein der Druckinformation
entsprechendes Ladungsbild und wird mit Druckfarbe und Feuchtmittel
in Kontakt gebracht. Dort, wo die Ladungen auf dem Fotoleiter verblieben
sind, benetzt das Feuchtmittel die Oberfläche des Fotoleiters und die
Druckfarbe kann sich nicht anlagern. In den ladungsfreien Bereichen
des Fotoleiters lagert sich hingegen die Druckfarbe für das zu
druckende Bild an. Für
die Funktion dieser Druckplatte sind eine Aufladevorrichtung, die
eine homogene Ladungsverteilung erzeugt, und eine Belichtungseinrichtung,
die das Ladungsbild erzeugt, erforderlich. Auch dies erfordert einen hohen
prozesstechnischen Aufwand.
Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde,
eine neuartige Druckform sowie ein neuartiges Druckwerk einer Druckmaschine
zu schaffen. Dieses Problem wird durch eine Druckform gemäß Anspruch
1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Druckform
weist eine innere, der mechanischen Stabilisierung dienende Trägerschicht,
eine äußere, dem Überfragen
von Druckfarbe dienende dielektrische Funktionsschicht und zwischen
der Trägerschicht
und der Funktionsschicht angeordnete, insbesondere als Elektroden
ausgebildete, leitfähige
Flächenelemente
auf, wobei an die Flächenelemente
elektrische Spannungen zur bereichsweisen Veränderung der Oberflächenenergie bzw.
Oberflächenspannung
der Funktionsschicht derart anlegbar sind, dass an der dielektrischen Funktionsschicht
abhängig
von den an die leitfähigen Flächenelemente
angelegten Spannungen erste, farbführende Bereiche und zweite,
nicht-farbführende
Bereiche ausbildbar sind.
Die
hier vorliegende Erfindung schlägt
eine Druckform vor, bei welcher die Bebilderung durch Anlegen unterschiedlicher
elektrischer Spannungen an die leitfähigen Flächenelemente der Druckform
erfolgt. Die Bebilderung erfolgt dabei ohne jeglichen Materialtransport
alleine durch das Anlegen der unterschiedlichen elektrischen Spannungen.
Daher muss auch zum Löschen
kein Material von den Druckformen entfernt werden. Weiterhin sind
keine speziellen Aufladevorrichtungen sowie Belichtungseinheiten
erforderlich, so dass letztendlich mit sehr geringem prozesstechnischen
Aufwand die Bebilderung sowie Entbilderung der erfindungsgemäßen Druckform
durchgeführt
werden kann.
Vorzugsweise
weist die dielektrische Funktionsschicht eine Dielektrizitätskonstante
größer oder gleich
2 und eine Dicke kleiner oder gleich 100 μm auf, wobei dieselbe insbesondere
aus einem Kunststoff oder einem keramischen Werkstoff oder einem kohlenstoffbasierten
Werkstoff gebildet oder mit einem solchen Werkstoff beschichtet
ist.
Das
erfindungsgemäße Druckwerk
einer Druckmaschine ist in Anspruch 15 definiert.
Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden, ohne hierauf beschränkt
zu sein, an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
1: einen schematisierten
Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Druckform,
2: die erfindungsgemäße Druckform
der 1 zusammen mit einer
Gegenelektrode,
3: eine Draufsicht auf leitfähige Flächenelemente
der erfindungsgemäßen Druckform,
4: eine weitere Draufsicht
auf leitfähige Flächenelemente
der erfindungsgemäßen Druckform,
und
5: eine Draufsicht auf eines
der leitfähigen
Flächenelemente
der erfindungsgemäßen Druckform.
1 zeigt einen schematisierten
Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Druckform für den Flachdruck,
insbesondere den Offsetdruck, wobei die Druckform beschreibbar bzw.
bebilderbar sowie löschbar
bzw. entbilderbar und damit mehrfach verwendbar ist.
Die
Druckform 10 gemäß 1 verfügt über ein inneres Substrat bzw.
eine innere Trägerschicht 11 sowie
eine äußere Funktionsschicht 12.
Die innere Trägerschicht 11 dient
der mechanischen Stabilisierung der erfindungsgemäßen Druckform 10,
die äußere Funktionsschicht 12 hingegen
dient dem Übertragen
von Druckfarbe und damit dem Druckverfahren.
Die
Funktionsschicht 12 ist aus einem dielektrischen Werkstoff
gebildet und demnach als dielektrische Funktionsschicht ausgeführt.
Zwischen
der inneren Trägerschicht 11 und der äußeren, dielektrischen
Funktionsschicht 12 sind mehrere leitfähige Flächenelemente 13 angeordnet, die
vorzugsweise als Elektroden ausgeführt sind. An die leitfähigen Flächenelemente 13 sind
elektrische Spannungen anlegbar, über welche bereichsweise bzw.
abschnittsweise, angepasst an ein zu druckendes Bild, die Oberflächenenergie
bzw. Oberflächenspannung
der dielektrischen Funktionsschicht 12 derart verändert werden
kann, dass die dielektrische Funktionsschicht 12 abhängig von
den an die leitfähigen
Flächenelemente 13 angelegten
Spannungen erste, farbführende
Bereiche sowie zweite, nicht-farbführende Bereiche aufweist bzw.
ausbildet.
Gemäß 1 ist dabei jedem leitfähigen Flächenelement 13 ein
Schaltelement 14 zugeordnet, über welches an das jeweilige
Flächenelement 13 eine
elektrische Spannung angelegt werden kann und/oder über welches
der Betrag bzw. die Größe der jeweils
angelegten elektrischen Spannung einstellbar ist.
Über die
an ein leitfähiges
Flächenelement 13 angelegte
elektrische Spannung ist ein dem Flächenelement 13 benachbarter
Bereich der dielektrischen Funktionsschicht 12 hinsichtlich
seiner Oberflächenenergie
veränderbar,
um die ersten, farbführenden
Bereiche und zweiten, nicht-farbführenden Bereiche der dielektrischen
Funktionsschicht 12 auszubilden. Dabei ist es nach einer
ersten Alternative möglich,
dass dann, wenn an ein Flächenelement 13 keine
Spannung angelegt ist oder die an dasselbe angelegte Spannung kleiner
als ein Grenzwert ist, der dem Flächenelement 13 benachbarte
Bereich der dielektrischen Funktionsschicht 12 farbführend ist,
wohingegen dann, wenn an das Flächenelement 13 eine
Spannung angelegt ist oder die an dasselbe angelegte Spannung größer als
ein Grenzwert ist, der zum Flächenelement 13 benachbarte
Bereich der dielektrischen Funktionsschicht 12 nicht-farbführend ist.
Nach
einer zweiten Alternative ist es jedoch auch möglich, dass dann, wenn an das
Flächenelement 13 keine
Spannung angelegt ist oder die an dasselbe angelegte Spannung kleiner
als ein Grenzwert ist, der zum Flächenelement 13 benachbarte Bereich
der dielektrischen Funktionsschicht 12 nicht-farbführend ist,
wohingegen dann, wenn an das Flächenelement 13 eine
Spannung angelegt ist oder die an dasselbe angelegte elektrische
Spannung größer als
ein Grenzwert ist, der dem Flächenelement 13 benachbarte
Bereich der dielektrischen Funktionsschicht 12 farbführend ist.
Welche der obigen Altnernativen zum Einsatz kommt, hängt unter
anderem von den verwendeten Druckfarben ab.
Vorzugsweise
wird für
die dielektrische Funktionsschicht 12 ein Werkstoff gewählt, der
eine geringe Polarität
aufweist, so dass dieselbe ohne Veränderung der Oberflächenenergie
durch Anlegen elektrischer Spannungen an die Flächenelemente 13 farbführend ist.
Durch Anlegen einer elektrischen Spannung an Flächenelemente 13 sind
den Flächenelementen 13 benachbarte
Bereiche hinsichtlich ihrer Oberflächenspannung bzw. Oberflächenenergie
derart veränderbar,
dass der polare Anteil der Oberflächenspannung steigt, so dass
dieselben nicht-farbführend
werden.
Als
Werkstoff für
die dielektrische Funktionsschicht 12 kann dabei ein Kunststoff
oder ein keramischer Werkstoff verwendet werden. Als Kunststoff eignet
sich insbesondere Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polytetrafluorethylen
(PTFE).
Alternativ
kann die dielektrische Funktionsschicht 12 auch aus einem
kohlenstoffbasierten Werkstoff mit hoher Abriebbeständigkeit
wie z. B. aus polykristallinem oder amorphen Diamond Like Carbon
(DLC) gebildet sein. Ebenso ist es möglich, die dielektrische Funktionsschicht
außen
mit einem solchen Werkstoff zu beschichten.
Der
Werkstoff für
die dielektrische Funktionsschicht 12 wird des Weiteren
derart gewählt,
dass die dielektrische Funktionsschicht 12 eine hohe relative Dielektrizitätskonstante
aufweist, die größer oder gleich
2 ist. Insbesondere ist die Dielektrizitätskonstante der Funktionsschicht 12 größer oder
gleich 10, vorzugsweise größer oder
gleich 100.
Weiterhin
verfügt
die dielektrische Funktionsschicht 12 vorzugsweise über eine
geringe Schichtdicke, so dass bereits durch Anlegen geringer Spannungen
an die Flächenelemente 13 die
Oberflächenenergie
bzw. Oberflächenspannung
der benachbarten Bereiche der dielektrischen Funktionsschicht 12 und
damit die Benetzungseigenschaften derselben verändert werden können. Die
dielektrische Funktionsschicht 12 verfügt über eine Dicke von kleiner
oder gleich 100 μm,
insbesondere über
eine Dicke von kleiner oder gleich 50 μm. Bevorzugt ist die Dicke der
dielektrischen Funktionsschicht 12 kleiner oder gleich
10 μm.
Die
vorzugsweise als Elektroden ausgebildeten, leitfähigen Flächenelemente 13 der
erfindungsgemäßen Druckform 10 sind
einerseits gegenüber der
Trägerschicht 11 und
andererseits untereinander elektrisch isoliert. Über nicht-dargestellte elektrische Leitungen ist
an jedes der Flächenelemente 13 eine individuelle
elektrische Spannung anlegbar, und zwar in Verbindung mit den Schaltelementen 14.
Gemäß 3 und 4 bilden die leitfähigen Flächenelemente 13 dabei
ein zweidimensionales Array, wobei die Flächenelemente 13 im
Ausführungsbeispiel
der 3 und 4 eine kreisrunde Fläche bzw.
Umrandung aufweist. Es sind auch andere Formen, so z. B. ovale Formen
oder dreieckige oder sternförmige
Formen, für
die leitfähigen
Flächenelemente 13 möglich.
Wie
bereits mehrfach erwähnt,
ist über
das definierte Anlegen elektrischer Spannungen an die leitfähigen Flächenelemente 13 die
Oberflächeneigenschaft
der dielektrischen Funktionsschicht 12 derart veränderbar,
dass gezielt farbführende
Bereiche und nicht-farbführende
Bereiche der Funktionsschicht 12 ausgebildet werden können.
Dabei
wirkt mit den Flächenelementen 13, die
als Elektroden ausgebildet sind, eine Gegenelektrode 15 zusammen,
wobei die Gegenelektrode 15 von einer auf der Druckform 10 beim
Drucken abrollenden Walze bzw. von einem auf der Druckform 10 beim
Drucken abrollenden Zylinder gebildet wird. So kann es sich bei
der Gegenelektrode 15 um eine Auftragwalze eines Farbwerks
bzw. Feuchtwerks oder um einen Übertragungszylinder
eines Druckwerks handeln.
Durch
das Anlegen definierter elektrischer Spannungen an die als Elektroden
ausgebildeten Flächenelemente 13 der
Druckform 10 bildet sich zwischen den Flächenelementen 13,
an welche eine Spannung angelegt ist, und der Gegenelektrode 15 jeweils
ein elektrisches Feld aus, wobei die elektrischen Felder letztendlich
die Oberflächenenergie bzw.
Oberflächenspannung
der dielektrischen Funktionsschicht 12 einstellen bzw.
verändern,
um so die farbführenden
Bereiche und nicht-farbführenden
Bereiche auszubilden.
In
der Darstellung der 2 ist
an zwei Flächenelemente 13,
nämlich
an das von links gesehen dritte Flächenelement sowie an das von
links gesehen fünfte
Flächenelement,
eine elektrische Spannung angelegt, wobei dann in den zu diesen
Flächenelementen 13 benachbarten
Bereichen 16 der dielektrischen Funktionsschicht 12 die
Oberflächenenergie bzw.
Oberflächenspannung
gegenüber
den anderen Bereichen der Funktionsschicht 12 geändert wird.
So
sind im Ausführungsbeispiel
der 2 die Bereiche 16 der
dielektrischen Funktionsschicht 12 nicht-farbführend, so
dass sich an denselben Feuchtmittel 17 sammelt. In den
Bereichen der Funktionsschicht 12, die den Flächenelementen 13 benachbart
sind, an welche in 2 keine
elektrische Spannung angelegt ist, ist die Funktionsschicht 12 hingegen
farbführend,
so dass sich in diesen Bereichen Druckfarbe 18 ansammelt.
Bei
der erfindungsgemäßen Druckform 10 ist demnach
unter einer relativ dünnen
dielektrischen Funktionsschicht 12 ein zweidimensionales
Array aus leitfähigen
Flächenelementen 13 angeordnet, wobei
die Flächenelemente 13 vorzugsweise
als ansteuerbare Elektroden ausgeführt sind, denen jeweils ein
Schaltelement 14 zugeordnet ist. An jedes der Flächenelemente 13 ist
eine individuelle elektrische Spannung anlegbar, so dass sich zwischen
dem jeweiligen Flächenelement 13 und
der Gegenelektrode 15 ein individuelles elektrisches Feld
ausbildet. Über das
elektrische Feld kann letztendlich die Oberflächeneigenschaft, nämlich Oberflächenenergie
bzw. Oberflächenspannung,
und damit Benetzungsfähigkeit
der den Flächenelementen 13 gegenüberliegenden
Bereich der dielektrischen Funktionsschicht 12 beeinflusst
werden, um so die farbführenden
Bereiche und nicht-farbführenden
Bereiche der Druckform im Sinne einer Bebilderung derselben auszubilden.
Es
ist möglich,
die Trägerschicht 11,
die dielektrische Funktionsschicht 12 sowie die zwischen der
Trägerschicht 11 und
Funktionsschicht 12 angeordneten Flächenelemente 13 sowie
Schaltelemente 14 im Sinne einer Druckplatte bzw. eines
Drucksleeve als integrales Bauteil auszuführen, welches dann auf einem
Formzylinder eines Druckwerks positioniert ist. Im Unterschied hierzu
ist es auch möglich, die
dielektrische Funktionsschicht 12 als separates Bauteil
auszuführen,
so dass dieselbe von den übrigen
Baugruppen der Druckform, nämlich
von der Trägerschicht 11,
den Flächenelementen 13 und
Schaltelementen 14 getrennt werden kann, um dieselbe gegebenenfalls
zu reinigen oder zu ersetzen. Auch ist es möglich, die Trägerschicht 11,
die Flächenelemente 13 sowie
Schaltelemente 14 in die Oberfläche eines Formzylinders zu
integrieren.
Beim
Drucken mit der erfindungsgemäßen Druckform
wird mit Hilfe von Auftragwalzen sowohl Druckfarbe als auch Feuchtmittel
auf die Druckform aufgetragen, so dass sich auf die Oberfläche der Druckform,
nämlich
auf der dielektrischen Funktionsschicht 12 derselben, eine
Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion ausbildet.
Durch
das Anlegen individueller elektrischer Spannungen an die als Elektroden
ausgebildeten Flächenelemente 13 der
Druckform 10 bildet sich zwischen den Flächenelementen 13 und
den als Gegenelektrode 15 dienenden Auftragwalzen jeweils ein
individuelles elektrisches Feld aus, um die Bereiche der Druckform
festzulegen, in welchen sich Druckfarbe und in welchen sich Feuchtmittel
ansammelt. Bei jedem Überrollen
der Druckform 10 durch eine Auftragwalze sowie durch den Übertragungszylinder
bilden sich dabei in den entsprechenden Übertragungsspalten zwischen
der Druckform 10 und den Auftragwalzen bzw. dem Übertragungszylinder
die obigen elektrischen Felder aus, so dass in jedem Übertragungsspalt
die definierten farbführenden
Bereiche und nicht-farbführenden
Bereiche der dielektrischen Funktionsschicht 12 ausgebildet
sind.
Da
die im Flachdruck zum Einsatz kommende Druckfarbe in der Regel relativ
zäh ist,
erfolgt die Verteilung der Druckfarbe in die farbführenden
Bereiche der Druckplatte nicht spontan, sondern erfordert die Unterstützung der
Presskräfte
im Übertragungsspalt
zwischen der Druckplatte und den Auftragwalzen bzw. dem Übertragungszylinder,
gleichzeitig zu den Zeitpunkten, in welchen auch das elektrische Feld
besteht, welches die farbführenden
und die nicht-farbführenden
Bereiche ausbildet. Nach Änderung
der elektrischen Ansteuerung der als Elektroden ausgebildeten Flächenelemente 13 bildest
sich das neue Druckbild innerhalb einer relativ kurzen Umnetzungsphase
aus.
In
der Darstellung der 2 ist
der durch Anlegen einer elektrischen Spannung ausgebildete Bereich 16 der
dielektrischen Funktionsschicht 12, der benachbart zum
von links gesehen dritten Flächenelement 13 ausgebildet
ist, größer als
der Bereich 16, der benachbart zum von links gesehen fünften Flächenelement 13 ausgebildet
ist. Hierdurch ist dann im Sinne einer amplitudenmodulierten Rasterung
die Größe der nicht-farbführenden
bzw. farbführenden Bereiche
der dielektrischen Funktionsschicht 12 festlegbar, um so
zur größeren Differenzierung
eines zu druckenden Druckbilds auch Halbtöne wiedergeben zu können.
Die
Größe der durch
Anlegen einer elektrischen Spannung an die Flächenelemente 13 ausgebildeten
farbführenden
sowie nicht-farbführenden Bereiche
der dielektrischen Funktionsschicht 12 ist demnach im Ausführungsbeispiel
der 2 von der Größe der an
dieselben angelegten Spannung abhängig.
Sollte
die hierdurch erzielbare Differenzierung eines Druckbilds nicht
ausreichend sein, so können
Flächenelemente 13 verwendet
werden, die gemäß 5 mehrere getrennt bzw.
unabhängig
voneinander ansteuerbare und mit einer elektrischen Spannung beaufschlagbare
Bereiche 19, 20 bzw. 21 aufweisen. An
jeden dieser Bereiche 19, 20 bzw. 21 kann
dann eine individuelle Spannung angelegt werden, um so ebenfalls
im Sinne einer amplitudenmodulierten Rasterung die Größe der farbführenden
sowie nicht-farbführenden
Bereiche der dielektrischen Funktionsschicht 12 festzulegen.
Im Ausführungsbeispiel
der 5 handelt es sich
bei den Bereichen 19, 20 und 21 um konzentrisch
ineinander verschachtelte Kreisringe. Wie bereits oben ausgeführt, sind
jedoch auch andere Formen von Flächenelementen 13 realisierbar,
so z. B. dreieckige, quadratische, ovale, sternförmige oder kettenförmige Flächenelemente.
Es
sei darauf hingewiesen, dass die Flächenelemente 13 zur
Wiedergabe von Halbtönen auch
im Sinne einer sogenannten Dithermatrix in Verbindung mit einer
entsprechenden Ansteuerung derselben durch Belegen derselben mit
einer elektrischen Spannung, verwendet werden können. Dann, wenn man die Flächenelemente 13 in
einer sogenannten Dithermatrix verwendet, richtet sich die Anzahl
der Flächenelemente
nach der Anzahl unterscheidbarer Flächendeckungen pro Pixel. Dann, wenn
die Flächenelemente
zu einer Dithermatrix zusammengefasst sind, wird über die
elektrische Spannung an den einzelnen Flächenelementen die Größe der Fläche eines
zu einer Dithermatrix gehörenden Bildpunkts
gesteuert.
Wie
bereits erwähnt,
sind die als Elektroden ausgebildeten Flächenelemente 13 in
Form eines zweidimensionalen Arrays auf der Trägerschicht 11 der
Druckform 10 angeordnet. Die Abstände zwischen den Mittelpunkten
benachbarter Flächenele mente 13 ist
dabei fest und nicht veränderbar.
Da beim mehrfarbigen, autotypischen Zusammendruck die Gefahr der
Ausbildung sogenannter Moiré-Effekte
besteht, können,
wie einem Vergleich der 3 und 4 entnommen werden kann,
die Arrays der Flächenelemente 13 eine
unterschiedliche Winkelung aufweisen.
So
verlaufen in 3 Reihen
aus Flächenelementen 13 parallel
zu einer durch die Gerade 22 definierten Längsrichtung
der Druckform. In 4 hingegen
schließen
die Reihen der Flächenelemente 13 gegenüber der
Geraden 22 einen relativ spitzen Winkel ein. Werden an
dem beim autotypischen Zusammendruck beteiligten Druckwerken Druckplatten mit
entsprechend unterschiedlicher Winkelung der zweitdimensionalen
Arrays aus den Flächenelementen 13 verwendet,
so können
die Druckqualität
beeinträchtigende
Moiré-Effekte
vermieden werden.
Es
sei darauf hingewiesen, dass der Abstand zwischen den Mittelpunkten
benachbarter Flächenelemente 13 vorzugsweise
kleiner oder gleich 1 mm, insbesondere kleiner oder gleich 200 μm ist.
Die
erfindungsgemäße Druckform 10 findet vorzugsweise
im Flachdruck, nämlich
im Offsetdruck Verwendung, wobei dann Auftragwalzen eines Farbwerks,
Auftragwalzen eines Feuchtwerks und der Übertragungszylinder Gegenelektroden
für die
Flächenelemente 13 der
Druckform 10 bilden.
Eine
Druckmaschine, an deren Druckwerken die erfindungsgemäße Druckform
verwendet werden soll, muss über
eine Steuerungseinrichtung verfügen,
um die einzelnen Flächenelemente 13 der Druckform 10 mit
entsprechenden elektrischen Spannungen anzusteuern. Dann, wenn eine
Druckmaschine die erfindungsgemäße Druckform
einsetzt, muss zum Wechsel eines Druckbild keine Druckform gewechselt
werden. Zum Ändern
eines Druckbilds bzw. zur Löschung
und Neubebilderung der Druckform muss lediglich die Ansteuerung
der Flächenelemente
mit elektrischen Spannungen geändert
werden.
Hierzu
muss keinerlei Bebilderungsmaterial auf die Druckform aufgetragen
werden. Weiterhin sind keinerlei Reinigungsmaßnahmen oder andere mechanische
oder chemische Eingriffe am Plattenzylinder bzw. der Druckform erforderlich.
Weiterhin
kann während
des Druckvorgangs durch entsprechende Ansteuerung der Flächenelemente
der Druckform der Farbton innerhalb weniger Exemplare geregelt werden,
um so Druckabweichungen zu korrigieren. So lange sich solche Korrekturen innerhalb
gewisser Grenzen bewegen und Änderungen
im Farbfluss durch die Speicherfähigkeit
des Farbwerks aufgefangen werden können, kann hierdurch eine relativ
schnelle Regelung der Farbgebung im Druckprodukt erzielt werden.
Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Schaltelemente 14, die der Ansteuerung der als
Elektroden ausgebildeten Flächenelemente 13 dienen,
in die Druckform 10 integriert. Im Unterschied hierzu ist es
auch möglich,
dass sich die Schaltelemente 14 zur Ansteuerung der Flächenelemente 13 außerhalb
der Druckform befinden.