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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen eines zwischen Anlenkungsstellen anbringbaren Seils nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Seilspanner sind in der Montage relativ komfortabel, da das Seil in die gewünschte Position gezogen und fixiert werden kann. Es ist allerdings schwierig, die Installation des Seiles unter korrekter Spannung zu erreichen. Zudem kann sich die Seillänge durch thermische Ausdehnung oder Verkürzung oder aufgrund von Dehnungserscheinungen ändern. Neben einer groben Einstellung ist deshalb eine Feinjustierung im allgemeinen erforderlich. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Seilspanner in Verbindung mit Seilzugschaltern verwendet werden, die in unterschiedlichen Umgebungen verwendet werden, so daß durch thermischen Einfluß eine Seilverlängerung oder -verkürzung stattfinden kann. Wenn durch den Seilspanner eine solche Änderung der Seillänge nicht einstellbar ist, kann es passieren, daß der Seilzugschalter zu früh oder zu spät auslöst. Eine korrekte Spannung zu installieren, ist deshalb wichtig.
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Aus
AT 201947 B ist eine Seilnachstellvorrichtung bekannt. Die Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse, das einen Blechmantel, eine Stirnwand und Längsschienen aufweist. Das Vorderende des Gehäuses ist durch einen Ring abgeschlossen, der als Führung für eine Hülse mit sich im Gehäuseinneren erstreckenden Innengewinde dient. Die Hülse überragt mit einem als Sechskant ausgebildeten Ansatz das Gehäuse, so dass mit Hilfe eines Schlüssels die Mutter in drehende Bewegung versetzbar ist. In das Innengewinde der Hülse greift das Außengewinde einer als Nachstellmutter wirkenden Mutter ein, deren Inneres als Seilkeilschloss mit einem Keil ausgebildet und die im Gehäuse durch an dessen Schienen sich anlegenden Führungsbacken längsverschieblich und unverdrehbar geführt ist. Das um den Seilkeil in Schlaufenform herumgeführte Seilende ist auf diese Weise in der Nachstellmutter festgelegt. Das Nachstellen des Seiles erfolgt durch entsprechende Verdrehung des Sechskantes und damit der Hülse, wodurch die Mutter sich im Gehäuseinneren gegen den Arm zu verschiebt und so die Seilnachstellung bewirkt.
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Aus
US 2547370 A ist eine Vorrichtung zum Spannen eines zwischen Anlenkungsstellen anbringbaren Seils bekannt, die ein Halteelement umfasst, in dem ein Seilende über eine Umlenkung geführt und klemmend festlegbar ist.
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Aus
US 4846766 A ist eine Vorrichtung zum Spannen der Kordel eines Vorhangs bekannt. Diese Vorrichtung umfasst ein Halteelement, in dem ein Seilende um eine Umlenkung geführt und klemmend festlegbar ist. Die Umlenkung umfasst dabei ein Rollenlager für eine Umkehrung der Ziehrichtung.
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DE 202 09 881 U1 ist eine Schnellspanneinrichtung für Seilzugschalter bekannt, die ein Halteelement aufweist, in dem ein Seilende über eine Umlenkung geführt und klemmend festlegbar ist. Eine grobe Einstellung kann dadurch vorgenommen werden. Der Seilspanner weist ferner ein Gehäuse auf, das über einen Gewindeschaft mit dem Halteelement verbunden ist. Durch eine Veränderung des Abstandes zwischen Halteelement und Gehäuse wird eine Feinjustierung der Seilspannung vorgenommen. Nachteilig hierbei ist die Installation vieler Einzelteile. Dies führt zu einer zweitaufwendigen und umständlichen Montage.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Spannen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und dabei eine schnelle korrekte Einstellung der Seilspannung bei unterschiedlichen Umgebungen erlaubt.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Hierdurch wird eine Vorrichtung zum Spannen eines Seils zwischen Anlenkungsstellen geschaffen, die die beiden Funktionen des Befestigens und Spannens in einem Gerät vereint. Dies führt zu einem wesentlich einfacheren und schnelleren Aufbau. Das Seil wird durch Klemmen befestigt, und das Spannen erfolgt durch eine bewegliche Umlenkung, die als eine Umlenkrolle ausgeführt ist. Eine übliche Kunststoffummantelung des Seils braucht dabei nicht entfernt zu werden.
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Dabei wird eine Umlenkrolle verwendet, die in einem Rollenlager geführt ist, wodurch das Einstellen der Seilspannung besonders leichtgängig ist.
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Dabei umfaßt das Halteelement ein Gehäuse, das verschiedene Funktionsflächen aufweist, um ein Einziehen und Festklemmen des Seilendes zu unterstützen. Das Gehäuse weist ferner vorzugsweise Ausnehmungen auf, die das Einziehen des Seilendes wegen der besseren Zugänglichkeit besonders komfortabel machen. Schließlich ermöglicht das Gehäuse auch die Anbringung der Seildurchtrittsöffnungen und einer Betätigungseinrichtung für die Spindel an einer Stirnseite.
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Bevorzugt ist eine Umlenkrolle in einer Fluchtlinie einer mittigen Öffnung positioniert, so daß ein eingezogenes Seil mit einem unsymmetrisch zu Halteelementachsen ausgebildeten Umschlingungsbereich an der Umlenkung anliegt. Bevorzugt ist diese Anordnung der Umlenkung kombiniert mit einer Seilbrücke zwischen Umlenkung und Klemmvorrichtung, die das Seil benachbart zur Klemmvorrichtung entlastet.
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Bevorzugt weist das Halteelement ein Gehäuse auf, dessen Form gut in der Hand liegt, also handgerecht geformt ist.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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1 zeigt eine perspektivische Oberansicht einer Vorrichtung zum Spannen seitlich von vorn,
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2 zeigt eine perspektivische Unteransicht der Vorrichtung zum Spannen seitlich von vorn,
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3 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Spannen,
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4 zeigt eine Draufsicht der Vorrichtung zum Spannen,
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5 zeigt einen Längsschnitt der Vorrichtung zum Spannen,
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6 zeigt einen Schnitt entlang A-A in 3,
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7 zeigt einen Schnitt entlang B-B in 4,
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8A bis 8E zeigen jeweils die 6 in verschiedenen Stadien der Funktionsweise der Vorrichtung zum Spannen.
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Die 1 bis 7 zeigen eine Vorrichtung zum Spannen eines Seils, das zwischen Anlenkungsstellen anbringbar ist. Vorzugsweise erstreckt sich das Seil zwischen zwei Anschlußösen (nicht dargestellt) wählbarer Funktionsteile, wie z. B. Zugschalter.
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Die Vorrichtung zum Spannen umfaßt ein Halteelement 1, in dem ein Seilende 2 (8A bis 8E) über eine Umlenkung 3 geführt und klemmend festlegbar ist. Die Umlenkung 3 ist an einer Spindelmutter 4 vorgesehen, die auf einer im Halteelement 1 drehbar gelagerten Spindel 5 längsverschiebbar geführt ist.
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Die Umlenkung 3 ist als Umlenkrolle ausgebildet, die über ein Rollenlager 6 an der Spindelmutter 4 gelagert ist. Die Umlenkung 3 ist für eine Umkehrung der Ziehrichtung ausgebildet, wie die 8A bis 8E zeigen. Die über die Spindelmutter 4 bewegliche Umlenkung 3 ist gleitverschieblich geführt auf einer Führungsfläche 7, die an einem Gehäuse 8 ausgebildet ist.
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Das Halteelement 1 umfaßt ein Gehäuse 8, das mit einer Ausnehmung 9 zur Aufnahme der Spindel 5 ausgebildet ist. Die Ausnehmung 9 bildet eine Führung 10 für die Spindelmutter 4. Die Spindel 5 ist in dem Gehäuse 8 drehbar gelagert, wozu mindestens eine Lagerbuchse 11 vorgesehen ist, in der auch ein Spindelkopf 12, insbesondere eine Schraube, zum Drehen der Spindel 5 gelagert ist. Der Spindelkopf 12 ist stirnseitig an dem Gehäuse 8 zugänglich angeordnet. Der Spindelkopf 12 ist fest mit der Spindel 5 verbunden, insbesondere fest verklebt oder verschraubt. Dreht man den Spindelkopf 12, wird durch das Außengewinde der Spindel 5 die in der Führung 9 gehaltene Spindelmutter 4 samt Rollenlager 6 verschoben und damit die Umlenkung 3 verschoben. Auf dem Rollenlager 6 ist die Umlenkung 3, hier ausgeführt als eine Umlenkrolle, drehbar gelagert.
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Zum Ableiten der Kraft des Seilendes 2 beim Einziehen in die Vorrichtung 1 entgegen der Spannrichtung ist eine Scheibe 14 vorgesehen. Das dem Spindelkopf 12 gegenüberliegende Ende 13 der Spindel 5 ist in einem Lager 15 des Gehäuses 8 drehbar abgestützt. Dieses Lager 15 kann vorzugsweise von einem einfachen Loch gebildet sein.
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Das Gehäuse 8 ist oberhalb der Führungsfläche 7 in einem Bereich seitlich der Umlenkung 3 offen bzw. geschlitzt. Vorzugsweise ist ein quer durch das Gehäuse 8 durchgehender Schlitz 16 vorgesehen.
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Die Spindel 5 definiert eine erste Halteelementachse 17. Das Seilende 2 ist Ober eine mittige Öffnung 19 in das Halteelement 1 einführbar, die eine parallel zur ersten Halteelementachse 17 verlaufende zweite Halteelementachse 18 definiert, auf der das Zentrum Z der Umlenkung 3 liegt. Diese zweite Halteelementachse 18 trennt einen Einführbereich 20 von einem Ausführbereich 21 für das Seilende 2 in dem Gehäuse 8 des Halteelementes 1. An die mittige Öffnung 19 schließt sich eine die zweite Halteelementachse 18 schneidende und in den Einführbereich 20 gerichtete Führungsbahn 22 an, die das Seilende 2 zur Umlenkung 3 (vgl. 8A) lenkt. Die zweite Halteelementachse 18 liegt vorzugsweise unterhalb der ersten Halteelementachse 17. Gemäß einer alternativen Ausführung kann die zweite Halteelementachse auch oberhalb der ersten Halteelementachse liegen.
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Der Ausführbereich 21 weist einen Klemmblock 23 im Bereich einer Ausführöffnung 24 für das Seilende 2 auf. Eine Seilbrücke 25 ist vorgesehen, die das Seilende 2 zwischen Klemmblock 23 und Umlenkung 3 stützt. Der Klemmblock 23 weist eine federvorgespannte, feststellbare Klemmbacke 26 auf, die vorzugsweise mit einer Verzahnung 27 versehen ist. Zur Betätigung dient vorzugsweise eine Schraube 28.
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Das Halteelement 1 weist vorzugsweise einen Haken 29 für ein Einhängen in eine Öse einer Anlenkungsstelle auf.
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Das Halteelement 1 besitzt ein Gehäuse 8, dessen Einführbereich 20 und Ausführbereich 21 einen halblinsenförmig geformten handgerechten Griffbereich 32 bilden mit einer Querschnittsfläche der Halblinse als Stirnfläche 30.
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Das Halteelement 1 weist schließlich noch eine Stecköffnung 31 auf der Einführseite 20 auf für ein Schlaufen des Seilendes 2 (vgl. 8D). Das Gehäuse 8 ist vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial hergestellt.
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Die Funktionsweise der Vorrichtung zum Spannen wird nachfolgend anhand der 8A bis 8E beschrieben.
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Die 8A zeigt Schritt 1. Durch Drehen des Spindelkopfes 12 wird die Umlenkung 3 mit Hilfe der Spindel 5 in eine vordere Endlage bewegt, wie dies dargestellt ist. Das Halteelement 1 der Vorrichtung wird mit dem Haken 29 beispielsweise in die Ringmutter eines Seilzugschalters eingehängt. Anschließend wird das Seilende 2 durch die mittige Öffnung 19 in der Stirnseite 30 geschoben, bis das Seilende 2 durch den seitlichen Schlitz 16 des Gehäuses 8 herausragt.
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Die 8B zeigt Schritt 2. Das Seilende 2 wird hinter der Umlenkung 3 durch den Schlitz 16 auf die gegenüberliegende Seite geschoben.
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Die 8C zeigt Schritt 3. Das Seilende 2 wird durch die Öffnung des Klemmblocks 23 im Durchgang 24 gezogen, bis eine leichte Vorspannung im Seil vorhanden ist. Es erfolgt also eine grobe Einstellung der Seilspannung.
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Anschließend wird der Klemmblock 23 angezogen, um das Seilende 2 zu befestigen. Der Klemmbereich des Klemmblocks 23 kann mit einer Verzahnung 27 versehen sein, um das Seilende 2 zusätzlich gegen unerwünschtes Zurückrutschen zu sichern.
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Die 8D zeigt Schritt 4. Um Verletzungen durch hervorstehende Drahtfasern am abgeschnittenen Seilende 2 zu verhindern, wird das Ende des Seilendes 2 in die gegenüberliegende Stecköffnung 31 des Gehäuses 8 geschoben.
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Die 8E zeigt Schritt 5. Durch Drehen des Spindelkopfes 12 der Spindel 5 wird die Umlenkung 3 nach hinten bewegt. Dadurch wird das Seil in das Halteelement 1 gezogen und gespannt. Durch den Hin- und Rücklauf des Seilendes 2 um die Umlenkung 3 ist die Verkürzung des Seiles doppelt so groß wie die Strecke s, um die die Umlenkung 3 verschoben wird (Flaschenzugeffekt).