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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen ein Werkzeug zum Fügen und
definierten Verspannen von zwei oder mehr Bauteilschichten, wie
dies beispielsweise während
der Strukturmontage im Flugzeugbau der Fall ist. Insbesondere betrifft die
vorliegende Erfindung eine Spannklaue, welche speziell ausgebildet
ist, um zumindest zwei miteinander zu verbindende Bauteilschichten
plan miteinander zu verspannen, so dass beim Bohrvorgang zur Herstellung
von Fastener-Löchern
in den beiden Bauteilflächen
keine Bohrspäne
zwischen die beiden Bauteilschichten gelangen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Im
Bereich des Flugzeugbaus und insbesondere in der Strukturmontage
ist es häufig
erforderlich, zwei oder mehr Bauteilschichten form- und kraftschlüssig miteinander
zu verbinden, um die Steifigkeiten der Strukturbauteile zu erhöhen. Üblicherweise
werden dabei die mit einem Dichtmittel, wie beispielsweise einem
Kitt versehenen Bauteilschichten aufeinander gefügt und miteinander verschraubt
oder vernietet. Bei der Herstellung der Fastener-Löcher für die Vernietung
oder Verschraubung dürfen
jedoch keine Bohrspäne
zwischen die Bauteile gelangen, da dies zu Undichtigkeiten zwischen
den Bauteilflächen und
damit zu Korrosion führen
kann.
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Um
dies zu vermeiden, werden die miteinander zu verbindenden Bauteilschichten
flächig
miteinander verspannt, wozu beispielsweise händisch betätigbare Spannzangen zum Einsatz
kommen können.
Hierzu werden zunächst
die miteinander zu verbindenden Bauteilschichten positioniert, anschließend in
gewissen Abständen
mit Hilfe der Spannzangen miteinander fixiert und verspannt, so
dass die Bauteilschichten dicht aneinander anliegen. Anschließend können die
erforderlichen Fastener-Löcher
gebohrt werden, sodass abschließend
die Bauteilschichten mit Niet-/Schraubelementen durch die erzeugten
Fastener-Löcher
hindurch miteinander verbunden werden können.
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Zwar
lässt sich
mit derartigen Spannzangen erreichen, dass keine Bohrspäne zwischen
die beiden Bauteilschichten gelangen, jedoch lässt sich mit diesen Kantenspannzangen
keine definierte Spannkraft aufbringen; vielmehr ist die mittels
dieser Spannzangen auf die Bauteilschichten aufbringbare Spannkraft
von der jeweiligen Bedienperson abhängig. Darüber hinaus können die
bekannten Spannzangen nicht nachgestellt werden, wenn beispielsweise
das Dichtmittel zwischen den miteinander zu verbindenden Bauteilschichten
infolge der Spannkraft verdrängt
wird, so dass das gesamte Bauteilpaket dünner wird und demzufolge die
Spannkraft nachlässt.
Fernerhin weisen die bekannten Spannzangen verhältnismäßig stark ausladende Betätigungshebel bzw
-griffe auf, um die erforderlichen Spannkräfte aufbringen zu können. Diese
Betätigungshebel
behindern jedoch insbesondere bei beengten Arbeitsbedingungen die
Bedienung der Spannzangen oder können
den Einsatz der Spannzange gar unmöglich machen. Darüber hinaus
ist es erforderlich, zum Bedienen der Spannzangen verhältnismäßig hohe
Kräfte
händisch
aufzubringen (ca. 200 N), was jedoch teilweise gerade für weibliche
Bedienpersonen ein schwieriges Unterfangen sein kann.
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Die
DE 202 17 451 U1 offenbart
eine Klemmvorrichtung mit ausladenden Betätigungshebeln, welche eine
Verschwenkung von unter 90° ermöglichen. Neben
diesen Hebeln sind keine Mittel vorgesehen sind, die Hebelkräfte aufbringen
könnten.
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Das
oben Gesagte gilt ebenso für
die
DE 20 2005
012 123 U1 . Die dort offenbarte Positionierungseinheit
benötigt
ebenfalls ausladenden Betätigungshebel.
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In
Richter/Voss/Kozer: Bauelemente der Feinmechanik, Berlin 1954, Seiten
424 und 425, ist schließlich
ein Hemmschaltwerk offenbart.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend
von den zuvor beschriebenen Problemen und Nachteilen der bekannten
Spannzangen liegt der vorliegenden Erfindung unter anderem die Aufgabe
zugrunde, ein Werkzeug anzugeben, welches auch in beengten Arbeitsumgebungen
zum Einsatz kommen kann und mit welchem sich leichter die erforderlichen
Spannkräfte
aufbringen lassen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die derselben zugrunde
liegende Aufgabe mit einer Spannklaue gelöst, welche speziell zum Verspannen
von zumindest zwei miteinander zu verbindenden Bauteilschichten
ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße Spannklaue weist einen ersten Klauenarm
mit einem ersten freien Ende und in entsprechender Weise einen zweiten
Klauenarm mit einem zweiten freien Ende auf. Die beiden Klauenarme sind
dabei derart gelenkig miteinander verbunden, indem der zweite Klauenarm
an seinem dem ersten freien Ende gegenüberliegenden Ende um eine Achse
drehbar an dem dem zweiten freien Ende gegenüberliegenden Ende des ersten
Klauenarms gelagert ist, so dass die Spannklaue zum Schließen um die Achse
zusammenklappbar ist. Da die beiden Klauenarme an ihren den freien
Enden gegenüberliegenden Enden
drehbar miteinander verbunden sind, stehen keine ausladenden Betätigungshebel über den
Drehpunkt der beiden Klauenarme über,
so dass die Spannklaue insgesamt kleiner und kompakter ausgebildet
ist, als die bekannten Spannzangen. Somit kann die erfindungsgemäße Spannklaue
auch in beengten Arbeitsumgebungen zum Einsatz kommen kann. Neben
den beiden Klauenarmen weist die Spannklaue fernerhin einen Sperrmechanismus
auf, welcher ausgebildet ist, um das Schließen der Spannklaue zu ermöglichen,
gleichzeitig jedoch einem unkontrollierten Öffnen der Spannklaue entgegenzuwirken.
Bei diesem Sperrmechanismus kann es sich beispielsweise um einen
Knarrenmechanismus handeln, welcher es zulässt, die Klauenarme schrittweise
zu schließen,
wobei der Stellmechanismus in jedem weiteren Schritt einrastet,
um einem unkontrollierten Öffnen
der Spannklaue entgegenzuwirken. Der erste Klauenarm ist ferner
gegenüber dem
zweiten Klauenarm um die Achse um zumindest 130° verschwenkbar. Durch eine derart
weitgehende Verschwenkbarkeit der beiden Klauenarme kann gewährleistet
werden, dass der erste Klauenarm und der zweite Klauenarm in einer
vollständig
geöffneten Stellung
annähernd
in einer Flucht liegen, so dass die Spannklaue als Ganzes einem
langgezogenen Stabzug gleicht, welcher um ein mehrfaches länger als breit
ist. Ein derartig starkes Aufspreizen der beiden Klauenarme kann
sich insbesondere dann anbieten, wenn die Spannklaue beispielsweise
durch beengte Montageöffnungen
hindurchgeführt
werden soll, um jenseits der Montageöffnung eingesetzt zu werden. Eine
derartige Montageöffnung
kann beispielsweise einen so geringen Durchmesser aufweisen, dass
die Spannklaue in einer geschlossenen Stellung nicht hindurchgeführt werden
kann. Im Gegensatz dazu lässt
sich die Spannklaue jedoch in der um 130° oder mehr geöffneten
Stellung als langgestreckter Stabzug durch die Montageöffnung hindurchführen, um dann
jenseits zu Montagezwecken wieder zusammengeklappt zu werden.
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Wie
bereits dargestellt, weisen die beiden Klauenarme keine über ihre
Verbindungsachse hinaus stehenden, ausladenden Betätigungsarme
auf, weshalb die Spannklaue als Ganzes verhältnismäßig kleinbauend und handlich
ist und dementsprechend auch bei beengten Arbeitsumgebungen zum
Einsatz kommen kann. Darüber
hinaus stört
die Spannklaue aufgrund ihrer kompakten Ausgestaltung nicht eventuell
nachgelagerte Folgeprozesse, wie beispielsweise das Bohren von Fastener-Löchern, da
hierzu die Spannklauen in gewissen Abständen an den zu verbindenden
Bauteilschichten befestigt bleiben müssen.
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Durch
den Sperrmechanismus, über
welchen die beiden Klauenarme miteinander verbunden sind, lässt sich
die Spannklaue in einer gewünschten Position
vorfixieren, indem die beiden Klauenarme aufeinander zu bewegt werden,
wobei der Sperrmechanismus Schritt für Schritt nacheinander einrastet und
somit die Spannklaue als Ganzes an den miteinander zu verbindenden
Bauteilschichten festlegt.
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Um
einem unkontrollierten Öffnen
der Spannklaue entgegenzuwirken, ist der Sperrmechanismus ausgebildet,
ein Öffnungsdrehmoment
des ersten Klauenarmes, welches versucht ein Öffnen der Spannklauen zu bewirken,
als Drehmoment auf den zweiten Klauenarm zu übertragen. Hierzu kann der
Sperrmechanismus beispielsweise ein konzentrisch zu der Achse angeordnetes
und drehstarr mit dem ersten Klauenarm verbundenes Zahnrad, beispielsweise
mit asymmetrischen Zahnflanken, sowie eine bewegliche Sperrklinke
umfassen, welche in Wirkverbindung mit dem zweiten Klauenarm steht. Beispielsweise
kann die Sperrklinke translatorisch oder verschwenkbar an dem zweiten
Klauenarm beweglich angebracht sein, um je nach Schließstellung der
Spannklaue an unterschiedlichen Stellen formschlüssig in das Zahnrad bzw. dessen
Zähne eingreifen
zu können.
Auf diese Weise lassen sich mittels der Sperrklinke unterschiedliche
Raststellungen der Spannklaue sichern, wodurch ein unkontrolliertes Öffnen der
Spannklaue verhindert werden kann.
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Die
Sperrklinke kann beispielsweise federbeaufschlagt ausgebildet sein,
um während
eines Schließvorgangs
der Spannklaue kontinuierlich zwischen die Zähne des Zahnrades hineingepresst
zu werden, um somit in jeder beliebigen Schließstellung der Spannklaue zuverlässig einem
unkontrollierten Öffnen
der Spannklaue entgegenwirken zu können. Um die Spannklaue zu öffnen, lässt sich
die Sperrklinke händisch
entgegen der Kraftbeaufschlagung durch eine Feder aus dem Eingriff
mit dem Zahnrad lösen,
so dass anschließend
die Spannklaue bzw. dessen Klauenarme kontrolliert geöffnet werden
können.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die Spannklaue als
Ganzes in einer geschlossenen Stellung eine U-Form aufweisen, wobei
die beiden Schenkel des U durch die beiden Klauenarme gebildet werden,
und wobei der Sperrmechanismus sowie die Drehachse, um welche sich
die beiden Klauenarme verschwenken lassen, im Scheitelpunkt des
U zwischen den Schenkeln des U angeordnet sind.
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Um
ein Verkratzen der miteinander zu verbindenden Bauteilschichten
zu verhindern, und um einem Verrutschen der Spannklaue an den miteinander
zu verbindenden Bauteilschichten entgegenzuwirken, kann an dem freien
Ende des ersten Klauenarmes eine erste Klemmbacke und an dem freien Ende
des zweiten Klauenarmes eine zweite Klemmbacke angebracht sein.
Die Klemmbacken sind dabei zumindest mittelbar (gegebenenfalls also
auch unmittelbar) an den freien Enden der Klauenarme angebracht.
Die Klemmbacken selbst können
beispielsweise aus einem rutschfesten, elastischen Material bestehen,
um somit die Spannklaue sicher an den miteinander zu verbindenden
Bauteilen fixieren zu können,
ohne dass dabei Kratzer entstehen können.
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Die
Ausbildung der Klemmbacken aus einem elastischen Materials bringt
darüber
hinaus die weitere Wirkung mit sich, dass dadurch sicher gestellt
werden kann, dass die Spannklaue fest an den miteinander zu verbindenden
Bauteilen vorfixiert werden kann. So ist es nämlich möglich, dass, wenn die Klemmbacken
gerade an den Bauteilen anliegen, der Knarrenmechanismus gerade
noch nicht in der aktuellen Stellung eingerastet ist, so dass sich
die Spannklaue bis zur vorhergehenden Raststellung wieder öffnen könnte. Diesem
lösen kann
durch die Ausbildung der Klemmbacken aus einem elastischen Materials
entgegengewirkt werden, da sich die Spannklaue dadurch, nachdem
die Klemmbacken gerade an den Bauteilen anliegen, noch ein Stück weiter
zusammenpressen lassen, so dass der Knarrenmechanismus sicher in
die nächste
Raststellung einrastet und somit die Spannklaue sicher an den miteinander zu
verbindenden Bauteilen hält.
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Anstelle
oder zusätzlich
zu der Ausbildung der Klemmbacken aus einem elastischen Material kann
zumindest eine der beiden Klemmbacken mittels eines Federmechanismus
elastisch federnd an dem zugehörigen
Klauenarm angebracht ist, wodurch sich der im voranstehenden Abschnitt
beschriebene Effekt ebenfalls erzielen bzw. verbessern lässt.
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Da
die miteinander zu verbindenden Bauteilschichten in verschiedenen
Anwendungsbereichen unterschiedliche Stärken aufweisen können, kann zumindest
eine der beiden Klemmbacken um eine zu der Achse zwischen den beiden
Klauenarmen parallel verlaufende Achse gelenkig an dem zugehörigen Klauenarm
angebracht sein. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass die
Klemmbacken vollflächig
an unterschiedlich dicken Bauteilpaketen anliegen können und
nicht etwa verkantet die Bauteilschichten berühren.
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Sofern
hier davon die Rede ist, dass die Klemmbacken mittelbar an den Klauenarmen
angebracht sein können,
so bedeutet dies, dass zwischen der jeweilige Klemmbacke und dem
jeweiligen Klauenarm ein Vorschubmechanismus zwischengeschaltet
sein kann. Ein derartiger Vorschubmechanismus, mittels dessen beispielsweise
die erste Klemmbacke an dem freien Ende des ersten Klauenarms angebracht
sein kann, wird dabei vorgesehen, um einen Abstand zwischen der
ersten Klemmbacke und dem freien Ende des ersten Klauenarms kontrolliert
verändern
zu können,
um auf diese Weise die erste Klemmbacke zumindest in einer geschlossenen
Stellung der Spannklaue in Richtung der zweiten Klemmbacke vorschieben
zu können,
so dass ein zwischen den beiden Klemmbacken angeordnetes Paket aus Bauteilschichten
zwischen den beiden Klemmbacken eingeklemmt und verspannt werden
kann.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung kann der Vorschubmechanismus beispielsweise einen
Druckstab umfassen, welcher außenseitig
mit einem Schraubgewinde ausgestattet ist. Der Druckstab erstreckt
sich dabei zwischen der ersten Klemmbacke und dem freien Ende des
ersten Klauenarms und ist mit seinem Schraubgewinde in das freie
Ende des ersten Klauenarms eingeschraubt, so dass der Druckstab,
wenn er um seine Längsachse
gedreht wird, aus dem freien Ende des ersten Klauenarms in Richtung
der zweiten Klemmbacke herausgeschraubt wird, sodass auf diese Weise
ein zwischen den beiden Klemmbacken befindliches Bauteilpaket verspannt
wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausbildung kann der Vorschubmechanismus beispielsweise
einen Druckstempel sowie eine zugehörige Vorschubeinheit umfassen,
wobei sich der Druckstempel zwischen der ersten Klemmbacke und dem
freien Ende des ersten Klauenarms erstreckt. Die zugehörige Vorschubeinheit
ist entsprechend eingerichtet, um eine Druckkraft auf den Druckstempel
aufbringen zu können,
um auf diese Weise den Druckstempel samt der daran angebrachten
ersten Klemmbacke in einer geschlossenen Stellung der Spannklaue
in Richtung der zweiten Klemmbacke vorschieben zu können, um
somit ein zwischen den beiden Klemmbacken befindliches Bauteilpaket
verspannen zu können.
Bei der Vorschubeinheit kann es sich beispielsweise um einen Exzenterhebel
handeln, welcher an dem freien Ende des ersten Klauenarms angebracht
sein kann. Der Exzenterhebel ist mit einer entsprechenden Exzentrizität ausgestattet,
welche durch Betätigung
des Exzenterhebels eine Druckkraft auf den Druckstempel aufbringt.
Um den Exzenterhebel beispielsweise bei beengten Arbeitsumgebungen
zuverlässig
bedienen zu können,
kann der Exzenterhebel drehbar an dem freien Ende des ersten Klauenarms
anbringbar sein, um mittels seiner Exzentrizität auf den Druckstempel einzuwirken.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die
beigefügten
Zeichnungen anhand eines exemplarischen Ausführungsbeispiels erläutert. An
dieser Stelle sei betont, dass die Figuren lediglich eine exemplarische
Ausführungsform
der Erfindung erläutern
und insbesondere nicht als den Schutzbereich einschränkend aufgefasst
werden dürfen.
Es zeigt:
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1 zeigt
eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Spannklaue;
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2 zeigt
vergrößerte Darstellungen
des Exzenterhebels; und
-
3 eine
schematische Darstellung des zwischen den beiden Klauenarmen wirkenden
Sperrmechanismus.
-
In
allen Figuren hinweg sind gleiche oder ähnliche Komponenten mit übereinstimmenden
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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BESCHREIBUNG EINER BEISPIELHAFTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
DER ERFINDUNG
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Die 1 zeigt
die erfindungsgemäße Spannklaue 1 in
einem an einem Bauteilpaket 2 angebrachten Zustand. Die
Spannklaue 1 besteht in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen aus einem ersten Klauenarm 8 sowie einem
zweiten Klauenarm 9, welche beide gelenkig miteinander
um eine Achse 14 verbunden sind. Die Spannklaue 1 umfasst
fernerhin einen Sperrmechanismus 7, welcher ebenfalls im
Bereich der Drehachse 14 angeordnet ist. Wie erkannt werden
kann, weist die erfindungsgemäße Spannklaue 1 keine
von den Klauenarmen abstehende Griffhebel auf, welche bei beengten
Arbeitsumgebungen die Einsatzmöglichkeit
der Spannklaue beschränken
könnten.
So kann beispielsweise in direkter Nähe zu dem Sperrmechanismus 7 ein
Hindernis, wie beispielsweise eine Wand sich befinden, ohne dass
diese bei der Betätigung der
Spannklaue 1 stören
würde.
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Wie
später
noch unter Bezugnahme auf die 3 erläutert werden
wird, ist der Sperrmechanismus 7 so ausgebildet, um das
Schließen
der Spannklaue 1 zu ermöglichen,
gleichzeitig jedoch ein unkontrolliertes Öffnen der Spannklaue 1 zu
verhindern.
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Die
beiden Klauenarme 8, 9 der Spannklaue 1 lassen
sich um die Achse 14 um zumindest 130° relativ zueinander verschwenken,
so dass die Spannklaue 1 in einem ausgeklappten Zustand
einen langgestreckten Stabzug darstellt, welcher sich ohne weiteres
auch durch kleinere Montageöffnungen
der Länge
nach hindurchführen
lässt.
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An
den freien Enden sind die beiden Klauenarme 8, 9 jeweils
mit Klemmbacken 5, 6 ausgestattet, welche beispielsweise
aus einem elastischen Material bestehen können, um ein Verkratzen der
Bauteilschichten 2, 3 zu verhindern. Obwohl dies
hier nicht explizit dargestellt ist, können die Klemmbacken 5, 6 eines
Federmechanismus elastisch federnd an dem zugehörigen Klauenarm 8, 9 angebracht
sein, wodurch sich eine sichere Fixierung der Spannklaue 1 bei
jeder beliebigen Stärke
des Bauteilpaktes 2 gewährleisten
lässt.
Da die miteinander zu verbindenden Bauteilschichen 2 in
verschiedenen Anwendungsbereichen unterschiedliche Stärken aufweisen können, kann
zumindest eine der beiden Klemmbacken 5, 6 um
eine zu der Achse 14 parallel verlaufende Achse gelenkig
an dem zugehörigen
Klauenarm 8, 9 angebracht sein. Hierdurch kann
gewährleistet werden,
dass die Klemmbacken 5, 6 vollflächig an unterschiedlich
dicken Bauteilpaketen 2 anliegen können und nicht etwa verkantet
die Bauteilschichten 2 berühren.
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Um
die Spannklaue 1 in dem in der 1 gezeigten
Zustand vorläufig
fixieren zu können,
wird die Spannklaue 1 in einer geöffneten Stellung über die beiden
Bauteilschichten 2 hinweg geschoben und anschließend die
beiden Klauenarme 8, 9 geschlossen, bis die beiden
Klemmbacken 5, 6 mit den beiden Bauteilschichten 2 in
Anlage gelangen. Aufgrund der Funktionalität des Sperrmechanismus 7 kann
die Sperrklaue 1 in dieser Position an den beiden zu verbindenden
Bauteilschichten 2 selbsthaltend fixiert werden, da der
Sperrmechanismus 7 ausgebildet ist, um ein unkontrolliertes Öffnen der
Spannklaue 1 zu verhindern.
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Im
Folgenden wird der Sperrmechanismus 7 unter Bezugnahme
auf die 3 näher erläutert. Die 3 zeigt
eine schematische Darstellung der Spannklaue 1 einschließlich des
Sperrmechanismus 7, welcher im Bereich der gelenkigen Kopplung
zwischen den beiden Klauenarmen 8, 9 angeordnet
ist. Der Sperrmechanismus 7 ist als ein Knarrenmechanismus
ausgebildet und umfasst ein Zahnrad 10, welches umfangsseitig
mit asymmetrischen Zahnflanken ausgestattet ist. Das Zahnrad 10 ist
konzentrisch zur Drehachse 14 angeordnet und ist drehstarr
mit dem zweiten Klauenarm 9 verbunden. Darüber hinaus umfasst
der Sperrmechanismus 7 eine bewegliche Sperrklinke 11,
welche um eine Achse schwenkbar an dem ersten Klauenarm 8 gelagert
ist. Die Sperrklinke 11 wirkt mit einer Rückstellfeder 13 zusammen,
welche die Sperrklinke 11 dazu veranlasst, stets im Eingriff
mit den Zähnen
des Zahnrades 10 zu stehen.
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Da
die Sperrklinke 11 in der in der 3 gezeigten
Stellung formschlüssig
mit dem Zahnrad 10 in Eingriff steht, verhindert sie ein
unkontrolliertes Öffnen
der Spannklaue 1. Andererseits ermöglicht die Sperrklinke 11 das
Schließen
der Spannklaue 1, indem sich die beiden Klauenarme 8, 9 aufeinander zu
bewegen, wobei die Sperrklinke 11 nacheinander zwischen
aufeinanderfolgende Zähne
des Zahnrades 10 einrastet. Um die Spannklaue wieder von
dem Bauteilpaket 2 abnehmen zu können, bzw. um die Sperrklinke 11 zu
diesem Zwecke lösen
zu können, ist
an der Sperrklinke 11 ein Stellhebel 12 angebracht,
mit welchem sich die Sperrklinke 11 entgegen der Federkraft
der Rückstellfeder 13 durch
händische Betätigung aus
dem Eingriff mit den Zähnen
des Zahnrades 10 lösen
lässt,
so dass die Spannklaue 1 ohne weiteres wieder geöffnet und
von dem Bauteilpaket 2 entfernt werden kann.
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Um
die in der 1 gezeigten Bauteile 2 fest miteinander
zu verspannen, ist die erste Klemmbacke 5 mittelbar an
dem freien Ende des ersten Klauenarms 8 über einen
Vorschubmechanismus in Form eines Druckstempels 3 angebracht.
Der Druckstempel 3 kann beispielsweise gleitend in einer
Durchgangsöffnung
am freien Ende des ersten Klauenarms gleiten, um mittels einem am
freien Ende des ersten Klauenarms 8 angeordneten Exzenterhebel 4 in Richtung
der zweiten Klemmbacke 6 gedrückt zu werden. Um hierzu eine
entsprechende Vorschubkraft auf den Druckstempel 3 aufbringen
zu können, kann
der Exzenterhebel 4 beispielsweise einen Schaft 15 aufweisen,
in welchem seinerseits ein hier nicht dargestellter Druckbolzen
gleitend gelagert ist. Dieser Druckbolzen kann durch eine Exzentrizität des Exzenterhebels 4 in
Längsrichtung
in Richtung der zweiten Klemmbacke 6 verschoben werden,
indem die hier ebenfalls nicht dargestellte Exzentrizität des Exzenterhebels
durch eine Verschwenkung desselben eine Druckkraft auf den Druckbolzen
ausübt und
diesen somit in Richtung der zweiten Klemmbacke 6 verschiebt.
Hierdurch wird eine Druckkraft auf den Druckstempel 3 ausgeübt, was
dazu führt,
dass das Bauteilpaket 2 zwischen den beiden Klemmbacken 5 und 6 mit
einer definierten Spannkraft verspannt wird.
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Mit
Hilfe des Exzenterhebels 4 lässt sich somit eine Spannkraft
definierter Größe auf ein
Bauteilpaket 2 aufbringen, und zwar unabhängig von
der Bedienperson, die den Exzenterhebel bzw. die Spannklaue betätigt.
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Im
Unterschied zu den vorbekannten Spannzangen gestaltet die sich Handhabung
der erfindungsgemäßen Spannklaue
mittels des Exzenterhebels als sehr einfach, da zur Aufbringung
einer vordefinierten Spannkraft keine großen Handkräfte aufgebracht werden müssen. Vielmehr
kann die Spannkraft durch einfaches Umlegen des Exzenterhebels 4 erzeugt
werden, was infolge der Hebelwirkung nur geringe Kräfte erforderlich
macht.
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Ergänzend ist
darauf hinzuweisen, dass „umfassend" keine anderen Elemente
oder Schritte ausschließt
und „eine" oder „ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis
auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen
oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können.
Bezugszeichen in den Ansprüchen
sind nicht als Einschränkung
anzusehen.
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- 1
- Spannklaue
- 2
- Bauteil(schichten)
- 3
- Druckstempel
- 4
- Exzenterhebel
- 5
- erste
Klemmbacke
- 6
- zweite
Klemmbacke
- 7
- Sperrmechanismus
- 8
- erster
Klauenarm
- 9
- zweiter
Klauenarm
- 10
- Zahnrad
mit asymmetrischen Zahnflanken
- 11
- Sperrklinke
- 12
- Stellhebel
- 13
- Rückstellfeder
- 14
- Achse
zwischen 8 u. 9
- 15
- Schaft