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Die
Erfindung betrifft eine Rückenlehne
für einen
Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Eine
derartige Rückenlehne
ist z.B. aus der
DE
102 14 380 C1 bekannt und weist eine unsymmetrische Unterteilung,
z.B. 60:40 auf, wobei der größere Lehnenbereich
sich aus einem äußeren ersten Lehnenteil
und einem an diesem vorklappbar angelenkten zweiten Lehnenteil – z.B. einer
Durchlade – zusammensetzt.
Ein dritter Lehnenteil, der sich entsprechend über z.B. 40 % der Gesamtbreite
der Fondlehnen erstreckt, schließt sich seitlich an den zweiten
Lehnenteil an. Somit ergibt sich eine 40:20:40-Unterteilung in die
drei Lehnenteile.
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Das
erste Lehnenteil weist eine sich unter den zweiten Lehnenteil erstreckende
untere Verlängerung
auf, an der das zweite Lehnenteil angelenkt ist. Zwischen dem ersten
und dem zweiten Lehnenteil ist eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen,
die z.B. durch ein an einem Lehnenteil vorgesehenes Drehfallenschloss
und einen am anderen Lehnenteil vorgesehenen Verriegelungsbolzen
gebildet sein kann. Das zweite Lehnenteil kann nach Entriegelung separat
um eine erste Schwenkachse vorgeklappt werden und hierbei als Durchlade
vom hinteren Laderaum her dienen oder eine Ablagemöglichkeit
oder Armlehne für
die Benutzer darstellen. Im verriegelten Zustand kann das zweite
Lehnenteil zusammen mit dem ersten Lehnenteil als größerer Lehnenbereich um
eine zweite Schwenkachse vorgeklappt werden, die vorteilhafterweise
oberhalb der Klappachse des zweiten Lehnenteils liegt.
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Im
Falle eines Front-Crashs kann sich das kleinere zweite Lehnenteil
durch die Trägheitskraft, ggf.
ergänzt
durch ein aus dem Gepäckraum
nach vorne drückendes
Gepäckstück, in seinem
seitlich äußeren Bereich
verwinden bzw. twisten, so dass Schäden auftreten können, wobei
das sich hinter dem zweiten Lehnenteil bzw. hinter der Durchlade befindende
Gepäckstück nach
vorne passieren kann.
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Die
DE 44 05 346 C2 zeigt
eine Vorrichtung zur Entriegelung und Verriegelung der Rücksitzlehne eines
Fahrzeuges, wobei an beiden Seiten in der Rücksitzlehne eine Sperrvorrichtung
angeordnet ist, die bei in Sitzposition hochgeschwenkter Rückenlehne
diese in dieser Position an den stellfesten Teilen verriegelt und
mittels eines Betätigungsmittels
entriegelbar ist. Die Sperrvorrichtungen sind jeweils durch ein
an einem Seitenende der Rücksitzlehne
angeordnetes Betätigungsmittel
betätigbar
und über
Bowdenzüge
mit einem Kupplungselement verbunden, an dem die freien Enden der
Bowdenzugseelen derartig befestigbar sind, dass bei Betätigung einer
Bowdenzugseele auch die andere Bowdenzugseele betätigt wird.
Somit wird auch bei Betätigung
lediglich eines Betätigungsmittels
beide Sperrvorrichtungen gelöst.
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Die
KR 10 2004 050 286
A (Abstract) beschreibt eine Verriegelungsvorrichtung für ei- nen klappbaren
Rücksitz,
der eine asymmetrisch unterteilte Rückenlehne aufweist, die an
beiden Seiten an der Fahrzeugstruktur durch über Hebel lösbare seitliche Verriegelungen
verriegelt ist. An dem größeren Lehnenteil
ist ein weiteres Betätigungsmittel
vorgesehen, wobei zwischen dem Hebel zum Lösen der seitlichen Verriegelung
des größeren Lehnenteils und
dem weiteren Betätigungsmittel
ein Flaschenzug gelegt ist, der an der inneren Verriegelungseinrichtung
zwischen den Lehnenteilen angebunden ist, so dass bei entsprechender
Betätigung
sowohl des Hebels des größeren Lehnenteils
als auch des zusätzlichen
Betätigungsmittels
die innere Verriegelungseinrichtung zwischen den Lehnenteilen gelöst werden kann.
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Die ältere, nachveröffentlichte
DE 10 2005 013 020
A1 zeigt eine Rückenlehen
für einen
Fahrzeugsitz mit einem ersten Lehnenteil mit einer in Querrichtung
vorstehenden unteren Verlängerung und
einer neben dem ersten Lehnenteil angeordneten und an dessen unteren
Verlängerung
angelenkten zweiten Lehnenteil, der seitlich in einer Verriegelungseinrichtung
an dem ersten Lehnenteil verriegelbar und nach Entriegelung um eine
Schwenkachse vorklappbar ist, wobei zwischen einem unteren Bereich
des zweiten Lehnenteils und der unteren Verlängerung des ersten Lehnenteils
eine Crash-Verriegelungseinrichtung
vorgesehen ist, die bei langsamen Vorklappen des zweiten Lehnenteils
nicht aktiviert und bei schnellem Vorklappen oder schnellem nach
vorne Verwinden des zweiten Lehnenteils bei einem Frontal-Crash aktiviert ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Rückenlehne zu schaffen, deren
beide Lehnenteile vom Benutzer mit geringem Aufwand zu entriegeln
sind und die eine hohe Sicherheit, insbesondere auch gegenüber einem
Frontal-Crash, gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Rückenlehne nach
Anspruch 1 gelöst.
Die Unteransprüche
beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
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Erfindungsgemäß ist somit
zusätzlich
zu der ersten, inneren Verriegelungseinrichtung zwischen den beiden
Lehnenteilen eine seitliche äußere, zweite
Verriegelungseinrichtung bzw. Crash-Verriegelungseinrichtung zwischen
der unteren Verlängerung des
ersten Lehnenteils und dem zweiten Lehnenteil vorgesehen. Diese
zweite Verriegelungseinrichtung ist hierbei mit der ersten Verriegelungseinrichtung gekoppelt,
so dass der Benutzer durch Betätigung
lediglich der einen Betätigungseinrichtung,
z.B. eines Betätigungsknopfes,
beide Verriegelungen löst.
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Im
folgenden werden unter den Begriffen „Innenseite" und „innen" die einander benachbarten Seiten
des ersten und zweiten Lehnenteils und unter „Außenseite" und „außen" die nicht benachbarten Seiten des ersten
und zweiten Lehnenteils verstanden.
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Durch
die zusätzliche
Verriegelungseinrichtung wird auch in diesem seitlichen Bereich
eine hohe Sicherheit gegen ein Verwinden bzw. Twisten des kleinen
Lehnenteils und ein mögliches
Passieren eines Gepäckstückes erreicht.
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Erfindungsgemäß wird hierbei
erkannt, dass eine einfache Kopplung der beiden Verriegelungseinrichtungen
mittels eines Bowdenzuges erreicht werden kann, wobei die zweite
Verriegelung z.B. einen federvorgespannten Verriegelungsbolzen aufweist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen
an einer Ausführungsform näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Rückenlehne
mit zwei Lehnenteilen in verriegelter aufrechter Lehnenposition;
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1a eine
der 1 entsprechende Darstellung nach Entriegelung
des zweiten Lehnenteils;
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2 das
kleine Lehnenteil aus 1 in verriegelter Lehnenposition;
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2a eine
der 2 entsprechende Darstellung nach Entriegelung
gemäß 1a;
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3 eine
Ausschnittsvergrößerung aus 2 mit
dem verriegelten Drehfallenschloss;
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3a die
entsprechende Detailvergrößerung des
Lehnenteils aus 2a bei entriegeltem Drehfallenschloss;
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4 eine
der 3 entsprechende Darstellung bei Blick von links
vorne;
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4a eine
der 3a entsprechende Darstellung des entriegelten
Drehfallenschlosses bei Blick von links vorne;
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5 eine
Ausschnittsvergrößerung des
unteren Bereichs des verriegelten zweiten Lehnenteils aus 3;
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5a eine
entsprechende Ausschnittsvergrößerung des
unteren Bereichs des entriegelten zweiten Lehnenteils aus 3a;
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6 eine
der 5 entsprechende Darstellung bei Blick von links
vorne;
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6a eine
der 5a entsprechende Darstellung bei Blick von links
vorne.
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Eine
Fond-Rückenlehne 1 eines
ansonsten nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugsitzes weist ein
breiteres erstes Lehnenteil 2 und ein schmaleres zweites
Lehnenteil 3 auf; hierbei kann das erste Lehnenteil sich
z.B. über
40 Prozent der Gesamtbreite der Fond-Rückenlehne 1 und das
zweite Lehnenteil 3 über
20 Prozent der Gesamtbreite erstrecken. Die gesamte Fond-Rückenlehne 1 wird
durch ein nicht gezeigtes drittes Lehnenteil vervollständigt, das
sich in Fahrtrichtung rechts – d.h.
in 1 links – an
das zweite Lehnenteil 3 anschließt und entsprechend 40 Prozent
der Gesamtbreite der Fond-Rückenlehne 1 einnimmt.
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Das
Lehnenteil 2 erstreckt sich in einer unteren seitlichen,
als Träger
ausgebildeten Verlängerung 4 bis
unterhalb des zweiten Lehnenteils 3 und nimmt dessen gesamte
Breite ein. An diese untere Verlängerung 4 sind
im Abstand zueinander ein innerer Lagerbock 5 und ein äußeres Rahmenteil 13 angebracht
oder angeschweißt,
an deren unteren freien Enden Drehgelenke 6 ausgebildet
sind, über
die jeweils ein Fuß 7 des
Lehnenteils 3 an seinem unteren Ende schwenkbar angebunden
ist. Die beiden Füße 7 sind
an Seitenholme 3.1 des zweiten Lehnenteils 3 angeschweißt und verlängern diese
nach unten. Die beiden Drehgelenke 6 definieren eine Schwenkachse 8,
um die das zweite Lehnenteil 3 nach vorne in eine etwa
horizontale Lage schwenkbar ist. In dieser Lage bietet der neben
dem ersten Lehnenteil 2 frei gewordene Raum eine Durchlademöglichkeit
für längere Ladegüter aus
einem Laderaum hinter der Fond-Rückenlehne 1.
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Das
zweite Lehnenteil 3 ist am ersten Lehnenteil 2 verriegelbar.
Hierzu ist im oberen inneren – d.h.
einander zugewandten – Bereich
beider Lehnenteile 2 und 3 eine Verriegelungseinrichtung 9 vorgesehen,
die aus einem an der Innenseite des zweiten Lehnenteils 3 vorgesehenen
Drehfallenschloss 10 und einem an der Innenseite des ersten
Lehnenteils 2 angeordneten Verriegelungsbolzen 11 besteht.
Das Drehfallenschloss 10 ist als solches aus dem Stand der
Technik bekannt und daher hier nicht detaillierter beschrieben.
In verriegeltem Zustand sind die beiden Lehnenteile 2, 3 um
eine gemeinsame Schwenkachse 12, die oberhalb der Schwenkachse 8 liegt,
vorklappbar.
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Zur
Entriegelung der Verriegelungseinrichtung 9 ist ein vom
Benutzer einzudrückender
Betätigungsknopf 14 vorgesehen,
der – wie
insbesondere aus den 3, 3a zu
entnehmen ist – beim
Eindrücken
einen am zweiten Lehnenteil 3 angelenkten Schwenkhebel 15 nach
oben schwenkt, der einen an ihm eingehängten Draht 16 nach
oben zieht, an dessen unterem gebogenen Ende ein Entriegelungshebel 18 des
Drehfallenschlosses 10 eingehängt ist. Anstelle eines Drahtes 16 kann
entsprechend auch eine die Zugkraft übertragende Stange vorgesehen sein.
Der Draht 16 ist mit seinem gebogenen unteren Ende in eine
an dem Entriegelungshebel 18 aufgenommene Lagerachse 19 einer
Umlenkrolle 20 eingehängt.
Der Entriegelungshebel 18 ist mitsamt Lagerachse 19 in
einer Schwenkachse 17 des Drehfallenschlosses schwenkbar
gelagert. Ein Seil 22 ist über die Umlenkrolle 20 gelegt
und mit einem seiner beiden von der Umlenkrolle 20 abgehenden
Enden an dem zweiten Lehnenteil 3 in einer Befestigung 23 festgelegt
und mit seinem anderen von der Umlenkrolle 20 abgehenden
Ende als Bowdenzugseele in einem am zweiten Lehnenteil 3 befestigten
Bowdenzugmantel 24 geführt.
Das Drehfallenschloss 10 ist durch Federn sowohl in seine
verriegelte als auch seine unverriegelte Position vorgespannt, d.h.
der Entriegelungshebel 18 geht bei der Entriegelung des Drehfallenschlosses 10 über einen
Totpunkt und fällt jeweils
sicher in eine der beiden Stellungen.
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Somit
werden bei Eindrücken
des Betätigungsknopfes 14 der
Schwenkhebel 15 und über
den Draht 16 entsprechend auch der Entriegelungshebel 18 mit
der Lagerachse 19 nach oben geschwenkt, so dass zum einen
das Drehfallenschloss 10 entriegelt wird und hierdurch
den in ihm aufgenommenen Verriegelungsbolzen 11 freigibt
und zum anderen die Umlenkrolle 20 nach oben schwenkt,
die hierbei als Flaschenzug dient und das Seil 22 (bzw.
die Bowdenzugseele 22) mit entsprechend doppelter Übersetzung
zieht.
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Der
Bowdenzug 22, 24 ist von dem Drehfallenschloss 10 nach
unten abgehend in einer Schlaufe verlegt, um den Klappvorgang des
zweiten Lehnenteils 3 nach vorne zu ermöglichen, und an der unteren
Verlängerung 4 des
ersten Lehnenteils 2 befestigt. Das als Bowdenzugseele
geführte
Seil 22 ist an einem in Querrichtung an dem ersten Lehnenteil 2 – z.B. auf
der Verlängerung 4 – verschiebbar
geführten Schließbolzen 26 angebunden.
Der Schließbolzen 26 weist
an seinem äußeren (d.h.
in den Figuren linken bzw. in Fahrtrichtung rechten), zu dem nicht
gezeigten dritten Lehnenteil hin weisenden Ende einen z.B. in 6 gezeigten
Bolzenkopf 27 auf, der in der in 5 und 6 gezeigten
Verriegelungsstellung des Schließbolzens 26 durch
ein Loch 28 einer am Fuß 7 des zweiten Lehnenteils 3 befestigten
Lasche 29 ragt und somit das zweite Lehnenteil 3 in
seinem unteren äußeren Bereich
am ersten Lehnenteil 2 verriegelt. Vorteilhafterweise ragt
der Bolzenkopf 27 in der Verriegelungsstellung weiterhin
durch ein Loch 30 im Rahmenteil 13 des ersten
Lehnenteils 2 bzw. dessen Verlängerung 4.
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Der
Schließbolzen 26 ist
zwischen seiner Anbindung am Seil 22 und seinem Bolzenkopf 27 in
einer an der Verlängerung 4 befestigten
Hülse 33 geführt, in
der eine nicht gezeigte Feder aufgenommen ist, die den Schließbolzen 26 in
dessen verriegelte, d.h. nach außen durch das Loch 28 der
Lasche 29 sowie das Loch 30 des Rahmenteils 13 ragende
Verriegelungsstellung vorspannt, so dass er durch das Seil 22 gegen
die Federvorspannung entriegelt wird. Der Schließbolzen 26, die Lasche 29 und
der Rahmenteil 13 bilden somit eine zweite Verriegelungseinrichtung 25 im
unteren äußeren Bereich
zwischen den Lehnenteilen 2, 3
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Somit
werden bei Eindrücken
des Betätigungsknopfes 14 beide
Verriegelungseinrichtungen 9, 25 entriegelt. Das
entriegelte kleine zweite Lehnen teil 3 kann nachfolgend
nach vorne geklappt werden, um als Durchlade eine Verlängerung
des Laderaums bzw. des Stauraums hinter der Fond-Rückenlehne 1 frei
zu geben.
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Die
Wiederverriegelung kann selbsttätig beim
Rückklappen
des zweiten Lehnenteils 3 in dessen aufrechte Lehnenposition
erfolgen, indem der am ersten Lehnenteil 2 vorgesehene
Verriegelungsbolzen 11 von dem einlaufenden Drehfallenschloss 10 aufgenommen
wird. Das entriegelte Drehfallenschloss 10 verbleibt hierzu
vorteilhafterweise in einer soweit geöffneten Stellung, dass es beim
Einlaufen den Verriegelungsbolzen 11 einfangen kann, wobei die
Umlenkrolle 20 soweit gezogen bleibt, dass das Seil 22 den
Schließbolzen 26 in
der entriegelten Stellung hält.
Somit hindert keine der Verriegelungseinrichtungen 9, 25 die
Rückklappbewegung
des zweiten Lehnenteils 3 in die aufrechte Lehnenposition.
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Im
Falle eines Front-Crashs wirken auf die Lehnenteile 2, 3 erhebliche
Trägheitskräfte nach
vorne; weiterhin kann gegebenenfalls ein in dem Gepäckraum hinter
der Fond-Rückenlehne 1 aufgenommenes
Gepäckstück gegen
das zweite Lehnenteil 3 drücken. Das erste Lehnenteil 1 ist
auf seiner äußeren, d.h.
in den Figuren rechten Seite, an der Fahrzeugkarosserie gesichert.
Das zweite Lehnenteil 3 wird an dem ersten Lehnenteil 1 zum
einen durch die erste Verriegelungseinrichtung 9 im oberen
Bereich seiner inneren Seite und zum anderen durch die zweite Verriegelungseinrichtung 25 im
unteren Bereich seiner äußeren Seite
gehalten. Somit kann sich das zweite Lehnenteil 3 bei einem
Front-Crash nicht um eine Seite verwinden, so dass auch die Gefahr, dass
ein Gepäckstück nach
vorne durchgelangt, beseitigt wird.