-
Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem zumindest teilweise
beweglichen Dach mit mehreren hintereinander liegenden Dachteilen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Dach für ein solches
Fahrzeug.
-
Es
ist beispielsweise bekannt, bei solchen Dächern, bei denen in geschlossener
Dachstellung mehrere flächige
Dachteile fluchtend hintereinander liegen, diese zur Öffnung so
einzufalten, dass ein hinterer Dachteil über Kopf gewendet wird und
ein in geschlossener Dachstellung direkt nach vorne anschließender Dachteil
in seiner Orientierung entsprechend der geschlossenen Stellung verbleibt.
Dies erfordert jedoch in abgelegter Stellung einen erheblichen Raumbedarf
der abgelegten Dachteile in Fahrzeuglängsrichtung. Zudem würde ein
beide Dachteile durchgehend übergreifender
Dachbezug bei einer solchen Faltung in zu großem Maße gespannt. Auch eine horizontale
Ablage der Dachteile nach ihrem gleichsinnigen Einschachteln ineinander
ist bekannt. Auch hier wird jedoch ein erheblicher Raum in Fahrzeuglängsrichtung
benötigt.
Die Dehnung auf einen zwei Dachteile überspannenden Bezug wäre hierbei noch
größer.
-
Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine raumsparende Ablage von
in geschlossener Stellung fluchtend hintereinander liegenden Dachteilen
zu ermöglichen.
-
Die
Erfindung löst
dieses Problem durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch ein Fahrzeugdach mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
Zu vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die weiteren
Ansprüche
2 bis 10 verwiesen.
-
Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung
ist mit der aufrechten Ablage der Dachteile eine erhebliche Verringerung
des Raumbedarfs in Fahrzeuglängsrichtung
erreicht, so dass das Fahrzeug zum Beispiel auch von einem Klein-
oder Kompaktwagen ohne ein Stufenheck gebildet sein kann. Die Erstreckung
in Fahrzeuglängsrichtung
muss nur die Dicke der gegeneinander eingefalteten Dachteile umfassen.
Gleichzeitig ist durch die Orientierung der Dachteile mit einander
zugewandten Außenflächen eine
Entlastung eines eventuell die Dachteile überspannenden Bezugs erreicht,
so dass dieser ohne eine zusätzliche
Stofflose mit einfalten kann.
-
Sofern
die gegeneinander eingefalteten Dachteile hinter den Lehnen einer
vorderen Sitzreihe ablegbar sind, kann das Paket aus gegeneinander eingefalteten
Dachteilen eng an die Lehnen angelehnt stehen und dahinter zusätzlichen
Stauraum belassen.
-
Insbesondere
können
bei einem solchen Fahrzeug, das bei geschlossenem Dach über eine hintere
Sitzreihe verfügt,
die Dachteile oberhalb dieser hinteren Sitzreihe ablegbar sein,
so dass diese bei geschlossenem Dach nutzbar ist und zu keinem Zeitpunkt
der Kofferraum von den abgelegten Dachteilen beeinträchtigt ist.
Dieser kann dann auch bei geöffneten
Dachteilen seine volle Größe beibehalten.
-
Weiterhin
ist es günstig,
wenn die Dachteile in aufrechter und gegeneinander eingefalteter
Stellung in die Karosserie absenkbar oder aus dieser heraushebbar
sind. Dann kann zusätzlich
auch die Rückbank
zumindest außerhalb
des Ablagebereichs für
die Dachteile als Stauraum genutzt werden. Dieser Stauraum bleibt
auch während
der Bewegung der Dachteile voll erhalten.
-
Die
Dachteile können
an jeder Seite jeweils an einem gemeinsamen äußeren Schwenkarm gehalten sein,
der insbesondere zwei Lenker eines Vier- oder Mehrgelenks umfassen
kann. Damit ist ein Absenken der aufrechten Dachteile unter Beibehaltung
ihrer aufgerichteten Orientierung ohne weitere Maßnahmen,
wie etwa Kulissen, Hilfsrahmen oder dergleichen, möglich.
-
Eine
Ausbildung der Dachteile derart, dass sie in geschlossener Stellung
die volle Breite zwischen Oberkanten von Seitenscheiben einnehmen, sichert
in geöffneter
Lage der Dachteile ein besonders gutes Freiluftgefühl. Dies
gilt auch, wenn die gegeneinander einfaltbaren Dachteile einem hinteren, eine
Heckscheibe umfassenden Heckdachteil vorgeordnet sind. Zudem muss
dieser hintere Dachteil nicht zwingend starr und unbeweglich sein,
sondern kann ebenfalls öffnungsfähig sein.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus einem in der
Zeichnung schematisch dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung.
-
In
der Zeichnung zeigt:
-
1 eine
schematische, nach vorne abgebrochene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs
in geschlossener Stellung des Daches,
-
2 eine ähnliche
Ansicht wie 1 während der beginnenden Öffnung des
Daches durch hier Aufschwenken eines vorderen Dachteils,
-
3 eine ähnliche
Ansicht wie 2 während des weiter fortschreitenden Öffnens des
Daches durch Aufschwenken auch eines hinteren Dachteils zur Bildung
eines Pakets aus aufrecht stehende Dachteilen,
-
4 eine ähnliche
Ansicht wie 3 nach Absenken der aufrechten
Dachteile in die Karosserie.
-
Das
im gezeichneten Ausführungsbeispiel dargestellte
Fahrzeug 1 umfasst zwei bewegliche Dachteile 2, 3,
die in geschlossener Stellung (1) fluchtend
hintereinander und ungefähr
horizontal oberhalb eines Insassenraums 4 liegen. Beide
Dachteile 2, 3 sind von einem gemeinsamen Bezug 5 übergriffen,
was nicht zwingend ist. Hier jedoch kann die Erfindung besondere
zusätzliche
Vorteile aufweisen, das durch die Art der Faltung der Dachteile
die Einfaltung des Bezugs begünstigt
ist.
-
Gemäß der Zeichnung
ist das Fahrzeug 1 in geschlossener Dachstellung nach 1 ein
sog. 2 + 2-Sitzer. Auch ein vollwertiger Vier- oder Fünfsitzer kommt
in Betracht. In geöffneter
Dachstellung gemäß 4 liegen
die Dachteile 2, 3 hingegen hinter den Lehnen
der vorderen Sitze auf der hinteren Sitzreihe 6, so dass
diese dann nur noch teilweise zur Verfügung steht, zum Beispiel als
Stauraum. Die Dachteile 2, 3 können dabei von der Sitzbank 6 abgestützt sein.
-
Ein
Heckdachteil 7, das eine Heckscheibe 8 umfasst,
ist hier unbeweglich ausgebildet. Es könnte jedoch ebenfalls beweglich
und für
eine Vollcabrioletstellung absenkbar sein. Das Heckdachteil 7 könnte zudem
auch beispielsweise eine steiler stehende Heckscheibe umfassen,
so dass das Fahrzeug 1 auch einen Kombi-, Van- oder Geländewagen
ausbilden kann.
-
Die
Dachteile 2, 3 sind an einem gemeinsamen Schwenkarm 9 gehalten,
der zwei Lenker 10, 11 eines Viergelenks umfasst.
Diese sind um zwei karosseriefeste Gelenke 12, 13 eines
Hauptlagers abwärtsschwenkbar.
Kulissen oder andere Hilfsmittel sind entbehrlich.
-
An
den Lenkern 10, 11 ist eine Lagerplatte gehalten,
die bei deren Verschwenken ihre Orientierung beibehält. Gegenüber der
Lagerplatte wiederum sind die Dachteile 2, 3 verschwenkbar,
wobei die Lagerplatte hierbei ihre Lage beibehalten kann.
-
Zur Öffnung der
hier zwei Dachteile 2, 3, an die nach vorne oder
hinten weitere Dachteile angehängt
sein können,
werden diese gleichzeitig oder – wie
hier gezeichnet – nacheinander
gegenüber
der feststehenden Lagerplatte aufgeschwenkt. Gemäß der Zeichnung wird zunächst das
vordere Dachteil 2 vom Windschutzscheibenrahmen 14 entriegelt
und nach oben aufgeschwenkt. Anstelle der reinen Schwenkbewegung
ist auch eine überlagerte Öffnungsbewegung
möglich,
zum Beispiel über
ein Mehrgelenk. In ähnlicher
Weise kann das Dachteil 3 öffnen. In jedem Fall gelangen
die Dachteile 2, 3 in eine aufrechte Stellung,
in der sie nur gering gegen die Vertikale geneigt sind und mit ihren
Außenseiten einander
zugewandt sind. Der hier vorgesehene Bezug 5 wird dadurch
an der Trennfuge zwischen den Dachteilen entspannt und stellt somit
keine Gegenkraft zur Einfaltung der beiden Dachteile 2, 3.
-
Gemäß dem hier
dargestellten Ablauf bleibt die Lagerplatte bis in die Stellung
mit gemeinsam aufgestellten und gegeneinander weisenden Dachteilen 2, 3 nach 3 am Schwenkarm 9 unbewegt.
Alternativ wäre
es auch möglich,
das Abwärtsschwenken der
Lenker 10, 11 bereits während des Aufstellens der Dachteile 2, 3 zu
beginnen, um so die Öffnungszeit
zu minimieren.
-
Im
hier gezeigten Ablauf wird aus der Stellung nach 3 der
Schwenkarm 9 abwärts
verschwenkt, wobei aufgrund der Viergelenkausbildung die Lagerplatte – und somit
auch die daran gehaltenen Dachteile 2, 3 – ihre Orientierung
beibehalten. Die Dachteile 2, 3 werden somit in
aufrechter und gegeneinander eingefalteter Stellung in die Karosserie abgesenkt.
Das Trägheitsmoment
ist hierbei gering. Eine Verriegelung der Dachteile 2, 3 aneinander
kann in dieser Stellung vorgesehen sein. Zudem kann die hintere
Sitzbank 6 somit außerhalb
des Ablageraums für
die Dachteile 2, 3 auch während der Dachteilbewegung
zur Verfügung
stehen. Der Raum hinter den Dachteilen 2, 3 bleibt
somit nicht nur von der Dachteilablage, sondern auch von ihrer Bewegung
unbeeinträchtigt.
-
Im
Ausführungsbeispiel
nehmen die Dachteile 2, 3 die volle Breite zwischen
Oberkanten von Seitenscheiben ein, die nach oben hin in Fahrzeugquerrichtung
zusammenlaufen. In Offenstellung der Dachteile 2, 3 ist
damit auch bei einem unbewegbaren Heckdachteil 7 eine Öffnung des
Fahrzeugs nach Art eines Targafahrzeugs geschaffen. Das Heckdachteil 7 kann – hier nicht
gezeichnet – aus
der Stellung nach 4 heraus ebenfalls öffnungsfähig sein, zum
Beispiel um eine heckseitige Querachse mit seinem vorderen Ende
abwärts
verschwenkbar sein.
-
Die
gesamte Bewegung der Dachteile 2, 3 kann entweder
manuell oder hydraulisch oder elektrisch vornehmbar sein. Auch eine Überlagerung
ist möglich,
etwa in der Weise, dass das Einfalten der Dachteile 2, 3 motorisch
bewirkbar ist und das Absenken des eingefalteten Pakets der Dachteile 2, 3 über den
Schwenkarm 9 gegen die Kraft einer Gasdruckfeder 15 manuell
vorzunehmen ist. Eine Verriegelung der Dachteile 2, 3 in
ihrer abgesenkten Stellung ist zusätzlich vorgesehen.