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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dokumentation veterinärmedizinischer
Reihenuntersuchungen an durch Identifikationsnummern gekennzeichnetem
Nutzvieh unter Verwendung von Probenbehältnissen für die entnommenen Untersuchungsproben,
wobei jedes einzelne Probenbehältnis
mit einer probenspezifischen Codierung versehen ist, und zur Dokumentation
der Probe dieselbe oder eine eindeutig zugeordnete Codierung als
Referenzcodierung in eine Liste eingestellt und darin mit der Identifikationsnummer
des jeweils untersuchten Tieres verknüpft ist.
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Derartige
Verfahren sind aus der Praxis der veterinärmedizinischen Reihenuntersuchungen
an Nutzvieh und insbesondere an Rindern bekannt. Bei der üblichen
Stallhaltung stehen die Tiere in langen Reihen nebeneinander. Kopfseitig
der Tiere befindet sich eine Stallgasse mit Fütterungseinrichtungen, oftmals
befindet sich eine weitere Stallgasse hinter den Tieren. Für die veterinärmedizinisch
vorgeschriebenen Reihenuntersuchungen ist von jedem einzelnen Tier
eine Blutprobe zu entnehmen, was üblicherweise am Schwanz des
Tieres erfolgt. Insofern bietet es sich für den Veterinär oder Tierarzt
an, diese Untersuchung aus dem Bereich hinter den Tieren, etwa dem
dortigen Stallbereich oder einer dort verlaufenden Stallgasse, durchzuführen.
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Rinder
sind üblicherweise
mit einer nicht entfernbaren Ohrmarke versehen, auf der die Identifikationsnummer
des jeweiligen Tieres dauerhaft eingeprägt ist. Die Ohrmarke befindet
sich daher zwangsläufig
nahe des anderen, in Bezug auf die Ausrichtung der Tiere vorderen
Stallganges. Diese räumliche Situation
macht es dem hinter dem Tier stehenden Arzt nicht ohne Weiteres
möglich,
zugleich mit oder jedenfalls sofort nach der Untersuchung auch die
vorne an dem Tier angebrachte Ohrmarke zu identifizieren, und so
den für
die Dokumentation der Blutentnahme erforderlichen Abgleich vorzunehmen.
Dieser ist notwendig, da jedes einzelne mit der Blutentnahme gefüllte Probenbehältnis mit
einer probenspezifischen Codierung versehen ist, und zur labortechnischen
Dokumentation der Probe dieselbe Codierung als Referenzcodierung
in eine Liste eingestellt, und darin mit der Identifikationsnummer
des jeweiligen Tieres verknüpft
ist.
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Zwar
hätte der
die Untersuchung durchführende
Arzt im Prinzip die Möglichkeit,
vor oder nach jeder Blutentnahme an dem Tier vorbei nach vorne zu gehen,
um dort anhand der Ohrmarke die Identifikation des Tieres durchzuführen. Angesichts
der häufig engen
Situation in Rinderställen,
bei denen die Tiere dicht an dicht aufgestellt sind, wird der Arzt
dies wegen der Verletzungsgefahr vermeiden wollen.
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In
der Praxis werden derartige Untersuchungen daher von zwei Personen
durchgeführt,
nämlich dem
Veterinär
sowie einer Hilfsperson, z.B. dem Landwirt. Diese Hilfsperson übernimmt
dabei die Identifikation des jeweiligen Tieres anhand dessen Ohrmarke
und den Eintrag bzw. die Zuordnung der jeweils richtigen Referenzcodierung
in die für
das Labor bestimmte Untersuchungsliste. Hierzu ist die Referenzcodierung
an jedem Probebehältnis
zweifach vorgesehen, wobei eine der Codierungen von dem Probebehältnis lösbar und
nach Art eines Aufklebers in der Liste anbringbar ist. Das Aufkleben
der Codierung in die Liste ist im Stall aber sehr aufwendig. Es ist
dem hinter dem Tier stehenden Tierarzt nämlich nicht möglich, die
Abreißcodierung über das
Tier hinweg der Hilfsperson zu übergeben.
Auch eine mündliche Übermittlung
der aus einer Vielzahl, üblicherweise
neun, Ziffern bestehenden Codierung ist über das Tier hinweg umständlich und
fehleranfällig,
weshalb zur Vermeidung dieser Probleme im Vorfeld einer Untersuchung
eine Reihe von Vorbereitungen getroffen werden.
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Die
Probenbehältnisse
werden vom Hersteller üblicherweise
ungeordnet in Kartons verpackt geliefert, wobei die Probenbehältnisse
eines Kartons jeweils verschiedene Codierungen aufweisen. Im Vorfeld
der Untersuchung werden die Probenbehältnisse eines Kartons daher
mit einem Filzstift durchnumeriert. So vorbereitet kann der Tierarzt
ein Probenbehältnis
im Stall aus dem Karton nehmen, die Blutprobe entnehmen und dessen
ein- oder zweistellige Nummer über
das Tier hinweg nach vorne an seine Hilfsperson durchgeben. Diese
trägt die
Nummer in einer Liste neben der Identifikationsnummer des Tiers
ein. Im Anschluss an die Untersuchung werden die Abreißcodierungen
der Probenbehältnisse
entsprechend den Nummern in die Liste eingeklebt, womit dann eine
Zuordnung zwischen der Identifikationsnummer des Tieres und der
Referenzcodierung gegeben ist.
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Dieses
System hat sich aufgrund der Vorbereitungen im Vorfeld der Untersuchungen
und der im Anschluss daran vorzunehmenden Zuordnung als aufwendig
und zudem fehlerträchtig
erwiesen. Insbesondere kann es zwischen den beteiligten Personen auch
bei Übermittlung
von nur ein- oder zweistelligen Nummern zu Übermittlungsproblemen mit der
Folge kommen, dass die später
labortechnisch analysierten Proben nicht dem jeweils richtigen Tier
der Herde zugeordnet werden können.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfach durchzuführendes
und für
derartige Fehler weniger anfälliges
Verfahren zur Dokumentation veterinärmedizinischer Reihenuntersuchungen
an durch Identifikationsnummern gekennzeichnetem Nutzvieh zu entwickeln.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist ein Verfahren mit den eingangs angegebenen Merkmalen
dadurch gekennzeichnet, dass die Codierung des Probenbehältnisses
mittels einer Leseeinrichtung erfasst, und zur Erstellung der Referenzcodierung
als Datensatz an eine räumlich
getrennte Ausgabeeinheit übertragen
wird.
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Ein
solches Verfahren ist einfach bzw. mit wenig Zeitaufwand durchführbar. Der
Vorteil dieses Verfahrens besteht in der Vermeidung von Zuordnungsfehlern
zwischen den an den Tieren entnommenen Einzelproben und der parallel
in Form einer Liste geführten
Dokumentation zu der Reihenuntersuchung auch dann, wenn die Untersuchungen
einerseits und deren Dokumentation andererseits an räumlich getrennten
Orten erfolgen. In der Praxis der veterinärmedizinischen Reihenuntersuchungen
ist eine solche räumliche
Distanz häufig
der Fall. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich für die erfindungsgemäße Durchführung der
Reihenuntersuchung in einem Stall mit darin parallel zueinander
stehenden Tieren die Ausgabeeinheit an der Kopfseite des Tieres,
und die Leseeinrichtung hinter dem Tier befindet, und die Datenübertragung
an die Ausgabeeinheit drahtlos erfolgt.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass
als Ausgabeeinheit ein Drucker zum Bedrucken von Selbstklebeetiketten
mit der Referenzcodierung verwendet wird. Des Weiteren wird vorgeschlagen,
dass als Leseeinrichtung ein mobiles Strichcode-Lesegerät verwendet wird.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines auf der Zeichnung illustrierten
Ausführungsbeispieles
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf den Ort einer Reihenuntersuchung, hier
einen Stall mit in einer Box aneinandergereiht aufgestellten Rindern;
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2 eine
Blutentnahmevorrichtung und eine mobil einsetzbare Strichcode-Leseeinrichtung;
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3 eine
gegenüber
der 1 vergrößert dargestellte
Ausgabeeinheit für
Selbstklebeetiketten und
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4 eine
der Dokumentation der bei der Reihenuntersuchung entnommenen Proben
dienende Liste.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf die typische räumliche Situation in einem
Rinderstall. Die einzelnen Rinder 1 stehen relativ dichtgedrängt nebeneinander,
in der langgestreckten Box 2. Diese wird kopfseitig durch
eine vordere Stallgasse 3, und rückseitig durch eine hintere
Stallgasse 4 begrenzt.
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Im
Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen veterinärmedizinischen Untersuchungen
ist von jedem einzelnen Tier eine Blutprobe zu entnehmen, was üblicherweise
am Schwanz 5 des Rindes 1 erfolgt. Insofern bietet
es sich für
den Veterinär
oder Tierarzt an, diese Tätigkeit
von der hinter den Tieren 1 sich erstreckenden Stallgasse 4 aus
durchzuführen.
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Für die spätere labortechnische
Behandlung und Analyse der Proben ist es erforderlich, dass jedes
einzelne mit der Blutentnahme gefüllte Probenbehältnis 6 (2)
mit einer probenspezifischen Codierung 7 (2)
versehen ist, und dieselbe Codierung oder jedenfalls eine eindeutig
verknüpfte
Codierung als Referenzcodierung in eine Liste eingestellt, und darin
mit der Identität
des jeweiligen Tieres verknüpft
ist. In der 4 ist eine solche Liste 8 in
Papierform dargestellt. Da in der Liste eine Verknüpfung mit
der jeweiligen Identifikationsnummer des Tieres erfolgt, und sich
bei Rindern diese Identifikationsnummer an der Ohrmarke des Tieres
befindet, wird die Liste aus praktischen Gründen von einem Gehilfen des
Arztes in der vorderen Stallgasse 3 geführt. Aus diesem Grunde zeigt
die 1 in der vorderen Stallgasse 3 und nahe
dem Kopf/der Ohrmarke 9 des jeweils untersuchten Tieres
einen dort aufgestellten fahrbaren Tisch 10, auf dem sich
die Liste 8 sowie ferner eine im Folgenden näher beschriebene
Ausgabeeinheit 11 befindet. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
des Verfahrens handelt es sich bei der Ausgabeeinheit 11 um
einen um eine Empfangseinheit erweiterten Drucker zum Bedrucken
und Ausgeben von Selbstklebeetiketten 12. Ferner vorhanden
ist eine Leseeinrichtung 13, mit der sich die auf dem Probenbehältnis aufgedruckte
Codierung 7 erfassen und signaltechnisch umsetzen lässt. Als elektronische
Leseeinrichtung 13 wird z.B. das in 2 dargestellte
mobile Strichcode-Lesegerät
verwendet. Dieses Gerät
trägt der
die Untersuchungen durchführende
Arzt stets bei sich.
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Das Verfahren läuft in der
folgenden Weise ab:
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Für jede einzelne
Blutentnahme steht ein eigenes Probenbehältnis 6 zur Verfügung. An
dem Probenbehältnis 6 befindet
sich jeweils die probenspezifische Codierung 7, hier in
Gestalt eines aufgedruckten Strichcodes. Vor oder auch nach der
Probenentnahme wird die Codierung 7 des betreffenden Probenbehältnisses 6 mittels
der elektrischen Leseeinrichtung 13 erfasst, wie dies in 2 anhand
des Lesestrahls 17 dargestellt ist. Mittels einer nicht
dargestellten Übertragungseinheit,
die vorzugsweise in das Gehäuse
der elektronischen Leseeinrichtung 13 integriert ist, erfolgt
eine drahtlose Übertragung 19 des
so erfassten Wertes bzw. Signals an die in der anderen Stallgasse 3 angeordnete
Ausgabeeinheit 11. Zu diesem Zweck kann die Ausgabeeinheit 11 mit einem
geeigneten Empfänger
ausgestattet sein. Ebenso ist aber auch eine Datenübertragung 19 z.B. mittels
eines allgemeinen, drahtlos arbeitenden Telekommunikationsnetzes
möglich,
um auf diese Weise ebenfalls die räumliche Distanz zwischen der
Leseeinrichtung nahe der Stallgasse 4, und der Ausgabeeinheit
auf der Stallgasse 3 zu überwinden.
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Nach
Empfang des übertragenen
Signals wird eine Referenzcodierung generiert. Dies ist entweder
dieselbe Codierung wie die Codierung 7 an dem Probenbehältnis 6,
oder eine dieser eindeutig zugeordnete Referenzcodierung. Bei dem
hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird die Referenzcodierung ausgedruckt. Hierzu ist in die Ausgabeeinheit 11 ein
Drucker integriert, welcher die Referenzcodierung auf ein Selbstklebeetikett 12 druckt.
Dieses wird von der Hilfsperson aus der Ausgabeeinheit 11 entnommen,
und sofort in die bereitliegende Liste 8 eingestellt, und
zwar in direkter Zuordnung zu der jeweiligen Identifikationsnummer
des betreffenden Rindes. Praktisch wird das Etikett 12 hierzu
in ein Feld 18 der Liste (4) eingeklebt,
welches sich unmittelbar neben oder unter jenem Feld 20 befindet,
in dem bereits die Identifikationsnummer des jeweiligen Tieres eingedruckt
ist. Diese Identifikationsnummer ist in der Regel identisch der
Nummer der Ohrmarke 9 des jeweiligen Tieres 1.
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Aufgrund
der datentechnischen Übertragung der
probenspezifischen Codierung von der hinteren Stallgasse 4 in
die vordere Stallgasse 3 werden Zuordnungsfehler zwischen
den an den Tieren entnommenen Einzelproben und der parallel in der
Liste geführten
Dokumentation vermieden. Insbesondere ist der die Untersuchung durchführende Arzt
nicht gezwungen, vor oder nach jeder Blutentnahme zwischen den Tieren
hindurch nach vorne zu gehen, um dort anhand der Ohrmarke 9 die
Identifikation des gerade untersuchten Tieres durchzuführen. Angesichts der
häufig
engen Situation in Rinderställen,
bei denen die Tiere 1 dicht an dicht aufgestellt sind,
wird der Arzt dies wegen der Verletzungsgefahr vermeiden wollen.
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4 lässt die
Aufteilung der Liste 8 erkennen. Diese ist mit einer Referenz
für das
zuständige Untersuchungslabor
versehen, ggf. mit weiteren Referenzen, welche für den die Untersuchung durchführenden
Veterinär
sowie den Besitzer der Tiere, d.h. den Landwirt, stehen. Die Liste
weist im Wesentlichen zwei Spalten auf. In der linken Spalte sind
zu den Feldern 20 die Nummern der Ohrmarken der Tiere wiedergegeben,
und damit die jeweilige Identifikationsnummer des Tieres. Zusätzlich kann
hier auch ein Strichcode vorhanden sein, welcher dieser Identifikationsnummer
synonym ist.
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In
der rechten Spalte der Liste 8 befindet sich jeweils ein
Feld 18, in das sich das jeweilige Selbstklebeetikett 12 einkleben
lässt,
nachdem dieses der Ausgabeeinheit 11 entnommen wurde. Auf
diese Weise ist innerhalb ein- und derselben Zeile eine direkte
Zuordnung einerseits der Identifikationsnummer des Tieres und andererseits
der Referenzcodierung der Probe sichergestellt.
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- 1
- Rind
(Tier)
- 2
- Box
- 3
- vordere
Stallgasse
- 4
- hintere
Stallgasse
- 5
- Schwanz
des Tieres
- 6
- Probenbehältnis
- 7
- Codierung
des Probenbehältnisses
- 8
- Liste
- 9
- Ohrmarke
des Tieres
- 10
- fahrbarer
Tisch
- 11
- Ausgabeeinheit
- 12
- Selbstklebeetikett
- 13
- elektrische
Leseeinrichtung
- 17
- Lesestrahl
- 18
- Feld
- 19
- Übertragung
- 20
- Feld