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Die
Erfindung betrifft eine Ventileinrichtung zur manuellen Veränderung
der Niveaulage eines luftgefederten Fahrzeuges gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Eine
gattungemäße Ventileinrichtung
ist aus dem Hause der Anmelderin als sogenanntes Drehschieberventil
bekannt. Das bekannte Drehschieberventil dient der Steuerung des
Anhebens und Absenkens von luftgefederten Fahrzeugen, z. B. Wechselpritschen-
und Sattelanhänger-Fahrgestellen.
Hierzu weist das Drehschieberventil ein als Hebel ausgebildetes
manuelles Bedienelement auf, welches aus einer Mittelstellung durch
Rechtsdrehung in eine erste Stellung und sodann durch weitere Rechtsdrehung
in eine zweite Stellung gebracht werden kann, sowie entsprechend
durch Linksdrehung in eine dritte und eine vierte Stellung gebracht
werden kann. Die Mittelstellung dient dabei als Fahrt-Stellung,
in der das Drehschieberventil das Luftfederventil der Luftfederungsanlage
mit den Luftfederbälgen
pneumatisch verbindet. Die beiden aus der Mittelstellung zunächst erreichbaren
Stellungen (erste bzw. dritte Stellung) sind als Stopp-Stellung
ausgebildet, in der die Luftfederbälge pneumatisch abgesperrt
sind, so dass der jeweilige Luftdruck gehalten wird. Bei einem Weiterdrehen
des Bedienelements über
die jeweilige Stopp-Stellung hin aus (zweite bzw. vierte Stellung) wird,
je nach Drehrichtung, entweder eine Heben-Stellung oder eine Senken-Stellung
erreicht. In der Heben-Stellung werden die Luftfederbälge aus einem
Vorratsbehälter
mit Druckluft befällt,
so dass sich der Fahrzeugaufbau hebt, während in der Senken-Stellung
die Luftfederbälge
entlüftet
werden und somit der Fahrzeugaufbau abgesenkt wird.
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Das
bekannte Drehschieberventil weist in einer Version eine mechanische
Arretiervorrichtung auf, über
die der Hebel in vorbestimmten, jeweils manuell einzustellenden
Stellungen einrastbar ist, d. h, es sind fünf Raststellungen vorgesehen,
in denen der Hebel durch die Arretiervorrichtung fixiert wird. Der Hebel
kann dann aus der jeweiligen Raststellung manuell mit etwas erhöhtem Kraftaufwand
in jede andere Stellung gebracht werden. Die zuvor beschriebene Ausführungsform
ist jedoch nicht in allen Fällen
bzw. bei jedem Fahrzeug einsetzbar, da beispielsweise aufgrund der
Unfallverhütungsvorschriften
der Metall-Berufsgenossenschaft für Fahrzeuge, die eine Hubhöhe von mehr
als 300 mm aufweisen, eine automatische Rückstellung des Hebels von der
Heben- oder Senken-Stellung in die jeweilige Stopp-Stellung gefordert
wird (sogenannte "Totmannfunktion"). Daher gibt es
eine weitere Version des bekannten Drehschieberventils mit der Totmannfunktion.
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Bei
dem bekannten Drehschieberventil kann es vorkommen, dass der Bediener
den Hebel in der Stopp-Stellung belässt und mit dem Fahrzeug losfährt, ohne
den Hebel in die Fahrt-Stellung gebracht zu haben. In diesem Fall
wäre während der
Fahrt die automatische Niveauregelungsfunk tion außer Kraft gesetzt,
was unerwünscht
ist. Um dem letztgenannten Problem, nämlich dem unbeabsichtigten
Belassen des Hebels in der Stopp-Stellung, zu begegnen, wird z.
B. gemäß
DE 42 02 729 C2 eine
Ventileinrichtung vorgeschlagen, bei der der Bedienhebel bei fahrendem
Fahrzeug durch eine automatische Druckbeaufschlagung eines Steuerkolbens
in die Fahrt-Stellung gebracht wird.
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Die
aus der
DE 42 02 729
C2 bekannte Ventileinrichtung eignet sich aufgrund ihrer
Konstruktion jedoch nicht für
die eingangs erwähnte
Ausführungsform
ohne die Totmannfunktion, d.h. diese Ventileinrichtung ist nur mit
der Totmannfunktion erhältlich. Hierdurch
kann mit dieser Ventileinrichtung dem Wunsch vieler Anwender nach
einer komfortableren Bedienung der Heben-/Senken-Funktion bei Fahrzeugen,
die keine Totmannfunktion erfordern, nicht nachgekommen werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ventileinrichtung
zur manuellen Veränderung
der Niveaulage eines luftgefederten Fahrzeuges anzugeben, welche
sowohl mit als auch ohne Totmannfunktion ausgebildet werden kann,
ohne dass dafür
eine wesentliche Änderung
der Konstruktion notwendig ist, und dabei eine automatische Rückstellung
in die Fahrt-Stellung erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, mit geringem Bauteilebedarf und daher
kostengünstig
eine mit und ohne Totmann funktion ausbildbare Ventileinrichtung anzugeben,
bei der zudem eine automatische Rückstellung in die Fahrt-Stellung
ermöglicht
wird. Dies wird auf verblüffend
einfache Art dadurch erreicht, dass eine Entriegelungsvorrichtung
vorgesehen ist, welche bei Anlegen eines elektrischen und/oder pneumatischen
Signals die Rastwirkung einer von Drehschieberventilen her bekannten
mechanischen Arretiervorrichtung aufhebt. Mit anderen Worten, die Rückstellfunktion
für die
Rückstellung
der Ventileinrichtung in die Fahrt-Stellung wirkt unmittelbar auf
die Arretiervorrichtung ein. Auf diese Weise kann der relativ aufwändige Aufbau
der Ventileinrichtung gemäß
DE 42 02 729 C2 vermieden
werden, welche z. B. einen relativ großvolumigen Rückstellkolben
für die Rückstellung
in die Fahrt-Stellung erfordert, da dort nicht eine Rastwirkung
aufgehoben wird, sondern durch Druckluftbeaufschlagung überwunden
wird, was einen relativ hohen Einsatz an Energie erfordert. Die
erfindungsgemäße Ventileinrichtung
kann demgegenüber
wesentlich platzsparender und kostengünstiger aufgebaut werden und
hat einen geringeren Energiebedarf zur Rückstellung in die Fahrt-Stellung.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass die Handhabung der unterschiedlichen
Versionen, d.h. der Ventileinrichtung mit und ohne Totmannfunktion,
vereinfacht und damit auch kostengünstiger gestaltet werden kann.
Dies kann bei der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung
durch die jeweilige Ausbildung einer für die Rastwirkung der Arretiervorrichtung
vorgesehenen vorgegebenen Kontur erreicht werden. So ist für die Version
der Ventileinrichtung mit Totmannfunktion eine erste Kontur und
für die Ausbildung
ohne Totmannfunktion eine zweite Kontur erfor derlich. Dies erfordert
wiederum lediglich eine unterschiedliche Ausbildung des Bedienelements bzw.,
in einer noch kostengünstigeren
Variante, die unterschiedliche Ausbildung einer die Kontur aufweisenden,
mit dem Bedienelement drehfest verbundenen Hülse, welche die Kontur aufweist.
Die übrigen Teile
der Ventileinrichtung unterscheiden sich zwischen den genannten
Versionen nicht, was den Vorteil hat, dass ansonsten identische
Bauteile verwendet werden können.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Kontur Bereiche
auf, die schräg gegenüber der
Drehrichtung des Bedienelements angeordnet sind. Hierdurch kann
der Bewegungsablauf für
den Bediener der Ventileinrichtung vereinfacht und ergonomischer
gestaltet werden. Während
bei der Ventileinrichtung gemäß
DE 42 02 729 C2 der Bediener
mit relativ großem
Kraftaufwand das Bedienelement durch Hineindrücken von der Fahrt-Stellung in die Stopp-Stellung
bewegen muss, um sodann durch eine Drehbewegung ein Heben oder Senken
des Fahrzeugaufbaus zu bewirken, wäre es für den Bediener wesentlich angenehmer,
im wesentlichen nur eine Drehbewegung machen zu müssen. Durch
die zuvor erläuterte
Ausbildung der Kontur wird durch die schrägen Bereiche eine automatische Umsetzung
der Drehbewegung in eine geringfügige Axialbewegung
des Bedienelementes umgesetzt, so dass der Bediener lediglich eine
Drehbewegung ausführen
muss, um einige oder sämtliche
Stellungen der Ventileinrichtung einzustellen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind wenigstens eine Arretiernut
in dem Bedienelement und wenigstens eine Arretieraussparung in dem
Gehäuse
vorgesehen, die in wenigstens einer Stellung des Bedienelements
fluchten und dabei zur Aufnahme eines manuellen Arretierelements geeignet
sind. Hierdurch ist durch einfaches manuelles Einstecken des Arretierelements
in die Ventileinrichtung eine Arretierung des Bedienelements in
vorbestimmten Stellungen, z.B. den Stopp-Stellungen, möglich.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bewirkt das manuelle Arretierelement
eine von der Entriegelungsvorrichtung unabhängige Arretierung des Bedienelements
gegenüber
dem Gehäuse.
Diese Art der Arretierung ist somit im Vergleich zum zuvor erläuterten
Einrasten des Bedienelements permanenter und sicherer, da sie nicht
durch Bewegen des Bedienelements oder durch eine automatische Entriegelung
durch die Entriegelungsvorrichtung überwindbar ist, sondern nur
durch manuelles Entfernen des Arretierelements.
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Diese
zusätzliche
Art der Arretierung des Bedienelements ist in besonderen Einsatzfällen von
mit der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung
ausgestatteten Fahrzeugen vorteilhaft, z.B. im Container-Betrieb
auf einem abgeschlossenen Container-Gelände, d.h. auf einem nicht öffentlichen
Gelände,
oder für
das Durchfahren längerer,
relativ niedriger Tunnel, die eine permanente Absenkung der Niveaulage des
Fahrzeugs erfordern. Sobald der besondere Einsatzfall nicht mehr
vorliegt, also z.B. nach erfolgreichem Durchfahren des Tunnels,
ist das manuelle Arretierelement von dem Fahrzeugbediener wieder
zu entfernen, um die sichere Rückstellung
in die normale Niveaulage des Fahrzeugs zu gewährleisten.
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Unter
Nennung weiterer Vorteile wird die Erfindung nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispiels
unter Verwendung von Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 bis 3 eine
erste, zweite und dritte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung
in Schnittdarstellung und
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3 eine
Detaildarstellung der Wirkungsweise des manuellen Arretierelements
und
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5 ein
Bedienelement der Ventileinrichtung und
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6 bis 12 verschiedene
Konturen.
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In
den Zeichnungen werden für
einander entsprechende Bauteile gleiche Bezugszeichen verwendet.
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In
der 1 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung
dargestellt, die ein Gehäuse
(1) und ein Bedienelement (2) zeigt. Das Bedienelement
(2) weist einen Hebel (3) auf. Das Bedienelement
(2) ist durch Betätigung
des Hebels (3) gegenüber
dem Gehäuse
(1) in einer Drehbewegung bewegbar. Hierzu ist das Bedienelement (2)
in dem Gehäuse
(1) sowie in einem rohrförmigen Teil (7) drehbar
gelagert. Das rohrförmige
Teil (7) ist mit dem Gehäuse (1) verbunden
oder einstückig
da mit ausgebildet. Bei Betätigung
des Bedienelements (2) bewegt dieses einen Mitnehmer (8)
mit. Der Mitnehmer (8) dient zur Übertragung der Drehbewegung auf
ein Schieberventil, welches aus zwei Keramikscheiben (4, 5)
gebildet wird, die infolge der Drehbewegung gegeneinander verdrehbar
sind. Die Keramikscheiben (4, 5) sind mit einer
Reihe von Bohrungen und Kanälen
versehen, welche die Ventilfunktionen der Ventileinrichtung darstellen.
In einer Stellung der Ventileinrichtung wird ein freier Durchgang
zwischen einem pneumatischen Anschluss (18), an den die
Luftfederbälge
anzuschließen
sind, und einem pneumatischen Anschluss (19), an den ein
Niveauregelventil anzuschließen
ist, geschaltet (Fahrt-Stellung). In anderen Stellungen verbindet
die Ventileinrichtung die Luftfederbälge mit einem Entlüftungsanschluss
(6) der Ventileinrichtung (Senken-Stellung) oder mit einem
Druckluftvorratsanschluss (20) (Heben-Stellung). In zwei
weiteren Stellungen sperrt die Ventileinrichtung die Luftfederbälge ab (Stopp-Stellungen).
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Der
Mitnehmer (8) ist über
eine Drehfeder (9) mit dem Gehäuse (1) verbunden.
Die Drehfeder (9) übt
eine Rückstellkraft
auf den Mitnehmer (8) und darüber auch auf das Bedienelement
(2) in Richtung der Mittelstellung, d. h. der Fahrt-Stellung,
aus.
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Des
weiteren ist eine Druckfeder (10) vorgesehen, welche eine
Druckkraft zwischen dem Mitnehmer (8) und dem Bedienelement
(2) ausübt.
Die Kraft der Druckfeder (10) kann von dem Bediener der
Ventileinrichtung mittels Kraftausübung in axialer Richtung auf
das Bedienelement (2) überwunden
werden.
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An
dem Bedienelement (2) ist als Teil einer Arretiervorrichtung
ein Kulissenteil (26) vorgesehen, welches mit einer in
der 1 als Aussparung dargestellten nutenförmigen Kontur
(11) versehen ist, welche im Folgenden noch näher beschrieben
wird. Das Kulissenteil (26) kann als separates Bauteil,
welches mit dem Bedienelement (2) drehfest verbunden wird, oder
einstückig
mit dem Bedienelement (2) ausgeführt sein. Als weiteres Teil
der Arretiervorrichtung ist ein Stift (12) vorgesehen,
der in die Kontur (11) eingreift. Der Stift (12)
ist von seinem Durchmesser unter Berücksichtigung von Toleranzen
an die Ausdehnung der Kontur (11) in axialer Richtung des
Bedienelements (2) angepasst. Zur Verringerung der Reibung
kann in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung an dem in
die Kontur (11) eingreifenden Ende des Stifts (12)
eine frei drehbare Rolle (17) angeordnet sein, welche bei
einer Drehbewegung des Bedienelements (2) in der Kontur
(11) abrollen kann. Die Rolle (17) kann beispielsweise
aus Messing hergestellt werden.
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Als
Teil einer Entriegelungsvorrichtung ist eine Kolbeneinrichtung (13)
vorgesehen, mit der der Stift (12) in der Darstellung gemäß 1 fest
verbunden ist. Er kann jedoch auch einstückig mit der Kolbeneinrichtung
(13) ausgeführt
sein. Die Kolbeneinrichtung (13) wird durch eine in einem
Federraum (23) vorgesehene Arretierfeder (15),
welche sich an einer mit dem Gehäuse
(1) verbundenen Platte (16) abstützt, gegen
das Bedienelement (2) bzw. gegen die Kontur (11)
gedrückt.
Die Kolbeneinrichtung (13) bildet mit dem sie umgebenden
Gehäusebereich
sowie entsprechenden Dichtringen einen Druckraum (14).
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Durch
Druckbeaufschlagung des Druckraums (14) ist die Kolbeneinrichtung
(13) und damit der Stift (12) entgegen der Kraft
der Arretierfeder (15) von der Kontur (11) fort
bewegbar, derart, dass der Stift (12) in diesem Zustand
nicht mehr in die Kontur (11) eingreift und das Bedienelement
(2) der Rückstellkraft
der Drehfeder (9) folgt und aus der jeweils vorliegenden
Stellung zurück
in die Fahrt-Stellung bewegt wird. Auf diese Weise wird die Rastwirkung der
Arretiervorrichtung aufgehoben.
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Für die Druckbeaufschlagung
des Druckraums (14) kann als weiteres Teil der Entriegelungsvorrichtung
beispielsweise ein Magnetventil (22) vorgesehen sein, d.
h. ein elektromagnetisch betätigbares
Ventil, welches bei Bedarf über
elektrische Leitungen (25) mit einem elektrischen Signal
beaufschlagt wird. Das Magnetventil (22) kann beispielsweise
als 3/2-Wegeventil ausgebildet sein, welches den Druckraum (14)
in der einen Ventilstellung mit dem am Druckluftvorratsanschluss
(20) anliegenden Vorratsdruck verbindet und in der anderen
Ventilstellung über
eine Auslassöffnung
(29) entlüftet.
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Zum
Druckausgleich in dem Federraum (23) weist die Kolbeneinrichtung
(13) einen Längskanal (21)
auf, welcher sich entlang des Stifts (12) fort erstreckt
und den Federraum (23) mit dem druckentlasteten Innenraum
des Gehäuses
(1) verbindet. Der druckentlastete Innenraum des Gehäuses (1)
steht druckmittelseitig mit dem Entlüftungsanschluss (6)
in Verbindung, so dass auf diese Weise ein sicherer Druckausgleich
in dem Federraum (23) gewährleistet werden kann, ohne
dass dieser mit einem eigenen Entlüftungsanschluss versehen werden
muss. Ein eigener Ent lüftungsanschluss
brächte
das Risiko von Dichtungsproblemen mit sich.
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Die
Ventileinrichtung gemäß 1 weist
außerdem
zwei Arretiernuten (32) in dem Bedienelement (2)
sowie eine Arretieraussparung (33) in dem Gehäuse (1)
auf, die in der 1 in dem Ausschnitt (31)
dargestellt sind. Besser erkennbar ist die Anordnung der Arretiernuten
(32) und der Arretieraussparung (33) in der 4,
die den Ausschnitt (31) in der Betrachtungsrichtung gemäß Sicht
B darstellt. Wie erkennbar ist, kann durch Drehung des Bedienelements
jeweils eine der Arretiernuten (32) in Flucht mit der Arretieraussparung
(33) gebracht werden, z.B. in den beiden Stopp-Stellungen.
In diesen Stellungen bildet sich somit ein zur Aufnahme eines manuellen Arretierelements
(30) geeigneter Bereich. Vorteilhaft sind die Innenkontur
des sich ergebenden Bereichs, d.h. der Arretiernut (32)
und der Arretieraussparung (33), an die Außenkontur
des Arretierelements (30) angepasst, wodurch sich eine
sichere Haltbarkeit des Arretierelements (30) ergibt. Das
manuelle Arretierelement bewirkt eine von der Entriegelungsvorrichtung unabhängige Arretierung
des Bedienelements gegenüber
dem Gehäuse,
d.h. auch bei Aufhebung der Rastwirkung der Arretiervorrichtung
durch die Entriegelungsvorrichtung infolge des Anlegens eines elektrischen
und/oder pneumatischen Signals bleibt die Arretierung durch das
manuelle Arretierelement (30) erhalten. Dies kann vorteilhaft
beispielsweise im Containerbetrieb oder beim Durchfahren niedriger Tunnel
genutzt werden.
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Die
nachfolgend anhand der 2 und 3 erläuterten
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung
können
vorteilhaft ebenfalls mit den erwähnten Arretiernuten (32)
und der Arretieraussparung (33) zur Aufnahme des manuellen
Arretierelements (30) versehen sein.
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Die
in der 2 dargestellte Ventileinrichtung weist statt der über das
Magnetventil (22) druckmittelbeaufschlagbaren Kolbeneinrichtung
(13) eine in die Ventileinrichtung integrierte Elektromagneteinrichtung
(24, 27, 28, 34) auf, welche
direkt ein Betätigen
der dortigen Kolbeneinrichtung (27) entgegen der Kraft
einer Einrückfeder
(28) bewirkt. In diesem Fall dient die Kolbeneinrichtung
(27) gleichzeitig als Anker der Elektromagneteinrichtung
(24, 27, 28, 34), der durch
die Einspeisung eines elektrischen Signals in die Spule (24)
entgegen der Kraft der Einrückfeder (28)
in Richtung eines Kerns (34) der Elektromagneteinrichtung
(24, 27, 28, 34) angezogen wird.
Hierdurch wird der Stift (12) ebenfalls von der Kontur
(11) fort bewegt, derart, der dass der Stift (12)
in diesem Zustand nicht mehr in die Kontur (11) eingreift
und das Bedienelement (2) der Rückstellkraft der Drehfeder
(9) folgt und aus der jeweils vorliegenden Stellung zurück in die
Fahrt-Stellung bewegt wird. Auf diese Weise wird die Rastwirkung
der Arretiervorrichtung aufgehoben. Im übrigen entspricht die in der 2 dargestellte
Ventileinrichtung der anhand der 1 bereits
erläuterten
Ventileinrichtung.
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Die
weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung
gemäß der 3 entspricht
der Ausführungsform
gemäß 1,
mit dem Unterschied, dass die als Ent riegelungsvorrichtung wirkende
Kolbeneinrichtung (13) bei in Eingriff befindlicher Arretiervorrichtung
an beiden Kolbenseiten mit dem Vorratsdruck beaufschlagt ist und
eine Entriegelung, d.h. eine Aufhebung der Rastwirkung, durch Druckentlüftung des
Federraums (23) über
das Magnetventil (22) bzw. die Auslassöffnung (29) erfolgt.
Mit anderen Worten, bei entsprechender Betätigung des Magnetventils (22)
verbindet dieses die Auslassöffnung
(29) mit dem Federraum (23), was eine Bewegung
der Kolbeneinrichtung (13) infolge des im Druckraum (14)
weiterhin anstehenden Vorratsdrucks entgegen der Kraft der Arretierfeder
(15) hervorruft. Hierdurch wird der Stift (12)
von der Kontur (11) fort bewegt, derart, dass der Stift
(12) in diesem Zustand nicht mehr in die Kontur (11)
eingreift und das Bedienelement (2) der Rückstellkraft
der Drehfeder (9) folgt und aus der jeweils vorliegenden Stellung
zurück
in die Fahrt-Stellung bewegt wird.
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In
der 5 ist eine Draufsicht (Sicht A gemäß 1)
auf das Bedienelement (2) ohne das Gehäuse (1) dargestellt.
Im unteren Bereich des schaftförmigen
Teils des Bedienelements (2) ist die Kontur (11)
zu erkennen, die nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsformen,
die in den 6 bis 12 dargestellt
sind, erläutert
werden. Zur besseren Erkennbarkeit ist die Kontur (11)
in den 6 bis 12 in die Ebene transformiert
dargestellt, d.h. es wurde der Einfluss der Krümmung des Bedienelements (2)
in der Transformation nicht berücksichtigt.
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In
der 6 ist eine erste Ausführungsform der Kontur (11)
für eine
Ventileinrichtung ohne Totmannfunktion dargestellt. Die Kontur weist
eine Ausbuchtung (130) auf, in der der Stift (12)
in Folge der Kraft der Druckfeder (10) in der Fahrt-Stellung
einrastet. Durch Drücken
des Bedienelements (2) entgegen der Kraft der aus Ergonomiegründen vorzugsweise schwach
ausgelegten Druckfeder (10) wird die Kontur (11)
derart verschoben, dass der Stift (12) sich in einem kanalartigen
Bereich (140) der Kontur (11) befindet, in welchem
das Bedienelement (2) frei verdrehbar ist, d. h. die Arretiervorrichtung
behindert diese Drehbewegung nicht. Der Bedienhebel kann sodann
beispielsweise in die Heben-Stellung gedreht werden, in der beim
Loslassen des Bedienhebels der Stift (12) in Folge der
Kraft der Druckfeder (10) in eine Ausbuchtung (132)
einrastet. Auf die gleiche Weise kann der Bedienhebel in eine der
Stopp-Stellungen gebracht werden, mit denen die Ausbuchtungen (131)
bzw. (133) korrespondieren, oder in die Senken-Stellung,
mit der die Ausbuchtung (134) korrespondiert.
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Zwischen
den Ausbuchtungen (130, 131, 132, 133, 134)
weist der Kanal (140) einen geraden Verlauf (135, 136, 137, 138)
auf. Zusätzlich
kann der Kanal (140) gemäß 6 mit einer
in der 7 dargestellten Schulter (139, 141)
versehen sein, welche im Bereich der jeweiligen Stopp-Stellung für ein Anschlagen
des Stifts (12) bei der Drehbewegung des Bedienelements
(2) sorgt und hierdurch dem Bediener das Auffinden der
jeweiligen Stopp-Stellung erleichtert.
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Gemäß 7 ist
eine Kontur dargestellt, welche sich für eine Ausführungsform der Ventileinrichtung
mit Totmannfunktion eignet. Zu diesem Zweck sind zwischen den jeweiligen
für den
Stift (12) vorgesehenen Positionen He ben/Stopp (144, 145) und
Senken/Stopp (142, 143) jeweils Wandungen (146, 147)
der Kontur auf gleichem Niveau vorgesehen, d. h. es sind keine Ausbuchtungen,
wie in 6 dargestellt, vorgesehen. Dies hat zur Folge,
dass ein beispielsweise manuell in der Heben-Stellung gehaltenes
Bedienelement (2), bei dem der Stift (12) sich in
der Position (144) befindet, sich aufgrund der Rückstellkraft
der Drehfeder (9) selbsttätig in die Stopp-Stellung zurückbewegt,
sobald das Bedienelement (2) losgelassen wird, d.h. der
Stift (12) bewegt sich von der Position (144)
in die Position (145) zurück. Das Gleiche gilt für die Senken-Stellung
sowie die ihr zugeordnete Stopp-Stellung (Positionen 142 und 143 des
Stifts (12)). Lediglich zum Zurückstellen in die Fahrt-Stellung
ist eine Überwindung
der jeweiligen Ausbuchtung (142, 145) durch manuelle
axiale Kraftausübung
auf das Bedienelement (2) erforderlich, so dass der Stift
in der Fahrt-Stellung wieder in der Ausbuchtung (130) einrastet.
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In
der 8 ist eine Ausführungsform der Kontur (11)
für eine
Ventileinrichtung ohne Totmannfunktion dargestellt. Diese unterscheidet
sich von der Ausführungsform
gemäß 6 durch
die gegenüber der
Drehrichtung des Bedienelements (2) bzw. der Bewegungsrichtung
des Stifts (12) schräg
angeordneten Bereiche (150, 151). Diese Ausführungsform hat
gegenüber
der 6 den Vorteil, dass zum Bewegen des Bedienelements
(2) aus der Stopp-Stellung (Positionen 131, 133)
in die Senken-Stellung (Position 132) bzw. die Heben-Stellung
(Position 134) keine Axialbewegung des Bedienelements (2) bewirkt
werden muss, d.h. es muss nicht vom Bediener gedrückt werden,
sondern in Folge der Abschrägung
in den Bereichen (150, 151) wird automatisch die
erforderliche Axialbewegung als Folge der Drehbewegung des Bedienelements
(2) bewirkt. Ein manuelles Bewirken der Axialbewegung,
d. h. ein Drücken
auf das Bedienelement (2), ist in der Ausführungsform
gemäß
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8 nur
noch beim Wechsel von der Fahrt-Stellung in eine der Stopp-Stellungen
und umgekehrt erforderlich, sowie beim Zurückstellen von der Heben- bzw.
Senken-Stellung in eine der Stopp-Stellungen. Hierdurch werden der
Bedienkomfort sowie die Ergonomie der Bedienbewegung verbessert.
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Des
weiteren sind in der 8 an der Oberseite der Kontur
(11) Nocken (119, 121) dargestellt. Die
Nocken (119, 121) sind im Bereich der beiden Stopp-Stellungen
angeordnet und bewirken eine verbesserte haptische Erkennbarkeit
der Stopp-Stellungen für
den Bediener. Der Bediener merkt dann an einem gewissen Widerstand
bei der Drehbewegung des Bedienelements (2), dass sich
dieses im Bereich einer der beiden Stopp-Stellungen befindet. Die
Verwendung der Nocken (119, 121) ist auch für die übrigen dargestellten
Konturen gemäß den 6 bis 12 vorteilhaft.
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In
der Ausführungsform
gemäß 9 sind weitere
abgeschrägte
Bereiche (152, 153) vorgesehen, durch die die
Erhöhung
des Bedienkomforts auch auf das Bewegen des Bedienelements (2)
aus der Fahrt-Stellung in eine der Stopp-Stellungen erweitert wird.
Beim Bewegen aus der Fahrt-Stellung in eine der Stopp-Stellungen
wird durch die Abschrägungen
(152, 153) ebenfalls die erforderliche Axialbewegung
automatisch als Folge der Drehbewegung des Bedienelements (2)
bewirkt.
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Ein
manuelles Bewirken der Axialbewegung durch Drücken des Bedienelements (2)
ist dann nur noch bei einer manuellen Rückstellbewegung von der Heben-Stellung
in die Stopp-Stellung, von der Senken-Stellung in die Stopp-Stellung oder von
der jeweiligen Stopp-Stellung in die Fahrt-Stellung erforderlich.
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In
der Ausführungsform
gemäß 10 sind weitere
abgeschrägte
Bereiche (160, 161, 162, 163) vorgesehen,
welche auch für
die Rückstellbewegungen
das Erfordernis der zuvor genannten manuellen Axialbewegung vermeiden,
indem auch die bei der Rückstellung
des Bedienelements (2) in Richtung der Fahrt-Stellung zu überwindenden
Kanten (160, 161, 162, 163)
abgeschrägt
ausgebildet sind. Daher ist gemäß 10 ein
manuelles Bewirken der Axialbewegung auch bei einer manuellen Rückstellbewegung
von der Heben-Stellung
in die Stopp-Stellung, von der Senken-Stellung in die Stopp-Stellung
oder von der jeweiligen Stopp-Stellung in die Fahrt-Stellung nicht
mehr erforderlich, was zu einer weiteren Erhöhung des Bedienkomforts führt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind dabei die Winkel
der Abschrägungen für die Rückstellbewegung
größer ausgebildet
als die Winkel der Abschrägungen
für die
Bewegung des Bedienelements aus der Fahrt-Stellung in die übrigen Stellungen.
Dies hat den Vorteil, dass die jeweiligen Winkelverhältnisse
auf die jeweiligen Bedürfnisse des
Bedieners, die Kraft der Druckfeder (10), die Reibverhältnisse
zwischen dem Stift (12) und der Kontur (11) sowie
die Rückstellkraft
der Drehfeder (9) abstimmbar sind.
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In
der Ausführungsform
gemäß 11 ist die
anhand der 7 bereits erläuterte Kontur
(11) dargestellt, jedoch hier ohne die Totmannfunktion. Hierfür sind die
Ausbuchtungen (132, 134) gegenüber den Wandungen (146, 147)
vertieft ausgebildet.
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In
der Ausführungsform
gemäß 12 ist die
anhand der 9 bereits erläuterte Kontur
(11) dargestellt, jedoch hier mit der Totmannfunktion. Hierfür sind wiederum
zwischen den jeweiligen für den
Stift (12) vorgesehenen Positionen Heben/Stopp (144, 145)
und Senken/Stopp (142, 143) jeweils Wandungen
(146, 147) der Kontur auf gleichem Niveau vorgesehen,
d.h. es sind keine Ausbuchtungen vorgesehen.