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Die
Erfindung betrifft einen mechanischen Crashsensor für eine aktive
Kopfstütze
oder ein Rückhaltesystem
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Die
Kopfstützen
eines Fahrzeugs sollen stets so ausgerichtet sein, dass Sie sehr
dicht am Kopf der auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person angeordnet
sind. Viele Personen richten die Kopfstützen jedoch nicht in der geeigneten
Weise aus, da sie beispielsweise einen Hut oder einen Zopf tragen,
der die ordnungsgemäße Ausrichtung
der Kopfstütze verhindert.
Es ist zu erwarten, dass der Gesetzgeber in Zukunft aktive Systeme
vorschreibt, bei denen die Kopfstütze bei einem Unfall nach vorne,
hin zum Kopf bewegt wird, um eine übermäßige Beschleunigung des Kopfes
zu verhindern. Die Auslösung
der diese Kopfstützenbewegung
ermöglichenden
Mechanik erfolgt mittels eines Crashsensors, der elektrisch oder mechanisch
ausgeführt
werden kann.
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Bei
elektrischen Crashsensoren besteht das Problem darin, die erforderliche
Verkabelung in der Kopfstütze
unterzubringen. Des Weiteren ist die Rückstellung nach einer Auslösung nur
mit erheblichem Aufwand in einer Fachwerkstatt durchzuführen.
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Mechanische
Crashsensoren arbeiten in den meisten Fällen mit durch die auftretenden
Beschleunigungen bewegten Bauelementen, die eine Auslösung der
die Kopfstütze
bewegenden Mechanik bewirken. Problematisch bei diesen mechanischen
Lösungen
ist es, eine Fehlauslösung,
die beispielsweise beim Zurückklappen
einer Sitzlehne oder beim Fahren auf einen unebenen Untergrund auftreten kann,
zuverlässig
auszuschließen.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen mechanischen Crashsensor zu
schaffen, bei dem derartige Störimpulse
nicht zu einem Auslösen
führen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Crashsensor mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Crashsensor
hat ein die vorbeschriebene Mechanik auslösendes Auslöseelement, das in Betätigungsrichtung
vorgespannt ist und das von einem Rückhalteelement in einer Bereitschaftsposition
gehalten ist. Das Rückhalteelement
wird seinerseits mittels eines Schwenkhebels oder dergleichen in
seiner Grundposition verriegelt. Durch die bei einem Unfall auftretenden
Beschleunigungen wird der Schwenkhebel verschwenkt oder bewegt und
das Rückhalteelement
freigegeben, so dass dieses ebenfalls aufgrund der Beschleunigung aus
der Bereitschaftsposition heraus bewegbar ist und das federvorgespannte
Auslöseelement
freigegeben wird.
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Bei
der erfindungsgemäßen Lösung sind
somit zwei fliehkraftbetätigte
Elemente vorgesehen, die aufeinander folgend in Freigabepositionen
bewegt werden müssen.
Durch geeignete Anpassung der Massenträgheitsmomente dieser beiden
Bauelemente kann die Auslösezeit
vom ersten Auftreten des Impulses bis zum Auslösen des Auslöseelementes
soweit auf gespreizt werden, dass zuverlässig zwischen einem kurzen
Störimpuls
und einem länger
andauernden Impuls aufgrund eines Unfalls unterschieden werden kann.
Diese zweistufige Auslösung
ermöglicht
somit eine zuverlässige
Betätigung
der aktiven Kopfstütze
und des Rückhaltesystems,
ohne dass es einer elektrischen Verkabelung oder dergleichen bedarf.
Diese mechanische Lösung
lässt sich bei
einer Betätigung
auch sehr einfach von einem Laien wieder in seine Ausgangsposition
zurückbewegen.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
das das Auslöseelement
blockierende Rückhalteelement
ein Wälzkörper, der
in einem Kulissenteil geführt
ist.
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An
diesem Kulissenteil kann auch eine Schwenklageranordnung des Schwenkhebels
ausgebildet sein.
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Der
Schwenkhebel hat zumindest einen sich vom Schwenklager weg erstreckenden
Hebelarm, an dem eine Vielzahl von Aufnahmen für ein oder mehrere Gewichte
ausgebildet sind. Diese Ausnehmungen ermöglichen es, das Trägheitsmoment
des Schwenkhebels an unterschiedliche Betriebsbedingungen anzupassen,
so dass ein Crashsensortyp für verschiedene
Aufgaben eingesetzt werden kann.
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Der
Schwenkhebel hat des Weiteren zumindest eine zur Schwenklageanordnung
beabstandete Verriegelungsfläche,
an der das Rückhalteelement während eines
ersten Schwenkweges anliegt und zurückgehalten wird. Dieser Schwenkweg
ist so ausgelegt, dass kurzzeitige Störimpulse nicht ausreichen, um
den Schwenkhebel in seine Freigabeposition zu verschwenken. Im Anschluss
an die Verriegelungsfläche
schließt
sich eine Freigabefläche
des Schwenkhebels an, die eine Bewegung des Rückhalteelementes ermöglicht.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind der Schwenkhebel und das Kulissenteil als etwa U-förmige Bauelemente ausgebildet, wobei
der Wälzkörper in
zwei zueinander beabstandeten Kulissenwangen des Kulissenteils geführt ist.
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Bei
einer derartigen Lösung
wird der Wälzkörper vorzugsweise
mit zwei hantelartig vorstehenden Radialbunden ausgebildet, die
jeweils benachbart zu einer Kulissenwange angeordnet sind.
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Die
Schwenkachse des Kulissenteils und die Achse des Wälzkörpers liegen
vorzugsweise in einer Ebene, die im Wesentlichen senkrecht zur Ebene
eines plattenförmigen
Auslöseelementes
verläuft.
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Gemäß einem
alternativen Ausführungsbeispiel
der Erfindung findet als Rückhalteelement
ein über
eine Drehachse verschwenkbar gelagerter Schließhebel Verwendung.
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Der
Schließhebel
hat bei einer derartigen Lösung
vorzugsweise einen sich von der Drehachse hin zum Auslöseelement
erstreckenden Hebelarm, der zumindest eine Ausnehmung aufweist,
in die in der Grundstellung das Auslöseelement eingreift und gehalten
ist.
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Die
Wirkungslinie der über
das Auslöseelement
auf den Schließhebel
einwirkenden Kraft verläuft
vorzugsweise durch die Drehachse des Schließhebels. Dadurch kann der Schließhebel auch
hohen Kräften
des federvorgespannten Auslöseelements standhalten.
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Vorzugsweise
weist der Schließhebel
zumindest einen weiteren sich von der Drehachse erstreckenden Hebelarm
auf, an dem zumindest ein Gewicht angeordnet oder ein Gewichtsabschnitt
ausgebildet ist.
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Die
Hebelarme sind bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
unter einem spitzen Winkel zueinander angeordnet, so dass der Schließhebel durch
eine aufgrund eines Unfalls auftretende Beschleunigung in eine Freigabeposition
verschwenkbar ist.
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Der
Schwenkhebel hat vorzugsweise zumindest einen sich vom Schwenklager
hin zum Schließhebel
erstreckenden Hebelarm, der eine Anlagefläche aufweist, an der der Schließhebel in
der Grundstellung über
eine Stützfläche anliegt
und zurückgehalten
ist. Die Anlagefläche
geht im Anschluss in eine Freigabefläche über, die eine Bewegung des Schließhebels
zulässt.
Durch geeignete Anpassung der Massenträgheitsmomente des Schwenkhebels und
des Schließhebels
kann die Auslösezeit
vom ersten Auftreten des Impulses bis zum Auslösen des Auslöseelementes
soweit aufgespreizt werden, dass zuverlässig zwischen einem kurzen
Störimpuls
und einem länger
andauernden Impuls aufgrund eines Unfalls unterschieden werden kann.
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Die
Wirkungslinie der über
den Schließhebel auf
den Schwenkhebel einwirkenden Kraft verläuft vorzugsweise durch die
Schwenkachse des Schwenkhebels, so dass der Schwenkhebel lediglich durch
die bei einem Unfall auftretenden Fliehkräfte verschenkt wird und hohe
Haltekräfte
aufnehmen kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung hat der Schwenkhebel zumindest einen weiteren sich
vom Schwenklager erstreckenden Hebelarm, an dem zumindest ein Gewicht
angeordnet oder ein Gewichtsabschnitt ausgebildet ist, so dass der Schwenkhebel
durch eine aufgrund eines Unfalls auftretende Beschleunigung in
eine Freigabeposition bewegbar ist.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Hebelarme des
Schwenkhebels senkrecht zueinander verlaufen.
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Die
Schwenkachse des Schwenkhebels verläuft vorzugsweise parallel zu
der Drehachse des Schließhebels
und ist nach oben versetzt angeordnet.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
der Schwenkhebel über
zumindest eine Feder in seine Grundposition vorgespannt. Dadurch
wird nach dem Auslösen
die Rückstellung
des Crashsensors in seine Grundstellung erleichtert.
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Eine
Kopfstütze
mit einem derartigen Crashsensor hat vorzugsweise ein Kopfstützenhinterteil und
ein Kopfstützenvorderteil,
wobei das Kopfstützenvorderteil über eine
Gelenkanordnung an dem Kopfstützenhinterteil
beweglich gelagert und über
zumindest eine Feder vorgespannt ist.
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Hierbei
hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Gelenkanordnung
zumindest vier Gelenkhebel aufweist.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Kopfstütze
ist zumindest ein Federschenkel der Feder an dem Kopfstützenvorderteil
und ein Federschenkel an dem Auslöseelement abgestützt, so dass
das Auslöseelement
und das Kopfstützenvorderteil über die
Feder in Betätigungsrichtung
vorgespannt sind.
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Der
Federschenkel greift vorzugsweise über einen Endabschnitt in einen
Führungsschlitz
des in Betätigungsrichtung
vorgespannten Auslöseelements
ein, so dass der Federschenkel von dem Auslöseelement gehalten ist.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
dreidimensionale Darstellung eines mit einer Auslöseplatte
zusammenwirkenden Crashsensors gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 eine
Einzeldarstellung des Crashsensors aus 1;
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3 eine
Einzeldarstellung eines Kulissenkörpers des Crashsensors aus 1 mit
daran befestigten Schwenklager und einem hantelförmigen Rückhalteelement;
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4 den
Kulissenkörper
aus 3 mit einem daran angelenkten Schwenkhebel;
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5 eine
Seitenansicht eines mit einer Auslöseplatte zusammenwirkenden
Crashsensors gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel;
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6 eine
dreidimensionale Darstellung des Crashsensors mit Auslöseplatte
aus 5;
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7 eine
Seitenansicht des Crashsensors mit Auslöseplatte aus 5 in
ihrer ausgelösten
Position;
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8 eine
Seitenansicht eines mit einer Auslöseplatte zusammenwirkenden
Crashsensors mit Magnetauslösung;
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9 eine
Seitenansicht des Crashsensors aus 8 in seiner
Entriegelungsposition mit ausgelöster
Auslöseplatte,
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10 eine
Seitenansicht einer aktiven Kopfstütze und
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11 eine
Seitenansicht der aktiven Kopfstütze
aus 10 in ihrer ausgelösten Position.
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1 zeigt
einen Teil einer aktiven Kopfstütze
eines Fahrzeugsitzes, wobei die Betätigung der Kopfstütze im Fall
eines Unfalls über
einen Mechanismus erfolgt, der mittels einer Auslöseplatte 2 betätigt wird.
Diese ist mittels einer nicht dargestellten Vorspannfeder in Auslöserichtung
vorgespannt. Die Auslösebewegung
wird im Grundzustand durch einen Crashsensor 4 verhindert,
an dem eine aus der Auslöseplatte 2 heraus
gebogene Haltezunge 6 anliegt, so dass die Auslöseplatte 2 aufgrund
ihrer Federvorspannung nicht in Pfeilrichtung nach unten bewegt
werden kann. Der in 2 vergrößert und um 90° gedreht
dargestellte Crashsensor 4 hat ein in 3 im
Detail dargestelltes Kulissenteil 8, dessen in den Figuren
oben liegender Endabschnitt U-förmig ausgebildet
ist, so dass zwei Kulissenwangen 10, 12 entstehen,
in denen ein als hantelförmiger
Wälzkörper 14 ausgeführtes Rückhalteelement
verschiebbar geführt
ist. wie insbesondere 3 entnommen werden kann, ist
in jeder Seitenwange 12, 14 eine Kulissenführung 16 bzw. 18 ausgebildet,
entlang der die beiden Endabschnitte des Wälzkörpers 14 geführt sind.
Dieser hat zwei radial vorspringende Radialbünde 20, 22,
die innerhalb der beiden Kulissenwangen 10, 12 angeordnet
sind und die das Trägheitsmoment
des Wälzkörpers 14 im
Wesentlichen bestimmen.
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In
der in den 1 und 2 dargestellten Grundposition
des Crashsensors 4 ist eine Bewegung des Wälzkörpers 14 innerhalb
der Kulissenführung 16, 18 durch
Anlage an einen Schwenkhebel 24 verhindert. Dieser Schwenkhebel
hat gemäß den 1 und 2 einen
etwa U-förmigen
Querschnitt mit einer bügelförmigen Basis 26 und
zwei Schenkeln 28, 30, die sich von einem Schwenklager 32, über das
der Schwenkhebel 24 an den Kulissenwangen 10, 12 befestigt
ist, beidseitig des Kulissenteils 8 nach unten erstrecken.
Das Schwenklager 32 hat einen Schwenkbolzen 34,
der die Kulissenwangen 10, 12 durchsetzt und auf
dem der Schwenkhebel 24 gelagert ist. Entlang den beiden
Schenkel 28, 30 sind eine Vielzahl von Ausnehmungen 36 ausgebildet,
in die jeweils ein Gewicht 38, 40 einsetzbar ist.
Diese Ausnehmungen 36 haben unterschiedliche Abstände zu dem
Schwenklager 32, so dass durch Wahl der Gewichte 38, 40 und
deren Positionierung ein geeignetes Trägheitsmoment einstellbar ist.
Die zu den Endabschnitten des Wälzkörpers 14 benachbarten Stirnflächen der
beiden Schenkel 28, 30 sind als Verriegelungsflächen 42, 44 ausgeführt. Diese
sind als Kreissegmentflächen
ausgebildet, wobei der Mittelpunkt im Schwenklager 32 liegt.
Die Verriegelungsflächen 42, 44 liegen
an axial vorstehenden Endabschnitten des Wälz-körpers 14 an, so dass
dieser fixiert ist. Im Anschluss an die beiden Verriegelungsflächen 42, 44 sind
an den Stirnflächen
des Schwenkhebels 24 Freigabeflächen 46, 48 ausgebildet,
die eine Bewegung des Wälzkörpers 14 entlang den
Kulissenführungen 16, 18 ermöglichen.
Gemäß 1 ist
die Haltezunge 6 in der Grundposition des Crash-sensors 2 an
dem radial zurückgesetzten
Bereich zwischen den beiden Radialbunden 20, 22 des Wälzkörpers 14 abgestützt. Die
sich an die beiden Kulissenwangen 10, 12 anschließenden Abschnitte des
Kulissenteils 8 sind gemäß den Anforderungen der Kopfstütze ausgeformt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Kulissenwangen 10, 12 durch eine Querstrebe 50 überbrückt, die
aus zwei aufeinander zugebogenen Laschen besteht. In 4 ist
der Schwenkhebel 24 am Kulissenteil 8 befestigt. Beim vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel
sind das Kulissen-teil 8, der Schwenkhebel 24 und
die Auslöseplatte 2 als
Stanzbiegeteile ausgeführt, selbstverständlich könnten diese
Bauelemente auch in Massivbauweise ausgebildet werden.
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Wird
der Crashsensor 2 mit einer übermäßigen Beschleunigung – beispielsweise
bei einem Heckaufprall – beaufschlagt,
so schwenkt der U-förmige
Schwenkhebel 24 in Pfeilrichtung gemäß 4 aus, wobei
die kreissegmentförmigen
Verriegelungsflächen 42, 44 an
den beiden Endabschnitten des Wälzkörpers 14 abgleiten
(siehe 2). Nach einem vorbestimmten Schwenkwinkel erreichen
die beiden Endabschnitte die Freigabeflächen 46, 48 – der Wälzkörper 14 ist
nicht mehr blockiert. Das Trägheitsmoment
des Schwenkhebels 24 und die Wirklänge des Verriegelungsflächen 42, 44 sind
so gewählt,
dass im Fall eines Störsignals,
beispielsweise beim Umklappen der Fahrzeuglehne, der Schwenkhebel 24 nicht
soweit ausschwingt, dass die Freigabeflächen 46, 48 wirksam
werden. Bei einem unfallbedingten Impuls sind diese Freigabe-flächen 46, 48 wie
vorbeschrieben wirksam und der Wälzkörper 14 wird
durch diesen Impuls nach hinten (rechts in 4) beschleunigt
und gleitet entlang den beiden Kulissenführungen 16, 18 in
Richtung zum Schwenklager 32. Das heißt, selbst dann wenn der Schwenkhebel 24 vollständig ausschwingt,
muss der Impuls noch so lange andauern, dass auch der Wälzkörper 14 beschleunigt
und aus seiner Verriegelungsposition herausbewegt wird. Diese beiden
aufeinander folgenden Vorgänge
lassen sich durch geeignete Wahl der Trägheitsmomente und der Bewegungs-bahnen sehr
exakt aufeinander abstimmen, so dass Stör-impulse zuverlässig ausgefiltert
werden können.
Sobald der Wälzkörper 14 sich
entlang den Kulissenführungen 16, 18 bewegt
hat, wird die Haltezunge 6 freigegeben und die Auslöseplatte 2 kann
aufgrund Ihrer Federvorspannung nach unten verfahren und das Verschwenken
der Kopfstütze
nach vorne hin zum Kopf bewirken.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung eines mit der Auslöseplatte 2 zusammenwirkenden erfindungsgemäßen Crashsensors 52 gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel.
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Dieses
Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel im Wesentlichen
dadurch, dass als Rückhalteelement
ein über
eine Drehachse 54 verschwenkbar gelagerter Schließhebel 56 Verwendung
findet. Dieser hat einen sich von der Drehachse 54 hin
zu der Auslöseplatte 2 erstreckenden
ersten Hebelarm 58, der stirnseitig eine stufenförmige Ausnehmung 60 in Form
einer Ausklinkung aufweist, in die in der gezeigten Grundstellung
die federvorgespannte Auslöseplatte 2 über die
Haltezunge 6 eingreift und gehalten ist. Eine Stützfläche 62 des
Schließhebels 56,
an welcher die Haltezunge 6 der Auslöseplatte 2 über eine Stirnfläche 64 anliegt,
verläuft
möglichst
senkrecht zu einer von der Drehachse 54 aufgespannten Radialebene,
so dass ein geringes öffnendes
Moment erforderlich ist, um die Auslöseplatte 2 auszulösen. Aufgrund
der Ausklinkung 60 muss der Schließhebel 56 lediglich
einen geringen Weg zurücklegen,
um die Auslöseplatte 2 freizugeben,
dadurch wird der Auslösezeitraum
des Crashsensors 52 erheblich verkürzt. Die Verschwenkbewegung
des Schließhebels 56 ist in
der gezeigten Grundstellung über
eine an einer Seitenfläche 66 der
Haltezunge 6 abgestützte
Anlageschulter 68 begrenzt. Die Wirkungslinie der über die
Auslöseplatte 2 auf
den Schließhebel 56 einwirkenden
Kraft verläuft
durch die Drehachse 54 des Schließhebels 56, so dass
dieser auch hohen Haltekräften
der federvorgespannten Auslöseplatte 2 standhält. Der
Schließhebel 56 hat
einen weiteren sich von der Drehachse 54 erstreckenden
Hebelarm 70, an dem ein Gewichtsabschnitt 72 ausgebildet
ist. Die beiden Hebelarme 58, 70 sind unter einem
spitzen Winkel zueinander angeordnet, so dass der Schließhebel 56 durch
eine aufgrund eines Unfalls auftretende Beschleunigung in eine Freigabeposition nach
rechts verschwenkbar ist.
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Der
Schwenkhebel 24 hat bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
einen sich von einer Schwenkachse 74 hin zum Schließhebel 56 erstreckenden ersten
Hebelarm 76, der eine Anlagefläche 78 aufweist, an
der der Schließ-hebel 56 in
der gezeigten Grundstellung des Schwenkhebels 24 über eine Stützfläche 80 abschnittsweise
anliegt und zurückgehalten
ist. Die Wirkungslinie der über
den Schließhebel 56 auf
den Schwenkhebel 24 einwirkenden Kraft verläuft hierbei
durch die Schwenkachse 74 des Schwenkhebels 24,
so dass dieser lediglich durch die bei einem Unfall auftretenden
Fliehkräfte
verschwenkt wird und in der gezeigten Grundstellung hohe Haltekräfte aufnehmen
kann. Die Anlagefläche 78 des
Schwenkhebels 24 geht in eine schräg verlaufende Freigabefläche 82 über, die
eine Bewegung des Schließhebels 56 zulässt. Der
Schwenkhebel 24 hat einen weiteren, etwa senkrecht zu dem
Hebelarm 76 verlaufenden Hebelarm 84, an dem ein
Gewichtsabschnitt 86 ausgebildet ist, so dass der Schwenkhebel 24 durch
eine aufgrund eines Unfalls auftretende Beschleunigung in eine Freigabeposition
bewegbar ist. Die Schwenkachse 74 des Schwenkhebels 24 verläuft parallel
zu der Drehachse 54 des Schließhebels 56 und ist
nach oben versetzt angeordnet.
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Gemäß 6,
die eine dreidimensionale Darstellung des Crashsensors 52 mit
Auslöseplatte 2 aus 5 zeigt,
ist der Schwenkhebel 24 mittels einer Rückstellfeder 88 in
seine Grundposition vorgespannt. Dadurch wird nach dem Auslösen der
aktiven Kopfstütze
die Rückstellung
des Crashsensors in seine Grundstellung erleichtert.
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Wird
der Crashsensor 52 mit einer übermäßigen Beschleunigung – beispielsweise
bei einem Heckaufprall – beaufschlagt,
so schwenkt der Schwenkhebel 24 in Pfeilrichtung gemäß 5 aus, wobei
die Anlagefläche 78 des
Schwenkhebels 24 an der Stützfläche 80 des Schließhebels 56 abgleitet. Nach
einem vorbestimmten Schwenkwinkel erreicht die Stützfläche 80 die
Freigabefläche 82 – der Schließhebel 56 ist
nicht mehr blockiert. Das Trägheitsmoment
des Schwenkhebels 24 und die Wirklänge der Anlagefläche 78 sind
so gewählt,
dass im Fall eines Störsignals,
beispielsweise beim Umklappen der Fahrzeuglehne, der Schwenkhebel 24 nicht soweit
ausschwingt, dass die Freigabefläche 82 wirksam
wird. Bei einem unfallbedingten Impuls ist diese Freigabefläche 82 wie
vorbeschrieben wirksam und der Hebelarm 58 des Schließhebel 56 wird
durch diesen Impuls in Richtung zum Schwenkhebel 24 beschleunigt.
Das heißt,
selbst dann wenn der Schwenkhebel 24 vollständig ausschwingt,
muss der Impuls noch so lange andauern, dass auch der Schließhebel 56 beschleunigt
und aus seiner Verriegelungsposition herausbewegt wird. Diese beiden aufeinander
folgenden Vorgänge
lassen sich durch geeignete Wahl der Trägheitsmomente und der Bewegungsbahnen
sehr exakt aufeinander abstimmen, so dass Störimpulse zuverlässig ausgefiltert
werden können.
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In 7 sind
Crashsensor 52 und Auslöseplatte 2 in
ihrer ausgelösten
Position gezeigt, in der die Haltezunge 6 freigegeben ist
und die Auslöseplatte 2 aufgrund
ihrer Federvorspannung nach unten verfahren ist und das Verschwenken
der Kopfstütze nach
vorne hin zum Kopf bewirkt.
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8 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Crashsensors 90 mit Magnetauslösung, das sich durch eine Minimierung
der erforderlichen Bauteile auszeichnet. Bei dieser Variante ist
die federvorgespannte Auslöseplatte 2 über die
Stirnfläche 64 der Haltezunge 6 in
einer Ausklinkung 92 eines um eine Drehachse 94 schwenkbaren
Schließhebels 96 abgestützt. Der
Schließhebel 94 hat
stirnseitig eine nutförmige
Betätigungsausnehmung 98,
in die ein in Schließrichtung über die
Kraft einer Feder 100 vorgespannter Schieber 102 eines
Elektromagneten 104 eingreift. Die Entriegelung der Auslöseplatte 2 erfolgt hierbei
durch Betätigung
des Elektromagneten 104 bei spielsweise mittels eines nicht
dargestellten Beschleunigungssensors. In 9 ist der
Crashsensor 90 mit Magnetauslösung in seiner Entriegelungsposition
mit ausgelöster
Auslöseplatte 2 gezeigt.
Der Anmelder behält
sich vor, auf die Magnetauslösung
eigene unabhängige
Ansprüche
zu richten.
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Wie 10 zu
entnehmen ist, die eine aktive Kopfstütze 106 zeigt, hat
diese ein feststehendes Kopfstützenhinterteil 108 und
ein über
eine Gelenk-anordnung 110 beweglich an diesem gelagertes Kopfstützen-vorderteil 112,
das in der dargestellten Bereitschafts-position über Vortransportfedern 114 in Auslöserichtung
vorgespannt ist. Die Auslösebewegung
wird in der Bereitschaftsposition durch einen der erläuterten
Crashsensoren 4, 52 bzw. 90 verhindert,
so dass die Auslöseplatte 2 aufgrund
ihrer Federvorspannung nicht in Pfeilrichtung nach unten bewegt
werden kann. Die Gelenkanordnung 110 besteht im Wesentlichen
aus einem oberen und einem unteren Paar beabstandeter Gelenkhebel 116,
die jeweils mit einem ersten Endabschnitt 118 über Achsen 120 an
dem fest stehenden Kopfstützenhinterteil 108 gelagert
sind. Ein zweiter Endabschnitt 122 der Gelenkhebel 116 ist über im Kopfstützenvorderteil 112 angeordnete
Achsen 124 mit diesem verbunden, so dass ein Viergelenk
ausgebildet ist. Die Vortransportfedern 114 sind bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel
als auf den Achsen 120, 124 angeordnete Doppelschenkelfedern
ausgebildet. Diese beaufschlagen mit einem senkrecht zur Zeichenebene
verlaufenden Mittelabschnitt 126 die Auslöseplatte 2,
sind mit zwei seitlich anschlieflenden Wicklungsabschnitten 128 schraubenförmig um
die Achsen 120 gewickelt und mit zwei Federschenkeln 130,
die jeweils mit um etwa 90° gebogenen
Endabschnitten 132 versehen sind, am Kopfstützenvorderteil 112 befestigt,
so dass die Auslöseplatte 2 und
das Kopfstützenvorderteil 112 über die
Doppelschenkelfedern 114 in Betäti gungsrichtung vorgespannt
sind. Die Wangen 134 der Auslöseplatte 2 weisen
jeweils zwei sich schräg
nach oben erstreckende Führungsschlitze 136 (siehe
auch 7) auf, in denen jeweils ein Endabschnitt 132 der Federschenkel 130 geführt ist.
In der dargestellten Grundstellung greifen die Endabschnitte 132 der Doppelschenkelfedern 114 im
unteren Bereich der Führungsschlitze 136 der
in Betätigungsrichtung
vorgespannten Auslöseplatte 2 ein,
so dass die Federschenkel 130 und dadurch das Kopfstützenvorderteil 112 von
der Auslöseplatte 2 gehalten
ist.
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Wird
die Auslöseplatte 2 von
dem Crashsensor 4, 52 bzw. 90 freigegeben,
bewegt sich diese gemäß 11 aufgrund
der Kraft der Doppelschenkelfedern 114 nach unten, wobei
zeitgleich das Kopfstützenvorderteil 112 aus
seiner Bereitschaftsposition geführt
durch die Gelenkanordnung 110 in seine dargestellte Crashposition
verfahren wird. In der Crashposition befinden sich die Endabschnitte 132 der
Federschenkel 130 jeweils im oberen, mit Radien versehenen
Ende der Führungsschlitze 136 der
Auslöseplatte 2.
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Die
aktive Kopfstütze 106 kann
nach einem Unfall rückgesetzt
werden, d.h. reversibel in die Ausgangsstellung gebracht werden.
Zum Rücksetzen wird
das Kopfstützenvorderteil 112 gegen
die Kraft der sich spannenden Doppelschenkelfedern 114 manuell
von Hand eingefahren. während
das Kopfstützenvorderteil 112 rückgestellt
wird, gleiten die Endabschnitte 132 der Federschenkel 130 an
den Führungsschlitzen 136 der
Auslöseplatte 2 entlang
und bewegen diese nach oben, bis sie in die Verriegelung des Crashsensors 4, 52 bzw. 90 einrastet.
Die Ausgangsstellung der Kopfstütze 106 ist
erreicht. Das manuelle Rücksetzen
der aktiven Kopfstütze 106 ermöglicht einen
erneuten Einsatz der Kopfstütze,
was Material- und Werkstattkosten spart.
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Die
Geometrie der Schwenk- und Schließhebel 24, 56 sowie
der Auslöseplatte 2 kann
in geeigneter Weise an die Kopfstütze 106 und die gewünschte Reaktionszeit
der aktiven Kopfstütze 106 angepasst werden,
wesentlich für
die Erfindung ist, dass die Freigabe der Auslöseplatte 2 oder des
entsprechenden Auslöseelementes
zweistufig erfolgt. Mit dem Begriff "Schwenkhebel" ist nicht notwendigerweise ein schwenkbares
Bauelement verbunden, sondern es kann auch ein translatorisch bewegbares
Bauelement eingesetzt werden.
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Offenbart
ist ein mechanischer Crashsensor 4, 52, beispielsweise
für eine
aktive Kopfstütze 106, mit
einem Auslöseelement 2,
das in einer Betätigungsrichtung
vorgespannt ist und von einem Rückhalteelement 14, 56 in
einer Bereitschaftsposition gehalten wird. Dem Rückhalteelement 14, 56 ist
ein Schwenkhebel 24 zugeordnet, der dieses in seiner Grundposition
verriegelt und der durch eine aufgrund eines Unfalls auftretende
Beschleunigung in einer Freigabeposition bewegbar ist, in der das
Rückhalteelement 14, 56 seinerseits
durch die Beschleunigung aus der Bereitschaftsposition bewegbar
ist, um das Auslöseelement 2 freizugeben.
-
- 2
- Auslöseplatte
- 4
- Crashsensor
- 6
- Haltezunge
- 8
- Kulissenteil
- 10
- Kulissenwange
- 12
- Kulissenwange
- 14
- Wälzkörper
- 16
- Kulissenführung
- 18
- Kulissenführung
- 20
- Radialbund
- 22
- Radialbund
- 24
- Schwenkhebel
- 26
- Basis
- 28
- Schenkel
- 30
- Schenkel
- 32
- Schwenklager
- 34
- Schwenkbolzen
- 36
- Ausnehmung
- 38
- Gewicht
- 40
- Gewicht
- 42
- Verriegelungsfläche
- 44
- Verriegelungsfläche
- 46
- Freigabefläche
- 48
- Freigabefläche
- 50
- Querstrebe
- 52
- Crashsensor
- 54
- Drehachse
- 56
- Schließhebel
- 58
- Hebelarm
- 60
- Ausnehmung
- 62
- Stützfläche
- 64
- Stirnfläche
- 66
- Seitenfläche
- 68
- Anlageschulter
- 70
- Hebelarm
- 72
- Gewichtsabschnitt
- 74
- Schwenkachse
- 76
- Hebelarm
- 78
- Anlagefläche
- 80
- Stützfläche
- 82
- Freigabefläche
- 84
- Hebelarm
- 86
- Gewichtsabschnitt
- 88
- Rückstellfeder
- 90
- Crashsensor
- 92
- Ausklinkung
- 94
- Drehachse
- 96
- Schließhebel
- 98
- Betätigungsausnehmung
- 100
- Feder
- 102
- Schieber
- 104
- Elektromagnet
- 106
- Kopfstütze
- 108
- Kopfstützenhinterteil
- 110
- Gelenkanordnung
- 112
- Kopfstützenvorderteil
- 114
- vortransportfeder
- 116
- Gelenkhebel
- 118
- Endabschnitt
- 120
- Achse
- 122
- Endabschnitt
- 124
- Achse
- 126
- Mittelabschnitt
- 128
- Wicklungsabschnitt
- 130
- Federschenkel
- 132
- Endabschnitt
- 134
- Wange
- 136
- Führungsschlitz