DE102006004652A1

DE102006004652A1 - Begehbare Testkammer

Info

Publication number: DE102006004652A1
Application number: DE200610004652
Authority: DE
Inventors: Johannes Schulte
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2006-01-31
Filing date: 2006-01-31
Publication date: 2007-08-09

Abstract

Begehbare Testkammer, wobei zumindest der Boden und die Wände der Testkammer mit mehrlagigen Paneelen verkleidet sind, wobei eine Mittellage des Paneels eine tragende Basisplatte ist und wobei die Sichtseite des Paneels eine Dekorlage ist und wobei eine weitere, dem Paneel zugeordnete oder hinter dem Paneel angeordnete Lage eine elektromagnetische Energie abschirmende Beschichtung ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine begehbare Testkammer mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Boden-, Wand- und Deckenverkleidungen, insbesondere in Form von Laminaten, sind Produkte, die den häuslichen Lebensraum eines Menschen oft über Jahrzehnte auskleiden. Aufgrund der zunehmenden Produktvielfalt handelt es sich insbesondere bei Parkett- und Laminatböden um ein stark erklärungsbedürftiges Produkt, dessen Vorteile nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, sondern häufig aus der Material- und Verbindungstechnik resultieren. Insbesondere bei Wand- und Bodenbelägen ist oftmals jedoch nicht die Qualität, sondern ausschließlich das optische Erscheinungsbild, das heißt das Dekor ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung. Bei qualitativ hochwertigen Produkten kann der höhere Verkaufspreis und der höhere Nutzen einem Kunden nur durch überzeugende Aufklärung vermittelt werden. Wohnansichten reichen zur Vermittlung bestimmter Vorzüge eines Boden- oder Wandbelags hierzu unter Umständen nicht mehr aus.

Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie Paneele, die mit einer elektromagnetische Energie abschirmenden Beschichtung oder die unter Eingliederung einer elektromagnetische Energie abschirmenden Unterlage montiert werden, hinsichtlich ihrer Wirksamkeit am Verkaufspunkt eindrucksvoll präsentiert werden können.

Die Lösung ist in einer begehbaren Testkammer mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 zu sehen.

Der Zusammenhang zwischen elektromagnetischer Energie und der Gesundheit bzw. dem Wohlbefinden von Menschen ist wissenschaftlich noch nicht vollständig aufgeklärt. Solange man sich über die Zusammenhänge nicht im Klaren ist und die unmittelbaren Einwirkungen auf den Körper nicht spürbar sind, gibt es kaum eine Möglichkeit, einen Käufer von Paneelen, die mit einer elektromagnetische Energie abschirmenden Beschichtung versehen sind oder mit einer elektromagnetische Energie abschirmenden Unterlage montiert werden, davon zu überzeugen, dass die Abschirmung funktioniert.

Elektromagnetische Energie lässt sich wissenschaftlich nur durch geeignete Messgeräte mit entsprechenden Empfangseinheiten erfassen, wobei der apparative Aufwand hierfür sehr hoch sein kann. Allerdings besitzt der Durchschnittsverbraucher ein Mobiltelefon, das ebenfalls als Empfänger für elektromagnetische Wellen fungiert. Begibt sich ein Interessent für die abschirmend wirkenden Paneele nun in die dafür vorgesehene Testkammer, wird er erkennen, dass die elektromagnetisch abschirmende Beschichtung, bzw. die abschirmende Unterlage dazu führt, dass sich der Empfang seines Mobiltelefons innerhalb der Testkammer signifikant verschlechtert und sogar ganz zusammenbricht. Dies ist einzig und allein auf die elektromagnetische Energie abschirmende Beschichtung bzw. die Unterlage der Paneele zurückzuführen. Der Käufer solcher Paneele erkennt aufgrund der abschirmenden Wirkung der Testkammer unmittelbar ohne Verwendung aufwendiger Messapparate, dass die Abschirmung einen Einfluss auf das ihn umgebende elektromagnetische Feld hat. Da der Interessent anhand eines Gerätes, das er sehr gut kennt, die Funktion der Abschirmung quasi selbst erfahren kann, wirkt die begehbare Testkammer außerordentlich verkaufsfördernd, wobei das einfache Begehen der Testkammer ein besseres Verkaufsargument darstellt als Prospekte, erläuternde Worte oder wissenschaftliche Abhandlungen.

Um eine besonders gute Abschirmung der Testkammer zu erreichen, wird nicht nur vorgeschlagen, Boden und Wände abzuschirmen, sondern auch die Tür und die Decke. Vorzugsweise ist die Testkammer fensterlos ausgebildet. Dadurch ergibt sich gewissermaßen ein vollständig abgeschirmter Käfig.

In praktischer Ausführungsform ist die elektromagnetische Energie abschirmende Beschichtung auf der der Dekorlage abgewandten Seite der Basisplatte angeordnet.

Wenn es sich bei den Paneelen um einen Laminat- oder Parkettboden handelt, kann das Trägersubstrat der elektromagnetische Energie abschirmenden Beschichtung ein Kunststoff der Trittschallisolierung sein, wobei die Trittschallisolierung selbst die elektromagnetische Energie abschirmende Beschichtung bildet.

Optional kann das Trägersubstrat der Energie abschirmenden Beschichtung auch eine Lackzusammensetzung sein, wobei diese Beschichtung als Lackierung auf der Unterseite der Basisplatte angebracht wird. Als besonders wirksam haben sich Beschichtungen erwiesen, die elektrisch leitende Bestandteile, insbesondere Ruß und/oder Graphit, enthalten.

Auch kann eine separat verlegte, Trittschall isolierende Unterlage abschirnemd für elektromagnetische Energie abschirmend wirken, so dass eine solche Unterlage zu Präsentationszwecken sowohl zusammen mit bodenseitigen Paneelen als auch bei wand- oder deckenseitigen Paneelen verlegt sein kann. Die Unterlage ist vorzugsweise ein Bahnmaterial mit einem Trägersubstrat wie z.B. Polyethylen.

Claims

Begehbare Testkammer, mit einem mehrlagigen Wandaufbau, wobei zumindest der Boden und die Wände der Testkammer mit mehrlagigen Paneelen verkleidet sind, wobei eine Mittellage des Paneels eine tragende Basisplatte ist und wobei die Sichtseite des Paneels eine Dekorlage ist, und wobei auf der der Sichtseite abgewandten Seite der Basisplatte entweder eine elektromagnetische Energie abschirmende Beschichtung angeordnet ist oder ein elektromagnetische Energie abschirmende Unterlage mit einem Trägersubstrat aus Kunststoff.
Testkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tür der Testkammer mit Paneelen verkleidet ist, die eine Energie abschirmenden Beschichtung aufweisen.
Testkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tür der Testkammer mit Paneelen verkleidet ist, denen eine elektromagnetische Energie abschirmende Unterlage mit einem Trägersubstrat aus Kunststoff zugeordnet ist.
Testkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Decke der Testkammer mit Paneelen verkleidet ist, die eine Energie abschirmenden Beschichtung aufweisen.
Testkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Decke der Testkammer mit Paneelen verkleidet ist, denen eine elektromagnetische Energie abschirmende Unterlage mit einem Trägersubstrat aus Kunststoff zugeordnet ist.
Testkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie fensterlos ist.
Testkammer nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat der Energie abschirmende Beschichtung eine Lackzusammensetzung ist.
Testkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Energie abschirmende Beschichtung eine Trittschallisolierung ist, deren Trägersubstrat ein Kunststoff ist.
Testkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromagnetische Energie abschirmende Beschichtung oder die Unterlage elektrisch leitende Bestandteile, insbesondere Ruß und/oder Graphit, enthält.