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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Filter,
insbesondere auf ein elektrisches Filter, das zur Filterung externer
Störungen
in differenziellen Datenleitungen eingesetzt werden kann.
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Bei
Systemen, die zur Signalübertragung
differenzielle Datenleitungen einsetzen, besteht ein wesentliches
Problem darin, externe Störungen
möglichst
breitbandig herauszufiltern. Störungen,
die beispielsweise ihre Ursache darin haben, dass starke Sender
in die Datenleitungen einkoppeln, so dass diese Störungen im
Allgemeinen als Gleichtaktsignale, die häufig auch als Common Mode-Signale
bezeichnet werden, vorliegen. Unter einem Gleichtaktsignal wird
in diesem Zusammenhang ein Signal verstanden, das auf wenigstens
zwei Signalleitungen bzw. Datenleitungen im Gleichtakt auftritt.
Unter Signalen, die im Gleichtakt auftreten, werden hierbei Signale
verstanden, die auf den verschiedenen Datenleitungen im Idealfall
ohne eine Phasenverschiebung bzw. einer zeitlichen Verschiebung
auftreten. In realen Fällen
werden aber auch solche Signale noch als Gleichtaktsignale bezeichnet,
die eine Phasenverschiebung von betragsmäßig weniger als 30°, bevorzugt
weniger als 10° zueinander
aufweisen. Im Unterschied zu Störungen
werden Daten über
differenzielle Datenleitungen in Form differenzieller Signale transportiert,
also in Form von im Wesentlichen gegenphasigen Signalen. Unter einem
gegenphasigen bzw. differenziellen Signal wird im Rahmen der vorliegenden
Anmeldung ein Signal verstanden, das auf den verschiedenen Datenleitungen
im Idealfall eine Phasenverschiebung von 180° aufweist. In realen Fällen werden
aber auch solche Signale noch als gegenphasig bzw. differenziell
bezeichnet, die eine Phasenverschiebung von 150° bis 210°, bevorzugt von 170° bis 190° zueinander
aufweisen.
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Dabei
kann die Frequenz des differenziellen Signals auch höher sein
als die Frequenz der externen Störung
bzw. des zugehörigen
Störungssignals.
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Common-Mode-Rauschfilter
werden heute beispielsweise benötigt,
um Störungen
durch Mobiltelefone an USB-Schnittstellen zu blockieren. Andere Einsatzgebiete
dieser Common-Mode-Rauschfilter liegen
im Bereich von differenziellen Hoch geschwindigkeits-Transmissionsschaltkreisen
zur Signalübermittlung,
die nach dem bereits erwähnten
USB 2.0-Standard auch nach dem unter dem Namen Firewire® bekannten
Standard IEEE 1394 in Kabel gebundenen Netzwerken und anderen LVDS-Standards (LVDS =
low voltage differential signaling = differenzielle Niederspannungssignalübertragung)
arbeiten. Solche Filter finden beispielsweise im Bereich einer Signalübertragung
nach den Standards USB 2.0 bzw. IEEE 1394 in kleinen mobilen Geräten, wie digitalen
Kameras, digitalen Videorekordern, Notebooks, PDAs (PDA = personal
data assistant = persönlicher
Datenassistent) und PCs Anwendung. Im Bereich anderer LVDS-Datenleitungen
werden solche Filter beispielsweise bei der Signalübertragung zwischen
Notebooks, PCs und LCD-Bildschirmen (LCD = liquid crystal display
= Flüssigkeitskristallbildschirm)
und anderen nach einem LVDS-Standard arbeitenden Peripheriegeräten eingesetzt.
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Nach
dem heutigen Stand der Technik werden solche Filter mit diskreten,
vergleichsweise großen
und teueren Transformatoren, die Ferrite zur Erhöhung der Induktivität verwenden,
realisiert. Beispiele für
solche Filter stellen die Filter vom Typ EXC24CD und EXC28CE von
Panasonic® bzw.
der Matsushita Electronic Components Co., Ltd. dar, deren technische
Daten und Anwendungsgebiete in den zugehörigen Datenblättern und
einer Pressemitteilung enthalten sind, die am Anmeldetag auf der Homepage
der Matsushita Electronic Components Co., Ltd., abrufbar sind. Ein
weiteres Beispiel eines USB 2.0 Common-Mode-Filters stellt die Filterfamilie 1202
der Firma Coilcraft® Inc. dar, deren technische Daten
ebenfalls in den technischen Datenblättern, die beispielsweise am
Anmeldetag auf der Homepage von Coilcraft® abrufbar
sind, spezifiziert sind.
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Wenn
sich auch die heutigen Lösungen durch
einen relativ niedrigen Gleichstromwiderstand auszeichnen, übersteigen
jedoch die Nachteile dieser Lösungen
diesen Vorteil bei Weitem. Die Nachteile dieser Lösung bestehen
insbesondere darin, dass der Unterschied der Dämpfung für die Gleichtaktmode und die
Gegentakt-Mode relativ gering ist, und dass die Dämpfung der
Gegentakt-Mode bei höheren Frequenzen,
also beispielsweise in einem Frequenzbereich oberhalb von 1 GHz
stark reduziert wird, was Messungen der typischen Dämpfung als
Funktion der Frequenz in der Gleichtakt-Mode und der Gegentakt-Mode
zeigen. Darüber
hinaus ist der Frequenzbereich des benutzbaren differenziellen Signals durch
die Eigenresonanz des Transformators bzw. des verwendeten Ferrit-Materials
begrenzt. Als weiterer Nachteil entsteht häufig ein weiterer zusätzlicher
Aufwand dadurch, dass Maßnahmen
für einen gesonderten
ESD-Schutz (ESD = electro static discharge = elektrostatische Entladung)
gegenüber elektrostatischen
Entladungen getroffen werden müssen,
da sich diese Filter sehr häufig
an den Schnittstellen von PCs oder auch anderen Geräten aus
dem Bereich der Unterhaltungselektronik und der Telekommunikation
befinden. Auch eine Realisierung eines mehrstufigen Filterkonzeptes
nach dem Stand der Technik ist besonders nachteilig, da in diesem
Fall eine Hintereinanderschaltung mehrerer, vergleichsweise großer Bauelemente
notwendig ist. Häufig
steht, gerade im Bereich mobiler Anwendungen, der hierfür notwendige
Bauraum nicht zur Verfügung.
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5a zeigt
ein Schaltbild eines Transformatorfilters 800. Zwischen
einen ersten Anschluss 800a und einen zweiten Anschluss 800b ist
eine erste Induktivität 810 mit
einem Wert der elektrischen Induktivität von L1 = 25 nH, zwischen
einen dritten Anschluss 800c und an einen vierten Anschluss 800d eine
zweite Induktivität 820 mit
einem Wert der elektrischen Induktivität von L2 = 25 nH geschaltet.
Die erste Induktivität 810 und
die zweite Induktivität 820 bilden
hierbei einen Transformator, dessen Wicklungsanordnung durch die
beiden schwarzen Punkte dargestellt und so gewählt ist, dass ein Strom, der
die erste Induktivität 810 durchfließt, eine
magnetischen Fluss mit dem gleichen Vorzeichen in der zweiten Induktivität 820 bewirkt.
Aufgrund dieser Wicklungsorientierung der beiden Induktivitäten 810, 820 zueinander
werden die beiden Induktivitäten 810, 820 auch als
gleich gekoppelt bezeichnet.
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Der
Transformator weist hierbei einen Koppelfaktor bzw. Kopplungsfaktor
K auf, der bei ungefähr
1 liegt. Als Koppelfaktor K ist hierbei das Verhältnis einer Gegeninduktivität M (Mutual
Inductance) einer der beiden Induktivitäten
810,
820 bezogen
auf die jeweils andere Induktivität
810,
820 und
der Wurzel aus dem Produkt der beiden Werte L1 und L2 der beiden
Induktivitäten
810,
820 definiert.
Es gilt also
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Der
Transformator weist somit eine von dem Koppelfaktor K abhängige Gesamtinduktivität bzw. effektive
Induktivität
Lges auf, die die Beziehung Lges = L1 + L2 +
2M mit der von dem Koppelfaktor K abhängigen Gegeninduktivität M erfüllt.
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Gemäß dem Stand
der Technik wird also ein induktives Filter, das auch als L-Filter
bezeichnet wird, verwendet. Zur Filterung wird ein gekoppeltes Spulenpaar
bzw. ein Transformator mit einer hohen Induktivität verwendet,
wobei die Kopplung der Spulen bzw. Induktivitäten in dem Transformator nahe
1 ist. Der Transformator stellt im Gleichtakt somit einen Tiefpassfilter
dar, da in dieser Mode die Induktivitäten mitkoppeln, so dass auch
die Impedanz aufgrund der hohen resultierenden effektiven Induktivität, wie auch die
daraus resultierende Dämpfung
sehr hoch wird. Für
die differenziellen Mode koppeln die Induktivitäten gegen, so dass die effektive
Impedanz, wie auch die daraus resultierende Dämpfung sehr niedrig wird.
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Die
Induktivitäten
der differenziellen Mode und der Gleichtaktmode unterscheiden sich
einerseits aufgrund der effektiven Schaltung, was im Gleichtakt
auf Grund der resultierenden effektiven Parallelschaltung der Induktivitäten zu einer
Halbierung und im Gegentakt auf Grund der effektiven Serienschaltung
der Induktivitäten
zu einer Verdopplung führt,
und andererseits aufgrund der Kopplung, wobei ein effektiver Kopplungsfaktor
K < 0 im Gegentakt und
ein effektiver Kopplungsfaktor K > 0
im Gleichtakt vorliegt. Bezogen auf die in 5a gezeigten
Werte L1 und L2 der beiden Induktivitäten 810, 820 ergibt sich
so als Gesamtinduktivität
Lges im Gleichtakt (common mode) eine effektive Induktivität L_CM = 100
nH und im Gegentakt (differential mode) als Gesamtinduktivität Lges eine
effektive Induktivität
L_DM etwa 0 nH.
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5b zeigt
für das
in 5a dargestellte Schaltdiagramm eines Filters 800 eine
Auftragung einer numerisch ermittelten Dämpfung S12 als Funktion einer
Frequenz F eines eingekoppelten Signals für verschiedene Signalmoden
und verschiedene effektive Induktivitäten. Die in 5b gezeigten
Dämpfungsverläufe basieren
auf einer Betrachtung, die auf einen idealen Fall beschränkt ist,
bei dem also eine Berücksichtigung
parasitärer
Effekte, wie sie beispielsweise durch (parasitäre) Induktivitäten, (parasitäre) Kapazitäten und/oder
(parasitäre)
Widerstände hervorgerufen
werden können,
nicht berücksichtigt werden.
Insbesondere zeigt 5b einen Dämpfungsverlauf 900 der
sich für
das in 5a gezeigte Filter 800 im
Falle einer Gegenkopplung ergibt und in 5b auch
mit DM für
differential mode bezeichnet ist. Der Dämpfungsverlauf 900 zeigt
keine Abhängigkeit
von der Frequenz F, sondern verharrt monoton bei einem Wert von
etwa 0 dB. Der Grund hierfür
liegt in der nahezu verschwindenden effektiven Induktivität L_DM des
in 5a gezeigten Filters 800 im Gegentakt,
mit dem auch die Impedanz und damit die Dämpfung des Filters 800 verschwindet.
Darüber
hinaus zeigt 5b einen Dämpfungsverlauf 910 für den in 5a gezeigten
Filter 800 im Gleichtakt für eine effektive Induktivität L_CM =
100 nH, die in 5b auch als CM für common
mode bezeichnet ist. Der Dämpfungsverlauf 910 zeigt
mit steigender Frequenz F ausgehend von einem Wert der Dämpfung von
etwa 0 dB einen monoton fallenden Verlauf. Basierend auf einer effektiven
Induktivität
im Gleichtakt von L_CM = 100 nH ergibt sich so beispielsweise bei
einer Frequenz von etwa 1 GHz eine effektive Dämpfung von ca. 11 dB.
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Um
zu demonstrieren, dass bei einem solchen L-Filter mit einem Koppelwert
K von ungefähr
1 zur Erzielung einer sehr hohen Dämpfung im Gleichtakt (CM-Attenuation)
auch eine sehr hohe effektive Induktivität L_CM erforderlich ist, ist
in 5b darüber
hinaus ein Dämpfungsverlauf 920 gezeigt,
dem eine effektive Induktivität
im Gleichtakt von L_CM = 800 nH, also im Falle einer symmetrischen
Aufteilung der Induktivitäten
L1 und L2 der beiden Induktivitäten 810 und 820 von
jeweils 200 nH zugrunde liegt. Durch diese Vergrößerung der Werte L1 und L2
der Induktivitäten 810 und 820 ist
es zwar möglich,
beispielsweise eine Dämpfung
von etwa 29 dB bei etwa 1 GHz zu erreichen, dies erfordert jedoch
eine erhebliche Vergrößerung der
Induktivitäten
L1 und L2 der beiden Induktivitäten 810, 820 des
Transformators des in 5a gezeigten Filters. Eine solche
Vergrößerung bedingt
im Allgemeinen auch einen erheblichen Zuwachs an benötigtem Bauraum,
der häufig, insbesondere
bei mobilen Anwendungen, nicht zur Verfügung steht.
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Die
DE 2554799 C2 bezieht
sich auf eine Anordnung zur Erfassung seismischer Daten. Das Dokument
beschreibt hierbei ein Schaltbild einer Hintereinanderschaltung
eines Gleichtakt- und
eines Gegentaktfilters einer Eingabeschaltung für eine solche Anordnung.
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Die
EP 1142106 B1 bezieht
sich auf eine Verstärkerschaltung
für die
Verstärkung
elektrischer Signale und beschreibt ein passives Ausgangsfilter zur
Verwendung in einer Vollbrücken- oder H-Brückenschaltung.
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Die
US 6,781,481 B1 bezieht
sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Filterung elektromagnetischer
Interferenzen von einem Signal an einem Eingangs-/Ausgangs-Anschluss.
Das Verfahren und die Vorrichtung sind insbesondere zur Filterung elektromagnetischer
Interferenzen an USB-Schnittstellen vorgesehen. Ein elektromagnetisches
Interferenzfilter ist hierbei in der Lage, differenzielle Signale und
einpolige Signale zwischen zwei Eingangsanschlüssen und zwei Ausgangsanschlüssen mit
unterschiedlichen Bandbreiten zu filtern.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, ein elektrisches Filter mit einer verbesserten
Filtercharakteristik für
Gleichtaktsignale und differenzielle Signale zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein elektrisches Filter gemäß Anspruch 1 gelöst. Besondere
Ausführungsarten
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das
erfindungsgemäße elektrisches
Filter mit einem ersten Anschluss, einem zweiten Anschluss, einem
dritten Anschluss und einem vierten Anschluss weist eine erste Induktivität, die zwischen den
ersten Anschluss und den zweiten Anschluss geschaltet ist, eine
zweiten Induktivität,
die zwischen den dritten Anschluss und den vierten Anschluss geschaltet
ist, eine erste Kapazität,
die zwischen den ersten Anschluss und ein Bezugspotential geschaltet ist,
und eine zweite Kapazität,
die zwischen den dritten Anschluss und das Bezugspotential geschaltet ist,
auf, wobei die erste Induktivität
und die zweite Induktivität
einen Transformator bilden, und wobei der Transformator einen Koppelfaktor
betragsmäßig kleiner
als 1 aufweist, derart, dass das Filter für differenzielle Signale und
Gleichtaktsignale als Tiefpassfilter wirkt, wobei eine Grenzfrequenz
für differenzielle
Signale größer als
eine Grenzfrequenz für
Gleichtaktsignale ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein elektrisches
Filter mit einer verbesserten Filtercharakteristik für differenzielle
Signale und Gleichtaktsignale dadurch erreicht werden kann, indem
ein LC-Filter unter Verwendung eines Transformators mit einem betragsmäßig kleineren Koppelfaktor
als 1 verwendet wird.
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Bei
dem erfindungsgemäßen elektrischen Filter
handelt es sich um ein LC-Tiefpassfilter, also um ein Filter, das
sowohl eine Induktivität,
wie auch eine Kapazität
aufweist. Hierdurch unterscheidet sich das erfindungsgemäße Filter
deutlich von dem aus dem Stand der Technik bekannten L-Filter, das
eine Induktivität,
aber keine Kapazität
umfasst. Der induktive Anteil des erfindungsgemäßen elektrischen Filters wird,
wie im Stand der Technik, durch ein gekoppeltes Spulenpaar bzw.
ein gekoppeltes Paar zweier Induktivitäten, die einen Transformator
bilden, mit hohen Induktivitätswerten
gebildet. Die beiden Induktivitäten
des Transformators weisen eine Kopplung mit einem Koppelfaktor auf,
der betragsmäßig kleiner
als 1 ist.
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Durch
Verwendung eines Transformators mit einem Koppelfaktor, der betragsmäßig kleiner
als 1 ist, ergibt sich so als eine Gesamtinduktivität eine von 0
verschiedene effektive Induktivität des erfindungsgemäßen Filters
für differenzielle
Signale. Hierdurch ist das erfindungsgemäße Filter in der Lage, auch
für differenzielle
Signale als LC-Tiefpassfilter zu wirken, so dass auch für differenzielle
Signale eine gezielte LC-Tiefpassfilterwirkung erreicht werden kann.
Dies stellt gegenüber
einem herkömmlichen
Filter gemäß dem Stand
der Technik einen signifikanten Vorteil dar, da bei diesen Filtern
aufgrund der im Wesentlichen vollständigen Kopplung mit einem Koppelfaktor von
ungefähr
1 die effektive Induktivität
für differenzielle
Signale verschwindet, so dass auch keine LC-Filterwirkung mehr vorliegt.
Das erfindungsgemäße Filter
weist somit eine Grenzfrequenz für
differenzielle Signale und eine Grenzfrequenz für Gleichtaktsignale auf. Das
erfindungsgemäße Filter
ermöglicht
es so, im Gleichtakt bzw. als Gleichtaktsignale auftretende Störsignale
breitbandig herauszufiltern, während gleichzeitig
ein differenzielles Nutzsignal bzw. differenzielles Signal durch
das erfindungsgemäße Filter nur
gering gedämpft
wird.
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Hierdurch
stellt das erfindungsgemäße Filter ein
Tiefpassfilter mit typischerweise einer tiefen Grenzfrequenz für Gleichtaktsignale
und einen Tiefpassfilter einer typischerweise höheren Grenzfrequenz für differenzielle
Signale dar, was insbesondere für
die angestrebten Einsatzgebiete im Bereich hochfrequenter Signalübertragung
deutliche Vorteile liefert.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Filters stellt die Möglichkeit
dar, durch eine entsprechende Dimensionierung bzw. durch eine Variation der
Kapazitäten,
der Induktivitäten
und des Koppelfaktors des Transformators die Grenzfrequenz für differenzielle
Signale und Gleichtaktsignale im Prinzip beliebig gewählt werden.
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Heute übliche Transformatoren
weisen typischerweise Koppelfaktoren auf, die betragsmäßig annähernd bei
1 liegen, so dass ein erfindungsgemäßes LC-Filter in diskreter
Bauweise nicht realisiert werden kann. Werden hingegen ungekoppelte
Induktivitäten
verwendet, weist das resultierende elektrische Filter identische
Filtercharakteristiken für Gleichtaktsignale
und differenzielle Signale auf. Es hat sich gezeigt, dass Filter
mit gewünschten
Charakteristika unter Verwendung eines Koppelfaktors zwischen 0,05
und 0,95 und bevorzugt zwischen 0,25 und 0,75 implementiert werden
können.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen elektrischen Filters besteht
darin, dass das erfindungsgemäße Filter
in Form integrierter Schaltungen (IC = integrated circuit), beispielsweise
auf Silizium-Basis, zusammen mit eventuell anderen Schaltungen bzw.
Schaltungseinheiten raumeffizient hergestellt und realisiert werden
kann. Zu diesen Schaltungseinheiten zählen beispielsweise Schaltungseinheiten
bzw. Bauelemente, die dem ESD-Schutz (ESD = electro static discharge
= elektrostatische Entladung) dienen, so dass als weiterer Vorteil
der vorliegenden Erfindung das erfindungsgemäße Filter mit Bauelementen
integriert werden kann, die beispielsweise einen ESD-Schutz realisieren
oder anderen Funktionen dienen. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße elektrische
Filter in einer integrierten Schaltung auf Silizium mit Spulen,
Kondensatoren und eventuell ESD-Dioden und ESD-Transistoren realisiert
werden. Der Vorteil, der sich durch die Ausgestaltung als integrierte
Schaltung ergibt, besteht somit darin, dass gegenüber der
diskreten Lösung
komplexere Schaltungen aufgebaut werden können, ohne damit die Kosten
und die Baugröße wesentlich
zu erhöhen.
Durch die Verwendung von integrierten Schaltungen kann das erfindungsgemäße Filter
natürlich
auch zusammen mit anderen Schaltungen und allen weiteren auf integrierten Schaltkreisen
realisierbaren Bauelementen integriert werden.
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Als
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung können, wie bei klassischen passiven
Filtern auch, neben einstufigen Filtern, auch mehrstufige erfindungsgemäße Filter
hergestellt und implementiert werden. Hierbei können die in jeder Filterstufe
implementierten Induktivitäten,
Kapazitäten
und Transformatoren an die jeweilige Anwendung gezielt angepasst
und optimiert werden. Hierdurch ist es möglich, die resultierende Filtercharakteristik
den Erfordernissen der Anwendung gezielt anzupassen. Insbesondere
ist durch eine Hintereinanderschaltung mehrerer Filterstufen eine
Verbesserung der Filtercharakteristik erzielbar.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit ein elektrisches Filter für differenzielle
Datenleitungen dar, bei denen externe Störungen im Gleichtakt, beispielsweise
durch die Einkopplung starker Sender, breitbandig herausgefiltert
werden können.
Hierbei kann die Frequenz des differenziellen Signals auch höher sein
als die Frequenz der externen Störung. Gleichzeitig
wird das differenzielle Nutzsignal nur gering gedämpft. Anwendbar
ist ein erfindungsgemäßes Filter
in allen Filter-Produkten, die eine hohe Packungsdichte aufweisen,
also beispielsweise im Bereich von USB-Schnittstellen, bei denen beispielsweise
Störungen
durch Mobiltelefone entstehen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1a und 1b ein
Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Filters und
eine Darstellung zweier Dämpfungsverläufe;
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2a und 2b ein
Schaltbild eines Vergleichsbeispiels und eine Darstellung zweier
Dämpfungsverläufe;
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3a und 3b ein
Schaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Filters
und eine Darstellung zweier Dämpfungsverläufe;
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4a und 4b ein
Schaltbild eines dritten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Filters
und eine Darstellung zweier Dämpfungsverläufe; und
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5a und 5b ein
Schaltbild eines Transformationsfilters und eine Darstellung dreier
numerisch ermittelter Dämpfungsverläufe.
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Bezug
nehmend auf die 1 bis 4 wird
nun ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen elektrischen
Filters beschrieben.
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1a zeigt
ein Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Filters 100.
Das Filter 100 weist eine erste Induktivität 110 auf,
die mit einem ersten Anschluss 100a und einem zweiten Anschluss 100b des
Filters 100 verbunden ist. Darüber hinaus weist das Filter 100 eine
zweite Induktivität 120 auf,
die mit einem dritten Anschluss 100c und einem vierten
Anschluss 100d des Filters 100 verbunden ist.
Die beiden Induktivitäten 110 und 120 sind
induktiv miteinander gekoppelt, so dass sie einen Transformator
mit einem Koppelfaktor K bilden. Die beiden Induktivitäten 110 und 120 weisen
darüber
hinaus eine Wicklungsorientierung auf, die durch die beiden schwarzen
Punkte in 1a gekennzeichnet ist. Hierbei
ist die Orientierung der Wicklungen so ausgelegt, dass wenn ein
Strom die erste Induktivität 110 durchfließt und einen
magnetischen Fluss mit einem positiven Vorzeichen in der ersten
Induktivität 110 erzeugt,
auch in der zweiten Induktivität 120 ein
magnetischer Fluss mit dem gleichen Vorzeichen hervorgerufen wird.
Aufgrund dieser Wicklungsorientierung der beiden Induktivitäten 110 und 120 werden
die beiden Induktivitäten 110 und 120 auch als
gleich gekoppelt bezeichnet. Entsprechendes gilt auch für einen
Strom, der die zweite Induktivität 120 durchfließt und zu
einem magnetischen Fluss in der ersten Induktivität 110 führt.
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Der
Koppelfaktor K gibt hierbei das Verhältnis der beiden magnetischen
Flüsse
in den beiden Induktivitäten
an, was mit der in den einführenden
Abschnitten der vorliegenden Anmeldung angegebenen Definition des
Koppelfaktors K übereinstimmt.
Darüber
hinaus sind die vier Anschlüsse 100a,
..., 100d des Filters 100 jeweils über eine
Kapazität 130, 140 mit
einem Bezugspotential, also beispielsweise Masse, verbunden. Bei
dem in 1a gezeigten erfindungsgemäßen elektrischen
Filter 100 weisen die beiden Induktivitäten 110 und 120 jeweils
einen Wert der Induktivität
L1 = L2 = 30 nH auf. Der Koppelfaktor K der beiden Induktivitäten 110, 120 beträgt hier
etwa 2/3 bzw. K ≈ 0,67.
Alle vier Kapazitäten 130, 140 weisen
eine elektrische Kapazität
von 3 pF auf. Diese konkrete Dimensionierung der einzelnen Bauelemente
dient als Basis für
die weitere Betrachtung dieses Ausführungsbeispiels und ist nicht
als einschränkend
für die
vorliegende Erfindung zu betrachten.
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Bei
dem in 1a gezeigten ersten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Filters 100 handelt
es sich somit um einen LC-Tiefpassfilter in Pi-Form. Die Induktivität wird durch
ein gekoppeltes Spulenpaar bzw. einen Transformator mit einer hohen
Induktivität,
aber einer gegenüber
einer maximalen Kopplung (Koppelfaktor K nahe 1) reduzierten Kopplung
gebildet. Die Kapazitäten 130, 140 bzw. der
entsprechenden kapazitiven Beiträge
in dem Filter 100 können
mit Hilfe normaler Kapazitäten,
also etwa Kondensatoren, und/oder den Kapazitäten von ESD-Dioden oder ESD-Transistoren
gebildet werden. Da diese ESD-Bauelemente, also ESD-Dioden und ESD-Transistoren,
im Allgemeinen im Bereich der Hochfrequenz wie Kapazitäten wirken,
können diese
Bauelemente auch in die Filterschaltung integriert werden.
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Durch
die Verwendung eines LC-Filters, das sowohl eine Induktivität wie auch
eine Kapazität
aufweist, im Vergleich zu einem L-Filter, wie er gemäß dem Stand
der Technik eingesetzt wird, wird die Tiefpasscharakteristik gegenüber einem
reinen L-Filter verbessert. Das LC-Tiefpassfilter 100 hat
nun folgende Eigenschaften: Aufgrund des unterschiedlichen Ersatzschaltbildes
im Falle des Gleichtaktes und des Gegentaktes wirkt im Fall der
Gleichtakt-Mode immer die vierfache Kapazität von einem Signalleiter gegen Masse,
also von einem der Anschlüsse 100a,
..., 100d gegenüber
dem Bezugspotential, als im Fall der Gegentakt-Mode zwischen den
beiden Signalpfaden, also zwischen dem ersten Anschluss 100a und
dem dritten Anschluss 100c bzw. dem zweiten Anschluss 100b und
dem vierten Anschluss 100d des Filters 100. Genauer
gesagt liegt dies daran, dass im Falle des Gleichtaktes die beiden
Signalpfade durch den Filter 100 eine Parallelschaltung
darstellen, wohingegen im Falle einer Gegentakt-Mode die beiden
Signalpfade durch das Filter 100 eine Serienschaltung darstellen.
Aus dem gleichen Grund unterscheiden sich ebenfalls die wirksamen
Port-Impedanzen bzw. die Anschluss-Impedanzen um einen Faktor 4.
Beträgt
beispielsweise im Gegentakt die Portimpedanz etwa 100 Ω so beträgt sie im
Gleichtakt etwa 25 Ω. Wie
weiter unten genauer erläutert
wird, ergeben sich für
das Filter 100 somit ebenfalls als Gesamtinduktivität unterschiedliche
effektive Induktivitäten
L_CM für
die Gleichtakt-Mode
und L_DM für
die Gegentakt-Mode bzw. für
differenzielle Signale. Aufgrund der oben angegebenen konkreten
Dimensionierung im vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt die effektive
Induktivität
in der Gegentakt-Mode L_DM = 20 nH und in der Gleichtakt-Mode L_CM
= 100 nH.
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Damit
in der differenziellen Mode nun überhaupt
ein LC-Filterverhalten
entstehen kann, muss der Koppelfaktor K des Transformators betragsmäßig kleiner
als 1 werden, da sonst die effektive Induktivität L_DM aufgrund der Gegenkopplung
in der differenziellen Mode sehr klein bzw. quasi 0 wird. Ohne eine
effektive Induktivität
bzw. mit einer verschwindenden effektiven Induktivität (L_DM ≈ 0 nH) weist das
Ersatzschaltbild eines erfindungsgemäßen Filters jedoch nur eine
Kapazität
bezüglich
eines Bezugspotentials, also beispielsweise Masse, auf, so dass
eine differenzielle Mode einer Schwingung nur aufgrund dieser Kapazität gegen
Masse eine mit der Frequenz zunehmende Fehlanpassung bzw. Dämpfung erfährt. Im
Fall einer verschwindenden effektiven Induktivität (L_DM ≈ 0 nH) beruht die Filterwirkung
also nur auf der Existenz einer (effektiven) Kapazität gegen
Masse. Mit andern Worten würde
eine differenzielle Mode in diesem Fall nur eine Kapazität gegen
Masse „sehen”, die zu
einer mit der Frequenz zunehmenden Fehlanpassung führen würde. Die Verwendung
eines Transformators mit einem Koppelfaktor K, der betragsmäßig kleiner
1 ist, stellt somit einen wesentlichen Kern der vorliegenden Erfindung dar.
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Eine
Möglichkeit,
einen Transformator mit einem Koppelfaktor K, der betragsmäßig kleiner
als 1 ist, zu realisieren, besteht darin, die beiden Leiter des Transformators,
die die beiden Induktivitäten 110, 120 bilden,
durch einen Abstand der beiden Leiter zueinander zu implementieren.
Hierbei wird der Koppelfaktor K betragsmäßig kleiner, je größer der
Abstand der beiden Leiter zueinander wird.
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Die
beiden effektiven Induktivitäten
unterscheiden sich einerseits aufgrund der effektiven Schaltung,
wobei im Fall der Gleichtakt-Mode und bei einer symmetrischen Auslegung
des Filters 100, wie dies 1a zeigt,
aufgrund der resultierenden Parallelschaltung sich die Induktivitäten effektiv
halbieren, während
im Fall der Gegentakt-Mode aufgrund der resultierenden Serienschaltung
der beiden Pfade sich die Induktivitäten effektiv verdoppeln. Andererseits
unterscheiden sich die effektiven Induktivitäten der Gleichtakt-Mode und
der Gegentakt-Mode auch aufgrund der Kopplung, wobei im Falle der
Gegentakt-Mode sich ein effektiver Kopplungsfaktor K < 0 und im Fall der
Gleichtakt-Mode ein effektiver Kopplungsfaktor K > 0 ergibt. Unabhängig von
den jeweils effektiven Impedanzwerten bzw. Kapazitätswerten liegt
somit sowohl für
den Fall einer Gegentakt-Mode wie auch für den Fall einer Gleichtakt-Mode
ein Tiefpassfilter vor.
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Durch
die unterschiedlichen, wirksamen Induktivitäten L_CM und L_DM in der Gleichtakt-Mode und
in der Gegentakt-Mode ergeben sich für das Tiefpassfilter 100 eine
hohe Eckfrequenz bzw. Grenzfrequenz in der differenziellen Mode,
also für
differenzielle Signale, und eine niedrige Eckfrequenz bzw. Grenzfrequenz
in der Gleichtakt-Mode, also für Gleichtaktsignale.
Durch eine Variation des Koppelfaktors K und die Werte der Kapazitäten 130, 140 kann
die Eckfrequenz bzw. Grenzfrequenz der Gleichtakt-Mode und der Gegentakt-Mode
im Prinzip beliebig gewählt
werden. Eine ideale Anpassung der Filterschaltung für beide
Moden gleichzeitig ist jedoch häufig
schwierig. Bei einer konkreten Auslegung eines erfindungsgemäßen Filters 100 wird
häufig
ein Kompromiss bezüglich
der Anpassung der beiden Moden vorgenommen. Gerade in Bezug auf
eine Realisierung des erfindungsgemäßen Filters in Form einer integrierten
Filterschaltung, also einer integrierten Schaltung, erfordern im
Allgemeinen die späteren Anwendungen
die Verwendung von Bauelementen hoher Güte. Da das Gegentaktsignal
bzw. das differenzielle Signal übertragen
wird, wird die Schaltung normalerweise bezüglich des Gegentaktes angepasst.
Für das
in dem in 1a gezeigten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen, vorgestellten Filters 100 ergibt
sich ein guter Kompromiss für
einen Koppelfaktor K von ungefähr
2/3, also ungefähr
0,67.
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1b zeigt
eine Darstellung einer numerische ermittelten Dämpfung S12 des in 1a gezeigten
Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Filters 100 als
Funktion der Frequenz F. 1b zeigt
hierbei einen Dämpfungsverlauf 200 für den Fall einer
Gegentaktmode bzw. ein differenzielles Signal (DM = differential
mode) und einen Dämpfungsverlauf 210 für den Fall
einer Gleichtaktmode (CM = common mode). Die in 1b gezeigten
Dämpfungsverläufe 200, 210 basieren
auf einer Betrachtung in einem idealen Fall, wenn also parasitäre Effekte,
wie sie beispielsweise durch (parasitäre) Induktivitäten, (parasitäre) Kapazitäten und/oder
(parasitäre)
Widerstände
hervorgerufen werden können, nicht
berücksichtigt
werden müssen.
Beide Dämpfungsverläufe 200, 210 zeigen
ausgehend von einem Dämpfungswert
von etwa 0 dB bei einer Frequenz F von ungefähr 0 GHz eine monotone Abnahme
mit steigender Frequenz F. Aufgrund der unterschiedlichen effektiven
Induktivitäten
L_CM = 100 nH in der Gleichtakt-Mode und L_DM = 20 nH in der differenziellen
Mode und den entsprechenden effektiven Kapazitätswerten zeigen die beiden
Dämpfungsverläufe 200, 210 zwar
beide einen für
einen LC-Tiefpassfilter erwarteten Verlauf der Dämpfung die zugehörigen Grenzfrequenzen
unterscheiden sich jedoch deutlich. Während im Fall der Gleichtakt-Mode
sich eine Grenzfrequenz von weniger als 100 MHz ergibt, liegt die
Grenzfrequenz in der Gegentaktmode bei etwa 1 GHz. Als Folge ergibt
sich im Bereich von Frequenzen F oberhalb von etwa 1 GHz ein Unterschied
bezüglich
der Dämpfung
der beiden Moden von etwa 15 dB.
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Der
in 1a gezeigte erfindungsgemäße LC-Filter mit einem Koppelfaktor
K von ungefähr
0,67 zeigt also ein Tiefpassverhalten eines 3-Pol-Filters mit einer
hohen Dämpfung
der Gleichtaktmode aufgrund der effektiven Induktivität L_CM =
100 nH (CM-Attenuation) und eine niedrige Dämpfung der differenziellen
Mode aufgrund der resultierenden Tiefpasscharakteristik. Das erfindungsgemäße elektrische
Filter 100 ermöglicht
es somit in der in 1a gezeigten Auslegung, Gleichtaktsignale
in einem Frequenzbereich, der etwa bei 200 MHz beginnt und bei 1
GHz endet, signifikant zu dämpfen,
während
ein differenzielles Signal in diesem Frequenzbereich nahezu ungedämpft das
Filter 100 passieren kann. Erst im Bereich von Frequenzen
oberhalb von 1 GHz werden sowohl die Gleichtaktsignale wie auch
die differenziellen Signale gedämpft
bzw. gefiltert, wobei in diesem Frequenzbereich die Dämpfung der
differenziellen Signale etwa 15 dB unterhalb der der Gleichtaktsignale
liegt.
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Um
den weiter oben angesprochenen Aspekt, dass nämlich der Koppelfaktor K des
Transformators des erfindungsgemäßen Filters 100 betragsmäßig kleiner
als 1 sein muss, um in der differenziellen Mode, also für differenzielle
Signale, eine LC-Tiefpassfiltercharakteristik zu erzielen, näher zu erläutern, ist
in 2a ein Schaltbild eines Vergleichbeispiels gezeigt.
Dieses Vergleichsbeispiel 100' des erfindungsgemäßen Filters 100 aus 1a unterscheidet
sich in Bezug auf die prinzipielle Verschaltung von dem Filter 100 nur
in Bezug auf die Dimensionierung der beiden Induktivitäten 110, 120,
der Dimensionierung der Kapazitäten 130, 140 und
die Dimensionierung des Koppelfaktors K des die beiden Induktivitäten 110, 120 umfassenden
Transformators. So weisen die beiden Induktivitäten 110, 120 jeweils
eine Selbstinduktivität
L1 = L2 = 25 nH auf, die Kapazitäten 130, 140 jeweils
eine Kapazität
von 31,6 pF und der Transformator weist einen Koppelfaktor von ungefähr 1 auf.
Aufgrund der Dimensionierung der beiden Induktivitäten 110, 120 und
den Koppelfaktor K von ungefähr
1 des Transformators ergibt sich so analog zu der in 5 gezeigten möglichen Lösung eines Filters 800 nach
dem Stand der Technik eine effektive Induktivität im Gleichtakt L_CM = 100
nH und eine effektive Induktivität
in der differenziellen Mode von etwa L_DM = 0 nH, so dass die Filterwirkung
für differenzielle
Signale nur in der Existenz einer Kapazität gegenüber Masse begründet ist.
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2b zeigt
eine Darstellung zweier Dämpfungsverläufe 200', 210' für die differenzielle
Mode (DM) und die Gleichtakt-Mode (CM) des in 2a gezeigten
Filters 100'.
Der Dämpfungsverlauf 210' der Gleichtakt-Mode
zeigt einen ähnlichen
Verlauf, wie der Dämpfungsverlauf
der Gleichtakt-Mode 210 des erfindungsgemäßen Filters 100,
der in 1a gezeigt ist, wenn auch aufgrund
der höheren
effektiven Kapazität
des Filters 100' in
einem Frequenzbereich oberhalb von etwa 100 MHz der Dämpfungsverlauf 210' deutlich stärker als
der Dämpfungsverlauf 210 mit
wachsender Frequenz F fällt.
Der Dämpfungsverlauf 200' der differenziellen
Mode unterscheidet sich jedoch von dem Dämpfungsverlauf 200 der
differenziellen Mode des Filters 100 signifikant, da, wie
oben erläutert
wurde, im Fall der differenziellen Mode die effektive Induktivität L_DM hier
im Wesentlichen verschwindet. Hierdurch wird das Dämpfungsverhalten 200' im Wesentlichen
durch die effektive Kapazität,
die durch die Kapazitäten 130, 140 gegeben
sind, bestimmt. Aufgrund der hohen effektiven Kapazität zeigt
das Filter 100' eine
hohe Dämpfung
in der differenziellen Mode. Dabei weist der Dämpfungsverlauf 200' auf der in 2b gezeigten
Skala keinen Frequenzbereich auf, in dem die Dämpfung S12 eine plateauartigen
Bereich bei ungefähr
0 dB zeigt. In der Gleichtakt-Mode zeigt das in 2a gezeigte
Filter 100' aufgrund
der hohen effektiven Induktivität
der Gleichtakt-Mode von L_CM = 100 nH und aufgrund der effektiven
Kapazität
eine sehr hohe Dämpfung.
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Als
Folge eines entsprechenden plateauartigen Bereichs des Dämpfungsverlaufs 210' für die Gleichtakt-Mode
ergibt sich daher sogar ein Frequenzbereich bis etwa 150 MHz, in
dem die Dämpfung
der differenziellen Mode die Dämpfung
der Gleichtakt-Mode übersteigt,
in dem also das eigentliche Nutzsignal in Form der differenziellen
Mode stärker
gedämpft
wird als die Störungen
in Form der Gleichtakt-Mode.
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Dieses
Beispiel illustriert sehr deutlich, dass für ein erfindungsgemäßes Filter 100 ein
Koppelfaktor K des Transformators, der betragsmäßig kleiner als 1 ist, essentiell
wichtig ist. Typische Werte für
einen erfindungsgemäßen Koppelfaktor
liegen somit betragsmäßig im Bereich
zwischen 0,05 und 0,95. Es hat sich herausgestellt, dass für in Betracht
gezogene Anwendungen im Bereich der Telekommunikation und der Informationstechnik
ein Koppelfaktor im Bereich zwischen 0,25 bis 0,75 gute Filtereigenschaften liefert.
Der Koppelfaktor K ≈ 2/3 ≈ 0,67, der
dem in 1a gezeigten Ausführungsbeispiel,
sowie den in den 3 und 4 gezeigten
und weiter unten diskutierten Ausführungsbeispielen zu Grunde
liegt, stellt für
das erfindungsgemäße, hier
vorgestellte Filterkonzept einen guten Kompromiss dar, der jedoch nicht
als einschränkend
bezogen auf den Koppelfaktor K verstanden werden darf.
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Da
darüber
hinaus die heute üblichen
diskreten Transformatoren einen Koppelfaktor K von annähernd 1
aufweisen, können
erfindungsgemäße LC-Filter
in diskreter Bauweise heute nicht realisiert werden. In dem Fall,
dass ungekoppelte Spulen verwendet werden, dass also der „Transformator” einen Koppelfaktor
K = 0 aufweist, weist das resultierende Filter ein Filterverhalten
auf, das für
beide Moden identisch ist. Ein erfindungsgemäßes Filter 100 setzt also
einen Koppelfaktor im Bereich zwischen 0 und 1 voraus.
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Wie
bei klassischen LC-Filtern auch, können neben einstufigen auch
beliebige, mehrstufige Filter hergestellt und implementiert werden.
Hierbei können
in jeder Stufe die jeweiligen Induktivitäten und Kapazitäten an die
jeweilige Anwendung gezielt angepasst bzw. optimiert werden. Beispielsweise
kann durch eine solche Kaskadierung bzw. Hintereinanderschaltung
von Filterstufen die Filtercharakteristik verbessert werden, wie
die folgenden Ausführungsbeispiele
zeigen.
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3a zeigt
so ein zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen elektrischen
Filters 300, bei dem es sich prinzipiell um eine Hintereinanderschaltung
zweier Filterstufen 100-1, 100-2 des erfindungsgemäßen Filters 100,
der in 1a gezeigt ist, handelt. Aufbau
und Dimensionierung der beiden Filterstufen 100-1 und 100-2 unterscheiden
sich von dem Aufbau und der Dimensionierung des in 1a gezeigten
erfindungsgemäßen Filters 100 nur
darin, dass das Filter 300 an der „Nahtstelle” der beiden
Filterstufen 100-1 und 100-2 im Prinzip eine Parallelschaltung
jeweils zweier Kapazitäten 130 und 140 aufweist,
so dass das Filter 300 anstelle einer Parallelschaltung
zweier Kapazitäten 130 bzw. 140 jeweils eine
Kapazität 130' bzw. 140' aufweist, deren
Kapazitätswerte
im Vergleich zu den Kapazitäten 130, 140 verdoppelt
sind, die also beide eine Kapazität von jeweils 6 pF aufweisen.
Auch in diesem Fall weisen die beiden Filterstufe 100-1 und 100-2 analog
zu dem Filter 100 in der Gegentaktmode eine effektive Induktivität L_DM =
20 nH und in der Gleichtakt-Mode eine effektive Induktivität L_CM =
100 nH auf.
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3b zeigt
zwei numerisch ermittelte Dämpfungsverläufe 400, 410 des
in 3a gezeigten Filters 300. Bei dem in 3b auch
mit DM bezeichneten Dämpfungsverlauf 400 handelt
es sich um den Dämpfungsverlauf
des Filters 300 in der differenziellen Mode. Der Dämpfungsverlauf 400 zeigt ein
für einen
Tiefpass typisches Dämpfungsverhalten mit
einer Grenzfrequenz von etwa 1,05 GHz, wobei das Dämpfungsverhalten 400 in
einem Frequenzbereich unterhalb der Grenzfrequenz, im Unterschied zu
dem in 1b gezeigten Dämpfungsverlauf 200, eine
geringe Abhängigkeit
von der Frequenz F aufweist. Auch der in 2b als
CM bezeichnete Dämpfungsverlauf 410 für die Gleichtakt-Mode
des Filters 300 weist im Bereich unterhalb einer Grenzfrequenz der
Gleichtakt-Mode, die etwa bei 500 MHz liegt, ein entsprechendes,
welliges Verhalten auf. Beide Dämpfungscharakteristiken 400, 410 weisen
somit in ihrem jeweiligen Durchlassbereich ein Tschebyscheff-artiges
Verhalten auf, weisen also in ihrem jeweiligen Durchlassbereich
einen Verlauf der Dämpfung
auf, der zwischen einem maximalen und einem minimalen Wert schwankt
und dabei jeweils ein oder mehrere lokale Maxima oder Minima aufweist.
Ein direkter Vergleich der Dämpfungscharakteristiken 400 und 200 bzw. 410 und 210 des
zweistufigen Filters 300 und des einstufigen Filters 100 zeigen,
dass sowohl der Dämpfungsverlauf
der differenziellen Mode 400 und der Dämpfungsverlauf der Gleichtakt-Mode 410 deutlich
steiler verlaufen, als die jeweiligen Dämpfungsverläufe 200 bzw. 210 des
einstufigen Filters 100.
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Der
erfindungsgemäße LC-Filter 300 mit
einem Koppelfaktor K ≈ 2/3 ≈ 0,67, bei
dem es sich um einen Fünf-Pol-Filter
handelt, weist somit eine hohe Dämpfung
in der Gleichtakt-Mode aufgrund der effektiven Induktivität L_CM der
beiden Filterstufen von etwa 2·100
nH auf. Aufgrund der Tiefpass-Filtercharakteristik
in der differenziellen Mode ist die Dämpfung in der differenziellen
Mode bis zu einer Grenzfrequenz von etwa 1,05 GHz sehr gering, so
dass sich beispielsweise bei einer Frequenz von etwa 1 GHz eine
Dämpfung
der Gleichtakt-Mode gegenüber der
differenziellen Mode von etwa 30 dB ergibt. Darüber hinaus zeigt das Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Filters 300,
dass durch die Verwendung eines Multi-Pol-Filters eine sehr hohe
Dämpfung
der Gleichtakt-Mode erreichbar ist.
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4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Filters 500,
bei dem es sich um eine Hintereinanderschaltung dreier Filterstufen 100-1, 100-2, 100-3 des
erfindungsgemäßen Filters 100,
also um ein dreistufiges Filter handelt. Auch hier weicht die Dimensionierung
der einzelnen Filterstufen 100-1, 100-2, 100-3 im
Prinzip nicht von der in 1a gezeigten
Dimensionierung des Filters 100 ab, wobei allerdings auch
hier an den beiden „Nahtstellen” der Filterstufen 100-1 und 100-2 bzw. der
Filterstufen 100-2 und 100-3 aufgrund der resultierenden
Parallelschaltung jeweils zweier Kapazitäten 130 bzw. 140 bei
dem Filter 500 an diesen Stellen jeweils Kapazitäten 130' bzw. 140' mit einer gegenüber den
Kapazitäten 130 bzw. 140 verdoppelten
Kapazität
implementiert sind. Hiervon abgesehen unterscheiden sich die einzelnen
Filterstufen 100-1, 100-2, 100-3 nicht
von dem in 1a gezeigten erfindungsgemäßen Filter 100,
so dass jede Filterstufe 100-1, 100-2, 100-3 in
der Gleichtakt-Mode eine effektive Induktivität L_CM = 100 nH und in der
differenziellen Mode eine effektive Induktivität L_DM = 20 nH aufweist. Bei
dem Filter 400 handelt es sich also um einen LC-Filter
mit einem Koppelfaktor K ≈ 2/3 ≈ 0,67 und
um einen Sieben-Pol-Filter.
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4b zeigt
zwei numerische ermittelte Dämpfungsverläufe 600, 610 für den in 4a gezeigten
Filter 500. Der Dämpfungsverlauf 600,
der in 4b auch als DM bezeichnet ist,
zeigt hierbei den Dämpfungsverlauf
des Filters 500 für
die differenzielle Mode. Der Dämpfungsverlauf 610,
der in 4b auch als CM bezeichnet ist,
zeigt den Dämpfungsverlauf
des Filters 500 in der Gleichtakt-Mode. Beide Dämpfungsverläufe 600, 610 weisen
eine typische Tiefpassfilter-Charakteristik mit einem Tschebyscheff-artigen
Verhalten auf, wobei der Dämpfungsverlauf 600,
wie bereits der Dämpfungsverlauf 400, eine
wesentlich geringere Welligkeit als der Dämpfungsverlauf 610 bzw. 410 aufweist.
In beiden in 4b dargestellten Dämpfungsverläufen 600, 610 liegen,
ebenso wie den in den 1b, 2b, 3b und 5b dargestellten
Dämpfungsverläufen, Betrachtungen
zugrunde, die nur in einem idealen Fall gelten, d. h. indem eine
Berücksichtigung
parasitärer
Effekte, wie sie beispielweise durch (parasitäre) Induktivitäten, (parasitäre) Kapazitäten und/oder
(parasitäre)
Widerstände
hervorgerufen werden können,
nicht erforderlich sind. Auch bei diesem Filter 500 zeigt
sich die unterschiedliche effektive Induktivität der Gleichtakt-Mode L_CM
und der effektiven Induktivität
der differenzielle Mode L_DM in Form unterschiedlicher Grenzfrequenzen
bzw. Eckfrequenzen für
die beiden Moden. Während
die Grenzfrequenz der Gleichtakt-Mode wiederum bei etwa 500 MHz
liegt, liegt die Grenzfrequenz der differenziellen Mode bei etwa
1,1 GHz. Aufgrund der dreistufigen Auslegung des Filters 500 weist
dieser gegenüber
dem zweistufigen Filter 300 bzw. dem einstufigen Filter 100 für Frequenzen
oberhalb der jeweiligen Grenzfrequenzen eine deutlich steilere Dämpfung auf,
so dass beispielsweise die Dämpfung der
differenziellen Mode gegenüber
der Dämpfung der
Gleichtakt-Mode
bei dem Filter 500 bei einer Frequenz von etwa 1,1 GHz
etwa 60 dB geringer ist.
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Wie
die drei Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Filters 100, 300, 500 gezeigt
haben, handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Filter um einen passiven
modenselektiven Filter, der für alle
Geräte
mit differenziellen Schnittstellen zum Blocken von externen Störungen in
Form einer Gleichtakt-Mode im Bereich von etwa 800 bis 6000 MHz
eingesetzt werden kann und der auch als mehrstufiges Filter zum
Einsatz gebracht werden kann. Das erfindungsgemäße Filter 100, 300, 500 weist
aufgrund des betragsmäßig unterhalb
von 1 liegenden Koppelfaktors des Transformators für die Gleichtakt-Mode und
die Gegentakt-Mode bzw. differenzielle Mode eine Tiefpassfilter-Charakteristik
auf, wobei die Grenzfrequenz der Gegentakt-Mode oberhalb der Grenzfrequenz
der Gleichtakt-Mode liegt. Durch eine geeignete Auslegung bzw. Dimensionierung
der Induktivitäten,
des Koppelfaktors des Transformators und der Kapazitäten ist
es so möglich,
dass erfindungsgemäße Filter
praktisch für
eine nahezu beliebige Kombination von Nutzsignalen in der differenziellen
Mode und Störsignalen
in der Gleichtakt-Mode auszulegen, so dass die Nutzsignale das Filter
passieren können,
während
die Störsignale
von dem Filter blockiert bzw. abgeschwächt werden.
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Hierbei
stellen die in den 1a, 3a, 4a gezeigten
Ausführungsbeispiele
nur als beispielhaft zu verstehende Dimensionierungen der Filter
dar. Abweichend von den gezeigten Ausführungsbeispielen kann so auch
das erfindungsgemäße Filter
mit einer nicht-symmetrischen Auslegung der einzelnen Komponenten,
insbesondere der Induktivitäten 110, 120 und
der Kapazitäten 130, 140, 130', 140' erfolgen. Hierbei
ist es beispielsweise möglich,
dass das Filter 100 bzw. eine Filterstufe 100-1, 100-2, 100-3 bezüglich der
Signalpfade asymmetrisch ausgelegt sein kann, dass also beispielsweise
die Werte der Kapazitäten 130, 130', 140 und 140' voneinander abweichen,
oder dass auch die Werte der Induktivitäten L1 und L2 der beiden Induktivitäten 110 und 120 voneinander
abweichen.
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Im
Fall einer mehrstufigen Auslegung des Filters 300, 500 können auch
die einzelnen Filterstufen 100-1, 100-2, 100-3 mit
abweichenden Induktivitäten 110, 120,
Kapazitäten 130, 130', 140, 140' und Transformatoren
bestückt
werden, wobei jede einzelne Filterstufe symmetrisch oder asymmetrisch
ausgelegt werden kann.
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Ebenso
ist es im Falle des Filters 100 bzw. der Filterstufen 100-1, 100-2, 100-3 denkbar,
eine bezüglich
einer Eingangsseite und einer Ausgangsseite des Filters 100 bzw.
der entsprechenden Filterstufen 100-1, 100-2, 100-3 asymmetrische
Auslegung bzw. eine Kombination der beiden Asymmetrien zu verwenden.
Hierbei bezeichnet eine Eingangsseite und eine Ausgangsseite des
Filters 100 jeweils eine der beiden Seiten, deren Anschlüsse mit
den beiden Induktivitäten 110, 120 verbunden
sind. Ist die Signalquelle oder auch die Störquelle beispielsweise an dem
ersten und dritten Anschluss 100a, 100c angeschlossen,
so stellt diese Seite die Eingangsseite und die Seite, die den zweiten
und den vierten Anschluss 100b, 100d umfasst,
die Ausgangsseite dar.
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Die
in den 1a, 3a und 4a gezeigten
Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Filters 100, 300, 500 sind
als Pi-Filter ausgelegt, weisen
also sowohl an dem ersten und dritten Anschluss 100a, 100c,
wie auch an dem zweiten und vierten Anschluss 100b, 100d Kapazitäten gegen Masse
auf. Neben der bereits erwähnten
Asymmetrie bezüglich
der Dimensionierung kann unter bestimmten Umständen, beispielsweise wenn eine
bidirektionale Filterung von Signalen nicht benötigt wird, eine Implementierung
in Pi-Form entfallen. In diesem Fall, wenn also eine Eingangsseite
und eine Ausgangsseite des Filters vorliegt, müssen die Kapazitäten 130, 140 dieser
Seite nicht implementiert werden.
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Genauer
gesagt ist in einem symmetrischen, impedanzangepassten Fall, wenn
also beispielsweise sowohl an der Eingangsseite des Filters 50 Ω an der
Ausgangsseite des Filters 50 Ω anliegen,
sind die Kapazitäten 130, 140 an
dem Eingang und dem Ausgang des Filters 100, 300, 500 im
allgemeinen notwendig. Im Fall unterschiedlicher Impedanzen am Eingang
und am Ausgang, können
unter bestimmten Voraussetzungen Impedanzen in Form von Kapazitäten an dem
Eingang oder dem Ausgang ausreichend sein. In diesem Fall ist es
im allgemeinen notwendig, an die Seite des Filters, die keine Kapazitäten 130, 140 aufweist,
eine externe Komponente anzuschließen, die gegenüber einer
weiteren externen Komponente, die an die andere Seite des Filters,
die also zumindest eine der Kapazitäten 130, 140 aufweist,
angeschlossen wird, eine kleinere Impedanz aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Filter
- 100a
- erster
Anschluss
- 100b
- zweiter
Anschluss
- 100c
- dritter
Anschluss
- 100d
- vierter
Anschluss
- 100'
- Filter
- 110
- erste
Induktivität
- 120
- zweite
Induktivität
- 130
- Kapazität
- 130'
- Kapazität
- 140
- Kapazität
- 140'
- Kapazität
- 200
- Dämpfungsverlauf
- 200'
- Dämpfungsverlauf
- 210
- Dämpfungsverlauf
- 210'
- Dämpfungsverlauf
- 300
- Filter
- 400
- Dämpfungsverlauf
- 410
- Dämpfungsverlauf
- 500
- Filter
- 600
- Dämpfungsverlauf
- 610
- Dämpfungsverlauf
- 800
- Transformatorfilter
- 810
- erste
Induktivität
- 820
- zweite
Induktivität
- 900
- Dämpfungsverlauf
- 910
- Dämpfungsverlauf
- 920
- Dämpfungsverlauf