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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät mit einem Gehäuse und
einer Verbindungseinrichtung zum mechanischen Verbinden des Gehäuses mit
dem Bügel
einer Brille.
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Nicht
selten sind Hörgeräteträger auch
Brillenträger.
Da sowohl die Brille als auch das Hörgerät am Ohr gehalten wird, ist
es günstig,
eine Haltevorrichtung für
beide Instrumente gemeinsam zu nutzen. In diesem Zusammenhang ist
es bekannt, ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät mit einem
Stutzen auszustatten, mit dem es direkt an einem Ende eines Brillenmetallbügels befestigt
werden kann. Dadurch wird vermieden, dass neben dem Hinter-dem-Ohr-Hörgerät noch ein
Brillenbügel
am Ohr abgestützt
wird, und es ergeben sich deutliche Komfortvorteile.
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Nachteilig
an einem derartigen Brillen-Hörgeräte-System
ist, dass beim Abnehmen der Brille auch das Hörgerät abgenommen werden muss. Somit
ist der Schwerhörende
beispielsweise beim Putzen seiner Brille in der Hörfähigkeit
eingeschränkt. Gleiches
gilt umgekehrt, wenn der Träger
das Hörgerät abnehmen
will, um beispielsweise ein anderes Hörgeräteprogramm einzustellen oder
die Batterie des Hörgeräts zu wechseln.
Dann muss er gleichzeitig die Brille abnehmen und kann die unter
Umständen
sehr diffizilen Arbeiten wegen mangelnder Sehschärfe nicht durchführen.
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Aus
der Druckschrift
AT 227
809 B ist eine Einrichtung zur Befestigung von einem hinter
dem Ohr zu tragenden Hörhilfegerät an einem
Brillenbügel
bekannt. Diese Einrichtung weist eine Verbindungseinrichtung zum
mechanischen Verbinden des Hörhilfegerätegehäuses mit
dem Brillenbügel
auf. Die Verbindungseinrichtung besteht aus einem Körper, welcher
als Tragehaken geformt ist, und einerseits ein Gewindeteil zum befestigen
am Hörhilfegerät und andererseits
einen Schraubbolzen zum Befestigen an einem Übergangsstück aufweist. Das Übergangsstück wird
mit einer Rändel-Überwurfmutter
am Schraubbolzen befestigt und andererseits an einer verkürzten Brillenstange
montiert. Im Bedarfsfall kann somit das Hörgerät von der Brille abgenommen
werden.
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Darüber hinaus
beschreibt die Patentschrift
US
5 737 436 A eine Verbindungseinrichtung für ein hinter
dem Ohr zu tragenden Hörgerät mit einem
Brillenbügel,
bei der die Teile ebenfalls lösbar
verbunden sind. Für
die Verbindungseinrichtung werden Magnetkräfte genutzt.
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Ferner
beschreibt die Druckschrift
DE
18 18 741 U1 verschiedene Befestigungen für ein Hörgerät an einem
Brillenbügel.
So ist beispielsweise eine Schraubgewindeverbindung aber auch eine
Druckkopfverbindung vorgesehen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Brillen-Hörgerät-System
vorzuschlagen, das einerseits komfortabel zu tragen ist und andererseits
komfortabel handhabbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät mit einem
Gehäuse
und einer Verbindungseinrichtung zum mechanischen Verbinden des
Gehäuses
mit dem Bügel einer
Brille, wobei die Verbindungseinrichtung zweiteilig gestaltet ist,
die beiden Teile aneinander befestigbar sind und eines der beiden
Teile an dem Gehäuse
befestigt ist, während
das andere an den Bügel der
Brille montierbar ist. Eines der beiden Teile der Verbindungseinrichtung
ist zumindest teilweise kugelförmig
und das andere Teile zumindest teilweise kugelkalottenförmig ausgestaltet,
so dass die beiden Teile im verbundenen Zustand in einem vorgegebenen
Winkelbereich relativ zueinander drehbar sind. Die beiden zusammenwirkenden
Komponenten bilden also eine Art Kugelgelenk, das mehrere Bewegungsfreiheitsgrade
erlaubt.
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In
vorteilhafter Weise ist es somit möglich, gleichzeitig den Komfort
eines kombinierten Brillen-Hörgeräte-Systems
zu nutzen und dennoch jede einzelne Komponente ohne weiteres abnehmen
zu können.
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Die
Verbindungseinrichtung des erfindungsgemäßen Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts kann
an jedem der beiden Teile einen Magneten aufweisen, so dass die
beiden Teile durch Magnetkräfte
aneinander befestigbar sind. Damit lässt sich eine kraftvolle Kopplung
herstellen, die dennoch einen gewissen Bewegungsumfang der beteiligten
Elemente zulässt.
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Die
Verbindungseinrichtung kann zusätzlich oder
alternativ an jedem der beiden Teile ein Rast-Steckelement aufweisen,
so dass die beiden Teile lösbar
miteinander verrastet werden können. Hierdurch
ist eine einfache mechanische Verbindung gegeben, mit der das Hörgerät von der
Brille ohne Werkzeug getrennt und wieder an sie ansteckbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert, die
ein erfindungsgemäßes Brillen-Hörgeräte-System schematisch wiedergibt.
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Das
in der FIG dargestellte Brillen-Hörgeräte-System besteht aus einer
konventionellen Brille 1 mit einem ersten Bügel 2 und
einem zweiten Bügel 3. Der
erste Bügel 2 ist üblich gestaltet
und weist einen bogenförmigen
Haken auf, um die Brille hinter dem Ohr festzuhalten. Der zweite
Bügel 3 hingegen
endet gerade. An das gerade Ende wird ein Adapter 4 aufgesteckt.
In dem gewählten
Beispiel der FIG ist dieser Adapter im Wesentlichen rohrförmig. Er
wird durch einen Schnappmechanismus oder reibschlüssig an
dem Brillenbügel
befestigt. Alternativ kann der Adapter 4 auch an den Bügel 3 angeklebt
oder angeschraubt werden. Ebenso kann er an dem Brillenbügel 3 angegossen
sein.
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An
seinem freien Ende besitzt der Adapter 4 einen Magneten 5.
Dieser Magnet 5 ist hier kugelförmig ausgestaltet oder in einen
kugeligen Kunststoffkopf eingebracht.
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An
den Adapter 4 ist ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät 6 ankoppelbar. Dieses
Hörgerät ist mit
einem Tragehaken 7 verbunden, über den der Schall ins Ohr
geleitet wird. An den Tragehaken 7 ist einstückig ein
Verbindungsstück 8 angeformt,
an das die Brille 1 mit Hilfe des Adapters 4 angekoppelt werden
kann. Das Verbindungsstück 8 weist
beim Tragen des Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts 6 in
Richtung der Augen des Hörgeräteträgers nach
vorne und fluchtet damit genau mit dem Bügel 3 der Brille 1.
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Am äußersten
freien Ende besitzt das Verbindungsstück 8 einen Magneten 9.
Dieser Magnet 9 besitzt die entgegengesetzte Polarität des Magneten 5 des
Adapters 4. Damit ziehen sich beide Magnete an, so dass
die Brille 1 magnetisch an das Hörgerät 6 gekoppelt ist.
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Einer
der beiden Magneten 5 und 9 kann alternativ auch
aus einem magnetisierbaren Material, beispielsweise Eisen, beste hen.
Die magnetische Koppelkraft ist dann zwar etwas geringer, aber dies kann
durch die Auslegung des Magneten entsprechend ausgeglichen werden.
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Das
magnetisierbare Material bzw. der Magnet 9 an dem Hörgerät 6 ist
hier kugelkalottenförmig ausgebildet.
Dadurch ergeben sich für
die Verbindungsteile 4 und 8 mehrere Bewegungsfreiheitsgrade.
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Die
beiden Magnetkomponenten 5 und 9 sind in die jeweiligen
Träger 4 und 8 eingegossen, eingesteckt
oder eingeklebt. Dadurch ist nicht nur deren Fixierung, sondern
auch deren Schutz gewährleistet.
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Entsprechend
einer alternativen Ausführungsform
werden die beiden Verbindungselemente 4 und 8 mechanisch
zusammengehalten, wobei der in der FIG mit 5 bezeichnete
Abschnitt des Adapters 4 im hier gewählten Beispiel als Kugel und
der mit 9 bezeichnete Abschnitt des Verbindungsstücks 8 als Kugelkalotte
ausgestaltet ist, die mehr als eine Kugelhälfte umschließt. Dadurch
rastet die Kugel in die Kugelkalotte ein und die Verbindung kann
nur mit vorbestimmter Kraft gelöst
werden.
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Die
Handhabung des erfindungsgemäßen Brillen-Hörgeräte-Systems erfolgt nun
so, dass der Träger,
wenn er das Hörgerät 6 bereits
trägt,
die Brille aufsetzt und dabei den Adapter 4 der Brille
an das Verbindungsstück 8 des
Hörgeräts koppelt.
Im Falle einer magnetischen Kopplung müssen nur die beiden Magnete 5 und 9 bzw.
die beiden magnetischen Komponenten aneinander gebracht werden,
und die magnetschlüssige
Verbindung wird automatisch hergestellt. Im Falle einer mechanischen
Kopplung muss der Hörgeräteträger den
Adapter 4 in das Verbindungsstück 8 eindrücken.
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Die
gleiche Prozedur muss der Hörgeräteträger durchführen, wenn
er bereits die Brille trägt
und zusätzlich
das Hörgerät aufsetzen
will.
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Für den Fall,
dass der Träger
das Brillen-Hörgeräte-System
auf hat und entweder die Brille 1 oder das Hörgerät 6 abnehmen
will, muss er bei der Ausführungsform
mit magnetischer Verbindung die Magnetkomponenten 5 und 9 durch
Aufbringen entsprechender Kraft voneinander trennen. Gleiches gilt
im Falle einer mechanischen Kopplung, denn auch dort muss eine entsprechende
Kraft zum Auseinanderziehen der beiden beteiligten Komponenten aufgebracht werden.
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Der
Nutzer kann somit die Brille zu jeder Zeit abnehmen, ohne auch gleichzeitig
das Hörgerät abnehmen
zu müssen.
Umgekehrt kann er auch ohne weiteres das Hörgerät beispielsweise zum Batteriewechsel
abnehmen, ohne gleichzeitig die Brille absetzen zu müssen.