DE102005060263B4 - Bogen verarbeitende Maschine mit einer Vorrichtung zum Ausschleusen ausgewählter Bogen - Google Patents
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Abstract
Bogen verarbeitende Maschine, mit einem die Bogen (22) in einer Förderrichtung transportierenden, mindestens einen Transportgreifer (37) umfassenden ersten Greifersystem (35) und einer Vorrichtung zum Ausschleusen ausgewählter Bogen zur Entnahme von Probebogen (22), wobei das erste Greifersystem (35) Greifer (42) zum Fixieren einer Bogenhinterkante aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Ausschleusen ein Nachgreifersystem (43; 56) zur Übernahme von Probebogen (22) vom ersten Greifersystem (35) und einen das Nachgreifersystem (43; 56) während der Übernahme der Probebogen (22) von den Transportgreifern separat vom ersten Greifersystem antreibenden Antrieb (49, 57) aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bogen verarbeitende Maschine mit einer Vorrichtung zum Ausschleusen ausgewählter Bogen nach Anspruch 1.
- Eine derartige Maschine ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 195 19 374 C2 bekannt. Die darin offenbarte Vorrichtung zum Ausschleusen ausgewählter Bogen umfasst ungleichförmig umlaufende Saugbänder, an welche die Transportgreifer einen auszuschleusenden Bogen übergeben. Die Saugbänder weisen während der Übergabe des Bogens dieselbe Geschwindigkeit auf wie die Transportgreifer und fördern den Bogen in Richtung auf eine bezüglich der Verarbeitungsrichtung stromabwärts von einem im Normalbetrieb mit den Bogen beschickten Auslegestapel angeordnete Unterlage, die im vorliegenden Fall zur Aufnahme ausgeschleuster Bogen ausziehbar ausgestaltet ist. Aufgrund eines den Saugbändern aufgezwungenen besonderen Bewegungsgesetzes eignet sich die bekannte Vorrichtung zum Ausschleusen mehrerer aufeinander folgender Bogen. Gemäß diesem Bewegungsgesetz werden die Saugbänder nach erfolgter Übernahme eines Bogens zunächst über die Geschwindigkeit der Transportgreifer hinaus beschleunigt. Hat sodann ein nachlaufender Abschnitt des jeweiligen Bogens die Saugbänder erreicht, so werden diese auf eine gegenüber der Geschwindigkeit der Transportgreifer deutlich niedrigere Ablagegeschwindigkeit verzögert, mit welcher die Bogen sodann an die genannte Unterlage übergeben werden. - Die Druckschrift
DE 101 10 441 A1 offenbart ebenfalls eine Bogen verarbeitende Maschine der eingangs genannten Art. Die hierin vorgesehene Vorrichtung zum Ausschleusen ausgewählter Bogen arbeitet wiederum mit Saugbändern, welche die betreffenden Bogen von den Transportgreifern übernehmen, über einen Auslegestapel hinausfördern und schließlich mit einer Ablagegeschwindigkeit an eine Unterlage übergeben. Die den Saugbändern zugeordneten Führungsmittel machen deutlich, dass sich die Prozessführung der Ausschleusung ausgewählter Bogen mittels der hierzu im Stand der Technik vorgesehenen Saugbänder als problematisch erweist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass eine prozesssichere Ausschleusung und eine bedienerfreundliche Entnahme ausgeschleuster Bogen möglich ist.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durck die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
- Besonders vorteilhaft gestaltet sich die Ausschleusung insofern prozesssicher als bis zur Entnahme der ausgewählten und zunächst mittels der Transportgreifer geführten Bogen an Greiferrändern derselben eine Zwangsführung der Bogen vorliegt.
- Bei einer ersten Ausgestaltung handelt es sich bei den zwangsgeführten Greiferrändern um Vorderkanten-Greifer, die in der Förderachtung vorauseilen, während bei einer zweiten Ausgestaltung auch die nachlaufenden Ränder des entsprechenden Bogens mittels Hinterkanten-Greifer bis zur Entnahme der Bogen zwangsgeführt sind, wobei die Bogen jedoch vor deren Entnahme an den vorauseilenden Greiferrändern freigegeben werden. Bei beiden Ausgestaltungen werden die Bogen hängend zur Entnahme bereitgestellt, so dass auf eine Unterlage für ausgeschleuste Bogen verzichtet werden kann, die zumindest für die Dauer der Ausschleusung und der Entnahme ausgeschleuster Bogen erforderliche Stellfläche für die Maschine und wenigstens die in Förderrichtung vorliegende Erstreckung der Bogen mit maximal verarbeitbarem Format verlängern würde und die bei gemäß dem Stand der Technik zur Bogenausschleusung ausgebildeten Maschinen vorgehalten werden müsste. Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der eingangs genannten Maschine ergibt sich eine wesentlich kleinere erforderliche Verlängerung der Stellfläche gegenüber einer Maschine mit einer bekannten Vorrichtung zur Ausschleusung ausgewählter Bogen.
- Die Merkmale des Erfindungsgegenstandes und von dessen Ausgestaltungen sind den beigefügten Zeichnungen und den darauf Bezug nehmenden nachfolgenden Erläuterungen entnehmbar.
- Es zeigen:
-
1 eine Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung, -
2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Bogenausschleusvorrichtung, und -
3 ein zweites Ausführungsbeispiel erfindungsgemäßen Bogenausschleusvorrichtung. - Die in
1 schematisch dargestellte Bogen verarbeitende Rotationsdruckmaschine umfasst einen Maschinenabschnitt1 mit beispielhaft zwei Verarbeitungsstationen in Form von Druckwerken11 und12 , so dass damit zwei Farben gedruckt werden können. Für jede weitere Farbe ist ein weiteres Druckwerk vorzusehen. Für weitere Prozessschritte, wie beispielsweise Lackieren, Zwischentrocknen, Perforieren usw. ist jeweils eine weitere Verarbeitungsstation vorzusehen. Im beispielhaft dargestellten Falle arbeiten die Druckwerke11 und12 nach dem Nassoffsetverfahren und umfassen demzufolge jeweils ein Farbwerk13 und ein Feuchtwerk14 , einen damit in Verbindung stehenden Plattenzylinder15 , einen an diesem betriebsmäßig abrollenden Gummituchzylinder16 sowie einen einen jeweiligen Bogen22 führenden Druckzylinder17 . - Zur Beschickung der Druckwerke
11 und12 mit den Bogen22 ist ein Anleger2 vorgesehen, der mittels einer Vereinzelungsvorrichtung21 einen jeweils obersten Bogen22 von einem Stapel23 abgreift und an eine Transport- und Ausrichtvorrichtung24 übergibt, welche einen jeweils in Verarbeitungsrichtung vorauseilenden der zu einer Schuppenformation vereinzelten Bogen nach dessen insbesondere mittels eines Saugbändertisches erfolgtem Transport in Richtung auf Vorderkantenanschläge an diesen und an wenigstens einem Seitenanschlag ausrichtet. - Ein der ersten Verarbeitungsstation, hier dem Druckwerk
11 , zugeordneter schwingender Vorgreifer18 übernimmt den jeweils ausgerichteten Bogen22 und übergibt diesen an eine Anlegetrommel19 , welche ihn ihrerseits an den Druckzylinder17 des Druckwerkes11 übergibt. Nach Durchlaufen des Druckspaltes dieses Druckwerkes11 übergibt dessen Druckzylinder17 den Bogen22 an eine zwischen die Druckzylinder17 der beiden Druckwerke11 und12 geschaltete Transfervorrichtung in Form einer Bogenführungstrommel10 . Im Falle einer für Schön- und Widerdruck ausgebildeten Maschine ist stattdessen eine zwischen Schöndruckbetrieb und Schön- und Widerdruckbetrieb umschaltbare Wendeeinrichtung vorgesehen. Der Druckzylinder17 des Druckwerkes12 übernimmt den Bogen22 von der Bogenführungstrommel110 , führt ihn durch den weiteren Druckspalt und übergibt ihn sodann an einen in einem Ausleger3 angeordneten Förderer35 , welcher die Bogen22 mit der Verarbeitungsgeschwindigkeit in einer Förderrichtung entlang einer Förderstrecke transportiert und nach Durchlaufen der Förderstrecke zur Abbremsung auf eine Ablagegeschwindigkeit an eine Bogenbremse36 übergibt, welche die Bogen22 letztlich zur Bildung eines Druckgutstapels32 freigibt. - Der Förderer
35 ist mit Greiferbrücken37 ausgestattet, an denen Greifer angeordnet sind, die unter Federkraft normal geschlossen sind und unter Drehung einer die Greifer tragenden Greiferwelle mittels einer daran angeordneten Kurvenfolgeranordnung und einer diese entsprechend auslenkenden Greiferöffnungskurve41 beim Passieren derselben vorübergehend geöffnet werden. - Die Greiferbrücke
37 hält den zu transportierenden Bogen mit seinen Greifern an einer Vorderkante fest, während die Hinterkante des Bogens22 von einer auf der gleichen Bewegungsbahn geförderten Greiferbrücke42 gehalten werden kann. - Zur Ausschleusung eines gewählten Probebogens
22 wird dieser einem zweiten Förderer43 bzw. einer zweiten Förderstrecke43 zugeführt. Diese besteht im Wesentlichen aus einem Kettenförderer mit zwei Umlenkrollen44 ,46 und mehreren an den Ketten47 des Förderers43 befestigten Greiferbrücken48 . Der zweite Förderer43 weist im Gegensatz zum ersten Förderer35 im Wesentlichen eine vertikale Ausrichtung auf, so dass ein vom ersten Kettenförderer35 horizontal geförderter Bogen22 durch den zweiten Kettenförderer43 in eine vertikale Stellung verbracht wird. Die Greiferbrücken48 übernehmen die Vorderkante des Bogens22 von der Greiferbrücke37 mit Transportgeschwindigkeit und transportieren diesen in eine Warte- und Haltestellung oberhalb der Bogenübergabeposition. Das zweite Fördersystem43 weist einen separat von der ersten Förderstrecke ansteuerbaren Antrieb49 , z. B. einen Elektromotor, auf. Nach der Übernahme des Probebogens22 durch die Greiferbrücken48 der zweiten Förderstrecke43 wird der Antrieb49 abgebremst, bis der Probebogen22 in einer vertikalen Ausrichtung in der Warte- und Haltestellung bereitgestellt ist. Eine vertikal vor der Förderstrecke43 angeordnete Schutzabdeckung51 ist schwenkbar aufgehängt und kann zur Entnahme des Probebogens22 geöffnet werden. - In der vertikalen Warte- und Haltestellung des Probebogens
22 ist eine Blaslufteinrichtung52 vorgesehen, die jeweils auf die Ober- und/oder Unterseite des Probebogens22 gerichtet Blasluft – vorzugsweise gedrosselte Blasluft – ausblast. Die Blaslufteinrichtung52 besteht jeweils aus einem stationären Blaskasten53 bzw. einem schwenkbar angeordneten Blaskasten54 , der an der Schutzabdeckung51 angeordnet ist. - Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß
3 ist es vorgesehen, dass der horizontal angeordnete zweite Förderer35 mit Greiferbrücken37 für die Bogenvorderkante und zusätzlich mit Greiferbrücken42 für die Bogenhinterkante ausgestattet ist. Ein zweiter Förderer56 ist wie der zweite Förderer43 des ersten Ausführungsbeispieles im Wesentlichen vertikal angeordnet. Vorgesehene Greiferbrücken58 des zweiten Förderers56 übernehmen den Probebogen22 an seiner Vorderkante und transportieren diesen im Wesentlichen vertikal nach oben aus der horizontalen Förderebene heraus. Hierbei übernimmt die Greiferbrücke59 die Hinterkante des Probebogens22 von der Greiferbrücke42 des ersten Förderers35 . Ein separater Antrieb57 , z. B. ein Elektromotor, für die zweite Förderstrecke56 befördert den Probebogen22 um ein Umlenkrad46 herum in eine Warte- und Haltestellung, in der sich die Vorderkante des Probebogens22 im Wesentlichen senkrecht unterhalb der Hinterkante des Probebogens22 befindet. Die Druckoberseite des Bogens22 , die normalerweise nach oben weisend auf dem Bogenstapel32 liegt, kann nunmehr von der Bedienperson B durch z. B. einen als Glasscheibe oder Plastikscheibe ausgebildeten Schutz61 inspiziert werden. - Ein von der Bedienperson B betätigbarer Schalter
62 gibt die Hinterkante des Probebogens22 zur vorgesehenen Entnahme frei, während die Vorderkante in der Warte- und Haltestellung bereits durch eine stationäre, auf den Schließmechanismus der Greiferbrücke58 wirkende Steuerkurve62 geöffnet wurde. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Maschinenabschnitt
- 10
- Bogenführungstrommel
- 11
- Druckwerk
- 12
- Druckwerk
- 13
- Farbwerk
- 14
- Feuchtwerk
- 15
- Plattenzylinder
- 16
- Gummituchzylinder
- 17
- Druckzylinder
- 18
- schwingender Vorgreifer
- 19
- Anlegetrommel
- 2
- Anleger
- 21
- Vereinzelungsvorrichtung
- 22
- Bogen
- 23
- Stapel
- 24
- Transport- und Ausrichtvorrichtung
- 25
- Plattform
- 26
- Hubkette
- 3
- Ausleger
- 32
- Druckgutstapel
- 33
- Plattform
- 34
- Hubkette
- 35
- Förderer
- 36
- Bogenbremse
- 37
- Greiferbrücke, Vorderkante (
35 ) - 40
- ./.
- 41
- Greiferöffnungskurve
- 42
- Greiferbrücke (
35 ) - 43
- Förderer, 2. Förderstrecke
- 44
- Umlenkrolle
- 45
- ./.
- 46
- Umlenkrolle
- 47
- Ketten
- 48
- Greiferbrücke
- 49
- Antrieb
- 50
- ./.
- 51
- Schutzabdeckung
- 52
- Blaslufteinrichtung
- 53
- Blaskasten (stationär)
- 54
- Blaskasten (schwenkbar)
- 55
- ./.
- 56
- Förderer, 2. Förderstrecke
- 57
- Antrieb (
53 ) - 58
- Greiferbrücke Vorderkante
- 59
- Greiferbrücke Hinterkante
- 60
- ./.
- 61
- Schutz
- 62
- Steuerkurve
Claims (6)
- Bogen verarbeitende Maschine, mit einem die Bogen (
22 ) in einer Förderrichtung transportierenden, mindestens einen Transportgreifer (37 ) umfassenden ersten Greifersystem (35 ) und einer Vorrichtung zum Ausschleusen ausgewählter Bogen zur Entnahme von Probebogen (22 ), wobei das erste Greifersystem (35 ) Greifer (42 ) zum Fixieren einer Bogenhinterkante aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Ausschleusen ein Nachgreifersystem (43 ;56 ) zur Übernahme von Probebogen (22 ) vom ersten Greifersystem (35 ) und einen das Nachgreifersystem (43 ;56 ) während der Übernahme der Probebogen (22 ) von den Transportgreifern separat vom ersten Greifersystem antreibenden Antrieb (49 ,57 ) aufweist. - Bogen verarbeitende Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachgreifersystem (
43 ;56 ) vertikal angeordnet ist. - Bogen verarbeitende Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachgreifersystem (
56 ) Greifer (59 ) aufweist, um die Bogenhinterkante von den Greifern (42 ) des ersten Greifersystems (35 ) zu übernehmen. - Bogen verarbeitende Maschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Nachgreifersystem (
43 ) ein Gehäuse mit einer schwenkbaren Klappe (51 ) aufweist. - Bogen verarbeitende Maschine nach Anspruch 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blasvorrichtung (
53 ,54 ) zur Blasluftbeaufschlagung des Probebogens (22 ) in einer Warte- und Haltestellung vorgesehen ist. - Bogen verarbeitende Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Blasvorrichtung (
54 ) gemeinsam mit der Klappe (51 ) schwenkbar gelagert ist.
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- 2005-12-16 DE DE102005060263.0A patent/DE102005060263B4/de not_active Expired - Fee Related
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