DE102005059854B4 - Fahrzeugsitz, insbesondere Sportsitz - Google Patents

Abstract

Fahrzeugsitz, insbesondere Sportsitz, mit wenigstens einer Sitzkomponente (3, 4), welche eine tragende Struktur und Adapter zur optionalen Aufnahme/Anbringung einer komfortsteigernden Zusatzbaugruppe aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass als tragende Struktur eine Rahmenschale (10) vorgesehen ist, welche die Form eines Rahmens und die Funktion eines Adapters zur optionalen Aufnahme/Anbringung einer komfortsteigernden Zusatzbaugruppe in eine einzige, einstückig ausgebildeten Schale integriert, wobei die Rahmenschale (10) in den Bereichen, welche bezüglich der Kraftaufnahme gering beansprucht sind, eine verringerte Materialstärke und/oder Aussparungen (12) aufweist.

Description

• Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Sportsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
• Bei Fahrzeugsitzen sind hinsichtlich der tragenden Struktur der Sitzkomponenten solche mit Rahmen und solche mit Schalen bekannt. Fahrzeugsitze mit Schalen sind mehr sportlich ausgebildet, während Fahrzeugsitze mit Rahmen mehr in Richtung Komfort ausgelegt sind. Aus der EP 1 110 809 A2 ist ein Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art bekannt, bei der an einem serienmäßigen Sitzrahmen und/oder Lehnenrahmen mittels laschenförmiger oder drahtförmiger Adapter – ohne Änderung der Struktur – ein Grundmodul angebracht ist, welches optional komfortsteigernde Zusatzbaugruppen, wie Lordosenstützen, Seitenwangen, Stützbügel, Schulterstützen, Ventilatoren oder Sitzklimaanlagen trägt. Ein weiterer Fahrzeugsitz dieser Art ist in der DE 10 2004 018 001 A1 beschrieben, bei dem der Sitzrahmen und/oder Lehnenrahmen durch einen Adapter aus Hartschaum ergänzt wird, an welchem die komfortsteigernden Zusatzbaugruppen optional befestigt werden. Die DE 10 2004 017 657 A1 zeigt einen Fahrzeugsitz mit je einer Schale als tragender Struktur des Sitzteils und der Lehne. An diesen beiden Schalen sind einzelne Polsterteile lösbar angebracht.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
• Dadurch, dass als tragende Struktur eine Rahmenschale vorgesehen ist, welche die Form eines Rahmens und die Funktion eines Adapters für eine optionale Aufnahme/Anbringung einer komfortsteigernden (und gegebenenfalls sicherheitssteigernden) Zusatzbaugruppe in eine einzige, einstückig ausgebildeten Schale integriert, werden die Vorteile von Rahmen, Schale, Adapter, vorzugsweise auch einer Rückseitenabdeckung, in einem einzigen Bauteil bei einer deutlichen Reduzierung der Komplexität vereint. Dies Maßnahme führt zu einer Vereinfachung der Herstellung, Montage, Fertigungslogistik und Reparatur, was die Herstellungskosten verringert. Mit den Zusatzbaugruppen, welche an der Rahmenschale angeordnet, integriert, adaptiert, gelagert und anderweitig aufgenommen oder angebracht sind, kann der Fahrzeugsitz in sportlicher, funktioneller und Komfort-Hinsicht aufgewertet werden zu einem Sportsitz.
• Bei der Herstellung der Rahmenschale werden unbelastete Bereiche in ihrer Materialstärke verringert oder ausgespart und vorzugsweise Aufnahmepunkte für die Zusatzbaugruppen in die Rahmenschale integriert. Wie bei einer herkömmlichen Schale, erfolgt die Fertigung der Rahmenschale vorzugsweise aus faser- und/oder gewebeverstärktem Kunststoff, was insbesondere die Integration der Aufnahmepunkte vereinfacht.
• Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
• 1 eine perspektivische Ansicht der Rahmenschale von schräg vorne, und
• 2 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels von schräg hinten.
• Ein als Sportsitz ausgebildeter Fahrzeugsitz 1 für ein Kraftfahrzeug, welcher vorliegend längseinstellbar ist, weist eine als Sitzteil dienende erste Sitzkomponente 3 und eine als Lehne dienende zweite Sitzkomponente 4 auf, welche relativ zur ersten Sitzkomponente 3 schwenkbar ist, vorzugsweise neigungseinstellbar und freischwenkbar. Eine oder beide Sitzkomponenten 3 oder 4, vorliegend die zweite Sitzkomponente 4, ist bzw. sind hinsichtlich ihrer tragenden Struktur erfindungsgemäß ausgebildet.
• Die zweite Sitzkomponente 4 weist nämlich als tragende Struktur ein Bauteil auf, was kurz als Rahmenschale 10 bezeichnet ist. Bei dieser Rahmenschale 10 ist die Form eines Rahmens und die Funktion eines Adapters zur optionalen Aufnahme/Anbringung komfortsteigernder Zusatzbaugruppen in eine einzige, einstückig ausgebildeten Schale integriert. Vorzugsweise ist auch die Funktion einer Lehnenrückseitenabdeckung in die Rahmenschale 10 integriert.
• Zur Konstruktion einer solchen Rahmenschale 10 wird ausgehend von der äußeren Form eines Rahmens eine Schale geformt, die in Bereichen, welche bezüglich der Kraftaufnahme gering beansprucht sind, in ihrer Materialstärke verringert sind oder gar Aussparungen 12 aufweist. Die Herstellung der Rahmenschale 10 erfolgt wie bei einer Schale durch einen Kunststoffspritzguss mit mehrschichtiger Einlage von Fasern und Geweben. Soweit in die Rahmenschale 6 die Funktion einer Lehnenrückseitenabdeckung integriert ist, werden die betroffenen Aussparungen 12 wiederum durch eine von außen sichtbare Abdeckung 14 (Sichtblende) als äußerste Schicht der Rahmenschale 10 auf der vom Insassen abgewandten Seite der Rahmenschale 10 abgedeckt. Bei der Herstellung der Rahmenschale 10 werden auch Aufnahmepunkte 16 ausgebildet für Beschläge (zur Verbindung mit der ersten Sitzkomponente 3), für eine Kopfstütze 18 (soweit nicht in die Rahmenschale 10 integriert), gegebenenfalls auch für einen Bezug 20, und für die zuvor genannten komfortsteigernden Zusatzbaugruppen. Letztere sind beispielsweise Seitenwangen und deren Einsteller, Stützbügel, Schulterstützen, Lordosenstützen, Ventilatoren, Sitzklimaanlagen, Steuergeräte und/oder – im Falle der ersten Sitzkomponente 3 – Sitzflächenverlängerungen.
• Die Aufnahmepunkte 16 können beispielsweise Öffnung, Clipse, Haken und/oder Haftverschlüsse sein.
• Die Rahmenschale 10 wird nach Aufnahme oder Anbringung der gewünschten Zusatzbaugruppen in geeigneter Weise gepolstert und – wenigstens auf der dem Insassen zugewandten Seite – mit dem Bezug 20 überzogen. Der Bezug 20 kann wie bei einer bekannten Schale an einem umgebogenen Rand eingehängt oder an eigens dafür vorgesehenen Aufnahmepunkten 16 angebracht sein.

1

Fahrzeugsitz

3

erste Sitzkomponente

4

zweite Sitzkomponente

10

Rahmenschale

12

Aussparung

14

Abdeckung

16

Aufnahmepunkt

18

Kopfstütze

20

Bezug

Claims (6)

1. Fahrzeugsitz, insbesondere Sportsitz, mit wenigstens einer Sitzkomponente (3, 4), welche eine tragende Struktur und Adapter zur optionalen Aufnahme/Anbringung einer komfortsteigernden Zusatzbaugruppe aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass als tragende Struktur eine Rahmenschale (10) vorgesehen ist, welche die Form eines Rahmens und die Funktion eines Adapters zur optionalen Aufnahme/Anbringung einer komfortsteigernden Zusatzbaugruppe in eine einzige, einstückig ausgebildeten Schale integriert, wobei die Rahmenschale (10) in den Bereichen, welche bezüglich der Kraftaufnahme gering beansprucht sind, eine verringerte Materialstärke und/oder Aussparungen (12) aufweist.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der vom Insassen abgewandten Seite der Rahmenschale (10) eine von außen sichtbare Abdeckung (14) in die Rahmenschale (10) integriert ist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (14) wenigstens eine in ihrem Bereich vorgesehene Aussparung (12) abdeckt.
4. Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenschale (10) wenigstens einen Aufnahmepunkt (16) zur optionalen Aufnahme/Anbringung einer komfortsteigernden Zusatzbaugruppe aufweist.
5. Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenschale (10) aus faser- und/oder gewebeverstärktem Kunststoff gefertigt ist.
6. Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzkomponente (4) mit der Rahmenschale (10) als Lehne dient.