DE102005059421B4 - Verfahren zur Herstellung von Patina auf textile Oberflächen von aus künstlichen oder natürlichen Fasern bestehenden Geweben - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Patina auf textile Oberflächen von aus künstlichen oder natürlichen Fasern bestehenden Geweben Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Herstellung von Patina auf textile Oberflächen von aus künstlichen Fasern bestehenden Geweben, die eine allseitig galvanisch aufgebrachte Metallbeschichtung besitzen, wobei als erstes in willkürlicher Verteilung und die textile Oberfläche nicht vollständig bedeckende Wachs-in-Wasser-Suspension aufgetragen wird, diese mit oder ohne Wärmezufuhr getrocknet und anschließend ein Oxidationsmittel, bestehend aus einer 20 bis 30 %-igen wässrigen Lösung von Kupfersulfat und Ammoniumchlorid, großflächig und keine Areale aussparend über die Wachs-in-Wasser-Suspension gegeben wird, wobei das Auftragen des Oxidationsmittels nach einer definierten Einwirkzeit auch mehrmals durchgeführt wird und auf die derart behandelte Oberfläche eine Siebdruckfarbe aufgedruckt wird, die im Verhältnis zur Ausgangsmenge von 1000 g eines neutralen Siebdruckstammes ca: 10 bis 20 % eingemischte Metallpigmente enthält und die Siebdruckfarbe erneut mit dem Oxidationsmittel in Wirkkontakt gebracht wird, wobei vor der Einwirkung des Oxidationsmittels einzelne Teilflächen des Gewebes mittels Auftragen der Wachsin-Wachs-Suspension abgedeckt werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Patina auf textile Oberflächen von aus künstlichen oder natürlichen Fasern bestehenden Geweben, insbesondere für die dekorative Wandgestaltung, die in ihrer Ausgangsform mit oder ohne metallische Beschichtung vorliegen.
  • Das manuell wie maschinell durchführbare Verfahren bedient sich im Wesentlichen der Schritte:
    • – Abdecken nicht zu behandelnder Areale des Gewebes mit einer sauerstoffabweisenden Suspension (Oxidationsschutz)
    • – großflächiges Auftragen eines fließfähigen Oxidationsmittels
    • – großflächiges Auftragen einer Metallpigment angereicherten Siebdruckfarbe
  • Die genannten Arbeitsschritte können untereinander in ihrer Reihenfolge vertauscht werden und auch mehrmals ausgeführt werden.
  • Während der Oberflächenbehandlung werden, bevorzugt natürliche Gewebe, keiner vollständigen Trocknung unterzogen, d.h. sie besitzen stets eine definierte Restfeuchte, wobei jedoch die Antrocknung in Trocknungsöfen die zeitlichen Abläufe in der industriellen Fertigung verkürzen, die Qualität der farblich erzielbaren Effekte aber nicht nachteilig beeinflussen würde. Künstliche Gewebe werden schneller in Trocknungsöfen behandelt. Die Länge der Einwirkzeit des Oxidationsmittels hat auf das Ergebnis des erwartbaren Farbumschlages keinen Einfluss. Lediglich das mehrmalige Auftragen desselben, kann bei gleicher qualitativer und quantitativer Metallbeschichtung ein neues Farbergebnis herbeiführen.
  • Gemäß dem ermittelten Stand der Technik, der nachfolgend an einigen Beispielen dargelegt wird, ist vorzugsweise aus den Verfahren zur Herstellung von dekorativen Tapeten bekannt, dass in der Kombination von einem Trägermaterial, bestehend aus Papier oder Kunststoff und einer dünnen Metallschicht technische Effekte hervorgebracht werden.
  • Nach DE 792 04 32 U1 wird eine Metallschicht, dünner als 30 nm beidseitig auf ein Trägermaterial der o. g. Art aufgebracht und diese dann mittels einer Lackschicht vor Korrosion geschützt wird. Neben einer Fähigkeit zur Wärmereflexion wird mittels Streckung des Trägermaterials die elektrische Flächenleitfähigkeit unterbrochen. In die infrarot-durchlässige Lackschicht sind Farbpigmente eingebettet.
  • Mit dieser Lösung gelingt es nicht, Oberflächen durch gewollte Oxidation zu farblich einmaligem Aussehen, im Sinne eines Unikates, zu verhelfen. Die Herstellung der wärmereflektierenden Tapete unterliegt einer vorgeschriebenen Abfolge einzuhaltender Bearbeitungsschritte.
  • Mit DE 36 43 480 C2 wird eine schallabsorbierende Verkleidung für eine schallharte Wand oder Decke vorgeschlagen. Diese schallabsorbierende Verkleidung ist als schwere Tapetenbahn mit einer porösen Schallschutzschicht, einer luftdurchlässigen Abstandshalterschicht und einem schalldurchlässigen Überzug ausgestattet. Die schallabsorbierende Verkleidung besteht aus einem Gewebe. Als Tapetenbahn sind u. a. Textiltapeten mit rückwärtiger Papierbeschichtung sowie Prägetapeten auf Basis von Kunststoffinaterialien oder Metallfolien genannt. An eine Oberflächenbehandlung gemäß vorliegender Erfindung ist nicht gedacht.
  • In DE 36 30 243 C2 wird eine wärmereflektierende Tapete oder Verkleidung mit einem ggfs. mit Kleber versehenem Trägermaterial aus Papier oder Kunststoff, das ein- oder beidseitig mit einer Metallschicht als Wärmereflektor bedeckt ist und das Verfahren ihrer Herstellung beschrieben. Auf die Metallschicht wird eine dünne Zwischenschicht aus einem Thermoplast bestehend, aufgebracht, auf welche weiter eine Weißschicht mit einer wärmebeeinflussbaren Bindeschicht aufgetragen wird. In die Bindeschicht werden Farbschichten eingelagert, allerdings derart, dass ein Teil der Metallschicht sichtbar bleibt.
  • Aus DE 80 08 57 B ist eine Tapete mit einer weichgeglühten Aluminiumbeschichtung, die mittels stellenweiser Durchlochung luftdurchlässig und mit einer dünnen Lackschicht ü berzogen ist, bekannt. – Farbeffekte und eine Oxidierung der Metallbeschichtung werden hierdurch nicht realisiert.
  • Nach US 4 247 589 A wird ein Oxidationsverfahren zur Herstellung von dekorativen Waren vorgeschlagen, nach dem in mehreren Schritten eine selektive Oxidation von Metallschichten geringer Dicke an Textilien hervorgebracht wird. Durch zeitlich definiertes Einwirken einer korrosiven Flüssigkeit können Farbumschläge von in einem porösen Substrat eingebetteten meallischen Partikeln erreicht werden. Als Partikel sind Eisen, Kupfer oder Messingpulver genannt. Die Reaktionen des Farbumschlagens erfolgen in einer sauerstofangereicherten Umgebung, sie werden kotrolliert ausgeführt und ggfs. durch Katalysatoren beeinflußt. Zur Art des Oxidationsmittels ist indes kein Hinweis gegeben und die Möglichkeit des Aussparens bestimmter Areale wird nicht in Erwägung gezogen.
  • In US 6 322 859 B1 werden flexible Oberflächen eines nicht aus Geweben bestehenden Materials mit einem Substrat belegt, das eine Metallschicht in bestimmter Dicke bildet und durch mehrfachen Auftrag eine unterschiedliche Strukturierung erreicht. Es wird auf Metallpartikel, bestehend aus Kupfer, hingewiesen, die mittels einer Pottaschelösung patiniert werden. Das die Metallpartikel enthaltene Substrat kann als Füllmaterial gewebte oder nichtgewebte Materialien bzw. Fasern enthalten. Mit dem Verfahren werden feste und flexible Oberflächen behandelt- keine Textilien. Das behandelbare Substrat legt sich an vorhandene Oberflächenstrukturen an und erbringt dadurch unterschiedliche visuelle Effekte.
  • Mit EP 0 943 701 A1 werden ein Verfahren und eine Reaktionslösung zur Erzeugung einer Patina vorgeschlagen. Es soll hiermit eine künstliche Alterung (Patinierung) von Dachflächen, Kuppeln etc. hervorgebracht werden, wobei die Untergründe aus festem Kupfer-Material bestehen. Als die Patinierung auslösende Mittel sind Kupfersulfat und Ammoniumchlorid genannt. Die bis zu einer bestimmten Oxidationsstufe geführte Patinierung wird durch einen O2-abschliessenden Überzug, der transparent ist, gestoppt. Dadurch sollen ungleichmässige Patinierungen kaschiert und somit ein verbessertes optisches Gesamtbild entstehen. In diesem Verfahren werden bewußt keine Flächen mittels „Reservelösungen" ausgespart. Für eine Gewebebehandlung ist das Verfahren und die Lösung ungeeignet.
  • Gemäß EP 0 548 784 B1 wird ein Verfahren zur Veredlung des Erscheinungsbildes einer Oberfläche angeboten. Es werden feste Dachflächen mit einem Bitumengemisch bestrichen bzw. belegt, wobei in diesem Bitumengemisch Kupfer-Partikel eingebunden sind. Der somit hergestellte Dachbelag wird einer Patinierlösung ausgesetzt, die ein Gemisch, bestehend aus Ammoniumchlorid und Kupfernitrat, darstellt. Ein Erscheinungsbild mit strukturierter Tiefenwirkung erzielt diese Lösung nicht.
  • Mit DE 942 265 B ist ein Verfahren zur Herstellung von gemusterten mechanischen Verformungen auf thermoplastische Kunststoffe enthaltenden Flächengeblden bekannt.
  • Hierin ist an sich kein Oxidationsverfahren beschrieben, wobei bei der Behandlung zur Strukturierung von Oberflächen der genannten Art zur Gestaltung unterschiedlicher Wärmeübergänge sogenannte Reserven aufgebracht werden.
  • Wie dem geschilderten Stand der Technik zu entnehmen ist, sind überwiegend auf Papier, Kunststoff- oder Textilbasis basierende Tapeten bekannt, die ihr Aussehen hauptsächlich durch Verkleben und Wärmebehandeln mit anschließendem Konservieren (Lacküberzug) erhalten. Eine oxidische Beeinflussung der vorhandenen Metallschicht wird grundsätzlich vermieden und damit auf die Erzielung farblich zusätzlich möglicher Effekte, die durch Einwirkung z. B. auf Eisen oder Kupfer mittels eines Oxidationsmittels hervorgebracht werden könnten, verzichtet.
  • Technische Textilien mit Metalleinlagerungen sind z. B. auch aus dem Maschinenbau bekannt. Hier sind allerdings weniger optische Gesichtspunkte als mehr physikalische und Festigkeitseigenschaften gefragt.
  • Diese technischen Textilien würden sich jedoch eignen, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt zu werden.
  • Es sind somit keine Lösungen gefunden worden, mit der die vorgenannten Gewebe in einfachen technischen Abläufen optischdauerhaft veredelt werden, was u. a. umweltschonend auch ohne eine von außen einwirkende Wärmeanwendung, die in vielen chemischen Reaktionen notwendig ist, die oxidische Reaktion durchführt.
  • Daher ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen, mit welchem feine bis grobe Textilien, die für die textile Wandgestaltung in hochwertiger Form von Räumen vorgesehen sind, bestehend aus künstlichen oder natürlichen Fasern, die auch metallische Bestandteile als dünne Beschichtung enthalten können und ggf. mit eingewebten oder eingestickten Mustern versehen sind, derart optisch mit einer einmalig abbildbaren Farbgebung zu versehen, indem die metallischen Bestandteile in den textilen Geweben oder die Metallpigmente in einer auf die textilen Gewebe aufgetragenen Siebdruckfarbe mittels einer örtlich gezielt einwirkenden Oxidation zu Farbumschlägen im Sinne einer Patinierung veran lasst werden, wobei bewusst Fehlstellen des Einwirkens eines Oxidationsmittels Durch Abdecken definierter Areale mit einem O2-abweisenden Mittel herbeigeführt werden und das Einwirken und Auftragen des Oxidationsmittels, des O2-abweisenden Mittels und einer Metallpigmente enthaltenen Siebdruckfarbe auch mehrmals und in unterschiedlicher Reihenfolge erfolgt.
  • Das Verfahren soll manuell und industriell kostengünstig anwendbar sein und geringe Herstellungskosten verursachen.
  • Als Ausgangsgewebe können, wie bereits erwähnt, Kunstfasern mit einer Metallbeschichtung oder Kunst- und natürliche Fasern ohne und/oder mit eingewebten bzw. eingestickten Mustern, letztere treten etwa bis zu einem Millimeter hervor, im zu beschreibenden Verfahren verwendet werden.
  • Als Kunstfasern kommen insbesondere Polyamide und daraus bestehende Gewebe oder Vliese in Betracht, die bereits eine Metallbeschichtung aufweisen. Aber auch Dekorationsstoffe, geeignet für textile Wandbespannungen oder zur Gestaltung/zum Bezug von Polstermöbeln, bestehend nicht nur aus Kunstfasern, wie z. B. Baum- oder Schafwolle bzw. entsprechenden Mischgeweben mit Anteilen von Kunstfasern sind erfindungsgemäß behandelbar.
  • Nachfolgend soll das erfindungsgemäße Verfahren anhand der Verwendung von Polyamidfasern, die mit einer Metallbeschichtung versehen sind, näher erläutert werden.
  • Es handelt sich dabei um ein u. a. im Maschinenbau eingesetztes technisches Textil, welches eine oberflächliche Beschichtung mit Kupfer im Mikrometerbereich aufweist, wobei diese Beschichtung allseitig Durch ein galvanisches Bad erzeugbar ist.
  • Zuerst wird die mit dieser Metallbeschichtung versehene Oberfläche des Gewebes mit einem O2-abweisenden Mittel, welches in der Fachsprache als Reservemittel bezeichnet wird, an den Stellen bedeckt, die das Oxidationsmittel nicht beeinflussen soll. Das Reservemittel setzt sich zusammen aus einer Wachs-in-Wasser-Suspension, wobei der Anteil Wachs aus einer zweckgebundenen Menge von Zusatzstoffen in Form einer Wachsmischung besteht. Außerdem enthält das Reservemittel einen definierten Anteil eines Lö sungsmittels. Der Auftrag des Reservemittels erfolgt manuell oder mittels Siebdruck. Anschließend beginnt eine Phase der Lufttrocknung oder zur Verkürzung derselben, die Trocknung in einem Trocknungsofen.
  • Im zweiten Bearbeitungsschritt wird ebenfalls manuell oder mittels Siebdruck großflächig ein Oxidationsmittel aufgetragen, welches als wässrige Lösung eines Metallsalzes in Kombination mit Ammoniumchlorid einen künstlichen Alterungsprozess (die Patinierung) der Metallbeschichtung an den Stellen bewirkt, die nicht vom Reservemittel abgedeckt sind. Die optisch wahrnehmbare Alterung stellt sich, bei einer Cu-Beschichtung, mit der Bildung von Grünspan dar.
  • Die Behandlung innerhalb des zweiten Bearbeitungsschrittes mit dem Oxidationsmittel kann mehrmals wiederholt werden, wodurch beispielsweise gewollt Nuancen vom an sich erzielbaren Grünspan hergestellt werden können.
  • In einem dritten Schritt wird mittels Siebdruck eine Siebdruckfarbe aufgetragen, die jeweils Metallpigmente, bestehend u. a. auch aus Bronze, Messing oder Eisen enthält, wobei diese in einem wasserlöslichen Lackgrundstoff, dem Siebdruckgrund, eingebunden sind. Zur Erzielung neuer und sich überlagernder Farbeffekte wird diese Siebdruckschicht nunmehr erneut gemäß des ersten und zweiten Schrittes behandelt.
  • Die erfindungsgemäße Bearbeitung von Dekorationsstoffen, bestehend aus natürlichen Fasern oder zumindest mit einem hohen Anteil an natürlichen Fasern beginnt im ersten Schritt mit einer Vorbehandlung durch das bereits beschriebene Oxidationsmittel. Der Auftrag von diesem erfolgt manuell oder mittels Siebdruck in großflächiger Form auf das Gewebe.
  • Eine vollständige Trocknung zwischen den Behandlungsschritten ist hier insoweit nicht erwünscht, sondern es soll stets eine Restfeuchte zwischen den Behandlungsschritten von 5 bis 10 % der eingesetzten Flüssigkeitsmenge einer errechenbaren Gesamtmenge aus einem jeden der vorangegangenen Schrite im Textil erhalten bleiben, bis alle Behandlungsschritte durchgeführt sind.. Der zweite Bearbeitungsschritt beinhaltet den Auftrag einer mit Metallpigmenten angereicherten Siebdruckfarbe. Diese enthält Metallpigmente, bestehend aus Kupfer, einer Kupferlegierung, Eisen, Messing oder Bronze.
  • Nach einer definierten Einwirkzeit wird in einem dritten Schritt auf die Siebdruckfarbe wiederum Oxidationsmittel gegeben.
  • Diese Schritte können mehrmals wiederholt werden.
  • Das Ausbringen des Reservemittels wird bei der Behandlung von Dekorationsstoffen nicht praktiziert.
  • Es ist denkbar, dass die Siebdruckfarbe nicht nur jeweils eine Art eines Metallpigmentes enthält, sondern auch ein Metallpigmentgemisch von z. B. aus Kupfer, Eisen, Messing und Bronze oder andere Metallpigmente enthält, die oxidisch leicht beeinflußt werden können.
  • Zur Erzielung des erfindungsgemäßen Erfolges sollen nachfolgend zur Ausführung der beiden vorbeschriebenen Textilbehandlungs-Varianten nähere Verfahrensbedingungen angegeben werden:
    • 1. Behandlung von Polyamidfaser-Geweben mit Metallbeschichtung. – Das Reservemittel besteht aus einer Wachs-in-Wasser-Suspension mit zweckgebundenen Zusatzstoffen, die mit 20 bis 25 % Wachsmischungen angereichert ist und darin anteilig weniger als 14 % oder bis 250 g/Liter einer solchen Mischung ein Lösungsmittel, in Form eines Diethylen-Glycol-Monobutyl-Ethers oder eines Propylen-Glycols enthält. – Das Oxidationsmittel besteht aus einer 20 bis 30 %-igen wässrigen Lösung von Kupfersulfat und Ammoniumchlorid. – Die jeweils mit Metallpigmenten, wie Kupfer-, oder Eisen-, oder Messing-, oder Bronze-Pigmente oder Pigmente einer Kupferlegierung, versetzte Siebdruckfarbe enthält zweckmäßigerweise in 1000 g neutralen Siebdruckstammes zwischen 100 und 200 g jeweils eines davon ausgewählten Anteils der Metallpigmente oder ein daraus bestehendes Gemisch dieser Menge. – Die Trocknung des Reservemittels erfolgt: a) lufttrocknend zwischen 45 und 70 Minuten oder b) im Trockenofen bei 120° C zwischen 10 und 20 Minuten- Die Einwirkzeit des Oxidationsmittels liegt zwischen 30 und 45 Minuten. Diese Trocken- und Einwirkzeiten sollen auch bei mehrmaliger Durchführung eingehalten werden, wobei auch eine Änderung der Abfolge der Behandlungsschritte nichts daran ändert.
    • 2. Behandlung von Dekorationsstoffen – Die Behandlung mit einem Reservemittel entfällt. – Die Zusammensetzung des Oxidationsmittel und der Siebdruckfarbe entsprechen denen, die zur Behandlung von Polyamidfasern mit Metallbeschichtung bereits oben angegeben sind. – Eine Trocknung im Trockenofen erfolgt nicht, stattdessen werden zwischen den Bearbeitungsschritten definierte Trocken- und Einwirkzeiten eingehalten. a) Zur Vorbereitung der durchzuführenden Patinierung wird zur Vorbehandlung eines Dekostoffes bereits erstmalig ein Oxidationsmittel aufgetragen, wobei die Einwirkzeit 15 bis 20 Minuten beträgt. b) Nach dem darauf erfolgenden Auftrag der Siebdruckfarbe auf das noch restfeuchte Textil wird eine Reaktionszeit von 30 bis 45 Minuten bis zur vollständigen oxidischen Umwandlung der Metallpigmente in z. B. Grünspan eingehalten. Bei weiterem wechselweisen Auftrag von Oxidationsmittel und Siebdruckfarbe, letztere auch wechselnd mit unterschiedlichen Metallpigmenten oder deren Mischungen, soll immer eine Einwirk- bzw. Reaktionszeit von 30 bis 45 Minuten eingehalten werden.
  • Damit auch langfristig der einmal erzeugte Farbeindruck erhalten bleibt, kann vorgesehen werden, daß eine Konservierung mittels eines flexiblen Lackes durchgeführt wird. Erfolgt die Konservierung nicht, kann sich der natürliche Alterungsprozess langsam fortsetzen, was auch dem eigentlichen Sinn der Erfindung entspricht.
  • Die Vorteile der Erfindung lassen sich u. a. wie folgt zusammenfassen:
    • – Herstellung optisch anspruchsvoller oder qualitativ hochwertiger textiler Wanddekorationen/-bespannungen
    • – Schaffung von einmalig gestaltbaren Farbmustern (Unikatcharakter).
    • – Einsatz bei der Gestaltung von repräsentativen Innenräumen in öffentlichen Gebäuden und bei der Restaurierung von Räumen denkmalgeschützter Gebäude.
    • – Unterstützende Wirkung bei der Ausgestaltung von Bühnenbildern.

Claims (5)

  1. Verfahren zur Herstellung von Patina auf textile Oberflächen von aus künstlichen Fasern bestehenden Geweben, die eine allseitig galvanisch aufgebrachte Metallbeschichtung besitzen, wobei als erstes in willkürlicher Verteilung und die textile Oberfläche nicht vollständig bedeckende Wachs-in-Wasser-Suspension aufgetragen wird, diese mit oder ohne Wärmezufuhr getrocknet und anschließend ein Oxidationsmittel, bestehend aus einer 20 bis 30 %-igen wässrigen Lösung von Kupfersulfat und Ammoniumchlorid, großflächig und keine Areale aussparend über die Wachs-in-Wasser-Suspension gegeben wird, wobei das Auftragen des Oxidationsmittels nach einer definierten Einwirkzeit auch mehrmals durchgeführt wird und auf die derart behandelte Oberfläche eine Siebdruckfarbe aufgedruckt wird, die im Verhältnis zur Ausgangsmenge von 1000 g eines neutralen Siebdruckstammes ca: 10 bis 20 % eingemischte Metallpigmente enthält und die Siebdruckfarbe erneut mit dem Oxidationsmittel in Wirkkontakt gebracht wird, wobei vor der Einwirkung des Oxidationsmittels einzelne Teilflächen des Gewebes mittels Auftragen der Wachsin-Wachs-Suspension abgedeckt werden.
  2. Verfahren zur Herstellung von Patina nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Wachs-in-Wasser Suspension mit zweckgebundenen Zusatzstoffen versehen ist, die aus 20 bis 25 % Wachsmischungen besteht und darin anteilig weniger als 14 % bzw. bis 250 g/Liter einer solchen Mischung eines organischen Lösungsmittels enthalten ist.
  3. Verfahren zur Herstellung von Patina nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß bei Lufttrocknung der Wachs-in-Wasser-Suspension eine Zeitspanne von bis zu 70 Minuten und bei Ofentrocknung und einer Temperatur von 120 °C, eine Zeitspanne von bis zu 20 Minuten einzuhalten ist.
  4. Verfahren zur Herstellung von Patina auf textile Oberflächen unter Verwendung von Dekorationsstoffen, bestehend aus Kunstfasern, natürlichen Fasern oder daraus vorliegenden Mischgeweben, die mit eingewebten oder eingestickten Mustern versehen sind, wobei die textile Oberfläche mit einem Oxidationsmittel bestehend aus einer 20 bis 30%igen wässrigen Lösung von Kupfersulfat und Ammoniumchlorid, vorbehandelt und anschließend eine Siebdruckfarbe mit einem definierten Anteil an Metallpigmenten einer Art aufgebracht wird und die Siebdruckfarbe, die auch mehrmals- mit unterschiedlich enthaltenen Metallpigmenten versehen- aufgetragen wird, nach jedem Auftrag mit dem Oxidationsmittel in definierter Einwirkzeit, die jeweils zwischen 30 und 45 Minuten beträgt, in Wirkkontakt gebracht wird.
  5. Verfahren zur Herstellung von Patina auf textile Oberflächen nach Anspruch 1 und 4, gekennzeichnet dadurch, dass die Gewebe aus Kunstfasern-mit und ohne Metallbeschichtung- die natürlichen Gewebe und die aus Kunst- und Naturfasern hergestellten, Mischgewebe, insbesondere zur Verwendung repräsentativ herzustellender Wandbespannungen in Innenräumen dienen.
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