DE7920432U1

DE7920432U1 - Waermereflektierende tapete oder wandbelag

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Publication number: DE7920432U1
Application number: DE19797920432U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1979-07-17
Filing date: 1979-07-17
Publication date: 1980-05-29

Description

Beschreibung

Die Erfindung bezieht sich auf eine wärmereflektierende Tapete bzw* Wandbelag mit einem gegebenenfalls mit Kleber versehenen Trägermaterial aus Papier oder Kunststoffj das ein- oder beidseitig mit einer dünnen Metall se hicht bedampft und mit einer Lackschutzschicht abgedeckt ist. Derartige Wandbeläge finden im Bauwesen oder in der Heizungstechnik Anwendung.

Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 734-304-7 ist bereits ein Tapezierstreifen bekanntgeworden, bei dem eine Aluminiumschicht auf eine Hartschaumschicht aufgebracht ist. Zur Verschönerung der Außenseite der Aluminiumschicht kann diese musterartig geprägt sein und gleichzeitig kann die Außenseite der Aluminiumschicht, um eine ausreichende Schmutzabweisung zu erreichen, mit einer Schutzlackierung ver= sehen sein.

Aus der deutschen Patentschrift 677123 war bereits eine Metalltapete bekannt, bei der zur besseren Feuchtigkeitsdurchlässigkeit die Metalloberschicht sowie die hiermit verbundene Papierzwischenschicht übereinstimmend gelocht war, während die beiden gelochten Verbundschichten auf einer weiteren ungelochten Papierunterschicht aufgebracht waren.

Aus der deutschen Patentschrift 800 857 war auch bereits eine Metalltapete der vorstehend genannten Art bekannt, die zusätzlich mit einer sehr dünnen Lackschicht überzogen war, die auch in beliebigen Tönen gefärbt sein kann.

Den bekannten Tapeten haften jedoch die gemeinsamen Nachteile an, daß sie keine optimale Rückstrahlung der Eaumwärme ermöglichen, wenn sie mit Farben versehen sind. Wird jedoch auf die Metallschicht keine Farbe aufgebracht, so läßi sich feststellen, daß diese blank wirkenden metallischen Oben flächen für die Tapetenausgestaltung normaler Wohnräume aus ästhetischen Gründen"'^"chjt ak&e'f>tiert werden.

Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine wärmerückstrahlende l'apete bzw» Wandbelag derart aufzubauene, daß durch eine optimale Dimensionierung der an sich bekannten Bauelemente nicht nur eine optimale Wärmedämmung bzw. Reflexion erzielt wird, sondern auch eine ästhetisch angenehm wirkende Oberfläche erzielt wird und die Nachteile der elektrischen Leitfähigkeit einer Metalltapete vermieden werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination der folgenden Merkmale erreicht:

a) daß die Metallschicht, die auf dem Trägermaterial aufgebracht ist und zur Reflexion der Infrarot-(Wärme-) Strahlungen dient, dünner als 30 nm ist,

b) daß eiae die Metallschicht vor Korrosion schützende und/oder haftvermittelnde Lackschutzschicht von einigen yum Dicke auf die Metallschicht aufgebracht ist,

c) daß auf der Lackschutzschicht eine Lackierung von einigen 10 /um Dicke, die im Wellenlängenbereich von 4 bis 20 /Um weitgehend transparent iöt, im Bereich A = 0,4- bis 0,8 ,um jedoch farbig erscheint, aufgebracht ist und

d) daß die Metallschicht nach dem Aufbringen durch einen nachfolgenden Streck- oder Verformungsprozeß der Trägerfolie (1) so gedehnt wird, daß aufgrund der hierdurch gebildeten Haarx-isse die Flächenleitfähigkeit der Metallschicht praktisch unwirksam wird»

Es ist bekannt, daß Metallschicht en aufgrund der hohen Dichte an freien Elektronen elektromagnetische Strahlung bereits in Schichtstärken reflektieren, die wesentlich dünner als die Wellenlänge der Strahlung sind. Die Stärke der Iceflexion ist korreliert mit dem Oberflächenwiderstand der Metallschicht und steigt für 1 /um < Λ <■ 20 yum ab einem Oberflächenwiderstand von 2 0hm pro Quadrat nicht mehr wesentlich an. Dies entspricht erlner Schichtstärke von 14- nm bei

AlTuninium, dem am häufigsten verwendeten Aufdampfmetall. Um andere Metalle einerseits und Unregelmäßigkeiten der aufgedampften Schicht andererseits auch zu erfassen, wird die Schichtstärke bis zu 30 nm •gewählt. Größere Schichtstärken bewirken keine Verbesserung der Reflexionseigenschaften, sind also unzweckmäßig.

Eine solche Metallschicht besitzt zunächst aber bereits eine so hohe Leitfähigkeit für niederfrequente Wechselspannung und Gleichspannung, daß eine hohe Gefährdung besteht, wenn ein Wandbelag, der damit ausgerüstet ist, versehentlich Kontakt zum Lichtnetz bekommt.

Aufgrund der Wahl einer äußerst dünnen Metallschicht von einer Schichtstärke bis zu 30 nm wird nun einerseits gewährleistet, daß eine maximale Reflexion von thermischer Strahlung erhalten wird, daß andererseits die Gesamttapete bzw, der Gesamtwandbelag durch die Metallschicht keineswegs merklich versteift wird, sondern wie üblich in bisher bekannten Tapeten äußerst flexibel ist, sodaß sich eine solche Tapete äußerst leicht verarbeiten läßt. Weiterhin bringt die äußerst dünne Metallschicht den Vorteil mit sich, daß diese Metallschicht in äußerst kleine Inseln zerreißt, wenn man das Trägermaterial nach der Bedampfung, etwa durch Prägen, mechanisch verformt. Die Metallschicht zerreißt unter diesen Umständen in äußerst kleine Inseln, die jeweils durch mikrometerbreite Risse voneinander getrennt sind. Durch das anschließende Aufbringen der Lackschutzschicht werden die Risse dauerhaft nichtleitend und gegen elektrische Überschläge geschützt. Verwendet man als Lackschutzschicht etwa eine Polyester schicht, so liegt die Durchschlagfestigkeit über 100 V/yum. Es wird also eine Tapete erhalten, die eine optimale Reflexion thermischer Strahlung ermöglicht, sich, von bisher bekannten Tapeten in

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Bezug auf die Steifigkeit in keiner Weise unterscheidet und die gegenüber den bisher bekannten Metalltapeten nicht die Gefahr von elektrischen Kurzschlüssen mit sich bringt.

Die Dicke der Lackschutzschicht (3)» cLie auch als Haftvermittler für die Lackierungen (4) dient, wird so gewählt, daß sie zur Verhinderung der Korrosion der Metallschicht(2) durch Mehrfachlackierung weitgehend porenfrei wird, aber über den gesamten,für die Wärmestrahl-ong wesentlichen Spektralbereich noch gut transparent ibt. Diese Dicke liegt je nach Lack und je nach Auftragsverfahren bei wenigen /um.

Der wesentliche Grund für das Anbringen eines Wandbelages ist die ästhetische Verbesserung der Wand oder Decke. Andere Punktionen, auch wenn diese, wie im vorliegenden FaI-I-^—es

hebliche Qualitätsverbesserungen bzw. Einsparungen an Energie erbringen, dürfen das Aussehen nicht oder nur kaum verschlechtern.

Deshalb muß der zunächst metallisch wirkende Wandbelag ;. mit einer frei wählbaren Farbe versehen werden können.

j: Übliche Wandfarben sind aber auf Bindemittel aufgebaut,

{, die einerseits kräftige IR-Absorptionsbanden aufweisen,

j; andererseits in unkontrollierter Schichtstärke aufgebracht

werden und Pigmente enthalten, deren Auswahl und Größe sich nur nach srlchtoptischen Kriterien richtet. Daher

> - wirken diese Farben' im Bereich der Wärmestrahlung absorbierend, sozusagen schwarz und kalt.

Um die hohe Wärmereflexion und damit die Behaglichkeit steigernde bzw. heizkostenersparende Wirkung eines metallisierten Wandbelags zu erhalten, muß die mit der Lackierung (4-) aufgebrachte Farbe weitgehend transparent im Wellenlängenbe-

reich von 4 bis 20 /um sein. Dies wird erreicht durch Bindemittel, die in diesem Bereich keine oder nur unwesentliche Absorption aufweisen und in dem Farbstoffe gelöst sind, die ebenfalls in diesem Spektralbereich transparent sind und/oder durch Pigmente, deren Farbe unabhängig von ihrer Größe ist (Beispiel: Alizarin-, Azofarbstoffe). Als im IR-Bereich durchlässige Binde mictel sind beispielsweise Polymethylen aus Diazomethan, Uiederdruckpolyäthylen, Hochdruckpolyäthylen, Cyclokautschuk usw. bekannt.

Ein Zusammenwirken der farbigen Pigmente mit der Einfärbung durch lösliche Farbstoffe in die Bindemittelschicht nach dem vorher beschriebenen Gedanken, kann zu verschiedenen Farbwirkungen im optischen Bereich führen, was eine weitgehende Freiheit in der Farbgestaltung ermöglicht.

Im folgenden soll die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten vorzugsweisen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigen:

Bild 1 eine Schnittansicht durch eine erste Ausführungsform einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Tapete, und

Bild 2 eine zweite Ausführungsform einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Tapete.

In Bild 1 ist eine Tapete dargestellt, bei der auf Trägermaterial 1, das bevorzugt aus einem Papiermaterial besteht, eine sehr dünne Metallschicht 2 aufgebracht ist, die vorzugsweise aufgedampft wird. Das f?¹ <·. lern Trägermaterial 1 und der darauf aufgebrachten Metallschicht 2 gebildete Schichtmaterial wird vor der weiteren Verarbeitung vorzugsweise mechanisch etwa durch Prägen derart verarbeitet, daß die Metallschicht 2 in möglichst viele kleine Inseln zerreißt. Sodann wird auf die Metallschicht 2 eine dünne Lackschutz-

schicht 3 aufgebracht. Auf die freie Seite der Lackschutzschicht wird sodann die eigentliche Lackierung 4 aufgebracht, in der etwa in einem Bindemittel Farbstoffe gelöst oder in Form von Pigmenten dispergiert sein können.

Der diesem Wandbelag zugrundeliegende Gedanke besteht darin, daß die thermische Energie in einem Eaum durch Reflexion an den Wänden im Eaum erhalten bleibt und nicht die Wände erwärmt. Diese? Effekt kann nun noch dadurch unterstützt werden, daß das gemäß dem Bild Λ ausgebildete Tapetenschidimaterial mit den Schichten 1 bis 4 auf eine geprägte, genoppte bzw. gewellte thermische Isolierbahn 5? die Lufträume einschließt und auf der Befestigungsseite eine Klebeschicht 6 trägt, aufgebracht wird, wie es in Bild 2 dargestellt ist. Der Träger, auf dem die Isolierbahn 5 aufgebracht ist, kann gemäß dem Ausführungsbeispiel in Bild 2 auch aus einem Schichtaaterial bestehen, das-aus einem ._ΛΜΜ_^^,

Trägermaterial 1, einer darauf aufgebrachten Metallschicht sowie einer Lackierung 3 besteht, wobei auf der freien Seite des Trägermaterials Λ die Klebeschicht 6 zum Aufbringen der Tapete oder des Wandbelages auf eine Wand vorgesehen ist. Das in Bild 2 gezeigte System besteht somit praktisch aus zwei Lagen des Verbundes der Schichten 1 bis 4 bzw. 1 bis 3, die durch einen geprägten, genoppten oder gewellten Zwischenträger 5 aus Papier oder Kunststoff, welcher Luft- oder Gasräume miteinander einschließt, verbunden sind. Hierbei ist es selbstverständlich nicht notwendig, die inneren zur Wand weisenden Lagen dieses Verbundsystems mit der optisch wirkenden Lackschicht 4 zu versehen. Unter dfesen Gesichtspunkten wird außer der thermischen Reflexion auch die thermisch« Leitfähigkeit verhindert, sodaß auch die Wärmeleitung in die Wand wesentlich abnimmt.

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"Durch die vorstehend beschrietene Tapete wird eine Tapete bzw. ein Wandbelag mit Farbstoffauflage geschaffen, die bzw, der eine Reflexion von IR-Strahlung von über 60 % aufweist. Die bisher biskannten Tapeten mit Färbst off auf lage wiesen höchstens eine Reflexion der IR-Strahlung von 5 - Λ0 % auf."

Claims

1. Wärmereflektierende Tapete bz-v?* Wandbelag mit einem gegebenenfalls mit Kleber versehenen Trägermaterial aus Papier oder Kunststoff, das ein- oder beidseitig mit einer dünnen Metallschicht bedampft und mit eine? Lack se hut ζ schicht · abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß

a) die Metallschicht (2), die auf dem Trägermaterial (1) aufgebracht ist und zur Reflexion der Infrarot-(Wärme-) Strahlungen dient, dünner als 50 nm ist,

b) daß eine die Metallschicht (2) vor Korrosion schützende und/oder haftvermittelnde Lackschutzschicht (3) von einigen >um Dicke auf die Metallschicht (2) aufgebracht ist,

c) daß auf der Lackschutzschicht eine Lackierung (4) von einigen 10 /um Dicke, die im VJellenlängenbereich von 4 bis 20 /um weitgehend transparent ist, im Bereich X = 0,4 bis 0,8 /um jedoch farbig erscheint, aufgebracht ist und

d) daß die Metallschicht (2) nach dem Aufbringen durch einen nachfolgenden Streck- oder Verformungspr-ozeß der (Prägerfolie (1) so gedehnt wird, daß aufgrund der hierdurch gebildeten Haarrisse die Plächenleitfähigkeit der Metallschicht praktisch unwirksam wird.

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2. Wärmereflektier en de Tapete nach .Anspruch. 1, dadurch gekenn ζ eichn et, daß die infrarot-durchlassige aber licht-undurchlässige Lackierung (4) aus einem infrarotdurchlässigen Kunststoff besteht, in dem nur sichtbares Licht absorbierende Farbstoffe gelöst sind.

3- Wärmereflektierende Tapete nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die infrarot-äurchlässige aber licht-undurchlässige Lackierung (4) aus einer infrarotdurchlässigen Kunststoffschicht (4) besteht, iü die in an sich bekannter Weise im sichtoptischen Bereich farbig wirkende Pigmente eingebettet sind.

4. Wärmereflektierende Tapete nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (1) auf eine geprägte, genoppte bzw. gev;ellte, aus thermisch isolierendem Material bestehende Bahn

(5) die Lufträume einschließt und auf der Befestigungsseite eine Klebschicht trägt, aufgebracht ist.

5· Wärmereflektierende Tapete nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Lagen des Trägermaterials (1) durch geprägte, genoppte oder gewellte Zwischenträger aus Papier oder Kunststoff, welche Luft- oder Gasräume einschließen, miteinander verbunden sind.