DE102005058544A1 - Montage-Vorrichtung (Kragen) für flexible Kunststoff-Beschläge an Pferdehufen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten eines Kunststoff-Beschlages am Pferdehuf mittels eines Montagekragens mit anklebbaren Laschen. Die einzelnen Laschen des Montagekragens sind durch eine durchgehende Schiene miteinander verbunden und der Montagekragen ist im Bereich der durchgehenden Schiene an einer Außenumfangsfläche des Beschlags mittels einer Schweißverbindung angeordnet.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs I.
- Will man heute einen Kunststoff Beschlag an einen Pferdehuf anbringen, so hat man entweder die Möglichkeit, diesen wie ein herkömmliches Hufeisen aufzunageln, oder man entscheidet sich für eine Montage mit Klebstoff.
- Bei dieser Art der Anbringung des Hufschutzes wird das Hufhorn im Normalfall nicht beschädigt!
- Der Kunststoffbeschlag für Pferde an sich (egal, welcher Hersteller!) ist nicht, wie ein Hufeisen, thermisch und mechanisch auf einem Amboß verformbar. Er muß mit einer Stichsäge, Einhand-Winkelschleifer, oder einer Huf-Raspel an die exakte Form des Pferdehufes angepaßt werden. Dies erklärt auch, warum er nicht mit einer Montage-Vorrichtung ("Kragen", oder auch Kleblaschen) gleich in einem Stück hergestellt werden kann. Diese muß also immer nachträglich angebracht werden.
- Hier konnte bisher auf mehrere, unterschiedliche Montage-Prinzipien zurückgegriffen werden: Bei dem ersten wird eine Art Montage-Kragen (z.Bsp.Fa. Dallmer!) auf den Hufschutz aufgeschraubt. Der Kragen besteht aus einer, der Form der vorderen Hufwand nachempfundenen Halbschale aus Kunststoff. Diese Halbschale legt sich im Idealfall parallel an die vordere Hufwand an.
- In der horizontalen Ebene ist die Halbschale an ein flaches Stück Kunststoff angesetzt, welches in Form und Stärke des Materials an ein allseits bekanntes, klassisches Hufeisen erinnert.
- Der auf den Beschlag montierte Kragen ist dann mit dem beigefügten 2-Komponenten-Kleber an den hochgehaltenen Pferdehuf anzukleben. (z.B. Patent Nr.
DE 20 2005 010 360 U1 ) - Bei der zweiten Methode werden einzelne Kunststoff-Laschen an den unteren, breiteren Enden an den, auf die jeweilige Hufgröße zugerichteten Beschlag geschweißt. Dies geschieht durch Erhitzung der Lasche an besagter Stelle, und des Beschlages bis auf Schmelztemperatur des Kunststoff Materials. Dieser Verbund aus einzeln angeschweißten Klebelaschen und Beschlag kann nun einzeln mit Kleber (2K-Epoxidharz oder 1K-Acrylatkleber) am Pferdehuf befestigt werden. (Fa. Hippoplast und diverse andere Hersteller!)
- Beide o.g. Arten der Montage haben entscheidende Nachteile:
Bei der Verklebung mit 2K-Epoxidharz-Kleber muß der Anwender selbst oder ein Helfer, den Pferdehuf bis zur endgültigen Aushärtung des Klebers "aufhalten". Ein Verschieben des Beschlages, wenn auch nur minimal, hat die Zunichtemachung der Klebeverbindung zur Folge. Das "Aufhalten" ist aber für beide, also Pferd und" Aufhalter" eigentlich sehr anstrengend, an der Hinterhand des Pferdes u.U. sogar gefährlich. Die gängigen Epoxidharz-Kleber brauchen aber mindestens 1 Minute zum Aushärten, hinzu kommen die relativ hohen Kosten des Materials. Die Kosten der "Montage-Kragen" zum Aufschrauben auf den Beschlag (Fa.Dallmer) sind ebenfalls verhältnismäßig hoch. Auch braucht man hier viele verschiedene Größen, da ein in drei Ebenen vorproduziertes Objekt (Kragenschale mit der angesetzten "Schraub-Ebene") nicht an alle Hufgrößen angepaßt werden kann. Die mechanische Verformbarkeit ist hier sehr begrenzt. - Bei der Methode mit den am Beschlag angeschweißten Kunststoff-Laschen ist nun wieder der Zeitaufwand sehr hoch, weil jede der bis zu 10 Laschen einzeln an den Beschlag angebracht werden muß. Hier kommt man nicht ohne die Verwendung einer Zange zum Festhalten der Lasche aus. Selbst dicke Lederhandschuhe werden unangenehm heiß bei dem Schweißvorgang, sollte keine Zange verwendet werden.
- Es können hier die Laschen zwar nun auch am abgesetzten Huf an selbigen angeklebt werden, den hohen Zeitaufwand beim Schweißen macht aber selbst der hier nun verwendbare, "schnellere" 1K-Acrylatkeber nicht wieder wett.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vereinfachung der beiden gängigen Herstellungs- und Montageverfahren für geklebten Kunststoff-Beschlag am Pferdehuf herbeizuführen. Eine leichtere und schnellere Anbringung des Beschlages soll hiermit ermöglicht werden.
- Diese Aufgabe wird durch eine Montage-Vorrichtung mit dem Merkmalen des Anspruchs I gelöst.
- Die "Montage-Vorrichtung" vereinigt in sich die Vorteile der Anwenderfreundlichkeit, der relativ geringen Herstellungs- und Beschaffungskosten und nicht zuletzt der fast universellen Verwendbarkeit. Sie ist mit allen Kunststoffbeschlags-Fabrikaten kombinierbar, sofern sie aus dem gleichen Material wie die Montage-Vorrichtung hergestellt sind). Durch die Aneinanderreihung vieler einzelner Klebelaschen in einer Ebene und des einfachen Einsatzes von Wärmeenergie bei der Anbringung des Vorrichtung am Beschlag, kann auf zeitraubendes, kompliziertes Ankleben oder umständliches Anschrauben der o.g. Vorrichtung verzichtet werden. Durch die Verschweißung verschmelzen die beiden Teile (Beschlag und Montage-Vorrichtung) zu einer untrennbaren Einheit und halten jeder Belastung im Reitbetrieb stand.
- Hinzu kommt noch die "Pferdefreundlichkeit" beim Ankleben am Pferdehuf: Der fertig zugerichtete Beschlag mit angeschweißter Montage-Vorrichtung kann nun bei "abgestelltem" Huf an denselben angebracht werden, da hier mit schnellem 1K-Acrylatkleber gearbeitet wird. Sind nur drei der Laschen angeklebt, kann der Beschlag nicht mehr verrutschen. Das Pferd kann also auch einmal einen Schritt machen, ohne die Verklebung zu zerstören, wie das bei 2 Komponenten-Kleber der Fall wäre.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnungsserie im Anschluß dargestellt, des weiteren ist der Aufbau der Vorrichtung aus den Handskizzen genau erkennbar:
-
1 verdeutlicht die Art der Anbringung der Vorrichtung (1 ) am Kunststoff-Beschlag (2 ). Je nach Größe des Pferdehufes ist deren Länge universell anpassbar. Die übrigbleibenden Stücke können aufbewahrt und z.Bsp. für Sonderfälle im huforthopädischen Bereich verwendet werden. Der Kunststoffbeschlag kommt dann zwar zum Einsatz, je nach Krankheit oder Verletzung dürfen aber bestimmte Bereiche der Hufwand nicht beklebt werden. Hier kann man dann die gesammelten "Abfallstücke" der Vorrichtungen verwenden und individuell am Beschlag anschweißen. - Bei
2 ist zu erkennen, wie der Beschlag (2 ) und die Montage-Vorrichtung (1 ) miteinander verschweißt werden sollen. Hierbei ist nur ein einfaches Heißluftgebläse (3 ) vonnöten, mit welchem die beiden Objekte an den vorgesehenen Stellen bis zum Schmelzpunkt des Materials erhitzt werden. Die Form und Winkelung der Laschen bleibt erhalten, weil hier mit einer Reduzierdüse auf dem Heißluftgebläse (3 ) gearbeitet wird. -
3 zeigt, wie der Beschlag (2 ) über die Vorrichtung (1 ) gerollt wird. Ist einmal das Gleichgewicht zwischen gleichzeitigem Erwärmen und Abrollen gefunden, gestaltet sich das "Schweißen" kinderleicht. Sollte es dennoch einmal eine Fehlstelle geben, ist diese sehr leicht zu beseitigen: Einfach noch einmal an der zu reparierenden Stelle erwärmen, andrücken und ein wenig abkühlen lassen: Fertig! -
4 .: Das schnelle Abkühlen des mit der Vorrichtung (1 ) verschweißten Beschlages (2 ) geschieht am besten mit kaltem Wasser (7 ). Dies ermöglicht ein zügiges Arbeiten! -
5 : Die fertige Kombination (4 ) der beiden Komponenten [bestehend aus Vorrichtung (1 ) und Beschlag (2 )] am Pferdehuf (5 ) anzubringen, gestaltet sich als eine für Mensch und Tier angenehme Prozedur. Das Pferd kann dabei auf allen Beinen stehen bleiben, der Anwender hat es leicht den Kleber (6 ) aufzutragen. Der Klebestoff bindet innerhalb von Sekundenbruchteilen ab, es kann wiederum sehr zügig gearbeitet werden. Sind drei Laschen angeklebt (Mitte, links außen und rechts außen) kann der Beschlag nicht mehr verrutschen. Das Pferd kann den Fuß jetzt ruhig auch einmal anheben!
Claims (1)
- Vorrichtung zum Halten eines Kunststoff-Beschlages am Pferdehuf mittels anklebbarer Laschen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Laschen durch eine durchgehende "Schiene" miteinander verbunden sind.
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