DE102014001508B4 - Vorrichtung zum Herstellen eines Schutzes für einen Huf - Google Patents

Vorrichtung zum Herstellen eines Schutzes für einen Huf Download PDF

Info

Publication number
DE102014001508B4
DE102014001508B4 DE102014001508.4A DE102014001508A DE102014001508B4 DE 102014001508 B4 DE102014001508 B4 DE 102014001508B4 DE 102014001508 A DE102014001508 A DE 102014001508A DE 102014001508 B4 DE102014001508 B4 DE 102014001508B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
blank
horseshoe
hoof
scanner
protection
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE102014001508.4A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102014001508A1 (de
Inventor
gleich Patentinhaber Erfinder
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE102014001508.4A priority Critical patent/DE102014001508B4/de
Publication of DE102014001508A1 publication Critical patent/DE102014001508A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102014001508B4 publication Critical patent/DE102014001508B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01LSHOEING OF ANIMALS
    • A01L11/00Farriers' tools and appliances

Abstract

Vorrichtung zum Herstellen eines Schutzes für einen Huf mit einem Flachbett-Scanner (1), der eine Scheibe (9) mit Sicherheitsglas aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachbett-Scanner (1) eine netzunabhängige Stromversorgung (10) aufweist und die Vorrichtung eine Kombination aus einem Thermoshaper und/oder einer Fräseinrichtung aufweist, sodass die Form des Hufes mit dem Scanner (1) ermittelt werden kann und mit den Daten des Scanners (1) ein Kunststoffschutz (53) hergestellt werden kann, der an den Huf angepasst ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines Schutzes für einen Huf.
  • Seit Jahrhunderten werden Sport-, Freizeit- und Arbeitspferde mit Eisen bzw. Stahl beschlagen, um den Huf vor Verletzungen zu schützen. Da der Huf wächst, müssen Pferdehufe in der Regel 6 - 8 Mal pro Jahr von einem professionellen Hufschmid gereinigt, gekürzt und neu beschlagen werden. Der Hufschmid passt die Hufeisen bei jedem Wechsel in einer Esse bei hoher Temperatur an und befestigt das Hufeisen am Huf mit Stahlnägeln.
  • Seit ca. zwanzig Jahren werden zum Teil auch neue Materialien und Techniken wie Aluminium oder Kunststoffe oder auch Kombinationen dieser Materialien als Ersatz für Eisen angewandt. Kunststoffschuhe sind aber für große und schwere Pferde oder für Pferde mit unebenen Hufen nicht geeignet. Außerdem sind sie nicht anpassungsfähig, was den Halt des Schuhs bei Belastung stark beeinträchtigt.
  • Die DE 40 27 057 A1 zeigt ein Verfahren zum Herstellen eines Schutzes für einen Huf, bei dem mit einem Scanner die Form des Hufes elektro-optisch abgetastet wird und mit den Daten des Scanners ein Kunststoffschutz hergestellt wird, der an den Huf an. Eine Vorrichtung für ein derartiges Verfahren zeigt die US 2010/ 0 276 163 A1.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine neue Technik bereitzustellen, um Hufe insbesondere von Pferden langfristig auf effiziente und präzise Art und Weise zu schützen.
  • Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Die Erfindung betrifft somit eine Vorrichtung für ein Verfahren zur Herstellung eines individuellen Schutzes für einen Huf. Bei diesem Verfahren wird zunächst der Huf gescannt und dann auf der Grundlage der gescannten Daten ein Rohling eines Hufeisens ausgewählt oder hergestellt, der anschließend noch individuell nachbearbeitet werden kann.
  • Das Verfahren wird daher dadurch weiter gebildet, dass der Kunststoffschutz aus einem Hufeisenrohling hergestellt ist. Für verschiedene Einsatzzwecke sind über tausend Hufeisenrohlinge bekannt. Durch das Scannen des Hufes wird ein Datensatz bereitgestellt, der es dem Hufschmid erleichtert, den optimalen Hufeisenrohling auszuwählen.
  • Ein derartiger Hufeisenrohling kann auch beispielsweise eine Kunststoffplatte sein, aus der auf der Grundlage der mit dem Scanner ermittelten Daten ein hufeisenförmiger Kunststoffschutz herausgeschnitten wird. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Hufeisenrohling bereits eine hufeisenförmige Grundform aufweist. Der Rohling kann dann aus einer Vielzahl zur Verfügung stehende Rohlinge ausgewählt werden und gegebenenfalls noch nachbearbeitet werden.
  • Wenn im Rahmen der Anmeldung von einem Hufeisen gesprochen wird, dann wird damit auf die Hufeisenform verwiesen. Ein Hufeisen muss daher nicht aus Eisen bestehen sondern kann auch ein Kunststoffbeschlag sein.
  • Eine Nachbearbeitung kann im Rahmen eines spanabhebenden Verfahrens durchgeführt werden. Sofern der Rohling eine Übergröße hat - und dies kann bei einer geeigneten Auswahl eines Rohlings berücksichtigt werden -, ist es vorteilhaft, wenn der Hufeisenrohling mit einem Fräser an den Stellen bearbeitet wird, an denen eine Übergröße vorliegt. An Stelle eines Fräsers können auch Schneideinrichtungen wie eine Säge oder ein heißer Draht verwendet werden, um den Rohling zu beschneiden.
  • Insbesondere wenn die Form des Hufeisenrohlings nicht vollständig der gewünschten Form entspricht, ist es vorteilhaft, wenn der Hufeisenrohling in einer Esse oder einem Gasofen erwärmt und durch Druck verformt wird.
  • Je nach ermitteltem Datensatz und zur Verfügung stehenden Hufeisenrohlingsformen kann bei dem Verfahren nur mit einer spanabhebenden Bearbeitung der Rohling in die als Kunststoffschutz benötigte Endform gebracht werden.
  • Alternativ kann ein Rohling so ausgewählt werden, dass er nur durch Verformung nach Erwärmung in die Endform gebracht wird.
  • Letztlich können auch Fräsen und Thermoformen kombiniert werden, um einen Hufeisenrohling in die Endform zu bringen.
  • Insbesondere wenn eine Verformung unter Wärme beabsichtigt ist, ist es vorteilhaft, wenn der Hufeisenrohling aus einem thermoplastischen Polymer wie vorzugsweise TPU hergestellt ist. Die Härte des Kunststoffs kann nach Bedarf angepasst werden. Die thermische Anpassung des Kunststoffrohlings entspricht dem Schmieden bei Eisenhufen und kann mit einem tragbaren Thermoshaper in der Größer einer Aktentasche vorgenommen werden. Der Scanner ermöglicht eine exakte Anpassung des Kunststoffschutzes an die ermittelte Form des Hufes. Der Scanner kann dabei zumindest die auf eine ebene Fläche projizierte Formgebung des Hufes ermitteln. Vorzugsweise wird mit dem Scanner auch die dreidimensionale Form der Unterseite des Hufes ermittelt.
  • Um die Auswahl eines Rohlings zu erleichtern wird vorgeschlagen, dass die Hufeisenrohlinge in unterschiedlichen Farben gefertigt werden. Dabei kann die Farbgebung sowohl auf die Form als auch auf die Härte des Kunststoffs verweisen.
  • Das Kunststoffmaterial, das für die thermoplastische Verformung ausgelegt ist, kann nach der Formgebung nochmals soweit erwärmt werden, dass es sich bei einem Anpressen an den Huf noch weiter verformt, um sich insbesondere noch an spezielle Oberflächenstrukturen des Hufes anzupassen. Diese Warmanpassung kann bei einem thermoplastischen Polymer, insbesondere bei einer Beschichtung mit einem Kleber, der vorzugweise Wärme aktiviert ist, helfen, den Kunststoffschutz optimal angepasst an den Huf anzukleben.
  • Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Vorrichtung mit einem Flachbrettscanner vorgeschlagen, der eine Scheibe mit Sicherheitsglasmaximal 400 cm2 Fläche und einer netzunabhängigen Stromversorgung vorgeschlagen. Die Scheibe des Scanners ist vorzugsweise quadratisch und kann eine Größe von 250 × 250 bis 300 × 300 mm2 aufweisen. Die Fläche liegt somit unter 1000 mm2. Der relativ kleine Scanner und die netzunabhängige Stromversorgung ermöglichen es, den Scanner als tragbare Einrichtung insbesondere in einem Aktentaschenformat bereitzustellen.
  • Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung einen Datenspeicher für das Hinterlegen von verschiedenen Formen von Hufeisenrohlingen und eine Vergleichseinrichtung zur Auswahl mindestens eines dem gescannten Bild ähnlichen Hufeisenrohlings aufweist. Dies ermöglicht es mit dem Scanner die Formgebung des Hufeisens zu ermitteln und über einen Vergleich mit hinterlegten Hufeisenrohlingsformen einen besonders gut passenden Hufeisenrohling auszuwählen, der möglichst wenig nachbehandelt werden muss oder besonders einfach mit einem Thermoshaper und/oder einer Fräseinrichtung nachbehandelt werden kann.
  • Als Thermoshaper wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, die eine Halteeinrichtung für einen Hufeisenrohling, eine Erwärmungseinrichtung für den in der Halteeinrichtung gehaltenen Hufeisenrohling und eine Verformungseinrichtung zum Aufbringen einer Druckkraft auf den gehaltenen Hufeisenrohling aufweist. Dabei kann die Halteeinrichtung auch gleichzeitig als Verformungseinrichtung dienen, indem die den Hufeisenrohling haltenden Elemente eine Einrichtung aufweisen, mit der die Position der Elemente verändert werden kann.
  • Die Bearbeitung des Rohlings mittels eines Fräsers ermöglicht eine Vorrichtung mit einer Halteeinrichtung für einen Hufeisenrohling und einer Fräseinrichtung zur spanabhebenden Bearbeitung des Hufeisenrohlings. Die Fräseinrichtung kann dabei auf zwei orthogonalen Achsen, beispielsweise auf zwei orthogonalen Spindeln, bewegt werden, um den Hufeisenrohling an unterschiedlichen Stellen spanabhebend zu bearbeiten. Alternativ oder kumulativ zur Fräseinrichtung kann auch eine Schneideinrichtung vorgesehen werden.
  • Alle beschriebenen Vorrichtungen sollten leicht tragbar zur Verfügung gestellt werden und weisen daher vorzugsweise einen Tragegriff auf. Die Vorrichtungen können einzeln oder als Kombination zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere ist eine Kombination aus Scanneinrichtung und Thermoshaper und/oder Fräseinrichtung vorteilhaft.
  • Dabei kommunizieren die Vorrichtungen vorzugsweise kabellos miteinander. Für die Kommunikation kann ein Smartphone verwendet werden und/oder es können ein USB-Anschluss, eine Bluetooth- oder eine Infrarotschnittstelle zur Datenübertragung verwendet werden.
  • Die beschriebene neue Technik führt zu einer Schonung der Gelenke von Pferden durch den Ersatz des harten Stahls durch anpassungsfähigen Polymerkunststoff. Dadurch werden die Gelenkprobleme bei Pferden gemildert.
  • Die Arbeit der Hufschmiede wird durch die Bearbeitung von Kunststoffrohlingen anstelle von Stahlhufeisen deutlich erleichtert und der Einsatz der speziellen Vorrichtungen ermöglicht eine Reduktion des Zeitaufwandes beim Hufwechsel. Durch die Verwendung von Klebstoff anstelle von Stahlnägeln oder zur Ergänzung der Befestigung mit Stahlnägeln wird die Gefahr von Hufrissen bei empfindlichen Pferden deutlich reduziert.
  • Ein Ausführungsbeispiel einer Scanneinrichtung und eines Thermoshapers sowie das Prinzip einer Fräs- und einer Verformungseinrichtung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigt
    • 1 eine Seitenansicht eines Scanners,
    • 2 eine Draufsicht auf den in 1 gezeigten Scanner,
    • 3 eine Seitenansicht einer Verformungseinrichtung
    • 4 eine Draufsicht auf die in 3 gezeigte Verformungseinrichtung
    • 5 eine schematische Darstellung einer Biegevorrichtung zum Verformen eines Hufeisenrohlings und
    • 6 eine schematische Darstellung einer Fräsvorrichtung zum Beschneiden eines Hufeisenrohlings.
  • Der Flachbrettscanner 1 hat an seiner Oberseite eine Trittplatte 2 für einen Huf. Diese Trittplatte ist eine Platte aus gehärtetem Glas, die als Sicherheitsglas ausgebildet ist und dadurch bei einem Tritt eines Hufes nicht bricht. Die Scheibe kann als Einscheibensicherheitsglas (ESG) ausgebildet sein und ist vorzugsweise ein Verbund-Sicherheitsglas (VSG). Es kann auch ein Drahtgitter in das Sicherheitsglas eingebunden sein, um seine Stabilität zu erhöhen. Die durch das Drahtgitter verdeckten zu scannenden Bereiche können anschließend über ein Computerprogramm interpoliert werden.
  • An der Vorderseite des Flachbrettscanners 1 sind ein Ladestecker 3 und ein USB-Anschluss 4.
  • Die in 2 gezeigte Draufsicht zeigt ein Display 5, auf dem erkannt wird, was der Scanner aufnimmt oder gescannt hat. Rote, gelbe und grüne Leuchtzeichen 6 geben den Status des Scanners an. Darunter zeigt ein Pfeilsymbol 7 einen Knopf, mit dem der Scannvorgang gestartet werden kann. Letztlich ist ein An/Ausschalter 8 vorgesehen, um den Scanner einzuschalten.
  • Die Scheibe 9 des Scanners 1 ist quadratisch und hat eine Größe von etwa 200 mm × 200 mm bis 300 mm × 300 mm und vorzugsweise etwa 250 × 250 mm während der gesamte Scanner etwa 250 mm × 300 mm als Grundfläche hat. Da im Scanner eine netzunabhängige Stromversorgung vorgesehen ist und an der Seite des Scanners ein Tragegriff 11 angeordnet ist, ist der Scanner leicht transportierbar und einfach in der Praxis einsetzbar.
  • Die gesamte Vorrichtung weist einen Datenspeicher 12 für das Hinterlegen von verschiedenen Formen 13 von Hufeisenrohligen auf. Eine Vergleichseinrichtung 14 ermöglicht eine Auswahl mindestens eines dem gescannten Bild ähnlichen Hufeisenrohlings. Diese auszuwählende Form kann beispielsweise in der Anzeige 5 angezeigt werden.
  • Die Positionierung eines Hufes eines Pferdes auf der Scheibe 9 kann durch eine Anlagefläche 15 erleichtert werden.
  • Die 3 und 4 zeigen eine Verformungseinrichtung 20, an deren Vorderseite eine Buchse 21 zum Aufladen des Gerätes und eine USB Buchse 22 vorgesehen sind. Die Verformungseinrichtung 22 hat beidseitig jeweils einen Griff 23, 24, um die Einrichtung leicht zu halten und zu tragen. An der Oberseite ist eine Haltereinrichtung 25 für einen Hufeisenrohling 26 vorgesehen. Darunter ist eine Erwärmungseinrichtung 27 angeordnet, sodass mit der Erwärmungseinrichtung 27 der Hufeisenrohling 26 erwärmt werden kann. Pfeile 28 deuten die Wirkrichtung einer Verformungseinrichtung 29 an, um eine Druckkraft entsprechend der Richtung der Pfeile 28 auf den gehaltenen Hufeisenrohling 26 auszuüben.
  • Ein Display 30 erlaubt es, die gescannten Daten und die Ist-Form des Hufeisenrohlings 26 zu vergleichen, um über einen Soll-Ist-Vergleich den Verformungsvorgang zu steuern oder nachzuvollziehen.
  • Der aktuelle Status wird durch eine Lampe 31 angezeigt. Das Einschalten der Erwärmungseinrichtung 27 erfolgt über den Schalter 32. Ein aufgebrachter Druck wird über die Anzeige 33 signalisiert und die Anzeige 34 gibt an, wenn der Hufeisenrohling 26 entsprechend den vorher gescannten Daten die richtige Form hat. Der Verformungsvorgang wird durch den Schalter 35 initiiert und mit dem Schalter 36 kann die Vorrichtung an- und ausgeschaltet werden.
  • Mit dem Griff 37 kann eine Abdeckung 38 geöffnet werden, unter der Erwärmungseinrichtung 29, Halteeinrichtung 25 und Verformungseinrichtung 29 angeordnet sind.
  • Ein Beispiel für eine Verformungseinrichtung 29 ist in 5 gezeigt. Sie hat eine Anlagefläche 40 und Wirkhebel 41, mit denen ein Hufeisenrohling 42 verformt wird. Zur Erleichterung der Verformung des Hufeisenrohlings 42 sind im Hufeisenrohling 42 Rillen 43, 44 vorgesehen, in die die Wirkhebel 41 eingreifen, um den Hufeisenrohling 42 zu verformen. Hierzu sind Drehwinkelstellmotoren 45 vorgesehen, die auf eine Scheibe 46 wirken, an der der Winkelhebel 41 angelenkt ist. Eine Drehung am Drehwinkelstellmotor 45 bewirkt somit eine Verdrehung der Scheibe 46 und damit eine Lageveränderung des Teils 41, das wiederum über die Rille 43 mit dem Hufeisenrohling 42 derart in Verbindung steht, dass eine Drehung am Drehwinkelstellmotor 45 zu einer Verformung des Hufeisenrohlings 42 führt. Dadurch kann der Hufeisenrohling 42 entsprechend durch Pfeile 47 angedeuteten Richtung verformt werden.
  • Dies wird deutlich erleichtert, wenn der Hufeisenrohling 42 zuvor mittels einer Erwärmungseinrichtung 27 erwärmt wurde oder während des Verformens durch eine Erwärmungseinrichtung 27 auf einer vordefinierten Temperatur gehalten wird. Der Hufeisenrohling wird somit durch Ziehen und Drücken nach seiner Erwärmung in die gewünschte Form gebracht. Je nach Größe der Rohlinge können die Drehwinkelstellmotoren 45 bereits vor dem Verformen in die geeignete Position gebracht werden. Dies ermöglicht es, die Vielfalt der Rohlinge stark zu reduzieren und damit die enorme Komplexität des Portfolios an Rohlingen zu reduzieren.
  • Neben dem Erwärmen und Verformen kann ein Hufeisenrohling 50 auch in einer Halteeinrichtung 52 gehalten werden und mit einer Fräseinrichtung 51 zur Herstellung eines Kunststoffschutzes 53 bearbeitet werden. Hierzu ist der Fräser 51 im schematisch gezeigten Ausführungsbeispiel auf zwei orthogonal zueinander angeordneten Spindeln 54 und 55 befestigt, um ihn in einer definierten Position am Hufeisenrohling 50 entlang zuführen. Die Spindeln 54 und 55 werden dabei vorzugsweise mit einem 5 Phasen Schrittmotor bewegt, der durch den Pfeil 56 angedeutet ist.
  • In entsprechender Weise kann auch eine Schneideinrichtung bereitgestellt werden, die beispielsweise mit einer Säge oder einem heißen Draht einen Hufeisenrohling beschneidet, um eine individuelle Anpassung zu ermöglichen.
  • Zur Herstellung eines individuell angepassten Kunststoffschutzes 53 für einen Huf eines Pferdes wird der Huf des Pferdes gescannt und die Scannerdaten werden für eine Verformungseinrichtung 29, eine Fräseinrichtung 51 oder eine Schneideinrichtung bereitgestellt. Zur Ermittlung eines geeigneten Rohlings kann auch zunächst das alte Hufeisen gescannt werden, da bereits das alte Hufeisen in der Regel genügend Anhaltspunkte dafür gibt, welcher Rohling ausgewählt werden sollte.
  • Die mit dem Scanner ermittelten Daten werden an die Verformungseinrichtung 29 übermittelt, um mit pressenden oder drückenden Elementen einen Kunststoffrohling 26 in eine Form zu bringen, der der gescannten Sollform weitestgehend entspricht. Dabei kann der Hufeisenrohling durch Druck verformt werden, spanabhebend bearbeitet werden oder beschnitten werden. Insbesondere für die Verformung wird vorgeschlagen, dass der Hufeisenrohling vorher erwärmt wird. Letztlich wird der an den Huf angepasste Kunststoffschutz an den Huf des Pferdes geklebt.
  • Die Anpassung des Rohlings geschieht zunächst auf der Grundlage der gemessenen Daten, die mit dem Scanner ermittelt wurden. Dabei wird darauf geachtet, dass der Kunststoffrohling so bearbeitet wird, dass er optimal an den gesäuberten und ggfs. vorbearbeiteten Huf des Pferdes passt.
  • Der Hufeisenrohling erschließt darüber hinaus die Möglichkeit, das Pferd mit einem Huf zu beschlagen, der orthopädisch wirksam ist. So kann im einfachsten Fall mit dem Huf die Länge eines Pferdebeins ausgeglichen werden, um Gliedmaßenverkürzungen orthopädisch auszugleichen. Der Kunststoffschutz kann jedoch auch im seitlich äußeren Bereich des Hufes eine stärkere Höhe aufweisen als im seitlich nach innen gerichteten Bereich des Hufes. Dadurch wird auf das Bein des Pferdes eine Kraft ausgeübt, die das Kniegelenk des Pferdes zur Innenseite drückt. Mit derartigen orthopädischen Hufen, die wie Schuheinlagen bei Menschen funktionieren, kann auf den Bewegungsablauf des Pferdes eingewirkt werden.
  • Die Herstellung eines Kunststoffschutzes für einen Huf aus einem Hufeisenrohling aus Kunststoff ermöglicht es daher, nicht nur einen Huf zu beschlagen, sondern auch mit einem speziell ausgebildeten Hufeisen ein orthopädisch wirksames Hufeisen zur Verfügung zu stellen.

Claims (7)

  1. Vorrichtung zum Herstellen eines Schutzes für einen Huf mit einem Flachbett-Scanner (1), der eine Scheibe (9) mit Sicherheitsglas aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachbett-Scanner (1) eine netzunabhängige Stromversorgung (10) aufweist und die Vorrichtung eine Kombination aus einem Thermoshaper und/oder einer Fräseinrichtung aufweist, sodass die Form des Hufes mit dem Scanner (1) ermittelt werden kann und mit den Daten des Scanners (1) ein Kunststoffschutz (53) hergestellt werden kann, der an den Huf angepasst ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Datenspeicher (12) für das Hinterlegen von verschiedenen Formen (13) von Hufeisenrohlingen und eine Vergleichseinrichtung (14) zur Auswahl mindestens eines dem gescannten Bild ähnlichen Hufeisenrohlings (26) aufweist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Halteeinrichtung (25, 52) für einen Hufeisenrohling (26, 50) aufweist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Erwärmungseinrichtung (27) für den in der Halteeinrichtung (25) gehaltenen Hufeisenrohling (26) und eine Verformungseinrichtung (29) zum Aufbringen einer Druckkraft auf den gehaltenen Hufeisenrohling (26) aufweist.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Fräseinrichtung (51) zur spanabhebenden Bearbeitung des Hufeisenrohlings (50) aufweist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Schneideinrichtung zur Bearbeitung des Hufeisenrohlings (50) aufweist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Tragegriff (11) aufweist.
DE102014001508.4A 2013-09-18 2014-02-06 Vorrichtung zum Herstellen eines Schutzes für einen Huf Active DE102014001508B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102014001508.4A DE102014001508B4 (de) 2013-09-18 2014-02-06 Vorrichtung zum Herstellen eines Schutzes für einen Huf

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102013015432 2013-09-18
DE102013015432.4 2013-09-18
DE102014001508.4A DE102014001508B4 (de) 2013-09-18 2014-02-06 Vorrichtung zum Herstellen eines Schutzes für einen Huf

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102014001508A1 DE102014001508A1 (de) 2015-04-02
DE102014001508B4 true DE102014001508B4 (de) 2022-10-27

Family

ID=52673146

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102014001508.4A Active DE102014001508B4 (de) 2013-09-18 2014-02-06 Vorrichtung zum Herstellen eines Schutzes für einen Huf

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102014001508B4 (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR3052335B1 (fr) * 2016-06-10 2018-12-07 Value Feet Procede de fabrication d'un fer a cheval

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4027057A1 (de) 1990-08-27 1992-03-05 Andreas Baur Verfahren zur herstellung eines hufbeschlags
DE29517146U1 (de) 1995-10-30 1996-01-04 Priebe Arnold Dipl Ing Gerät zur optisch-elektronischen Abtastung weitestgehend ebener Objekte, Dokumente, Vorlagen usw. zur Weiterverarbeitung in der EDV
US20100276163A1 (en) 2009-04-30 2010-11-04 Christopher Berghorn Fiber Reinforced Polymer Horseshoe
DE102010002913A1 (de) 2010-03-16 2011-09-22 Medi Gmbh & Co. Kg Verfahren und Anordnung zur Anpassung von sensomotorischen Einlagen mit Stimulationselementen

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4027057A1 (de) 1990-08-27 1992-03-05 Andreas Baur Verfahren zur herstellung eines hufbeschlags
DE29517146U1 (de) 1995-10-30 1996-01-04 Priebe Arnold Dipl Ing Gerät zur optisch-elektronischen Abtastung weitestgehend ebener Objekte, Dokumente, Vorlagen usw. zur Weiterverarbeitung in der EDV
US20100276163A1 (en) 2009-04-30 2010-11-04 Christopher Berghorn Fiber Reinforced Polymer Horseshoe
DE102010002913A1 (de) 2010-03-16 2011-09-22 Medi Gmbh & Co. Kg Verfahren und Anordnung zur Anpassung von sensomotorischen Einlagen mit Stimulationselementen

Also Published As

Publication number Publication date
DE102014001508A1 (de) 2015-04-02

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE202013012460U1 (de) Digitale Bisslinienerstellung für die Schuhmontage
EP0545961B1 (de) Verfahren zur herstellung eines hufbeschlages
DE102014001508B4 (de) Vorrichtung zum Herstellen eines Schutzes für einen Huf
EP0178597B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Schuhwerk
EP4061293B1 (de) Verfahren zum erstellen eines 3 d-scans
EP2783655A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Positionieren von Brackets
DE102004022158A1 (de) Schablone, Baukastensystem und Verfahren für die Herstellung orthopädischer Schuh- und/oder Einbaueinlagen sowie orthopädische Schuh- und/oder Einbaueinlagen
WO2017178050A1 (de) Medizinischer strahlenprotektor und seine herstellung
DE675293C (de) Vorrichtung zum Zwicken der Endteile von Schuhen
DE102008025364A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Anreißen der idealen Sohlenebene am Pferdehuf
DE102017012288B3 (de) Kiteboardbindung und Verfahren zur Herstellung einer Kiteboardbindung
EP1810585B1 (de) Vorrichtung zum Messen und Abformen des Fusses und zur Herstellung von Einlagen, Einlagesohlen oder Fussbetten
DE102018119078A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Dentalbauteils
WO2017137301A1 (de) Verfahren zur herstellung eines schuhmodells
DE102023102474A1 (de) Halbzeug, Schablonenteil, Schuheinlage, Vorrichtung und Verfahren zum Fertigen eines solchen Halbzeugs, sowie Verwendung eines Körpers eines Schablonenteils
DE846892C (de) Den Fuss stuetzende Schuheinlage und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE202006001178U1 (de) Vorrichtung zum Messen und Abformen des Fusses und zur Herstellung von Einlagen, Einlegesohlen oder Fußbetten
DE1785188A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Schuhen und Maschine zur Durchfuehrung des Verfahrens
DE102007014747A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Struktur zur Verwendung als Orthese
DE3624490A1 (de) Vorrichtung und verfahren zum ausstanzen eines stanzteils aus einem werkstueck
DE10212284A1 (de) Vorrichtung zum Ausschneiden von Zuschnitten
DE102014109388A1 (de) System und Verfahren zur Erstellung einer Schuheinlage
DE102017004194A1 (de) Kiteboardbindung und Verfahren Zur Herstellung einer Kiteboardbindung
DE675768C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von aus Kautschuk und Gewebe bestehenden ebenflaechigen Gegenstaenden mit erhaben gemusterter Oberflaeche
DE3114534A1 (de) Verfahren zur herstellung einer schuheinlage, insbesondere einer orthopaedischen schuheinlage und eine nach diesem verfahren hergestellte schuheinlage

Legal Events

Date Code Title Description
R163 Identified publications notified
R082 Change of representative

Representative=s name: PATENTANWALTSKANZLEI LIERMANN-CASTELL, DE

R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final