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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Stand der
Technik
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Will
man heute einen Kunststoff-Beschlag an einen Pferdehuf anbringen,
so hat man entweder die Möglichkeit,
diesen wie ein herkömmliches
Hufeisen aufzunageln oder man entscheidet sich für eine Montage mit Klebstoff.
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Bei
dieser Art der Anbringung des Hufschutzes wird das Hufhorn im Normalfall
nicht beschädigt.
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Der
Kunststoffbeschlag für
Pferde an sich, unabhängig
vom Hersteller, ist nicht, wie ein Hufeisen, thermisch und mechanisch
auf einem Amboss verformbar. Er muss mit einer Stichsäge, mit
einem Einhand-Winkelschleifer oder mit einer Huf-Raspel an die exakte
Form des Pferdehufes angepasst werden. Dies erklärt auch, warum er nicht gleich
mit einer Montage-Vorrichtung, also mit einem Kragen oder auch mit
Kleblaschen in einem Stück
hergestellt werden kann. Diese Montage-Vorrichtung muss also immer
nachträglich
angebracht werden.
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Hier
konnte bisher auf mehrere, unterschiedliche Montage-Prinzipien zurückgegriffen
werden: Bei dem ersten wird eine Art Montage-Kragen z.B. der Fa.
Dallmer auf den Hufschutz aufgeschraubt. Der Kragen besteht aus
einer der Form der vorderen Hufwand nachempfundenen Halbschale aus
Kunststoff. Diese Halbschale legt sich im Idealfall parallel an
die vordere Hufwand an.
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In
der horizontalen Ebene ist die Halbschale an ein flaches Stück Kunststoff
angesetzt, welches in Form und Stärke des Materials an ein allseits
bekanntes, klassisches Hufeisen erinnert.
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Der
auf den Beschlag montierte Kragen ist dann mit dem beigefügten 2-Komponenten-Kleber
an den hochgehaltenen Pferdehuf anzukleben, siehe z.B.
DE 20 2005 010 360 U1 .
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Bei
der zweiten Methode werden einzelne Kunststoff Laschen an den unteren,
breiteren Enden an den, auf die jeweilige Hufgröße zugerichteten Beschlag geschweißt. Dies
geschieht durch Erhitzung der Lasche an besagter Stelle, und des
Beschlages bis auf Schmelztemperatur des Kunststoff-Materials. Dieser
Verbund aus einzeln angeschweißten
Klebelaschen und Beschlag kann nun einzeln mit Kleber, etwa 2K-Epoxidharz oder 1K-Acrylatkleber,
am Pferdehuf befestigt werden, so etwa bei der Fa. Hippoplast und
diversen anderen Herstellern.
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Beide
o.g. Arten der Montage haben entscheidende Nachteile:
Bei der
Verklebung mit 2K-Epoxidharz-Kleber muss der Anwender selbst oder
ein Helfer, den Pferdehuf bis zur endgültigen Aushärtung des Klebers aufhalten.
Ein Verschieben des Beschlages, wenn auch nur minimal, hat die Zunichtemachung
der Klebeverbindung zur Folge. Das Aufhalten des Pferdehufs ist aber
für beide,
also Pferd und Aufhalter, eigentlich sehr anstrengend, an der Hinterhand
des Pferdes u.U. sogar gefährlich.
Die gängigen
Epoxidharz-Kleber brauchen aber mindestens 1 Minute zum Aushärten, hinzu
kommen die relativ hohen Kosten des Materials. Die Kosten der Montage-Kragen
zum Aufschrauben auf den Beschlag sind ebenfalls verhältnismäßig hoch.
Auch braucht man hier viele verschiedene Größen, da ein in drei Ebenen
vorproduziertes Objekt, nämlich
die Kragenschale mit der angesetzten Schraub-Ebene, nicht an alle
Hufgrößen angepasst
werden kann. Die mechanische Verformbarkeit ist hier sehr begrenzt.
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Bei
der Methode mit den am Beschlag angeschweißten Kunststoff-Laschen ist
nun wieder der Zeitaufwand sehr hoch, weil jede der bis zu 10 Laschen
einzeln an den Beschlag angebracht werden muss. Hier kommt man nicht
ohne die Verwendung einer Zange zum Festhalten der Lasche aus. Selbst dicke
Lederhandschuhe werden unangenehm heiß bei dem Schweißvorgang,
sollte keine Zange verwendet werden.
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Es
können
hier die Laschen zwar nun auch am abgesetzten Huf an selbigen angeklebt
werden, den hohen Zeitaufwand beim Schweißen macht aber selbst der hier
nun verwendbare, schnellere 1K-Acrylatkeber nicht wieder wett.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vereinfachung der beiden gängigen Herstellungs-
und Montageverfahren für
geklebten Kunststoff-Beschlag am Pferdehuf herbeizuführen. Eine
leichtere und schnellere Anbringung des Beschlages soll hiermit
ermöglicht
werden.
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Offenbarung
der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird durch eine Montage-Vorrichtung mit dem Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Montage-Vorrichtung vereinigt in sich die Vorteile der Anwenderfreundlichkeit,
der relativ geringen Herstellungs- und Beschaffungskosten und nicht zuletzt
der fast universellen Verwendbarkeit. Sie ist mit allen Kunststoffbeschlags-Fabrikaten
kombinierbar, sofern sie aus dem gleichen Material wie die Montage-Vorrichtung
hergestellt sind). Durch die Aneinanderreihung vieler einzelner
Klebelaschen in einer Ebene und des einfachen Einsatzes von Wärmeenergie
bei der Anbringung des Vorrichtung am Beschlag, kann auf zeitraubendes,
kompliziertes Ankleben oder um ständliches
Anschrauben der o.g. Vorrichtung verzichtet werden. Durch die Verschweißung verschmelzen
die beiden Teile (Beschlag und Montage-Vorrichtung) zu einer untrennbaren
Einheit und halten jeder Belastung im Reitbetrieb stand.
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Hinzu
kommt noch die "Pferdefreundlichkeit" beim Ankleben am
Pferdehuf: Der fertig zugerichtete Beschlag mit angeschweißter Montage-Vorrichtung kann
nun bei "abgestelltem" Huf an denselben
angebracht werden, da hier mit schnellem 1K-Acrylatkleber gearbeitet
wird. Sind nur drei der Laschen angeklebt, kann der Beschlag nicht
mehr verrutschen. Das Pferd kann also auch einmal einen Schritt
machen, ohne die Verklebung zu zerstören, wie das bei 2 Komponenten-
Kleber der Fall wäre.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
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1 verdeutlicht
die Art der Anbringung einer Vorrichtung an einem Kunststoff-Beschlag;
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2 den
Beschlag und die Montage-Vorrichtung, die miteinander verschweißt werden
sollen;
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3 den
Beschlag, der über
die Vorrichtung gerollt wird;
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4 das
Abkühlen
des mit der Vorrichtung verschweißten Beschlages;
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5 die
Anbringung der fertigen Kombination am Pferdehuf.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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Der
Aufbau der Vorrichtung ist aus den Handskizzen der Zeichnung genau
erkennbar.
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1 verdeutlicht
die Art der Anbringung der Vorrichtung (1) am Kunststoff-Beschlag
(2). Je nach Größe des Pferdehufes
ist deren Länge
universell anpassbar. Die übrigbleibenden
Stücke
können
aufbewahrt und z.B. für
Sonderfälle
im huforthopädischen
Bereich verwendet werden. Der Kunststoffbeschlag kommt dann zwar
zum Einsatz, je nach Krankheit oder Verletzung dürfen aber bestimmte Bereiche der
Hufwand nicht beklebt werden. Hier kann man dann die gesammelten
Abfallstücke
der Vorrichtungen verwenden und individuell am Beschlag anschweißen.
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Bei 2 ist
zu erkennen, wie der Beschlag (2) und die Montage-Vorrichtung
(1) miteinander verschweißt werden sollen. Hierbei ist
nur ein einfaches Heißluftgebläse (3)
vonnöten,
mit welchem die beiden Objekte an den vorgesehenen Stellen bis zum Schmelzpunkt
des Materials erhitzt werden. Die Form und Winkelung der Laschen
bleibt erhalten, weil hier mit einer Reduzierdüse auf dem Heißluftgebläse (3)
gearbeitet wird.
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3 zeigt,
wie der Beschlag (2) über
die Vorrichtung (1) gerollt wird. Ist einmal das Gleichgewicht
zwischen gleichzeitigem Erwärmen
und Abrollen gefunden, gestaltet sich das "Schweißen" kinderleicht. Sollte es dennoch einmal
eine Fehlstelle geben, ist diese sehr leicht zu beseitigen: Einfach
noch einmal an der zu reparierenden Stelle erwärmen, andrücken und ein wenig abkühlen lassen:
Fertig!
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4:
Das schnelle Abkühlen
des mit der Vorrichtung (1) verschweißten Beschlages (2)
geschieht am besten mit kaltem Wasser (7). Dies ermöglicht ein
zügiges
Arbeiten!
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5:
Die fertige Kombination (4) der beiden Komponenten, bestehend
aus Vorrichtung (1) und Beschlag (2), am Pferdehuf
(5) anzubringen, gestaltet sich als eine für Mensch
und Tier angenehme Prozedur. Das Pferd kann dabei auf allen Beinen
stehen bleiben, der Anwender hat es leicht den Kleber (6) aufzutragen.
Der Klebestoff bindet innerhalb von Sekundenbruchteilen ab, es kann
wiederum sehr zügig gearbeitet
werden. Sind drei Laschen angeklebt (Mitte, links außen und
rechts außen)
kann der Beschlag nicht mehr verrutschen. Das Pferd kann den Fuß jetzt ruhig
auch einmal anheben!