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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Halbleitervorrichtung mit einer
selbstjustiert hergestellten Länge
eines aktiven Kanals und insbesondere ein Verfahren zur selbstjustierten
Herstellung eines aktiven Kanals durch Diffusion.
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Die
immer voranschreitenden Zielsetzungen für hochintegrierte Schaltkreise
in Bezug auf Integrationsdichte, Schaltgeschwindigkeiten und Energieverbrauch
stellen auch immer höhere
Anforderungen an die einzelnen elektronischen Komponenten der integrierten
Schaltkreise. Für
Transistoren betreffen diese Anforderungen insbesondere eine immer
kleiner werdende Kanallänge.
Um dabei Kurzkanaleffekte zu vermeiden und insbesondere eine ausreichende
Steuerbarkeit der Transistoren zu erreichen, muss auch die Kanaldicke
skaliert werden.
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Eine
bereits etablierte Methode zur Verbesserung der Steuerbarkeit von
Feldeffekttransistoren (FETs) ist die Ausgestaltung der Transistoren
als FinFETs. FinFETs sind MOSFET-Doppelgate-Transistoren die vorzugsweise
auf einem SOI-Substrat
(silicon on insulator) ausgebildet sind, wobei das Gate auf zwei,
drei oder vier Seiten des Kanals angeordnet ist oder gleichsam um
den Kanal herum gewickelt ist, also den Kanal in den Richtungen
senkrecht zur Kanallängsrichtung,
also senkrecht zur hauptsächlichen Stromrichtung
vollständig
umgibt. Diese Strukturen wurden FinFETs genannt, weil der Kanalbereich
wie eine Finne bzw. Flosse auf einer Prozessoberfläche angeordnet
ist. FinFET-Bauelemente haben deutlich kürzere Schaltzeiten und höhere Stromdichten
als herkömmliche
CMOS- Bauelemente.
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Eine
andere Verfahrensweise und eine Vielzahl neuer Perspektiven für die Gestaltung
zukünftiger
Transistorbauelemente eröffnet
die Entwicklung von Halbleiternanodrähten, die mittlerweile in immer besser
kontrollierbarer Weise mit sehr hohen Aspektverhältnissen (Länge zu Dicke), einer hohen
Homogenität
bzw. Kristallqualität
und in einem weiten Spektrum verschiedener Materialien und Leitfähigkeiten
hergestellt werden können.
Es handelt sich dabei um meist katalytisch hergestellte Drähte mit
einer Dicke von vorzugsweise nicht mehr als 100 nm und einer Länge von
teilweise vielen μm.
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Die
elektrischen Eigenschaften solcher Nanodrähte aus Halbleitermaterial,
wie z.B. Silizium, Germanium, Galliumnitrid, usw., konnten in den
letzten Jahren so weit verbessert werden, dass sich Halbleiternanodrähte für den Einsatz
als Transistorkanäle
in Feldeffekttransistoren eignen. Beispielsweise zeigten Cui et
al. in NANO LETTERS, Vol. 3, No. 2, 149–152 (2003) funktionsfähige Feldeffekttransistoren
mit einkristallinen Siliziumnanodrähten als Transistorkanal. Dabei
wurden Nanodrähte
mit Durchmessern von teilweise nur wenigen nm mit kontrollierbaren
p-Dotierungen realisiert. Dabei konnten Defektzustände in den
Nanodrähten
soweit passiviert werden, dass die Leitfähigkeit der Nanodrähte über eine
Gatestruktur gesteuert werden konnte.
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Wie
von Wu et al. in nature 430, 61 (2004) demonstriert wurde, können einkristalline
Siliziumnanodrähte
durch radiales Eindiffundieren von Nickel unter Bildung von Nickelsilizid
(NiSi) auch mit einer metallischen Leitfähigkeit hergestellt werden.
Sogar Halbleiterheterostrukturen lassen sich mittlerweile in Halbleiternanodrähten integrieren.
So demonstrierten Lu et al. in PNAS vol. 102, no. 29, 10046–10051 (2005)
die Realisierung von eindimensionalen Löchergasen in Germanium/Silizium-Heterostruktur-Nanodrähten.
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Der
Einsatz dieser innovativen Technologien erlaubt die Herstellung
von Transistorkanälen
mit deutlich reduziertem Querschnitt bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung
einer erforderlichen elektrischen Leitfähigkeit. Damit könnte auch
bei einer weiteren Reduzierung von Kanallängen bzw. Gatelängen in zukünftigen
Transistorgenerationen die Steuerbarkeit verbessert werden. Insbesondere
lassen sich dadurch auch kurze Kanäle zuverlässig verarmen.
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Die
Herstellung solcher kurzer steuerbarer, d.h. aktiver Kanäle bzw.
entsprechender Gatestrukturen stellt aber weiterhin hohe Anforderungen
an die räumliche
Auflösung
lithographischer Prozessschritte. Bei Kanallängen die deutlich unterhalb
der Wellenlänge
von sichtbarem Licht liegen, muss sogar teilweise auf aufwendigere
und teurere Lithographieverfahren, wie z.B. Elektronenstrahllithographie,
ausgewichen werden. In jedem Fall ist insbesondere bei den sehr
kurzen Kanallängen
eine hohe Präzision beispielsweise
bei der Justierung der Lithographieschritte erforderlich. Sowohl
die Vielzahl an Lithographie-, Ätz-
und Abscheideschritten als auch deren erforderliche Präzision bei
der Herstellung von kurzen Transistorkanälen stellen zum einen oft Grenzen
der technischen Realisierbarkeit, in jedem Fall aber einen hohen
Kostenfaktor dar.
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Daher
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur vereinfachten
Herstellung einer Halbleitervorrichtung und insbesondere von Halbleiterkanalstrukturen
mit kurzer aktiver Kanallänge
sowie eine solche Halbleitervorrichtung anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung einer Halbleitervorrichtung
mit den in Anspruch 1 aufgeführten Merkmalen
und eine Halbleitervorrichtung mit den in Anspruch 19 aufgeführten Merkmalen.
Bevorzugte Ausführungsformen sind
Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Somit
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Halbleitervorrichtung,
insbesondere einer Transistorkanalstruktur, besonders bevorzugt
einer Kanalstruktur eines Feldeffekttransistors, angegeben, welches
folgende Schritt umfasst:
- – Ausbilden einer Halbleiterkanalstruktur
mit zumindest einem ersten Kontaktierungsbereich, zumindest einem
zweiten Kontaktierungsbereich und zumindest einem Kanalbereich,
der im wesentlichen entlang eines Kanalpfades verlaufend den zumindest
einen ersten Kontaktierungsbereich mit dem zumindest einen zweiten
Kontaktierungsbereich verbindet;
- – Anordnen
zumindest eines ersten Diffusionsreservoirs an den zumindest einen
ersten Kontaktierungsbereich;
- – Diffundieren
von Diffusionsmaterial aus dem ersten Diffusionsreservoir in den
Kanalbereich derart, dass durch eine zumindest teilweise im wesentlichen
zum Kanalpfad parallele Diffusion des Diffusionsmaterials innerhalb
des Kanalbereichs im Kanalbereich eine erste elektrisch leitfähige Kontaktzuführung mit
einer ersten Zuführungslänge entlang
des Kanalpfades gebildet wird, die kürzer ist als die Länge des
Kanalpfades bzw. des Kanalbereichs.
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Durch
ein Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird somit ein aktiver Bereich des Kanalbereichs als der
von der Diffusion nicht betroffene Bereich gebildet, der in Längsrichtung
des Kanals bzw. in Richtung des Kanalpfades kürzer ist als der ursprüngliche
Kanalbereich vor der Diffusion. Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt also ein Verkürzen
eines aktiven Gebiets bzw. Kanals ohne entsprechend hohe Anforderungen
an lithographische Verfahrensschritte zu stellen.
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Dabei
wird gleichzeitig ein Teil des ursprünglichen langen Kanalbereichs
zu einer elektrisch leitfähigen
Kontaktzuführung
ausgebildet die eine Ankontaktierung des aktiven Gebietes ermöglicht.
Die Kontaktzuführung
bildet somit eine elektrische Verbindung zwischen dem ersten Kontaktierungsbereich und
dem vom aktiven Bereich gebildeten aktiven Gebiet.
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Die
Diffusion zur Ausbildung der zumindest einen Kontaktzuführung erfolgt
dabei zumindest teilweise in einer Richtung parallel zum Kanalpfad.
Je nach Geometrie des zumindest einen Diffisionsreservoirs, des
entsprechenden Kontaktierungsbereichs und des Kanalbereichs tritt
dabei üblicherweise
auch eine Diffusion in andere Richtungen auf. Durch eine räumliche
Begrenzung des Kontaktierungsbereichs in diese anderen Richtungen
kann aber beispielsweise dieser unter Umständen nicht erwünschte Effekt vermindert
oder unterdrückt
werden. Im Allgemeinen ist allerdings eine isotrope Diffusion für die Ausführung der
vorliegenden Erfindung nicht notwendigerweise hinderlich.
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Der
Kanalbereich erstreckt sich von dem zumindest einen ersten Kontaktierungsbereich
bis zu dem zumindest einen zweiten Kontaktierungsbereich. Dabei
folgt er im wesentlichen einer Verbindungslinie, dem Kanalpfad,
zwischen den beiden Kontaktierungsbereichen. Vorzugsweise ist der
Kanalpfad zumindest bereichsweise geradlinig. Besonders bevorzugt
ist der Kanalpfad auf seiner gesamten Länge zwischen den Kontaktierungsbereichen
im wesentlichen geradlinig. In einer alternativen Ausführungsform
könnte
der Kanalpfad zumindest bereichsweise eine Krümmung und/oder zumindest einen Knick
aufweisen. Der Kanalbereich ist dabei vorzugsweise im wesentlichen
symmetrisch um den Kanalpfad angeordnet. Bevorzugt bildet der Durchstoßpunkt des
Kanalpfades durch die Querschnittflächen des Kanalbereichs senkrecht
zum Kanalpfad zumindest bereichsweise den Flächenschwerpunkt der Querschnittsflächen. Unter
der Länge
des Kanalbereichs ist dabei vorzugsweise die Länge des Kanalpfads, also insbesondere
dessen Kurvenlänge
zu verstehen.
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Die
Kontaktierungsbereiche stellen Bereiche der Halbleiterkanalstruktur
dar, die vorzugsweise integral mit dem Kanalbereich ausgebildet
werden. Sie umfassen vorzugsweise Halbleitermaterial und müssen sich
bei der Herstellung der Halbleiterkanalstruktur nicht konstruktiv
gegen den Kanalbereich abgrenzen, sondern stellen vorzugsweise jene
Bereiche der Halbleiterkanalstruktur dar, an denen das erste bzw. ein
zweites Diffusionsreservoir angeordnet wird. Alternativ könnten die
Kontaktierungsbereich auch zumindest teilweise als Metallisierung
zur Ankontaktierung des Kanalbereichs ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
ist die Ausdehnung des Kanalbereichs zumindest bereichsweise in
zumindest eine Richtung senkrecht zum Kanalpfad kleiner als die
Länge des
Kanalpfads. Somit ist vorzugsweise die Länge des Kanalbereichs größer als
seine Breite und Höhe.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren ferner die Schritte:
- – Anordnen
zumindest eines zweiten Diffusionsreservoirs an den zumindest einen
zweiten Kontaktierungsbereich;
- – Diffundieren
von Diffusionsmaterial aus dem zweiten Diffusionsreservoir in den
Kanalbereich derart, dass durch eine zumindest teilweise im wesentlichen
zum Kanalpfad parallele Diffusion des Diffusionsmaterials innerhalb
des Kanalbereichs im Kanalbereich eine zweite elektrisch leitfähige Kontaktzuführung mit
einer zweiten Zuführungslänge entlang
des Kanalpfades gebildet wird, wobei die Summe der ersten und der
zweiten Zuführungslänge kleiner
ist als die Länge
des Kanalpfades.
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Diese
Schritte werden besonders bevorzugt zusammen bzw. gleichzeitig mit
den entsprechenden Schritten für
den ersten Kontaktierungsbereich durchgeführt.
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Das
erste bzw. zweite Diffusionsreservoir wird dabei vorzugsweise derart
an den Kontaktierungsbereich angeordnet, dass das Diffusionsreservoir
nicht direkt an den Kanalbereich angrenzt. Besonders bevorzugt erfolgt
die Diffusion aus dem ersten bzw. zweiten Diffusionsreservoir in
den Kanalbereich über
bzw. durch den ersten bzw. zweiten Kontaktierungsbereich.
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Das
Anordnen des ersten und/oder zweiten Diffusionsreservoirs umfasst
vorzugsweise eine lithographische Strukturierung des ersten bzw.
zweiten Diffusionsreservoirs. Insbesondere weisen die Diffusionsreservoire
vorzugsweise einen gegenseitigen Abstand auf, der größer als
50 nm, noch mehr bevorzugt größer als
100 nm, am meisten bevorzugt größer als
200 nm ist. Strukturen von mehr als 200 nm Größe lassen sich mit herkömmlichen
lithographischen Verfahren zuverlässig realisieren. Die genauere
Justierung des Kanalbereichs erfolgt dann durch Diffusion.
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Vorzugsweise
umfasst der Kanalbereich Silizium und/oder Germanium und/oder zumindest
einen der III-V-Halbleiter BN, BP, BAs, AlN, AlP, AlAs, AlSb, GaN,
GaP, GaAs, GaSb, InN, InP, InAs, InSb und/oder zumindest einen der
II-VI-Halbleiter ZnO, ZnS, ZnSe, ZnTe, CdS, CdSe, CdTe, HgS, HgSe, HgTe
BeS, BeSe, BeTe, MgS, MgSe und/oder zumindest eine der Verbindungen
GeS, GeSe, GeTe, SnS, SnSe, SnTe, PbO, PbS, PbSe, PbTe und/oder
zumindest eine der Verbindungen CuF, CuCl, CuBr, CuI, AgF, AgCl,
AgBr und/oder AgI. Besonders bevorzugt umfasst der Kanalbereich
intrinsisches und/oder niedrig dotiertes Halbleitermaterial, vorzugsweise
Silizium und/oder Germanium und/oder Galliumnitrid. Das erste und/oder
zweite Diffusionsreservoir umfasst vorzugsweise Metall und/oder
eine Metall-Legierung, besonders bevorzugt Nickel. Vorzugsweise besteht
das Diffusionsreservoir im wesentlichen aus Metall. Bei gleichzeitiger
Verwendung von Silizium im Kanalbereich wird somit im Schritt des
Diffundierens vorzugsweise metallisch leitfähiges Metall-Silizid gebildet.
Besonders bevorzugt ist das Abscheiden von Nickel als Diffusionsreservoir
in Verbindung mit Silizium als Hauptbestandteil zumindest des Kanalbereichs.
Dabei wird bei der Diffusion von Nickel in den Kanalbereich vorzugsweise
Nickelsilizid gebildet.
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Vorzugsweise
wird die Halbleiterkanalstruktur an einer Substratoberfläche eines
Substrats ausgebildet bzw. angeordnet. Besonders bevorzugt verläuft der
Kanalpfad dabei zumindest bereichsweise im wesentlichen parallel
zur Substratoberfläche.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Substrat
eine Substratisolationsschicht, deren erste, vorzugsweise zumindest
bereichsweise planare Begrenzungsfläche die Substratoberfläche bildet
und die über
eine zweite, vorzugsweise zumindest bereichsweise im wesentlichen
zur ersten Begrenzungsfläche
parallele Begrenzungsfläche
an einen vorzugsweise elektrisch leitfähig dotierten Substrathalbleiter
angrenzt. Vorzugsweise dient als Ausgangsmaterial für das Substrat
ein SOI-Wafer, dessen obere Siliziumschicht (SOI-Schicht) zumindest bereichsweise entfernt
wird, um die darunterliegende BOX-Schicht (burried oxide) als zu
Substratisolationsschicht freizulegen.
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Vorzugsweise
wird der Kanalbereich von einer Finne einer FinFET-Struktur gebildet.
Die Halbleiterkanalstruktur wird somit vorzugsweise gemäß der Kanalstruktur
eines FinFET ausgebildet. Der Kanalbereich ist somit vorzugsweise
auf einer zumindest teilweise im wesentlichen planaren Grenzfläche eines
Substrats angeordnet. Vorzugsweise weist der Kanalbereich dabei
zumindest teilweise in einer Richtung senkrecht zu Grenzfläche eine
größere Ausdehnung
auf als in zumindest eine Richtung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Halbleiterkanalstruktur einen Nanodraht. Besonders bevorzugt
ist der Nanodraht zumindest teilweise im wesentlichen monokristallin
bzw. einkristallin, d.h. er besteht vorzugsweise zumindest bereichsweise
auf einer Länge,
die etwa seinem Durchmesser, vorzugsweise dem doppelten, am meisten bevorzugt
mehr als dem fünffachen
seines Durchmessers entspricht, aus einem Kristall. Der Kanalbereich
weist vorzugsweise eine Länge
zwischen 50nm und 1μm,
noch mehr bevorzugt zwischen 100nm und 500nm auf. Der Kanalquerschnitt
liegt vorzugsweise zwischen 10 nm2 und 104 nm2, noch mehr
bevorzugt zwischen 100 nm2 und 2000 nm2.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt das Diffundieren von Diffusionsmaterial in den Kanalbereich
durch Tempern der Halbleitervorrichtung bei einer Diffusionstemperatur.
Der Diffusionsprozess wird somit thermisch angeregt. Dabei wird
die Diffusionstemperatur vorzugsweise so gewählt, dass eine möglichst gute
Diffusion des Diffusionsmaterials im Kanalbereich begünstigt wird,
ohne eine Zerstörung
der Kanalstruktur durch Diffusion des Materials des Kanalbereichs
zu bewirken. Vorzugsweise liegt die Maximaltemperatur während der
Diffusion in einem Bereich zwischen 350°C und 500°C, noch mehr bevorzugt in einem
Bereich von 400°C
bis 500°C
und am meisten bevorzugt in einem Bereich zwischen 450°C und 470°C. Diese
Temperaturen gelten besonders bevorzugt bei einer Bildung von NiSi
(Nickelmonosilizid). Für
die Diffusion anderer Diffusionsmaterialien und insbesondere anderer
Metalle in Silizium werden je nach beabsichtigtem Diffusionsverhalten
andere Temperaturen bevorzugt.
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Vorzugsweise
wird die erste und/oder zweite Zuführungslänge durch die Diffusionstemperatur und/oder
Temperzeit festgelegt.
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Hierbei
wird vorzugsweise ausreichend Material in den Diffusionsreservoiren
zur Verfügung
gestellt und der Diffusionsprozess nach Erreichen der gewünschten
Länge der
ersten und/oder zweiten Kontaktzuführung durch Beenden des Temperschritts,
also durch Absenken der Temperatur beendet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die erste und/oder zweite Zuführungslänge durch die am ersten bzw.
zweiten Kontaktierungsbereich zur Verfügung gestellte Menge an Diffusionsmaterial
im ersten bzw. zweiten Diffusionsreservoir festgelegt. Hierbei wird
die Vorrichtung vorzugsweise so lange auf ausreichend hoher Temperatur
gehalten, bis das am ersten und/oder zweiten Kontaktierungsbereich
zur Verfügung
stehende Material aufgebraucht ist und der Diffusionsprozess dadurch
zum Erliegen kommt oder zumindest verlangsamt wird.
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Vorzugsweise
ist die erste und/oder zweite Zuführungslänge größer als 5%, besonders bevorzugt
größer als
10%, noch mehr bevorzugt größer als 20%
und am meisten bevorzugt größer als
45% des Länge
des Kanalpfades also der Kanallänge.
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Die
erste und/oder zweite Zuführungslänge ist
vorzugsweise größer als
die mittlere Ausdehnung des Kanalbereichs senkrecht zum Kanalpfad,
vorzugsweise mehr als 2-mal so groß, noch mehr bevorzugt mehr
als 5-mal so groß und
am meisten bevorzugt mehr als 10-mal so groß.
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Vorzugsweise
erfolgt vor dem Anordnen des zumindest einen ersten und/oder zweiten
Diffusionsreservoirs ein Abtragen einer oberflächlichen Isolatorschicht, insbesondere
einer natürlichen
Oxidschicht zumindest teilweise vom ersten bzw. zweiten Kontaktierungsbereich.
Insbesondere erfolgt der Schritt des Abtragens des Isolatorschicht
durch Ätzen
mit Flusssäure
(HF-Dip). Das Entfernen
der natürlichen
Oxidschicht ist insbesondere dann bevorzugt, wenn die Halbleiterkanalstruktur Si
und/oder Ge und/oder SiGe umfasst.
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Vorzugsweise
wird an einem aktiven Bereich, welcher sich als der nicht von den
Kontaktzuführungen
eingenommene Bereich des Kanalbereichs ausbildet, zumindest bereichsweise
eine Gateisolatorschicht angeordnet. Weiter bevorzugt wird zumindest
bereichsweise an der Gateisolationsschicht eine Gateelektrode angeordnet.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung neben dem
beanspruchten Verfahren auch eine Halbleitervorrichtung bereit,
welche umfasst:
- – zumindest eine Halbleiterkanalstruktur
mit zumindest einem ersten Kontaktierungsbereich, zumindest einem
zweiten Kontaktierungsbereich und zumindest einem Kanalbereich,
der im wesentlichen entlang des Kanalpfades verlaufend den zumindest
einen ersten Kontaktierungsbereich mit dem zumindest einen zweiten
Kontaktierungsbereich verbindet und der zumindest eine erste elektrisch
leitfähige
Kontaktzuführung
und einen aktiven Bereich umfasst, wobei der aktive Bereich vom
ersten Kontaktierungsbereich beabstandet ist und über die
erste Kontaktzuführung mit
dem ersten Kontaktierungsbereich elektrisch leitfähig verbunden
ist; und
- – zumindest
ein erstes Diffusionsreservoir, das an den zumindest einen ersten
Kontaktierungsbereich, vorzugsweise aber nicht an die zumindest eine
Kontaktzuführung
angeordnet ist und zumindest ein erstes Diffusionsmaterial vorzugsweise als
Hauptbestandteil umfasst,
wobei sich die Materialzusammensetzung
der zumindest einen Kontaktzuführung
von der Materialzusammensetzung des aktiven Bereichs im wesentlichen
durch die Einlagerung von insbesondere aus dem ersten Diffusionsreservoir
in die erste Kontaktzuführung
vorzugsweise zumindest teilweise in einer Richtung parallel zum
Kanalpfad diffundiertem ersten Diffusionsmaterial unterscheidet.
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Vorzugsweise
ist die erfindungsgemäße Halbleitervorrichtung
durch ein Verfahren gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt. Dabei sind besonders bevorzugt die durch einen der
beschriebenen Verfahrensschritte hergestellten konstruktiven Merkmale und
deren bevorzugte Ausführungsformen
in einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Halbleitervorrichtung
realisiert.
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Insbesondere
weist der Kanalbereich vorzugsweise zumindest eine zweite Kontaktzuführung auf,
die besonders bevorzugt zumindest in ihrer Zusammensetzung und/oder
ihren Materialeigenschaften und/oder ihrer elektrischen Leitfähigkeit
entsprechend der ersten Kontaktzuführung ausgestaltet ist und
in analoger Weise mit dem zweiten Kontaktierungsbereich in Beziehung
steht. Somit ist vorzugsweise der aktive Bereich von dem zweiten
Kontaktierungsbereich beabstandet und über die zweite Kontaktzuführung mit
dem zweiten Kontaktierungsbereich elektrisch leitfähig verbunden.
Außerdem
umfasst die Halbleiterkanalstruktur vorzugsweise einen Nanodraht
und insbesondere einen Halbleiter-Nanodraht und besonders bevorzugt
einen Si-Nanodraht.
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Insbesondere
umfasst die Halbleitervorrichtung vorzugsweise zumindest ein zweites
Diffusionsreservoir, das an den zumindest einen zweiten Kontaktierungsbereich,
vorzugsweise aber nicht an die zumindest eine zweite Kontaktzuführung angeordnet ist
und zumindest ein zweites Diffusionsmaterial vorzugsweise als Hauptbestandteil
umfasst. Vorzugsweise weist das erste und zweite Diffusionsreservoir die
selbe Materialzusammensetzung auf.
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Insbesondere
ist die elektrische Leitfähigkeit der
ersten und/oder zweiten Kontaktzuführung durch die Einlagerung
des Diffusionsmaterials aus dem ersten bzw. zweiten Diffusionsreservoir
gegenüber
der elektrischen Leitfähigkeit
des aktiven Bereichs erhöht.
Besonders bevorzugt weist die erste und/oder die zweite Kontaktzuführung eine
metallische Leitfähigkeit
auf, während
der aktive Bereich vorzugsweise intrinsisches oder niedrig dotiertes
Halbleitermaterial umfasst und insbesondere eine entsprechende Leitfähigkeit
aufweist, die beispielsweise durch das Anlegen eines elektrischen
Feldes, wie z.B. in einem Feldeffekttransistor, verändert bzw.
gesteuert werden kann.
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Besonders
bevorzugt umfasst das erste und/oder zweite Diffusionsmaterial Metall
und insbesondere Nickel. Somit erfolgt die Ankontaktierung der Halbleiterkanalstruktur
vorzugsweise über
dasselbe Metall, das zur Erhöhung
bzw. zur Festlegung der elektrischen Leitfähigkeit der ersten und/oder
zweiten Kontaktzuführung
in diese eindiffuniert ist. Dies bewirkt eine besonders einfache
und zuverlässige Kontaktierung
der Halbleiterkanalstruktur und insbesondere eine einfache und zuverlässige Ankontaktierung
des aktiven Bereichs.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf begleitende Zeichnungen
bevorzugter Ausführungsformen
beispielhaft beschrieben. Dabei zeigen:
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1A–5A:
Querschnittsansichten einer Halbleitervorrichtung in verschiedenen
Herstellungsstadien gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
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6A–7A:
Querschnittsansichten einer Halbleitervorrichtung in verschiedenen
Herstellungsstadien mit einer Gateelektrode gemäß einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform;
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8A:
Querschnittsansichten einer Halbleitervorrichtung mit einer Gateelektrode
gemäß einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform;
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1B–8B:
Querschnittsansichten der Halbleitervorrichtungen von 1A bis 8A entlang
der jeweiligen Schnittebene X-X;
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9 und 10A: REM-Aufnahme einer Halbleitervorrichtung
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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10B: EDX-Spektren, aufgenommen an drei verschiedenen
Punkten der Vorrichtung von 10A;
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11A und B: REM-Aufnahmen zur Demonstration des
gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzten Diffusionsprozesses;
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12 und 13: REM-Aufnahme einer Halbleitervorrichtung
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
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14:
Transistorkennlinie einer Halbleitervorrichtung, die gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt wurde.
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Die
Erfindung wird anhand von bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung einer Halbleitervorrichtung beschrieben. Die Figuren
zeigen das Verfahrensprodukt in den wichtigsten Verfahrensstadien,
wobei nicht alle Verfahrensschritte, die der Fachmann in bekannter
Weise durchführen
kann, explizit dargestellt werden.
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In 1A bis 5A sind
Querschnittsansichten des Verfahrensprodukts eines ersten bevorzugten
Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Die 1B bis 5B zeigen
die zugehörigen
Querschnittsansichten des Verfahrensprodukts in den Schnittebenen
X-X der 1A bis 5A.
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In
der ersten bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
wird, wie in 1A gezeigt, zunächst ein
Substrat 10 bereitgestellt, welches einen Substrathalbleiter 12 umfasst. Vorzugsweise
ist der Substrathalbleiter 12 elektrisch leitfähig dotiert.
Insbesondere wird er beispielsweise von einem p-dotierten Siliziumwafer gebildet. Das Substrat 10 weist
eine Substratgrenzfläche 14 auf, über die
eine Substratisolationsschicht 16 an den Substrathalbleiter 12 angrenzt.
Die Substratisolationsschicht 16 umfasst vorzugsweise einen
Isolator mit derart hoher Qualität
und niedriger Defektdichte, dass er als Gateisolator einsetzbar
ist. Vorzugsweise wird die Substratisolationsschicht 16 durch
eine Oxidschicht und insbesondere eine SiO2-Schicht
gebildet. Die Substratisolationsschicht 16 weist eine Grenzfläche 18 auf,
die als Substratoberfläche 18 des
Substrats 10 dient. Insbesondere könnte in einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
als Ausgangsmaterial für
das Substrat 10 ein SOI-Wafer (silicon on insulator) bereitgestellt
werden, dessen vergrabene Oxidschicht (BOX, burried oxide) die Substratisolationsschicht 16 bildet und
dessen SOI-Schicht (meist eine dünne
monokristalline Siliziumschicht auf der BOX-Schicht) zumindest bereichsweise entfernt
wird, um die BOX-Schicht
zumindest bereichsweise freizulegen.
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In
einem nächsten
Verfahrensschritt wird an der Substratoberfläche 18 eine Halbleiterkanalstruktur 20 angeordnet.
In der gezeigten Ausführungsform wird
die Halbleiterkanalstruktur 20 von einem Nanodraht 22 gebildet,
der von einer natürlichen
Oxidschicht 24 umgeben ist. Besonders eignet sich in diesem
Zusammenhang ein intrinsischer oder niedrig dotierter Siliziumnanodraht,
der entweder direkt auf der Substratoberfläche 18 in bekannter
Weise katalytisch gewachsen oder durch Sprühen auf die Substratoberfläche 18 aufgebracht
wird.
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Wie 1B zeigt,
weist der Nanodraht 22 einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt
senkrecht zu einer Längsachse 26 auf.
Der gezeigte Nanodraht 22 ist dabei gestreckt und in seiner
gesamten Länge
an der Substratoberfläche 18 anliegend
angeordnet. Die Längsachse 26 verläuft somit
parallel zur Substratoberfläche 18 und
stellt einen Kanalpfad dar, entlang dem ein Kanalbereich 28 verläuft. Der
Kanalbereich 28 wird durch einen zentralen bzw. mittleren Teil
der Halbleiterkanalstruktur 20 gebildet. Die Enden des
Nanodrahtes 22 bzw. der Halbleiterkanalstruktur 20 bilden
einen ersten Kontaktierungsbereich 30 und einen zweiten
Kontaktierungsbereich 32. In der gezeigten Ausführungsform
sind die Kontaktierungsbereiche 30 und 32 in diesem
frühen
Stadium des Herstellungsverfahrens noch nicht konstruktiv gegen
den Kanalbereich 28 abgegrenzt. Sie sind in der Halbleiterkanalstruktur 20 integral
mit dem Kanalbereich 28 ausgebildet.
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In
einer alternativen Ausführungsform
könnten
die Kontaktierungsbereiche 30 und 32 sich bereits
in diesem Stadium des Herstellungsverfahrens konstruktiv vom Kanalbereich
abgrenzen, indem sie beispielsweise einen Querschnitt senkrecht
zur Längsachse 26 aufweisen,
der größer ist
als der Querschnitt des Kanalbereichs 28 senkrecht zur Längsachse 26.
Dies könnte sich
besonders dann eignen, wenn anstelle eines Nanodrahtes eine Kanalstruktur
gemäß einer
FinFET-Geometrie hergestellt wird.
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Wie
in 2A und 2B gezeigt,
wird in dem nächsten
Verfahrensschritt die natürliche
Oxidschicht 24 vom Nanodraht 22 abgelöst bzw.
abgetragen. Dies kann beispielsweise durch nasschemisches Ätzen mittels
Flusssäure
(HF) erfolgen. Dieser sogenannte HF-Dip eignet sich besonders für Si-Nanodrähte, die
von einem natürlichen
Siliziumoxid bedeckt sind. Die Entfernung der natürlichen
Oxidschicht 24 erfolgt vorzugsweise zumindest am ersten 30 und/oder
zweiten Kontaktierungsbereich 32. Dadurch wird vermieden,
dass die natürliche
Oxidschicht 24 eine Barriere für die spätere Diffusion von Diffusionsmaterial
in die Kontaktierungsbereiche bildet. Nach dem HF-Dip bleibt die
Oberfläche
typischerweise etwa 20 min. mit Wasserstoff terminiert und oxidiert
während
dieser Zeit nicht.
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Anschließend werden,
wie in 3A und 3B dargestellt,
in einem vorzugsweise lithographischen Verfahrensschritt an den
ersten Kontaktierungsbereich 30 bzw. an den zweiten Kontaktierungsbereich 32 ein
erstes Diffusionsreservoir 34 bzw. ein zweites Diffusionsreservoir 36 angeordnet. Das
erste 34 und/oder zweite Diffusionsreservoir 36 umfasst
vorzugsweise zumindest ein Metall, wie z.B.: Nickel, und/oder eine
Metall-Legierung
und bildet Metallpads, die die Enden des Nanodrahtes, also die Kontaktierungsbereiche 30 und 32,
vorzugsweise vollständig
einbetten. Vorzugsweise ist der Überlapp zwischen
den Metallpads und dem Nanodraht 22 in einer Richtung parallel
zur Längsachse 26 bzw.
parallel zum Kanalpfad zumindest zweimal so groß wie der Durchmesser des Nanodrahtes 22 und
besonders bevorzugt zumindest 40 nm. Die Dicke bzw. Höhe der Metallpads
in einer Richtung senkrecht zur Substratoberfläche 18 ist vorzugsweise
zumindest 5mal so groß wie
der Durchmesser des Nanodrahtes und besonders bevorzugt zumindest
100 nm. Dadurch wird ausreichend Materialvorrat für den späteren Diffusionsprozess
bereitgestellt. Die Metallpads könnten
beispielsweise durch Sputtern oder Aufdampfen an die Kontaktierungsbereiche
angeordnet werden.
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In
einer alternativen, nicht gezeigten Ausführungsform könnten die
Diffusionsreservoire 34 und 36 bereits auf dem
Substrat 10 abgeschieden werden bevor der Nanodraht 22 an
der Substratoberfläche 18 angeordnet
wird. In diesem Fall des nachträglichen Anordnens
der Halbleiterkanalstruktur 20 würden dessen Enden, also die
Kontaktierungsbereiche 30 und 32 auf den Diffusionsreservoiren 34 und 36 zum liegen
kommen. Die Diffusionsreservoire 34 und 36, also
die Metallpads, würden
damit die Kontaktierungsbereiche 30 und 32 nicht
vollständig
umgeben bzw. sie einbetten. Vorzugsweise wird aber auch in diesem
Fall der mittlere Bereich der Halbleiterkanalstruktur 20 und
insbesondere der Kanalbereich 28 zumindest teilweise direkt
an der Substratoberfläche 18 angeordnet.
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Die
Kontaktierungsbereiche und/oder die Diffusionsreservoire weisen
vorzugsweise einen gegenseitigen Abstand von zumindest 50 nm, noch mehr
bevorzugt zumindest 100 nm, besonders bevorzugt mehr als 250 nm,
am meisten bevorzugt mehr als 500 nm. Vorzugsweise ist der gegenseitige Abstand
der Kontaktierungsbereiche bzw. der Diffusionsreservoire nicht größer als
1 μm.
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Insbesondere
beim nachträgliche
Anordnen der Diffusionsreservoire 34 und 36 bzw.
Metallpads könnte
sich je nach verwendetem Abscheideverfahren zumindest an der frei
liegenden Oberfläche
der Halbleiterkanalstruktur 20, also dem Kanalbereich 28,
wiederum eine Oxidschicht 38 bilden, die, wie in 4A und 4B gezeigt,
in einem nachfolgenden Schritt entfernt werden kann.
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Anschließend wird
die Halbleitervorrichtung vorzugsweise in einer sauerstoffarmen
Atmosphäre, die
beispielsweise Argon enthält,
auf eine Diffusionstemperatur aufgeheizt. Die Diffusionstemperatur
liegt dabei vorzugsweise über
350°C. In
einem bevorzugten Verfahren wird die Temperatur kontinuierlich in
einer Rampe mit einer Starttemperatur zwischen 250°C und 300°C und einer
Endtemperatur zwischen 450°C
und 480°C über eine
Zeit von etwa 20 Minuten langsam erhöht. Alternativ könnte die
Temperung der Halbleitervorrichtung auch nach einem RTP-Verfahren (Rapid
Thermal Processing)erfolgen, wobei die Temperatur in einer sehr
viel kürzeren
Zeit von beispielsweise etwa 3 Minuten auf über 400°C erhöht und dann beispielsweise
für ca.
1 Minute bei etwa 470°C
gehalten wird. Diese angegebenen Temperaturwerte eignen sich besonders,
um eine Diffusion von Nickel aus den Diffusionsreservoiren 34 und 36 in
den Siliziumnanodraht zu bewirken.
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Dabei
diffundiert Nickel aus den Diffusionsreservoiren 34 und 36 in
die Kontaktierungsbereiche 30 bzw. 32 und durch
diese Kontaktierungsbereiche zumindest teilweise in axialer Richtung,
d.h. zumindest teilweise im wesentlichen parallel zur Längsachse 26 in
den Kanalbereich 28 hinein, wie in 5A gezeigt. Im
Nanodraht 22 wird dabei elektrisch leitfähiges Nickelsilizid
gebildet. Insbesondere werden im Kanalbereich 28 eine erste
elektrisch leitfähige
Kontaktzuführung 40 und
eine zweite elektrisch leitfähige
Kontaktzuführung 42 gebildet.
Der weiterhin im wesentlichen nickelfreie Bereich im Kanalbereich 28 zwischen
den Kontaktzuführungen 40 und 42 bildet
einen aktiven Bereich 44 mit einer aktiven Länge LG parallel zur Längsachse 26 des Nanodrahts 22,
die mit steigender Zuführungslänge L1 und L2 der ersten bzw.
Kontaktzuführung
immer kürzer
wird.
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Aufgrund
nichtlinearer Diffusionsprozesse entsteht im Übergangsbereich zwischen den
Kontaktzuführungen 40 und 42 einerseits
und dem aktiven Bereich 44 andererseits vorzugsweise ein
verhältnismäßig scharfes
Konzentrationsprofil des Nickelgehalts im Nanodraht 22.
Je nach Diffusionstemperatur und Diffusionsdauer lässt sich
die erste bzw. zweite Zuführungslänge L1 bzw. L2 und damit
die Länge
LG des aktiven Bereichs 44 auf
einen gewünschten
Wert einstellen, der insbesondere kleiner sein kann, als die Auflösung herkömmlicher
lithographischer Verfahren.
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Bei
einer Verwendung der gezeigten Halbleitervorrichtung als Feldeffekttransistor
mit dem aktiven Bereich 44 als Transistorkanal lassen sich
aufgrund der kurzen Kanallänge
kurze Schaltzeiten des Transistors erreichen, ohne dass bei der
Herstellung eines solchen Transistors entsprechend hohe Anforderungen
an die Auflösung
lithographischer Verfahrensschritte gestellt werden müssen wie
in herkömmlichen
Herstellungsverfahren von Transistoren vergleichbarer Geometrie.
Die Anforderungen an lithographische Verfahrensschritte werden im
wesentlichen durch die erforderliche Strukturierung der Diffusionsreservoire 34 und 36 festgelegt.
Der Abstand der Diffusionsreservoire entspricht dabei vorzugsweise
im wesentlichen der Länge
des Kanalbereichs 28 und ist somit deutlich größer als
die zu erzielende aktive Länge
LG des aktiven Bereichs 44. Somit
sind die Anforderungen an das Auflösungsvermögen der lithographischen Verfahrensschritte
im Vergleich zur tatsächlich
erreichbaren Transistorkanallänge
relativ klein. Dies senkt zum einen die Herstellungskosten und ermöglicht zum
anderen Transistorkanallängen, die
mit herkömmlichen
lithographischen Verfahren nicht erreichbar wären.
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In
der in 5A und 5B gezeigten
Ausführungsform
wird der elektrisch leitfähige
Substrathalbleiter 12 als Gateelektrode und die Substratisolationsschicht 16 als
Gateisolator zur Steuerung der Leitfähigkeit des intrinsischen oder
niedrig dotierten aktiven Bereichs 44 eingesetzt. Die Kontaktierungsbereiche 30 und 32 zusammen
mit den Kontaktzuführungen 40 und 42 dienen
dabei als Source- bzw. Drain-Kontakte des Feldeffekttransistors.
Vorzugsweise können
die Metallpads der Diffusionsreservoire 34 und 36 zur
Ankontaktierung des Source- bzw. Drain-Kontaktes dienen. Alternativ
könnte
das diffundierte Metall der Diffusionsreservoire wieder abgetragen
und die Kontaktierungsbereiche in herkömmlicher Weise über Leiterbahnen,
wie z.B.: Aluminiumleiterbahnen, ankontaktiert werden.
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In
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
eines Herstellungsverfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie sie in den 6 und 7 dargestellt ist, wird nicht oder zumindest
nicht allein ein elektrisch leitfähiger Substrathalbleiter 12 als
Gateelektrode verwenden, sondern es wird zusätzlich oder anstelle dessen
eine oben liegende Gateelektrode 46 (Topgate) vorgesehen, über die
der aktive Bereich 44 gesteuert werden kann. Dazu wird
zunächst,
wie in 6 gezeigt, zumindest die frei
liegende Oberfläche
des aktiven Bereichs 44 vorzugsweise aber die gesamte Oberfläche der
Halbleitervorrichtung mit einer Gateisolatorschicht 48 bedeckt.
Als Gateisolatorschicht 48 wird vorzugsweise eine Dielektrikumsschicht
mit hoher Dielektrizitätskonstante,
wie z.B.: Hafniumoxid verwendet. Es lässt sich aber auch in herkömmlicherweise
SiO2 verwenden. Auf der Gateisolatorschicht 48 wird
anschließend
die Gateelektrode 46 angeordnet, welche vorzugsweise in
einem herkömmlichen
lithographischen Verfahren aus einem Metall oder Polysilizium gebildet
wird. Da der gesteuerte Bereich des Transistors durch die aktive Länge LG des aktiven Bereichs 44 und nicht
durch die Breite LG_TOP des Topgates 46 festgelegt
wird, werden wiederum keine extrem hohen Anforderungen an das Auflösungsvermögen des
lithographischen Verfahrens zur Gateabscheidung gestellt.
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Ein
alternatives Verfahren zur Herstellung einer Halbleiterstruktur
mit einem Topgate 46 ist in 8 dargestellt.
Dabei wird die Gateisolatorschicht 48 durch Oxidation und
insbesondere durch thermische Oxidation der Oberfläche des
Siliziumnanodrahtes 22 gewonnen. Dabei lässt sich
eine sehr hohe Qualität
der Gateoxidschicht 48 erreichen. Allerdings darf ohne
zusätzliche
Anordnung weiterer Isolationsschichten das Topgate 46 in
Richtung der Längsachse 26 nicht über die
Gateoxidschicht 48 hinausragen, da ansonsten ein elektrischer
Kontakt des Topgates 46 zu einem Source- oder DRAIN-Kontakt
des Feldeffekttransistors entstehen würde. Bei einer sehr kleinen
aktiven Länge
LG sollte somit das Topgate 46 relativ
genau positioniert werden.
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Nachfolgend
werden experimentelle Ergebnisse für Verfahrensprodukte aus bevorzugten
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens präsentiert.
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Insbesondere
zeigt 9 eine REM-Abbildung (Rasterelektronenmikroskop)
in einer Draufsicht auf eine Halbleitervorrichtung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Ein Siliziumnanodraht 22 ist
dabei auf einer Substratoberfläche 18,
welche insbesondere als Oberfläche
einer SiO2-Schicht ausgebildet ist, angeordnet.
Am ersten Kontaktierungsbereich 30 der vom Nanodraht 22 gebildeten
Halbleiterkanalstruktur 20 ist das erste Diffusionsreservoir 34 angeordnet.
Dieses wurde insbesondere als Ni-Metallpad in einem lithographischen
Verfahrensschritt derart auf der Substratoberfläche 18 abgeschieden,
dass es den ersten Kontaktierungsbereich 30 bedeckt.
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In
einem anschließenden
Temperschritt wurde eine Diffusion von Nickel aus dem ersten Diffusionsreservoir 34 in
den ersten Kontaktierungsbereich 30 im wesentlichen in
radialer Richtung des Nanodrahts 22 sowie eine weitere
Diffusion von Nickel in den Kanalbereich 28 im wesentlichen
in axialer Richtung, d.h. in Längsrichtung
des Nanodrahts 22 bewirkt. Dabei wurde im Kanalbereich 28 eine
erste Kontaktzuführung 40 aus
elektrisch leitfähigem
Nickelsilizid gebildet. Durch das Eindiffundieren von Nickel in
den Siliziumnanodraht 22 wurde im Bereich der Kontaktzuführung 40 die
elektrische Leitfähigkeit des
Nanodrahts 22 erhöht.
Der im Kanalbereich 28 an die Kontaktzuführung 40 angrenzende
aktive Bereich 44 bleibt vorzugsweise als im wesentlichen
unveränderter
Bereich des Siliziumnanodrahts 22 mit seiner anfänglichen
elektrischen Leitfähigkeit
erhalten. Dies gilt besonders bevorzugt zumindest bei undotierten
Nanodrähten.
Bei dotierten Nanodrähten könnten, getrieben
durch die Diffusion von Diffusionsmaterial in den Kanalbereich,
Dotieratome (z.B. As) aus der Kontaktzuführung bzw. den Kontaktzuführungen
in den aktiven Bereich 44 diffundieren und damit die Dotierung
im aktiven Bereich 44 erhöhen. Das Auftreten eines solchen
Effekts hängt
vom Material des Kanalbereichs, von den Dotieratomen, vom Diffusionsmaterial
und/oder ggf. von einer gewählten Diffusionstemperatur
ab. Vorzugsweise bleibt dabei aber die elektrische Leitfähigkeit
im aktiven Bereich 44 unterhalb der elektrischen Leitfähigkeit
der Kontaktzuführungen 40, 42 nach
der Diffusion des Diffusionsmaterials.
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Je
nach den gewählten
Größenverhältnissen der
Struktur und abhängig
von den Prozessbedingungen kann die Länge des Diffusionsbereichs,
also die Länge
der ersten Kontaktzuführung 40 eingestellt werden.
Damit wird eine einstellbare Verkürzung des aktiven Bereichs 44 erreicht.
Durch die erhöhte
elektrische Leitfähigkeit
der ersten Kontaktzuführung 40 wird
eine gute elektrische Ankontaktierung des aktiven Bereichs 44 an
das Nickelmetallpad 34 bewirkt.
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Wie
bereits an dem scharfen Graustufenkontrast im Übergangsbereich zwischen der
ersten Kontaktzuführung 40 und
dem aktiven Bereich 44 in 9 zu erkennen
ist, bildet sich zwischen dem weitgehend unveränderten Siliziumnanodraht und
dem elektrisch gut leitfähigen
Nickelsilizid eine relativ scharfe Grenze aus. Insbesondere wird
kein ausgedehnter Übergangsbereich
mit einer exponentiell abfallenden Nickelkonzentration beobachtet,
wie dies bei einem konstanten Diffusionskoeffizienten von Nickel
in Silizium zu erwarten wäre.
Dieses Phänomen ist
bei Diffusionsvorgängen
verschiedener Materialien insbesondere in kristallinen Festkörpern weit
bekannt. Die Ursache liegt im wesentlichen in der Abhängigkeit
des Diffusionskoeffizienten von einer bereits vorhandenen Konzentration
an diffundierendem bzw. diffundiertem Material. Dabei steigt der
Diffusionskoeffizient mit der Konzentration des bereits vorhandenen
bzw. diffundierten Materials. Dadurch ist eine Diffusion von Nickel
innerhalb des Nickelsilizids sehr leicht möglich, wohingegen die Diffusion
an der Diffusionsfront hin zum unveränderten Siliziumnanodraht nur
relativ langsam erfolgt.
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Der
dadurch entstehende scharfe Übergang zwischen
Halbleiter einerseits und Metall-Halbleiterverbindung andererseits
wird aus den in 10A und 10B gezeigten
experimentellen Daten deutlich. Dabei zeigt 10A eine
REM-Abbildung des Nanodrahts 22 im Übergangsbereich zwischen der NiSi-Kontaktzuführung einerseits
und dem aktiven Si-Bereich andererseits. Dabei sind außerdem drei Messpunkte
A, B und C eingezeichnet, an denen jeweils eine EDX-Analyse (energy
dispersive X-ray) durchgeführt
wurde. Dies erlaubt eine elementare Analyse der Zusammensetzung
des Nanodrahts. 10B zeigt die EDX-Spektren an
den drei Punkten A, B und C. Der Nanodraht wurde in diesen drei Punkten
jeweils mit einer Elektronenenergie von 5 keV angeregt und die emittierte
Röntgenstrahlung energieaufgelöst detektiert.
An der Abszisse der in 10B gezeigten
Spektren ist jeweils die Energie und an der Ordinate die Intensität der detektierten Röntgenstrahlung
aufgetragen.
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Im
Punkt A sind dabei die charakteristischen Röntgenlinien der drei Materialien
Silizium (Si), Nickel (Ni) und Sauerstoff (O) zu erkennen. Während die
Silizium-Linie und die Nickel-Linie unter anderem von dem gebildeten
NiSi herrühren,
lässt sich
die Sauerstoff-Linie vor allem dem darunterliegenden Substrat, welches
insbesondere SiO2 umfasst, zuschreiben.
Anders als in Punkt A ist in den Punkten B und C kein Nickel mehr
nachweisbar. Die Intensität der
Nickel-Spektrallinie ist in diesen Punkten, welche sich etwa 100
nm bzw. 200 nm von Punkt A beabstandet befinden, unterhalb der Auflösungsgrenze. Dies
weist daraufhin, dass der vorzugsweise monokristalline Nanodraht 22 im
Bereich der Punkte B und C von der Nickel-Diffusion weitgehend unbeeinflusst blieb.
Wie bereits aus dem Kontrast in den REM-Abbildungen zu erahnen,
ist der Übergangsbereich
zwischen NiSi und Si vorzugsweise deutlich kleiner als 100 nm. Vorzugsweise
nimmt die Ni-Konzentration am Übergangsbereich
auf einer Länge
von weniger als 50nm, noch mehr bevorzugt weniger als 20nm, am meisten
bevorzugt weniger als 10nm um einen Faktor von mindestens 2, vorzugsweise
mehr als 5, am meisten bevorzugt mehr als 10 ab.
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Vorzugsweise
weist die erste und/oder die zweite Kontaktzuführung einen durchschnittlichen, also
vorzugsweise über
das gesamte Volumen der Kontaktzuführung gemittelten, Anteil an
Diffusionsmaterial auf, der über
1% des Materials der Kontaktzuführung,
weiter bevorzugt über
5%, besonders bevorzugt zwischen 10% und 90%, noch mehr bevorzugt
zwischen 30% und 70% und am meisten bevorzugt bei etwa 50% liegt.
Besonders bevorzugt liegt der maximale Anteil an Diffusionsmaterial
in der ersten und/oder der zweiten Kontaktzuführung unter 90%, am meisten
bevorzugt unter 70%. In der gezeigten Ausführungsform umfassen die Kontaktzuführungen
somit vorzugsweise NiSi mit etwa gleichen Anteilen an Nickel und
Silizium. Es ist auch die Bildung bzw. Verwendung von Ni2Si oder NiSi2 im
Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich. Dabei weist NiSi insbesondere
besonders gute elektrische Eigenschaften auf.
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In 11A und 11B ist
ein weiteres Beispiel zur Diffusion von Nickel in Siliziumnanodrähten gezeigt,
wobei die Diffusion gleichzeitig von beiden Enden der gezeigten
Nanodrähte 22 und 22' aus zwei Nickelreservoiren
erfolgt. Während 11A die beiden Nanodrähte 22 und 22' vor dem Tempern
d.h. vor der Diffusion zeigt, sind in 11B dieselben
Nanodrähte 22 und 22' nach der Bildung
von NiSi durch Diffusion von Nickel aus dem ersten 34 und
dem zweiten Diffusionsreservoir 36 in die Nanodrähte dargestellt.
In diesem Fall wurde zur Demonstration die Diffusion soweit vorangetrieben,
dass der gesamte Kanalbereich 28 durchgehend aus Nickelsilizid
besteht. Dies zeigt, dass eine Diffusion über eine Länge von mehr als 300 nm möglich ist.
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12 zeigt
eine REM-Abbildung in einer Draufsicht auf einen Feldeffekttransistor
gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Dieser Transistor wurde insbesondere
durch ein Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung in einer bevorzugten Ausführungsform hergestellt. Dabei
wurde das erste Diffusionsreservoir 34 an den ersten Kontaktierungsbereich 30 und
das zweite Diffusionsreservoir 36 an den zweiten Kontaktierungsbereich 32 des
Nanodrahts 22 angeordnet. Die Diffusionsreservoire 34 und 36 weisen
dabei einen Abstand von ungefähr
1,7 μm auf.
Die gesamte Länge des
Nanodrahts 22 ist größer als
2 μm. Insbesondere sind
die Kontaktierungsbereiche 30 und 32, d.h. der Überlapp
zwischen dem Nanodraht 22 und den Diffusionsreservoiren
jeweils größer als
200 nm.
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Zumindest
im Bereich zwischen den Diffusionsreservoiren, d.h. im Kanalbereich 28 ist
der Nanodraht 22 an die Substratisolationsschicht 16 angeordnet,
welche als großflächiges Gateoxid
ausgebildet ist. Durch Tempern wurde aus den Nickelpads 34 und 36 Nickel
in den Siliziumnanodraht 22 und insbesondere in den Kanalbereich 28 zumindest
teilweise in axialer Richtung des Nanodrahts 22 diffundiert.
Dadurch wurden eine erste Kontaktzuführung 40 und eine
zweite Kontaktzuführung 42 mit
einer jeweiligen Länge
von ca. 200 nm bis 300 nm ausgehend von den Diffusionsreservoiren 34 und 36 gebildet.
Als Kontaktzuführungen
entstand dabei elektrisch gut leitfähiges Nickelsilizid, während die
Länge des
aktiven Bereichs 44, also die Länge des verbliebenen intrinsischen
oder niedrig dotierten Bereichs des Siliziumnanodrahts (Si-Kanal)
gegenüber
der Länge
des gesamten Kanalbereichs 28 verkürzt wurde. Der aktive Bereich 44 lässt sich
nun über
das Gate, welches im vorliegenden Fall durch einen elektrisch leitfähigen Substrathalbleiter
gebildet wird, steuern, während
die elektrische Ankontaktierung des aktiven Bereichs 44 über das
erste Diffusionsreservoir 34, den ersten Kontaktierungsbereich 30 und
die erste Kontaktzuführung 40 als
Source-Kontakt einerseits und das zweite Diffusionsreservoir 36,
den zweiten Kontaktierungsbereich 32 und die zweite Kontaktzuführung 42 als
Drain-Kontakt andererseits hergestellt wird.
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13A und 13B zeigen
einen Feldeffekttransistor gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, welcher ebenfalls durch ein Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung in einer bevorzugten Ausführungsform hergestellt wurde.
Der darin gezeigte Feldeffekttransistor weist im wesentlichen denselben
Aufbau wie der in 12 gezeigte Feldeffekttransistor
auf. Dabei wurde der aktive Bereich 44 durch die axiale Diffusion
von Nickel entlang des Kanalpfades bis auf eine Länge von
weniger als 30 nm verkürzt.
Während die
beiden Diffusionsreservoire 34 und 36 mit einem gegenseitigen
Abstand von ca. 700 nm durch ein herkömmliches lithographisches Verfahren
hergestellt wurden, wurde der aktive Bereich 44 im ca.
900 nm langen Kanalbereich 28 des Siliziumnanodrahts 22 durch
axiale Diffusion von Nickel aus den Diffusionsreservoiren auf eine
aktive Länge
von ca. 20 bis 25 nm eingeschnürt.
Somit wurde mit niedrigem technologischem Aufwand ein Kurzkanaltransistor
realisiert, wie er mit herkömmlichen
lithographischen Verfahren nicht erzeugt werden konnte. Das erfindungsgemäße Verfahren
erfordert keine hochauflösende
Lithographie, sondern legt die Länge
des aktiven Bereichs 44 über die Länge der Kontaktzuführungen 40 und 42, also
die Länge über die
eine Diffusion erfolgen soll, fest. Diese Länge lässt sich beispielsweise über die Temperatur
und/oder die Dauer des Diffusionsprozesses einstellen. Es ist auch
möglich,
die Länge
des aktiven Bereichs 44 durch eine Messung des elektrischen
Widerstandes der Halbleiterkanalstruktur während des Diffusionsprozesses
zu kontrollieren und den Diffusionsprozess bei Erreichen eines vorgegebenen
Sollwerts für
den elektrischen Widerstand bzw. die elektrische Leitfähigkeit
bzw. die Länge
des aktiven Bereichs 44 abzubrechen.
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Wie
der in 12 gezeigte Transistor wird auch
der in 13A und 13B gezeigte
Feldeffekttransistor vorzugsweise über einen elektrisch leitfähigen Substrathalbleiter
als Gate gesteuert. 14 zeigt den Drain-Strom in
einem Transistor gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bei Veränderung der Gate-Spannung.
Als Gate wird dabei ein elektrisch leitfähiger Substrathalbleiter verwendet,
der über
eine ca. 300 nm dicke SiO2-Schicht vom aktiven
Bereich 44 des Transistors beabstandet ist. Die SiO2-Schicht wurde als Substratisolationsschicht 16 durch
eine SiH4-Plasma-Oxidabscheidung auf einem dotierten
Si-Substrat, dem Substrathalbleiter 12, aufgebracht. Wie
bereits dargestellt könnte
alternativ auch ein SOI-Substrat verwendet werden. Bei einer Variation
der Gate-Spannung zwischen –30
V und +30 V ändert sich
die Leitfähigkeit
des Transistors um mehr als sechs Größenordnungen, also um einen
Faktor von mehr als 106. Wegen der großen Dicke
des Gateoxids (etwa 300 nm) sind relativ hohe Gate-Spannungen erforderlich.
Um solche Transistoren in herkömmliche
CMOS-Schaltungen zu integrieren, ist es besonders bevorzugt dünnere BOX
Schichten als Gateoxide zu verwenden, oder, wie in Zusammenhang
mit 6 bis 8 diskutiert,
eine Topgatestruktur auszubilden.
-
Abweichend
von den gezeigten Ausführungsformen
sind zahlreiche Variationen im Rahmen des durch den unabhängigen Anspruch
definierten Verfahrens möglich.
Beispielsweise könnte
eine Eingrenzung der aktiven Länge
LG auch durch eine Diffusion von Diffusionsmaterial,
wie z.B.: Nickel, von nur einem Kontaktierungsbereich her erfolgen.
Dabei wäre
der andere Kontaktierungsbereich vorzugsweise elektrisch leitfähig und
es müsste
an diesem zweiten Kontaktierungsbereich kein Diffusionsreservoir angeordnet
werden. Es wäre
auch die Verwendung anderer Materialien für die Halbleiterkanalstruktur oder
die Diffusionsreservoire möglich.
-
- 10
- Substrat
- 12
- Substrathalbleiter
- 14
- Substratgrenzfläche
- 16
- Substratisolationsschicht
- 18
- Substratoberfläche
- 20
- Halbleiterkanalstruktur
- 22
- Nanodraht
- 24
- natürliche Oxidschicht
- 26
- Längsachse
- 28
- Kanalbereich
- 30
- erster
Kontaktierungsbereich
- 32
- zweiter
Kontaktierungsbereich
- 34
- erstes
Diffusionsreservoir
- 36
- zweites
Diffusionsreservoir
- 38
- weitere
Oxidschicht
- 40
- erste
Kontaktzuführung
- 42
- zweite
Kontaktzuführung
- 44
- aktiver
Bereich
- 46
- Gateelektrode
- 48
- Gateisolatorschicht