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Die
vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Mobilfunktechnik
und betrifft insbesondere ein erweitertes Verfahren im Rahmen eines
unterstützten
Roamings, auch Assisted Roaming genannt.
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Unter "Roaming" wird im folgenden – gemäß dem üblichen
Sprachgebrauch – ein Übergabeverfahren
(„Handover") verstanden, das
die Erreichbarkeit des Benutzers eines Mobilfunkgerätes gewährleistet,
wenn dieser sich aus dem Abdeckungsbereich eines ersten Mobilfunknetzes
in den Abdeckungsbereich eines anderen Mobilfunketzes bewegt. Roaming
ermöglicht
es einem Teilnehmer eines Mobilfunknetzes sich geografischen frei
in von unterschiedlichen Mobilfunknetzen abgedeckten Gebieten zu
bewegen, ohne dass er seine Kommunikation mit dem Mobilfunkgerät einschränken muss. Man
unterscheidet zwischen nationalem und internationalem Roaming, je
nachdem, ob das Roaming grenzüberschreitend
erfolgt oder nicht. Das internationale Roaming setzt voraus, dass
der Heimat-Netzwerkbetreiber einen Vertrag mit einem ausländischen Partner-Netzwerkbetreiber
hat, so dass sich der Teilnehmer in dem ausländischen Netz einbuchen kann. Das
nationale Roaming bezieht sich entsprechend auf einen Wechsel zwischen
Mobilfunknetzen unterschiedlicher Betreiber in einem Land.
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In
der Regel besitzt ein Heimat-Netzwerkbetreiber mit einer Vielzahl
von Betreibern von Partner-Netzwerken Roaming-Verträge. Beim
Roaming ist es dann entsprechend in der Regel möglich, mehrere mögliche Partner-Netzwerke aus einer
bisweilen großen
Anzahl von Partner-Netzwerken auszuwählen. Um eine Netzauswahl herbeizuführen, wird üblicherweise
ein Netzwerk als bevorzugtes Netzwerk bestimmt.
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Die
Kriterien für
die Auswahl bzw. Bestimmung eines bevorzugten Netz werkes können vielfältig und
unterschiedlich sein. Ein wesentliches Auswahlkriterium ist in der
Regel die Kostensituation bei Verwendung eines Netzwerkes. Ein anderes
Auswahlkriterium kann die Zugehörigkeit
des Netzwerkbetreibers zu einer Unternehmensgruppe sein. Nach diesem
Kriterium wird ein Partner-Netzwerk dann als bevorzugtes Netzwerk
bestimmt, wenn es zu derselben Unternehmensgruppe gehört wie der
Betreiber des Heimatnetzes Netzwerk. Neben den vorstehend genannten
Kriterien ist eine Vielzahl von weiteren Auswahlkriterien möglich. Im
Zuge der grundsätzlichen
Entwicklung in dieser Branche unterliegen diese Kriterien einem
Wandel, so dass sie sich über
die Zeit verändern
können.
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Das
Roaming wird üblicherweise
und insbesondere bei statischen Roaming-Modellen von Daten gesteuert, die auf
dem Mobilfunkgerät,
und insbesondere auf einer SIM-Karte (SIM: Subscriber Identity Module),
abgelegt sind. Neben statischen Roaming-Modellen gibt es desweiteren
dynamische Ansätze,
die darauf basieren, dass die für
das Roaming relevanten Daten, vom Netzwerkbetreiber vorzugsweise über eine
Luft-Schnittstelle verändert
werden können,
so dass ein Update von Roaming-Daten möglich ist.
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Grundsätzlich kann,
wenn ein Heimat-Netzwerk für
das entsprechende Mobilfunkgerät
nicht verfügbar
ist, das Bestimmen eines bevorzugten Netzwerkes aus einer Anzahl
von verfügbaren
Partner-Netzwerken sowohl manuell durch den Teilnehmer als auch
automatisch durch das Netzwerk erfolgen.
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Bei
der manuellen Auswahl eines Partner-Netzwerkes hat der Teilnehmer
also die Möglichkeit,
ein von ihm gewünschtes
Netzwerk über
eine Benutzer-Interaktion auszuwählen. Üblicherweise
ist die Menge von verfügbaren
Netzwerken in Form einer Liste auf der SIM-Karte gespeichert. Der
Teilnehmer hat die Möglichkeit,
ein Netzwerk aus dieser Liste auszuwählen oder ein Netzwerk anzugeben,
das nicht in dieser Liste enthalten ist.
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Bei
der automatischen Auswahl eines bevorzugten Netzwerkes erfolgt die
Auswahl ohne Interaktion seitens des Teilnehmers. Die Auswahlkriterien bei
der automatischen Netzwerkbestimmung können unterschiedlich sein und
werden in der Regel vom Heimat-Netzwerkbetreiber festgelegt und
sind in entsprechenden Datensätzen
auf der SIM-Karte gespeichert. Üblicherweise
erfolgt die automatische Bestimmung eines Netzwerkes anhand einer
Liste, in der eine Auswahl von Partner-Netzwerken abgelegt ist, die
hinsichtlich ihrer Priorität
sortiert sind. Diese Liste wird „Assisted-Roaming"-Liste genannt.
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Ein
Problem bei bestehenden Lösungen
zum Assisted Roaming ist allerdings darin zu sehen, dass eine manuelle
Bestimmung eines bevorzugten Partner-Netzwerkes seitens des Mobilfunkteilnehmers möglicherweise
länger
als gewünscht
gültig
bzw. erhalten bleibt. Die manuelle Auswahl des Teilnehmers bleibt
bei den bisherigen Systemen nämlich
so lange erhalten, bis der Teilnehmer das Mobilfunkgerät aus- und
wieder einschaltet. Erst anschließend ist der automatische Bestimmungsmodus
wieder eingestellt.
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Ergibt
sich in dem Zeitraum zwischen dem Zeitpunkt einer manuellen Auswahl
und dem Ausschalten des Mobilfunkgerätes eine Änderung der Roaming-Situation,
so bleibt dennoch die – bisher passende
und jetzt gegebenenfalls nicht mehr passende – manuelle Auswahl weiter erhalten.
Eine flexible Anpassung der Bestimmung eines bevorzugten Netzwerkes
an eine veränderte
Roaming-Situationen ist mit den gegenwärtigen Systemen nicht möglich.
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Gelangt
ein Mobilfunkgerät
in eine Roaming-Situation und ist das Heimat- Netzwerk nicht verfügbar, wird ein Verfahren in Übereinstimmung
mit den GSM-Standards (GSM: Global System for Mobile Communications)
der zweiten oder dritten Generation ausgeführt. In einem ersten Schritt
wird danach überprüft, ob die
ehemalige Frequenz des zuletzt registrierten Netzwerkes immer noch
verfügbar
ist. Falls dies nicht der Fall ist, wird in einem zweiten Schritt
die Verfügbarkeit
von anderen Frequenzen des zuletzt registrierten Netzwerkes geprüft. Die
Information über
das zuletzt registrierte Netzwerk ist in einem bestimmten Bereich
auf der SIM-Karte, insbesondere in der Datei EF („Elementary
File") LOCI, gespeichert.
Im automatischen Bestimmungsmodus wird geprüft, ob das Heimatnetzwerk verfügbar ist und
falls nicht, wird eine Liste von bevorzugten Netzwerken (in der
Datei EF PLMNsel) in der Reihenfolge ihres Eintrages in der Liste
auf Verfügbarkeit
geprüft. Falls
dann immer noch kein Netz gefunden werden konnte, werden andere
verfügbare
Netze mit einer guten Signalstärke überprüft. Wenn
anhand dieses Mechanismus dann ein Netz bestimmt worden ist, wird
dies zum Verbindungsaufbau verwendet.
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Falls
weder das Heimatnetzwerk noch ein Netzwerk aus der Liste mit bevorzugten
Netzwerken verfügbar
ist, wird gemäß dem eben
beschriebenen automatischen Mechanismus ein anderes Netzwerk ausgewählt. Während des
Betriebs, und üblicherweise
auch dann, wenn das Gerät
aus- und wieder angeschaltet wird, bleibt diese Netzwerk-Auswahl-Information
in der vorstehend genannten Datei EF LOCI gespeichert. Mobilfunkgeräte sind
in der Regel so voreingestellt, dass nach einem Ab- und wieder Anschalten
in dem automatischen Bestimmungsmodus immer zuerst das in der Datei
EF LOCI gespeicherte Netzwerk auf Verfügbarkeit überprüft wird. Ist in der Datei EF
LOCI ein Netzwerk gespeichert, bei dem es sich dabei nicht um das
in einer Roaming-Situation bevorzugte Netzwerk handelt, und ist
dieses Netzwerk weiterhin verfügbar,
wird daher nicht eine Verbindung mit dem bevorzug ten Netzwerk hergestellt. Diese
Situation ist insofern unbefriedigend, als der Teilnehmer länger als
notwendig auf das "falsche" Netzwerk festgelegt
ist.
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Ein
weiterer Nachteil bei bisherigen Systemen aus dem Stand der Technik
ist darin zu sehen, dass ein Wechsel von dem manuellen Auswahlmodus
auf den automatischen Auswahlmodus nur unter bestimmten eingeschränkten Bedingungen
möglich ist,
insbesondere nicht während
des Betriebs des Gerätes,
sondern nur dann, wenn das Mobilfunkgerät aus- und wieder angeschaltet
wird. Erst nach dem Anschalten ist der automatische Auswahl-Mechanismus voreingestellt.
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Wünschenswert
ist also, ein System in Bezug auf das Roaming bereitzustellen, das
die Möglichkeit
berücksichtigt,
im Betriebszustand des Gerätes
von einer manuellen Bestimmung eines bevorzugten Partner-Netzwerkes
auf eine automatische Bestimmung desselben zu wechseln, ohne dass
zusätzliche
Aktionen, Befehle oder Schritte ausgeführt werden müssen.
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Zur
Verbesserung des Roamings zwischen einem Heimat-Netzwerk und fremden
Partner-Netzwerken sind bereits verschiedene Ansätze bekannt.
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So
zeigt die WO 2004/047480 A1 ein Verfahren und ein System für ein Roaming-Management, das
auf einer den jeweiligen Mobilfunktelefonen übergeordneten hierarchischen
Ebene erfolgt. Dabei ist es vorgesehen, dass eine in der hierarchisch
höheren
Managementebene liegende Instanz das aktuelle Setting für das Roaming
mit einem vom Netzwerkbetreiber gewünschten Setting für das Roaming vergleicht.
Falls hier Unterschiede festgestellt werden, veranlasst die Management-Instanz
eine Modifikation des Roaming-Settings
in Übereinstimmung mit
dem gewünschten
Setting des Netzwerkbetreibers. Diese relativ komplexe Lösung erfordert
den Einsatz von hierar chisch übergeordneten
Modulen und ist nachteiligerweise mit einem hohen Kostenaufwand
verbunden.
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Die
WO 01/86995 A1 betrifft ein Verfahren für eine erneute Auswahl eines
Netzwerkes in einer besonderen Roaming-Situation, in der sich das
Gebiet des Heimat-Netzwerkbetreibers mit einem Gebiet eines Partner-Netzwerkbetreibers überschneidet,
und wobei in diesem Überschneidungsbereich ein
Ausschnitt zu finden ist, in dem nur einer der beiden Netzwerkbetreiber
verfügbar
ist. Das hier vorgeschlagene Verfahren basiert jedoch ausschließlich auf
einer automatischen Auswahl von bevorzugten Netzwerken im Rahmen
des Roamings.
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Die
WO 02/091772 A1 ist auf einen weiteren Effekt im Rahmen des Roamings
gerichtet und betrifft ein Roaming-Verfahren, bei dem neben der üblicherweise
zur Verfügung
gestellten Liste mit möglichen Partner-Netzwerken
zusätzlich
eine weitere Liste von verbotenen Netzwerken berücksichtigt wird.
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Die
WO 02/21861 A2 betrifft ein Verfahren zur automatischen Bereitstellung
eines Roaming-Service für
ein Mobiltelefon. Dabei wird neben einer automatischen Auswahl eines
bevorzugten Netzwerkes, die auf Angaben des Netzwerkbetreibers basiert,
auch eine manuelle Auswahl berücksichtigt,
die gemäß den Vorgaben
des Teilnehmers bzw. Mobilfunktelefonbenutzers ausgeführt wird.
Ein Rücksetzen
der manuellen Auswahl ist hier jedoch nicht vorgesehen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Weg aufzuzeigen, mit dem
es möglich
ist, die Flexibilität
der Roaming-Situation zu erhöhen,
falls der Teilnehmer manuell ein Netzwerk ausgewählt hat. Darüber hinaus
sollen die Möglichkeiten
für eine erneute
Netzwerkauswahl verbessert werden, nachdem eine manuelle Netzwerkauswahl
erfolgt ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren zum Bestimmen eines bevorzugten Netzwerkes zum Aufbau
einer Kommunikationsverbindung für
ein Mobilfunkgerät
im Rahmen eines Roamings gelöst.
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Um
dem vorstehend beschriebenen Problem bei bekannten Lösungen aus
dem Stand der Technik zu begegnen, schlägt die Erfindung eine Erweiterung des
bisherigen „Assisted
Roamings" vor, indem
eine manuelle Bestimmung eines bevorzugten Netzwerkes durch den
Teilnehmer noch im Betriebzustand, also ohne erneutes Aus- und wieder
Einschalten des Mobilfunkgerätes,
zurückgesetzt
werden kann, wobei nach dem Rücksetzen
auf einen automatischen Bestimmungsmodus umgeschaltet wird.
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Erfindungsgemäß wird das
bevorzugte Netzwerk manuell und/oder automatisch aus einer Menge von
verfügbaren
Netzwerken vorbestimmt, falls ein Heimat-Netzwerk für das Mobilfunkgerät nicht
verfügbar
ist, wobei – im
Falle einer manuellen Vorbestimmung – das Mobilfunkgerät nach einem
konfigurierbaren Ereignis im Betriebszustand des Mobilfunkgerätes automatisch
ein Rücksetzen
der manuellen Vorbestimmung (das durch den Mobilfunkgerätebenutzer
ausgelöst
worden war) und ein automatisches Bestimmen des bevorzugten Netzwerkes
gemäß einem
Mechanismus zur automatischen Bestimmung erfolgt, ohne dass das
Mobilfunkgerät
aus- und wieder angeschaltet werden muss.
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Darüberhinaus
wird diese Aufgabe durch eine SIM-Karte, ein Computerprogrammprodukt
und ein Mobilfunkgerät
gemäß den beiliegenden
nebengeordneten Ansprüchen
gelöst.
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Die
erfindungsgemäße SIM-Karte
ist zum Einsetzen in ein Mobilfunkgerät ausgelegt, wobei die SIM-Karte
im Rahmen eines Roamings die Bestimmung eines bevorzugten Netzwerkes
unterstützt
und zumindest einen Speicherbereich umfasst, in dem Netzwerke abgelegt
sind, die in einer Partnerschaftsbeziehung zu einem die SIM-Karte
ausgebenden Netzwerk stehen, falls das Heimat-Netzwerk nicht verfügbar ist,
wobei die SIM-Karte mit folgenden weiteren Bauteilen ausgestattet
ist:
- – einem
manuellen Auswahlmodul, das zur manuellen Vorbestimmung des bevorzugten
Netzwerkes durch den Teilnehmer ausgelegt ist,
- – einem
automatischen Auswahlmodul, das zur automatischen Vorbestimmung
des bevorzugten Netzwerkes ausgelegt ist, wobei die automatische Vorbestimmung
mittelbar oder unmittelbar von einem die SIM-Karte ausgebenden Netzwerkbetreiber
gesteuert wird, und
- – einem
Rücksetz-Modul,
das – im
Falle einer manuellen Vorbestimmung durch das manuelle Auswahl-Modul – nach einem
konfigurierbaren Ereignis in Bezug auf das Mobilfunkgerät während des Betriebs
desselben zum automatischen Rücksetzen
der manuellen Vorbestimmung und zur automatischen Bestimmung des
bevorzugten Netzwerkes ausgelegt ist, also ohne dass das Mobilfunkgerät aus- und
wieder angeschaltet werden muss.
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Damit
ergeben sich für
den Betreiber eines Heimat-Netzwerkes – und damit für den die
SIM-Karte ausgebenden Netzbetreiber – folgende Vorteile:
- – Da
ein Netzwerkbetreiber üblicherweise
mehr Übersicht über alle
möglichen
verfügbaren
Partner-Netzwerke mit den jeweiligen Roaming-Tarifen hat, ist es
möglich
das Roaming in Hinblick auf Kosten zu optimieren.
- – Durch
die Kostenoptimierung ist eine höhere Kundenbindung
möglich.
- – Darüberhinaus
kann der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (auch ARPU genannt)
durch Rabattierungs-Tarife mit dem entsprechenden Roa ming-Partner
erzielt werden.
- – Desweiteren
kann auch eine Optimierung der Auslastung des jeweiligen Partner-Netzwerkes erreicht
werden.
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Ein
Mobilfunkgerät
ist im Sinne dieser Anmeldung ein elektronisches Gerät, das zum
Datenaustausch über
ein Mobilfunknetz ausgebildet ist, wobei grundsätzlich ein Wechsel zwischen
unterschiedlichen Mobilfunknetzen möglich sein soll. Gemäß dem GSM-Standard
(Global System for Mobile Communications) umfasst das mobile Gerät bzw. die mobile
Station (mobile station, MS) eine mobile Ausstattung (mobile equipment,
ME) und eine SIM-Karte. Üblicherweise
handelt es sich um ein Mobiltelefon bekannter Ausgestaltung, etwa
als Handy oder als Headset. Denkbar sind aber auch andere elektronische
Geräte,
die den Datenaustausch über
Mobilfunknetzwerke abwickeln.
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Ein
Versorgungsbereich eines bestimmten Mobilfunknetzes wird Netzwerk
genannt. Das Netzwerk kann von einem oder mehreren Betreibern betrieben
werden. Bei den Netzwerkbetreibern kann es sich um Dienstanbieter
auf dem Mobilfunksektor handeln, die entweder ein eigenes Netz haben
oder Netz-Kapazitäten
von anderen Betreibern zukaufen und ihren Teilnehmern zur Verfügung stellen.
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Üblicherweise
ist es vorgesehen, dass ein Heimat-Netzwerkbetreiber die SIM-Karte
an den jeweiligen Teilnehmer ausgibt. Die SIM-Karte kann jedoch
auch von anderen Netwerkbetreibern ausgegeben werden. In der nachfolgenden
Beschreibung wird unter dem Begriff „Heimat-Netzwerkbetreiber" bis auf explizit
gekennzeichnete Ausnahmen stets der Netzbetreiber verstanden, der
die SIM-Karte ausgegeben hat. Der Heimat-Netzwerkbetreiber hat Verträge mit anderen
Netzwerkbetreibern, die in einer partnerschaftlichen Vertragsbeziehung
mit ihm stehen. Diese Netzwerkbetreiber können auch als Partner-Netzwerkbetreiber
bezeichnet werden und stellen ihr Netz in anderen geografischen
Bereichen, insbesondere im Ausland, für eine Kommunikationsverbindung
zur Verfügung.
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Da
es grundsätzlich
mehrere Netzwerke bzw. Partner-Netzwerke gibt, muss ein bevorzugtes Netzwerk
aus der Menge von verfügbaren
Partner-Netzwerken
bestimmt werden. Das Heimat-Netzwerk wird auch als HPLMN-Netz (Home
Public Land Mobile Network) bezeichnet. Ein Netz aus der Menge der
verfügbaren
Partner-Netzwerke wird als PLMN-Netz (Public Land Mobile Network)
bezeichnet. Falls das Heimat-Netzwerk für das Mobilfunkgerät nicht
verfügbar
ist, muss ein anderes Netzwerk gewählt werden. Ein Netzwerkwechsel
kann jedoch auch andere Gründe
haben. Falls ein Wechsel des Netzwerkes erforderlich oder gewünscht ist,
muss ein Roaming-Verfahren
eingeleitet werden.
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Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, dass eine manuelle Vorbestimmung seitens des Teilnehmers
nach einem konfigurierbaren Ereignis, das innerhalb der aktuellen
Betriebszeit des Gerätes
liegt, von einer automatischen Bestimmung des bevorzugten Netzwerkes überschrieben
wird, wobei die automatische Bestimmung nur von Seiten des die SIM-Karte
ausgebenden Netzwerkbetreibers und nicht von Seiten des Teilnehmers
gesteuert wird.
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Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu sehen, dass
das Ereignis, aufgrund dessen eine Überprüfung erfolgt, ob das bevorzugte
Netzwerk bisher manuell oder automatisch vorbestimmt worden ist,
konfigurierbar ist. Üblicherweise
ist das Ereignis zeitabhängig
und wird von einem bestimmten Ereignis (oder einer Kombination von
Ereignissen) des Mobilfunkgerätes
oder des Netzwerkes ausgelöst.
Vorteilhaft ist, dass das Ereignis vom Netzwerkbetreiber oder vom
Mobiltelefon ohnehin zur Verfügung
gestellt wird.
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Für die Konfigurierung
des Ereignisse kommen verschiedene Alternativen in betracht
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Bei
der ersten Möglichkeit
ist das Ereignis auf eine so genannte HPLMN-SEARCH-PERIOD bezogen. Bei der HPLMN-Suchphase
bzw. bei der HPLMN-SEARCH-PERIOD handelt es sich um einen zyklisch
auftretenden Vorgang, bei dem die Verfügbarkeit des Heimat-Netzwerkes überprüft wird.
Während
der HPLMN-Suchphase wartet die mobile Station (MS) im Rahmen eines
Roamings ab, ob das Heimat-Netz verfügbar ist, bevor sie sich in
ein anderes Netz einzubuchen versucht. Dieses Ereignis wiederholt
sich in festgelegten Zeitabständen
(typischerweise alle 30 Minuten). In dieser Ausführungsform ist es – abhängig von
dem Eintreten dieses Ereignisses, also vom Ablauf der HPLMN-SEARCH-PERIOD – vorgesehen,
dass überprüft wird,
ob das bisher vorbestimmte bevorzugte Netzwerk manuell oder automatisch
vorbestimmt worden ist. Insbesondere wird überprüft, ob eine automatische Vorbestimmung
erfolgt ist, indem geprüft
wird, ob die Assisted-Roaming-Liste
geladen ist. Falls die Assisted-Roaming-Liste geladen ist, kann
davon ausgegangen werden, dass eine automatische Vorbestimmung erfolgt
war. In diesem Fall wird nichts Weiteres unternommen bzw. es werden
keine weiteren Schritte eingeleitet. Eine Applikation, die das erfindungsgemäße Verfahren
umsetzen kann, verhält
sich an dieser Stelle passiv. Falls die Assisted-Roaming-Liste nicht geladen ist, so
dass davon ausgegangen werden kann, dass der Teilnehmer eine manuelle
Vorbestimmung getroffen hat, wird der Wert der manuellen Vorbestimmung
erfindungsgemäß mit dem
Wert der Assisted-Roaming-Liste überschrieben.
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In
einer zweiten vorteilhaften alternativen Ausführungsform ist das Ereignis
auf eine Gesprächssteuerung,
insbesondere auf eine CALL CONTROLL bezogen. Über die CALL-CONTROLL-Funktion
werden Informationen über
ein Gespräch
bzw. eine Sitzung verarbeitet. Insbesondere kann die CALL-CONTROLL-Funktion
signalisieren, falls z. B. ein Gespräch beendet worden ist. In dieser Ausführungsform
ist das Ereignis auf das Gesprächs-Ende
bezogen. Im Unterschied zur vorstehend erwähnten HPLMN-Ausführungsform
ist bei der CALL-CONTROLL-Ausführungsform
vorgesehen, dass die erfindungsgemäße Überprüfung auf manuelle oder automatische
Vorbestimmung im Anschluss an ein Gesprächs-Ende erfolgt. Die CALL-CONTROLL-Funktion
informiert die erfindungsgemäß ausgebildete
SIM-Karte oder eine übliche SIM-Karte,
die mit dem erfindungsgemäßen Modul
ausgestattet ist, über
ein Gesprächs-Ende.
Im Anschluss an dieses Gesprächs-Ende-Signal erfolgt
die erfindungsgemäße Überprüfung, wie
vorstehend beschrieben. Im Falle einer automatischen Vorbestimmung,
so dass also die Assisted-Roaming-Liste geladen ist, verhält sich
das Verfahren passiv, während
es anderenfalls (also im Falle der manuellen Vorbestimmung) vorgesehen
ist, dass die manuelle Vorbestimmung mit einem, vorzugsweise am
höchsten
priorisierten, Wert aus der Assisted-Roaming-Liste überschrieben
wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Ereignis ein in regelmäßigen Intervallen,
z.B. alle 30 Sekunden, abgesetztes Statusabfragesignal, das von
einem Mobilfunkgerät,
das proaktive SIM-Karten unterstützt,
an eine entsprechende proaktive SIM-Karte geschickt wird. Dabei
kann vorgesehen sein, daß die
proaktive SIM-Karte die Intervalldauer verändert.
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Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist
darin zu sehen, dass die erfindungsgemäße Überprüfung auf manuelle oder automatische
Vorbestim mung dynamisch veränderlich
ist, indem das Ereignis, das die Überprüfung triggert, konfigurierbar
ist. Neben den beiden vorstehend erwähnten alternativen Ausführungsformen,
die sich auf eine HPLMN-SEARCH-PERIOD oder auf eine CALL CONTROLL
beziehen, sind noch weitere Ereignisse denkbar, die eine erfindungsgemäße Überprüfung auslösen können. Vorzugsweise
ist es vorgesehen, dass das Ereignis durch das Mobilfunkgerät selbst oder
den die SIM-Karte ausgebenden Netzwerkbetreiber ausgelöst wird.
Dies hat den Vorteil, dass keine weiteren Module notwendig sind
und keine weitere hierarchisch übergeordnete
Ebene involviert werden muss. Das System kann somit einfach und
kostengünstig
ausgebildet werden.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
ist es vorgesehen, dass das Ereignis vom Netzbetreiber mittelbar
oder unmittelbar konfiguriert wird. Das heißt, dass der Netzwerkbetreiber über die
automatische Bestimmung das Roaming-Verfahren steuert. Der Teilnehmer
hat zwar eine Einflussmöglichkeit,
indem er das bevorzugte Netzwerk auch manuell auswählt; diese
Einflussmöglichkeit
wird jedoch beschränkt,
indem der Netzwerkbetreiber – sozusagen in
letzter Instanz – über die
Bestimmung des bevorzugten Netzwerkes entscheidet, da die automatische Auswahl
gegenüber
der manuellen Auswahl bevorzugt behandelt wird.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist es vorgesehen, dass das konfigurierbare Ereignis
so konfiguriert wird, dass es frühestens
nach einem Ende einer Mobilfunksitzung bzw. nach einem Gesprächs-Ende
erfolgen kann. Somit kann ein Wechsel eines Netzwerkbetreibers frühestens
nach einem Gesprächs-Ende
erfolgen. In alternativen Ausführungsformen
kann es jedoch vorgesehen sein, dass das Ereignis auch innerhalb
einer Sitzung und somit vor einem Gesprächs-Ende stattfindet, so dass auch
ein Netzwerk-Wechsel
während
eines Gesprächs
möglich
wird. Dies umfasst den Abbau eines nicht mehr bevorzugten und den
Aufbau eines (neu) bevorzugten Netzwerkes.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
ist es darüber
hinaus vorgesehen, dass der Mechanismus zur automatischen Bestimmung
mit dem Mechanismus zur automatischen Vorbestimmung des bevorzugten
Netzwerkes übereinstimmt.
Dies wird über
einen Zugriff auf die Assisted-Roaming-Liste gewährleistet. In alternativen
Ausführungsformen
ist es jedoch möglich,
dass der Mechanismus zur automatischen Vorbestimmung eines bevorzugten
Netzwerkes von dem Mechanismus zur automatischen Bestimmung abweicht.
Der Netzwerkbetreiber muss dann den Mechanismus zur automatischen
Bestimmung spezifisch bestimmen. Denkbar wäre es in diesem Fall, dass
immer zumindest ein Default-Netzwerk als bevorzugtes Netzwerk bestimmt
wird.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen,
dass der Mechanismus zur automatischen Vorbestimmung eines bevorzugten Netzwerkes
und der Mechanismus zur automatischen Bestimmung (falls diese voneinander
abweichen) im Mobilfunkgerät
selbst, insbesondere in einer entsprechend programmierten SIM-Karte,
abgelegt sind. Diese Ausführungsform
bezieht sich sozusagen auf ein statisches Roaming-Konzept. Alternativ
kann das erfindungsgemäße Verfahren
jedoch auch bei dynamischen Roaming-Konzepten angewendet werden,
bei denen es vorgesehen ist, dass der Netzwerkbetreiber über eine
entsprechende Luft-Schnittstelle roaming-bezogene Parameter übertragen
kann. Die roaming-bezogenen Parameter finden dann erfindungsgemäß Einfluss
bei der automatischen Bestimmung des bevorzugten Netzwerkes.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann das erfin dungsgemäße Vorgehen
in drei Stufen gegliedert sein:
- – Manuelle
oder automatische Vorbestimmung eines bevorzugten Netzwerkes,
- – Überprüfen, auf
welche Art die Vorbestimmung erfolgt ist (manuell oder automatisch)
und
- – gegebenenfalls Überschreiben
einer manuellen Vorbestimmung mit einer automatischen Bestimmung.
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Üblicherweise
ist es vorgesehen, dass der Teilnehmer über das Überschreiben bzw. das Rücksetzen
informiert wird. Falls also die manuelle Vorbestimmung mit der automatischen
Bestimmung überschrieben
worden ist, wird dies auf dem Mobilfunkgerät angezeigt. Dies kann entweder
durch ein optisches oder ein akustisches Signal erfolgen.
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In
der Regel erfolgen die automatische Vorbestimmung und/oder die automatische
Bestimmung (im Falle einer vorhergehenden Rücksetzung einer manuellen Vorbestimmung)
auf der Assisted-Roaming-Liste. Ebenso kann die manuelle Auswahl
auf der Assisted-Roaming-Liste erfolgen, indem der Teilnehmer ein
Netzwerk aus der Liste auswählt.
Darüber
hinaus ist es möglich,
dass der Teilnehmer unmittelbar ein Netzwerk eingibt, auch wenn
es nicht in der Assisted-Roaming-Liste enthalten war. In alternativen
Ausführungsformen
ist es vorgesehen, dass neben der Assisted-Roaming-Liste auf andere
Datenstrukturen zugegriffen wird, die Partner-Netzwerke enthalten,
und die z. B. über
eine entsprechende Schnittstelle von externen Modulen eingelesen
werden können
oder die in anderen Modulen innerhalb des Mobilfunkgerätes bzw.
der SIM-Karte abgelegt sind.
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Es
ist möglich,
dass das erfindungsgemäße Verfahren
als separates bzw. selbständiges
Modul in Form einer Applikation ausgebildet ist, die das bis herige
Roaming-Verfahren erfindungsgemäß erweitert. Ebenso
ist es möglich,
dass alle oder einzelne Verfahrensschritte in Hardware-Bauteilen
realisiert werden können.
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Eine
alternative Aufgabenlösung
sieht ein Speichermedium vor, das zur Speicherung des vorstehend
beschriebenen Verfahrens bestimmt ist und von einem Mikrocomputer
lesbar ist.
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Zusätzliche
vorteilhafte Ausführungsformen ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung mit deren Merkmalen und weiteren Vorteilen werden
in der folgenden detaillierten Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Ablaufdiagramm von wesentlichen Verfahrensschritten gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung und
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2 eine
Darstellung von Modulen gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung.
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Die
Erfindung wird nachstehend in Bezug auf die verfahrensgemäße Lösung der
Aufgabe beschrieben. Die erwähnten
alternativen Ausführungsformen,
Vorteile und besonderen Merkmale der Erfindung sind dabei aber in
gleicher Weise auf die vorrichtungsbezogenen Lösungen und auf die Lösung durch
das Computerprogrammprodukt zu übertragen,
um unnötige
Wiederholungen zu vermeiden.
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Falls
ein Anwender eines Mobiltelefons 10 den Bereich seines
Heimat- Netzwerkes
verlässt,
so dass das Heimat-Netzwerk nicht mehr verfügbar ist, wird er mit dem erfindungsgemäß erweiterten
Assisted Roaming-Verfahren bei der Auswahl eines bevorzugten Netzwerkes
zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung unterstützt.
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Das
Mobiltelefon 10 ist mit einer SIM-Karte SIM ausgestattet,
die eine optionale Datei enthält,
in der eine Liste von bevorzugten Netzwerken, eine Assisted-Roaming-Liste
ARL, abgelegt ist. Diese Datei hat typischerweise die Gestalt eines
EFs („Elementary
File").
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Wie
die Assisted-Roaming-Liste ARL verwendet wird, hängt von der Einstellung bzw.
von dem Mechanismus eines Bestimmungsverfahrens für das Mobile
Equipment ab. Die Einstellungen für das Bestimmungsverfahren
im Rahmen des Roamings können
entweder automatisch oder auch manuell bestimmt werden.
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Wie
in 1 dargestellt, erfolgt grundsätzlich eine Vorbestimmung eines
bevorzugten Netzwerkes für
das Mobiltelefon 10, wenn das Heimat-Netzwerk nicht verfügbar ist. Diese Vorbestimmung
kann manuell oder automatisch erfolgen. Es ist auch möglich, eine
kombinierte manuelle und automatische Vorbestimmung vorzunehmen,
indem nach einer automatischen Vorbestimmung auf eine manuelle Vorbestimmung
gewechselt wird. In diesem Fall erfolgte erst eine automatische
Vorbestimmung eines bevorzugten Netzwerkes, die dann der Teilnehmer des
Mobilfunktelefons 10 geändert
hat, indem er manuell ein anderes Netzwerk als bevorzugtes Netzwerk
aus der Menge von verfügbaren
Netzwerken ausgewählt
hat. Falls der Teilnehmer eine manuelle Vorbestimmung getroffen
hat, war es bei bisherigen Systemen aus dem Stand der Technik nicht
mehr möglich,
diese manuelle Vorbestimmung zu modifizieren bzw. zu überschreiben.
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Um
dem Netzwerkbetreiber hier mehr Flexibilität zu gewähren, während gleichzeitig der Anwender
des Mobiltelefons 10 in seiner Einflussmöglichkeit
eingeschränkt
wird, wird erfindungsgemäß überprüft, auf
welche Art die bisherige Vorbestimmung erfolgt ist: manuell oder
automatisch. Wie in 1 gezeigt ist, wird im Falle
einer automatischen Vorbestimmung nichts Weiteres veranlasst, so
dass die automatische Vorbestimmung als Bestimmung des bevorzugten
Netzwerkes gilt.
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Anderenfalls,
also im Falle einer manuellen Vorbestimmung, wird diese manuelle
Vorbestimmung zurückgesetzt,
falls ein konfigurierbares Ereignis, das während des Betriebs des Telefons 10 auftritt,
eingetreten ist. Falls das Ereignis noch nicht eingetreten ist,
wird das Ereignis in zyklischen Abständen überprüft. Das Verfahren befindet
sich somit in einer Warteschleife. Sobald das Ereignis eingetreten ist,
erfolgt eine automatische Bestimmung gemäß einem Mechanismus zur automatischen
Bestimmung.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
stimmt der Mechanismus zur automatischen Bestimmung identisch mit
dem Mechanismus für
die automatische Vorbestimmung überein.
Beide Mechanismen basieren auf einem Zugriff auf die Assisted-Roaming-Liste ARL.
In einer alternativen Ausführungsform
unterscheidet sich der Mechanismus zur automatischen Bestimmung
von dem Mechanismus für
die automatische Vorbestimmung, so dass hier ebenfalls eine automatische
Bestimmung, aber nach anderen Gesichtspunkten, ausgeführt wird.
In der Regel werden alle Arten von automatischer Vorbestimmung bzw. automatischer
Bestimmung von dem die SIM-Karte ausgebenden Netzwerkbetreiber,
insbesondere vom Heimat-Netzwerkbetreiber, gesteuert. Auch falls
der Mechanismus zur automatischen Bestimmung von dem Mechanismus
zur automatischen Vorbestimmung abweicht, so basiert dennoch der
Mechanismus zur automatischen Bestimmung auf einer Steuerung seitens
des Heimat-Netzwerkbetreibers und kann üblicherweise nicht vom Teilnehmer
des Mobiltelefons 10 verändert werden.
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Sowohl
im Fall der automatischen Vorbestimmung als auch im Falle der manuellen
Vorbestimmung verbleibt das Mobiltelefon 10 mit dem ausgewählten Netzwerk
verbunden, soweit dessen Verfügbarkeit
sichergestellt werden kann.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist ein Sicherheits-Merkmal vorgesehen,
das sicherstellt, dass die Assisted-Roaming-Liste ARL nicht unbeabsichtigt überschrieben
wird.
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Ein
weiteres Merkmal betrifft die Möglichkeit für den Anwender,
ein bevorzugtes Netzwerk, das einmal von ihm manuell vorbestimmt
worden ist, beim Einschalten des Mobiltelefons 10 wieder
zu erhalten.
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In
Zusammenhang mit 2 werden nachstehend die wesentlichen
Bauteile einer erfindungsgemäßen Anordnung
beschrieben. Die Anordnung ist grundsätzlich dazu bestimmt, das vorstehend
beschriebene Verfahren und möglicherweise
Alternativen und Weiterbildungen auszuführen. Grundsätzlich ist
es möglich,
dass die SIM-Karte 20 entsprechend den Vorgaben des Verfahrens
programmiert ist.
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Die
SIM-Karte 20 ist zum Einsetzen in das Mobilfunkgerät 10 bestimmt
und unterstützt
ein Roaming, indem auf der SIM-Karte 20 Partner-Netzwerke in
Bezug zu einem Heimat-Netzwerk abgelegt sind. Die Partner-Netzwerke
sind üblicherweise
in der Assisted-Roaming-Liste ARL abgelegt. Darüber hinaus umfasst die SIM-Karte 20 ein
manuelles Auswahlmodul M, über
das die manuelle Vorbestimmung des bevorzugten Netzwerkes seitens
des Anwenders ausgeführt
wird. Parallel dazu ist ein automatisches Auswahlmodul A vorgesehen,
mit dem die automatische Vorbestimmung des bevorzugten Netzwerkes
erfolgt. Darüber
hinaus ist ein Rücksetzmodul
R vorgesehen, das – im
Falle einer manuellen Vorbestimmung durch das manuelle Auswahlmodul
M – nach
einem konfigurierbaren Ereignis des Mobilfunkgerätes 10 die bisherige
manuelle Vorbestimmung zurücksetzt
und gemäß einem
automatischen Mechanismus zur automatischen Bestimmung eine neue
Bestimmung des bevorzugten Netzwerkes auslöst, ohne dass das Mobilfunkgerät aus- und
wieder eingeschaltet werden muss.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
ist das Rücksetzmodul
R zweistufig ausgebildet. In der ersten Stufe erfolgt eine Überprüfung, ob
die Vorbestimmung manuell oder automatisch erfolgt ist. In der zweiten
Stufe erfolgt – im
Falle einer manuellen Vorbestimmung – eine automatische Neubestimmung gemäß einem
Mechanismus zur automatischen Bestimmung.
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Es
ist jedoch auch möglich,
die beiden vorstehend erwähnten
Stufen des Rücksetzmoduls
R auf unterschiedliche Bauteile aufzuteilen, indem das Rücksetzmodul
R in seiner Funktionalität
beschränkt wird
und nur noch zur automatischen (Neu-)Bestimmung des bevorzugten
Netzwerkes gemäß einem automatischen
Mechanismus ausgelegt ist, während zusätzlich ein Überprüfungsmodul
vorgesehen ist, das die Überprüfung (manuelle
oder automatische Vorbestimmung) ausführt. Die Module A, M, R stehen in
Datenaustausch miteinander und mit der Assisted-Roaming-Liste ARL.
Dies ist in 2 dargestellt.
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Ein
wesentlicher Punkt der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen,
dass das Überschreiben einer
manuellen Vorbestimmung durch ein Ereignis ge triggert wird, das
auf der Ebene des Mobilfunktelefons 10 liegt und nicht
auf einer hierarchisch höher liegenden
Management-Ebene. Damit kann das erfindungsgemäße System autark gehalten werden, ohne
dass es von äußeren Einflüssen abhängt.
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Erfindungsgemäß ist also
weiterhin auch eine manuelle Vorbestimmung möglich und vorgesehen, die jedoch
in ihrer Relevanz insbesondere in Bezug auf die automatische Vorbestimmung
beschränkt wird
und der letzteren untergeordnet wird.
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Abschließend sei
darauf hingewiesen, dass alle vorstehend erwähnten Module ARL, A, M und
R in dem Mobiltelefon 10 bzw. in der SIM-Karte 20 eingebettet
sind. Um die Flexibilität
des gesamten Systems zu erhöhen
und eine gewisse Variabilität
zu erreichen, ist es jedoch in alternativen Ausführungsformen ebenso möglich, einzelne
oder alle Module ARL, A, M und R in separaten externen Einheiten
auszubilden, die über
eine entsprechende Schnittstelle mit der SIM-Karte 20 in
Datenaustausch stehen. Üblicherweise
wird es sich bei der Schnittstelle um eine Luft-Schnittstelle handeln.