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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur verkehrsdatenbasierten Unfallerkennung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
100 51 777 A1 wird ein Verfahren zur Verkehrszustandprognose
beschrieben. Das beschriebene Verfahren bezieht sich wenigstens
auf einen Wegenetz-Umgebungsbereich eines jeweiligen Fahrzeugs,
welches fahrzeugautonom wenigstens einen Verkehrszustandsparameter zeitlich-örtlich erfasst.
Durch einen Vergleich des erfassten aktuellen zeitlich-örtlichen
Verlaufs des wenigstens einen Verkehrszustandsparameters oder einer
daraus abgeleiteten Größe mit historischen Ganglinien
wird aus letzteren eine jeweils bestpassende Ganglinie ermittelt.
Der von dieser Ganglinie repräsentierte
Verkehrszustand in Fahrtrichtung des Fahrzeugs wird dann als zu
erwartender Verkehrszustand prognostiziert.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
100 57 796 A1 wird ein Verfahren zur fahrzeugindividuellen
Verkehrszustandsprognose beschrieben, bei welchem mehrere, ein Wegenetz
befahrende Fahrzeuge untereinander in Kommunikationsverbindung stehen und
vom jeweiligen Fahrzeug laufend aktuelle lokale Verkehrszustandsdaten
ermittelt und an andere Fahrzeuge übertragen werden. Die von anderen Fahrzeugen
empfangenen Verkehrszustandsdaten werden für eine Prognose des für das eigene
Fahrzeug relevanten Verkehrszustands herangezogen. Die Prognose
für einen
zugehörigen
Wegenetzbereich im jeweiligen Fahrzeug umfasst einen Vergleich von
für diesen
Wegenetzbereich relevanten lokalen Verkehrszustandsdaten anderer
Fahrzeuge und des eigenen Fahrzeugs mit fahrzeugseitig abgespeicherten
historischen Ganglinien, um aus letzteren eine bestpassende Ganglinie
zu ermitteln und den von dieser Ganglinie repräsentierten Verkehrszustand
als zu erwartenden Verkehrszustand für das betreffende Fahrzeug
zu prognostizieren.
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Durch
den Einsatz von bereits heute durch die Anmelderin im prototypischen
Betrieb verwendeten Verfahren zur Verkehrsprognose auf Schnellstraßen, z.B.
Verfahren zur Staudynamikanalyse und zur Verfolgung des synchronisierten
Verkehrs mit ASDA/FOTO, welche auf der Drei-Phasen-Theorie des Verkehrs
nach Kerner basieren, lassen sich die möglichen Verkehrsmuster an effektiven
Engstellen sehr gut erkennen, klassifizieren und vorhersagen.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
100 36 789 A1 wird ein Verfahren zur Bestimmung des Verkehrszustands
in einem Verkehrsnetz mit effektiven Engstellen beschrieben. Das
beschriebene Verfahren führt eine
Klassifizierung des Verkehrszustands mindestens in die Zustandsphasen „freier
Verkehr", „synchronisierter
Verkehr" und „sich bewegende
breite Staus" und
in daraus aufgebauten Mustern dichten Verkehrs stromaufwärts von
effektiven Engstellen durch. Das beschriebene Verfahren nimmt in
zeitlichen Abständen
für einen
jeweiligen Streckenabschnitt FCD-Verkehrsdaten auf, welche eine
Information über
den Ort und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs umfassen, und stellt
anhand der FCD-Verkehrsdaten
fest, ob eine effektive Engstelle vorliegt. Zudem ermöglicht das
beschriebene Verfahren eine spezifische Erkennung von zufahrtartigen
bzw. abfahrtartigen effektiven Engstellen und von nicht topografisch
bedingten temporären
Engstellen, wie sie beispielsweise durch Unfallstellen gegeben sind. Eine
Unfallstelle wird beispielsweise dadurch erkannt, dass die gemessenen
FCD-Geschwindigkeitsdaten ein Muster dichten Verkehrs indizieren
und die FCD-Geschwindigkeitsdaten
nach Verlassen dieses Bereichs dichten Verkehrs wieder ansteigen
und einen vorgegebenen für
einen Phasenübergang
von synchronisierten zum freien Verkehr typischen Schwellwert überschreiten.
In diesem Fall wird eine effektive, nicht verzeichnete Engstelle
angenommen, wenn der Ort des Geschwindigkeitsanstiegs außerhalb
der Umgebung der festgelegten, bekannten Orte der betreffenden Streckentopografieänderungen
liegt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zur verkehrsdatenbasierten Unfallerkennung
anzugeben, welches eine automatische Erkennung von Unfällen in
einem Wegenetz ermöglicht.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch Bereitstellung eines Verfahrens zur verkehrsdatenbasierten
Unfallerkennung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird auf
das Vorliegen eines Unfalls geschlossen, wenn aus charakteristischen
Eigenschaften und Kenngrößen eines
durch plötzliche
Infrastrukturänderungen
in Folge eines Unfalls verursachten zeitlich-räumlichen Verkehrsmusters mindestens
ein Unfallkriterium abgeleitet und erkannt wird. Verallgemeinert
entstehen solche typischen durch einen Unfall verursachten Verkehrsmuster
bei einer plötzlichen
Veränderung
der Infrastruktur, indem beispielsweise nach einem Unfall eine oder
mehrere Fahrspuren nicht mehr benutzt werden können und somit wegfallen. Auch
die Beseitigung der Unfallfolgen ist in der Regel mit einer Beeinträchtigung
der Infrastruktur verbunden, da beispielsweise ein Standstreifen
mitbenutzt wird oder eine Verengung von drei auf zwei Fahrspuren
bzw. von zwei auf eine Fahrspur vorgenommen wird. Das zeitlich-räumliche
Verkehrsmuster kann durch eine Analyse und Auswertung von verfügbaren Verkehrszustandsdaten
erzeugt werden, welche laufend mit einer aktuellen Fahrzeugposition
und einem aktuellen Streckenabschnitt in einem Wegenetz ermittelt
werden, wobei Orte von effektiven Engstellen im Wegenetz ermittelt und
abgespeichert werden.
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Auf
das Vorliegen des mindestens einen Unfallkriteriums kann geschlossen
werden, wenn nach Erkennung einer stromaufwärtigen Flanke eines „sich bewegenden
breiten Staus" an
einem Ort innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters keine stromabwärtige Flanke
des „sich
bewegenden breiten Staus" an
diesem Ort erkannt wird, d.h. für
den Messort gilt, dass die zeitliche Ausdehnung des „sich bewegenden
breiten Staus" einen
vorgegebenen Schwellwert für
diesen Streckenabschnitt übersteigt und
an diesem Ort keine stromabwärtige
Flanke des „sich
bewegenden breiten Staus" durch
ein anderes Fahrzeug oder einen am Messort angeordneten Detektor
erkannt wird.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann auf das Vorliegen des mindestens einen Unfallkriteriums geschlossen
werden, wenn ein Zeitintervall zwischen zwei „sich bewegenden breiten Staus" einen vorgegebenen
einstellbaren Grenzwert unterschreitet, d.h. es wird eine unübliche und
zu kurze Abfolge von zwei „sich
bewegenden breiten Staus" festgestellt.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann auf das Vorliegen des mindestens einen Unfallkriteriums geschlossen
werden, wenn eine Geschwindigkeit der stromabwärtigen Flanke des „sich bewegenden
breiten Staus" zwischen
mindestens zwei Messorten außerhalb
eines vorgegebenen einstellbaren Geschwindigkeitsbereichs liegt,
d.h. die Geschwindigkeit der stromabwärtigen Flanke liegt beispielsweise außerhalb
eines Geschwindigkeitsbereichs für
die stromabwärtige
Flanke eines normalen durch eine Verkehrsüberlastung verursachten „sich bewegenden
breiten Staus" von –10km/h
bis –20km/h.
Bei stärkeren
Unfällen
mit einer Blockade bzw. Sperrung von mehreren Fahrspuren kann die
Geschwindigkeit der stromabwärtigen
Flanke fast bei Null liegen oder sehr stark vom normalen Geschwindigkeitsbereich abweichende
Geschwindigkeitswerte aufweisen.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann auf das Vorliegen des mindestens einen Unfallkriteriums geschlossen
werden, wenn eine zeitlich-räumliche
Ausdehnung eines „synchronisierten
Verkehrs" und/oder eines „komprimierten
synchronisierten Verkehrs" des zeitlich-räumlichen
Verkehrsmusters einen vorgegebenen einstellbaren ersten Schwellwert
unterschreitet. Das bedeutet, dass die bei einem durch Verkehrsüberlastung
verursachten zeitlich-räumlichen Verkehrsmuster
auftretenden Bereiche „synchronisierter
Verkehr" und/oder „komprimierter synchronisierter
Verkehr" bei einem
durch einen Unfall verursachten zeitlich-räumlichen Verkehrsmuster wesentlich
kleiner sind oder vollständig
fehlen, so dass auf das Vorliegen eines entsprechenden Unfallkriteriums geschlossen
werden kann.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann auf das Vorliegen des mindestens einen Unfallkriteriums geschlossen
werden, wenn eine zeitlich-räumliche
Ausdehnung von „sich
bewegenden breiten Staus" einen vorgegebenen
einstellbaren Schwellwert überschreitet.
Das bedeutet, dass die bei einem durch Verkehrsüberlastung verursachten zeitlich-räumlichen Verkehrsmuster
auftretenden typischen Ausdehnungen und Abfolgen der Bereiche „sich bewegende breite
Staus" bei einem
durch einen Unfall verursachten zeitlich-räumlichen Verkehrsmuster nicht
mehr auftreten, sondern das deutlich größere zusammenhängende Bereiche
von „sich
bewegenden breiten Staus" entstehen,
so dass auf das Vorliegen eines entsprechenden Unfallkriteriums
geschlossen werden kann.
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In
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur verkehrsdatenbasierten Unfallerkennung wird aus den charakteristischen
Eigenschaften und Kenngrößen des
bei einem Unfall erzeugten zeitlich-räumlichen Verkehrsmusters ein
Gesamtmaß einer
Unfallerkennung abgeleitet, welches die genannten einzelnen Unfallkriterien
kombiniert und/oder zusammenfasst. Zusätzlich kann das Vorliegen eines Unfallkriteriums
erkannt werden, wenn der Ort der Entstehung des Verkehrsmusters
als eine nicht durch die Streckentopografie bedingte temporäre effektive Engstelle
erkannt wird. Durch die Kombination und/oder Zusammenfassung der
Unfallkriterien kann beispielsweise ein Unfall an einer topografisch
bedingten effektiven Engstelle erkannt werden, da das Verkehrsmuster
beispielsweise ein Objekt „sich
bewegender breiter Stau" mit
einer Geschwindigkeit der stromabwärtigen Flanke von –5km/h und
keinen Bereich des „synchronisierten
Verkehrs" aufweist.
Auf einer vorher anscheinend freien Strecke kann jedoch bereits
bei einer geringeren Abweichung des ermittelten Verkehrsmusters
von einem Überlastungs-Verkehrsmuster
auf das Vorliegen eines Unfalls geschlossen werden.
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Aus
dem jeweiligen zeitlich-räumlichen
Unfall-Verkehrsmuster kann beispielsweise auf die Art und Schwere
der Infrastrukturveränderung
geschlossen werden. So kann beispielsweise durch Auswerten der Verkehrsmuster
ein Wegfallen von einer oder zwei Fahrspuren, eine Vollsperrung
mit einer bestimmten Zeitdauer und ein anschließendes Freigeben von einer
oder zwei Fahrspuren unterschieden werden. Zudem kann durch die
Auswertung des zeitlich-räumlichen
Unfall-Verkehrsmusters der zeitliche Ablauf des Unfalls rekonstruiert
werden.
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Die
Verkehrszustandsdaten werden beispielsweise von fest installierten
Detektormitteln und/oder von anderen Fahrzeugen und/oder von einer
Zentrale und/oder als Floating Car Data zur Verfügung gestellt.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur verkehrsdatenbasierten
Unfallerkennung, werden die verfügbaren
Verkehrszustandsdaten zu verschiedenen zeitlich-räumlichen Grundbausteinen
eines Verkehrsmusters zusammengefasst. Die Grundbausteine repräsentieren werkehrliche
Objekte, welche „synchronisierten
Verkehr" und/oder „komprimierter
synchronisierter Verkehr" und/oder „sich bewegender
breiter Stau" umfassen,
und werden jeweils mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit und/oder
weiteren Attributen verknüpft und
in einer Verkehrsmusterdatenbank abgespeichert. Die Verkehrsmusterdatenbank
verwaltet Abfolgen und Zusammenhänge
der Grundbausteine, setzt diese zu Verkehrsmustern zusammen und
gibt die zusammengesetzten Verkehrsmuster aus. Zusätzlich oder
alternativ können
die zeitlich-räumlichen
Verkehrsmuster mit einem Verfahren zur Verkehrslagerekonstruktion
erzeugt werden.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, werden Verkehrsmuster
in der Verkehrsmusterdatenbank gespeichert, welche für einen
Unfall mit plötzlicher
Veränderung
der Infrastruktur typisch sind. Somit kann die Unfallerkennung durch
einen Vergleich eines aktuell erzeugten Verkehrsmusters mit einem
gespeicherten Verkehrsmuster beschleunigt werden.
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Die
Unfallerkennung kann beispielsweise mit zyklisch erfassten Verkehrszustandsdaten
kontinuierlich in einer Verkehrszentrale und/oder in einem Fahrzeug
durchgeführt
werden. Wird die Unfallerkennung im Fahrzeug ausgeführt, dann
kann das entsprechende Fahrzeug einen erkannten Unfall nach Ablauf
einer vorgebbaren Zeitspanne an andere Fahrzeuge und/oder an die
Verkehrszentrale kommunizieren. Wird die Unfallerkennung in der
Verkehrszentrale ausgeführt,
dann können
die automatisch abgeleiteten Unfallkriterien mit Informationen aus
anderen Quellen, z.B. Polizei oder Staumelder, abgeglichen werden
und die Verkehrszentrale kann die abgeglichenen Unfallkriterien
an verschiedene Meldewege weiterleiten, z.B. als RDS/TMC-Verkehrsnachricht.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung des Verfahrens zur verkehrsdatenbasierten
Unfallerkennung,
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2 eine
schematische Darstellung eines ersten zeitlichen Verlaufs des Ortes
(obere Darstellung) und der Geschwindigkeit (untere Darstellung) an
einem Messort D1 bei einer Erkennung eines „sich bewegenden breiten Staus",
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3 eine
schematische Darstellung eines zweiten zeitlichen Verlaufs des Ortes
(obere Darstellung) und der Geschwindigkeit (untere Darstellung) am
Messort D1 bei einer Erkennung eines „sich bewegenden breiten Staus",
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4 eine
schematische Darstellung eines dritten zeitlichen Verlaufs des Ortes
(obere Darstellung) und der Geschwindigkeit (untere Darstellung) am
Messort D1 bei einer Erkennung eines „sich bewegenden breiten Staus",
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5 eine
schematische Darstellung eines vierten zeitlichen Verlaufs des Ortes
(obere Darstellung) und der Geschwindigkeit (untere Darstellung) an
zwei Messorten D1, D2 bei einer Erkennung eines „sich bewegenden breiten Staus",
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6 eine
schematische Darstellung eines fünften
zeitlichen Verlaufs des Ortes (obere Darstellung) und der Geschwindigkeit
(untere Darstellung) an zwei Messorten D1, D2 bei einer Erkennung
eines „sich
bewegenden breiten Staus",
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7 eine
schematische Darstellung eines empirisch ermittelten Verkehrsmusters
(obere Darstellung), welches durch eine Verkehrsüberlastung verursacht wird,
und eines zugehörigen
aus Grundbausteinen zusammengesetzten Verkehrsmusters (untere Darstellung,
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8 eine
schematische Darstellung eines empirisch ermittelten Verkehrsmusters
(obere Darstellung), welches durch einen Unfall verursacht wird, und
eines zugehörigen
aus Grundbausteinen zusammengesetzten Verkehrsmusters (untere Darstellung, und
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9 eine
vergrößerte Darstellung
eines Teilbereichs Z des empirisch ermittelten Verkehrsmusters aus 8.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, erfasst ein erfindungsgemäßes Verfahren
zur verkehrsdatenbasierten Unfallerkennung laufend eine aktuelle
Fahrzeugposition, einen aktuellen Streckenabschnitt in einem Wegenetz,
welches durch einen Teilausschnitt 50 repräsentiert
wird, und aktuelle Verkehrszustandsdaten, welche beispielsweise
von fest im Wegenetz 50 installierten Detektormitteln 30, 32, 34 und/oder
von anderen Fahrzeugen und/oder von einer Zentrale und/oder als
Floating Car Data zur Verfügung
gestellt werden, wobei zusätzlich
Orte von effektiven Engstellen im Wegenetz bekannt sind bzw. ermittelt
und abgespeichert werden. Die verfügbaren Verkehrszustandsdaten
werden im Block 40 zur Erzeugung von zeitlich-räumlichen
Verkehrsmustern 1, 2 analysiert und ausgewertet,
wobei beispielhaft ein durch einen Unfall und eine damit verbundene
Sperrung der linken und mittleren Fahrspur des Wegenetzteilausschnittes 50 verursachtes
Verkehrsmuster 2 mit einem kleinen Bereich „synchronisierter
Verkehr" 10 und
mit einem großen
zusammenhängenden
Bereich „sich
bewegender breiter Stau" 20 dargestellt
ist. Im Block 40 können
die zeitlich-räumlichen
Verkehrsmuster 1, 2 beispielsweise mit einem Verfahren
zur Verkehrslagerekonstruktion wie ASDA/FOTO erzeugt werden oder
aus zeitlich-räumlichen
Grundbausteinen 10, 20 zusammengesetzt werden,
welche durch Zusammenfassen der verfügbaren Verkehrszustandsdaten
erzeugt werden, wobei die Grundbausteine verkehrliche Objekte repräsentieren,
welche „synchronisierten
Verkehr" 10 und/oder „komprimierten
synchronisierten Verkehr" und/oder „sich bewegende
breite Staus" 20 umfassen.
Die für
einen Unfall mit plötzlicher
Veränderung der
Infrastruktur typischen Verkehrsmuster 2 können in
einer Verkehrsmusterdatenbank gespeichert werden. Zur Unfallerkennung
werden die charakteristischen Eigenschaften und Kenngrößen des
erzeugten zeitlich-räumlichen
Verkehrsmusters 2 bestimmt und ausgewertet. Bei der im
Block 42 durchgeführten Musteranalyse
wird auf das Vorliegen eines Unfalls geschlossen, wenn aus den charakteristischen
Eigenschaften und Kenngrößen eines
durch plötzliche Infrastrukturänderungen
in Folge eines Unfalls verursachten zeitlich-räumlichen Verkehrsmusters 2 mindestens
ein Unfallkriterium abgeleitet und erkannt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
zur verkehrsdatenbasierten Unfallerkennung kann in einer Verkehrszentrale
und/oder in einem Fahrzeug durchgeführt werden, wobei die Unfallerkennung
vorzugsweise mit zyklisch erfassten Verkehrszustandsdaten kontinuierlich
durchgeführt
wird.
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Wie
das Vorliegen des mindestens einen Unfallkriteriums erkannt wird,
wird nachfolgend unter Bezugnahme auf 2 bis 8 beschrieben. 2 zeigt
eine schematische Darstellung eines ersten zeitlichen Verlaufs des
Ortes (obere Darstellung) und der Geschwindigkeit (untere Darstellung)
an einem Messort D1 bei einer Erkennung eines „sich bewegenden breiten Staus" 20, welcher
durch eine Verkehrsüberlastung
verursacht wird. Wie aus der oberen Darstellung in 2 ersichtlich
ist, wird an einem Messort D1 eine stromaufwärtige Stauflanke Fauf eines „sich bewegenden
breiten Staus" 20 von
einem Fahrzeug oder einem Detektor 30, 32, 34 erkannt. Nach
Ablauf einer Zeitspanne TStau, welche der
zeitlichen Ausdehnung des „sich
bewegenden breiten Staus" entspricht,
wird vom Detektor 30, 32, 34 und/oder
von einem anderen Fahrzeug eine stromabwärtige Stauflanke Fab des „sich bewegenden
breiten Staus" 20 an
diesem Messort D1 erkannt. Die untere Darstellung in 2 zeigt
den zugehörigen
Geschwindigkeitsverlauf am Messort D1, wobei vor der erkannten stromaufwärtigen Stauflanke
Fauf und nach der erkannten stromabwärtigen Stauflanke
Fab jeweils ein Bereich „synchronisierter
Verkehr" 10 vorliegt.
Alternativ können
anstatt der Bereiche „synchronisierter
Verkehr" 10 auch
nicht dargestellte Bereiche „freier
Verkehr" vorliegen.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung eines zweiten zeitlichen Verlaufs
des Ortes (obere Darstellung) und der Geschwindigkeit (untere Darstellung)
an einem Messort D1 bei einer Erkennung eines „sich bewegenden breiten Staus" 20, welcher durch
einen Unfall verursacht wird. Wie aus der oberen Darstellung in 3 ersichtlich
ist, wird am Messort D1 eine stromaufwärtige Stauflanke Fauf eines „sich bewegenden
breiten Staus" 20 von
einem Fahrzeug oder einem Detektor 30, 32, 34 erkannt.
Im Unterschied zur Darstellung in 2, ist die
in 3 dargestellte Zeitspanne TStau,
welche der zeitlichen Ausdehnung des „sich bewegenden breiten Staus" entspricht, länger als
die in 2 dargestellte Zeitspanne TStau,
so dass im dargestellten Beispiel am Messort D1 innerhalb eines
vorgegebenen maximalen Zeitfensters T (max) / Stau vom Detektor 30, 32, 34 und/oder
von einem anderen Fahrzeug keine stromabwärtige Flanke Fab des „sich bewegenden
breiten Staus" 20 erkannt
wird. Somit ist am Messort D1 die Bedingung TStau > T (max) / Stau erfüllt, wobei
das Zeitfenster T (max) / Stau für
eine bestimmte Strecke beispielsweise auf 10 min eingestellt wird,
so dass in diesem Fall im Block 42 aus 1 auf
das Vorliegen eines Unfalls geschlossen wird, wobei diese Information
durch den Block 44 in 1 ausgegeben
wird. Die untere Darstellung in 3 zeigt
den zugehörigen
Geschwindigkeitsverlauf am Messort D1, wobei vor der erkannten stromaufwärtigen Stauflanke
Fauf und nach der erkannten stromabwärtigen Stauflanke
Fab jeweils ein Bereich „synchronisierter Verkehr" 10 vorliegt.
Alternativ können
anstatt der Bereiche „synchronisierter Verkehr" 10 auch
nicht dargestellte Bereiche „freier Verkehr" vorliegen.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung eines dritten zeitlichen Verlaufs
des Ortes (obere Darstellung) und der Geschwindigkeit (untere Darstellung)
an einem Messort D1 bei einer Erkennung eines „sich bewegenden breiten Staus" 20, welcher durch
einen Unfall verursacht wird. Wie aus der oberen Darstellung in 4 ersichtlich
ist, wird am Messort D1 eine erste stromaufwärtige Stauflanke Fauf eines „sich bewegenden
breiten Staus" 20 von
einem Fahrzeug oder einem Detektor 30, 32, 34 erkannt.
Nach Ablauf einer Zeitspanne TStau, welche
der zeitlichen Ausdehnung des „sich
bewegenden breiten Staus" entspricht,
wird vom Detektor 30, 32, 34 und/oder
von einem anderen Fahrzeug eine stromabwärtige Stauflanke (Fab) des „sich bewegenden breiten Staus" 20 an diesem
Messort D1 erkannt. Im Unterschied zur Darstellung in 2,
wird nach Ablauf eines Zeitintervalls TG,
während
dessen ein Bereich „synchronisierter
Verkehr" 10 oder „freier
Verkehr" vorliegt,
eine zweite stromaufwärtige
Stauflanke Fauf eines „sich bewegenden breiten Staus" 20 von einem
Fahrzeug oder einem Detektor 30, 32, 34 erkannt.
Unterschreitet der zeitliche Abstand TG zwischen
den beiden „sich
bewegenden breiten Staus" 20 einen
vorgegebenen einstellbaren Grenzwert Tmin, d.h.
die beiden „sich
bewegenden breiten Staus" 20 folgen
zu kurz aufeinander, dann wird in diesem Fall im Block 42 aus 1 ebenfalls
auf das Vorliegen eines Unfalls geschlossen. Die untere Darstellung
in 4 zeigt den zugehörigen Geschwindigkeitsverlauf
am Messort D1, wobei vor der erkannten ersten stromaufwärtigen Stauflanke
Fauf und zwischen der erkannten stromabwärtigen Stauflanke
Fab und der zweiten stromaufwärtigen Stauflanke
Fauf jeweils ein Bereich „synchronisierter
Verkehr" 10 vorliegt.
Alternativ können
anstatt der Bereiche „synchronisierter Verkehr" 10 auch
nicht dargestellte Bereiche „freier Verkehr" vorliegen.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung eines vierten zeitlichen Verlaufs
des Ortes (obere Darstellung) und der Geschwindigkeit (untere Darstellung)
an zwei Messorten D1, D2 bei einer Erkennung eines „sich bewegenden
breiten Staus" 20,
welcher durch eine Verkehrsüberlastung
verursacht wird. Wie aus der oberen Darstellung in 5 ersichtlich
ist, wird an beiden Messorten D1 und D2 eine stromaufwärtige Stauflanke
Fauf eines „sich bewegenden breiten Staus" 20 von
einem Fahrzeug oder einem Detektor 30, 32, 34 erkannt.
Nach Ablauf einer Zeitspanne TStau, welche
der zeitlichen Ausdehnung des „sich
bewegenden breiten Staus" entspricht,
wird vom Detektor 30, 32, 34 und/oder
von einem anderen Fahrzeug eine stromabwärtige Stauflanke Fab des „sich bewegenden
breiten Staus" 20 an
diesen Messorten D1 und D2 erkannt. Die Geschwindigkeit vgr mit der sich die stromabwärtige Flanke
Fab des „sich bewegenden breiten Staus" 20 zwischen
den zwei Messorten D1, D2 bewegt, liegt im dargestellten Normalfall innerhalb
eines vorgegebenen Geschwindigkeitsbereichs von beispielsweise –10km/h
bis –20km/h.
Die untere Darstellung in 5 zeigt
die zugehörigen
Geschwindigkeitsverläufe
an den beiden Messorten D1 und D2, wobei vor der erkannten stromaufwärtigen Stauflanke
Fauf und nach der erkannten stromabwärtigen Stauflanke
Fab jeweils ein Bereich „synchronisierter Verkehr" 10 vorliegt.
Alternativ können
anstatt der Bereiche „synchronisierter
Verkehr" 10 auch
nicht dargestellte Bereiche „freier
Verkehr" vorliegen.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung eines fünften zeitlichen Verlaufs des
Ortes (obere Darstellung) und der Geschwindigkeit (untere Darstellung)
an zwei Messorten D1, D2 bei einer Erkennung eines „sich bewegenden
breiten Staus" 20,
welcher durch einen Unfall verursacht wird. Wie aus der oberen Darstellung
in 6 ersichtlich ist, wird an beiden Messorten D1
und D2 eine stromaufwärtige Stauflanke
Fauf eines „sich
bewegenden breiten Staus" 20 von
einem Fahrzeug oder einem Detektor 30, 32, 34 erkannt.
Nach Ablauf einer Zeitspanne TStau, welche
der zeitlichen Ausdehnung des „sich
bewegenden breiten Staus" entspricht,
wird vom Detektor 30, 32, 34 und/oder
von einem anderen Fahrzeug eine stromabwärtige Stauflanke Fab des „sich bewegenden
breiten Staus" 20 an
diesen Messorten D1 und D2 erkannt. Im Unterschied zur Darstellung
in 5, in welcher die Zeitspanne TStau für den „sich bewegenden
breiten Stau" 20 an
beiden Messorten D1 und D2 ungefähr
gleich ist, ergeben sich in 6 für die beiden
Messorte D1 und D2 unterschiedliche Zeitspannen TStau,
wobei die Zeitspanne TStau am zweiten Messort
D2 im dargestellten Beispiel länger als
am ersten Messort D1 ist. Dadurch ergibt sich für die Geschwindigkeit v (Unfall) / gr der
stromabwärtigen
Flanke Fab des „sich bewegenden breiten Staus" 20 ein anderer
Wert als für
den in 5 dargestellten Normalfall. Liegt die Geschwindigkeit
v (Unfall) / gr der stromabwärtigen
Flanke Fab des „sich bewegenden breiten Staus" 20 zwischen
den zwei Messorten D1 und D2 außerhalb
des vorgegebenen einstellbaren Geschwindigkeitsbereichs vgr von beispielsweise –10km/h bis –20km/h,
d.h. es gilt der Zusammenhang |vgr – v (Unfall) / gr| > vgrenz,
dann wird in diesem Fall im Block 42 aus 1 ebenfalls
auf das Vorliegen eines Unfalls geschlossen. Bei stärkeren Unfällen mit
einer Blockade von mehreren Fahrspuren kann die Geschwindigkeit
v (Unfall) / gr der stromabwärtigen
Flanke Fab des „sich
bewegenden breiten Staus" 20 nahezu
bei Null liegen oder sehr stark vom Geschwindigkeitsbereich vgr im Normalfall abweichen. So können beispielsweise
bei der Auswertung mit einem Verfahren wie ASDA/FOTO stark abweichende
Geschwindigkeitswerte auftreten. Die untere Darstellung in 6 zeigt
die zugehörigen
Geschwindigkeitsverläufe
an den beiden Messorten D1 und D2, wobei vor der erkannten stromaufwärtigen Stauflanke
Fauf und nach der erkannten stromabwärtigen Stauflanke
Fab jeweils ein Bereich „synchronisierter Verkehr" 10 vorliegt.
Alternativ können
anstatt der Bereiche „synchronisierter
Verkehr" 10 auch
nicht dargestellte Bereiche „freier
Verkehr" vorliegen.
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7 zeigt
eine schematische Darstellung eines empirisch ermittelten Verkehrsmusters 1 (obere
Darstellung) mit Bereichen „synchronisierter
Verkehr" 10,
welche grau dargestellt sind, und schwarz dargestellte Bereiche „sich bewegende
breite Staus" 20.
Das dargestellte Verkehrsmuster 1 wird durch eine Verkehrsüberlastung
verursacht. Die untere Darstellung der 7 zeigt
ein zugehöriges
aus zeitlich- räumlichen
Grundbausteinen 10 und 20 zusammengesetztes Verkehrsmuster 1.
Die verschiedenen zeitlich-räumlichen
Grundbausteine 10, 20 des Verkehrsmusters 1 werden
aus den verfügbaren
Verkehrszustandsdaten zusammengefasst. Die Grundbausteine repräsentieren
verkehrliche Objekte, welche „synchronisierten
Verkehr" 10 und/oder „sich bewegender
breiter Stau" 20 umfassen,
und jeweils mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit und/oder weiteren Attributen
verknüpft
und in der Verkehrsmusterdatenbank gespeichert werden. Die Verkehrsmusterdatenbank
verwaltet Abfolgen und Zusammenhänge
der Grundbausteine 10, 20, setzt diese zu Verkehrsmustern 1, 2 zusammen
und gibt die zusammengesetzten Verkehrsmuster 1, 2 aus.
Im dargestellten Beispiel wird das in der oberen Darstellung gezeigte
empirisch ermittelte Verkehrsmuster 1 in der unteren Darstellung
des Verkehrsmusters 1 aus einem Bereich „synchronisierter
Verkehr" 10 und
fünf Bereichen „sich bewegende
breite Staus" 20 zusammengesetzt.
Durch das zusammengesetzte Verkehrsmuster 1 der unteren
Darstellung wird die Auswertung vereinfacht. Zudem ist in der oberen
und unteren Darstellung des Verkehrsmusters 1 aus 7 beispielhaft
jeweils eine stromabwärtige
Flanke Fab eines „sich
bewegenden breiten Staus" 20 bezeichnet,
welche miteinander korrespondieren.
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8 zeigt
eine schematische Darstellung eines empirisch ermittelten Verkehrsmusters 2 (obere
Darstellung) mit Bereichen „synchronisierter
Verkehr" 10,
welche grau dargestellt sind, und schwarz dargestellte Bereiche „sich bewegende
breite Staus" 20.
Das dargestellte Verkehrsmuster 2 wird durch einen Unfall
verursacht. Die untere Darstellung der 8 zeigt
ein zugehöriges
aus zeitlich-räumlichen Grundbausteinen 10 und 20 zusammengesetztes Verkehrsmuster 2.
Die verschiedenen zeitlich-räumlichen
Grundbausteine 10, 20 des Verkehrsmusters 2 werden
analog zum Verkehrsmuster 1 gemäß 7 aus den
verfügbaren
Verkehrszustandsdaten zusammengefasst. Die Grundbausteine repräsentieren
verkehrliche Objekte, welche „synchronisierten
Verkehr" 10 und/oder „sich bewegender
breiter Stau" 20 umfassen.
Die Verkehrsmusterdatenbank verwaltet Abfolgen und Zusammenhänge der
Grundbausteine 10, 20, setzt diese zum Verkehrsmuster 2 zusammen und
gibt das zusammengesetzte Verkehrsmuster 2 aus. Im Unterschied
zum in 7 dargestellten Verkehrsmuster 1, ist
eine zeitlich-räumliche
Ausdehnung eines Bereichs „synchronisierten
Verkehrs" 10 im
Verkehrsmuster 2 wesentlich kleiner als im Verkehrsmuster 1 gemäß 7,
d.h. die zeitlich-räumliche
Ausdehnung unterschreitet einen vorgegebenen einstellbaren Schwellwert,
so dass in diesem Fall im Block 42 aus 1 ebenfalls
auf das Vorliegen eines Unfalls geschlossen wird. Als weiteres Unfallkriterium
ist aus 8 ersichtlich, dass in der unteren
Darstellung des Verkehrsmusters 2 eine zeitlich-räumliche
Ausdehnung von „sich
bewegenden breiten Staus" 20 in
einander übergehen,
so dass die in 7 dargestellten mehreren in
einer Abfolge angeordneten Bereiche „sich bewegender breiter Staus" 20, welche
verschiedene zeitlich-räumliche
Ausdehnungen aufweisen, nicht auftreten, d.h. die zeitlich-räumliche
Ausdehnung des „sich
bewegenden breiten Staus" 20 überschreitet
einen vorgegebenen einstellbaren Schwellwert, so dass in diesem
Fall im Block 42 aus 1 ebenfalls
auf das Vorliegen eines Unfalls geschlossen wird. In der oberen
und unteren Darstellung des Verkehrsmusters 2 aus 8 ist
beispielhaft jeweils eine stromabwärtige Flanke Fab eines „sich bewegenden
breiten Staus" 20 bezeichnet, welche
miteinander korrespondieren.
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9 zeigt
eine vergrößerte Darstellung
eines Teilbereichs Z des empirisch ermittelten Verkehrsmusters 2 aus 8.
In 9 sind Bereiche des Verkehrsmusters 2 mit
Unfallkriterien bezeichnet, die unter Bezugnahme auf 3, 4 und 6 beschrieben
sind.
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Unter
Bezugnahme auf 1, kann zur Verbesserung der
Unfallerkennung aus den charakteristischen Eigenschaften und Kenngrößen des
bei einem Unfall erzeugten zeitlich-räumlichen Verkehrsmusters 2 im
Block 42 ein Gesamtmaß für die Unfallerkennung
abgeleitet werden, welches die einzelnen genannten Unfallkriterien
kombiniert und/oder zusammenfasst. So wird in Block 44 beispielsweise
um 9:00h eine Schlussfolgerung auf einem möglichen Unfall ausgegeben,
da mehrere Unfallkriterien zutreffen, wie aus dem dargestellten
Verkehrsmuster 2 ersichtlich ist. Zudem kann das erfindungsgemäße Verfahren
ein zusätzliches
Unfallkriterium erkennen, wenn der Ort der Entstehung des Verkehrsmusters 2 als
eine nicht durch die Streckentopografie bedingte temporäre effektive
Engstelle erkannt wird. Bei der Musteranalyse in Block 42 kann
aus dem jeweiligen zeitlich-räumlichen
Unfall-Verkehrsmuster 2 auf die Art und Schwere der Infrastrukturveränderung
geschlossen werden. Zudem kann das zeitlich-räumliche Unfall-Verkehrsmuster 2 interpretiert
werden, um den zeitlichen Ablauf des Unfalls zu rekonstruieren. Wird
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Unfallerkennung im Fahrzeug ausgeführt, dann wird ein erkannter
Unfall nach Ablauf einer vorgebbaren Zeitspanne an andere Fahrzeuge
und/oder an die Verkehrszentrale kommuniziert. Wird das erfindungsgemäße Verfahren
zur Unfallerkennung in der Verkehrszentrale ausgeführt, dann
werden die automatisch abgeleiteten Unfallkriterien mit Informationen aus
anderen Quellen, wie zum Beispiel Polizei und/oder Staumelder, abgeglichen
und die Verkehrszentrale leitet die abgeglichenen Unfallkriterien
an verschiedene Meldewege weiter, wie z.B. als RDS/TMC-Verkehrsnachricht.
Zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur verkehrsdatenbasierten Unfallerkennung, sind die Fahrzeuge beispielsweise
mit einer Ortungseinheit, z.B. einer GPS-Einheit, einer digitalen Straßenkarte
und einer Kommunikationseinheit ausgestattet. Zudem können die
Fahrzeuge Verarbeitungseinheiten, Anzeigeeinheiten und Speicher
zur Verarbeitung, Darstellung und Speicherung zeitlich-räumlicher
Verkehrsmuster 1, 2 umfassen, wobei Verarbeitungseinheiten,
Anzeigeeinheiten, Kommunikationseinheiten und Speicher zur Datenanalyse
der erfassten Verkehrszustandsdaten und zum Erzeugen von Verkehrsmustern 1, 2 auch
in der Verkehrszentrale vorhanden sein können.