DE102005053647A1 - Befestigungsvorrichtung - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zum Befestigen eines Funktionsteils im Innenraum eines Fahrzeugs mit einem Grundkörper, an dem das Funktionsteil angeordnet ist, und einem Verbindungsteil, das den Grundkörper mit einer fahrzeugseitigen Basis verbindet. Zwischen dem Grundkörper und der Basis ist ein das Verbindungsteil aufnehmendes Zwischenteil vorgesehen, das eine Bewegung des Grundkörpers in Richtung auf die Basis hin ermöglicht, wenn die mechanische Belastung des Funktionsteils in Richtung zur Basis einen Grenzwert überschreitet.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine im Design ansprechende und unter Sicherheitsaspekten optimierte Anordnung bzw. Fixierung von Funktionsteilen im Innenraum eines Fahrzeug, insbesondere in der Fahrgastzelle eines Personenkraftwagens, und betrifft eine Befestigungsvorrichtung zum Befestigen eines Funktionsteils im Innenraum eines Fahrzeuges mit einem Grundkörper, an dem das Funktionsteil angeordnet ist, und mit einem Verbindungsteil, das den Grundkörper mit einer fahrzeugseitigen Basis verbindet.
  • Obwohl auf beliebige Fahrzeugarten anwendbar, werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik nachfolgend mit Bezug auf den Innenraum eines Personenkraftfahrzeuges näher erläutert.
  • Gestiegene Anforderungen an die Ausstattung und das Design des Innenraumes von Kraftfahrzeugen (auch Fahrgastzelle genannt) haben zu vielfältigen Befestigungskonstruktionen für Funktionsteile geführt.
  • So ist in der Deutschen Patentanmeldung DE 44 37 266 A1 eine Aufhängevorrichtung für Kleidungsstücke zum Einsatz im Kraftfahrzeuginneren beschrieben, welche ein Handgriffteil mit einem gebogenen Kanal und mehrere teleskopartig in diesen Kanal einführbare bzw. herausziehbare Kleiderbügelteile aufweist.
  • In dem Deutschen Patent DE 198 36 991 C1 ist eine Einrichtung zur Positionierung eines Kleiderhakens beschrieben, die den Kleiderhaken automatisch aus einer Nicht-Gebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung bzw. umgekehrt bewegt, wobei die Bewegungen beispielsweise durch das Öffnen bzw. Schließen der Fahrzeugtüren ausgelöst werden können.
  • Aus der Deutschen Patentanmeldung DE 43 33 479 A1 geht eine aus Kunststoff gespritzte Befestigungsvorrichtung (dort Halteeinrichtung genannt) der eingangs genannten Art hervor, die einen Grundkörper mit einem Befestigungsfuß aufweist. Von dem Befestigungsfuß aus erstreckt sich ein annähernd U-förmiges Verbindungsteil mit zwei seitlichen federnden Schenkeln. Die Schenkel federn mit ihren freien Enden in eine karosserieseitige Aussparung ein und stützen sich verriegelnd am Rand der Aussparung ab.
  • Allerdings adressiert keine der vorgenannten bekannten Konstruktionen die Problematik, dass in Unfallsituationen oder bei unbedachten Bewegungen der Fahrzeuginsassen Körperteile der Fahrzeuginsassen in Kontakt mit dem Funktionsteil geraten können. Dies kann – insbesondere bei Unfallsituationen – aufgrund der erheblichen Beschleunigungskräfte zu ernsthaften Gefährdungen und Verletzungen der Fahrzeuginsassen führen.
  • Vor diesem Hintergrund offenbart zwar die DE 103 58 118 A1 ein aus einem Montageteil und einem Wandteil zusammengesetztes Halteteil für ein Fahrzeug. Montageteil und Wandteil sind in einem gegenseitigen Überlappungsbereich miteinander verbunden und formen so ein im Querschnitt in etwa L-förmiges Halteteil. Das Wandteil ist mit einem Befestigungsbereich an der Fahrzeugkarosserie befestigt, während an einem Überstand des Montageteils beispielsweise ein Dachhaltegriff als Funktionsteil montiert ist. Im Kollisionsfall deformiert sich das Halteteil in Richtung Fahrzeugaußenseite und durch die damit verbundene Verlagerung des Funktionsteils wird das mögliche Verletzungsrisiko der Fahrzeuginsassen im Kollisionsfall verringert. Dabei kann das Montageteil gegenüber dem Wandteil abscheren.
  • Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile zu beseitigen und insbesondere eine Befestigungsvorrichtung anzugeben, bei der mit einfachen Mitteln eine vor allem auch in der Ausweichrichtung kontrollierte und in der Ausweichbewegung begrenzte Nachgiebigkeit des Funktionsteils gewährleistet ist, wenn eine äußere mechanische Belastung des Funktionsteils einen hinsichtlich der Gefährdung der Fahrzeuginsassen kritischen Wert überschreitet.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Befestigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht unter anderem darin, dass zwischen dem Grundkörper und der karosserieseitigen Basis ein Zwischenteil vorgesehen ist, das im Überlastfall ein vordefiniertes mechanisches Verhalten zeigt und damit eine geordnete, vorherbestimmte Ausweich bewegung des Grundkörpers und damit des Funktionsteils ermöglicht. Damit kann das Verbindungsteil einerseits im üblichen betriebsgemäßen Gebrauch die auf das Funktionsteil wirkenden, von dem Befestigungsbereich weg orientierten Kräfte an die Karosserie abgeben. Im Überlastfall – also beispielsweise bei einer Kollision und einer anschließenden schlagartigen Belastung des Funktionsteils – erzwingt das Verbindungsteil andererseits in vorteilhafter Weise in Doppelfunktion nicht mehr eine starre Verbindung, sondern lässt eine Bewegung des Grundkörpers zur Basis hin zu.
  • Damit weist die vorliegende Erfindung gegenüber den bekannten Ansätzen gemäß dem Stand der Technik unter anderem den Vorteil auf, dass die Funktionen der Befestigung des Funktionsteils und der betriebsgemäßen Kraftaufnahme einerseits entkoppelt ist von der im Kollisionsfall auftretenden Situation andererseits. Außerdem stellt die Erfindung vorteilhafterweise ein definiertes Ausweichen des Funktionsteils sicher und vermeidet so nicht-deterministische Positionen des Funktionsteils oder Abscherungen unter Bildung scharfkantiger, für die Fahrzeuginsassen gefährlicher Konturen.
  • In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der im Patentanspruch 1 angegebenen Befestigungsvorrichtung.
  • So ist nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass das Zwischenteil bei Überbelastung kollabiert oder sich verformt. Das Zwischenteil kann dazu mindestens eine verformbare oder kollabierbare Rippe aufweisen, die sich an der Basis abstützt und im Überlastfall beispielsweise wegknickt. Damit ist dann die mechanische Bewegung des Grundkörpers in Richtung auf die Basis hin frei.
  • Bevorzugt ist das Zwischenteil unter Vorspannung gehalten, um stets eine feste und vor allem geräuschfreie Fixierung des Funktionsteils sicherzustellen.
  • In vorteilhafter Doppelfunktion kann der Grundkörper ein Gehäuse zur Aufnahme des Funktionsteils in einer Nicht-Gebrauchsposition bilden. Dabei kann das Funktionsteil weiter bevorzugt aus der Nicht-Gebrauchsposition in eine Gebrauchsposition verschwenkbar sein.
  • Besonders bevorzugt ist die Erfindung anwendbar, wenn das Funktionsteil ein Kleiderhaken, ein Haltegriff oder eine Befestigungsöse ist. Mit anderen Worten:
    Das Funktionsteil kann ein jeweils bedarfsweise ausgebildetes und an unterschiedliche Anwendungssituationen oder Designanforderungen angepasstes und komforterhöhendes Element sein.
  • Bevorzugt ist das Verbindungsteil eine Bundschraube. Die Bundschraube kann dabei quasi als Führungsachse für die Bewegung des Grundkörpers dienen.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden schematischen Figuren der Zeichnung näher erläutert. In den Figuren zeigen:
  • 1 eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung im betriebsgemäßen Zustand;
  • 2 eine Befestigungsvorrichtung in perspektivischer Ansicht und
  • 3 die Befestigungsvorrichtung aus 1 nach einem Kollisionsfall.
  • In den Figuren der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
  • Die in 1 gezeigte Befestigungsvorrichtung zum Befestigen eines Mantelhakens als Funktionsteil 1 im Innenraum 2 eines nicht näher dargestellten Fahrzeuges umfasst einen Grundkörper 3. In dem Grundkörper 3 ist eine Drehachse 4 gelagert, um die der Mantelhaken 1 in die in 1 gezeigte Gebrauchsstellung 5 verschwenkbar, bzw. in eine in 1 ebenfalls angedeutete Nicht-Gebrauchsstellung 8 verschwenkbar ist. Der Grundkörper 3 weist ein Gehäuse 10 auf zur Aufnahme des Mantelhakens 1 in der Nicht-Gebrauchsstellung 8. In diesem Fall schließt die rückwärtige Oberseite 12 des Mantelhakens 1 im Wesentlichen mit der durch den Fahrzeughimmel 14 definierten inneren Dachfläche ab.
  • Der Grundkörper 3 weist ferner einen Befestigungsfuß 16 auf, von dem aus sich zwei schmale Rippen 18, 19 erstrecken. Die Rippen 18, 19 sind mit ihrem freien Kopfende 20, 21 in Anlage an ein inneres Karosserieblech 25. Ein Verbindungsteil 30 in Form einer Bundschraube verbindet den Grundkörper 3 mit einer fahrzeugseitigen Basis 33, die in Verlängerung des Karosserieblechs 25 ausgebildet ist. Die Rippen 18, 19 bilden ein Zwischenteil 35, das zwischen Grundkörper und fahrzeugseitiger Basis 33 angeordnet ist.
  • Die Bundschraube 30 ist mit ihrem Schraubenkopf 36 gehäuseinnenseitig aufgenommen und durchdringt mit ihrem Schraubenmantel bzw. Gewinde 37 eine entsprechende Öffnung 38. An ihrem Gewindeende 39 ist die Schraube 30 mittels einer Mutter an der Basis 33 verschraubt. Die Verschraubung ist dabei so gewählt, dass die Rippen 18, 19 unter axialer Vorspannung stehen. Dadurch ist der Grundkörper und mithin der Mantelhaken 1 fest und klapperfrei an der Fahrzeugkarosserie gehalten. In dieser Situation nimmt die Schraube 30 Axialkräfte auf und leitet diese an die Fahrzeugbasis 33 ab, die durch das Gewicht eines an den Mantelhaken gehängten Kleidungsstücks in Richtung Z auftreten.
  • 2 zeigt zur weiteren Erläuterung eine erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung in perspektivischer Ansicht mit ausgeschwenktem Mantelhaken 1, wobei deutlich das Gehäuse 10 in dem Grundkörper 3 erkennbar ist. Im oberen Bereich ist der Befestigungsfuß sichtbar, von dem aus sich – in 2 ist nur eine Rippe 19 erkennbar – die erwähnten Rippen erstrecken.
  • 3 zeigt die Situation nach einer Überbelastung des Funktionsteils (Mantelhaken) 1, beispielsweise infolge eines Aufpralls bei einer Kollision. Man erkennt den leicht verformten Fahrzeughimmel 40, in dem weiterhin der Grundkörper 3 erkennbar ist. Bei der Kollision hat die mechanische Belastung D des Funktionsteils 1 zum Befestigungsfuß 16 hin einen Grenzwert überschritten, wodurch das Zwischenteil 35 – in diesem Ausführungsbeispiel also die Rippen 18, 19 – verformt bzw. weggeknickt (kollabiert) ist. Damit konnte der Befestigungsfuß 16 sich in Richtung R auf die Basis 33 hin verschieben. Diese Bewegung erfolgt kontrolliert und geführt durch den Mantelbereich 37 der Schraube 30, an dem die Öffnung 38 quasi entlang einer Führungsachse gleitet. Das Funktionsteil hat damit auch nach der Kollision eine vorgegebene, definierte und sichere Position, wobei insbesondere keine Abscherungen oder Bruchkanten entstehen, die zu einer zusätzlichen Insassengefährdung führen könnten.
  • Das Verbindungsteil 30 erstreckt sich vorteilhafterweise geschützt in das Gehäuse 10, so dass auch dieses Element keine Gefährdung der Fahrzeuginsassen darstellen kann. Die Haltefunktion des Mantelhakens 1 bleibt insoweit bestehen und ist von der Kollision und dem Verschieben des Grundkörpers mechanisch entkoppelt.
  • Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
  • D
    Belastung
    R, Z
    Richtungen
    1
    Funktionsteil
    2
    Innenraum
    3
    Grundkörper
    4
    Drehachse
    5
    Gebrauchsstellung
    8
    Nicht-Gebrauchsstellung
    10
    Gehäuse
    12
    Oberseite
    14
    Fahrzeughimmel
    16
    Befestigungsfuß
    18, 19
    Rippen
    20, 21
    Kopfenden
    25
    Karosserieblech
    30
    Verbindungsteil
    33
    Basis
    35
    Zwischenteil
    36
    Schraubenkopf
    37
    Schraubenmantel, Gewinde
    38
    Öffnung
    39
    Gewindeende
    40
    Fahrzeughimmel

Claims (9)

  1. Befestigungsvorrichtung zum Befestigen eines Funktionsteils (1) im Innenraum (2) eines Fahrzeugs, mit einem Grundkörper (3), an dem das Funktionsteil (1) angeordnet ist, und mit einem Verbindungsteil (30), das den Grundkörper (3) mit einer fahrzeugseitigen Basis (33) verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Grundkörper (3) und der Basis (33) ein das Verbindungsteil (30) aufnehmendes Zwischenteil (35) vorgesehen ist, das eine Bewegung des Grundkörpers (3) in Richtung (R) auf die Basis (33) hin ermöglicht, wenn die mechanische Belastung (D) des Funktionsteils (1) in Richtung zur Basis (33) einen Grenzwert überschreitet.
  2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenteil (35) derart ausgebildet ist, dass es bei Überbelastung kollabiert oder sich verformt.
  3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenteil (35) mindestens eine verformbare oder kollabierbare Rippe (18, 19) umfasst, die sich an der Basis (33) abstützt.
  4. Befestigungsvorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischteil (35) unter Vorspannung gehalten ist.
  5. Befestigungsvorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (3) ein Gehäuse (10) zur Aufnahme des Funktionsteils (1) in einer Nicht-Gebrauchsposition (8) aufweist.
  6. Befestigungsvorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsteil (1) aus der Nicht-Gebrauchsposition (8) in eine Gebrauchsposition (5) verschwenkbar ausgebildet ist.
  7. Befestigungsvorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionsteil (1) als Kleiderhaken, als Haltegriff oder als Befestigungsöse ausgebildet ist.
  8. Befestigungsvorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil (30) als Bundschraube ausgebildet ist.
  9. Befestigungsvorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil (30) als Führung für die Bewegung des Grundkörpers (3) ausgebildet ist.
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