-
Der
Stand der Technik einer PA-(public adress)-Anlage beinhaltet als
zentrales Element immer eine unveränderbare Mischpulteinheit mit
fester Anzahl an Kanalzügen,
Subgruppen, Masterkanalzügen
usw. in einer feststehenden Anordnung. Dazu kommt dann ein Side-Rack,
welches auf verschiedenste Art und Weise mit viel Kabelaufwand mit
dem Mischpult verbunden ist. Auch im Tonstudio ist die Situation ähnlich.
-
Nachteile des Standes
der Technik
-
Die
starre Anordnung des Mischpultes steht natürlich im Widerspruch zur gewünschten
Flexibilität
eines Live- oder Studiopultes. So muss man immer ein neues Mischpult
erwerben, wenn einem die Anzahl der Kanalzüge nicht mehr ausreicht. Außerdem entspricht
die Anordnung des Standardmischpultes nicht der Abfolge des Signalflussweges,
was die Zuordnung unnötig
erschwert. Dieser Fakt wird durch das Einfügen von Effekten im Siderack,
welche in die Kanalzüge
eingeschliffen werden, noch verschlimmert. Hinzu kommt ein unnötig großer Kabelaufwand
zum Verbinden von Siderack und Mischpult, welcher nicht nur unübersichtlich ist,
sondern zugleich eine häufige
und nervige Fehlerquelle ist. Dies verursacht auch immer eine lange
Aufbauzeit.
-
Große Mischpulte
sind sehr sperrig und schwer, was den Transport erheblich erschwert.
Es ist auch sehr umständlich
mehrere Mischpulte zu vereinen, um ein größes zu erhalten.
-
Aüfgabe der
Erfindung
-
Zentrale
Idee ist, das Standardmischpult mit den Effekten in ein fast beliebig
modular aufbaubares, steckbares Mischpult zu überführen. Grundidee ist die Einrichtung
von seperaten Blöcken,
die die Funktion von Mischpultkanalzügen, Dynamikeffekten, Effekten,
Masterkanalzügen
und weiteren Grundapplikationen der Studio- und Livetechnik erfüllen. Diese
Blöcke
können über ein
elektrisches und mechanisches Verbindungssystem nahezu beliebig
miteinander kombiniert werden. So entsteht ein "Baukastensystem", welches, auf die jeweilige Anwendung
angepasst, kombiniert werden kann.
-
Lösung der
Aufgabe
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch
1 gelöst.
-
Vorteile der Erfindung
-
1. Übersichtlichkeit:
-
- • Es
entfällt
eine große
Anzahl von Kabeln hinter dem Mischpult, die Verwirrung stiftet und
ein großer
Unsicherheitsfaktor bei Liveauftritten ist.
- • Die
Anordnung des Mischpultes ist der Signalführung besser angepasst, da
es sich in Signalflussrichtung aufgebauen lässt. Damit entfällt das
lästige
Suchen, welcher Effekt zu welcher Spur gehört und welche Subgruppe zum
Beispiel zum Schlagzeug gehört.
- • Es
entfallen viele Teile des Sideracks, da sie direkt im Mischpult
integriert werden.
- • Das
variable "Abknicken" optimiert den Mischpultplatz
ergonomisch und verhindert, dass diverse Kanalzüge zu weit aus der Reichweite
geraten.
-
2. Erweiterbarkeit
und Flexibilität
-
- • Nun
besteht die Möglichkeit,
ein Mischpult mitsamt der Effekte langsam von einer kleinen Lösung bis
hin zum Profipult zu erweitern, ohne sich bei jeder Erweiterung
ein neues Mischpult kaufen zu müssen.
Man kann zum Beispiel mit einem kleinen 8-Kanal-Mischpult anfangen
und später,
falls nötig,
zusätzliche
Spuren oder diverse Kompressoren, Effektgeräte, Submixes etc. erwerben.
- • Es
ist nun möglich
sein Mischpult genau an die jeweiligen Anforderungen anzupassen.
Ein kleines Pult für die
Kleinstadtdiskothek ist nun so erweiterbar, dass es auch einem Open-Air-Festival
genügt.
- • Auch
können
sich jetzt mehrere Bands, welche bereits ein kleines Mischpult für den Proberaum
besitzen, zusammenschließen
und ein großes
Livepult zusammenstellen, um einen Liveauftritt zu realisieren.
Dies erspart ihnen erhebliche Ausleihekosten für eine PA.
-
3. Wartung
-
- • Bei
der Wartung stellt sich durch dieses Konzept eine große Verbesserung
ein. So können
nun einzelne Module des Mischpultes und nicht mehr nur das Mischpult
in seiner Gesamtheit ausgetauscht bzw. repariert werden.
- • Auch
ist es über
unser Konzept möglich,
die verkleinerte Variante des Mischpultes im feuchten und schmutzintensiven
Proberaum zu betreiben, zusätzliche
Module (z.Bsp.: weitere Spuren) an einem sicheren Ort aufzubewahren
und bei Bedarf in das Mischpult zu integrieren.
-
4. Transport
-
- • Das
sperrige und schwere Mischpultcase entfällt, da die einzelnen Mischpultmodule
in ein handliches und kompaktes Format verpackt und problemlos auf
mehrere Cases (Transportgehäuse)
verteilt werden können.
-
5. Aufbauzeit
-
- • Desweiteren
spart man durch dieses Konzept auch viel Aufbauzeit, da das langwierige
Verbinden des Mischpultes mit dem Effektrack erheblich vereinfacht
wird. Es besteht in nahezu allen Fällen aus dem einfachen Zusammenstecken
des Mischpults über
ein einfaches und robustes Verbindungssystem.
-
Beschreibung von ausführlichen
Beispielen
-
Zentrale
Idee ist, das Standardmischpult mit den Effekten in ein fast beliebig
modular aufbaubares, steckbares Mischpult zu überführen. Grundidee ist die Einrichtung
von seperaten Blöcken,
die die Funktion von Mischpultkanalzügen, Dynamikeffekten, Effekten,
Masterkanalzügen
und weiteren Grundapplikationen der Studio- und Livetechnik erfüllen. Diese
Blöcke
können über ein
elektrisches und mechanisches Verbindungssystem nahezu beliebig
miteinander kombiniert werden. So entsteht ein "Baukastensystem", welches, auf die jeweilige Anwendung
angepasst, kombiniert werden kann.
-
Die
Gehäuse
der Module lassen sich dabei auf zwei unterschiedliche Typen zurückführen:
- • Typ
1: „Grundmodul" – Verbindbare Gehäuse in den
Dimensionen eines oder mehrerer herkömmlicher Kanalzüge in beliebiger
Breite. Dieses Modul fungiert auch als Träger des Bussystems. (1.1)
- • Typ
2: „Aufsteckmodul" – Aufsteckmodule bestehen aus
einem kleineren Gehäuse,
welche sich am oberen Ende der Grundmodule befestigen (aufstecken)
lässt.
Für diese
Bauart eignen sich besonders Effekte mit wenigen Parametern (Kompressor
etc.) (1.2)
-
Aufgrund
der Bauweise des Aufsteckmoduls ist es sinnvoll, dass die Eingänge eines
Grundmoduls auf dessen Rückseite
platziert werden. (1.1. 4)
-
Beispiele für Blöcke/Hauptanwendungen
-
• Stereomaster (Links/rechts)
(Grundmodul)
-
In
verschiedenen Ausführungen,
mit einigen Auxgruppen, diversen Ausgängen und allen etablierten Masterbearbeitungsmöglichkeiten
und Grundanwendungen, ausführbares
Modul, welches das zentrale Element des Mischpultes bildet. (2)
-
• Auxgruppe (Grundmodul)
-
Grundmodule
in verschiedenen Ausführungen
(zum Bsp.: 2, 4, 6, 8 Kanäle)
zum Erzeugen weiterer unabhängiger
Mixes. Dabei ist die Möglichkeit
eines Auswahlschalters vorgesehen, der angibt, welche Auxgruppen
des Buses das Modul bearbeitet. Die Auxgruppe besitzt auch die Eigenschaft,
den Insertweg von links nach rechts zu verlängern, damit die sinnvollste
Reihenfolge des Masterbereichs Stereo-Master-Auxerweiterung-Mastereffekte
möglich
bleibt. (3)
-
• Der Standardkanalzug (Grundmodul)
-
In
verschiedenen Ausführungen
(zum Bsp.: 1, 2, 3, 4, 5, 6 Kanalzüge) mit jeweils einem Insertweg,
der am oberen Ende des Kanalzugs angebracht ist, um den Anbau eines
Aufsteckmoduls zu ermöglichen,
ausführbares
Modul. Dadurch befindet sich der Effekt physisch direkt am Kanalzug.
Dies spart Kabel und erhöht die Übersicht.
Am sinnvollsten einsetzbar bei Einzelkanalzügen ist der Insertweg, der
an der rechten Seite des Kanalzugs direkt im Busstecker angebracht
ist. Er ermöglicht
das Anbringen von ein oder mehreren Effekten direkt neben den Kanal
im Pult. Alle Insertwege müssen
dafür natürlich Pre
oder Post, sowie in ihrer Reihenfolge, schaltbar sein. (4)
-
• Subgruppen (Grundmodule)
-
Module
in verschiedenen Ausführungen
(Zum Bsp.: 1, 2, 4, 6, 8 Kanäle)
zum Erstellen von Untermixes, wobei die Hauptanwendung der einzelne
Stereosubgruppenkanalzug sein soll, der dann direkt neben die zu ihm
gehörenden
Kanalzüge
gesteckt werden kann. Es besteht die Möglichkeit, diese festbelegt
oder auch mit frei wählbarer
Einstellung auszuführen.
(Festbelegt heißt:
Ein Subkanal ist der Subkanal 1/2 und kann nur als dieser verwendet
werden. Frei wählbar
bedeutet, dass der Subkanal einen Auswahlschalter beinhaltet, mit welchen
man wählen
kann (zwischen Sub 1/2, 3/4, 5/6 usw. ) Auch dieser Subkanal beinhaltet
natürlich
einen Insertweg für
Aufsteckmodule sowie einen zweiten für einen Effektkanalzug in Grundmodulbauart.
(5)
-
Jegliche
Art von Effekten, wie Kompressoren, Hallgeräte, Multieffektgeräte, Röhrenvorverstärker, Enhancer,
Deesser, Vocoder, Harmonizer usw., in den Bauarten Grundmodul (2 und 5)
oder Aufsteckmodul (2 und 5). Beide
Varianten sind jeweils mit einem weiteren Insertweg möglich, um
auch mehrere Effekte in einem Kanalzug zu ermöglichen.
-
Beispiele für Module/Nebenanwendungen
-
- • Master-Insertweg,
in den dann zum Beispiel ein 31-Band-EQ oder ein Multibandkompressor
eingesetzt werden kann.
- • Diverse
Variationen der Grundanwendungen: z.B. Stereospurenblöcke, spezielle
Gesangsspuren mit 10-Band-Equalizer und Kompressor.
- • Eine
Baueinheit mit der man das Mischpult "knicken" kann. Entweder durch kurze Buskabel
oder aber ein stabiles Winkelstück.
(6)
- • Ein
spezieller Inserteffekt in der Bauform eines Grundmoduls, in dem
das zu verarbeitende Signal ("send"), einerseits direkt
zurückgegeben
wird ("return"), andererseits auch
bearbeitet und dann auf beliebige Art und Weise weitergegeben werden
kann. Ein gutes Beispiel dafür
wäre ein
Halleffekt, welcher neben einen Gesangskanal gelegt wird. Das Originalsignal
wird zurückgegeben
und das Effektsignal, wird über
einen eigenen Fader zum Beispiel der Summe angefügt. (10)
- • Ein
CD-Player, MD-Player oder jede andere analoge oder digitale Audioquelle
als Aufsteckgerät
oder als einzelner Spurblock.
- • Ein
schmales Grundmodul zur Mischpultbeleuchtung
-
Alle
oben angegebenen Teile können
sich natürlich
nicht nur in der Kanalanzahl, sondern auch in vielen anderen Parametern
unterscheiden. Natürlich
behält
das Mischpult alle bisher schon etablierten Applikationen.
-
Elektrische
und mechanische Verbindung der Module
-
Die
Verbindung zwischen den Kanalzügen
besteht aus zwei Teilen:
- 1. Die elektrischen
Verbindung duch ein Multipinsteckersystem oder ein anderes etabliertes
robustes elektrisches Verbindungssystem (7)
Ein
Beispiel für
die Busbelegung ist hier aufgeführt. Selbstverständlich sind
auch andere Varianten möglich.
- 2. Die mechanische Verbindung über eine einfache Klemmvorrichtung
nach folgendem Funktionsprinzip (8):
Ein
Block besitzt jeweils auf der einen Seite eine "Zange" und auf der anderen ein passendes Gegenstück (8.1). Über
folgende Schrittfolge werden nun zwei Blöcke miteinander verbunden
– Zusammenstecken
der Blöcke
(8.2)
– Über einen
Schalter wird die Zange durch eine Feder geschlossen und zusammengedrückt. (8.3)
– Ein
weiterer Schalter startet das Zusammenziehen der Zugfeder, die bewirkt,
dass die beiden Blöcken zusammengezogen
werden. Diese Zugfeder kann sich wahlweise auf der Zangenseite (8.4a) oder der Seite des Gegenstückes (8.4b) befinden.
– Ein letzter Schalter dient
zum Festbremsen der Einrichtung
-
Eine
solche "Zange" bringt man am oberen
und am unteren Ende eines Grundmodules an. Natürlich ließe sich dieses Prinzip der
Federn auch durch Motoren ersetzen.
-
Das
Prinzip dieser Zange kann man auch auf die Befestigung der Aufsteckmodule übertragen. (1.1a und 1.2a)
Es ist aber auch möglich
die Aufsteckmodule einfach über
eine wahlweise senkrechte (1.1b und 1.2b) oder schräge Schienenführung (1.1c und 1.2b)
zu befestigen.
-
Zur
weiteren Illustration ist in 9a ein
Beispiel für
ein Mischpult für
einen kleinen Liveauftritt dargestellt.
-
Erklärung der verwendeten Abkürzungen:
-
- BD
- – Bassdrum
- SD
- – Snaredrum von oben abgenommen
- OHL
- – Overheads links
- OHR
- – Overheads rechts
- Git
- – Gitarre
- BG
- – Backgroundgesang
-
Dieses
Beispiel ist erweiterbar bis hin zu der Lösung für eine Großveranstaltung, welche in 9b dargestellt ist.
-
Skizzen
-
Hinweise zu den Skizzen:
-
- – Alle
nicht angegeben Busstränge
durch einen Block werden einfach durchgeschleift.
- – Die
angegebenen Pfeile geben jeweils die Signalflussrichtung an.
- – Aus
Platz- und Übersichtsgründen sind
nicht alle Busverbindungen eingetragen bzw. einige zusammengefasst.
Es sind keine vollständigen
technischen Zeichnungen. Sie sollen jeweis nur das Prinzip verdeutlichen.
- – Selbstverständlich gehört der Insertweg
zum nächsten
Kanal bautechnisch gesehen in den Bus hinein, ist in den Skizzen
der Übersichtlichkeit
halber aber extra gezeichnet.
- – Große Blöcke stellen
immer ein Grundmodul dar, die kleinen in der oberen Bildhälfte sind
immer Aufsteckmodule, wie in 2 beschrieben.
-
Zu 1.1
-
- 1 – Gegenstück zur Zange
(siehe mechanische Verbindung)
- 2 – Busstecker
(siehe elektrische Verbindung)
- 3 – Varianten
der Aufsteckmodulbefestigung (siehe mechanische Verbindung des Aufsteckeffektes)
- 4 – Eingänge (typischer
Weise XLR- und 6,3 mm-Klinkenbuchsen)
-
Auf
weitere Details, wie Schalter und Potentiometer wurde hier der Übersichtlichkeit
halber nicht eingegangen.
-
Zu 4
-
Beispiel
für diese
Anwendung:
- – Kanalzug: Stimme
- – Aufsteckmodul:
Kompressor
- – Effekt
(Grundmodul): Hall/Multieffektgerät.
-
Zu 5
-
Beispiele
für diese
Anwendung:
Die linken Kanalzüge betreffen das Schlagzeug
und die Subgruppe vereint diese dann.
Die Peripherie oben besteht
aus einer digitale oder analoge Pegelanzeige und rechts befindet
sich ein Kompressor mit Limiter. Standardmäßig werden Subgruppen als Stereopaar
verwendet. Aufgrund dessen werden auch die Effektwege in Stereo
konstruiert.