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Zur Sicherung von Seilen werden Schotklemmen eingesetzt. Derzeitig auf dem Markt befindliche Schotklemmen müssen stets an einem Bauteil (zum Beispiel Mast- oder Bootsrumpf) eines Schiffes mit Schrauben oder ähnlichem befestigt werden. Daraus resultiert, dass sie lediglich für die Sicherung bzw. Spannung eines bestimmten Seiles bzw. Seilendes ausgelegt sind. Durch die Fixierung der Schotklemmen an Bauteilen des Schiffes wird die Substanz dieser Bauteile durch Bohrungen nachhaltig beschädigt. So ist beispielsweise eine bedarfsorientierte Verlegung der fixierten Schotklemmen nur möglich, wenn die Bohrlöcher mittels Spachtelmasse aufgefüllt werden. Schotklemmen der vorbezeichneten Art sind beispielsweise aus der
DE 86 12 231 U1 ,
DE 87 17 413 U1 sowie aus der
DE 84 18 726 U1 bekannt.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Schotklemme zu schaffen, welche keine Fixierung an Bauteilen eines Schiffes benötigt, wodurch eine Schädigung der Bausubstanz vermieden ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist eine Schotklemme geschaffen, die keine Fixierung an Bauteilen eines Schiffes benötigt, wodurch eine Schädigung der Bausubstanz vermieden ist. Die geschaffene Schotklemme ist kurzfristig vielseitig und variabel einsetzbar, ohne dauerhafte Schädigungen zum Beispiel am Bootsrumpf zu verursachen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Führungskanal mit einer Rillenstruktur versehen. Bevorzugt ist die Rillenstruktur aus parallelen, schräg zur Längsmittelachse angeordneten Rillen gebildet. Durch die angeschrägte Rillenstruktur wird die Zugwirkung des Seils in die eine Richtung begünstigt und in die andere Richtung be- bzw. verhindert, das heißt, eine zusätzliche Sicherung (zum Beispiel durch den üblichen „halben Schlag”) ist lediglich bei einer enormen Belastung notwendig.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist der Führungskanal durch eine Führungsrille gebildet, welche durch eine Abdeckplatte teilweise überdeckt ist. Hierdurch ist eine Verbesserung der Seilführung erzielt, durch die das hindurchgeführte Seil eine Ablenkung um etwa 360 Grad bzw. eine Rückführung erfährt.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 Die dreidimensionale Darstellung einer Schotklemme mit eingelegtem Seil;
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2 die in 1 dargestellte Schotklemme in der Draufsicht;
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3 die in 1 dargestellte Schotklemme in der Ansicht von unten;
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4 die Darstellung der Schotklemme gemäß 2 mit entfernter Abdeckplatte;
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5 links den Schnitt entlang der Längsachse II-II in 2, rechts die Ansicht;
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6 die Schotklemme gemäß 2 in einer Seitenansicht und
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7 die dreidimensionale Darstellung der Schotklemme aus 1 mit mittels Achtknoten fixiertem Seil.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Schotklemme 1 ist zusammengesetzt aus einem Grundkörper 2 sowie einer Abdeckplatte 3.
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Der Grundkörper 2 ist als im Wesentlichen ovales Kunststoffspritzteil ausgebildet. Um die Festigkeit des Kunststoffes zu erhöhen, ist ein Gewebe eingearbeitet. Der Grundkörper 2 ist in zwei Funktionsbereiche A, B unterteilt. An seinem einen Ende ist in den Grundkörper 2 im Bereich A ein Durchbruch 21 vorgesehen, der im Ausführungsbeispiel kreisrund ausgebildet ist. Durch den Durchbruch 21 ist ein äußerer Rand 22 gebildet, der bogenförmig konzentrisch zum Durchbruch 21 verläuft. Etwa 30 Grad zur Mittelachse II-II des Grundkörpers 2 ist in den Rand 22 eine Bohrung 23 vorgesehen. Die Bohrung 23 dient der Durchführung eines Seiles 5, welches zur Fixierung innerhalb des Durchbruchs 21 beispielsweise durch einen Achtknoten 51 fixierbar ist.
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An seinem dem Bereich A gegenüberliegenden Bereich B ist in den Grundkörper 2 eine Führungsrille 24 eingebracht. Die Führungsrille 24 ist weitgehend in Form eines U ausgebildet, dessen Symmetrieachse auf der Mittelachse II-II der Schotklemme 1 angeordnet ist, wobei die beiden Schenkel der Führungsrille 24 an dem dem Durchbruch 21 entgegengesetzten Ende des Grundkörpers 2 münden. Wie aus 5 ersichtlich, ist die Seitenwand 242 nach außen geneigt, das heißt im Bereich des halbkreisförmigen Bogenabschnitts in Richtung des Durchbruchs 21. Die Führungsrille 24 ist mit einer Rillenstruktur 241 versehen. Die Rillenstruktur 241 ist aus parallelen, schräg zur Längsmittelachse II-II angeordneten Rillen gebildet (vgl. 4). Durch die angeschrägte Rillenstruktur 241 der Führungsrille 24 wird die Zugwirkung eines eingelegten Seils 4 in Richtung des der Bohrung 23 gegenüberliegenden Schenkels der Führungsrille 24 begünstigt, in die entgegengesetzte Richtung wird die Zugwirkung behindert.
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Zwischen den Schenkeln der U-förmigen Führungsrille 24 ist in den Grundkörper 2 außen eine Mulde 25 eingebracht. Die Mulde 25 weist einen im Wesentlichen halbkreisförmigen Querschnitt auf, dessen Mittelpunkt etwa auf der Längsmittelachse II-II des Grundkörpers 2 angeordnet ist. Weiterhin ist durch die U-förmige Führungsrille 24 ein Verbindungssteg 26 gebildet, dessen Außenkontur durch die Führungsrille 24 sowie die Mulde 25 begrenzt ist.
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Die Abdeckplatte 3 ist als ein im Wesentlichen pilzförmiges Kunststoffspritzteil ausgeführt. Die Außenkontur der Abdeckplatte 3 ist so gewählt, dass sie im Bereich des der Bohrung 23 gegenüberliegenden Schenkels der Führungsrille 24 parallel zur Seitenwand 242 der Führungsrille 24 verläuft, wobei die Abdeckplatte 3 in diesem Bereich die Führungsrille 24 nicht vollständig überdeckt. An dem einführungsseitigen Ende der U-förmigen Führungsrille 24 ist an die Abdeckplatte 3 eine Nase 31 angeformt, welche bis zur Außenkante des Grundkörpers 2 verläuft und somit die Führungsrille 24 vollständig überdeckt.
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Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Kontur der Abdeckplatte 3 derart geführt, dass die Abdeckplatte 3 die Führungsrille 24 ebenfalls vollständig überdeckt. Neben der Nase 31 ist in die Abdeckplatte 3 einen Mulde 32 eingebracht, welche mit der Mulde 25 des Grundkörpers 2 korrespondiert. Die Abdeckplatte 3 ist an ihrer Unterseite in den über die Führungsrille 24 ragenden Bereichen mit einer Rillenstruktur 33 versehen, welche gleich der Rillenstruktur 241 der Führungsrille 24 ausgebildet ist und mit dieser korrespondiert. Begrenzt durch die Rillenstruktur 33 ist an der Unterseite der Abdeckplatte 3 ein Verbindungssteg 34 gebildet, der mit dem Verbindungssteg 26 des Grundkörpers 2 korrespondiert. Die Abdeckplatte 3 ist mit Ihrem Verbindungssteg 34 mit dem Verbindungssteg 26 des Grundkörpers 2 verschweißt und verschraubt. Durch die Führungsrille 24 und die über die Führungsrille 24 ragenden Bereiche der Abdeckplatte 3 ist in der Schotklemme 1 ein Führungskanal 11 zur Aufnahme eines Seils 4 gebildet. Der Führungskanal 11 ist derart ausgebildet, dass ein hierdurch geführtes Seil 4 eine Ablenkung um etwa 360 Grad bzw. eine Rückführung erfährt, was eine Spannung und zusätzliche Sicherung durch einen halben Schlag oder einen Achtknoten desselben möglich macht.
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Die spezifische Form der erfindungsgemäßen Schotklemme 1 ermöglicht es, zwei Seilenden zu verbinden, weshalb die Schotklemme 1 auch über ihre eigentliche Funktion hinaus für die Nutzung als Seilzug eingesetzt werden kann.
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Der Bereich B der Schotklemme 1 ermöglicht eine einfache Fixierung eines Seilendes. Die um 30 Grad zur Mittelachse des Grundkörpers 2 versetzte Bohrung 23 im äußeren Rand 22 des kreisrunden Durchbruchs 21 führt ein Seil 5 in den Durchbruch 21. Hier kann dieses Seil, beispielsweise durch eine Sicherung mittels Achtknoten 51, mit wenigen Handgriffen gesichert werden. Mit diesen Eigenschaften ist die Schotklemme 1 flexibel einsetzbar, insbesondere zum schnellen und problemlosen Verlängern durch Verbindung zweier Seilenden sowie zum Spannen von Zugvorrichtungen.
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Durch den Rückführungscharakter des Führungskanals 11 lässt sich das Seil 4 mit einem Handgriff variabel in eine Richtung verlängern oder verkürzen und somit spannen. Die Schotklemme 1 muss nicht (zum Beispiel am Bootsrumpf- oder Mast mittels Schrauben) fixiert werden.
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Der Durchmesser des Seils 4 ist etwas größer gewählt, als der Abstand zwischen den Rillenstrukturen 241, 33, so dass das Seil 4 in dem Führungskanal 11 zwischen den Rillenstrukturen 241, 33 eindrückbar ist, wodurch die zuvor ausgeführte Begünstigung bzw. Behinderung der Zugwirkung durch die angeschrägten Rillenstrukturen 241, 33 erzielbar ist.
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Alternativ ist auch eine Ausführung der Schotklemme 1 aus anderen Materialien, beispielsweise Aluminium möglich, um die Schotklemme 1 auch im Freizeitsport, zum Beispiel zum Klettern, anwendbar zu machen.