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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur stationären Brandbekämpfung von flächigem oder
räumlich
ausgebildetem Brandgut mit Druckluftschaum, insbesondere in Straßenverkehrstunneln,
bei dem der von einem Schaumgenerator erzeugte Druckluftschaum über eine
Druckluftschaum-Hauptrohrleitungen zu dem betreffenden Löschbereich
gefördert
und dort über
ein Verteiler-Rohrnetz verteilt ausgebracht wird.
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Es
sind Schaumlöschverfahren
bekannt, bei denen der zur Brandbekämpfung benötigte Löschschaum unmittelbar am Brandherd
mit den zum Ausbringen des Löschmittels
erforderlichen Schaumdüsen
erfolgt. Zur Erzeugung des Schaums wird ein Wasser-Schaumbildner-Gemisch
in oder an der Schaumerzeugungsdüse
mit der Umgebungsluft verschäumt.
Bei der Brandbekämpfung
in Straßenverkehrstunneln
und anderen tunnelartigen Bauwerken oder generell zum Löschen von
brennenden Kraftstoffen, Ölen,
Reifen, Kabeln, Plastikmaterial und dergleichen, die einen hohen
Anteil an Rauch- und Rußpartikeln
erzeugen, bereitet die Verschäumung an
bzw. in der Schaumdüse
insofern Schwierigkeiten, als die heißen Brandgase sowie die Rauch-
und Rußpartikel
der Funktion der Schaumdüsen
und einer optimalen Schaumbildung entgegenstehen. Zudem tritt der
so erzeugte Schaum nur mit geringem Druck aus den Schaumdüsen aus.
Die Ausbreitung erfolgt im Wesentlichen aufgrund der Schwerkraft. Flächenbrände und
Brände
von strukturiert ausgebildetem Gut können daher mit herkömmlichen
Schaumerzeugungsanlagen nicht wirksam bekämpft werden.
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Für die Brandbekämpfung in
Straßenverkehrstunneln
wurde bereits die Verwendung von dezentral erzeugtem Druckluftschaum
vorgeschlagen. Dabei wird ein stabiler Druckluftschaum über Druckluftschaum-Rohrleitungen
unter Druck zu dem betreffenden Löschbereich eines an der Decke
des Straßenverkehrstunnels
ausgebildeten Rohrverteilernetzes gefördert. und dort mit Hilfe von
durch den Druckluftschaum angetriebenen rotierenden Düsenkörpern ausgetragen.
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Zum
Ausbringen von Druckluftschaum werden beispielsweise in der
US 6 764 024 B2 rotierende Düsen beschrieben,
die jedoch nicht für
die Anwendung in Straßenverkehrstunneln
vorgesehen und dafür
auch nicht geeignet sind. Zwar kann auf diese Weise ein stabiler
Schaum für
die Brandbekämpfung ausgebracht
werden, aber das Ausbringen des Druckluftschaums mit den Rotationsdüsen ist
insofern nachteilig, als sich der Schaumstrahl, der die Düse in Rotation
versetzt, schon in der Nähe
der Düse
auflöst
und zu einem nahezu vollständigen
Abbau des Fließdruckes
an der Düse
führt.
Mit dem so ausgebrachten Druckluftschaum können somit zwar Flächenbrände großflächig kreisförmig beschäumt werden,
jedoch ist eine wirksame Bekämpfung
von räumlich
ausgebildetem Brandgut, beispielsweise einem in dem Straßentunnel
befindlichen LKW, oder gar von räumlich
strukturiertem Brandgut, beispielsweise einem auch im Innern brennenden
Stapel aus Holzpaletten oder Autoreifen, nur in unzureichendem Maße möglich, da
der Druckluftschaum nicht an die Seiten- und Stirnflächen des
Brandgutes und erst recht nicht in das Innere eines Brenngutstapels
gelangen kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine entsprechende
Anordnung zur stationären
Brandbekämpfung
mit Druckluftschaum so auszubilden, dass sowohl Flächenbrände als
auch Brände
von räumlich
und struktu riert ausgebildetem Brenngut wirksam und in kurzer Zeit
gelöscht
werden können.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 und einer Düsenanordnung gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 5 gelöst.
Aus den Unteransprüchen
ergeben sich weitere Merkmale und vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass mittels speziell
ausgebildeter, oberhalb des Brandgutes angeordneter stationärer Vollstrahldüsen in mehreren,
durch Düsenrohre
gebildeten Reihen nach beiden Seiten wechselseitig schräg gerichtete,
sich kreuzförmig überdeckende
Druckluftvollstrahlen ausgebildet werden, die sich zwischen den
Reihen bzw. Düsenrohren
zudem durch eine zwischen den Reihen entgegengesetzte Anstellung
der Vollstrahldüsen
gegenläufig
ausbreiten. Die Vollstrahldüsen
sind darüber
hinaus, und zwar in Bezug auf eine von den Düsenreihen ausgehende Senkrechte,
nach beiden Seiten der Reihe in unterschiedlichen Winkeln schräg auf die
horizontale Ebene gerichtet, so dass die Druckluftschaum-Vollstrahlen an regelmäßig verteilten
Vollstrahlauftreffpunkten in unterschiedlichen hohen horizontalen
Ebenen, aber auch an senkrechten Seiten- und Stirnflächen, auf das
Brenngut auftreffen sowie in räumliches
strukturiertes Brenngut eindringen können. Die Brandbekämpfung in
aufeinanderfolgenden Löschbereichen erfolgt
in Löschintervallen,
indem zunächst
der zentrale Löschbereich
und dann nacheinander die jeweils benachbarten Löschbereiche bei hoher Löschmittelintensität mit kurzzeitigen
Druckluftschaumstößen beaufschlagt
werden.
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Die
Vollstrahldüsen
sind als Mehrkanaldüsen,
insbesondere als Zweikanal- oder Dreikanal-Vollstrahldüsen ausgebildet,
die aus zwei oder drei in unterschiedlichem Winkel nach gegenüberliegenden
Seiten entgegengesetzt gerichteten – mit Bezug auf die Längsachse
ihres mit dem Düsenrohr
zu verbindenden Anschlussstutzens schräg angeordneten – Einzel-Vollstrahldüsen zusammengesetzt
sind. Die Mehrkanaldüsen
sind wechselseitig entgegengesetzt zum Düsenrohr ausgerichtet, um die
kreuzförmige Überdeckung
der Druckluftschaum-Vollstrahlen zu bewirken. Durch wechselseitig
entgegengesetzte Ausrichtung der Mehrkanal-Vollstrahldüsen zwischen benachbarten Düsenrohren
wird die gegenläufige Schaumausbreitung
erreicht. Die Einzel-Vollstrahldüsen umfassen
einen konischen Einlaufteil und einen zylindrischen Strahlformungsteil,
um die Druckluftschaum-Vollstrahlen auszubilden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
und der entsprechenden Anordnung ist es möglich, in Tunneln, insbesondere
Straßentunneln,
Flächenbrände oder
Brände
von räumlichen
und strukturierten Objekten schnell und wirksam zu bekämpfen und zu
löschen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein
Installationsschema eines an einer Tunneldecke angeordneten Rohrnetzes
zum Ausbringen von Druckluftschaum mittels Vollstrahldüsen;
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2 eine
Schnittansicht eines Düsenrohres
mit senkrecht zur Fahrbahn gerichteten Anschlussmuffen für Vollstrahldüsen;
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3 eine
Schnittansicht eines Düsenrohres
mit asymmetrisch im Winkel angeordneten Anschlussmuffen;
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4 eine
Schnittansicht eines Düsenrohres
mit symmetrisch im Winkel angeordneten Anschlussmuffen;
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5 eine
asymmetrische Dreikanal-Vollstrahldüse mit schematischer Wiedergabe
der drei unterschiedlichen Winkelpositionen der Einzeldüsen;
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6 eine
perspektivische Darstellung einer aus Einzeldüsen zusammengesetzten Dreikanal-Vollstrahldüse nach 5;
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7 eine
schematische Darstellung einer einstückig ausgebildeten asymmetrischen
Zweikanal-Vollstrahldüse
(asymmetrische Y-Vollstrahldüse), zusammen
mit einer Darstellung der Winkellagen der Einzeldüsen;
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8 eine
Teilansicht eines Löschbereichs mit
jeweils entgegengesetzt im Winkel von 45° an den Düsenrohren angebrachten asymmetrischen Zweikanal-Vollstrahldüsen gemäß 7 und
sich kreuzenden Druckluftschaum-Vollstrahlen;
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9 eine
Teilansicht eines Düsenrohres mit
an diesem im Wechsel entgegengesetzt im Winkel von 45° angebrachten
asymmetrischen Dreikanal-Vollstrahldüsen gemäß 5; und
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10 ein
Verteilungsschema der Druckluftschaum-Vollstrahlen in einem Löschbereich
mit vier Düsenrohren,
die mit asymmetrischen Dreikanal-Vollstrahldüsen bestückt sind
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Das
in 1 gezeigte Installationsschema umfasst eine Druckluftschaum-Hauptrohrleitung 1, über die
Druckluftschaum von einer dezentral angeordneten Druckluftschaum-Erzeugungsanlage
(nicht dargestellt) zu in dem betreffenden Löschbereich n vorgesehenen – redundanten – Löschbereichsventilen 2 und
von diesen über
ein symmetrisch aus geführtes
Verteiler-Rohrnetz 3 in die im Löschbereich n symmetrisch angeordneten,
an der Tunneldecke bzw. oberhalb der Fahrbahn und quer zu deren Längsrichtung
installierten Düsenrohren 4 geleitet wird.
Zur Gewährleistung
der Symmetrie entspricht die Anzahl der Düsenrohre der Potenz der Zahl „zwei". In die Düsenrohre 4 sind
in regelmäßigem Abstand
und in einer spezifischen Winkelstellung fest angeordnete, auf die
Fahrbahn gerichtete Druckluftschaum-Vollstrahldüsen 5, die als Ein-,
Zwei- oder Mehrstrahldüsen
ausgebildet sein können,
so eingebunden, dass eine gleichmäßige Flächenbeschäumung in verschiedenen horizontalen
Ebenen, zum Beispiel Dachflächen
von LKW, Kleintransportern und PKW oder die Fahrbahn, sowie in vertikalen
Ebenen, wie zum Beispiel Seiten- und Stirnflächen von LKW, erfolgt.
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Die
Rohrleitungen sind so dimensioniert, dass die Schaumströmung im
Regime „Bläschen" für Zwei-Phasen-Strömungen liegt
und eine bestimmte kritische Strömungsgeschwindigkeit,
die die Schaumbläschen
zerstören
würde,
nicht überschritten
wird.
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Wie
die 2 bis 4 zeigen, sind an den Düsenrohren 4 in
unterschiedlicher Winkellage positionierte Anschlussmuffen 6 vorgesehen.
Während an
dem Düsenrohr 4 gemäß 2 nur
senkrecht zur Fahrbahn gerichtete Anschlussmuffen 6 ausgebildet sind,
zeigen die 3 und 4 Düsenrohre 4 mit im
Winkel asymmetrisch oder symmetrisch ausgerichteten Anschlussmuffen 6.
Entsprechend der Winkellage (α, β) der Anschlussmuffen 6 kann
der Druckluftschaum mit den an die Anschlussmuffen angeschlossenen
Vollstrahldüsen
in unterschiedlichen Tunnelebenen bzw. Flächenbereichen abgelegt oder an
senkrechte Flächen
geworfen werden.
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Bei
der in den 5 und 6 schematisch und
in perspektivischer Darstellung gezeigten mehrteiligen asymmetrischen
Dreikanal-Vollstrahldüse 7 (Tri-Vollstrahldüse) umfasst
der Düsenkörper drei
in verschiedener Winkellage α, β und γ zur Fahrbahn
im Löschbereich
n des Straßentunnels
eingestellte Einzel-Vollstrahldüsen 8 und
einen Anschlussstutzen 9, der in der Anschlussmuffe 6 des
Düsenrohres 4 verschraubt
wird.
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7 zeigt
eine einstückig
als Guss- oder Schweißkörper ausgeführte asymmetrische
Zweikanal-Vollstrahldüse 10,
die aus zwei hintereinander angeordneten, in unterschiedlichem Winkel α, β von der
Senkrechten ausgerichteten Einzel-Vollstrahldüsen 8 und einem Anschlussstutzen 9 besteht.
Die Zweikanal-Vollstrahldüse
kann auch mit in symmetrischer Winkellage angeordneten Einzel-Vollstrahldüsen 8 als
symmetrische Zweikanal-Vollstrahldüse (symmetrische Y-Vollstrahldüse) ausgebildet
sein. In diesem Fall kann die Schräge des Vollstrahls über eine
Winklig angeordnete Anschlussmuffe erfolgen. Selbstverständlich kann
auch die in den 5 und 6 dargestellte
asymmetrische Dreikanal-Vollstrahldüse 7 als einstückig ausgebildeter – gegossener
oder geschweißter – Düsenkörper ausgeführt sein.
Die insbesondere in 5 und 6 erkennbaren
Einzeldüsen 8 mit
Anschlussgewinde 11 können auch
einzeln in der Anschlussmuffe 6 verschraubt werden und
damit als Einzel-Vollstrahldüse 8 fungieren.
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Jede
Einzel-Vollstrahldüse 8 besteht
aus einem konischen Einlauf teil 12 und einem an dessen verjüngte Seite
anschließenden
langgestreckten Strahlformungszylinder 13 zur Ausbildung
und Führung
des Druckluftschaum-Vollstrahls.
In Abhängigkeit
von der auszubringenden Druckluftschaummenge und der Anzahl der
Einzel-Vollstrahldüsen 8 ist
der Strahlformungszylinder 13 im Durchmesser so dimensioniert,
dass der dynamische Fließ druck
an der Düse
1,0 bis 1,5 bar beträgt
und mit jeder in 5 m Höhe und
unter einem Winkel von 45° angeordneten
Einzel-Vollstrahldüse 8 eine
Wurfweite von 8 m und beim Auftreffen des Vollstrahls auf eine waagerechte
Fläche
ein Schaumteppich in eine Größe zwischen
3 und 5 m2 ausgebildet wird.
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Die
Einzel-Vollstrahldüsen 8 der
Zweikanal- und Dreikanal-Vollstrahldüsen 7, 10 sind
in einer unterschiedlichen Schräge
(α, β, γ: 5, 7)),
die durch schräg
(2 bis 4) an den Düsenrohren 4 angeordnete
Anschlussmuffen 6 noch weiter variiert werden kann, ausgerichtet,
so dass mit jeder Einzel-Vollstrahldüse 8 ein anderer waagerechter
Flächenbereich
der Fahrbahn oder von in unterschiedlicher Höhe befindlichen Fahrzeugdächern flächendeckend
mit Druckluftschaum belegt werden kann. Durch die schräge Anordnung
der Einzel-Vollstrahldüsen 8 werden
auch senkrechte Seitenflächen
des brennenden Gutes mit Druckluftschaum beaufschlagt, und zwar
nicht nur die im Wesentlichen parallel zu den Düsenrohren 4 bzw. senkrecht
zur Fahrbahn verlaufenden Seitenflächen, sondern auch die im Wesentlichen
in Fahrbahnlängsrichtung
ausgerichteten Seitenflächen.
Die Erfassung aller Seitenflächen
ist dadurch gewährleistet,
dass die an dem jeweiligen Düsenrohr 4 angebrachten
Zwei- oder Dreikanal-Vollstrahldüsen 7, 10 als
Ganzes – bezogen
auf die Längsachse
der Düsenrohre 4 – abwechselnd
im Winkel von 45° zu
dieser Längsachse
ausgerichtet sind. Die auf die Längsachse
der Düsenrohre 4 bezogene,
von Düsenkörper zu
Düsenkörper abwechselnde
winklige Anordnung ist bereits aus 1 erkennbar.
Die Einzel-Vollstrahldüsen 8 sind
somit nicht nur schräg
zur Fahrbahnfläche,
sondern auch noch schräg
in Richtung der Tunnelseitenwände
ausgerichtet, so dass nicht nur die Stirnflächen, sondern auch die Seitenflächen des
Brenngutes erfasst werden. Die schräge Ausrichtung der Einzel-Vollstrahldüsen 8 und
das dadurch bedingte Auftreffen der Druckluftschaum-Vollstrahlen
auch auf im Wesentlichen senkrechte Seitenflächen eines räumlich strukturierten
Brandgutes hat zudem den Vorteil, dass der Druckluftschaum in das
Innere eines strukturiert ausgebildeten Brenngutes eindringen kann
und somit eine hochwirksame Brandbekämpfung durchgeführt gewährleistet
ist.
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8 zeigt
einen Ausschnitt des in 1 dargestellten Löschbereichs
n mit Düsenrohren 4,
an die asymmetrische Zweikanal-Vollstrahldüsen 10 – abwechselnd
in der einen und in der anderen Richtung in einem auf die Längsachse
des jeweiligen Düsenrohres
bezogenen Winkel von 45° – angeschlossen
sind. Das heißt,
zwei an demselben Düsenrohr 4 benachbart
angeordnete Zweikanal-Vollstrahldüsen 10 sind mit Bezug
auf die Längsachse
im Winkel von 90° zueinander
angeordnet, so dass sich die Auswurfrichtung benachbarter Zweikanal-Vollstrahldüsen 10 überkreuzt
und deren durch die im Winkel α, β unterschiedliche
Schrägstellung
(Asymmetrie) der Einzel-Vollstrahldüsen 8 bedingte unterschiedlich große Auswurfweite
sg und sk abwechselnd
zu der einen und der anderen Seite unterschiedlich ist. Das Zentrum
der jeweiligen Druckluftschaumfläche,
das heißt,
der Vollstrahlauftreffpunkt ist mit z1 und
z2 bezeichnet. Beidseitig des Düsenrohres 4 ergeben
sich somit jeweils zwei parallele Reihen von in längs und quer
zur Tunnelfahrbahn in gleichmäßigem Abstand angeordneten
Vollstrahlauftreffpunkten z1 und z2. Aus 8 wird auch
deutlich, dass die an dem jeweils benachbarten Düsenrohr 4 auf gleicher
Höhe angeordnete
asymmetrische Zweikanal-Vollstrahldüse 10' gegenüber der Zweikanal-Vollstrahldüse 10 um
180° gedreht
angeordnet ist, um so eine gegenläufige Schaumausbreitung eine
möglichst
geschlossene Druckluftschaumbedeckung zu erzielen.
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Bei
der in 9 gezeigten Teilansicht eines Düsenrohres 4 mit
an diesem im Winkel φ =
45° schräg angeordneten
a symmetrischen Dreikanal-Vollstrahldüsen 7 nach 5 wird
mit den beiden zu einer Seite gerichteten Einzelvollstrahldüsen 8 eine
kleine und eine große
Wurfweite (sk, sg) und mit der zur anderen Seite gerichteten Einzel-Vollstrahldüse 8 eine
mittlere Wurfweite (sm) erzielt. Die in derselben Düsenreihe 4 benachbarte
Dreikanal-Vollstrahldüse 7 ist
um 90° gedreht
angeordnet, so dass die Wurfweiten und -richtungen von in einer
Düsenreihe
benachbarten Dreikanal-Vollstrahldüsen 7 jeweils umgekehrt
sind. Wie bereits in 8 erläutert, sind auch hier die am
jeweils benachbarten Düsenrohr
in gleicher Höhe
liegenden Dreikanal-Vollstrahldüsen
in die entgegengesetzte Richtung um 180° gedreht angeordnet (nicht dargestellt).
Im Bereich eines Düsenrohres 4 ergeben
sich parallel und beidseitig von diesem – über eine Breite „B" und in gleichem Abstand „b" verteilt – jeweils
drei Reihen von Vollstrahlauftreffpunkten z1, z2 und z3.
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Aus
der anhand der 8 und 9 erläuterten
abwechselnd entgegengesetzten Ausrichtung der Zwei- oder Dreikanal-Vollstrahldüsen 10, 7 resultiert
eine kreuzförmige Überdeckung
der Vollschaumstrahlen des jeweiligen Düsenrohres. Die zudem insbesondere
aus 8 erkennbare entgegengesetzte Ausrichtung der
Vollstrahldüsen
von Düsenrohr
zu Düsenrohr
sorgt für
eine gegenläufige
Schaumausbreitung. Somit ist eine gleichmäßige, flächendeckende Beschäumung von
ebenen – auch
in verschiedener Höhe
liegenden – Flächen gewährleistet. Die
Schräglage
der Einzel-Vollstrahldüsen
und damit der Druckluftschaum-Vollstrahlen
sorgt zudem dafür, dass
auch vertikale Flächen
von räumlichem
Brandgut mit Druckluftschaum beaufschlagt werden können. Der
Anstellwinkel α, β, γ der Einzel-Vollstrahldüsen 8 zur
Senkrechten hängt
vom Abstand zwischen den Düsenrohren 4,
das heißt,
der erforderlichen Wurfweite sk, sg, sm ab und bestimmt auch das
Eindringvermögen
in strukturiertes Brandgut.
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10 zeigt
am Beispiel eines Straßenverkehrstunnels
ein Beschäumungsschema
für einen Löschbereich
n mit vier Düsenrohren 4 und
an diesen gemäß der Beschreibung
von 4 angebrachten Dreikanal-Vollstrahldüsen 7.
Die Dichte der Druckluftschaum-Vollstrahlen und die gleichmäßige Verteilung
des Druckluftschaums im Löschbereich
wird durch die Anzahl der Düsenrohre 4 und
Druckluftschaum-Vollstrahldüsen, hier
der Dreikanal-Vollstrahldüsen 7,
pro Flächeneinheit
bestimmt. Die maximale Anzahl der Düsen ergibt sich aber auch aus dem
verfügbaren
Gesamtvolumenstrom der Schaumgeneratoren. Aus dem Schema ist die über den
gesamten Löschbereich
gleichmäßige Verteilung der
Vollstrahlauftreffpunkte und die kreuzförmige Überdeckung der Vollschaumstrahlen
erkennbar.
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Der
Löschvorgang
wird in dem zentralen Löschbereich
n und den beiden jeweils benachbarten Löschbereichen n+1 und n+2 sowie
n-1 und n-2 in auf die einzelnen Löschbereiche bezogenen Intervallen
durchgeführt,
indem zunächst
der zentrale Löschbereich,
danach die beiden benachbarten Löschbereiche
und anschließend
die äußeren Löschbereiche jeweils
kurzzeitig, aber mit einer weit über
der normalen Applikationsrate liegenden Druckluftschaummenge beaufschlagt
werden. Das heißt,
in jedem Löschbereich
werden nacheinander Druckluftschaumstöße mit sehr hoher Schaumintensität erzeugt.
Dieser Löschzyklus
wird mehrfach wiederholt, wobei sich die Gesamtzykluszeit und damit
die Dauer der Einzelzyklen in den jeweiligen Löschbereichen allmählich erhöht und am
Ende doppelt so hoch wie zu Beginn des Löschvorgangs sein kann. Durch
das Intervalllöschen
mit Druckluftschaum-Vollstrahlen und hoher Löschmittelintensität ist eine
rasche flächendeckende
Beschäumung
und eine hohe Eindringtiefe des Druckluftschaums und damit ein effizientes,
kurzfristiges und sicheres Löschen,
insbesondere auch von festen und glutbildenden so wie in räumlich strukturierter
Anordnung vorliegenden Stoffen gewährleistet. Der Druckluftschaumverbrauch
liegt dabei über die
Gesamtlöschzeit
nicht höher
als bei kontinuierlichen Löschen
mit niedriger Applikationsrate.
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- 1
- Druckluftschaum-Hauptrohrleitung
- 2
- Redundante
Löschbereichsventile
- 3
- Verteiler-Rohrnetz
- 4
- Düsenrohre
- 5
- Druckluftschaum-Vollstrahldüsen
- 6
- Anschlussmuffen
- 7
- Asymmetrische
Dreikanal-Vollstrahldüsen
- 8
- Einzel-Vollstrahldüse
- 9
- Anschlussstutzen
von 7, 10
- 10
- Asymmetrische
Zweikanal-Vollstrahldüsen
- 11
- Anschlussgewinde
v. 8 (für
mehrteilige Voll
-
- strahldüsen)
- 12
- Konisches
Einlaufteil v. 8
- 13
- Strahlformungszylinder
v. 8
- Z1
bis z3
- Vollstrahl-Auftreffpunkte
- Sg
- große Wurfweite
- Sk
- kleine
Wurfweite
- Sm
- mittlere
Wurfweite
- α, β, γ
- Anstellwinkel
v. 8 (Anstellwinkel von 6)
- φ
- Anstellwinkel
von 7, 10