DE102005053176A1

DE102005053176A1 - Lenkrad

Info

Publication number: DE102005053176A1
Application number: DE102005053176A
Authority: DE
Inventors: Christian Ruetz
Original assignee: Valeo Schalter und Sensoren GmbH
Current assignee: Valeo Schalter und Sensoren GmbH
Priority date: 2005-11-03
Filing date: 2005-11-03
Publication date: 2007-05-10

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Lenkrad (2) mit einer einem Fahrer eines Kraftfahrzeugs zugewandten Sichtfläche, mit einer in, an oder auf der Sichtfläche angeordneten Anzeigevorrichtung, wobei die Anzeigevorrichtung einen Bildschirm (16) umfasst.

Description

Die Erfindung betrifft ein Lenkrad mit einer einem Fahrer eines Kraftfahrzeugs zugewandten Sichtfläche, mit einer in, an oder auf der Sichtfläche angeordneten Anzeigevorrichtung.

Aus Vorbenutzungen sind Lenkräder bekannt, die auf einer einem Fahrer eines Kraftfahrzeugs zugewandten Sichtfläche Bedienelemente aufweisen. Diese Bedienelemente sind in üblicher Weise beschriftet oder hinterleuchtet, so dass angezeigt ist, welcher Funktion das Bedienelement zugeordnet ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lenkrad zu schaffen, dessen Funktionsumfang erweitert ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Anzeigevorrichtung einen Bildschirm umfasst. Mit Hilfe des Bildschirms können Informationen dargestellt werden, die beispielsweise einem Navigationssystem, einem Nachtsichtsystem, einer Rückfahrkamera oder anderen Kraftfahrzeugsystemen entstammen. Mit Hilfe des Bildschirms oder Displays lassen sich somit vielfältige Informationen als Grafik und/oder Text darstellen. Dabei ist es vorteilhaft, dass die Sichtfläche des Lenkrads relativ zum Fahrer des Kraftfahrzeugs günstig positioniert ist, so dass dieser die auf dem Bildschirm dargestellten Informationen schnell erfassen kann. Der am Lenkrad vorgesehene Bildschirm stellt eine sinnvolle Ergänzung zu Bildschirmen dar, die beispielsweise im Armaturenbrett eines Kraftfahrzeugs angeordnet sind.

In vorteilhafter Weise umfasst die Sichtfläche des Lenkrads eine Abdeckung für einen Airbag. Diese Abdeckung ist üblicherweise lenkradmittig angeordnet und bildet somit denjenigen Teil der Sichtfläche, der bei Drehung des Lenkrads die geringste Relativbewegung erfährt.

Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Abdeckung vom Lenkrad drehentkoppelt ist, so dass die Abdeckung ortsfest ist und sich der Bildschirm nicht zusammen mit dem Lenkrad mitdreht. Eine solche Konstruktion mit einer feststehenden Lenkradabdeckung, hinter der ein sich ebenfalls nicht mit dem Lenkrad mitdrehender Airbag angeordnet ist, wird in einer zeitgleich eingereichten deutschen Patentanmeldung derselben Anmelderin mit dem Titel "Baugruppe für ein Lenksystem eines Kraftfahrzeugs" (Aktenzeichen: wird nachgereicht) beschrieben. Auf die Offenbarung dieser Anmeldung wird hiermit Bezug genommen .

Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist die Abdeckung Sollbruchstellen auf, so dass die Abdeckung bei einem Öffnen des Airbags in verschiedene Abdeckungsteile zertrennbar ist. Dies hat den Vorteil, dass im normalen Gebrauch des Kraftfahrzeugs der Airbag unsichtbar und hinter einer vollständig geschlossenen Abdeckung gelagert ist, sich dieser bei einem Unfall jedoch trotzdem weitestgehend ungehindert entfalten kann. Hierfür können die Sollbruchstellen mindestens eine horizontale und/oder vertikale und/oder diagonale Sollbruchlinie umfassen.

Die Sollbruchstellen können Materialverjüngungen aufweisen, die das Material der Abdeckung schwächen, so dass die zu den Materialverjüngungen benachbarten Abdeckungsteile bei einem Öffnen des Airbags nach außen geklappt werden können.

Die Sollbruchstellen können aber zusätzlich oder optional auch lösbare Verbindungsmittel aufweisen, beispielsweise miteinander verrastete Rastelemente. Diese Rastelemente sind so ausgelegt, dass bei einem Öffnen des Airbags die Verrastung gelöst wird, so dass ebenfalls eine Freigabe der Abdeckungsteile ermöglicht ist.

Der Bildschirm kann beispielsweise als LCD-Display ausgebildet sein. Dieser kann frontseitig mit Glas oder Kunststoff abgedeckt sein.

Der Bildschirm kann auch folienartig ausgebildet sein, so dass er besonders flach baut und sich auch einer Wölbung der Abdeckung des Lenkrads anpassen kann.

Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Bildschirm an mindestens einem Abdeckungsteil befestigt, insbesondere durch Verschrauben oder Verkleben. Diese Befestigung kann so ausgeführt sein, dass der Bildschirm bei einem Öffnen des Airbags an diesem mindestens einen Abdeckungsteil befestigt bleibt, so dass er zusammen mit diesem nach außen wegklappen kann. In seiner normalen Gebrauchslage kann der Bildschirm auch Abdeckungsteile überdecken, an denen der Bildschirm nicht befestigt ist.

Der Bildschirm kann auch an mehreren Abdeckungsteilen befestigt sein und derart ausgebildet sein, dass der Bildschirm bei einem Öffnen des Airbags in mehrere Bildschirmteile zertrennbar ist. Hierfür bietet sich besonders die oben beschriebene folienartige Ausgestaltung des Bildschirms an. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass die Sollbruchstellen für ein Entfalten des Airbags optimal ausgewählt werden können, dennoch der Bildschirm vergleichsweise groß sein kann und damit mehrere Abdeckungsteile überdeckt.

Um das Zertrennen des Bildschirms in mehrere Bildschirmteile zu unterstützen, kann der Bildschirm ebenfalls Sollbruchstellen aufweisen, beispielsweise die bereits oben mit Bezug auf die Abdeckung des Airbags beschriebenen Materialverjüngungen. Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn dabei die Lage der Sollbruchstellen des Bildschirms und der Abdeckung miteinander korrespondieren, so dass ein einwandfreies Entfalten des Airbags in jedem Fall gewährleistet ist.

Es ist aber auch möglich, dass der Bildschirm sich aus mindestens zwei Bildschirmteilen zusammensetzt, wobei die Lage der Berandungen der Bildschirmteile zumindest abschnittsweise mit der Lage der Sollbruchstellen der Abdeckung korrespondiert. In diesem Fall ist ein Zertrennen des Bildschirms in mehrere Teile, sofern der Bildschirm mit mehreren Abdeckungsteilen verbunden ist, nicht erforderlich. In diesem Fall kann sich jeder Bildschirmteil zusammen mit einem Abdeckungsteil aus dem Entfaltungsweg des Airbags herausbewegen.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Bildschirmteile so angesteuert sind, dass sie ein gemeinsames Bild erzeugen.

Beispielsweise kann der Bildschirm aus zwei oder vier Bildschirmteilen bestehen, die gemeinsam einen größeren Bildschirm bilden. Bei Fertigung innerhalb geringer Toleranzen und bei entsprechender Ansteuerung nimmt der Fahrer das durch die Bildschirmteile gemeinsam erzeugte Bild als Bild eines größeren Bildschirms wahr.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in der Zeichnung gezeigten sowie in den Ansprüchen sowie in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.

In der Zeichnung zeigen:
1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Lenkrads mit einem Bildschirm und einer mit Sollbruchstellen versehenen Abdeckung für einen Airbag;
2 bis 5 Ausführungsformen mit verschiedenen Lagen und Orientierungen der Sollbruchstellen;
6 eine geschnittene Seitenansicht des Lenkrads gemäß 1; und
7 einen in 6 mit VII markierten Ausschnitt.
In 1 ist ein erfindungsgemäßes Lenkrad insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnet. Dieses weist einen Griffbereich 4 auf, der über Speichen 6 mit einem zentralen Grundkörper 8 verbunden ist. Der Grundkörper 8 ist im Wesentlichen ringförmig ausgebildet und auf seiner Vorderseite mit einer Abdeckung 10 für einen in den 6 und 7 dargestellten Airbag versehen. Die Abdeckung 10 weist Sollbruchstellen auf, die linienförmig sind und horizontal (Bezugszeichen 12) sowie vertikal verlaufen (Bezugszeichen 14).
Auf der Abdeckung 10 ist ein rechteckförmiger Bildschirm 16 angeordnet. Auf diesem Bildschirm können Text- und/oder Grafikinformationen verschiedenster Art dargestellt werden.
Die in den 2 – 5 dargestellten Lenkräder unterscheiden sich zu dem in 1 dargestellten Lenkrad lediglich hinsichtlich der Lage und Orientierung der Sollbruchstellen. So ist in 2 ein Lenkrad 2 mit einer horizontalen Sollbruchlinie 12, in 3 ein Lenkrad 2 mit einer vertikalen Sollbruchlinie 14 dargestellt. In 4 ist ein Lenkrad 2 mit zwei diagonalen, zueinander senkrechten Sollbruchlinien 18 dargestellt; in 5 ein Lenkrad 2 mit drei aufeinander zulaufenden diagonalen Sollbruchlinien 18.
Durch die Sollbruchlinien 12, 14, 18 werden die Abdeckungen 10 in verschiedene Abdeckungsteile unterteilt. Beispielsweise ist die Abdeckung 10 gemäß 1 in vier Abdeckungsteile 20 bis 26 unterteilt. In entsprechender Weise sind die Abdeckungen 10 gemäß 2 und 3 in nur zwei Abdeckungsteile, die Abdeckung 10 gemäß 4 in vier Abdeckungsteile und die Abdeckung 10 gemäß 5 in drei Abdeckungsteile unterteilt.
Die in den 1 bis 5 dargestellten Bildschirme 16 sind vom Lenkrad drehentkoppelt. Die Bildschirme 16 sowie die Abdeckungen 10 sind ortsfest, drehen sich also nicht gemeinsam mit dem Lenkrad 2. In 6 sind der Bildschirm 16 und die Abdeckung 10 in einem Schnitt dargestellt. Hinter den in 6 dargestellten Abdeckungsteilen 20 und 26 der Abdeckung 10 ist ein Airbag 28 angeordnet, der sich ebenfalls bei Drehung des Lenkrads 2 nicht mitdreht. Dieser ist an seinem rückwärtigen Ende an einem Lenkradhalter 30 angeordnet, der wiederum mit einem karosseriefesten Träger 32 verbunden ist. Das Lenkrad 2 kann sich zusammen mit seinem Griffbereich 4, den Speichen 6 sowie dem Grundkörper 8 mit Hilfe einer zentrischen Lenkradnabe 34 um den Träger 32 herum drehen.
7 zeigt einen in 6 mit VII markierten Ausschnitt. Aus 7 geht die Ausgestaltung der Sollbruchlinie 12, die eine Materialverjüngung im Material der Abdeckung 10 aufweist, deutlich hervor. Öffnet der Airbag 28, reißt die Abdeckung 10, so dass diese in die Abdeckungsteile 20, 22, 24 und 26 zerteilt wird. Dabei klappen die genannten Abdeckungsteile nach außen, so dass sich der Airbag 28 in Richtung auf den Fahrer des Kraftfahrzeugs entfalten kann.
Der in 7 dargestellte Bildschirm 16 kann beispielsweise an allen Abdeckungsteilen 20 bis 24 befestigt sein und bei einem Öffnen des Airbags 28 in vier Teile zerreißen. Es ist auch möglich, dass der Bildschirm 16 an nur einem der Abdeckungsteile 20 bis 26 befestigt ist und die anderen Abdeckungsteile nur lose überdeckt. Bei einem Öffnen des Airbags 28 klappt der Bildschirm 16 dann gemeinsam mit dem einen Abdeckungsteil, an dem er befestigt ist, nach außen.

Claims

Lenkrad (2) mit einer einem Fahrer eines Kraftfahrzeugs zugewandten Sichtfläche, mit einer in, an oder auf der Sichtfläche angeordneten Anzeigevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigevorrichtung einen Bildschirm (16) umfasst.
Lenkrad (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtfläche eine Abdeckung (10) für einen Airbag (28) umfasst.
Lenkrad (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (10) vom Lenkrad (2) drehentkoppelt ist.
Lenkrad (2) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (10) Sollbruchstellen (12, 14, 18) aufweist, so dass die Abdeckung (10) bei einem Öffnen des Airbags in verschiedene Abdeckungsteile (20 bis 26) zertrennbar ist.
Lenkrad (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstellen (12, 14, 18) mindestens eine horizontale und/oder vertikale und/oder diagonale Sollbruchlinie umfasst.
Lenkrad (2) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstellen (12, 14, 18) Materialverjüngungen aufweisen.
Lenkrad (2) nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstellen (12, 14, 18) lösbare Verbindungsmittel aufweisen.
Lenkrad (2) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel durch miteinander verrastete Rastelemente gebildet sind.
Lenkrad (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildschirm (16) als LCD-Display ausgebildet ist.
Lenkrad (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildschirm (16) folienartig ist.
Lenkrad (2) nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildschirm (16) an mindestens einem Abdeckungsteil (20 bis 26) befestigt ist, insbesondere durch Verschrauben oder Verkleben.
Lenkrad (2) nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildschirm (16) an mehreren Abdeckungsteilen (20 bis 26) befestigt ist und derart ausgebildet ist, dass der Bildschirm (16) bei einem Öffnen des Airbags (28) in mehrere Bildschirmteile zertrennbar ist.
Lenkrad (2) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildschirm (16) Sollbruchstellen aufweist.
Lenkrad (2) nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage der Sollbruchstellen des Bildschirms (16) und der Abdeckung (10) miteinander korrespondieren.
Lenkrad (2) nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Bildschirm (16) sich aus mindestens zwei Bildschirmteilen zusammensetzt, wobei die Lage der Berandungen der Bildschirmteile zumindest abschnittsweise mit der Lage der Sollbruchstellen der Abdeckung korrespondiert.
Lenkrad (2) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildschirmteilen so angesteuert sind, dass sie ein gemeinsames Bild erzeugen.