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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung eines Kabels zwischen
einer mit dem Kabel verbundenen ersten Systemkomponente und einer relativ
gegen die erste drehbaren und/oder verschiebbaren und mit dem Kabel
verbundenen zweiten Systemkomponente, die als Robotersystem ausgebildet
ist, wobei das Kabel eine Kabelmodalität aufweist, die durch Verschiebung
und/oder Drehung des Robotersystems veränderbar ist, wobei wenigstens eine
Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität vorhanden ist.
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Beim
Einsatz von stationären
Maschinensystemen, insbesondere in der Industrie- und bei Dienstleistungstechnologien
werden Vorkehrungen getroffen, um interne und externe Verkabelungen
möglichst
effizient zu gestalten. Dabei wird unter anderem auf eine Optimierung
von Kabellängen
und technischen Aspekten, Einhaltung von Schutzbestimmungen, usw.
hingearbeitet. Die Kabel können
dabei bspw. als Energiekabel, Steuerkabel, Kabel zur Führung von
gasförmigen
und flüssigen
Fluiden ausgebildet sein, um das Gerät mit den entsprechenden Ressourcen
bzw. erforderlichen Daten zu versorgen. Durch den Einsatz eines
zumindest eingeschränkt mobilen
Geräts
oder Roboters wird die Kabelführung erschwert,
da beispielsweise der Standort des Geräts veränderlich ist bzw. gegebenenfalls
mit der Verkabelung verbundene Teile des Geräts drehbar gelagert sind. Somit
muss auch die Verkabelung für
einen Positionswechsel des Geräts
geeignet sein bzw. derart konzipiert werden, dass keine unerwünschte Interaktion
zwischen Verkabelung und Gerät
auftritt sowie eine zuverlässige
Verbindung erhalten bleibt. Diese Schwierigkeit ist beispielsweise
für Roboter
in der industriellen Fertigung als auch für Geräte in der Medizintechnik relevant.
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Grundsätzlich bringt
die Mobilität
eines Geräts
Kostenvorteile mit sich, da für
gleiche Aufgaben an unterschiedlichen Or ten, das gleiche Gerät verwendet
werden kann. Insbesondere in der Medizintechnik können durch
Einsatz eines variablen Stativs, d. h. variabel in Ort und/oder
Funktion, Kosten gesenkt werden, da es für verschiedene Werkzeugvorrichtungen
genutzt werden kann. Als Werkzeugvorrichtungen im Bereich der Medizintechnik
kann beispielsweise ein C-Bogen zur Röntgendiagnostik angesehen werden
oder auch ein Patiententisch.
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Daneben
sind weitere Werkzeugvorrichtungen denkbar. Andere Werkzeugvorrichtung
können z.
B. Greifarme, Transporteinheiten, Schweißgeräte, Laservorrichtung, usw.
umfassen. Es sind dabei grundsätzlich
alle Werkzeugvorrichtungen in Betracht zu ziehen, die für einen
wechselbaren Einsatz an einem verschiebbaren und/oder drehbaren
Gerätestativ
genutzt werden können.
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Aus
der Patentschrift
DD
236 832 A1 ist eine Kabelführung zwischen einem festen
und einem beweglichen Geräteteil
bekannt, wobei zwischen beiden Geräteteilen eine vorgespannte
Zugfeder angeordnet ist, in der das Kabel geführt ist. Die Länge der Zugfeder
im zusammengezogenen Zustand entspricht dem minimalen Abstand zwischen
den beiden Geräteteilen,
wobei sich am festen Geräteteil
eine Öffnung
für das
Kabel befindet, hinter der eine Ablagemöglichkeit für Kabelreserven vorgesehen
ist. Ein Nachteil dieser Kabelführung
liegt in der vorhandenen Zugfeder, welche sich stets durch den Raum
zwischen Öffnung
und dem Applikator spannt, und damit zum einen ein Hindernis im
Raum darstellt, zum anderen die Reichweite des beweglichen Geräts innerhalb
des Raums durch die mechanische Belastbarkeit der Zugfeder begrenzt.
Weiter sind durch die Unordnung des Kabels in der Ablagemöglichkeit
Verknotungen und Verschlingungen nicht auszuschließen, die
bei ihrem Auftreten einer Bewegung des Applikators entgegenstehen.
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Aus
der Patentschrift
EP
0 220 501 B1 ist eine Röntgendiagnostikanlage
mit einer verstellbaren Röntgenröhre, einem
verstellbaren Bildaufnahmesystem, und einer Patientenliege als Anlagekomponenten
und einer Steuervorrichtung für
die An lagenkomponenten bekannt. Bestimmte Anlagenkomponenten sind
dabei an Boden, Decke und Wand mittels Sockel, auf denen Hebel nach
Art von Roboterarmen motorisch dreh- und schwenkbar angeordnet sind,
angebracht, um einen möglichst
universellen Einsatz zu ermöglichen.
Nachteil dieser Erfindung ist, dass der Aktionsradius der Roboterarme
auf ihre Armlänge
beschränkt
ist, und diese nicht frei im Raum verschiebbar sind.
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In
der
DE 203 06 560
U1 ist eine Vorrichtung beschrieben, die zur Führung eines
Kabels zwischen einer mit dem Kabel verbundenen ersten Systemkomponente
und einer relativ gegen die erste verschiebbaren und mit dem Kabel
verbundenen zweiten Systemkomponente, einem Fahrzeug, dient, wobei
das Kabel eine variable Durchhängung,
die durch Verschiebung der zweiten Systemkomponente veränderbar
ist, und ferner ein Führungsmittel
aufweist, mit welchem die Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität gemäß der Verschiebung
der zweiten Systemkomponente führbar
ist.
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Die
DE 20 2004 005 671
U1 zeigt eine Vorrichtung zur Führung eines Kabels zwischen
einer mit dem Kabel verbundenen ersten Systemkomponente und einer
relativ gegen die erste verschiebbaren und mit dem Kabel verbundenen
zweiten Systemkomponente, wobei das Kabel einen Biegeverlauf aufweist, der
durch Verschiebung der zweiten Systemkomponente veränderbar
ist, wobei wenigstens eine Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität und ein Führungsmittel
vorhanden ist, mit welchem die Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität gemäß der Verschiebung
der zweiten Systemkomponente führbar
ist.
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Aus
der
DE 103 08 951
B4 ist eine Stromzuführungsvorrichtung
für eine
Schiebetür
eines Motorfahrzeuges unter Verwendung einer Längenausgleichsvorrichtung für eine elektrische
Leitung bekannt, bei der zwischen einer mit dem Kabel verbundenen
ersten Fahrzeugkarosserie und einer relativ gegen die erste verschiebbaren
und mit dem Kabel verbundenen Schiebetür eine Kabelmodalität vorgesehen
ist, die durch Verschiebung der zweiten Systemkomponente veränderbar
ist,
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Die
DE 103 32 342 A1 zeigt
eine Stromversorgungsleitungsvorrichtung zur Führung eines Kabels zwischen
einer mit dem Kabel verbundenen Fahrzeugkarosserie und einer relativ
gegen die erste verschiebbaren und mit dem Kabel verbundenen Schiebetür, wobei
das Kabel einen durch Verschiebung der Schiebetür veränderbaren Verlauf des Kabels
im Bereich zwischen dem Lagerabschnitt des Kabelbaumhalteteils und
dem Steckverbinder als veränderbare
Kabelmodalität
aufweist, wobei wenigstens ein Kabelbaumhalteteil zur Anpassung
des Kabelverlaufs und ein Führungsmittel
zur Anpassung der Kabelmodalität
vorhanden ist.
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Schließlich ist
in der
DE 102 23 654
B3 eine Vorrichtung zur Führung eines Kabels zwischen
einer mit dem Kabel verbundenen stationären Einheit und einer relativ
gegen die Einheit verschiebbaren und mit dem Kabel verbundenen Hubvorrichtung
beschrieben, wobei das Kabel eine durch Verschiebung der zweiten
Systemkomponente veränderbare
Länge des
Kabelabschnitts zwischen den Leitungstrommeln aufweist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zur Führung eines
Kabels bereitzustellen, welche ein mobiles Robotersystem versorgt, ohne
dass die Funktion des Robotersystems durch die Kabelführung eingeschränkt wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung dadurch gelöst, dass
ein Führungsmittel
an einer Decke angebracht ist, mit welchem die Vorrichtung zur Anpassung
der Kabelmodalität
gemäß der Verschiebung
und/oder Drehung der zweiten Systemkomponente führbar ist. Damit können relativ
zueinander verschiebbare und/oder drehbare Komponenten eines Systems
nahezu beliebig zueinander bewegt werden, wobei beispielsweise der
Austausch von Steuersignalen oder die Spannungs- und Stromversorgung über die
variabel einstellbare Kabelführung
aufrechterhalten bleibt.
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Dabei
wird die Kabelmodalität,
unter der bspw. die Kabellänge
und die Kabeltorsion für
eine bestimmte relative Position einer ersten Systemkomponente zu
einer zweiten Systemkomponente zu verstehen ist, durch die Vorrichtung
zur Anpassung der Kabelmodalität
angepasst. Eine durch eine Steuerung steuerbare Antriebsvorrichtung
kann die Verfahrung und/oder Drehung der Vorrichtung zur Anpassung
der Kabelmodalität
derart auf dem Führungsmittel
bewegen, dass eine Position der Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität eingenommen wird,
die eine Störung
des Betriebs der Systemkomponenten durch eine mangelhaft ausgeführte Kabelführung vermeidet.
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Alternativ
kann die Verfahrung und/oder Drehung der Vorrichtung zur Anpassung
der Kabelmodalität
manuell auf dem Führungsmittel
oder durch direkte Steuerung der Antriebsvorrichtung durch vorhandenes
Personal erfolgen. Dies kann dann zweckmäßig sein, wenn die Systemkomponenten
für eine längere Zeitdauer
ihre Position nicht ändern,
und somit keine permanente Anpassung der Position der Vorrichtung
zur Anpassung der Kabelmodalität
erforderlich ist.
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Es
kann vorteilhaft sein für
unterschiedliche Kabel, z. B. Signalleitung, Gaszuleitungen oder
Kabel für
Hochspannungsversorgung, unterschiedliche Untereinheiten in der
Vorrichtungen zur Anpassung der Kabelmodalität des jeweiligen Kabels vorzusehen,
aufgrund z. B. unterschiedlicher Kabeleigenschaften, wie etwa Durchmesser,
Steifigkeit, usw. Diese Einheiten können in einer einzigen Vorrichtung zur
Anpassung der Kabelmodalität
integriert sein, oder in verschiedenen, räumlich getrennten Vorrichtungen
zur Anpassung der Kabelmodalität.
Die Nutzung mehrerer Vorrichtungen zur Anpassung der Kabelmodalität kann insbesondere
dann erforderlich sein, wenn die Zuführung des Kabels von unterschiedlichen
ersten Systemkomponenten erfolgt – etwa Gasreservoir oder Steuerungseinheit,
die örtlich voneinander
getrennt sind – oder
mehrere zweite Systemkomponenten gleichzeitig im selben Raum betrieben
werden sollen.
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Des
Weiteren können
zur Unterstützung
der Anpassung der Kabelmodalität
durch die Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität Sensoren
verwendet werden, welche die Position der zu verbindenden Systemkomponenten
erfassen und diese einer Steuerung zuführen. Dies ist dann besonders zweckmäßig, wenn
eine permanente Anpassung der Position der Vorrichtung zur Anpassung
der Kabelmodalität
an die Position der zweiten Systemkomponente erforderlich ist, weil
die zweite Systemkomponente ständig
in Bewegung ist.
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Durch
die Anbringung des Führungsmittels an
der Decke kann in der Regel ohne Störung von Personal oder des
Betriebs weiterer im Raum vorhandener Einrichtungen oder zweiten
Systemkomponenten die Verkabelung einer in einem Raum beweglichen
zweiten Systemkomponente an jedem Ort innerhalb des Raums gewährleistet
werden. Auch lässt sich
die Kabelführung
beispielsweise für
unterschiedliche zweite Systemkomponenten innerhalb eines Raums
unterschiedlich ausgeführen.
So kann eine Anpassung des Führungsmittelkonzepts
an die Mobilität
der zweiten Systemkomponente erfolgen.
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Die
Anbringung der Kabelführung
an der Decke erlaubt in Verbindung mit einem entsprechenden Führungsmittelkonzept
einen großen
Bewegungsradius der mit dem Kabel zu verbindenden, beweglichen zweiten
Systemkomponente.
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Vorteilhafterweise
läuft das
Kabel in der Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität nicht durchgängig durch
besagte Vorrichtung, sondern es existiert bspw. eine erste und eine
zweite drehbare Einrichtung zur Justierung der Kabellänge als
Bestandteil der Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität. Somit
ist die Länge
des Kabels zwischen den ersten Systemkomponenten und der ersten
Einrichtung zur Justierung der Kabellänge und zwischen der zweiten
Systemkomponente und der zweiten Einrichtung zur Justierung der
Kabellänge
unabhängig voneinander
steuerbar. Die jeweiligen zugehörigen Kabel
der ers ten und der zweiten Einrichtung zur Justierung der Kabellänge sind über ein
geeignetes Verbindungsstück
und/oder einen Verbindungsraum miteinander verbunden, welches bzw.
welcher an die Erfordernisse der weiterzuleitenden Ressource oder
Information angepasst ist.
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Erfindungsgemäß kann das
Robotersystem als eine medizinische Untersuchungsvorrichtung, beispielsweise
als Röntgengerät, ausgebildet
sein.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung weist das
Führungsmittel
wenigstens eine Führungsschiene
auf. Die Anzahl der vorgesehenen Führungsschienen und deren Anordnung kann
individuell auf das Einsatzgebiet abgestimmt werden. Dies betrifft
sowohl die räumliche
Ausdehnung der Führungsschiene,
als auch deren Führungskonzept.
Die Führungsschiene
kann beispielsweise als Luftkissenschiene ausgebildet werden, auf der
die Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität schwebt, oder beispielsweise
als Rollschiene, in welcher die Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität mit Rollen
eingehängt
ist. Ebenso sind elektrische und magnetische Führungsschienen einsetzbar.
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Soll
die Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität über die Führungsschiene angesteuert werden,
ist beispielsweise ein leitfähiger
Teilabschnitt der Führungsschiene
erforderlich, sowie eine Kontaktanordnung für die Vorrichtung zur Anpassung
der Kabelmodalität.
Die Steuerung der Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität kann alternativ über eine
kabellose Signalverbindung erfolgen. Die Führungsschiene kann auch zur
Energieversorgung der Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität verwendet
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsvariante der
Erfindung weist das Führungsmittel
ein Paar erste Führungsschienen
und eine zweite Führungsschiene
auf, wobei das erste Paar Führungsschienen parallel
zueinander und orthogonal zur zweiten Führungsschiene ausgerichtet
ist. Beispielsweise kann das erste Paar Führungsschienen an gegenüberliegenden,
Seitenwand-nahen Deckenpositionen parallel angebracht werden, wobei
die beiden Führungsschienen
im Wesentlichen die Länge
des Raums aufweisen. Die beiden ersten Führungsschienen sind durch eine
zweite Führungsschiene
miteinander verbunden, wobei die zweite Führungsschiene orthogonal zu
den ersten Führungsschienen
ausgerichtet ist. Die Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität ist verschiebbar
und/oder drehbar auf der zweiten Führungsschiene montiert.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist die zweite Führungsschiene
verschiebbar auf den ersten Führungsschienen
gelagert. Damit ist im Wesentlichen die gesamte Bodenfläche des Raums
mit der zweiten Führungsschiene
und damit mit der Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität überfahrbar.
Die Anbringung der Führungsschienen
ist dabei nicht auf die Decke beschränkt, sondern kann auf alle
Raumbegrenzungen übertragen
werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
das Kabel wenigstens von einer Systemkomponente abnehmbar. Durch
eine abnehmbare Verkabelung, insbesondere von wenigstens einer zweiten
Systemkomponente, ist für
einen Raum nur eine geringe Anzahl an Vorrichtungen zur Anpassung
der Kabelmodalität
notwendig. Da in der Regel nicht alle mobilen zweiten Systemkomponenten
in einem Raum gleichzeitig betrieben werden, ist es vorteilhaft,
die Verkabelung, wenn möglich
gebündelt
und nicht einzeln, von einem Robotersystem entfernen zu können. Ein
nächstes
Robotersystem kann dann mit der Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität angefahren
werden, um dieses mit der Verkabelung zu verbinden.
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Vorteilhafterweise
wird vor oder zu Beginn des Transports durch die Vorrichtung zur
Anpassung der Kabelmodalität
die vom Robotersystem entfernte und nun frei hängende Verkabelung derart verkürzt, dass
eine Gefährdung
von Mensch und Sachen durch das Kabel während des Transports vom einen zum
nächsten
Robotersystem auszuschließen
ist. Die Vorrichtung zur Anpas sung der Kabelmodalität kann auch
eine Einheit aufweisen, welche die Trennung der Verkabelung von
einer zweiten Systemkomponente und die Herstellung einer neuen Kabelverbindung
mit einer nächsten
zweiten Systemkomponente automatisiert durchführt. Dies ist insbesondere
dann zweckmäßig, wenn
die zweiten Systemkomponenten einen festen Standort im Raum zugewiesen
bekommen. Ebenfalls können
Sicherheitsaspekte für
eine Automatisierung relevant sein, z. B. beim Anschluss von Gasleitungen,
Hochvoltspannung oder ähnlichem.
Zusätzlich
kann die Verkabelung zwischen der zweiten Systemkomponente und der
Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität eine Protektion erhalten
zum Schutz vor Einfluss durch äußere Einwirkung,
z. B. auch durch die Funktionsausführung des Robotereinzelsystems.
So kann die Verkabelung etwa in einem Rillschlauch oder innerhalb
einer metallischen Schutzhülle
verlaufen.
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Vorzugsweise
ist die Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität drehbar
gelagert. Damit kann zum einen eine Torsion der Verkabelung verringert
werden, was eine erhöhte
technische Zuverlässigkeit
mit sich bringt, zum anderen lässt
sich durch eine Drehung der Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität die Austrittsrichtung
der Verkabelung beeinflussen. Letzteres kann als Feineinstellung
für die
Führung
der Verkabelung genutzt werden. Zur Vermeidung von Torsion kann
die drehbare Lagerung vorteilhaft innerhalb der Vorrichtung zur
Anpassung der Kabelmodalität
am Kabelbefestigungspunkt der Auf- und Abrollvorrichtung angeordnet
sein.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
die Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität wenigstens eine Auf- und Abrollvorrichtung
auf. Vorzugsweise existieren innerhalb der Vorrichtung zur Anpassung
der Kabelmodalität
mindestens zwei Auf- und Abrollvorrichtungen, die getrennt voneinander
die Länge
der Verkabelung zwischen der ersten Systemkomponente und der Vorrichtung
zur Anpassung der Kabelmodalität
und zwischen der zweiten Systemkomponente und der Vorrichtung zur
Anpassung der Kabelmodalität
verändern.
Mit der Auf- und Abrollvorrichtung kann die Länge der Verka belung stets an
die durch die Position der Systemkomponenten vorgegebenen Erfordernisse
angepasst werden. Es können
weitere Einheiten von Auf- und Abrollvorrichtungen vorgesehen sein,
die auf die Erfordernisse der genutzten Verkabelung angepasst sind,
wie etwa Durchmesser des Kabels, Steifigkeit des Kabels, etc.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
die erste Systemkomponente als Steuerung ausgebildet. Dies ist insbesondere
bei zentral gesteuerten Vorgängen,
wie bei industriellen Fertigungsstraßen, aber auch in der Medizintechnik von
Bedeutung. So werden zum Beispiel die Daten einer mit einem Computertomograph
oder einer Magnetresonanzvorrichtung durchgeführten Untersuchung in einem
zentralen Steuerraum ausgewertet.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
weist das Robotersystem einen abnehmbaren C-Bogen-förmigen Arm
für Röntgenanwendungen
auf. Alternativ kann ein anderer beliebiger Nutzungsschwerpunkt für das Robotersystem
gewählt
werden. Das Gerätestativ
des Robotersystems ist flexibel nutzbar, was zu einer Verringerung
der Kosten beiträgt.
Im Zusammenhang mit der Verwendung eines C-Bogen-Röntgen-Arms
und Untersuchungen mit anschließender räumlicher
Darstellung des Untersuchungsbereichs wie etwa 3D-Angiographie,
Instrumentenlokalisierungen, etc. kann die Position der Vorrichtung
zur Anpassung der Kabelmodalität
geeignet, z. B. durch die zentrale Steuerung, an die Bewegung des
C-Bogens während
der Untersuchung angepasst werden, um eine Interaktion oder Störeinflüsse auf
die Untersuchung durch die Verkabelung zu vermeiden.
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Weitere
Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus einem Ausführungsbeispiel,
welches nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert wird, in deren
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1 eine
Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer medizinischen Arbeitsumgebung und
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2 eine
Schnittdarstellung der Vorrichtung zur Anpassung der Kabelmodalität schematisch veranschaulicht
sind.
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In 1 ist
eine medizinische Arbeitsumgebung dargestellt, welche einen Raum 1 umfasst,
dessen räumliche
Begrenzungen teilweise durch eine Seitenwand 2, eine Decke 3 und
einen Boden 3' dargestellt
sind. Außerhalb
des Raums 1 befinden sich erste Systemkomponenten 4 bzw. 4' für ein medizinisches
Diagnosesystem unter anderem in Form einer Steuerung 4 sowie
einer Energieversorgungseinheit 4'. Es wird angemerkt, dass sich
die ersten Systemkomponenten 4 bzw. 4' im Gegensatz
zu 1 auch innerhalb desselben Raums 1 befinden
können,
in dem sich eine zweite Systemkomponente 5 bzw. 5' des Diagnosesystems
befindet.
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Die
in 1 gezeigten zweiten Systemkomponenten 5 bzw. 5' sind als ein
Röntgen-Robotersystem 5 und
ein Tisch-Robotersystems 5' ausgebildet. Das
Röntgen-Robotersystem 5 setzt
sich aus einem Gerätestativ 6 und
einem C-Bogen-Arm 7 für
Röntgenanwendungen
zusammen. Das Tisch-Robotersystem 5' setzt sich ebenfalls aus einem
Gerätestativ 6 und
aus einem Tisch 8 zusammen. Der C-Bogen-förmige Arm 7 des
Röntgen-Robotersystems 5 sowie
der Tisch 8 des Tisch-Robotersystems 5' sind abnehmbar
und können
gegen weitere Werkzeugvorrichtungen 16 ausgetauscht werden.
Weitere Werkzeugvorrichtungen 16 können als Mittel zur Durchführung medizinischer
Interventionen, Untersuchungsvorrichtungen und deren Bestandteile,
Lagervorrichtungen für
Operationsbesteck usw. ausgebildet sein.
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Das
Röntgen-Robotersystem 5 ist über eine Verkabelung 13 mit
der ersten Vorrichtung 9 zur Anpassung der Kabelmodalität verbunden.
Weiter ist die erste Vorrichtung 9 zur Anpassung der Kabelmodalität über eine
Verkabelung 12 mit der Steuerung 4 und der Energieversorgung 4' verbunden.
Das Tisch-Robotersystem 5' ist über eine
Verkabelung 15 mit der zweiten Vorrichtung 9' zur Anpassung
der Kabelmodalität
verbunden, wel che über
eine Verkabelung 14 mit der Steuerung 4 und der
Energieversorgung 4' in
Verbindung steht.
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Die
beiden Vorrichtungen 9 bzw. 9' zur Anpassung der Kabelmodalität sind jeweils
auf einer zweiten Führungsschiene 11 bzw. 11' angebracht und
sind entlang der jeweiligen zweiten Führungsschiene 11 bzw. 11' verschiebbar
sowie drehbar gelagert. Die Drehung kann dabei um die jeweilige
Führungsschiene 11 bzw. 11' erfolgen sowie
um eine im Wesentlichen senkrecht zur Decke 3 ausgerichteten Drehachse.
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Die
zweiten Führungsschienen 11 bzw. 11' sind auf einem
Paar ersten, parallel angeordneten Führungsschienen 10 bzw. 10' angeordnet,
worauf die zweiten Führungsschienen 11 bzw. 11' entlang der
Längsausdehnung
der Führungsschienen 10 bzw. 10' verschoben
werden können.
Die zweiten Führungsschienen 11 bzw. 11' sind vorzugsweise
orthogonal zu den ersten Führungsschienen 10 bzw. 10' ausgerichtet.
Jedoch ist auch eine beliebige andere Ausrichtung der Führungsschienen 10 bzw. 10' bzw. 11 bzw. 11' und auch eine
weitere Ergänzung von
Führungsschienen
möglich.
Somit ist in der Regel jeder Ort innerhalb der durch die parallel
angeordneten ersten Führungsschienen 10 bzw. 10' aufgespannten
Führungsebene
durch die beiden Vorrichtungen 9 bzw. 9' zur Anpassung
der Kabelmodalität erreichbar.
Die zweiten Führungsschienen 11 bzw. 11' sind vorteilhafterweise
derart auf den ersten Führungsschienen 10 bzw. 10' angeordnet,
dass diese sich nicht gegenseitig bei der Verfahrung der jeweiligen
Vorrichtung 9 bzw. 9' zur Anpassung der Kabelmodalität behindern.
Somit können
alle Positionen der vorhandenen Robotersystem 5 bzw. 5' geeignet mit
der jeweiligen Vorrichtung 9 bzw. 9' zur Anpassung der Kabelmodalität angefahren
werden.
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Werden
die vorhandenen Robotersysteme, d. h. das Röntgen-Robotersystem 5 und das Tisch-Robotersystem 5' in ihrer Position
oder Lage verändert,
so verschieben sich die Vorrichtungen 9 bzw. 9' zur Anpassungen
der Kabelmodalität
entsprechend und passen vorteilhafterweise dabei die Kabellängen der
Ver kabelung 12 bzw. 14 an. Dadurch wird eine translatorische
Bewegung und/oder rotatorische Bewegung der Robotersysteme 5 bzw. 5' ermöglicht.
Es kann vorteilhaft sein, die Länge
der Verkabelung 13 bzw. 15 zwischen den Vorrichtungen 9 bzw. 9' zur Anpassung
der Kabelmodalität
und dem jeweiligen Robotersystem 5 bzw. 5' konstant zu
halten. Jedoch kann gegebenenfalls auch die Länge der Verkabelungen 13 bzw. 15 angepasst
werden, sofern dies durch die Anordnung von Geräten und die Räumlichkeiten
erforderlich ist. Auf diese Weise kann das Röntgen-Robotersystem 5 bzw.
das Tisch-Robotersystem 5' frei
bewegt werden. Insbesondere können
dadurch Werkzeugwechsel für
die vorhandenen Robotersysteme 5 bzw. 5' ermöglicht werden.
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Vorteilhafterweise
kann eine nicht dargestellte Kabelanschlussplattform am Gerätestativ 6 vorgesehen
sein, welche für
alle vom Gerätestativ 6 aufnehmbaren
Werkzeugvorrichtungen 7 bzw. 8 bzw. 16 einheitlich
gestaltet ist. Somit können
alle zweiten Systemkomponenten, hier also die Robotersysteme 5 bzw. 5' und damit die
Werkzeugvorrichtungen 7 bzw. 8 bzw. 16 mit
einer einheitlichen, identischen Verkabelung betrieben werden, wobei
ein Austausch der Verkabelung bei einem Werkzeugwechsel nicht erforderlich
wird. Die Steuerung 4 kann dann die Zuführung von Signalen oder Ressourcen,
je nach am Gerätestativ 6 angebrachten
Werkzeugvorrichtungen 7 bzw. 8 bzw. 16,
und deren Ressourcenerfordernisse und dergleichen steuern.
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Alternativ
kann die Verkabelung 13 bzw. 15 des Robotersystems 5 bzw. 5' zur jeweiligen
Vorrichtung 9 bzw. 9' zur Anpassung der Kabelmodalität derart
ausgeführt
werden, dass das Gerätestativ 6 und die
Werkzeugvorrichtungen 7 bzw. 8 bzw. 16,
z. B. in der Art des Tisches 8 oder der Art des C-Bogen-förmigen Arms 7,
getrennt verkabelt sind. Damit ist das Kriterium der Abnehmbarkeit
der Kabelverbindung 13 bzw. 15 von der Werkzeugvorrichtung 7 bzw. 8 bzw. 16 erforderlich,
wenn die Werkzeugvorrichtung 7 bzw. 8. bzw. 16 gewechselt
werden soll. Dies erfolgt dann vorzugsweise automatisch durch eine
nicht dargestellte für
das Verfahren zum Wechsel eines Kabels vorgesehene Vorrichtung,
beispielsweise während
des Wechselprozesses der Werkzeugvorrichtungen 7 bzw. 8 bzw. 16 oder
auch nach Aufnahme der neuen Werkzeugvorrichtungen 7 bzw. 8 bzw. 16 durch
das Gerätestativ 6.
Auch in diesem Fall ist eine einheitliche Kabelanschlussplattform
für unterschiedliche
Werkzeugvorrichtungen 7 bzw. 8 bzw. 16 zweckmäßig.
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In 2 wird
eine Vorrichtung 9 zur Anpassung der Kabelmodalität, welche
an einer zweiten Führungsschiene 11 verschiebbar
und drehbar angeordnet ist, dargestellt. Der Vorrichtung 9 zur
Anpassung der Kabelmodalität
werden die roboterseitige Verkabelung 13 und die steuerungsseitige
Verkabelung 12 auf gegenüberliegenden Seiten der Vorrichtung 9 zur
Anpassung der Kabelmodalität
zugeführt. In 2 weisen
sowohl die roboterseitige Verkabelung 13 sowie die steuerseitige
Verkabelung 12 mehrere Kabel auf.
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Innerhalb
der Vorrichtung 9 zur Anpassung der Kabelmodalität ist für jedes
zugeführte
Kabel eine Vorrichtung 91 zur Justierung der Länge des
Kabels vorgesehen. In 2 sind die Vorrichtungen zur
Justierung der Länge
des Kabels als Auf- und
Abrollvorrichtung 91 ausgebildet. Die Kabel sind jeweils
mit einer Auf- und Abrollvorrichtung 91 derart verbunden, dass
zum einen das Kabel mit der Auf- und Abrollvorrichtung 91 auf-
bzw. abrollbar ist, und zum anderen das jeweils verbundene Kabel
derart um sich selbst drehbar ist, dass eine Torsion des Kabels
verringert werden kann.
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Die
Drehung des Kabels wird durch eine als Bestandteil der Auf- und
Abrollvorrichtung 91 ausgeführte drehbare Lagerung 92 ermöglicht,
welche die Scherspannungen des Kabels verringert. Alternativ zu
einer Auf- und Abrollvorrichtung 91 können auch anderen Mittel zur
Justierung der Länge
des Kabels verwendet werden, welche möglicherweise andere Prinzipien
zur Justierung der Länge
eines Kabels nutzen.
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Alternativ
kann die Vorrichtung 9 zur Anpassung der Kabelmodalität derart
abgewandelt werden, dass weitere steuerseitige Auf- und Abrolleinrichtung 91 außerhalb
der Vorrichtung 9 zur Anpassung der Kabelmodalität vorhanden
sind, die die Kabellänge gesteuert
einstellen. Diese können
beispielsweise in der Decke 3 zwischen den ersten Systemkomponenten
und der Vorrichtung 9 zur Anpassung der Kabelmodalität integriert
sein. So können
die Kabel stets ohne steuerseitiges Aufrollen der steuerseitigen
Verkabelung 12 innerhalb der Vorrichtung 9 zur
Anpassung der Kabelmodalität
in ihrer Länge
angepasst werden. Dadurch dass die Kabel nicht innerhalb der Vorrichtung 9 zur
Anpassung der Kabelmodalität
aufgerollt werden, bleiben diese in einer Lagervorrichtung 92 frei
drehbar. Mit einer solchen Anordnung ist daher die Torsion der Kabel
ebenfalls zu verringern.
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Im
Weiteren ist in 2 die räumliche Trennung der roboterseitigen
Auf- und Abrollvorrichtung 91 und der steuerseitigen Auf-
und Abrollvorrichtung 91 dargestellt. Eine solche Anordnung
der Auf- und Abrollvorrichtungen 91 verringert die Spannung
auf den Kabeln und ermöglicht
unabhängig
von der Position der Vorrichtung 9 zur Anpassung der Kabelmodalität die Justierung
der Kabellänge.
Die Weiterleitung der Signale, Energie und anderer Ressourcen ist
dabei durch ein innerhalb der Vorrichtung 9 zur Anpassung
der Kabelmodalität
angeordnetes Verbindungsstück 93 zwischen
den zugehörigen
Auf- und Abrollvorrichtungen 91 bzw. den zugehörigen Kabeln der
steuerseitigen Verkabelung 12 und der roboterseitigen Verkabelung 13 gewährleistet.
Das Verbindungsstück 93 ist
jeweils auf die Funktion der zu verbindenden Kabel angepasst.
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Des
Weiteren ist an oder in der Vorrichtung 9 zur Anpassung
der Kabelmodalität
eine Antriebsvorrichtung 94 vorgesehen. Die Antriebsvorrichtung 94 ist
mit einer Steuerleitung 95 verbunden, die auf der zweiten
Führungsschiene 11 angeordnet
ist. Die Antriebsvorrichtung 94 treibt zum einen die Vorrichtung 9 zur
Anpassung der Kabelmodalität
entlang der zweiten Führungsschiene 11 an,
zum anderen die Auf- und Abrollvorrichtungen 91 der Kabel.
Gegebenenfalls können
für beide
Funktionen auch unterschiedliche Antriebsvorrichtungen 94 vorgesehen werden.
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Um
eine Bewegung der Vorrichtung 9 zur Anpassung der Kabelmodalität zu ermöglichen,
weist die Vorrichtung 9 zur Anpassung der Kabelmodalität eine Halte-Transportvorrichtung 96 auf,
welche an der zweiten Führungsschiene 11 beweglich
befestigt ist. Die Halte-Transportvorrichtung 96 weist
Rollen 97 auf, welche durch die über die Steuerleitung 95 angesteuerte
Antriebsvorrichtung 94 angetrieben werden. Somit kann die
Vorrichtung 9 zur Anpassung der Kabelmodalität entlang
der zweiten Führungsschiene 11 verschoben
werden. Des Weiteren kann die Antriebsvorrichtung 94 auch
die zweite Führungsschiene 11 auf
den ersten Führungsschienen 10 bzw. 10' antreiben,
um die zweite Führungsschiene 11 entlang
der ersten Führungsschienen 10 bzw. 10' zu verschieben.
Alternativ ist auch hier eine separate Antriebsvorrichtung für den Antrieb
der zweiten Führungsschiene 11 vorhanden.