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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Bindungsbauteil für Schneegleitbrett-Bindungen,
insbesondere auslösende
Skibindungen.
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Unter „Schneegleitbrettbindung" sind im Sinne der
Erfindung Bindungen für
Schneegleitbretter, nämlich
für Snowboards
und insbesondere Ski zu verstehen und dabei speziell auch Skibindungen.
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Unter „Gelenk-
oder Verbindungsbereich" ist im
Sinne der Erfindung ganz allgemein ein Bereich zu verstehen, an
dem das Bindungsbauteil im montiertem Zustand beispielsweise überlappend
oder übergreifend
an einer weiteren Komponente einer Schneegleitbrettbindung insbesondere
beweglich oder gelenkig gehalten und der hierfür von dem wenigstens einen
Gelenkbolzen überbrückt ist.
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Schneegleitbrettbindungen
und dabei insbesondere Skibindungen sind in unterschiedlichsten Ausführungen
bekannt (beispielsweise
EP
0 271 694 A1 ) und umfassen u. a. einen Vorderbacken zum
Einspannen eines Skischuhs im Zehenbereich sowie einen rückwärtigen Backen
oder Fersenhalter zum Einspannen des Skischuhs im Fersenbereich.
U.a. zum Freigeben des Skischuhs beim Überschreiten einer Auslösekraft
enthalten der Vorderbacken und der Fersenhalter Bindungsbauteile,
die jeweils über
wenigstens einen Gelenkbolzen mit einem weiteren Bindungsbauteil
oder einer weiteren Komponente der Schneegleitbrettbindung verbunden
sind.
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Bei
der Fertigung und insbesondere auch bei der Fertigung auf Fertigungsautomaten
ist es daher notwendig, die Bindungsbauteile und die zugehörigen Gelenkbolzen,
die bei bekannten Schneegleitbrettbindungen in der Regel aus Metall
bestehen, vereinzelt und in der für die Montage erforderlichen Orientierung
einer Arbeits- oder Montageposition des Automaten zuzuführen, in
einem Fügeprozess
das Bindungsbauteil und die weitere Komponente zusammen zu bringen
und dann den jeweiligen Gelenkbolzen durch axiales Einschieben oder
Einschlagen bzw. Eindrücken in
sich deckende Bohrungen des Bindungsbauteils und der weiteren Komponente
zu montieren und in geeigneter Weise zu sichern, so dass der Gelenkbolzen
beide Bauteile im Gelenk- und Verbindungsbereich verbindet, wobei
diese Sicherung z.B. durch Vernieten erfolgt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Fertigung von Schneegleitbrettbindungen
und dabei insbesondere von auslösenden
Skibindungen zu vereinfachen. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein
Bindungsbauteil entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
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Die
Besonderheit des erfindungsgemäßen Bindungsbauteils
besteht darin, dass dieses aus Kunststoff gefertigte Bauteil bereits
mit dem wenigstens einen Gelenkbolzen, über den das Bindungsbauteil
im montierten Zustand mit einer weiteren Komponente der Schneegleitbrettbindung
verbunden ist, vorbereitet ist, und zwar in der Weise, dass der Gelenkbolzen
in seiner für
die Montage vorbereiteten Position außerhalb des herzustellenden
Gelenk- oder Verbindungsbereichs am Bindungsbauteil gehalten ist
und mit seiner Bolzenachse achsgleich mit Gelenkachse des herzustellenden
Gelenk- und Verbindungsbereichs
liegt.
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Für die Montage
ist es daher nach dem Zusammenfügen
oder Zusammenführen
des Bindungsbauteils und der weiteren Komponente lediglich noch notwendig,
den jeweiligen Gelenkbolzen axial aus der für die Montage vorbereiteten
Position in die den Gelenk- oder Verbindungsbereich überbrückende und
das Bindungsbauteil mit der weiteren Komponente verbindenden Position
zu verschieben, und zwar beispielsweise mit einem Eindrück- und/oder Einschlagwerkzeug.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Bindungsbauteil zusammen mit dem wenigstens
einen Gelenkbolzen ein einstückig hergestelltes
Form- oder Spritzgussteil
aus Kunststoff, d.h. der wenigstens eine Gelenkbolzen besteht ebenfalls
aus Kunststoff und ist an dem Bindungsbauteil über wenigstens einen eine Sollbruchstelle bildenden
Materialabschnitt in seiner für
die Montage vorbereiteten Position gehalten.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung
ergibt sich die Möglichkeit
einer vereinfachten Herstellung und Montage, zumal der jeweilige
Gelenkbolzen bei der Verbindung nicht als gesondertes, exakt orientiertes
Bauteil zugeführt
werden muss, nach dem Zusammenfügen
des Bindungsbauteils und der weiteren Bindungskomponente bereits
die für
die endgültige
Montage notwendige Orientierung aufweist und durch ein einfaches
Eindrück-
und Einschlagwerkzeug montiert werden kann.
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Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird im
Folgenden am Beispiel von schwenkbaren Seitenbacken bzw. Schwenkbügeln eines
Vorderbackens einer Skibindung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung und in Draufsicht eine Skibindung bei
aufgeschnittenem Gehäuse;
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2 eine
Seitenbacke bzw. einen Schwenkbügel
gemäß der Erfindung
zur Verwendung bei der Skibindung der 1, mit angespritztem
Gelenkbolzen;
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3 einen
Schnitt entsprechend der Linie I-I der 2 den Gelenk-
oder Verbindungsbereich des Schwenkbügels;
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4 in
vergrößerter Detaildarstellung
die Verbindung zwischen dem Schwenkbügel und dem angespritzten Gelenkbolzen;
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5 eine
Darstellung des ähnlich 2,
jedoch bei montiertem Schwenkbügel;
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6 in
vergrößerter Darstellung
die Verrastung zwischen dem Schwenkbügel und dem Gelenkbolzen bei
montiertem Schwenkbügel.
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Der
in der 1 dargestellte und in seinem generellen Aufbau
bekannte Vorderbacken 1 einer Skibindung besteht u. a.
aus einer Grundplatte 2 zur Befestigung an der Oberseite
eines nicht dargestellten Skis, aus einem Gehäuse 3 an der Vorderseite der
Grundplatte 2 und aus zwei Lenkern 4, die jeweils an
einem Ende 4.1 mit einem Gelenkbolzen 5 an dem Gehäuse 3 und
am anderen Ende 4.2 mittels eines Gelenkbolzens 6 an
einem Ende 7.1 einer Koppel 7 angelenkt sind.
Die Gelenkbolzen 5 und 6, die die Eckpunkte eines
Gelenkvierecks bilden, sind mit ihren Achsen senkrecht zur Ebene
der Grundplatte 2 und damit bei montiertem Vorderbacken 1 senkrecht zur
Ebene der Skioberseite orientiert.
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An
jeder von einem Gelenkbolzen 6 gebildeten Gelenkverbindung
zwischen einem Lenker 4 und der Koppel 7 ist jeweils
auch eine Seitenbacke oder ein Schwenkbügel 8 angelenkt. Diese
erstrecken sich im neutralen Zustand des Vorderbackens 1,
d.h. bei nicht ausgelöster
Skibindung mit ihrer Längserstreckung
ausgehend von dem zugehörigen
Gelenkbolzen 6 schräg
nach außen
und bilden somit zusammen mit der Koppel 7 eine Sohlenhalterung
und Abstützung
des Zehenbereichs eines nicht dargestellten Skischuhs. Beim Auslösen der
Skibindung bzw. des Vorderbacken sind die Schwenkhebel 8 zur
Freigabe des Skischuhs nach außen
schwenkbar und zwar um den jeweiligen Gelenkbolzen 6.
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Der
Vorderbacken umfasst weiterhin eine Federanordnung, mit der die
Koppel 7 in ihrer in der 1 dargestellten
neutralen Stellung gehalten ist und die im Wesentlichen aus einer
Zugfeder 9 und dem mit dieser Feder 9, der Koppel 7 sowie
mit ortfesten Anschlägen 10 zusammenwirkenden
Zentrierteil 11 besteht.
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Die
Besonderheit der Erfindung besteht in der Ausbildung der beiden
Schwenkbügel 8,
von denen in den 2–6 einer
näher im
Detail dargestellt ist und die bei der dargestellten Ausführungsform
spiegelsymmetrisch, ansonsten aber formgleich jeweils als Formteil
aus einem geeigneten Kunststoff durch Spritzgießen gefertigt sind. Jeder Schwenkbügel 8 ist
an seinem Gelenk- oder Verbindungsbereich 8.1, d.h. dort,
wo er über
den Gelenkbolzen 6 an dem Lenker 4 und der Koppel 7 angelenkt
ist, als U-Profil ausgeführt,
wie dies insbesondere in der 3 dargestellt
ist, und zwar mit einem in dieser Figur oberen Schenkel 12,
mit einem unteren Schenkel 13 und mit einem diese Schenkel
verbindenden Profil- oder Jochabschnitt 14. In jedem Schenkel 12 bzw. 13 ist jeweils
eine Bohrung 15 bzw. 16 eingeformt. Diese sind
mit ihren Achsen in der gemeinsamen Achse BA angeordnet, die bei
montiertem Schwenkbügel
auch die Schwenk- oder Gelenkachse des nach der Montage von dem
Gelenkbolzen 6 gebildeten Gelenks ist. Bei der dargestellten
Ausführungsform
liegt die Achse BA parallel oder annähernd parallel zur Ebene des Jochabschnittes 14.
Im Bereich der Bohrungen 15 und 16 sind die beiden
Schenkel 12 und 13 an ihren einander abgewandten
Seiten bei 12.1 bzw. 13.1 jeweils verstärkt ausgebildet.
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Die
Bohrung 16 im Schenkel 13 ist durchgehend ausgebildet.
An der Bohrung 15 im Schenkel 12 ist der Gelenkbolzen 6 angespritzt,
und zwar derart, dass er mit seiner Achse achsgleich mit der gemeinsamen
Achse BA der Bohrungen 15 und 16 und damit auch
achsgleich mit der Gelenkachse des nach der Montage von dem Gelenkbolzen 6 gebildeten Gelenks
angeordnet ist. In dieser für
die spätere Montage
vorbereiteten Position steht der Gelenkbolzen mit dem weitaus größeren Teil
seiner Länge,
d.h. mit dem Bolzenabschnitt 6.1 über die dem Schenkel 13 abgewandte
Seite des Schenkels 12 wegsteht, und erstreckt sich mit
einem sich kegelstumpfförmig leicht
verjüngten
Bolzenabschnitt 6.2 in der Bohrung 15, wobei die
axiale Länge
des Bolzenabschnitts 6.2 deutlich kleiner ist als die axiale
Länge des
Bolzenabschnitts 6.1 und der Bohrung 15. Die in
Achsrichtung des Gelenkbolzens 6 an einander anschließenden Bolzenabschnitte 6.1 und 6.2 bilden
die beiden Enden dieses Bolzens.
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Wie
insbesondere in der 4 dargestellt, ist der Gelenkbolzen 6 über einen
als Sollbruchstelle ausgebildeten dünnen, ringartigen Materialabschnitt 17 mit
dem Schenkel 12 verbunden, und zwar im Bereich des dem
Schenkel 13 abgewandten Öffnungsrandes der Bohrung 15.
Ausgehend von diesem Materialabschnitt 17, dessen Dicke
in der Achsrichtung parallel zur Achse GA um ein Vielfaches kleiner
ist als die Materialstärke
des Schwenkbügels 8 und
insbesondere auch der Schenkel 12 und 13 sowie
des Jochabschnittes 14, folgt unmittelbar der sich kegelstumpfförmig verjüngende Bolzenabschnitt 6.2.
Letzterer ist bei der dargestellten Ausführungsform so ausgebildet,
dass die Umfangsfläche
des Bolzenabschnitts 6.2 mit der Achse des Gelenkbolzens 6 einen Winkel
deutlich größer als
10°, beispielsweise
einen Winkel von etwa 20° einschließt.
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Der
Gelenkbolzen 6 besitzt eine Länge, die wenigstens gleich
dem Abstand ist, den die einander abgewandten Seiten der Schenkel 12 und 13 im
Bereich der Bohrungen 15 und 16 voneinander aufweisen.
Weiterhin ist bei der dargestellten Ausführungsform der Gelenkbolzen 6 mit
einem über
die gesamte Länge
dieses Gelenkbolzens 6 gleich bleibenden oder im Wesentlichen
gleich bleibenden kreisförmigen
Außendurchmesser
ausgebildet. Die Bohrungen 15 und 16 besitzen
jeweils einen an den Durchmesser des Gelenkbolzens 6 angepassten
Durchmesser, und zwar vorzugsweise in der Form, dass der Gelenkbolzen 6 im
montierten Zustand in wenigstens einer dieser Bohrungen 15 und 16 auch
durch Klemmsitz gehalten ist und mit seinem sich verjüngenden Bolzenabschnitt 6.2 über die
dem Schenkel 12 abgewandte Seite des Schenkels 13 vorsteht.
An dem Bolzenabschnitt 6.1 ist der Gelenkbolzen 6 mit
einer Umfangsnut 6.3 versehen, mit der der Gelenkbolzen 6 im
montierten Zustand durch Verrasten an einer in der Bohrung 16 gebildeten
ringförmigen
Rast 18 zusätzlich
gesichert ist.
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Die
Montage des Schwenkbügels 8 erfolgt so,
dass er mit seinem Gelenk- oder Verbindungsbereich 8.1 auf
die mit dem Schwenkbügel 8 zu
verbindenden Enden 4.2 und 7.1 aufgeschoben wird
und der Gelenkbolzen 6 bei sich mit den Bohrungen 15 und 16 deckenden
Bohrungen 19 (im Lenker 4) und 20 (in
der Koppel 7) aus seiner für die Montage vorbereiteten
Position derart eingebracht wird, dass er dann entsprechend der 5 mit
dem Bolzenabschnitt 6.1 in den Bohrungen 15 und 16 aufgenommen
ist, die Bohrungen 19 und 20 durchgreift, mit dem
Bolzenabschnitt 6.2 über
die dem Schenkel 12 abgewandte Seite des Schenkels 13 vorsteht
sowie mit dem den Bolzenabschnitt 6.2 entfernt liegenden Bolzenende
bündig
mit der dem Schenkel 13 abgewandten und die Bohrung 15 umschließenden Fläche des
Schenkels 12 liegt. In den Bohrungen 15 und 16 ist
der Gelenkbolzen 6 durch Klemmsitz gehalten sowie weiterhin
in der Bohrung 16 auch durch Verrasten der Umfangsnut 6.3 an
der ringförmigen
Rast 18.
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Die
Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind,
ohne dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke
verlassen wird. In diesem Sinne versteht es sich insbesondere, dass
das beschriebene Konstruktionsprinzip eines über eine Sollbruchstelle gehaltenen
und für
die Montage vorbereiteten Gelenkbolzens nicht auf die Schwenkbolzen 8 beschränkt ist,
sondern auch bei anderen gelenkig zu verbindenden Bindungsbauteilen
oder – Bindungsfunktionselementen
anwendbar ist, und zwar für
Bindungsbauteile oder – Bindungsfunktionselemente
sowohl des Vorderbackens, als auch des rückwärtigen Backens bzw. Fersenhalters von
Schneegleitbrettbindungen, insbesondere auslösende Skibindungen.
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- 1
- Vorderbacken
einer Skibindung
- 2
- Grundplatte
- 3
- Gehäuse
- 4
- Lenker
- 4.1,4.2
- Ende
- 5,6
- Gelenkbolzen
- 6.1,6.2
- Bolzenabschnitt
- 6.3
- Umfangsnut
- 7
- Koppel
- 7.1
- Ende
- 8
- Schwenkbügel
- 8.1
- U-Profilabschnitt
des Schwenkbügels 8
- 9
- Feder
- 10
- Anschlag
- 11
- Zentrierstück
- 12,13
- Schenkel
- 12.1,13.1
- Verstärkung
- 14
- Jochabschnitt
- 15,16
- Bohrung
- 17
- Materialabschnitt
oder Sollbruchstelle
- 18
- ringförmige Rast
- 19,20
- Bohrung
- BA
- Bolzenachse