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Die
Erfindung betrifft Kurbelgehäuse
von Brennkraftmaschinen mit eingegossener Blechstruktur, wobei das
Kurbelgehäuse
mehrere fluidführende Bereiche
umfasst, die zumindest in eine innere Fluidführung (8) und eine
hiervon durch die Blechstruktur getrennte äußere Fluidführung (7) aufgeteilt
sind,
Kurbelgehäuse
mit angegossenen Blechstrukturen, die zumindest Teile der Außenwand
bilden,
Verfahren zur Herstellung von Gusskörpern aus Eisen- oder Aluminium-Basislegierungen,
die hohle Funktionsräume
oder Fluidführungen
aufweisen, welche durch zumindest ein dünnwandiges Einlegeteil (1)
voneinander getrennt sind, sowie Verfahren zur Herstellung von Sandkernen
mit dünnwandigem Einlegeteil
(10) durch Kernschießen.
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Um
die Abgasgrenzwerte von Verbrennungsmotoren ohne Verschlechterung
der Verbrauchswerte zu verbessern und gleichzeitig auch weitere
Leistungssteigerungen zu erreichen, müssen unter anderem die Spitzenzünddrücke künftiger
Dieselmotoren auf mehr als 200 bar gesteigert werden. Weitere Anforderungen
an moderne Motorkonzepte ergeben sich aus dem Ziel der Gewichtsreuzierung.
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Aufgrund
der hohen Belastbarkeit bezüglich Dauerfestigkeit
und Warmfestigkeit werden üblicherweise
für die
Herstellung des Motorblocks Eisengusswerkstoffe gegenüber Aluminiumgusswerkstoffen
bevorzugt, obwohl hierdurch ein Gewichtsnachteil in Kauf genommen
werden muss. Zu den üblichen
Eisengusswerkstoffen gehören
Gusseisen mit Lamellengraphit (Grauguss, GJL) oder Gusseisen mit
Kugelgraphit (Sphäroguss,
GJS), sowie Gusseisen mit Vermiculargraphit (GJV). Um mit dem Werkstoff
Eisen einen Gewichtsvorteil gegenüber Aluminium zu erreichen,
müssen Kurbelgehäuse extrem dünnwandig
dargestellt werden. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Belastungen
verschiedener fluidführender
Begrenzungswände
könnten
die Dicken aus konstruktiver Sicht auf weniger als 1 mm Wandstärke reduziert
werden. Bei derartig dünnen Strukturen
stößt die konventionelle
Gießtechnik
an ihre Grenzen. Bei komplexen Geometrien und der Verwendung von
Grauguss liegt der Grenzwert für zuverlässig in
Großserie
gießbare
Strukturen bei ca. 3 bis 4 mm Wanddicke, bei der Verwendung von
GJV noch höher.
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Aus
der
DE 195 47 490
C1 sind im Druckgießverfahren
hergestellte Zylinderköpfe
einer flüssigkeitsgekühlten Brennkraftmaschine
mit Einlass- und Auslassventilen sowie Einlass- und Auslasskanälen, sowie
einer Trennwand im Bereich zwischen Zylinderkopf und Zylinderkopfhaube
bekannt, wobei die Trennwand einen die Ventiltriebteile aufweisenden
Schmierölraum
von einem Kühlraum
trennt. Die Trennung von oben liegendem Schmierölraum und dem Kühlholraum
erfolgt durch eine separat eingelegte Trennwand, die z. B. als Blechformteil
nach dem Gießvorgang
des Zylinderkopfes in diesen von oben eingeführt und montiert werden kann.
Das nachträgliche
Einsetzen dünnwandiger
Teile ist aufwändig
und bei komplexerer Bauteilgeometrie, wie beispielsweise bei Fluid-Trennwänden in
Zylinderkurbelgehäusen
nahezu unmöglich.
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Aus
der
DE 36 32 160 ist
eine Brennkraftmaschine bekannt, mit einem zwischen Zylinder bzw. Zylinderlaufbüchse und
Kurbelgehäuse
angeordneten Kühlraum
für Kühlflüssigkeit,
wobei im Kühlraum auf
der Außenseite
des Zylinders bzw. der Zylinderlaufbüchse aufgeschobene Turbulenzbleche
angeordnet sind. Diese Turbulenzbleche weisen Turbolatoren auf,
die durch Einstechen und Auswölben
einzelner Abschnitte des Turbulenzbleches geformt sind. Durch diese
Turbulenzbleche ist der Wärmeübertrag
vom Zylinder bzw. der Zylinderlaufbüchse auf die Kühlflüssigkeit
erhöht.
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Aus
der
AT 21 31 49 ist eine
Brennkraftmaschine mit einem die Zylinderlaufbüchse umgebenden Wasserraum
bekannt, in welchem zur Verhinderung der durch Kavitation auftretenden
Schäden
an der Zylinderbüchse
in Abstand von dieser ein Wasserleitmantel vorgesehen ist, wobei
der Wasserraum zwischen dem die Zylinderbüchse umgebenden Wasserleitmantel
und dem Motorgehäuse
durch eine Zwischenwand unterbrochen ist, die vom Wasserleitmantel
bis zum Motorgehäuse
reicht und der oberhalb der Trennwand befindliche ringförmige Wasserraum
mit dem die Laufbüchse
umgebenden Wassermantel im Bereich des zylinderkopfseitigen Endes der
Büchse
verbunden ist.
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Die
DE 10 2005 014 756
A1 beschreibt eine Kühlstruktur
eines Zylinderblocks mit einem Wassermantelabschnitt, der so angeordnet
ist, dass er den gesamten äußeren Umfang
der mehrere Bohrungsabschnitte umgebenden Bohrungswandung umschließt und mit
dem Kühlmittel
versorgt ist, und ein Wassermantelzwischenstück, das in den Wassermantelabschnitt
derart eingesetzt ist, dass zwischen der Bohrungswandung und dem
Wassermantelzwischenstück
ein Zwischenraum besteht.
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Aus
der WO 2004 020 799 A1 ist ein Zylinderblock mit Kühlmänteln bekannt.
Dabei wird eine an einer Zylinderkopfdichtung fixierte Schottwand, die
mit dem Auflegen auf das Kurbelgehäuse in den fluidführenden
Bereich eingreift, offenbart.
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Die
DE 696 10 358 T2 offenbart
eine Zylinderkühlvorrichtung
für einen
Mehrzylindermotor und ein Gießverfahren,
bei dem eine Kernstütze
eingebettet wird, zum Konstruieren eines Wasserdurchlässe bildenden
Elements in einer Verbindungswand zwischen benachbarten Zylinderbohrungen
eines Mehrzylindermotors. Indem man das Kühlwasser durch das Wasserdurchlässe bildende
Element strömen
lässt wird
ein Kopfseitenteil der Verbindungswand intensiv gekühlt.
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Aus
der
DE 103 04 971
A1 sind Zylinderkurbelgehäuse bekannt, die Führungskanäle für Öl oder Wasser
aufweisen, welche durch das Eingießen von Rohren erzeugt werden.
Insbesondere werden zu Kurbelwellen- oder Nockenwellenlager verlaufende Seitenkanäle eines
gebohrten Hauptölkanals
durch eingegossene Rohre gebildet.
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Aus
Kostengründen
wird bei der Herstellung von Verbrennungsmotoren eine hohe Integration
gefordert. Dies bedeutet, dass Nebenaggregate direkt am Kurbelgehäuse angebracht
bzw. gelagert werden. Zur Herstellung komplexer hochintegrativer
Kurbelgehäuse
sind beim Gießen
aufwändige
Formsysteme erforderlich. Die Kernpakete weisen zum Teil eine Vielzahl
filigraner Einzelkerne auf. Diese sind für eine großserientechnische Anwendung
aufgrund ihrer Bruchempfindlichkeit kritisch und in der Herstellung
aufwändig.
Durch die angestrebten geringen Wandstärken werden des Weiteren hohe
Anforderungen an die Maß-Toleranzen
des Kernpaketes gestellt. Bedingt durch den Aufbau aus unterschiedlichen
Einzelkernen und dem Fügeverfahren
des Kernpaketes können
die Toleranzanforderungen nur schwer eingehalten werden.
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Aus
der
DE 41 02 358 A1 sind
Gießverfahren zur
Herstellung integrierter Zylinderköpfe bekannt. Die Zylinderköpfe sind
mit einer gegossenen Trennwand im Bereich einer Trennebene versehen,
die zwischen Zylinderkopf und montierter Zylinderkopfhaube verläuft und
den Schmierölraum
der Ventiltriebteile und den Kühlwassermantel
bzw. Kühlwasserraum
trennt. Da beim Druckgussverfahren sehr hohe Drücke auftreten, ist das Gießen des
Zylinderkopfes, nämlich
das Gießen
der relativ großflächigen Trennwand
insofern problematisch, als eine Verformung des Hohlkörpers zur
Begrenzung der abzugießenden
Trennwand kaum zu vermeiden ist. Als Hohlkörper ist Formsand verwendet.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, Fertigungsverfahren zur Herstellung
gewichtsreduzierter gegossener Kurbelgehäuse für hohe Betriebsdrücke mit
hoher Integration an Komponenten aufzuzeigen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch Kurbelgehäuse
mit eingegossener Blechstruktur, wobei das Kurbelgehäuse mehrere
fluidführende
Bereiche umfasst, die zumindest in eine innere Fluidführung und
eine hiervon getrennte äußere Fluidführung aufgeteilt sind,
mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch Kurbelgehäuse mit
angegossenen Blechstrukturen, wobei das Kurbelgehäuse mindestens
einen fluidführenden
Bereich umfasst, mit den Merkmalen des Anspruchs 5, sowie durch
ein Verfahren zur Herstellung von Gusskörpern aus Eisen- oder Aluminium-Basislegierungen,
die hohle Funktionsräume
oder Fluidführungen
aufweisen, welche durch zumindest ein dünnwandiges Einlegeteil voneinander
getrennt sind, mit den Merkmalen des Anspruchs 17.
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Die
Gusskörper
aus Eisen- oder Aluminium-Basislegierungen, die hohle Funktionsräume oder
Fluidführungen
aufweisen, sind bevorzugt Teile von Verbrennungsmotoren, insbesondere
Kurbelgehäuse,
Motorblöcke
oder Zylinderköpfe.
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Der
wesentliche Aspekt der Erfindung ist die Verwendung eines oder mehrerer
dünnwandiger
Einlegeteile, die in die Struktur des Gussteils des Verbrennungsmotors,
beziehungsweise des Kurbelgehäuses
integriert werden. Das dünnwandige
Einlegeteil ist dabei so fein strukturiert beziehungsweise so dünn ausgestaltet,
dass es sich nicht mehr mit angemessenem Aufwand über einen
gemeinsamen Abguss des gesamten Gussteils des Verbrennungsmotors
oder Kurbelgehäuses
darstellen lässt.
Das dünnwandige
Einlegeteil wird daher vorgeformt und während des Gießens in
das Gussteil integriert. Hierdurch werden im Gussteil integrierte
Komponenten mit sehr geringen Wandstärken zugänglich. Des Weiteren können im
Gussteil des Verbrennungsmotors unterschiedliche, an die entsprechenden
Anforderungen angepasste Materialien angewendet werden. Insbesondere
ist es möglich,
die Einlegeteile durch Konstruktion und Materialauswahl so auszulegen, dass
eine Versteifungsfunktion oder eine Gewichtsreduktion erreicht wird.
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Die
Erfindung wird anhand schematischer Abbildungen näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 Einen
Sandkern mit dünnwandigem Einlegeteil
(10) in der Seitenansicht, umfassend ein dünnwandiges
Einlegeteil (1), welches einen Überstand (6) aufweist,
einen Sandkern für
eine äußere Fluidführung (2),
einen Sandkern für
einen inneren Fluidführung
(3), Überstand
des Sandkerns für
eine äußere Fluidführung (4), Überstand
des Sandkerns für
eine innere Fluidführung
(5) und weiteres Einlegeteil (13),
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2 einen
Sandkern mit dünnwandigem Einlegeteil
(10) in der Aufsicht von oben, umfassend ein dünnwandiges
Einlegeteil (1), einen Sandkern für eine äußere Fluidführung (2), einen Sandkern
für einen
inneren Fluidführung
(3), Überstände des
Sandkerns für
eine äußere Fluidführung (4), Überstände des
Sandkerns für
eine innere Fluidführung
(5) und weitere Einlegeteile (13),
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3 einen
Sandkern mit dünnwandigem Einlegeteil
(10) in der Aufsicht, umfassend ein dünnwandiges Einlegeteil (1),
das einseitig eingebettet ist, einen Sandkern für eine äußere Fluidführung (2) und Überstände des
Sandkerns für
eine äußere Fluidführung (4),
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4 ein
Kernpaket (16) mit Sandkern mit dünnwandigem Einlegeteil (10),
weiteren Sandkernen (17), weiteren Einlegeteilen (13)
und einer Außenwand
(12),
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5 eine
Außenwand
(12),
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6 Ein
Kernpaket (16), umfassend einen Sandkern mit dünnwandigem
Einlegeteil (10) und weitere Einlegeteile (13)
und
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7 ein
auf der Vorderseite seitlich geöffnetes
gegossenes Zylinderkurbelgehäuse
mit Außenwand
(12), Zylinderliner (11), äußere Fluidführung (7), innere
Fluidführung
(8), weitere eingegossene Einlegeteile (13) und
freigelegte Schottwand (15), freigelegte weitere Sandkerne
(17).
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Ein
erster Aspekt der Erfindung betrifft somit ein Kurbelgehäuse, mit
eingegossener Blechstruktur, wobei das Kurbelgehäuse mehrere fluidführende Bereiche
umfasst, die zumindest in eine innere Fluidführung (8) (oder Fluidraum)
und eine hiervon getrennte äußere Fluidführung (7)
(oder Fluidraum) aufgeteilt sind, wobei die eingegossene Blechstruktur
eine mit dem Gussmetall des Kurbelgehäuses metallurgisch verbundene
Schottwand (15) aus Stahl- oder Edelstahl ist, welche den
Bereich der inneren Fluidführung
(8) vom Bereich der äußeren Fluidführung (7) trennt.
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Es
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
als dünnwandiges
Einlegeteil eine Blechstruktur aus Stahl- oder Edelstahl vorzusehen.
Die Blechstruktur bildet im Kurbelgehäuse eine Schottwand (15)
aus, welche zwei Fluidräume
voneinander trennt. Bei den Fluidräumen handelt es sich typischerweise
um Kühlmäntel für Kühlflüssigkeiten.
In der Regel wird für
den inneren Fluidraum (7) Kühlwasser und für den äußeren Öl gewählt.
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Als
Material für
die dünnwandigen
Teile sind im Gegensatz zum Kurbelgehäuse die gängigen Tiefziehstähle (beispielsweise St14),
mit niedrigem C-Gehalt (beispielsweise St 37), höherfeste Stähle (beispielsweise St 50),
hochfeste und höchstfeste Stähle, sowie
CrNi-Stähle
(Rostfrei-Stähle)
und unterschiedliche Arten hochlegierter Stähle geeignet.
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Für die Erfindung
ist es von besonderer Bedeutung, dass das Einlegeteil, beziehungsweise
die Schottwand (15) mit dem Gussmetall des Kurbelgehäuses metallurgisch
verbunden ist. Hierdurch wird die erforderliche Dichtigkeit für die flüssigen Medien in
den Fluidführungen,
sowie eine hohe Dauerfestigkeit der Verbindung erreicht. Die erfindungsgemäße Verwendung
eines eingegossenen Blechteils als Schottwand ist im Vergleich zu
der mit dem Kurbelgehäuse
zusammen gegossenen Schottwand erheblich zuverlässiger; die Dicke ist gleichmäßiger und
das Material weist keine Gussfehler auf.
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Es
kann zweckmäßig sein,
die Fluidführungen
oder Fluidräume
nicht vollständig
mit dem dünnwandigen
Einlegeteil zu begrenzen. Bevorzugt wird die innere Fluidführung (8)
auf ihrer Außenseite
im Wesentlichen durch die Schottwand (15) und auf ihrer
Innenseite durch das Gussmetall des Kurbelgehäuses begrenzt.
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Bevorzugt
gilt dies in entsprechender Weise auch für den äußeren Fluidraum, so dass die äußere Fluidführung (7)
auf ihrer Innenseite im Wesentlichen durch die Schottwand (15)
und auf ihrer Außenseite durch
das Gussmetall des Kurbelgehäuses
begrenzt ist. Besonders bevorzugt sind beide Ausführungen kombiniert.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung ist es, dass vergleichsweise
dünne Schottwände vorliegen können. Die
bevorzugte Wanddicke liegt im Bereich von 0,2 bis 4 mm. Für die meisten
Stähle
sind Wanddicken von 0,5 bis 3 mm am Zweckmäßigsten. Dabei sind Dicken
um 0,5 bis 2 mm aus Gewichtsgründen zu
bevorzugen. Bei den angegeben Dicken handelt es sich um die Mindestdicken
der Schottwand im Bereich der angrenzenden Fluidräume. Die
Dicke kann über
die gesamte Fläche
der Schotwand unterschiedlich sein, beziehungsweise Variationen
aufweisen. Es kann zweckmäßig sein,
das dünnwandige Blech
oberhalb oder unterhalb der fluidführenden Bereiche dicker oder
dünner
auszulegen. Eine geringere Wandstärke kann zum Beispiel zweckmäßig sein, um
eine besonders feste Anbindung zum Umgussmetall zu erreichen. Zur
Verbesserung der Anbindung kann die Oberfläche des Blechs in diesem Bereich
auch durch Krümmung,
Rippung oder dergleichen erhöht
sein.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das dünnwandige
Blech nicht im Inneren des Kurbelgehäuses liegt sondern eine Außenwand
(12) bildet. Ein entsprechendes dünnwandiges Blech ist in 5 abgebildet. 7 zeigt
die Anordnung eines Außenblechs
(12) auf der Rückseite
eines gegossenen Zylinderkurbelgehäuses. Das Blech kann ein oder
mehrteilig ausgestaltet sein. Bevorzugt werden zwei Bleche in der
Form von Halbschalen gebildet. Das dünnwandige Blech lässt sich
vor dem Angießen
durch gängige
Umformverfahren komplex formen. In einer weiteren Variante wird
das Blech durch dünnwandigen
Stahlguss hergestellt.
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Durch
angegossene Außenwände kann
auf einen Teil der Kerne Verzichtet werden was sich positiv auf
die Kosten auswirken kann.
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Erfindungsgemäß ist dabei
eine mit dem Gussmetall des Kurbelgehäuses metallurgisch verbundene
Außenwand
(12) aus Stahl- oder Edelstahl vorgesehen. Stahl- oder
Edelstahl werden dabei bevorzugt deutlich fester als die Gusswerkstoffe
des Kurbelgehäuses
ausgewählt.
Die Stützstruktur
des Kurbelgehäuses
kann daher weniger massiv ausgelegt werden. Hierdurch wird gegenüber einer
vergleichbaren Eisenguss oder insbesondere Aluminiumgussstruktur
eine Gewichtsverringerung erreicht.
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Bevorzugt
wird das gesamte Kurbelgehäuse seitlich
durch eine Außenwand
(12) aus dünnwandigem
Blech umschlossen, die ein- oder
mehrteilig aufgebaut sein kann.
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Eine
erfindungsgemäße Weiterbildung
dieser Variante sieht vor, dass unmittelbar an die Außenwand
fluidführende
Bereiche angrenzen. 7 zeigt beispielhaft ein Zylinderkurbelgehäuse in closed deck
Bauweise, mit weiteren Einlegeteilen (13), die fluidführende Bereiche
bilden, welche in der Nähe der
Außenwand
(12) verlaufen. Hierbei handelt es sich in der Regel um
Kühlwasserkanäle. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass die Außenwand
(12) aus Stahl- oder Edelstahl eine Begrenzungsfläche für die oberflächennahen
fluidführenden
Bereiche aus weiteren Einlegeteilen (13) im Kurbelgehäuse bildet.
Die entsprechenden Kühlwasserkanäle sind
somit nut teilweise vom Eisen- oder Aluminiumguss des Kurbelgehäuses umgeben
und deren Außenbegrenzung durch
die Außenwand
selbst gebildet.
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Eine
Verdickung der Außenwand,
beziehungsweise Variation der Wandstärke ist in der Regel nicht
erforderlich. Es kann jedoch zweckmäßig sein, Konturen in fluidführenden
Bereichen des Bauteils bereits im Blech vorzusehen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind dünnwandige Bleche sowohl im
inneren des Kurbelgehäuses
als Schottwand eingegossen, als auch in Form von Außenwänden an
das Kurbelgehäuse
angegossen.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung
sieht vor, dass die an- und/oder eingegossene Blechstruktur, die
Schottwand und/oder Außenwand bildet
und Aussparungen und/oder Durchgänge
aufweist.
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Oberflächenkonturen
können
beispielsweise in Rillen oder Stegen bestehen, welche die Strömung des
Fluids in den fluidführenden
Breichen leiten.
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Aussparungen
oder Durchgänge
können beispielsweise
in den Bereichen der Schottwand, wie durch die überstehenden Bereiche, bzw. Überstände (6)
in 2 entsprechend für die dünnwandigen Einlegeteile dargestellt,
angeordnet sein. Dabei wird die Außenwand oder Schottwand in
den Aussparungen oder Durchgängen
durch das Gussmetall des Kubelgehäuses durchsetzt und eine sehr
feste Anbindung begünstigt.
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Eine
weitere Möglichkeit,
die Anbindung des dünnwandigen
Einlegeteils an das Gussmetall des Kurbelgehäuses zu verbessern sind strukturierte Oberflächen.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind die an- oder eingegossenen
Blechstrukturen mit einer Zinn-, oder Nickelreichen Verbindungsschicht versehen,
die zu einer qualitativ hochwertigen metallurgischen Anbindung des
Gussmetalls des Kurbelgehäuses
an die Blechstruktur führt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die anund/oder eingegossenen
Blechstrukturen mit weiteren Konstruktionselementen aus Stahl- oder
Edelstahl fest verbunden. Die weiteren Konstruktionselemente bilden
dabei mit dem dünnwandigen
Blech, das Schottwand oder Außenwand bildet,
eine feste Einheit. Die weiteren Konstruktionselemente sind bevorzugt
durch Verstärkungsrippen, Bleche,
Rohre und/oder Hülsen
gebildet. Die Hülsen können beispielsweise
Gewinde für
Verschraubungen aufnehmen. Die Rohre sind typischerweise weitere
Kühlmittelleitungen.
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Das
erfindungsgemäße Kurbelgehäuse ist bevorzugt
aus Gusseisen mit Lamellengraphit (Grauguss, GJL), Gusseisen mit
Kugelgraphit (GJS), Gusseisen mit Vermiculargraphit (GJV) oder Edelstahlguss
gebildet, während
die Schottwand oder die Außenwand
aus Baustahl oder Edelstahl besteht.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist das Kurbelgehäuse aus einer Aluminiumgusslegierung
gebildet, während
die Schottwand oder die Außenwand aus
Baustahl oder Edelstahl besteht. Für Aluminiumguss-Kurbelgehäuse ist
es außerdem
zweckmäßig, die
Schottwand oder die Außenwand
mit weiteren Funktionselementen zu versehen, die als Verstärkungselemente
wirken. Diese ragen bevorzugt in den Raum zwischen den Zylindern
hinein, oder überbrücken diesen
ganz.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung
von Gusskörpern
aus Eisen- oder Aluminium-Basislegierungen,
die hohle Funktionsräume
oder Fluidführungen
(7, 8) aufweisen, welche durch zumindest ein dünnwandiges
Einlegeteil (1) voneinander getrennt sind. Dieser Aspekt
der Erfindung ist nicht auf die Anwendung in Verbrennungsmotoren,
insbesondere nicht auf die Herstellung von Kurbelgehäusen beschränkt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst zumindest die folgenden Verfahrensschritte:
- – Ein-
oder beidseitiges teilweises Einbetten oder Beschichten des dünnwandigen
Einlegeteils (1) mit Formsand (2, 3)
- – Aushärten des
Formsands unter Bildung eines Sandkerns mit dünnwandigem Einlegeteil (10),
- – Fixieren
des Sandkerns mit Einlegeteil in einer Gießform
- – Umgießen des
Sandkerns mit Einlegeteil mit Eisen- oder Aluminium-Basislegierungen,
wobei die nicht mit Formsand beschichteten oder in Formsand eingebetteten
Bereiche des Einlegeteils (1), welche in Kontakt mit dem
Gussmetall kommen eine metallurgische Verbindung mit dem Gussmetall
eingehen und
- – entfernen
des Formsands unter Bildung der hohlen Funktionsräume oder
Fluidführungen
(7, 8).
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Der
Erfindung liegt das Prinzip zugrunde, dass in die Sandkerne Einlegeteile
integriert werden, um Gießstrukturen
höchster
Komplexität
und Bauteile mit integrierten filigranen und dünnen Bereichen verwirklichen
zu können.
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Werden
die dünnwandigen
Bereiche des Gusskörpers
bereits im Sandkern fixiert in die Gussform eingebracht, so ist
die Herstellung von filigranen Kern-Hohlstrukturen zur Erzeugung
dünnwandiger Gussbereiche
nicht mehr erforderlich.
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Da
die Herstellung und Verarbeitung der Sandkerne für die filigranen Gussstrukturen
aufwändig
und fehlerbelastet ist, stellt das erfindungsgemäße Verfahren eine wesentliche
Vereinfachung und Verbesserung der Prozesssicherheit dar.
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Durch
die erfindungsgemäße Vorgehensweise
ist ebenfalls das Zusammensetzen einzelner Sandkerne zu einem Kernpaket
vereinfacht und die Zahl der erforderlichen Einzelkerne verringert.
Durch Anwendung dieses Verfahrens lassen sich Bauteile im Bereich
des Maschinen- und Fahrzeugbaus kostengünstiger herstellen, wobei vor
allem komplexe Bauteile wie Zylinderkopf, Steuergehäuse und ATL-Gehäuse (Abgasturbolader)
im Fokus der Anwendung stehen.
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Zu
den bevorzugten Anwendungen des Verfahrens zählen auch Leichtmetallkurbelgehäuse. Dabei
sind als Leichtmetalllegierung unter- und übereutektische AlSi-Legierungen mit weiteren
Legierungselementen wie Cu und Mg bevorzugt. Ebenso ist das Verfahren
auch auf Verbundguss-Kurbelgehäuse aus Al-und
Mg-Legierung anwendbar.
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In
einem ersten Verfahrensschritt ist vorgesehen, das dünnwandigen
Einlegeteil (1) mit Formsand (2, 3) ein-
oder beidseitig zu Beschichten oder teilweise einzubetten.
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1 zeigt
schematisch eine mögliche
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sandkerns mit
eingebettetem dünnwandigen
Einlegeteil, wie er für
die Herstellung eines Kurbelgehäuses
geeignet ist. Das dünnwandige
Einlegeteil (1) steht nach oben und nach unten über. Der
entsprechende Überstand (6)
bildet beim späteren
Umgießen
mit der Eisen- oder Aluminium-Basislegierung
einen festen metallurgischen Verbund zu dem umgebenden Gusskörper. Der
Formsand wird durch das dünnwandige
Einlegeteil (1) in zwei angrenzende Sandkerne getrennt. Sie
bilden je einen Sandkern für
eine äußere Fluidführung (2)
und einen Sandkern für
eine innere Fluidführung
(3). Nach dem Guss werden hierdurch entsprechende durch
ein dünnwandiges
Blechteil getrennte äußere und
innere Fluidführungen
(7, 8) gebildet. Die beiden Sandkerne weisen nach
oben ragende Überstände für die Fluidführungen
(4, 5) auf, die zapfenförmig sind. Diese dienen nach
dem Guss als Fluidzuführungen.
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Die
eigentliche Gießform
kann aus kalt- und warmaushärtenden
Kernen und aus Grünsandformen
bestehen. Typischerweise werden hierzu organische Bindersysteme
verwendet.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung werden zumindest teilweise auch
Kerne mit anorganischen Bindersystemen, beispielsweise mit Silikat-,
Aluminat-, Phosphat- oder Borat-Bindersystemen verwendet. Diese
Kernmaterialien haben den Vorteil einer hohen Härte, die auch bei den Gusstemperaturen
erhalten bleibt, so dass sich filigrane Strukturen bzw. dünnwandige
Bleche sehr zuverlässig
fixieren lassen.
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In 3 ist
eine weitere mögliche
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Sandkerns
mit eingebettetem dünnwandigen
Einlegeteil (10) dargestellt. Dabei handelt es sich um
ein nur einseitig beschichtetes dünnwandiges Einlegeteil (1).
Durch die angrenzende Sandbeschichtung wird ein Sandkern für eine äußere Fluidführung (2)
gebildet. Der benachbarte innere Fluidraum kann dabei durch die üblichen
Formkerne erreicht werden. Es ist beispielsweise möglich, einen
weiteren Sandkern in den Innenraum des Sandkerns mit dünnwandigem
Einlegeteil (10) einzusetzen, um einen unmittelbar an das dünnwandige
Einlegeteil angrenzenden inneren Fluidraum (8) zu bilden.
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Das
dünnwandige
Einlegeteil, beziehungsweise die im Guss gebildete Schottwand muss
aber nicht zwangsläufig
direkt an das Fluid des inneren Fluidraums angrenzen, sondern kann
durch eine Materialschicht aus Gussmetall von diesem getrennt sein.
Entsprechend kann ein weiterer Sandkern im Innenraum des Sandkerns
angeordnet und von dem dünnwandigen
Einlegeteil (10) beanstandet sein.
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In
einem weiteren Verfahrensschritt wird der Formsand ausgehärtet, so
dass sich ein Sandkern mit dünnwandigem
Einlegeteil (10) bildet. Hierdurch wird sichergestellt,
dass der Sandkern mit dünnwandigem
Einlegeteil (10) unbeschadet gelagert, nachbearbeitet oder
mit weiteren Elementen der Gussform insbesondere weiteren Sandkernen
verbunden werden kann. Dies ist insbesondere für die Herstellung komplexer
aus mehreren Teilen bestehender Kernpakete von Bedeutung.
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In 4 ist
eine mögliche
Ausführung
für komplex
geformte Kernpakete für
die Herstellung von Zylinderkurbelgehäusen beispielhaft dargestellt.
Das Kernpaket (16) enthält
einen Sandkern mit dünnwandigem
Einlegeteil (10) und vier darunter und einem als Rückenplatte
angeordneten weiteren Sandkernen (17). Die Sandkerne werden
mit den üblichen Mitteln
miteinander verbunden.
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Im
darauf folgenden Schritt erfolgt das Fixieren des Sandkerns mit
Einlegeteil (10) in einer Gießform. Dies geschieht entweder
als separater Sandkern mit dünnwandigem
Einlegeteil (10) oder in feste Bindung mit weiteren Sandkernen
(17).
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Zuletzt
erfolgt das Umgießen
des Sandkerns mit Einlegeteil (10) mit Eisen- oder Aluminium-Basislegierungen.
Dabei gehen die freiliegenden, das heißt nicht mit Formsand beschichteten
oder in Formsand eingebetteten Bereiche des Einlegeteils (1), welche
in Kontakt mit dem Gussmetall kommen eine metallurgische Verbindung
mit dem Gussmetall ein. Beispiele für die nicht in Formsand eingebetteten
Bereiche sind die Überstände (6)
in 1.
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Nach
dem Guss wird der Formsand unter Bildung der hohlen Funktionsräume oder
Fluidführungen
(7, 8) entfernt.
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Es
ist besonders zweckmäßig, weitere
Einlegeteile mit dem Sandkern mit dünnwandigem Einlegeteil zu verbinden
und ein hochintegriertes Kernpaket herzustellen. Die erfindungsgemäßen Sandkerne mit
dünnwandigem
Einlegeteil sind hierzu besonders gut geeignet, da das dünnwandige
Einlegeteil (1) der Kernstruktur eine hohe Festigkeit verleiht,
insbesondere auch deshalb weil durch die Integration des dünnwandigen
Einlegeteils (1) dünne
Hohlstrukturen im Sandkern vermieden werden können.
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1 zeigt
exemplarisch die Anbringung weiterer Einlegeteile (13).
Hierbei kann es sich um Stahlrohre handeln, die als zusätzliche
Flüssigkeitsleitungen
genutzt werden. Die weiteren Einlegeteile (13) sind beidseitig
mit dem Sandkern für
eine innere Fluidführung
(3) verbunden.
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Eine
weitere Ausführungsform
für weitere Einlegeteile
zeigt 6. Hierbei werden Rohre für Fluidführungen als Einlegeteile (13)
an den Sandkern mit dünnwandigem
Einlegeteil (10) angebracht. 4 zeigt
ein hochintegriertes Kernpaket mit Einlegeteilen (13) die
am Sandkern (10) und den weiteren Sandkernen (17)
fixiert sind. Weitere Einlegeteile (13) verlaufen zwischen
den Zylinderräumen
des zu bildenden Kurbelgehäuses
und sind beidseitig mit dem inneren Sandkern verbunden.
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Für das dünnwandige
Einlegeteil werden besonders bevorzugt Blechteile mit einer Wanddicke
im Bereich von 0,5 bis 4 mm gewählt.
Dabei können
die Bleche vor dem Einbetten in den Formsand strukturiert oder die
Oberfläche
mit einer Kontur versehen werden. Das Blech kann beispielsweise
zu eine wellblechartigen Struktur gewalzt werden. Ebenso können in
das Blech Sicken oder Ausnehmungen eingebracht werden.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführung sieht
vor, dass an das Blech vor dem Einbetten in den Formsand weitere
Stahl- oder Edelstahlbauteile
angebracht werden. Hierzu gehören
insbesondere Hohlteile, Rohre, die Verschraubungen oder Flüssigkeitsleitungen
aufnehmen oder bilden, sowie Verstärkungsstege oder -rippen. Die
Verbindung erfolgt bevorzugt über
Schweißen.
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Das
dünnwandige
Einlegeteil und gegebenenfalls auch die hieran befestigten weiteren
Bauteile werden bevorzugt mit einer Haftvermittlungsschicht, insbesondere
einer Sn- oder Ni-reichen Beschichtung versehen. Zweckmäßigerweise
wird die Beschichtung auf die später
mit dem Gussmetall in Verbindung stehenden Bereiche beschränkt. Die
Beschichtung unterstützt
die Bildung einer festen metallurgischen Verbindung.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Sandkerne
mit dünnwandigem
Einlegeteil (10) wird bevorzugt in konventionellen Werkzeugen
zur Herstellung von Sandkernen erzeugt.
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Besonders
bevorzugt wird das dünnwandige Einlegeteil
(1) in ein Kernschießwerkzeug
für Sandkerne
eingebracht und beim Kernschießen
zumindest teilweise ein- oder beidseitig in Formsand eingebettet.
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Zur
besseren Anbindung an den Formsand kann die Oberfläche des
Einlegeteils strukturiert, oder zumindest teilweise aufgeraut sein.