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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verkleidungsteilvariante aus einer Mehrzahl von Verkleidungsteilvarianten für ein Kraftfahrzeug, ein entsprechendes Verkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug.
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Hintergrund der Erfindung
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Verkleidungsteile, insbesondere Stoßfänger, die üblicherweise aus einem Kunststoff gefertigt sind, werden derzeit bei nahezu allen Kraftfahrzeugen eingesetzt. Verkleidungsteile sind üblicherweise einteilig und haben oftmals im Hinblick auf eine Mehrzahl von Varianten eines Kraftfahrzeuges gleiche äußere bzw. umfängliche Maße, Form und Aussehen und unterscheiden sich im Hinblick auf eine spezifische Variante aus der Mehrzahl von Varianten in einer variantenspezifischen zusätzlichen Umformung. Bei der zusätzlichen variantenspezifischen Umformung kann es sich dabei bspw. um eine Nut, eine Kante oder eine Verprägung handeln. Eine derartige Kante oder Nut kann dann bspw. zur Aufnahme für ein zusätzliches Zierelement, wie bspw. eine Zierleiste dienen. Ferner kann die variantenspezifische Umformung zur Charakterisierung einer jeweiligen Variante variantenspezifisch lackiert sein.
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Demnach kann sich eine Variante gegenüber einer anderen Variante aus einer Mehrzahl von Varianten eines Verkleidungsteils allein durch eine geeignete Lackierung der Umformung oder durch alleiniges Aufbringen eines Zierelementes an bzw. in der Umformung oder durch beides unterscheiden.
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Die Verkleidungsteile sind in der Regel aus einem Kunststoff, bspw. aus Polypropylen in einem Spritzgussverfahren gefertigt. Aufgrund der Notwendigkeit der Herstellung einer Mehrzahl von Varianten eines Verkleidungsteils für verschiedene Kraftfahrzeuge ist es, aufgrund der oben beschriebenen Ausgestaltung der einzelnen Varianten eines Verkleidungsteils notwendig, für jede Variante des Verkleidungsteils ein gesondertes geeignetes Werkzeug bzw. eine gesondert geeignete Spritzgussform vorzusehen, um die entsprechend variantenspezifischen Umformungen an den jeweiligen Verkleidungsteilvarianten ausgestalten zu können. Das Vorsehen einer Mehrzahl von Werkzeugen entsprechend einer Mehrzahl herzustellender Verkleidungsteilvarianten macht den Herstellungsprozess dieser Verkleidungsteile für verschiedene Varianten eines Kraftfahrzeugs sehr kostenintensiv. Jedes Werkzeug muss spezifisch für genau eine Variante ausgestaltet sein und kann in der Regel nicht zur Herstellung einer weiteren Variante herangezogen werden. Aufgrund der Tatsache, dass es für einen Kraftfahrzeugtyp oftmals eine Vielzahl und zudem relativ rasch sich ändernde und einander ablösende Varianten von Verkleidungsteilen gibt, können die Werkzeuge zu deren jeweiligen Herstellung oftmals nur für kurze Zeit eingesetzt werden und müssen dann durch andere variantenspezifische Werkzeuge ersetzt werden.
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Insbesondere werden zur Variantenbildung bei Kraftfahrzeugen oftmals Stoßfänger bzw. Stoßfängerverkleidungen mit Hilfe von eingangs beschriebenen Umformungen, wie Kanten, Nuten oder Verprägungen und bspw. darauf aufgebrachten Zierelementen und/oder variantenspezifischen Lackierungen entsprechend ausgebildet. Dabei sind, wie eingangs bereits erwähnt, die umfänglichen bzw. äußeren Abmessungen der Stoßfängerverkleidungen bzw. der Stoßfänger für verschiedene Varianten eines Kraftfahrzeugs identisch und differieren nur in den oben genannten variantenspezifischen Umformungen.
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Eine Zierblendenanordnung für ein Kraftfahrzeug ist aus der Druckschrift
DE 102 00 891 A1 bekannt. Diese Zierblendenanordnung weist ein Zierblenden-Trägerteil und eine erste daran angeordnete Zierblende auf. Hierbei ist die erste Zierblende mit dem Zierblenden-Trägerteil integral ausgebildet. Weiterhin kann eine zweite Zierblende auf der ersten Zierblende aufgesetzt werden. Durch ein derartiges Aufsetzen der zweiten Zierblende können für die Zierblendenanordnung verschiedene Ausstattungsvarianten mit unterschiedlichem Aussehen realisiert werden. Weiterhin umfasst das Zierblenden-Trägerteil Fugen, in denen Schlitzausnehmungen ausgebildet sind. Derartige Schlitzausnehmungen können entweder dauerhaft ausgebildet sein oder werden erst bei der Montage der zweiten Zierblende durchgestoßen, so dass die zweite Zierblende über die Schlitzausnehmungen an den Zierblenden-Trägerteil befestigt wird.
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Vor dem Hintergrund des Standes der Technik wäre es nunmehr wünschenswert, ein Verfahren bereitzustellen, mit dessen Hilfe es möglich wird, ein Verkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug als Variante aus einer Mehrzahl von Verkleidungsteilvarianten herzustellen, das schnell, einfach und gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Herstellungsverfahren kosteneinsparend ist. Ferner wäre es wünschenswert, ein entsprechend hergestelltes Verkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug als Variante aus einer Mehrzahl von Verkleidungsteilvarianten bereitzustellen, das einfach, schnell und vergleichsweise kosteneinsparend hergestellt ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer Verkleidungsteilvariante für ein Kraftfahrzeug aus einer Mehrzahl von Verkleidungsteilvarianten mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 bereitgestellt. Ferner wird ein Verkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen von Patentanspruch 10 bereitgestellt. Weitere mögliche Ausgestaltungen sind in den entsprechenden Unteransprüchen aufgeführt.
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Gemäß Patentanspruch 1 der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer Verkleidungsteilvariante für ein Kraftfahrzeug aus einer Mehrzahl von Verkleidungsteilvarianten bereitgestellt, bei dem in einem ersten Schritt ein Verkleidungsteilgrundkörper gefertigt wird, wobei der Verkleidungsteilgrundkörper dazu konfiguriert ist, für die Mehrzahl von Verkleidungsteilvarianten verwendet zu werden. In einem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dann mindestens eine variantenspezifische Umformung an dem Verkleidungsteilgrundkörper ausgebildet und variantenspezifisch ausgestaltet.
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Bei einem derartigen Verkleidungsteil kann es sich, wie eingangs bereits erwähnt, bspw. um einen Stoßfänger bzw. eine Stoßfängerverkleidung handeln.
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Der Verkleidungsteilgrundkörper ist dabei mittels eines einzigen Werkzeuges, wie bspw. einer einzigen Spritzgussform, hergestellt. Der Verkleidungsteilgrundkörper gibt die äußeren bzw. umfänglichen Abmessungen vor.
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Die in dem zweiten Schritt ausgebildete variantenspezifische Umformung kann bspw. eine Nut, eine Kante oder eine Verprägung sein. Jedoch ist auch jede andere Art von variantenspezifischer Formgebung hier denkbar.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die variantenspezifische Umformung einer Nut, einer Kante oder einer Verprägung mittels eines Stempels und einer mit diesem entsprechend zusammenwirkenden Matrize tiefgezogen.
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Dabei kann es je nach Abmessungen der auszubildenden Umformung nötig sein, zur Durchführung des zweiten Schrittes, d. h. des Umformschrittes, den Verkleidungsteilgrundkörper an entsprechenden Stellen lokal zu erwärmen. Der Stempel und die mit diesem zusammenwirkende Matrize sind dabei derart ausgestaltet, dass mit ihrer Hilfe die Umformung an dem Verkleidungsteilgrundkörper variantenspezifisch ausgebildet werden kann. Das bedeutet, dass der Stempel und die mit diesem entsprechend zusammenwirkende Matrize bspw. in ihren Abmessungen und/oder ihrer Form variantenspezifisch ausgeführt sind.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die Umformung, wie bspw. die Nut oder Kante zur Aufnahme einer variantenspezifischen Zierleiste ausgestaltet.
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Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst ferner den Schritt der Aufnahme der variantenspezifischen Zierleiste in der Umformung, d. h. bspw. in der Nut oder an der Kante.
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Dabei wird zur Aufnahme der Zierleiste in der Umformung Löcher gestanzt mit deren Hilfe die Zierleiste in der Umformung über geeignete Befestigungselemente befestigt werden kann. Bei den Befestigungselementen kann es sich dabei bspw. um geeignete Steckelemente, wie bspw. um Clipse oder Niete handeln, die durch die gestanzten Löcher gesteckt und darüber an dem Verkleidungsteil in der Umformung befestigt werden können. Ferner kann es sich bei den Befestigungselementen ebenso um Schraubelemente handeln, die mittels der Löcher mit einer entsprechend zusammenwirkenden Mutter an dem Verkleidungsteil an der Umformung verschraubt werden können.
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In der erfindungsgemäßen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Löcher zusammen mit der Ausbildung der Umformung in dem zweiten Schritt gestanzt werden. Das bedeutet, dass zur Stanzung der Löcher kein zusätzlicher Arbeitsschritt vorgesehen wird, sondern die Ausbildung der Umformung und die Stanzung der Löcher in einem einzigen Arbeitsschritt gleichzeitig vorgenommen wird. Bei Ausbildung der Umformung mittels eines Stempels und einer damit zusammenwirkenden Matrize ist der zu verwendende Stempel und/oder die damit entsprechend zusammenwirkende Matrize mit entsprechenden Schneidvorsprüngen versehen, mit deren Hilfe geeignete Löcher gestanzt werden können. Je nach dem ob auf Seiten des Stempels oder auf Seiten der Matrize die Schneidvorsprünge vorgesehen sind, können auf dem entsprechenden Gegenstück, d. h. auf Seiten der Matrize bzw. des Stempels entsprechende zur Aufnahme der Schneidvorsprünge vorgesehene Vertiefungen oder Ausnehmungen vorgesehen werden.
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Es ist jedoch auch denkbar, in einer anderen möglichen Ausführungsform des nicht erfindungsgemäßen Verfahrens die Zierleiste an dem Verkleidungsteil mittels einer Verklebung an bzw. in der Umformung zu befestigen. Ferner ist es jedoch auch möglich, zusätzlich zu einer mechanischen Verbindung, wie bspw. einer genannten Verschraubung oder einer genannten Verclipsung, eine Verklebung der Zierleiste an der Umformung vorzusehen, um somit die Verbindung zusätzlich zu stabilisieren.
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In einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die variantenspezifische Umformung, wie bspw. die Nut, die Kante oder die Verprägung variantenspezifisch lackiert. Die Farbe der Lackierung kann dabei ebenso variantenspezifisch vorgegeben sein. Es ist auch möglich eine derartige Lackierung zusätzlich zu dem Anbringen bzw. Befestigen eines Zierelementes, wie bspw. einer Zierleiste, vorzusehen.
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In der erfindungsgemäßen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Verkleidungsteilgrundkörper mittels eines einzigen Werkzeuges bzw. einer einzigen Spritzgussform aus einem Kunststoff gespritzt. Als Kunststoff kann hierbei bspw. Polyurethan oder Polypropylen verwendet werden.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass zur Herstellung eines Verkleidungsteils für ein Kraftfahrzeug als Variante aus einer Mehrzahl von Verkleidungsteilvarianten nur ein Werkzeug, wie bspw. eine Spritzgussform vorzusehen ist, um daraus zunächst ein Verkleidungsteilgrundkörper zu schaffen, der als einheitliche Ausgangsform verwendet werden kann, um diesen dann je nach Variante variantenspezifisch in einem zweiten Schritt umzuformen. Die Benötigung nur eines einzigen Werkzeugs macht das Verfahren gegenüber bekannten Verfahren schnell, einfach und insbesondere kosteneinsparend. Obgleich bei dem Umformprozess in dem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ausbildung einer variantenspezifischen Umformung ggf. ein weiteres Werkzeug verwendet werden muss, so handelt es sich dabei um ein gegenüber einer Spritzgussform einfaches und damit kostengünstiges Werkzeug, wie bspw. einen Stempel und eine damit zusammenwirkende Matrize. Der variantenabhängige Einsatz eines Stempels und einer damit zusammenwirkenden Matrize ist im Vergleich zu einem variantenabhängigen Einsatz einer Spritzgussform in Bezug auf damit verbundene Kosten wesentlich effizienter. Darüber hinaus lassen sich Umformwerkzeuge zur Durchführung eines Umformprozesses an einem Verkleidungsteilgrundkörper sehr schnell, und lokal spezifisch herstellen, wodurch es möglich wird, sich nur in wenigen Details unterscheidende Varianten herzustellen. Ferner ist eine exakte lokal vorzunehmende variantenspezifische Umformung an dem Verkleidungsteilgrundkörper möglich.
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Die Umformung kann ggf. nach Vorgaben präziser vorgenommen werden. Umfasst ist ein Verkleidungsteilgrundkörper, der mittels eines einzigen Werkzeugs in einem Arbeitsschritt herstellbar ist und dazu konfiguriert ist, zur Herstellung einer Mehrzahl von Kraftfahrzeugverkleidungsteilvarianten verwendet zu werden. Dabei handelt es sich um einen Stoßfängergrundkörper, der mittels einer einzigen Spritzgussform in einem Arbeitsschritt spritzgegossen ist und dazu geeignet ist zur Herstellung einer Mehrzahl von Kraftfahrzeugstoßfängervarianten verwendet zu werden.
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Der Verkleidungsteilgrundkörper ist dabei aus einem Kunststoff, insbesondere aus einem Polypropylen gespritzt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug, das als eine Variante aus einer Mehrzahl von Verkleidungsteilvarianten durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt ist. Dabei kann es sich insbesondere um einen Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug handeln, der als eine Variante aus einer Mehrzahl von Stoßfängervarianten durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt ist.
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Das Verkleidungsteil, wie bspw. der Stoßfänger, ist dabei in der Regel zumindest zum Teil aus einem Kunststoff hergestellt. Das bedeutet, dass zumindest der Verkleidungsteilgrundkörper aus einem Kunststoff hergestellt ist, während ein zusätzlich variantenspezifisches Zierelement bspw. aus einem Metall oder einem anderen geeigneten Werkstoff hergestellt sein kann.
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In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verkleidungsteils handelt es sich, wie bereits erwähnt, um einen Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug. Dieser kann bspw. als Frontstoßfänger für ein Kraftfahrzeug verwendbar sein.
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In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verkleidungsteils kann es sich um einen Stoßfänger, der als Heckstoßfänger für ein Kraftfahrzeug verwendbar ist, handeln.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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1 zeigt eine mögliche Ausführungsform eines Stoßfängergrundkörpers als Beispiel eines Verkleidungsteilgrundkörpers und eine daraus herstellbare mögliche Ausführungsform einer Stoßfängervariante die mittels einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt ist,
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2 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform einer Stoßfängervariante als Beispiel einer Verkleidungsteilvariante, die gemäß einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt ist.
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Detaillierte Beschreibung
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1 zeigt eine seitliche Schnittansicht eines nach einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Stoßfängers 1. Der Stoßfänger 1 ist hier als ein Heckstoßfänger für ein Kraftfahrzeug ausgebildet. Er ist eine Variante aus einer Mehrzahl von Stoßfängervarianten. Die verschiedenen Stoßfängervarianten der Mehrzahl von Stoßfängervarianten können bspw. in einer an ihnen in einer jeweils vorgesehenen Nut 2 angebrachten Zierleiste 3 differieren. Das bedeutet, dass in dem hier dargestellten Beispiel die Nut 2 zusammen mit der in ihr aufgenommenen und in ihr befestigten Zierleiste 3 variantenspezifisch ist und zur Unterscheidung des Stoßfängers 1 von anderen Varianten der Mehrzahl von Stoßfängervarianten dient.
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Um die Herstellung der Mehrzahl von Stoßfängervarianten schnell, effektiv und kostengünstig zu halten, wird nun in einem ersten Schritt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst ein Stoßfängergrundkörper 4, wie er in 1a dargestellt ist, gefertigt. Dieser Stoßfängergrundkörper 4 entspricht in Bezug auf seine Abmessung, seine Form und Größe den allen Stoßfängervarianten der Mehrzahl der Stoßfängervarianten gemeinsamen Abmessungen, Form und Größe. Ausgehend von dem Stoßfängergrundkörper 4 wird nunmehr in einem zweiten Schritt eine variantenspezifische Umformung ausgebildet. Erst durch eine derart variantenspezifische Umformung werden die sich voneinander unterscheidenden Stoßfängervarianten der Mehrzahl der Stoßfängervarianten ausgebildet. Während die Herstellung des Stoßfängergrundkörpers für alle Stoßfängervarianten gleich ist, ist der zweite Schritt, in welchem die variantenspezifische Umformung ausgebildet ist, von Variante zu Variante verschieden.
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Der Stoßfängergrundkörper 4 wird mittels eines einzigen Werkzeugs hergestellt. In der Regel wird der Stoßfängergrundkörper 4 durch ein Spritzgussverfahren hergestellt, was bedeutet, dass zu seiner Herstellung ein den Abmessungen, der Form und Größe des Stoßfängergrundkörpers gerecht werdende Spritzgussform bereitgestellt werden muss. Im Falle eines Stoßfängergrundkörpers 4 ist eine zu verwendende Spritzgussform verhältnismäßig groß. Aufgrund dessen ist es vergleichsweise kostengünstiger, nur den Stoßfängergrundkörper 4 mittels eines Spritzgussverfahrens herzustellen und davon ausgehend in einem zweiten Schritt zur Bildung verschiedener Stoßfängervarianten der Mehrzahl von Stoßfängervarianten lediglich eine Umformung auszubilden, die eine Differenzierung zwischen den verschiedenen Stoßfängervarianten wiederspiegelt. Der Stoßfängergrundkörper 4 ist aus einem Kunststoff spritzgegossen, wobei es sich bei dem Kunststoff um ein Polypropylen handeln kann. Jeder andere geeignete Kunststoff oder ein bei einem Spritzgussverfahren verwendbares geeignetes Material kann ebenso verwendet werden.
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Nach Herstellung des Stoßfängergrundkörpers 4 wird dieser dem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens unterzogen, in welchem eine variantenspezifische Umformung an dem Stoßfängergrundkörper 4 ausgeführt wird. Je nach Stoßfängervariante kann diese Umformung unterschiedlich ausgebildet sein. In dem hier gezeigten Beispiel der Stoßfängervariante 1, wird eine Nut 2 tiefgezogen. Die Abmessungen, genaue Form und Positionierung der Nut 2 an dem Stoßfängergrundkörper 4 ist variantespezifisch festzulegen. Die Ausbildung der Nut 2 wird durch einen Prägevorgang vorgenommen werden. Dabei wird ein geeigneter Stempel mit einer mit diesem zusammenwirkenden Matrize eingesetzt. Die Abmessungen des Stempels und der mit diesem zusammenwirkenden Matrize sind auf die auszubildende Nut 2 abzustimmen. Das bedeutet, dass es möglich ist, für verschiedene Stoßfängervarianten verschiedene Stempel und entsprechende Matrizen einsetzen zu müssen. Allerdings bedeutet eine Bereitstellung verschiedener Stempel und damit verbundener Matrizen im Vergleich zu einer variantenspezifischen Spritzgussform ein verhältnismäßig geringer Kostenmehraufwand. Je nach Abmessungen, Form und Größe der auszubildenden Nut kann vorgesehen werden, den Stoßfängergrundkörper 4 an geeigneten Stellen temporär lokal zu erhitzen, um den Prägevorgang zu erleichtern und um eine gleichmäßige Nut ausbilden zu können.
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Zur weiteren variantenspezifischen Ausbildung der tiefgezogenen Nut 2 kann vorgesehen werden, die Nut 2 bspw. variantenspezifisch zu lackieren. Ferner ist es denkbar, wie in dem hier dargestellten Beispiel in 1b, dass eine Stoßfängervariante, wie hier die Stoßfängervariante 1 sich durch eine Zierleiste 3, die in der Nut 2 angeordnet ist, von anderen Stoßfängervarianten unterscheidet. Die Zierleiste 3 und damit die zu ihrer Aufnahme dienende Nut 2 kann dabei variantenspezifisch ausgebildet sein. Die Zierleiste 3 kann eine Metall- oder eine metallbeschichtete Zierleiste sein. Die Zierleiste 3 ist auch über eine andere Art der Verbindung in der Nut 2 angeordnet. Dabei kann es sich bspw. um eine Steckverbindung wie bspw. eine Verclipsung oder eine Verschraubung handeln. Zur Realisierung einer Verclipsung oder einer Schraubverbindung müssen in der Nut 2 an geeigneten Stellen Löcher vorgesehen werden, in welche entsprechende Clipse oder Schrauben eingeführt werden können. Zur Herstellung der Löcher ist vorgesehen, dass diese Löcher gleichzeitig mit der Ausbildung der Nut 2 in einem Arbeitsschritt gestanzt werden. Wird bspw. die Nut 2 mit Hilfe eines Stempels und einer mit diesem zusammenwirkenden Matrize hergestellt, so kann vorgesehen werden, dass entweder der Stempel oder die Matrize entsprechende Schneidvorsprünge aufweist, die dazu geeignet sind, Löcher geeigneter Größe auszustanzen.
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2 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform einer Stoßfängervariante, die nach einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt wurde. Ebenso wie im Beispiel von 1 wird zur Herstellung der Stoßfängervariante 10 in einem ersten Schritt zunächst ein Stoßfängergrundkörper 40 gefertigt. Der Stoßfängergrundkörper 40, der mittels eines Werkzeuges wie bspw. einer Spritzgussform in einem Spritzgussverfahren hergestellt wird, ist als Ausgangskörper zur Herstellung einer Mehrzahl von Stoßfängervarianten verwendet. Ebenso wie im Beispiel von 1 weist der Stoßfängergrundkörper 40 die allen Stoßfängervarianten der Mehrzahl von Stoßfängervarianten gemeinsamen Abmessungen, Formelemente und Größe auf, so dass ausgehend von dem Stoßfängergrundkörper 40 variantenspezifische Umformungen ausgebildet werden können. Eine variantenspezifische Umformung wird ausgehend von dem Stoßfängergrundkörper 40 dann in einem zweiten Schritt vorgenommen. Ebenso wie im Beispiel von 1 wird auch im Beispiel des Stoßfängers 10 von 2 eine Nut 20 tiefgezogen. Die Form, Größe und Positionierung der Nut 20 ist wiederum variantenspezifisch. Die Ausbildung der Nut 20 wird wiederum mit Hilfe eines Prägevorgangs, bspw. mittels eines entsprechenden Stempels und einer mit dem Stempel zusammenwirkenden Matrize vorgenommen. Im Gegensatz zum Beispiel von 1 wird nicht erfindungsgemäß in der hier dargestellten Nut 20 des Stoßfängers 10 keine Zierleiste aufgenommen, sondern die Nut 20 wird mit einer variantenspezifischen Lackierung 50 versehen. Diese variantenspezifische Lackierung 50 kann identisch zu einer für die Gesamtkarosserie des Kraftfahrzeugs gewählten Lackierung sein.